Golden Rose von Kimie_Yashi (Blüte der Liebe [ContestShipping]) ================================================================================ Kapitel 1: Das Fläschchen und zwei kleine Babys ----------------------------------------------- Hallöchen alle miteinander ^___^ Dies ist meine erste Pokémon-FF! Hätte nie gadacht, dass ich auch mal eine schreibe werde, aber da sieht man mal, was Haruka & Shuu alles bewirken können XD Sage auch gleich schon einmal, dass diese FF nur 4 Kapitel haben wird und… na ja… viel mehr habe ich jetzt eigentlich noch nicht zu der FF zu sagen. Hoffe nur, dass sie euch gefallen wird und ihr mir auch Kommis hinterlasst, damit ich weiß, was ich besser machen kann und ob ich an den anderen KPs noch einmal etwas um- oder im schlimmsten Fall sie neu schreiben muss…. Was soll's! Ach ja, wer ENS bekommen will, der soll das eben im Kommi oder mir irgendwie vermitteln ^.~ Viel Spaß mit dem ersten Kapitel, wünscht euch, eure Kimie Kapitel 1 ~ Das Fläschchen und zwei kleine Babys Es war ein wunderschöner und recht warmer Sommermorgen. In Blütenburg jedoch war zu diesen frühen Morgenstunden schon recht viel los, was ja auch nicht weiter verwunderlich war, denn schließlich sollte in genau zwei Tagen das jährliche Blütenfest stattfinden. Seit Wochen sind die Bewohner der Stadt am Planen und Werkeln, aber in zwei Tagen sollte es endlich wieder soweit sein und alle waren schon sehr gespannt darauf. Dieses Fest zog jedes Jahr aufs Neue Unmengen von Besuchern aus allen möglichen Regionen an, vor allem Paare. Es gab jede Menge Stände, in denen man Souvenirs kaufen konnte, aber auch viele Shows wurden aufgeführt. Eigentlich glich das Fest mehr einem Jahrmarkt oder so etwas in der Art, nur hatte dieses Fest eine Legende als Grundlage….. „Blütenfest! Kommende Vollmondnacht, Besuch ein Muss vor allem für Liebende…“, las ein gut aussehender, junger Pokémon-Trainer, der ganz nebenbei auch noch einer der Top-Koordinator dieser Region war, von einem riesigen Plakat ab. „Hm…“, dachte sich der junge Mann, „…kommt ‚Sie’ nicht auch aus Blütenburg? Könnte man eigentlich mal vorbeischauen, vielleicht ist sie ja auch zu Hause. Das wird bestimmt Interessant!“ Mit einer gekonnten Handbewegung fuhr er sich durch seine Haare und verließ Rosalstadt in Richtung Route 102, um nach Blütenburg zu gelangen. Ein Glück war die Route nicht so lang und er würde in weinigen Stunden schon an seinem Ziel ankommen. \\Blütenburg City// „Hast du noch irgendetwas für mich zu tun, Vater?“, fragte ein Junge von etwa 14 Jahren seinen Vater. Er trug eine grüne Weste, darunter ein weißes Hemd, Turnschuhe und die üblichen braunen Shorts. „Ja, wir bräuchten noch Holz für das große Feuer. Ansonsten wüsste ich jetzt nichts anderes!“, antwortete sein Vater. Begeistert nickte der Junge und wollte sich mit den Worten: „Kein Problem, ich erledige das schnell!“, schon auf den Weg machen, als er noch einmal zurückgerufen wurde. „Hey Masato! Nimm noch Muntier mit, dann kann es dir beim Tragen helfen“, mit diesen Worten warf Masatos Vater, der in der ganzen Stadt als Norman, der Arenaleiter von Blütenburg, bekannt war, seinem Sohn einen Pokéball zu. Somit machte sich der junge Trainer auf den Weg in Richtung Wald, um dort mit Hilfe seiner Pokémon das besagte Feuerholz einzusammeln. Zum Glück war der Wald nur einige Minuten von der Arena entfernt und somit war Masato auch recht schnell an seinem Ziel angekommen. „Okay!“, rief er und zückte zwei seiner Pokébälle, um die Pokémon zu rufen, „Reptain, Fukano, komm raus und helft mir.“ Die kleinen Bälle wurde durch einen Knopfdruck etwas größer und als sie sich öffneten, war ein rötliches Licht zu erkennen, das sie verließ und das schließlich die Gestalt des jeweiligen Pokémons, nämlich Reptain und Fukano, annahm. „So ihr beiden, wir brauchen Feuerholz. Fukano setzte Schlitzer ein, um die Bäume zu fällen und du Reptain Laubklinge, um Holzscheite daraus zu machen!“ Gesagt, getan! Nach wenigen Sekunden waren sowohl einige Bäume gefällt, als auch danach in kleine Stücke gehackt worden. „Das war super. Aber ich glaube das reicht jetzt. … Gut! Muntier, komm raus und hilf uns das Holz zurück zu tragen!“, erneut warf Masato einen Pokéball und zum Vorschein kam das Pokémon seines Vaters, welches er ihm mitgegeben hatte. So teilten sie die geschnittenen Holzspäne unter sich zum Tragen auf. Doch als sie sich gerade wieder auf den Rückweg zur Arena machen wollten, hörten sie plötzlich eine ihnen sehr bekannte Stimme, die nach jemandem zum Rufen schien. „Pachirisu! Pachirisu komm sofort wieder her!”, rief eine männliche Stimme anscheinend nach einem seiner Pokémon, da Masato sich nicht vorstellen konnte, dass jemand sein Kind Pachirisu nennen würde. Auf einmal schnellte hinter einem der Bäume ein kleines weiß-blaues Eichhörnchen-Pokémon hervor und sprang direkt auf Masato zu und landete in seinen Armen. „Huch… wer bist denn du?“, fragte der junge Pokémon-Trainer und blickte das kleine Pokémon in seinen Armen mit großen Augen an. Als Antwort erhielt er jedoch nur ein: „Pachi“ von dem Pokémon zusammen mit einem strahlenden und glücklichem Lächeln. „Pachirisu! Pachirisu… da bist du ja. Entschuldige, aber es ist noch sehr verspielt und läuft andauernd davon“, ertönte kurz darauf erneut die Stimme eines jungen Mannes, der nun in Masatos Blickfeld trat, auf ihn zu ging und sein Baby-Pokémon auf den Arm nahm. Als er den jungen Mann sah, glaubte Masato ihn zu kennen. Er hatte grünes Haar, ebenfalls grüne Augen und trug ein lila-schwarzes Shirt. „Ach, das macht doch nichts. Aber sag mal, kennen wir uns vielleicht?“, lenkte Masato das Gespräch auf seine Frage hin, da er dieses Gefühl der Vertrautheit einfach nicht los wurde. Sein Gegenüber war daraufhin doch etwas verwirrt diese Frage zu hören und schaute auch dementsprechend drein: „Ähm… möglich, dass du mich kennst. Ich heiße Shuu und bin als Top-Koordinator von Hoenn und Gewinner des letzten Festivals in Sinnoh bekannt.“ „Shuu?? Wow, du hast dich aber verändert und irgendwie doch nicht… Bist du auch wegen des Blütenfestes hier?“, fragte der Junge ganz aufgeregt, woraufhin Shuu ihm nur stotternd mit eine ‚Ja’ antwortete. „Aha..“, plötzlich wandelte sich Masatos Blick in seinen typischen Ich-habe-dich-durchschaut-Blick mit dem er sonst seine Schwester immer ansah, „Und wo hast du denn deine Freundin gelassen?“ Über diese Frage hin wurde der ältere Junge ziemlich rot um die Nase, antwortete jedoch: „Ich wüsste zwar nicht, was dich das angehen sollte; aber ich bin ohne Begleitung gekommen und erwarte auch keine! … Aber sag mal, wer bist du jetzt eigentlich?“ Nun war Masato an der Reihe mit dumm aus der Wäsche schauen. Hatte sein Gegenüber ihn wirklich noch nicht erkannt? „Das ist doch jetzt wohl nicht dein ernst, oder? Erkennst du mich wirklich nicht? Ich bin Masato, der kleine und sehr schlaue Bruder von Haruka“, half er seinem Gedächtnis wieder auf die Sprünge. Doch das war ab dem Namen seiner Schwester gar nicht mehr nötig gewesen, denn an sie konnte er sich ohne weiteres erinnern, Sie(!) hätte er niemals vergessen können, selbst wenn er es gewollt hätte. „Masato!“, kam es nach einiger Zeit von Shuu, der anfangs vollkommen in Gedanken versunken war, „Mensch, hast du dich aber verändert! Hättest du deine Brille von damals auf gehabt, hätte ich dich mit Sicherheit sofort erkannt.“ „Tja. Dein Pech, dass ich schon lange Kontaktlinsen trage!“, verkündete er stolz und zeigte sich auch etwas überlegen. „Mun..tir mun!“, wurden die beiden plötzlich mitten in ihrer Unterhaltung unterbrochen, woraufhin Masato auch wieder der eigentlich Grund für seinen Gang in den Wald einfiel. „Oh, du hast Recht Muntier“, sagte er zu dem Pokémon, bevor er sich wieder Shuu zu wand, „Entschuldige, aber wir müssen langsam zurück und das Holz für das große Feuer zum Marktplatz bringen.“ „Ja, klar! Wartet, ich helfe euch“, damit zückte er einen Pokéball und schickte sein Pachirisu zurück hinein. Danach nahm er einige der Holzscheite, die Masato vorhin wegen seines Pachirisu hat fallen lassen und die zwei samt Pokémon machten sich auf den Weg, um die Holzscheite abzuliefern, was dann auch recht schnell erledigt war. „Wie lange hast du eigentlich vor zu bleiben, Shuu?“, erkundigte sich der Jüngere, während sie durch die Straßen von Blütenburg liefen, da Masato von seinem Vater anschließend dazu beauftragt wurde, mal auf dem großen Platz nachzuschauen, ob alles so ist wie es sein sollte und ob eventuell noch irgendwo jemand seine Hilfe benötigt, wobei Shuu ihn begleitete. „Da fragste mich was… zur Zeit finden ja keine Wettbewerbe statt und nach dem gewonnenen Festival in Sinnoh will ich erst einmal wieder nach Hause und mir und meinen Pokémon eine kleine Auszeit gönnen, denn die haben sie sich nach diesen schweren Kämpfen wirklich verdient. Aus diesem Grund habe ich jetzt erst einmal alle Zeit der Welt und werde sehr wahrscheinlich erst wieder abreisen, wenn das komplette Blütenfest vorbei ist“, erläuterte der Ältere von den beiden seine Pläne. „Und wo willst du in dieser Zeit wohnen?“, fragte Masato seinen Begleiter immer weiter aus. „Wollte eigentlich in eine Hotel, doch da hätte ich schon vor mindestens drei Monaten mir ein Zimmer buchen müssen. Also hoffe ich, dass im Pokémoncenter noch ein Zimmer frei ist“, antwortete Shuu darauf. Doch seine Hoffnung musste Masato sofort im Keim ersticken: „Tja, da ist auch schon alles besetzt und das jetzt schon! Aus diesem Grund hat Schwester Joy auch mein Vater gebeten die Arena offen zu lassen, damit dort auch einige Leute unterkommen können. Das ist inzwischen aber auch schon so gut wie voll. Glaub mir, da willst du nicht wirklich drin schlafen.“ „Na klasse… das Fest ist wirklich sehr beliebt, hätte ich nie gedacht… aber mir bleibt ja nichts anderes übrig, als in die Arena zu gehen. Was soll’s?!“, kommentierte er das Ganze eher gleichgültig, „Was grinste denn jetzt so?“ „Oh man, Shuu… du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ich dich im Pokémoncenter oder in der Arena übernachten lassen, wo ich hier doch in der Stadt wohne und unser Haus nicht gerade klein ist, oder?! Du wohnst natürlich bei uns, meine Mutter wird mit Sicherheit nichts dagegen haben, immerhin kennt sie dich ja auch schon vom großen Festival, das in Hoenn stattgefunden hat!“, verkündete Masato und ließ von Shuu auch keine Ablehnung zu, was der Reisende auch sofort bemerkte und aus diesem Grund es erst gar nicht probierte. „Hey Masato, könntest du vielleicht mal kurz mit anpacken?“, sprach ein Mann den Sohn des Arenaleiters an und deutete auf einige Kisten, die vor seinem Laden standen. „Klar doch, was soll ich denn machen?“, erkundigte er sich, worauf sein Gegenüber auf die Kisten deutete und Masato wusste genau, was sich darin befand! „Ach Masato! Würdest du mir einen großen Gefallen tun? Ich habe heute ja ausnahmsweise meine kleine Minako in den Kindergarten gebracht. Aber ich habe vergessen dort auch ihr Fläschchen mit abzugeben. Könntest du bitte kurz dort vorbei laufen und sie dort abgeben? Ich würde ja selbst gehen, aber wegen des Festes habe ich noch so viel vorzubereiten, dass ich ansonsten gar nicht mehr mit der Arbeit nachkommen würde“, sprach eine Frau, die nur einige Jahre älter als sein Schwester war, ihn an und bat ihn um den Gefallen. „Natürlich, mache ich sofort! Ryoga, hat das mit den Kisten noch ein wenig Zeit?“, richtete sich der Junge an den Ladenbesitzer, nachdem er das Fläschchen fürs Baby angenommen hatte. Ryoga kratzte sich am Hinterkopf und antwortete: „Na ja… eigentlich hätten die Kisten schon seit einer Stunde weggebracht werden müssen…. aber das Baby ist wichtiger!“ „Vielen Dank! Ich beeile mich auch, versprochen“, schnell wollte sich Masato schon auf die Socken machen, doch er wurde von Shuu aufgehalten, den er für einen Augenblick vollkommen vergessen hatte. „Hey, Masato! Warte kurz! Ich kann doch auch das Fläschchen zum Kindergarten bringen, wenn du mir den Weg dorthin beschreibst“, bot der Grünäugige mit einem Lächeln an. „Ähm… klar, das wäre sogar noch besser! Also der Kindergarten ist immer diese Straße entlang, am Ende auf der linken Seite. Allerdings machen die Betreuer heute mit den Kindern einen Ausflug. Sie sind am See, direkt hinter der Stadt. Am Besten du schaust erst einmal im Kindergarten selbst nach, denn es kann sein, dass sie schon wieder zurück sind, auch wenn ich das irgendwie bezweifle…“, erklärte der 14-Jährige wo er hin musste und übereichte ihm den abzuliefernden Gegenstand. „Das dürfte kein Problem sein!“, versicherte der 17-Jährige, fuhr sich einmal durchs Haar und machte sich anschließend auf den Weg. „Wow… Shuu hat sich wirklich verändert. Er ist ganz anders als früher. Viel freundlicher und weniger arrogant… bin wirklich beeindruckt“, dachte sich Masato vollkommen in Gedanken versunken, als er Shuu nachschaute. Doch kurz darauf wurde er von Ryoga wieder in die Realität zurückgeholt und die beiden begannen damit den Inhalt der Kisten auf dem ganzen Platz vernünftig aufzuhängen. „Ach, verdammt! Jetzt habe ich doch tatsächlich vergessen Masato nach seiner Schwester zu fragen. Ich wüsste nur zu gerne, ob sie zum Blütenfest nach Hause kommt“, verfluchte sich der Grünäugige innerlich selbst, kam dann jedoch zum Schluss, dass es nicht so schlimm war, „Was soll’s… der hat sowieso gerade genug im die Ohren und das kann auch noch bis heute Abend warten, wenn sich die Frage bis dahin nicht schon von selbst geklärt hat…“ Als er am Kindergarten ankam, betrat er dessen Vordergarten und trat zur Tür, an die er geklopft hätte, wenn nicht ein großes Schild daran aufgehängt worden wäre. „Heute Ausflug zum See von 13-17 Uhr!“, las er dort. Ein kurzer Blick auf seine Uhr verriet ihm, dass es inzwischen 15 Uhr war. Mit anderen Worten, er müsste bis zur Wiese hinter der Stadt laufen, wenn er nicht die nächsten zwei Stunden warten wollte, wozu er nun wirklich keine Zeit hatte. Also verließ er das Grundstück wieder und setzte seinen Weg fort. Zum Glück war sein Ziel nicht allzu weit von seinem jetzigen Standpunkt entfernt und so schaffte er es innerhalb von knappen sieben Minuten aus der Stadt hinaus zu kommen. „So, aus der Stadt bin ich nun und hier ist die Wiese…. aber wo sind denn die alle aus dem Kindergarten?“, fragte sich Shuu selbst und blickte sich suchend um. Plötzlich machte es ‚klick’ und einer der Pokébälle öffnete sich, es kam Pachirisu zum Vorschein, das sich interessiert umblickte und auf einmal in eine Richtung los rannte. Es war schon sehr schnell aus seinem Sichtfeld verschwunden, wobei das etwas hohe Gras dem Pokémon half. Nun durfte er auch noch sein Baby-Pokémon wieder finden…. na klasse…. Doch da hinten sah er doch jemanden!?! Es sah aus, als ob dort in der Ferne Kinder spielten, weshalb er zu ihnen ging, in der Hoffnung sie könnten ihm sagen, wo einer der Betreuer sich gerade aufhielten, damit er schon mal die Sache mit dem Fläschchen abhaken konnte. „Hey, Kinder!“, sprach er sie an, doch er bekam von ihnen nur verwirrte Blicke. „Was wollen Sie?“, fragte ein Junge ihn misstrauisch. „Könnt ihr mir vielleicht sagen, wo…“, doch weiter kam er nicht, denn er musste schnell zwei Ranken ausweichen, die auf ihn zugeschnellt kamen. Wütend drehte er sich in die Richtung um, aus der die Ranken eben gekommen waren. „Di…di…Endivie!“, rief ein kleines Endivie, das sich nun schützend vor die Kinder stellte, wütend. „Endivie…“, riefen die Kinder begeistert und waren froh das Pokémon zu sehen. „Ganz ruhig Endivie! Ich will den Kindern doch nichts tun“, versuchte Shuu das Pflanzen-Pokémon zu beruhigen, doch als er einige Schritte auf sie zu machte, griff es erneut an, dieses Mal mit Rasierblatt. „Vulnona!“, rief der junge Mann und warf einen seiner Pokébälle, worauf das Pokémon erschien, „Vulnona, setz Flammenwurf ein und verbrenne die Blätter, aber pass auf, dass du niemanden verletzt!“ Wie befohlen setzte das Fuchs-Pokémon die Attacke ein, darauf bedacht die Kinder nicht nur nicht zu verletzten, sondern auch nicht zu verschrecken. Doch wegen des ausgebrochenen Kampfes waren die Kinder panisch davon gerannt. „Endivie, bitte beruhige dich! Ich möchte doch nur wissen wo die Betreuer sind…“, versuchte Shuu es erneut, doch dieses schien sich keineswegs für seine Absichten zu interessieren und wollte nun mit einer Tackel-Attacke angreifen, doch… „Endivie! Was tust du da?“, rief eine Stimme ermahnend, so dass das kleine Pokémon mitten in der Ausführung seiner Attacke stoppte und traurig zu Boden schaute. Shuu blickte nun zu der Person, der die Stimme gehörte und erkannte als Besitzerin eine junge Frau so etwa seines Alters. Anscheinend war sie die Trainerin dieses Pokémons. Sie war ungefähr einen Kopf kleiner als er selbst, hatte langes braunes Haar und blaue Augen, außerdem trug sie ein orangefarbenes, bauchfreies Top und dazu einen schwarz-lilanen Minirock. „Was soll das, Endivie? Warum greifst du einfach so den Jungen an?“, fragte das Mädchen ihr Pokémon, während sie zusammen mit den eben fortgelaufenen Kindern immer näher auf die beiden Pokémon und den jungen Mann zukam. „Ach bitte… schimpf es nicht aus. Es ist ja irgendwo auch meine einige Schuld gewesen. Ich wollte die Kinder eigentlich nur fragen, wo ihre Betreuer sind, weil ich dieses Fläschchen für ein Baby namens Minako abgeben sollte. Aber anscheinend hat es angenommen, dass ich den Kindern etwas antun wollte“, erklärte Shuu die Situation. Er wusste selbst nicht, warum er nun irgendwie alle Schuld auf sich lud, aber… na ja… „Trotzdem entschuldige ich mich, für Endivies Verhalten. Es hängt sehr an den Kindern und ist aus diesem Grund auch sehr besorgt um sie“, erklärte sie das Verhalten ihres Pokémons und streichelte es über den Kopf. „Wie schon gesagt, es macht nichts!“, gab er lächelnd zurück und übergab nun endlich das Fläschchen. „Nee-chan! Nee-chan!”, riefen zwei kleine Mädchen, die angelaufen kamen, „Nee-chan, Minako ist aufgewacht und schreit nun ganz laut.“ „Wirklich? Sie hat mit Sicherheit großen Hunger… dann lasst uns mal zu ihr gehen!“, richtete sie sich an die ganzen Kleinen und dann wieder an Shuu, „Also, vielen dank fürs Bringen. Du hörst es ja, das Baby schreit….“ „Ja, kein Problem… ich muss auch noch mein…“, doch weiter kam der Grünäugige nicht, denn mit einem lauten Schrei, stürzte sein Gegenüber zu Boden. Etwas hatte sie zu Boden geworfen und nun war dieses etwas in ihren Armen… es war ein Pachirisu. Verwundert fragte sie daraufhin, nachdem sie es gesehen hatte: „Ein Pachirisu? Ich dachte immer, dass die nur in der Sinnoh-Region leben!“ „Och… ist das niedlich…“ – „Ich will es auch mal halten…“, solche und noch weitere begeisterte Ausrufe kamen von den Kindern, als sie das Pokémon sahen. „Ähm… das ist mein Pachirisu!“, meldete sich Shuu wieder zu Wort und nahm das Pokémon in seine eigenen Arme, „Jetzt muss ich mich wohl entschuldigen! Es ist mir mal wieder davon gelaufen. Kein Ahnung, warum es das immer macht, aber es liegt wohl daran, dass es erst vor einigen Wochen geschlüpft ist. Na ja… ich bin noch nicht wirklich dazu gekommen mit diesem kleinen Baby zu trainieren.“ „Wirklich? Ich finde es niedlich, auch wenn es noch nicht so gut gehorchen sollte!“, antwortete das Mädchen mit einem wunderschönen Lächeln, „So, jetzt müssen wir aber. Vielleicht sehen wir uns ja noch einmal!“ Somit ließen sie ihn und sein Pachirisu stehen und begaben sich zurück zu den anderen, um Minako endlich ihre Milch geben zu können. „Hm… na ja… Auftrag erfüllt!“, er sah sein Pokémon lächelnd an und rief es anschließend in seinen Ball zurückzurufen, „Mal schauen, ob ich Masato noch irgendwie helfen kann.“ Somit machte er sich auf den Rückweg in die Stadtmitte zum großen Marktplatz. Als er dort ankam, sah er dabei zu wie Masato mit einer der Kisten von vorhin irgendwelche Zweige auf hing. Doch warum er das tat und wozu es gut sein sollte, das verstand er noch nicht recht, weshalb er sich dacht, einfach mal nachzufragen: „Sag mal, Masato! Wozu werden diese ganzen Zweige in der Stadt auf gehangen?“ „Oh Shuu… hat ja lange gedauert“, war das Einzige, das Masato zu ihm sagte und hing weiter Zweige auf. Gelangweilt kam von dem Älteren zurück: „Ja… hatte einen kleinen Kampf mit einem Endivie, das mich angegriffen hat.“ „Wirklich? Mensch! Ich habe Nee-chan schon so oft gesagt, dass sie besser auf ihr Endivie aufpassen soll…“, beschwerte sich der Arbeitende, doch das interessierte Shuu gerade herzlich wenig: „Wie dem auch sei… ich habe noch immer keine Antwort auf meine Frage erhalten!“ „Auf welche? Wegen der Zweige?“, er vernahm ein Nicken von dem Grünäugigen, „Tut mir Leid, aber wenn du das wirklich wissen willst, dann musst du schon Haruka fragen, die erklärt es dir mit Sicherheit gerne.“ Mit einem fiesen Grinsen blickte er hinunter zu Shuu und trug daraufhin die Leiter, auf der er bis eben noch gestanden hatte, zur nächsten Aufhängestelle. Bei dem Namen von Masatos Schwester wurde Shuu hellhörig und fragte noch einmal genauer nach: „Haruka kommt auch? Wann denn?“ „Sie kommt erst heute Abend nach Hause… oder Nacht, je nachdem was es noch so zu tun gibt. …. So, das war der Letzte!“, verkündete Masato stolz und klappte daraufhin die Leiter wieder zusammen. „Komm, wir holen deine Sachen von Ryoga ab, bringen die Leiter zurück und gehen zu mir nach Hause, ich habe einen riesen Hunger!“, schlug der Sohn des Arenaleiters vor und machte sich anschließend mit seinem Freund zusammen auf den Weg. „Mum… ich bin zurück“, rief Masato durch das Haus, als die beiden Jungs das Gebäude betraten. Sofort eilte die Frau zur Tür, um ihren Sohn zu begrüßen: „Schön das du wieder zurück bist, Masato… oh..“, da fiel ihr Shuu auf, „…du hast Besuch mitgebracht.“ „Ja, das ist Shuu! Ich habe ihm angeboten bei uns zu wohnen, so lange er hier ist“, erklärte Masato alles seiner Mutter, die daraufhin begeistert nickte: „Aber natürlich, kein Problem. … Moment… kenne ich dich nicht auch schon? Du siehst aus wie der Freund von Haruka. Wir haben uns damals bei dem großen Festival von Hoenn kennen gelernt oder besser gesehen…“ „Ja, ich erinnere mich… und vielen Dank, dass ich bei Ihnen wohnen darf“, bedankte er sich lächelnd. „Ach nicht doch! So, ihr Jungs habt doch sicherlich Hunger, das Essen ist gerade fertig geworden; also setzte euch!“, verkündet sie und begab sich zurück in die Küche, um den beiden das köstliche Gericht vor zu setzten. Nach dem Essen wurde Shuu sein Zimmer gezeigt und bis zum Abend verbrachten die zwei Jungs ihre Zeit damit zu quatschen und sich um ihre Pokémon zu kümmern. Kapitel 2: Mitternachtsspaziergang ---------------------------------- So, nun geht's endlich weiter… das KP ist etwas ziemlich lange geworden, im Gegensatz zum ersten XD Aber kürzen bzw. zwei daraus machen konnte ich nicht und ich glaube, dass euch so ein verlängertes KP nichts ausmacht, nicht ^.~ Ansonsten habe ich wie gewünscht mehr Absätze eingebaut und ich hoffe, dass es dieses Mal genug sind (und wehe es sind jetzt zu viele -_- XD ) So, viel Vergnügen beim Lesen und bitte Kommi nicht vergessen, ne ^.~ Kapitel 2 ~ Mitternachtsspaziergang Haruka kam erst so gegen 19 Uhr nach Hause und sah ziemlich fertig mit den Nerven aus. „Hallo Mäuschen! Du siehst ziemlich geschafft aus, willst du eine Kleinigkeit essen?“, begrüßte ihre Mutter sie freundlich. „Hallo Mama! Ja, ich esse etwas, aber nicht jetzt. Erst mal brauche ich ein entspannendes Bad, sonst kippe ich noch um. Könntest du dich vielleicht um meine Pokémon kümmern?“, mit diesen Worten überreichte Haruka ihrer Mutter ihre Pokébälle und stieg die Treppenstufen hinauf zu ihrem Zimmer; sie hörte noch wie ihr Vater wie eigentlich fast jeden Abend lachend vor dem Fernseher saß. Aber jetzt wollte sie erst einmal ihre Sachen wegbringen und sich frische Kleidung mit ins Bad nehmen. Also wurde der Rucksack mit einer Handbewegung in die nächst beste Ecke geschleudert, der Kleiderschrank geöffnet und sich das passende Outfit herausgesucht. In der Zwischenzeit betrat Masato das Zimmer seiner Schwester mit den Worten: „Hallo Haruka, und? Wie war dein Tag so?“ „Oh… hallo Masato! Anstrengend. Die Kinder sind zwar super lieb und niedlich, aber dennoch anstrengend“, antwortete sie ihm, worauf ihr noch etwas einfiel, „Ach ja und da kam so ein komischer Junge vorbei und brachte Minako ihr Fläschchen… wundert mich nur dass Mrs. Sayona einem Fremden solch eine Aufgabe anvertraut…“ Jetzt wo sie so darüber nachdachte, kam ihr das Ganze schon etwas seltsam vor, aber vielleicht kannte sie den Fremden ja und er war nur Haruka selbst unbekannt. Mit diesem Gedanken verließ sie das Zimmer mit den frischen Kleidungsstücken auf dem Arm und ging den Gang entlang in Richtung Badezimmer. „Eigentlich hatte sie ja mich damit beauftragt, doch ich hatte viel zu viel zu tun und da hat er mir angeboten diese Aufgabe zu übernehmen“, erzählte Masato von dem Ereignis am Mittag. Verständnislos blickte Haruka ihren jüngeren Bruder an: „Was? Wie kommst du denn bitte auf die Idee so etwas einen Fremden machen zu lassen, wer weiß, was der sich dabei gedacht hat… Manchmal bist du echt verantwortungslos und….“ Doch sie beendete ihren Satz nicht, denn während sie so mit ihrem Bruder sprach, wollte sie die Schiebetür ins Bad öffnen, was ihr allerdings nicht gelang. Erneut versuchte sie es, doch wieder bewegte sie sich keinen Zentimeter. „Oh mein Gott… Verdammte Tür, die klemmt ja schon wieder! Könnte Papa nicht einmal einen Tag die Arena schließen und sich um defekte Sachen im Haus kümmern? Oder zumindest jemanden herkommen lassen? Wenn das so weiter geht, bricht das Haus noch über unseren Köpfen zusammen, aber das scheint ihn ja nicht wirklich zu interessieren!“, beschwerte sie sich lauthals und versuchte es erneut, jedoch ohne Erfolg. „Ähm… warte Haruka… da…“, versuchte Masato sie aufzuhalten, doch sie hörte ihm überhaupt nicht zu. Inzwischen war sie sogar schon so wütend, dass sie mit einem gezielten Tritt gegen die Tür schlug und… voilá, sie ließ sich öffnen. „Nein Haruka! NICHT! Die Tür war doch nicht…“, doch zu spät. Lächelnd schob sie die Tür nun ganz zur Seite, da sie sich schon auf das angenehm heiße Wasser freute. Als sie ihre Augen allerdings wieder öffnete, konnte sie nichts anderes tun, als in den Raum zu starren. Erst als sie realisierte, was da im Badezimmer war, war sie fähig zu handeln. „Ahhhhhhh…“, ertönte ein ohrenbetäubender Schrei und Haruka lief im Gesicht knall rot an, „Was hat der denn hier zu suchen? Den schmeiß ich gleich wieder raus! LOHGOCK!!“ Nun reagierte Masato so schnell er konnte und schob die Tür wieder zu, dann atmete er einmal tief durch und wollte nun versuchen seiner Schwester alles mehr oder weniger in Ruhe zu erklären: „Nein, nicht Haruka! Es stimmt schon, dass er hier ist. Er wird die nächsten Tage bei uns wohnen. Die Tür hat geklemmt, weil sie abgeschlossen war!“ „Wie bitte? Der wohnt hier? Wie kommst du dazu einfach Leute einzuladen und hier wohnen zu lassen?“, brüllte Haruka aufgebracht weiter und gerade kam das gerufene Lohgock die Treppe hinaufgestürmt und es war bereit zum Angriff, auch wenn es nicht wusste, was nun eigentlich Sache war. „Jetzt beruhig dich doch endlich mal! Lohgock, du kannst wieder zu den andere gehen“, richtete sich Masato nun an das Feuer-Pokémon und da seine Trainerin keinen anderen Befehl von sich gab, machte es also auf dem Absatz kehrt und verschwand doch etwas verwirrt wieder nach untern in den Garten. Einige Sekunden später stapfte auch Haruka die Treppen hinunter. Verwirrt rief ihr Bruder ihr hinterher: „Wo willst du denn jetzt hin?“ „Papa sagen, dass er den Kerl rausschmeißen soll! Anschließend etwas essen und wenn ich schon nicht hier oben in mein Bad kann, dann gehe ich halt in deins. Immerhin beginnt um 20 Uhr meine Schicht“, verkündete sie noch immer etwas wütend und zurück ließ sie einen total verdutzten Masato, der ihr noch nicht einmal sagen konnte, warum und vor allem wer der Junge im Bad war. „Papa! Wusstest du, dass wir einen vollkommen Fremden hier in unserem Haus wohnen lassen?“, fragte sie ihren Vater, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass er es so toll finden würde, wenn ein fremder Junge sich in ihren vier Wänden aufhielt. Die Einzigen männlichen Personen, die das bisher durften, waren Satoshi und Takeshi gewesen, aber auch nur unter der Bedingung, dass sie in Masatos Teil des Gebäudes schliefen und blieben. Doch dieses Mal schien es ganz anders zu sein, denn ihren Vater interessierte es offenbar überhaupt nicht, da er nur mit einem ‚Ja, ja’ antwortete. Vollkommen entsetzt darüber, dass er es einfach zuließ und ihr anscheinend auch gar nicht zugehört hatte, ging sie in die Küche zu ihrer Mutter, denn sie hoffte wenigstens von ihr etwas Unterstützung zu erhalten, doch Fehlanzeige… „Oh Haruka, hier ist dein Essen!“, sagte ihre Mutter, als sie ihre Tochter sah und stellte ihr den Teller hin. Zwar setzte sich das Mädchen an den Tisch und begann zu essen, doch dieses interessierte sie im Moment eher zweitrangig: „Was hat dieser Typ hier zu suchen, Mama?“ „Wer?“, fragte sie leicht verwirrt, doch dann fiel es ihr wieder ein, „Ach so. Masato hat deinen Freund heute getroffen und da hat er ihm angeboten bei uns zu wohnen, so lange er hier ist. Freust du dich denn nicht ihn zu sehen?“ „WAS?“, brüllte Haruka erneut und ließ dabei ihren Löffel fallen, „Wie um alles in der Welt kommt ihr darauf ihn hier wohnen zu lassen, außerdem kenne ich den Kerl nicht mal!“ „Nicht?“, ihre Mutter war erstaunt, „Aber Masato kennt ihn und ich bin mir eigentlich auch sicher, dass es der Junge von dem großen Festival ist, an dem ich dich damals angefeuert habe, zumindest besitzt er auch ein Roselia….“ „Was? Er hat ein Roselia?“, ging es Haruka erneut durch den Kopf und allmählich fiel der Groschen, „Dann habe ich mich heute Mittag doch nicht geirrt. Und ich dachte schon ich leide unter Halluzinationen. Dann ist dieser Junge wirklich Shuu!?!“ Bei dieser Erkenntnis kam ein Lächeln über ihre Lippen, doch als ihr das Bild von eben an ihrem Badezimmer wieder in den Sinn kam, lief sie erneut knall rot an. Das war ihr ja soooo peinlich und so hatte sie sich ihr Wiedersehen auf gar keinen Fall vorgestellt. Der Hunger war verflogen und so nahm sie ihre Sachen vom Tisch, um sich in eines der andern fünf Badezimmer zu begeben, schließlich hatte sie nur noch eine halbe Stunde Zeit. Mit Baden war da allerdings nicht mehr viel und so entschloss sie sich, sich lieber eine schöne und lange Dusche zu gönnen. Als sie so unter dem prasselnden Wasser stand, schweiften ihre Gedanken immer wieder zu Shuu. Doch als sie sich selbst dabei erwischte, wie sie immer wieder von neuem an ihn dachte, versuchte sie sich mit etwas anderem abzulenken…. doch nichts half. Seufzend stieg sie aus der Dusche, trocknete sich ab und machte sich fertig. „Hoffentlich ist er jetzt nicht im Wohnzimmer“, dachte sie sich, als sie das Bad verließ und zur Haustür gehen wollte. Zu ihrem Glück schien er tatsächlich noch oben zu sein und so rief sie noch schnell ihren Eltern zu: „Ich bin dann weg!“, und verließ daraufhin wieder das Haus. „Wo ist sie hin?“, fragte Shuu Masato, dem er gerade auf den Flur begegnet war. „Ach, Haruka hilft Schwester Joy im Pokémoncenter und heute hat sie Spätschicht, sprich von 20-24 Uhr“, antwortete Masato seinem Gast. „Was? Sie arbeitet auch noch im Pokémoncenter? Allein schon auf diese ganzen Kinder jeden Tag aufpassen zu müssen wäre mir schon viel zu anstrengend und dann auch noch im Pokémoncenter…“, er war sichtlich erstaunt, weshalb er noch einmal ungläubig nachfragte. Schulterzuckend unterstützte er den Älteren: „Ganz meine Rede, aber sie lässt sich davon auch nicht abbringen und jetzt kurz vor dem Blütenfest, ist das nicht mal das Einzige, das sie den lieben langen Tag zu tun hat. Ich mache mir manchmal wirklich sorgen um sie. Mich wundert es, dass sie noch nicht umgekippt ist, bei dem ganzen Stress… hoffentlich wird das auch nicht passieren.“ „Guten Abend Schwester Joy! Entschuldigen Sie bitte, ich bin etwas spät dran“, begrüßte Haruka die Krankenschwester des Pokémoncenters und begab sich schnell in Richtung Umkleide. „Abend Haruka! Das macht doch nichts, es ist sowieso zurzeit nicht viel los. Mach dir also keinen Stress!“, begrüßte sie Schwester Joy und wollte sie damit daran hindern hektisch in die Kabine zu rennen. Einige Sekunden später kam das Mädchen wieder heraus und trug genau wie alle anderen menschlichen Krankenschwestern die entsprechende Kleidung. „Ach übrigens, deine Freundin Kasumi hat vorhin angerufen und gesagt, du mögest sie doch bitte zurückrufen, sobald du ankommst und Zeit findest“, berichtete die Schwester und lächelte das Mädchen freundlich an. Nickend begab sich Haruka hinter die Rezeption, an der sie heute Abend arbeiten sollte, und rief per Bildtelefon ihre beste Freundin zu Hause in der Arena von Azuria City an. „Guten Abend, hier ist die Arena von Azuria City. Arenaleiterin Kasumi am Apparat!“, meldete sich ein Mädchen mit orangefarbenem Haar am anderen Ende der Leitung. „Hi Kasumi, ich bin’s Haruka! Du sagtest ich solle ich anrufen“, begrüßte die Blauäugige ihre Freundin. „Ach, hi Haruka! Ja, ich hatte vor ungefähr einer Stunde angerufen und Schwester Joy sagte mir, dass du heute Spätschicht hast und nicht viel los sei. Und da dachte ich mir, dass ich solange mit dir reden könnte, natürlich nur solange du nichts zu tun hast. Sag, wie geht’s dir und wie war dein Tag? Gibt’s irgendetwas Neues?“, fragte die Arenaleiterin und war sichtlich aufgeregt von ihrer Freundin etwas Neues zu hören. Seufzend antwortete die Gefragte: „Warum fragen mich das heute alle Leute? Immer wenn ich etwas erzähle, wird es nur noch schlimmer!“ Kasumi blickte sie irritiert, aber dennoch neugierig an. „Ach weißt du. Heute bin ich so einem Jungen begegnet, der das Fläschchen für ein Baby, um das ich mich gekümmert habe, vorbeibringen wollte…. Mein Endivie hat ihn angegriffen, aber er schien überhaupt nicht wütend zu sein und ist dann wieder gegangen“, begann Haruka zu erzählen, doch Kasumi verstand nicht, was daran jetzt so schlimm war, weshalb sie darauf wartete, dass sie weiter erzählte, „Es geht ja noch weiter! Als ich dann vorhin vollkommen geschafft nach Hause kam und ein Band nehmen wollte, klemmte die Tür. Doch sie war gar nicht eingeklemmt wie ich dachte, sondern abgeschlossen, was ich aber nicht bemerkt habe und als ich die Tür endlich auf bekommen habe, kannst du drei Mal raten, WER da gerade im Bad stand…“ „Der Junge vom Nachmittag! Aber was macht er denn bei dir zu Hause?“, fragte die Ältere und war doch sehr verwundert über diese Tatsache. „Du errätst niemals wer der Junge ist…“, begann Haruka weiter zu erzählen, stoppte jedoch und lief etwas rot an, als sie erneut an den Vorfall denken musste, „… es ist Shuu! Der Junge, den ich auf meiner Reise mit Satoshi bei den Wettbewerben kennen gelernt habe.“ „Hey, das ist doch super!“, freute sich Kasumi, doch Haruka sah das etwas anders: „Was ist denn daran ‚super’? Weißt du wie peinlich mir das ist? Oh man… ich wünschte ich wäre tot!“ „Ja, das mag zwar peinlich gewesen sein, aber sieh es doch mal von der positiven Seite!“, gab Kasumi lächelnd von sich, doch Haruka verstand nicht, was daran so positiv sein sollte, weshalb auch nur ein ‚Hä?’ über ihre Lippen kam. „Ach Haruka!“, sie schlug sich mit der Hand gegen die Stirn, „Übermorgen ist doch das Blütenfest und jetzt hast du zumindest eine Begleitung…. oder willst du etwa lieber wieder mit Takeru hingehen?“ „Ähm… na ja… Takeru hat doch niemanden und außerdem… Shuu hat mich noch gar nicht gefragt, ob ich mit ihm hingehen möchte. Bestimmt geht er mit seiner Freundin“, etwas traurig blickte Haruka auf ihren Schoß. Allein schon der Gedanke Shuu mit einem anderen Mädchen auf dem Blütenfest zu sehen, stimmte sie sehr traurig und sie musste sich gegen die Tränen, die langsam in ihre Augen steigen wollten, wehren. „Wie jetzt? Wohnt er mit Freundin bei euch? Oder hat er gesagt, dass er seine Freundin erwartet?“, fragte Kasumi verwirrt nach, da sie davon noch kein Wort verloren hat. „Öhm… nein! Ein Mädchen wohnt soweit ich weiß nicht bei uns. Und ob er sie erwartet oder nicht weiß ich auch nicht… eigentlich haben wir, seit ich weiß wer er ist, noch kein einziges Wort miteinander gewechselt, denn ich hab mich so sehr beeilt, um danach sofort hierher zu kommen und nachher wird er sicherlich schon schlafen. Und morgen… morgen bin ich auch wieder den ganzen Tag unterwegs, vor allem habe ich morgen das letzte Training vor dem Auftritt“, berichtete das Mädchen mit den braunen Haaren traurig. Doch mit einem Mal zierte ein kleines Lächeln ihr Gesicht: „Aber wenn ich so darüber nachdenke, ist es eigentlich besser, wenn wir uns nicht sehen.“ „Aber was redest du denn da, Haruka? Seit Jahren hast du ihn nicht mehr gesehen und bist nur noch in Blütenburg. Freust du dich denn überhaupt nicht über euer Wiedersehen?“, wollte Kasumi nun wissen, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass es ihre Freundin kalt ließ, dass Shuu bei ihr war. „Doch… natürlich freue ich mich zu wissen, dass es ihm gut geht, aber… ich habe Angst!“, sie holte kurz Luft und schien irgendwie bei ihren Worten in Gedanken versunken zu sein, „Angst davor, dass er mich fragen wird, warum ich mit den Wettbewerben aufgehört habe. Angst davor, dass er mich danach nicht mehr mögen oder auslachen könnte. Angst davor, dass meine Liebe zu ihm wieder stärker wird und Angst davor von ihm abgewiesen zu werden! … All die Jahre habe ich es erfolgreich geschafft all meine Gefühle für ihn in eine winzige Ecke meines Herzens zu verbannen,… doch mit seinem Auftauchen hat er all diese Gefühle wieder hervorgerufen. Was soll ich tun, Kasumi? Ich bin irgendwie vollkommen verzweifelt…“ „Haruka… erst einmal solltest du dich beruhigen! Außerdem, wer sagt dir denn, dass er nicht vielleicht nur wegen dir gekommen ist und nicht genauso fühlt wie du? Bei Satoshi und mir war es schließlich ganz ähnlich und schau uns jetzt an!… Übrigens wollte ich dir sagen, dass wir beide übermorgen Abend auch auf das Blütenfest gehen“, wechselte sie geschickt das Thema, damit Haruka sich nicht mehr zu viele Gedanken über die Sache mit Shuu machte. Und es funktionierte, denn Haruka blickte nun lächelnd auf und fragte: „Wie hast du ihn denn überredet bekommen? Ich dachte er wollte so schnell wie möglich in die Hinto-Region reisen.“ „Tja, das sind die Überzeugungskünste einer Frau!“, gab sie grinsend zurück, „Wenn du willst, dass ein Kerl alles macht, was du willst musst du nur schreien und heulen! Das klappt immer.“ „Ich werd’s mir merken…“ „Ähm… Entschuldige Haruka!“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter dem Tresen, der sich in Harukas Rücken befand. „Einen Moment bitte!“, bat sie den Trainer und verabschiedete sich noch von Kasumi, „So, die Arbeit ruft! Ich sitze ja hier nicht nur zum Telefonieren, nicht?! Also, wir sehen uns bestimmt auf dem Fest, bis dann!“ „Ja, bis auf dem Fest dann, ich erwarte dich mit Shuu“, damit legte auch Kasumi mit einem Zwinkern auf und Haruka konnte sich dem Besucher des Pokémoncenters widmen: „Guten Abend! Was kann ich für dich tun?“ „Hi, Haruka! Ich habe heute Mittag ja meine Pokémon hier abgegeben und wollte nachfragen, ob ich sie schon wieder mitnehmen kann!“, erkundigte sich der junge Mann, den Haruka als einen ihrer Kindergartenfreunde namens Kaito wieder erkannte, und er legte ihr sein Nummernkärtchen hin. Sie nahm es an sich und begann in ihrem Computer nachzuschauen: „Einen Moment, Kaito! Ähm… ja, hier steht’s ja. Ja, deine Pokémon sind wieder voll einsatzfähig, ich werde sie dir sofort holen!“ Mit diesen Worten begab sich Haruka in die Station und kam kurze Zeit später mit den entsprechenden Pokébällen wieder zurück. „So, bitte schön!“, sie überreichte ihm die Pokébälle und nahm wieder auf ihrem Stuhl platz, worauf sie begann im Computer die Pokémon wieder auszutragen. Dankend hatte der junge Mann, der etwa in ihrem Alter war, seine Bälle entgegen genommen, doch er war noch immer nicht gegangen. „Ähm… du warst vorhin so schnell weg, ich wollte dich nämlich noch fragen, ob du vielleicht Lust hättest mit mir zusammen auf das Blütenfest zu gehen?“, fragte Kaito sie mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. „Oh… ähm… tut mir Leid, Kaito, aber ich werde keine Zeit haben, weil ich…“, antwortete sie ihm, als sie aufsah, doch weiter als bis dorthin kam sie nicht, denn sie wurde von ihm unterbrochen. „Ach komm schon! Wird bestimmt lustig. Ich bin mir sicher, dass uns zusammen die Blüte erscheinen wird. Außerdem unternimmst du immer so viel mit den Kindern und hast auch sonst so wenig Zeit, nimm dir doch wenigstens einmal Zeit, um mit mir wegzugehen“, versuchte er die Krankenschwester zu überreden. „Tut mir Leid, Kaito! Wirklich! Aber ich habe keine Zeit, denn ich…“ – „Denn sie geht schon mit Mir(!) auf das fest du außerdem hat sie dafür noch viel zu tun!“, meldete sich eine für Haruka nur allzu bekannte Stimme plötzlich zu Wort. Vollkommen verwirrt drehte sich Kaito um und suchte den Besitzer der Stimme, doch er erblickte ihn nirgends. Haruka hingegen wusste genau, wo er stand, nämlich im dunklen Schatten des Ganges, aus dem er auch gerade heraustrat. „Ach ja? Und wer bist du? Dich habe ich noch nie hier in Blütenburg City gesehen und es ist bekannt, dass Haruka keinen Freund hat. Mach lieber einen Abflug, bevor ihr Vater das noch herausfindet!“, versuchte Kaito dem Fremden zu drohen. Dieser trat nun vollkommen aus den Schatten hervor und sah seinen Gegenüber nur überlegen an, während er sich lässig durch die Haare fuhr. „Ach wirklich? Nun zufällig hat Norman überhaupt nichts gegen mich, denn andernfalls würde er mich ja nicht in seinem Haus, neben Harukas Zimmer wohnen lassen. Und falls du es noch nicht wissen solltest, es gibt noch andere Beziehungen außer Liebe!“, konterte er lässig und sah zu den beiden Personen hinüber. „Was bildest du dir eigentlich ein? Wer zum Teufel bist du?“, fragte Kaito, nun sichtlich wütender als zuvor, noch einmal nach. „Mein Name ist Shuu und ich bin überall als Top-Koordinator und Gewinner des Hinto-Festivals bekannt“, antwortete er nur und lehnte sich an den Tresen, hinter dem Haruka stand. „Was? Shuu? Der Shuu?“, Kaito war nun mehr als geschockt. Was hatte er denn hier verloren? Soweit er wusste waren Haruka und er doch die größten Rivalen gewesen und wie oft sich Haruka doch über ihn beschwert hat. Und nun gingen sie gemeinsam auf das Fest sagte er? Was sollte das? „Was machst du hier, Shuu? Hör auf dich so arrogant gegenüber Kaito zu verhalten, immerhin ist er einer meiner besten Freunde! Du scheinst dich ja überhaupt nicht verändert zu haben…“, mischte sich nun auch Haruka ein, die wütend Shuu anmachte und sich anschließend an Kaito wand, „Es tut mir Leid, für sein Verhalten. Aber so ist er eben: Die Arroganz in Person!“ „Schon in Ordnung, Haruka! Ich werde dann mal gehen, muss noch für das Fest etwas vorbereiten. Ach und Shuu… wehe du solltest sie verletzten, dann kannst du was erleben!“, drohte er dem Grünäugigen und verschwand anschließend aus dem Pokémoncenter. Nun war es an Shuu verwirrt drein zu blicken, doch Haruka wusste ganz genau, weshalb er das gesagt hatte. Sie wusste, dass Kaito sie liebte, doch er hat immer Rücksicht auf sie genommen und er war auch der Einzige, der wusste dass sie Shuu liebte. Aus diesem Grund ist er auch ohne weitere Worte verschwunden. „Was war denn das für ein Vogel?“, fragte er nach einiger Zeit, doch Haruka wollte darauf nicht eingehen und wechselte aus diesem Grund das Thema mit ihrer Frage: „Was machst du hier Shuu?“ „Charmante Begrüßung und du brauchst mir nicht dafür zu Danken, dass ich dir diesen Typen vom Hals geschafft habe“, gab er daraufhin zurück, sich mit den Fingern durch die Haare fahrend. „Das war doch nicht böse von ihm gemeint und warum musstest du ihm erzählen, dass wir zusammen auf das Fest gehen? Ich wollte ihm gerade erklären, dass ich für Vergnügungen keine Zeit habe und jetzt? Was soll ich ihm sagen, wenn ich ihm auf dem Fest begegne? ‚Wo Shuu ist, fragst du? Der ist mit seiner Freundin unterwegs!’ Wenn Kaito das erfährt schlägt er dich zusammen ohne Rücksicht dabei auf sich selbst zu nehmen“, Haruka war alles andere als begeistert über seine Aktion. „Hey, ich weiß gar nicht was du dich so aufregst. Immerhin hast du ja anscheinend auch herumerzählt, dass wir beide zusammen dorthin gehen oder was sollte das von deiner Freundin vorhin?“, sagte er mit einem überlegenen Lächeln auf den Lippen. „Was?“, fragte sie irritiert nach, da sie nicht wusste wie er jetzt auf Kasumi kam, doch dann fiel es ihr schlagartig wieder ein, „Oh nein! Wie lange bist du eigentlich schon hier und wie viel hast du von unserem Telefonat mitbekommen?“ „Tja… das wüsstest du jetzt wohl gerne, was? Tatsache ist, dass du dich nicht beschweren kannst, dass ich behauptet habe, dass wir beide zusammen gehen, denn du hast genau das Gleiche getan!“, gab er lässig als Antwort und fuhr sich wie immer durch sein Haar. Nun wurde Haruka etwas wütend und wollte so schnell wie möglich klar stellen, was Sache war: „Jetzt mach aber mal Halblang! Ich habe nicht herumerzählt, dass wir beide eine Verabredung haben. Wenn meine Freundin einfach so sagt, dass sie uns beide zusammen erwartet, kann ich doch wohl nichts dafür, oder?“ Doch bei ihren Worten bemerkte sie, dass ihre vorherige Frage sich dadurch erledigt hatte, denn wenn er tatsächlich ihr gesamtes Telefonat belauscht hätte, dann müsste er eigentlich wissen, dass sie diese Behauptung niemals aufgestellt hatte. Die entscheidende Frage war jedoch noch immer, hatte er den Teil mitbekommen, in dem sie ihre Sorgen und Ängste Kasumi erzählt hatte oder hatte er lediglich das Ende mitbekommen, als die beiden Mädchen sich voneinander verabschiedet hatten? Doch diese Antwort würde er ihr zu 100 % nicht geben und das wusste Haruka auch ganz genau, weshalb sie auch nicht noch einmal nachfragte, da sie keine Lust hatte sich noch weiter mit ihm über dieses Thema zu streiten. „Also, was kann ich für dich tun?“, fragte sie ihn anschließend freundlich, als sie sich wieder beruhigt hatte. Shuu hingegen schaute nun etwas verdutzt drein, wegen ihres plötzlichen Sinneswandels und begann zu stottern: „Ähm… eigentlich nichts, ich bin nur hierher gekommen, weil ich mal telefonieren müsste..“ Jedoch kam er nicht weiter und war auch ganz froh drum, dass er unterbrochen wurde, da er ihr schlecht den wahren Grund für sein Auftauchen im Pokémoncenter sagen konnte und sie jetzt auch nicht nachfragen konnte, weshalb er denn nicht bei ihr zu Hause telefonieren konnte. Er war ja auch schon froh gewesen, dass ihm diese Ausrede so schnell eingefallen war und er es auch geschafft hatte sie so überzeugend rüberzubringen. Doch der Grund für die Unterbrechung ihres Gesprächs war, dass mit lauten Sirenen ein Krankenwagen zum Gebäude gefahren kam, in denen sich die verschiedensten Pokémon aufhielten. „Schnell, Haruka! Bereite die Notaufnahme vor, wir bekommen offensichtlich einige neue Patienten!“, rief Schwester Joy dem Mädchen zu, als sie gerade auf den Weg hinaus zum Krankenwagen war, an dem schon einige Chaneira herumwuschelten, um die Patienten so gut wie möglich ins Center zu bringen. „Ist gut!“, rief Haruka der Schwester noch hinterher, richtete sich noch kurz an Shuu, „Tut mir leid, aber hier müssen wir das Gespräch beenden! Die Telefone sind dort hinten, wir sehen uns dann morgen“, woraufhin sie schnell in den Operationssaal lief und alles für die bevorstehenden Operationen vorbereitete. Als die Zustände der einzelnen Pokémon wieder stabil waren, waren inzwischen auch schon einige Stunden vergangen. Harukas Schicht war eigentlich schon lange vorbei, immerhin hatten wir es nun kurz vor eins in der Nacht. Nur noch die Werte eines Pokémons überprüfen und sie würde endlich nach Hause gehen können. Sie bemerkte wie ihre Lider immer schwerer wurden und vor ihren Augen die Sicht hin und wieder verschwamm. Müde rieb sich die Krankenschwester die Augen und sammelte noch einmal ihre gesamte Konzentration, um ihre Arbeit möglichst schnell beenden zu können. Einige Minuten später war auch dies erledigt, nur noch schnell die Unterlagen ins dafür vorgesehene Zimmer bringen, sich umziehen und dann konnte sie endlich den Weg nach Hause antreten, vorausgesetzt sie würde es bis dorthin noch schaffen. „Ich gehe jetzt, Schwester Joy! Gute Nacht und bis morgen!“, rief sie noch und verließ anschließend nach den verabschiedenden Worten der anderen Krankenschwester das Gebäude. Als sich die elektrische Schiebetür öffnete und sie hinaus ins Freie trat, wurde sie von einem kühlen Luftstrom umhüllt, der sie etwas zittern ließ. Um sich zumindest etwas vor der Kälte schützen zu können, schlang sie ihre nackten Arme um ihren Körper und schloss für einen kurzen Augenblick ihre Augen, um die frische Luft einzuatmen. Einen einzigen Vorteil bot diese recht kalte Nacht, denn die eisige Luft verhinderte, dass sie auf ihrem Heimweg einschlafen würde, wie es ihr schon einige Mal beinahe passiert wäre. Mitten im Gehen schloss sie für einen kurzen Augenblick ihre Augen und schreckte wieder auf, als sie bemerkte, dass sie langsam begann ins Traumland einzukehren. Dies geschah vor allem, wenn der Tag mal wieder äußerst stressig verlaufen war, dann hatte sie heute zum Beispiel auch kein entspannendes Band nehmen können und dann war da auch noch dieser Notfall gewesen, wegen dem sie noch länger arbeiten musste, als ihre Schicht eigentlich ging. Somit war nun die Wahrscheinlichkeit sehr viel höher, dass sie einschlafen würde. Doch mit einem Mal wurde es ihr viel wärmer und sie spürte wie sich etwas auf ihre Schultern legte. Aus diesem Grund öffnete sie schlagartig auch ihre Augen wieder und blickte an sich hinunter. Es war eine schwarze Jacke, die nun auf ihren Schultern ruhte, jedoch kannte sie diese nicht und konnte dementsprechend auch ihren Besitzer nicht definieren. „Hier! Wir wollen ja nicht, dass du dir vor dem Fest noch eine Erkältung einfängst“, ertönte plötzlich eine ihr bekannte Stimme, die sich unmittelbar hinter ihr befand. Haruka war erstaunt ihn zu sehen, als sie sich herumdrehte, denn schließlich war es schon ziemlich spät und sie hatte ihn auch schon seit Stunden nicht mehr gesehen. „Was machst du denn hier, Shuu?“, fragte sie ihn mit erstaunter Stimme. Lässig und cool, wie man es von ihm nicht anders kannte, fuhr er sich durch seine Haare, während er dabei antwortete: „Hab auf dich gewartet! Was dachtest du denn?“ Nun konnte Haruka nicht anders, als noch mehr über ihn und sein vollkommen seltsames Verhalten zu staunen. „Entschuldigung! Ich finde es nur etwas seltsam, dass du nach mehr als vier Stunden, in denen ich dich nicht ein einziges Mal mehr gesehen habe, plötzlich hinter mir wieder auftauchst. Außerdem ist es mitten in der Nacht und da ist es nicht mehr selbstverständlich, dass jemand einfach so mal eben Stunden auf jemand anderes wartet“, giftete das Mädchen nun ihren ehemaligen Rivalen an. „Tja, zum Glück bist du ja auch nicht ‘jemand’, sondern Haruka! Außerdem ist es doch wohl meine Sache, wenn ich mich dazu entschließe auf dich zu warten, egal wie lange!!“, konterte er gelassen und blickte sie mit einem überlegenen Lächeln an. Wütend verzog Haruka weiter ihr Gesicht und begann nun sich auf den Weg nach Hause zu machen ohne auch nur ein weiteres Wort mit Shuu zu sprechen. „Hey, was ist? Du könntest doch zumindest auf mich warten, müsste sogar keine Stunde sein!“, neckte er sie und folgte ihr, doch sie würdigte ihm keinen einzigen Blick mehr. „Haruka! Haruka, jetzt warte doch mal! Warte“, mit einer Bewegung hielt er das Mädchen am Arm fest und drehte sie zu sich herum, wodurch sie am Weitergehen gehindert wurde, „Bitte! Warum bist du denn so wütend? Ich hab’s nicht so gemeint. Und wenn es für dich so schlimm ist mit mir auf das Fest zu gehen, dann vergiss es wieder und geh allein oder mit jemand anderem.“ „Es hat nichts damit zu tun, Shuu!“, erst jetzt blickte sie ihn wieder an und er konnte schon ein leichtes Glitzern in ihren Augen sehen, „Was willst du hier wirklich?“ „Was?“, Shuu verstand nicht, was sie ihm damit sagen wollte. Was sollte er hier schon wollen? Es war das Blütenfesten von Blütenburg City, er befand sich auf der Durchreise nach Hause und wollte einige Tage in dieser Stadt verbringen. War das etwa ein Verbrechen? „Frag doch nicht so dumm. Warum bist du nach Blütenburg gekommen? Doch wohl nicht wegen des Festes, so ganz ohne Freundin, das kann ich mir bei dir beim besten Willen einfach nicht vorstellen… also, weshalb bist du hierher gekommen? Wenn du mich in irgendeiner Weise beleidigen oder fertig machen willst, nur weil du das große Festival von Hinto gewonnen hast, dann lass es und verschwinde einfach wieder, ja!“, gab sie ihm mit Tränen in den Augen zu verstehen. „Wie kommst du denn darauf? Als ob ich so etwas tun würde…“, fragte der junge Mann entsetzt. Doch wenn über ihre Worte genauer nachdachte, wunderte es ihn überhaupt nicht mehr, weshalb sie so über ihn dachte. Ja, früher hätte er sie damit aufgezogen und vielleicht auch fertig gemacht! Früher wollte er ihr immer beweisen, dass er in einer anderen Liga spielte als sie und dass er ihr um Meilen voraus war, doch…. doch er hatte sich geändert und sie hatte ihn schon vor langer Zeit eingeholt und nun vielleicht sogar überholt, was er nicht wusste, da er gegen sie nicht mehr angetreten war. Doch sollte er nun ehrlich zu ihr sein? Seine Maske der Coolness fallen lassen und sich so benehmen, wie er nun wirklich war und sich auch schon die ganze Zeit über Masato gegenüber verhalten hatte? „Du irrst dich, ich bin wirklich rein zufällig nach Blütenburg gekommen! Ich war heute Morgen in Rosalstadt und habe ein Plakat vom Fest gesehen. Und da dachte ich mir, dass ich mir zumindest mal die Stadt anschauen und dann noch immer nach Hause gehen könnte. Dann bin ich Masato im Wald begegnet, als mein Pachirisu wieder weggelaufen ist und er hat mir angeboten bei euch zu wohnen und deswegen bin ich geblieben und bleibe noch bis nach dem Fest“, erzählte er ihr. „Wirklich? Das ist alles?“, fragte Haruka an seinen Worten zweifelnd noch einmal nach. Doch Shuu nickte bloß und bestätigte noch einmal seine Worte: „Das ist alles!“ Stille trat zwischen den beiden ein und Haruka sah auf der einen Seite leicht betrübt, auf der anderen Seite doch lächelnd zu Boden. Sie hatte ihm Unrecht getan und das wusste sie, sie konnte sich auch nicht erklären, weshalb sie auf einmal so direkt geworden ist. Vielleicht war es einfach die Angst davor, dass es so wie früher werden würde, als sie sich noch in Wettbewerben gegenüber standen. Er hatte wirklich keine Gelegenheit ausgelassen, um sie über irgendeinen Fehler ihrerseits zu informieren und sich somit immer als der Überlegenere aufgespielt. Sie hasste diese Art an ihm und wollte auch nicht wirklich an früher erinnert werden. „Tut mir Leid!“, kam es plötzlich über ihre Lippen. „Was tut dir Leid? Dass von eben? Vergiss es und lass uns besser das Thema wechseln!“, schlug er vor und begann auch gleich weiter zu sprechen, „Erzähl doch lieber mal wie es dir hier so geht und was du so machst. Du scheinst ja nicht mehr an Wettbewerben teilzunehmen.“ „Ähm… ja… ich habe vor Jahren damit aufgehört, nach dem Kanto-Festival, um genau zu sein. Ich bin nach Hause gegangen, um zusammen mit Masato von Professor Birk sein erstes Pokémon zu holen. Mein Vater musste zu einem wichtigen Treffen der Arenaleiter hier aus Hoenn und so habe ich für die Wochen seinen Platz in der Arena übernommen. Im Kindergarten hier brauchten sie auch noch eine Aushilfe und irgendwie hat mir das alles so viel Spaß gemacht, dass ich mich dazu entschlossen habe hier zu bleiben“, erzählte sie ihm von damals und musste bei dem Gedanken an ihren ersten Tag bei den Kindern lächeln. „Und deswegen hast du deinen Traum Top-Koordinatorin zu werden aufgegeben?“, fragte der junge Mann verwundert nach, da er dies irgendwie nicht glauben konnte. Sich eine Strähne hinters Ohr klemmend, fuhr sie fort: „Als mein Vater dann wieder kam, hätte ich ja weiter reisen können, doch irgendwie konnte ich es nicht und außerdem haben sich die Kinder so sehr darüber gefreut, dass ich sie morgens immer betreue. Ich konnte sie nicht so sehr verletzten, indem ich einfach so ging und dann habe ich im Pokémon Center angefangen.“ „Ist dir das wirklich wichtiger, als dein Traum? Du hättest es den Kindern doch erklären können, ich bin sicher, dass sie es verstehen würden. Du hast doch immer gesagt, dass man für die Erfüllung seiner Träume alles tun muss und irgendwann würden sie sich dann auch erfüllen…“, als er nun ihr trauriges Lächeln sah, zweifelte er an ihrer Erzählung, „…oder gibt es etwa noch einen anderen Grund, den du mir nur nicht sagen willst?“ Erneut trat Stille ein, die jedoch schnell wieder von Shuu durchbrochen wurden: „Wovor hast du Angst, Haruka? Warum kannst du mir nicht die Wahrheit sagen?“ „Die Wahrheit? Die Wahrheit würdest du doch nicht verstehen können, selbst wenn du es wolltest! Fakt ist, dass ich mich einfach viel zu sehr an mein jetziges Leben gewöhnt habe und in einem Wettbewerbskampf gegen dich keine Chance mehr hätte. Also bitte… frag mich einfach nicht mehr danach, ja? …. Und was gibt es bei dir so neues? Herzlichen Glückwunsch übrigens zum gewonnenen Pokal der Hinto-Region. Deine Vorführungen und Kämpfe waren wirklich atemberaubend“, wechselte sie plötzlich das Thema. „Ähm… vielen Dank!“, kam es etwas perplex von Shuu, doch er bemerkte, dass sie ihm tatsächlich nichts sagen würde und so beschloss er sie damit auch nicht weiter zu nerven, „Na ja… ich wollte jetzt erst einmal nach Hause und mich etwas ausruhen. Keine Ahnung wann ich mich wieder auf den Weg machen werde und ansonsten wüsste ich nicht, was es neues geben sollte, das du nicht auch schon weißt. … So! Da sind wir also!“ Die beiden standen nun vor dem Haus von Haruka, die nun einen Schlüssel zückte, um die Türe aufzuschließen. Die beiden stiegen die Treppe empor und vor Harukas Zimmer blieben sie beide stehen, wobei die Tür von Shuus Zimmer direkt der von Haruka gegenüber lag. „Vielen Dank für die Jacke und entschuldige bitte vorhin den Vorfall im Bad, ich wusste nicht, dass du hier bist und habe mit Besuch auch überhaupt nicht gerechnet“, entschuldigte sie sich und bekam einen leichten Rotschimmer auf den Wangen, der Shuu anscheinend trotz der im Flur herrschenden Dunkelheit nicht verborgen blieb. Er begann leicht zu lachen und antwortete: „Kein Grund um rot zu werden, das muss dir doch nicht peinlich sein. So etwas passiert nun einmal!“ Er nahm seine Jacke entgegen und wünschte Haruka noch eine gute Nacht, bevor er in seinem Zimmer verschwand und auch sie wünschte ihm schöne Träume, woraufhin sie in ihr Zimmer ging. Kapitel 3: Die Legende des Blütenfestes --------------------------------------- Abend allerseits… (es ist jetzt bei mir 23:00 Uhr XD ) Ja ich weiß, ich habe etwas lange gebracuht, um das KP hochzuladen, obwohl ich es schon lange fertig habe… aber irgendwie habe ich nie wirklich Zeit dafür gefunden es noch einmal durchzulesen etc. weil letzten Monat die 2. Klausurphase bei mir war und ich von einer Arbeit zur nächsten lernen musste…. Na ja, hier ist es auf jeden Fall!!! Aber bevor es weiter geht, wollte noch etwas loswerden!! Der Grund, weshalb Shuu so OoC rüberkommen mag, ist, weil ich mich in erster Linie an dem Shuu aus der Episode 'Wie eine Niederlage zum Sieg wird' orientiert habe und ihr könnt nun wirklich nicht leugnen, dass er da super lieb zu Haruka ist! (und süß und… okay, ich höre ja schon auf…) |-D In den meisten FFs ist es ja immer so, dass er am Anfang fies zu ihr ist und später erst seine Liebe zu ihr entdeckt oder so… das ist hier ja nicht der Fall, weil diese Geschichte ja im Prinzip an die Serie anknüpft… einige Jahre später ^.~ So, das wollte ich nur mal gesagt habe!! *nick* Jetzt dürft ihr auch fleißig weiterlesen und Kommi schreiben, während ich mich gleich an das 4. und Letzte KP mache… Viel Spaß!! Kapitel 3 ~ Die Legende des Blütenfestes Am nächsten Morgen wurde Shuu durch die sanften Sonnenstrahlen geweckt, die sich ihren Weg vorbei an den Vorhängen gesucht haben und nun mitten auf sein Gesicht schienen. Verschlafen öffnete er leicht seine Augen und warf einen kurzen Blick auf die Uhr, die sich auf der Kommode neben seinem Bett befand. Wie er feststellen musste war es erst kurz acht Uhr! Das war ihm definitiv noch viel zu früh, jetzt wo er doch ‚frei’ hatte und noch dazu gestern so spät ins Bett gekommen war. Nein Danke! So entschloss er sich einfach liegen zu bleiben und zumindest noch etwas zu dösen, falls er nicht mehr schlafen konnte, denn einfach liegen zu bleiben und sein seine Augen geschlossen zu halten, half auch schon gegen die Müdigkeit. Kurz horchte er, ob von unten oder vielleicht sogar von nebenan etwas zu hören war, doch Fehlanzeige, alles war ruhig. „Haruka scheint auch noch zu schlafen. Kein Wunder, immerhin sind wir erst gegen halb zwei hier angekommen….“, dachte sich der junge Mann und zog sich die Bettdecke über den Kopf, um den hellen Strahlen der Sonne zu entkommen, was ihm auch gelang. So schaffte er es noch einmal einzuschlafen, jedoch wachte er wenig später wieder auf. Doch dieses Mal entschied er sich dazu auch aufzustehen, bestimmt war Haruka nun auch schon wach, da es bereits zehn Uhr war. Also zog er sich schnell an, ging ins Bad, sich vorher jedoch vergewissernd ob nicht vielleicht gerade jemand anderes drin war, und anschließend hinunter in die Küche, in der er Masato mit seinem Frühstück antraf. „Morgen Shuu, na auch endlich mal aufgestanden?“, begrüßte der 14-Jährige den Grünäugigen. „Was heißt denn hier ‚endlich’? Nur weil ich einmal im Leben auch etwas länger schlafen möchte? Außerdem scheint Haruka ja auch noch nicht auf zu sein, also beschwer dich nicht“, verteidigte sich Shuu und setzte sich an den Tisch, Masato gegenüber. „Morgen Shuu! Isst du auch Rührei oder möchtest du etwas anderes?“, begrüßte Caroline ihren Gast und fragte ihn gleich nach dem Frühstück. „Ich esse das, was da ist. Bitte machen sie sich meinetwegen keine Umstände!“, meinte er lächelnd, doch dieses verflog gleich darauf wieder, als er wieder zu Masato sah, der ein fieses Lächeln auf seinen Lippen hatte, „Was ist denn?“ „Und du bist doch der Letzte, der aufgestanden ist, Shuu!“, berichtete Masato allwissend, „Meine Schwester ist schon seit halb acht nicht mehr zu Hause!“ „Was?“, fragte Shuu verwundert nach und hätte er gerade einen Schluck seines Kaffees genommen, hätte er sich hundertprozentig daran verschluckt, „Wie kann sie nur so früh wieder auf den Beinen sein, wo wir doch erst gegen halb zwei nach Hause gekommen sind?? Ist die denn völlig irre, wenn selbst ICH um kurz nach acht nicht aufstehen wollte und dabei eigentlich ein Frühaufsteher bin…“ „Tja, das ist sie eben nicht anders gewöhnt, dafür schläft sie ihre freien Tage meistens fast ganz durch“, kommentierte ihr jüngerer Bruder das Ganze und nahm noch einen Bissen seines Frühstücks zu sich und auch Shuu bekam nun seinen Teller, woraufhin er ebenfalls begann zu essen. „Wo ist sie denn so früh schon hingegangen?“, fragte Shuu nach einiger Zeit doch nach, da er es unbedingt wissen wollte und ihn diese Frage auch nicht losließ. „Sie ist wieder im Kindergarten, der beginnt ja schon um acht Uhr. Aber ich glaube heute geht sie schon früher, als sonst…“, darüber in Gedanken versunken wusch Caroline weiter das Geschirr ab. „Du hast Recht, Masato!“, begann nun Shuu seinen Gegenüber wieder anzusprechen, „Es ist ein Wunder, dass sie noch nicht umgekippt ist….“ - „Sag ich doch!“ So wie Shuu nun einmal war, machte er sich gleich nach dem Frühstück auf den Weg Richtung Kindergarten, er wusste jetzt ja wo er lag. Er wollte unbedingt Haruka sehen und sich vergewissern, dass sie auch wirklich wohl auf ist, denn wenn er daran dachte, dass sie ziemlich oft sehr wenig schlief, macht er sich noch mehr sorgen um sie. Und dann musste sie auch noch sich um die vielen Kinder kümmern, vielleicht konnte er ihr ja auch helfen…. Als er an die Vordertür des Gebäudes, vor dem er bereits gestern schon gestanden hat, klopfte, öffnete ihm jedoch niemand die Tür. Doch er konnte ganz deutlich ihre Stimme hören, die irgendetwas rief. Es musste von hinter dem Haus kommen, so vermutete er zumindest, dass sie alle hinter dem Haus im Garten sein würden und so nahm er den kleinen mit Steinen gepflasterten Weg nach Hinten. Doch plötzlich hörte er eine Explosion! „Oh nein, HARUKA!“, rief er besorgt und erschrocken, beschleunigte seine Schritte und rannte nun die restlichen Meter um das Haus herum bis zum Garten. „Haruka, was??“, doch weiter kam er nicht, denn das, was er dort sah, ließ ihn staunen und verstummen. Doch Shuu fiel Haruka gleich ins Auge, weshalb sie ihn auch ansprach: „Hallo Shuu, was gibt’s?“, dann wand sie sich wieder ihren Pokémon zu, „Super gemacht! Und jetzt Psiana Spukball und du Schillok zeig uns den Eisstrahl!“ Begeistertes Jubeln brach erneut unter den Kindern aus, als sie die wunderschöne Vorführung von Harukas Pokémon sahen. „Ich ähm…“, begann Shuu und schritt auf die kleine Bühne zu, auf der sich das Mädchen gerade zusammen mit ihren Pokémon befand, „… ich dacht es sei etwas passiert, wegen der Explosion…“ Noch immer war er vollkommen überrumpelt, fing sich jedoch langsam wieder. Haruka fiel dazu nichts besseres ein, als ihn ein bisschen deswegen auszulachen: „Entschuldige, warst du besorgt? Glaubst du nicht, dass ich mich nicht allein wehren könnte?“ Nun war Shuu wieder vollkommen gefangen und begann auch gleich mit einer Konterattacke: „Ach quatsch, um dich habe ich mir ja auch keine Sorgen gemacht, sondern nur um die Kinder! Wenn sie von jemandem wie dir beschützt werden müssten, nicht auszudenken… sie wären ja vollkommen aufgeschmissen gewesen…“ Lässig führ er sich bei seinen Worten durchs Haar und lächelte sie an. „Vielen Dank auch!“, kam es nur von ihrer Seite her. „Nee-chan, wer ist dieser Junge?“, fragten nun einige Kinder, die Shuu nun ebenfalls wahrgenommen hatten, wobei man ein paar auch ansah, dass sie ihn von gestern wieder erkannten. „Entschuldigt bitte! Das ist Shuu, er ist ein Top-Koordinator und ein Freund von mir. Wir haben uns vor Jahren bei einem Pokémon-Wettbewerb kennen gelernt und zur Zeit wohnt er bei uns, weil ja im Pokémoncenter kein Platz mehr ist. Sagt ‚Hallo’ zu ihm“, stellte die Betreuerin ihren ehemaligen Rivalen vor. Wie im Chor begrüßten ihn nun alle mit einem ‚Hallo!’, außer einer… „Du bist also Shuu? Sehr stark siehst du ja nicht aus und überhaupt, wie kommst du dazu so mit ihr zu reden? Das sich Haruka-san überhaupt mit dir abgibt, ist erstaunlich, du solltest sehr dankbar dafür sein…“, war plötzlich eine Mädchenstimme zu vernehmen, die von ganz vorne aus der ersten Reihe stammt. Es war ein schon älteres Mädchen, etwa acht oder neun Jahre alt, hatte langes braunes Haar und grüne Augen. Auffallend an ihr war, dass sie sich genauso frisiert hatte wie Haruka bzw. anscheinend die ehemalige Koordinatorin ihre großes Vorbild war. „Hiromi, was soll denn das? Wie kommst du dazu so etwas zu sagen?“, fragte sie das kleine Mädchen und richtete sich anschließend an Shuu, „Bitte entschuldige ihr unverschämtes Verhalten, ich weiß auch nicht was mit ihr los ist…“ „Schon in Ordnung!“, beruhigte Shuu sie und richtete sich nun an Hiromi, „Du scheinst Haruka sehr zu mögen, was?“ Eingebildet wendete diese jedoch den Kopf von ihm ab und verschränkt die Arme. „Was ist, möchten du und eines deiner Pokémon vielleicht auch etwas aufführen?“, versuchte Haruka geschickt da Thema zu wechseln, was ihr auch gelang. „Ähm… eigentlich haben wir das doch hinter uns und wollten uns nach Hinto ausruhen, weißt du nicht mehr??“, fragte er erstaunt nach, hatte sie ihm gestern etwa nicht zugehört? „Ach ja, stimmt… hab ich total vergessen… aber…“, doch weiter kam sie nicht, denn jemand rief nach ihr. „Haruka!“, es war Takeru, der eigentliche Betreuer der Kinder, „Haruka weißt du vielleicht wo die Zweige hin sind?“ „Welche Zweige? Doch nicht etwa die Lilynazweige?“, fragte das Mädchen noch einmal nach. Zustimmend nickte ihr Mitarbeiter: „Genau die! Vorhin standen sie noch in den einzelnen Vasen, aber jetzt sind sie verschwunden…“ „Was denn für Zweige?“, fragte Shuu verwirrt und sah Haruka auch dementsprechend an, doch die hatte anscheinend gerade andere Dinge im Kopf. „Ich glaube ich weiß wo die hin sind…“, gab sie nur murmelnd von sich und verließ damit die Gruppe und ging hinüber zu den Schaukel, die man von der Bühne aus nicht direkt sehen konnte, da hohe Büsche und Bäume sie verdeckten. Da waren sie, zwischen den Büschen bei den Schaukel… Plötzlich ertönte aufgeregtes Geschrei und drei Jungs kamen auf die ganzen anderen Kinder, Shuu und Takeru zugelaufen. In ihren Händen hielten sie besagte Zweige, die aufgrund ihrer Farbe sehr leicht zu erkennen waren. Bei den anderen angekommen, wurden sie von den beiden Erwachsenen festgehalten, bis Haruka hinzukam. „So so… jedes Jahr das selbe mit euch…“, erklang die mahnende Stimme von Haruka hinter den Dreien, „Was sollen wir bloß mit euch machen? …. Könnte ich bitte die Zweige zurück haben?“ Sie schritt auf die drei zu, bis sie direkt vor ihnen stand und beugte sich etwas zu ihnen hinunter. Die drei Jungs drehten sich zu ihr herum, warfen sich kurz noch einen Blick und nickten sich zu. Mit einem kräftigen Ruck zogen alle drei auf einmal an ihrem Arm und beförderten sie somit zu Boden. Nun saß Haruka vor ihnen mit vor Schreck geschlossenen Augen und als sie sie öffnete, sah sie wie alle drei die Zweige samt Blätter über ihren Kopf hielten. „Das habt ihr also im Schilde geführt… ’ne, als Strafe bekommt ihr nichts…“, gab Haruka von sich und verschränkte auf dem Boden sitzend wütend die Arme vor der Brust. Enttäuscht blickten die Jungs sie an: „Aber Haruka…. wir wollten doch nur…. es ist doch Tradition….“ „Okay, aber nur weil ich euch nichts böse sein kann“, nun strahlte das Mädchen wieder und zog jeden Einzelnen von ihnen zu sich, um ihnen einen Kuss auf die Wange zu geben, „Also… ihr habt bekommen, was ihr wolltet! Dürfte ich jetzt um die Zweige bitten!“ Mit roten Wangen und einem strahlenden Lächeln auf den Lippen gaben die drei Haruka nun die Pflanzenstücke zurück. Lächelnd erhob sich das Mädchen und überreichte Takeru die Zweige: „Hier, stell sie bitte wieder ins Wasser!“ „Du bist echt unverbesserlich, genauso wie die drei!“, kommentierte Takeru das Ganze noch, bevor er wieder ins Gebäude ging. Nachdem das Schauspiel beendet war, liefen nun auch die Kinder wieder umher, spielten und schaukelten. Zumindest die meisten, einige blieben auch bei Haruka. „Was war denn das gerade??“, fragte Shuu vollkommen irritiert, „Was waren das denn für Zweige und warum hast du die Bengel geküsst?“ Nun war es an Haruka ihn verwirrt anzuschauen: „Weißt du das denn nicht??“ „Ähm… nein! Sollte ich?“, fragte er, wollte aber eigentlich endlich eine Antwort haben…. Das Mädchen blickte Shuu verschmitzt an, als sie antwortete: „Ich dachte immer ein Top-Koordinator ist auch Top informiert… kommst hier her und willst auf das Fest gehen, hast aber keine Ahnung was es mit den Zweigen auf sich hat und dann wahrscheinlich auch nicht, warum dieses Fest überhaupt gefeiert wird, nicht?“ „Tja, auch ein Top-Koordinator kann eben nicht alles wissen, also was ist nun, verrätst du es mir endlich?“, kam es etwas arrogant wie früher immer von ihm. „Ach weißt du Shuu, wenn du es unbedingt wissen willst, dann lass es dir von den Kleinen erzählen!“, begann sie und richtete sich nun an einige der Kinder, „Hey Kinder, kommt mal her!“ „Was ist denn Nee-chan?“, fragte ein kleines Mädchen. „Könnt ihr euch das vorstellen, Kinder? Shuu, der Top-Koordinator kommt hier her und möchte mit uns das Fest feiern und dabei… hat er keine Ahnung warum dieses Fest gefeiert wird…. wollt ihr es ihm nicht erklären?“, fragte sie und zog Shuu damit ziemlich auf, indem sie es so den Kindern erzählte. „Oh man, Haruka-san… und mit so jemandem bist du befreundet?… Ich übernehme das“, ertönte plötzlich erneut die Stimme von vorhin. Auch Hiromi hatte sich zu ihnen gesellt. „Okay, mach das Hiromi… aber sei nett zu Shuu und hör auf so abwertend zu sprechen, denn damit erinnerst du mich immer wieder an meine erste Begegnung mit ihm, damals war er auch so zu mir gewesen! Ich komm gleich wieder…“, mit diesen Worten verabschiedete sie sich und ging zu den anderen Kindern, um mit ihnen zu spielen. „Shuu-kun…. und du weißt echt nicht, warum das Blütenfest gefeiert wird?“, fragte eines der noch bei ihm stehenden Mädchen. Sie war vielleicht vier Jahre alt. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte sich der Junge zu den Kleinen hinunter auf die Erde: „Nein, leider nicht. Ich habe mich eigentlich nie für Feste interessiert… aber wenn ihr mir den Grund erzählt und was man noch über das Fest wissen muss, dann bin ich bald Experte.“ „Also gut, hör zu!“, begann Hiromi die Geschichte zu erzählen, „Laut einer Legende soll vor mehreren hundert Jahren das legendäre Pokémon Lilyna in unsere Stadt gekommen sein, das damals noch ein kleines Dorf war. Lilyna ist die Wächterin der Pflanzen. Es heißt, dass ein junger bürgerlicher Mann, sich in die Tochter des Königs verliebt hat und sie ihn auch liebte. Da so etwas damals nicht erlaubt war, durften sie nicht zusammen sein. Immer wieder ist der Mann zum König gegangen und hat um die Hand der Prinzessin gebeten, doch der König schickte ihn jedes Mal fort. Eines Tages aber sagte der König zu dem Mann: ‚Wenn du mir bis heute Abend eine Rose für meine Tochter bringst, gebe ich sie dir zur Frau!’. Der Mann stimmte natürlich sofort zu, nur herrschte damals eine große Dürre und alle Pflanzen waren abgestorben. Doch der Mann gab nicht auf und suchte alles nach einer Rose ab. Die Sonne begann schon sich zu senken und noch immer ist er erfolglos geblieben, so dass er schon aufgeben wollte. Doch dann tauchte plötzlich Lilyna auf und überreichte ihm eine Rose. Es war aber keine gewöhnliche Rose, denn als er zum König damit ging, war sie noch rot. Als dieser ihm dann erlaubte zu der Prinzessin zu gehen, um ihr die freudige Nachricht zu überbringen, veränderte sie plötzlich ihre Farbe und wurde ganz golden.“ „In den darauf folgenden Jahren soll genau solch eine Rose anderen Paaren am Tag des Blütenfestes erschienen sein“, erzählte einer der anwesenden Jungs. „Genau und deswegen heißt es, dass das Paar, dem es gelingt diese Rose zu finden, füreinander bestimmt ist und für immer zusammen und glücklich sein wird“, kicherte eines der Mädchen, woraufhin die anderen mit einstimmten. „Ich bin begeistert, aber was hat es nun mit den Zweigen auf sich?“, dies konnte sich Shuu noch immer nicht erklären, doch einer der Jungs half ihm da auf die Sprünge: „Das wurde irgendwann später eingeführt, als ein Paar nur die Blüte mitnahm und den Stiel als Hochzeitsgeschenk zurückließ. Auch dieses Paar wurde sehr glücklich und deswegen wurde es zur Tradition an diesem Tag den Stiel einer Rose aufzuhängen und wenn sich ein Junge und ein Mädchen darunter befinden, müssen sie sich küssen!“ „Aus dem Grund hat auch Haruka-san die drei Deppen vorhin auf die Wange geküsst“, kommentierte Hiromi das Geschehen von vorhin mit einem verständnislosen Unterton in der Stimme. „Sag mal Hiromi… warum bist du eigentlich so gemein zu mir gewesen und sprichst auch über die anderen so?“, wollte Shuu nun in Erfahrung bringen. „Hey! Kommt alle rein, es gibt Essen“, unterbrach Takeru sie mit seiner Stimme und alle machten sich auf so schnell wie möglich ins Gebäude zu kommen, so auch die Kinder, die bis eben noch bei Shuu und Hiromi standen. Doch Hiromi ist noch bei ihm geblieben und wollte ihm auch antworten: „Ganz einfach! Ich weiß, dass sie nur wegen dir hier in Blütenburg City geblieben ist. Ich habe es zufällig mitbekommen, als sie es Kaito-kun erzählt hat. Anstatt an weiteren Wettbewerben teilzunehmen, kümmert sie sich hier Tag für Tag um die Kinder und arbeitet sogar nachts im Pokémoncenter, nur um nicht an dich und die Wettbewerbe denken zu müssen. … Und als sie vorhin so glücklich war, weil sie uns ihre neue Performance zeigen konnte, musstest du ja unbedingt mit deinem Auftauchen alles unterbrechen. Tu ihr und dir selbst einen Gefallen und verschwinde so schnell wie möglich wieder von hier, denn dann wird sie nicht ständig daran erinnert, was sie alles wegen dir aufgegeben hat.“ Mit diesen letzten Worten an den Älteren, begab auch sie sich endlich hinein, denn sie wollte ebenfalls eine Kleinigkeit zu Essen zu sich nehmen. Shuu war geschockt! Er soll wirklich der Grund dafür sein, dass seine Haruka mit den Wettbewerbskämpfe aufgehört hat? Aber warum? Früher haben sie beiden doch immer so viel dazu gelernt, als sie sich gegenseitig dazu angespornt hatten besser zu sein als der jeweils andere. Sie hatte doch versprochen ihren eigenen Stil zu finden und ihn ihm dann zu zeigen…. sie war so froh darüber gewesen, endlich zu wissen, was sie zu tun hatte und jetzt? Was ist nur geschehen, dass sie sich zu solch einem entscheidenden Schritt entschlossen hat? Er wusste es nicht und konnte es sich auch nicht erklären, doch… doch! Es gab nur eine Grund… den er sich Vorstellen konnte und die Bestätigung dafür, dass es so war, lieferte ihm Kasumi. Doch ob dies auch wirklich der Grund dafür war? Dessen konnte er sich nicht sicher sein… „Shuu, kommst du? Sonst ist alles weg und du musst doch auch etwas essen!“, riss ihn auf einmal Haruka Stimme aus seinen Gedanken. „Ähm… ich habe doch erst vor knapp einer Stunde gefrühstückt und das dank deiner Mutter reichlich“, antwortete er, noch immer etwas erschrocken. „Na gut, aber dann komm doch wenigstens mit rein und setzt dich zu uns“, bat sie ihn, woraufhin er ihrer Bitte nachkam und ihr hinein folgte. Doch dieser eine Gedanke ließ ihn die ganze Zeit über nicht mehr los, aber er hatte schon längst einen Entschluss gefasst….. Nach dem Essen verabschiedete sich Haruka von allen, sie hatte ja schon vorher bescheid gegeben, dass sie heute früher gehen musste und mit ihr verließ auch Shuu diesen Ort. Als sie gerade mitten in der Stadt waren, hörte Shuu plötzlich seine Begleiterin wütend fluchen: „Ach verdammt!“ Sie kramte in ihrer Tasche und schien nach etwas wichtigem zu suchen, andernfalls würde sie sich ja nicht so sehr aufregen. „Hey Haruka, kommst du mit?“, sprach sie auf einmal jemand an. Es war eine kleine Gruppe, bestehend aus zwei Jungs und einem Mädchen. Einen von ihnen erkannte Shuu wieder, es war Kaito, mit dem er gestern Abend schon Bekanntschaft gemacht hatte. Was wollte Haruka denn jetzt bei denen? Und für diese drei ließ sie die Kinder zurück? „Ja, ich komme gleich, aber ich… ich kann meine Mappe nicht finden“, sagte sie noch immer in ihrer Tasche kramend. „Ist doch nicht so schlimm, du kannst doch eh schon alles auswendig“, versuchte das Mädchen sie zu beruhigen. Wütend gab es das Mädchen auf in ihrer Tasche zu suchen: „Trotzdem brauche ich diese Mappe… Mist, wie konnte ich sie nur liegen lassen? Da ist mein Anhänger drin und ohne kann ich das nicht…“ Haruka war völlig aufgebracht und irgendwie deswegen auch ziemlich fertig. Ruhig schritt Kaito auf sie zu, legte einen Arm um ihre Schulter und nahm sie ein Stück mit bei Seite, um in Ruhe mit ihr zu sprechen. Shuu hatten alle mal wieder vergessen bzw. es hatte niemand sonderlich auf ihn geachtet, da Haruka mit ihrem Suchen alle Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Doch nun stellten sich die übrigen beiden, die er noch nicht kannte, vor. „Entschuldige bitte, aber das ist gerade eine wichtige Angelegenheit! Hi, mein Name ist Masahiro“, stellte sich der andere Mann vor, der bestimmt ein bis zwei Jahre älter war, als er selbst und so auch das Mädchen in seiner Begleitung: „Und ich bin Hikaru.“ „Freut mich, Shuu ist mein Name. Seid ihr auch Freunde von Haruka?“, stellte er sich selbst vor. „Aber hallo! Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten“, erzählte Hikaru lächelnd. //Währenddessen bei Kaito und Haruka\\ „Jetzt beruhig dich doch, Haruka! Wir haben keine Zeit deinen Anhänger zu holen und außerdem, was wäre wenn du ihn morgen vergessen würdest?“, fragte er und sah sie aufmunternd an, woraufhin sie auf seine Worte erschrocken drein schaute, weshalb er fort fuhr, „Ich sag dir was. Du brauchst den Anhänger gar nicht, denn er ist doch jetzt da! Also komm und lass uns gehen und wir nehmen ihn mit und sollte es dann immer noch nicht funktionieren, müssen wir das eben verschieben.“ „Aber das heute ist doch die Generalprobe, das letzte mal vor morgen…“, machte sie ihm klar, doch Kaito ließ sich davon nicht beirren: „Na und? Es wird so schon klappen, ich weiß es und jetzt komm!“ So gingen die beiden zurück zu den anderen und zusammen machten sie sich anschließend auf den Weg zum Mittelpunkt des Marktplatzes, auf dem nun eine große Bühne aufgestellt wurde. Auf de Bühne standen schon einige Instrumente und deren Spieler, die anscheinend nur auf die vier gewartet haben. „Hast du dich wieder beruhigt?“, richtete sich Shuu irgendwann an Haruka, die daraufhin etwas rot um die Nase wurde. „Ähm… ja… ich hab einfach etwas überreagiert, weil es mir noch nie passiert ist, dass ich meine Mappe vergessen habe und… das hat mich halt irgendwie etwas aufgeregt!“, es war ihr peinlich, dass ausgerechnet Shuu diesen Ausbruch bei ihr gesehen hat. „Wohl eher ‚etwas mehr’…“, fügte der Junge noch grinsend hinzu, was das Mädchen nur noch röter werden ließ. Shuu bemerkte, dass es ihr super peinlich war und er fand, er hat nun genug darauf herumgeritten und so wechselte er mit einem Blick zur Bühne einfach mal das Thema: „Singst oder spielst du?“ „Ich sing nur und schreibe die Texte. … Jeder von uns hat seine eigene Aufgabe…wir wollten schon lange alle einmal zusammen auf der Bühne stehen und etwas vorführen. Doch das war bisher leider nicht möglich gewesen, weil jeder von uns auf seiner eigenen Reise war, begonnen mit Masahiro, dann ging Hikaru, dann Kaito und am Ende auch ich“, erzählte das Mädchen und sah mit einem glücklichen Lächeln ebenfalls zur Bühne, „Aber vor zwei Jahren waren wir auf einmal alle wieder zusammen und dann haben wir beschlossen es endlich einmal in die Tat umzusetzen und jetzt führen wir jedes Fest oder auch Feiertag etwas auf, aber nicht nur in Blütenburg, sondern auch in den umliegenden Städten, wenn sie jemanden brauchen. Wir waren sogar bei der Jotho-Silberkonferenz dabei, das war vielleicht klasse.“ „Kann ich mir vorstellen, nur mich scheinst du gemieden zu haben…“, sagte Shuu mit einem Hauch von Ironie in der Stimme. „Bitte?“, fragte Haruka verwundert nach, doch er ging nicht weiter darauf ein und vertagte diese Angelegenheit: „Nichts, schon gut… geht lieber! Masahiro ruft dich, er möchte sicherlich anfangen.“ Da ertönte erneut Masahiros Stimme, die nach Haruka rief und so lief sie schnell zu den anderen hinüber auf die Bühne. „Wartest du hier solange?“, fragte das Mädchen noch, während sie sich auf die Bühne zu bewegte. „Hab ich denn eine andere Wahl??…..“, fragte er und fügte noch hinzu, als er sah wie sie stehen blieb und ihn mit einem bösen Blick ansah, „Ähm… ich meinte, natürlich warte ich und schau dir zu…“ Nun wieder lächelnd ging sie die letzten paar Schritte, hüpfte auf die Bühne hoch und stellte sich bereit vor das Mikro. „Also Leute, Pokémon raus und nehmt eure Positionen ein, wir machen das jetzt alles einmal von vorne bis hinten durch!“, sagte Masahiro an und wie angeordnet, ließen alle ihre Pokémon aus ihren Pokébällen, die daraufhin ebenfalls in Position gingen. Auch Haruka hatte ihr Psiana heraus gelassen. „Bereit? Und ein, zwei, drei, vier…“, schlug Masahiro mit seinen Schlagstöcken an und alle begannen das angekündigte Lied zu spielen. Shuu hatte sich in der zwischen Zeit lässig an einen Baum gelehnt, der direkt der Bühne gegenüber stand, und beobachtete alles aus geringer Entfernung. Die Freilassung der Pokémon weckte nur noch mehr sein Interesse und gespannt erwartete er die nun folgende Probe. „Und? Wie fandest du es?“, fragte Haruka, etwas aus der Puste, da sie gerade eben die hälfte des Konzertes durch gespielt haben und nun machten sie eine kleine Pause, die es am morgigen Abend auch geben wird. „Du warst wirklich nicht schlecht…“, lobte Shuu sie und kam ihr entgegen, „..aber am Besten haben mir die Pokémon gefallen… entschuldige mich kurz, ich muss noch etwas erledigen!“ Mit diesen Worten warf er ihr eine Flasche Wasser zu, damit sie sich etwas erfrischen konnte, und ließ sie stehen, um zu Bühne zu gehen, zu einer ganz bestimmten Person. „Hey Kaito! Kann ich dich mal kurz sprechen?“, fragte er und ein verwirrt drein schauender Kaito stimmte zu. Die beiden verließen zusammen die Bühne und gingen einige Meter von ihr weg, damit sie auch ja niemand hörte. „Was will er von Kaito?“, fragte Hikaru ihre Freundin, doch diese blickte genauso ratlos drein, wie Hikaru selbst. „Hey ihr beiden, kommt doch mal eben her!“, forderte Masahiro die Mädchen auf und ging mit ihnen noch einmal alles in der Theorie durch und auch das, was sie hätten besser machen können. Dies dauerte auch einige Minuten, was die Mädchen jedoch nicht wussten, war, dass Masahiro Shuu dadurch nur noch mehr Zeit verschaffen wollte, damit dieser mit Kaito sprechen konnte, denn er hat dem Jungen angesehen, dass es etwas wichtiges sein musste. „Okay, alles klar! Können wir dann weiter machen? Ich muss heute noch ins Pokémoncenter und würde mich vorher zumindest einige Minuten noch zu Hause ausruhen“, bat das Mädchen mit den braunen Haaren. Nun, diese Aufforderung zum fortführen der Probe war auch nötig gewesen, denn immerhin waren es schon 15 Uhr und um 18 Uhr sollte ihre Schicht beginnen und wenn sie dann zumindest noch eine Stunde in Ruhe zu Hause verbringen wollte, würde das schwer werden, wenn sie noch lange weiter so herumstehen würden. „Ist gut, kann mal einer Kaito holen?“, mit dieser Frage richtete sich Masahiro eher an Hikaru, die dies aber nicht verstand und so machte sich Haruka einfach mal auf den Weg zu den beiden Jungs, die ja schon eine ganze Weile am Diskutieren waren. Und das ohne sich zu zoffen, zumindest hatte sie nicht mitbekommen, das einer dem anderen an die Gurgel gehen wollte. „Hey Jungs, seid ihr beiden bald mal fertig mit reden? Wir wollen weiter machen, Kaito!“, unterbracht das Mädchen die beiden, die zum Teil erschrocken auseinander fuhren, da sie in diesem Moment so sehr in Gedanken versunken gewesen waren. „Ja, ich komme. Wir sind fertig, nicht Shuu?“, richtete sich Kaito an den Jungen, der mit einem Nicken zustimmte. „Ja, entschuldige mich Haruka, aber mir ist noch etwas wichtiges eingefallen, das ich unbedingt noch erledigen muss. Wir sehen uns heute Abend oder morgen…“, schwup, schon war Shuu gegangen und bekam noch einige verwirrte Blicke hinterher geworfen. „Ähm… weißt du wo er so plötzlich hin will?“, fragte das Mädchen, doch der Gefragte musste mit einem ‚Keinen Schimmer’ passen und so begangen sich die beiden zurück zu ihren Freunden, um endlich weiter zu proben. „Also, wir sehen uns dann morgen!“, verabschiedete sich Haruka von den anderen nachdem sie ihre Probe beendet hatten, die ein voller Erfolg gewesen war. Jetzt durfte nur am morgigen Tag nichts schief laufen und alles wäre perfekt. Schnell machte sich Haruka auf den Weg nach Hause, um ein Bad nehmen zu können, zu essen und dann ins Pokémoncenter zu marschieren. „Ich bin wieder da!“, rief sie durch das Haus, als sie es betrat und erst einmal ihre Schuhe auszog. Als erstes kam ihr ihr Bruder Masato entgegen, der sich anscheinend gerade seinen Essensteller geschnappt hat und nun auf dem Weg durch den Flur ins Wohnzimmer war: „Oh Schwesterherz… da bist du ja wieder. Und? Wie war die Probe?“ „Die war super, freue mich schon auf morgen“, gerade wollte sie ihren Weg nach oben fortsetzten, als, „Sag mal, wo ist Shuu? Nicht das wieder so etwas passiert wie gestern.“ „Wie? Ich dachte er ist bei dir“, kam es verwirrt von Masato, der mittlerweile begonnen hatte im Flur seine Nudeln zu sich zu nehmen. „War er auch, aber dann ist er gegangen und meinte, dass er etwas wichtiges zu erledigen hätte. Ich dachte er sei schon wieder zurück… na ja…“, schulterzuckend begab sich Haruka nun in den ersten Stock, um heute ihr wohlverdientes Bad nehmen zu können und mit der Hoffnung oder besser, der Gewissheit, dass heute nichts unerwartet und unangenehmes im Bad auf sie warten würde. Schnell ließ sie das Wasser ein, verteilte noch etwas Badesalz und legte sich in das angenehm warme Wasser, als es die richtige Höhe in der Wanne erreicht hatte. Es tat richtig gut nach einem anstrengenden Tag sich bei solch einem Bad entspannen zu können. Auch ihre Pokémon entspannten sich in ihrem Zimmer. Sie hatte extra für ihre Pokémon ein neues Aromamittel gekauft und es sich nun in ihrem Zimmer ausbreiten lassen, damit ihre Lieblinge auch mal zur Entspannung kamen. Sie würde sie heute auch nicht mehr für irgendetwas einsetzten und zu Hause lassen, denn nach diesen gelungenen Auftritten, hatten sie sich eine Pause verdient. Auch bei ihr im Badezimmer schwebte ein angenehmer Duft, der ganze Raum duftete nach Rosen, ihrem Lieblingsduft, bei dem sie sich am besten Entspannen konnte. Sie lag einfach in der Wanne, genoss die Wärme und dachte an nichts… oder vielleicht doch… immer wieder kam ihr Shuu in den Kopf und mit ihm auch immer wieder die Frage wo er wohl hingegangen sein mag und was er dort wohl tat. Doch leider fand sie auf ihre Gedanken keine Antworten und so musste sie wohl warten bis er wiederkam, um ihn zu fragen. Damit füllte sie ihre ganze Zeit und als sie dann fertig angezogen und frisiert nach unten ins Wohnzimmer kam, erhielt sie eine überraschende Information. Masato und ihr Vater saßen mal wieder, wie jeden Abend vor dem Fernsehen und schauten sich erst irgendeine interessante Sendung mit Professor Eich an und danach so etwas geistreiches wie ‚PokéJoke’. Das Problem an dieser Sendung war nur, dass sie kein bisschen lustig war, aber na ja… Männer. „Ich gehe dann mal zum Pokémoncenter!“, wollte sie sich schon verabschieden, als sich Masato dazu durchringen konnte mal kurz den Blick von dem Kasten zu nehmen. „Brauchst du nicht! Schwester Joy hat angerufen, während du im Bad warst und hat gesagt, dass du heute und morgen nicht kommen brauchst“, berichtete er ihr, doch Haruka konnte das irgendwie nicht glaube. „Wirklich? Warum denn nicht? Hat sie irgendetwas gesagt?“, fragte sie sicherheitshalber noch einmal nach, da es nur äußerst selten vorkam, dass Haruka nicht gebraucht wurde und wenn doch, dann wurde ihr eigentlich immer schon einige Tage vorher bescheid gegeben. Warum also heute erst so spät? „Nein, hat sie nicht, aber sie sagte du sollst dir einen schönen Abend machen und dich morgen ausschlafen, damit die Show auch etwas großartiges wird!“, sagte Masato noch und war nun wieder hochkonzentriert beim Fernsehen. Gut, es brachte Haruka nun nicht wirklich etwas ihren freien Abend zu hinterfragen und so entschied sie sich etwas Zeit mit ihren Pokémon zu verbringen, weshalb sie wieder hinauf in ihre Zimmer ging. Die Zeit verging recht schnell und Shuu war noch immer nicht wieder zurück. Sie wollte eigentlich auf ihn warten und ihn endlich fragen, wo er hingegangen war, doch irgendwann überfiel sie die Müdigkeit, so dass sie ins Land der Träume fiel und nicht bemerkte wie der Junge, auf den sie die ganze Zeit gewartet hatte, mitten in der Nacht nach Hause kam. Er öffnete leise die Tür und sah wie Haruka am Ende ihres Bettes eingeschlafen war. Vor ihren Füßen, die noch auf dem Boden standen, lag Psiana mit aufgerichtetem Haupt, da sie von dem Geräusch der sich öffnenden Tür geweckt wurde. Shuu deutete ihr an ruhig zu bleiben, um Haruka nicht zu wecken. Vorsichtig hob er sie hoch, legte sie richtig in ihr Bett hinein und deckte sie noch zu, bevor er leise wieder den Raum verließ, um in das gegenüberliegende Zimmer zu gehen und sich selbst in die Falle zu hauen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war Nummero Drei!! Hoffe es hat euch gefallen und ist ein Kommi wert ^___^ Alles Liebe & bis hoffentlich zum 4. & letzten Kapitel, eure Kimie *knuddelz euch alle* Kapitel 4: Der schönste Abend, den ein Mädchen sich wünschen kann ----------------------------------------------------------------- Hallöchen Leute ^___^ Hoffe ihr habt alle ein schönes Weihnachtsfest gehabt… wollte eigentlich das KP auch an Weihnachten online gestellt haben, aber irgendwie bin ich nicht wirklich dazu gekommen noch einmal drüber zu lesen, sorry…. ABER JETZT!! Dieses KP wird nun auch das Letzte sein mit dem großen Finale!! aber vorher noch etwas von mir: 1. scheint ihr euch ja alle sicher zu sein, dass Shuu im PC (PokémonCenter) ist, mal schau'n ob das stimmt… 2. zu Hiromi: Ja, sie ist 9 Jahre alt! Habe aber wie es aussieht vergessen zu erwähnen, dass sie nur noch im Kinergarten ist, weil sie da bei ihrem Vorbild (Haruka) sein kann XD 3. interessiert euch noch immer 'wie' Haruka Shuu im Bad erwischt hat?? So, soviel zu meinen dummen Kommis XD Viel beim letzte & längsten KP….. Kapitel 4 ~ Der schönste Abend, den ein Mädchen sich wünschen kann Als Haruka am nächsten Morgen ganz langsam und noch ziemlich verschlafen die Augen öffnete, war es für sie nicht weiter verwunderlich, als ihr Wecker bereits zwölf Uhr schlug. Es war für sie eher vollkommen normal, da sie immer so lange schlief, wenn sie mal frei hatte und ausschlafen konnte. Doch obwohl sie nun wach in ihrem Bett lag, dachte sie nicht einmal daran nun aufzustehen, sondern sie drehte sich noch einmal herum, schloss ihre Augen wieder und kuschelte sich erneut in ihr weiches Kissen. Sie wusste, dass sie bis heute Abend noch alle Zeit der Welt hatte, um sich fertig zu machen und so bestand nicht der geringste Grund jetzt sich schon aus dem Bett zu quälen und in Hecktick zu verfallen. So blieb sie also noch eine Weile liegen und versuchte wieder einzuschlafen, doch sehr lange befand sie sich nicht mehr in ihrer jetzigen Position. Mit einem Mal richtete sie sich auf, schlug ihre Decke zur Seite und rannte so wie sie gerade angezogen war aus dem Zimmer, nur um am Gegenüberliegenden zum Stehen zu kommen und an der hölzernen Tür anzuklopfen. Zum Glück hatten ihre Pokémon schon vor Stunden leise den Raum verlassen, da sie Haruka ausschlafen lassen und nicht unnötig wecken wollten. Andernfalls hätte die junge Trainerin nun ihre Freunde mit ihrem rasanten Aufstehen geweckt, denn auch im unteren Stockwerk war dies nicht zu überhören gewesen. Da sie vom Inneren des Zimmers nichts vernommen hatte, versuchte sie es noch einmal mit Klopfen, doch auch bei jedem weiteren Versuch blieb das Resultat das Selbe. Vorsichtig öffnete sie die Tür steckte ihren Kopf hindurch, auf alles gefasst seiend, denn wer konnte schon wissen ob und wie sie ihren ehemaligen Rivalen vorfinden würde. Doch leider wurde sie enttäuscht, denn das Zimmer war bis auf ihre Anwesenheit vollkommen leer und auch das Bett sah unberührt aus. Es schien, als ob Shuu diese Nacht überhaupt nicht zurückgekommen wäre, was Haruka doch ziemlich verwunderte. Doch vielleicht konnte er auch nicht mehr ins Haus kommen, weil alle schon am Schlafen gewesen waren. Innerlich schimpfte sie sich selbst dafür aus, dass sie es nicht geschafft hatte auf zu bleiben und ihn dann ins Haus hinein zu lassen. Was wenn er nun die gesamte Nacht draußen im Freien verbringen musste? Doch irgendwie glaubte sie das auch nicht, denn auch wenn es so gewesen wäre, dass er nicht ins Gebäude gekommen war, dann wäre er mit Sicherheit ins Pokémoncenter gegangen und hätte dort im Notfall in der Lobby geschlafen oder er hätte sich irgendwie bemerkbar gemacht und dadurch es zumindest geschafft eines ihrer Pokémon zu wecken, die dann die Türe hätten öffnen können, schließlich kannten sie ihn ja inzwischen auch. Viel weiter wollte und konnte Haruka jedoch nicht mehr darüber nachdenken, weshalb Shuus Bett so unberührt aussah, denn die Müdigkeit überkam sie erneut und so entschloss sie sich dazu sich in das vor ihr stehende Bett zu kriechen und dort darauf zu warten, dass der grünhaarige Junge zurückkam. Sie liebte diesen Ort, denn alles in diesem Raum hatte seinen Duft aufgenommen. Vor allem an dem Kissen, in das sie sich nun hineinkuschelte, haftete noch der Duft des Jungen, der sie auch schnell zur Ruhe kommen und schließlich wieder seelenruhig einschlafen ließ. Al sie wieder einschlief, drehten sich ihre Gedanken erneut um Shuu und auch als sie im Land der Träume angekommen war, spürte sie seine Anwesenheit und verbrachte in ihrem Traum einen wunderschönen Tag auf einer großen Blumenwiese mit ihm, während um sie herum Smettbos und Papinellas tanzten. „Haruka? Haruka? Hey, Haruka!“, hörte sie seine Stimme, doch sein Gesicht und ihre Umgebung um sie herum begannen nun zu verblassen. Doch seine Stimme, die bis eben noch so weit entfernt gewesen war, schien nicht zu verschwinden, nein, sie kam immer näher und wurde immer lauter. „Haruka! Hey, jetzt wach schon auf oder ich muss dich zwingen“, hörte sie ihn drohen und langsam begann sie nun ihre Augen zu öffnen. Vor ihr auf der Bettkante saß Shuu und lächelte sie liebevoll an. Auch ihr zauberte dieser Anblick ein Lächeln auf die Lippen, doch als sie bemerkte, dass ihr Traum vorbei war und der Junge gerade wirklich vor ihr saß, riss sie ihre Augen auf und setzte sich im Bett auf. „Shuu… was machst du denn hier?“, fragte sie verwirrt und noch nicht vollkommen wacht. Der Junge sah sie daraufhin ebenfalls irritiert an und antwortete lachend: „Das könnte ich dich eher fragen, was machst du denn in meinem Zimmer und in meinem Bett?“ Nun fiel es Haruka wieder ein, sie hatte sich bei ihm hingelegt und war eingeschlafen. „Ähm… na ja weißt du…“, doch da fiel ihr der Grund wieder ein, „Wo bist du denn die ganze Nacht über gewesen? Als ich aufgewacht bin und nach dir schauen wollte, warst du noch immer nicht hier gewesen. Und weil ich noch immer so müde war, habe ich mich hier hingelegt, um auf dich zu warten.“ „Jetzt reg dich doch nicht so auf. Ich verstehe überhaupt nicht, was das Ganze soll. Ich bin doch heute Nacht hier gewesen und vorhin musste ich ins Pokémoncenter, um meine Pokémon abzuholen, die ich gestern dort abgegeben habe“, rechtfertigte er sein ‚Verschwinden’. Doch bevor Haruka auch nur ansatzweise etwas sagen konnte, öffnete sich die Zimmertür und Masato kam herein spaziert. „Oh Shuu, du bist schon wieder da? Hat Schwester Joy dich so schnell wieder gehen lassen?“, fragte der Junge, der anscheinend seine große Schwester hinter Shuu noch nicht bemerkt hatte. „Wieso denn ‚schon gehen lassen’?“, fragte das Mädchen nun ziemlich verwirrt, denn warum sollte jemand, der nur seine Pokémon abholte, von Schwester Joy aus danach nicht wieder gehen dürfen? „Äh… weißt du… als ich ankam, stand gerade ein Lastwagen vor dem Pokémoncenter, der die ganzen Nahrungsmittel gebracht hat und da bat mich Schwester Joy ihnen zu helfen…“, sog sich der Älteste diese Story kurzerhand aus den Fingern und hoffte innerlich, dass sie ihm diese Geschichte auch abnahm. Doch als Masato ihm dabei half, da er ja nun auch wusste, dass Haruka mit im Zimmer war und in was er Shuu gerade hineingeritten hatte, glaubte sie ihm schließlich doch. „Was machst du eigentlich hier in Shuus Zimmer und dann auch noch im Bett?“, fragte nun der Jüngste interessiert mit einem verschmitzten Lächeln nach. Entnervt gab die Gefragte nur von sich: „Muss ich denn immer alles Doppelt und Dreifach erklären?“ Das war das Stickwort für Shuu, um ihren Bruder mit den Worten: „Das erzähle ich dir später, jetzt lass sie sich doch erst einmal fertig machen, immerhin ist sie noch immer in ihren Schlafsachen“, aus dem Zimmer zu befördern. Somit schob er den Jungen die Tür hinaus und ging zusammen mit ihm hinunter in den Garten zu ihren Pokémon, die genüsslich die Sonne auf sich herab scheinen ließen. Haruka blieb also allein zurück im Zimmer und schaute nun doch etwas perplex drein, tat dies jedoch mit einem Schulterzucken ab und erhob sich aus dem fremden Bett, um in ihr Zimmer zu gehen und wie Shuu es schon gesagt hatte, sich umzuziehen und fertig zu machen. Okay, es war inzwischen 14 Uhr, also hatte sie noch einige Stunden Zeit, um sich für ihren Auftritt und das Fest fertig zu machen; doch was sollte sie in der Zwischenzeit tragen, so lange sie noch zu Hause war? Draußen herrschten ziemlich warme Temperaturen, also doch eher etwas Kürzeres und so durchforstete sie ihren gesamten Kleiderschrank nach dem einen bestimmten Kleidungsstück. Und tatsächlich, das Gesuchte kam zum Vorschein, allerdings hatte sie nach dieser Aktion fast den gesamten Inhalt ihres Schrankes nun auf dem Bett verteilt, da die einzelnen Stoffstücke in einem eleganten, hohen Bogen von ihrem Aufbewahrungsort hinüber zum Schlafplatz befördert wurden. Aber zumindest hatte sie nun etwas gefunden, dass sie auch anschließend auf der Bühne tragen konnte, denn sich davor extra noch einmal umzuziehen, dafür fehlte ihr einfach die Zeit und die Lust. Es reichte doch, dass sie eine viertel Stunde damit verbringen würde, um ihr Make-up rampenlichtfest zu machen und dann das ganze Glitzerzeug… das würde dauern, um das später wieder aus den Haaren und der Kleidung zu bekommen, aber das Fest war ja auch nur einmal im Jahr! So, angezogen war sie nun, jetzt musste sie nur noch ihre Haare in den Griff bekommen, aber zum Glück bereiteten diese ihr keine besonders großen Schwierigkeiten und so ging sie nach wenigen Minuten hinunter zu den anderen beiden. „So, da bin ich!“, verkündete sie, als sie die beiden Jungs wie vermutet im Garten mit ihren Pokémon fand, „Oh… hallo Pachirisu.“ Bevor noch irgendjemand sich zu Haruka herumgedreht hatte, hat das kleine Eichhörnchen-Pokémon sie schon begrüßt, indem es ihr mal wieder in die Arme gesprungen war. „Es scheint dich ja sehr zu mögen“, gab Masato lächelnd von sich, der gerade zusammen mit seinem Fukano ‚Bring das Stöckchen’ spielte. „Was hast du eigentlich so lange noch gemacht? Bist du noch mal eingeschlafen??“, richtete sich nun auch Shuu an seine ehemalige Konkurrentin, die ihn darauf etwas perplex anschaute. „Ähm… nein…“, begann sie und setzte sich erst einmal, mit Pachirisu im Arm, neben den Grünäugigen auf die Terrasse, bevor sie noch hinzufügte, „… ich habe mich fertig gemacht, wie du gesagt hast!“ „WAS? Und dafür hast du allen ernstes eine knappe halbe Stunde gebraucht? Da hätte ich ja noch weniger Zeit für ’nen Einkauf benötigt…“, kommentierte er das Ganze, fügte dann jedoch noch hinzu, „Okay… ich habe vergessen, dass du eine Frau bist und ihr für alles immer Stunden braucht. Wie heißt es doch so schön: ‚Ist eine Frau mal pünktlich, dann ist sie krank!’“ „Ach ja? Und von wem stammt dieser bescheuerte Spruch, bitte??“, wütend blickte sie ihren Sitznachbarn an. War es denn nicht ihre Sache, wie lange sie im Bad oder sonst wo brauchte? Nur weil Männer sich nicht um ihr Auftreten kümmerten, mussten Frauen das nicht auch tun! „Den Spruch kennt jeder Mann, eigentlich sollten wir deswegen am Besten immer erst mindestens eine halbe Stunde später zu einem Treffen kommen, aber die Meisten habe zu viel Angst davor anzukommen und festzustellen, dass die Frau es dann einmal etwas pünktlicher geschafft. Ein Freund von mir lädt manche seiner Freundinnen zu Partys eine ganze Stunde früher ein, in der Hoffnung, dass sie zur eigentlichen Uhrzeit auch endlich eintreffen…“, erläuterte Shuu das Verhalten und die Gedanken der Männerwelt. Doch so günstig war dies nun wirklich nicht, denn Haruka wurde mit jedem Wort immer wütender und ihr Gesicht verfärbte sich immer mehr ins rot, vor Zorn. „WIE BITTE?? Oh man(n), ihr Männer seid auch alle gleich! Ihr habt wirklich nichts als Stroh im Kopf und wenn das, dann ist es auch schon recht viel…“, daraufhin atmete sie einmal tief ein, in der Hoffnung sich wieder etwas beruhigen zu können. Wütend setzte sie noch schnell das kleine Pokémon neben sich auf der Veranda ab, bevor sie sich erhob und wieder in ihr Zimmer ging, wobei sie ihre Tür ganz schön laut ins Schloss fallen ließ, zumindest so laut, dass selbst Shuu unten noch zusammenzuckte. Das kleine Pachirisu hingegen, dachte nicht daran bei seinem Trainer sitzen zu bleiben. Wütend blickte es Shuu an, der es ebenfalls anblickte, als er mitbekam, wie das Kleine ihn anfunkelte. „Pach…pach…pachi…su“, beschwerte es sich, was seinem Trainer denn einfallen würde sich so daneben zu benehmen. „Das musste einfach mal gesagt werden, Pachirisu!“, kommentierte Shuu das Ganze, doch dies war ein gewaltiger Fehler. „Pachi…ri…su~“, rief das Elektroeichhörnchen daraufhin und attackierte seinen eigenen Trainer mit einer Donnerblitzattacke, bevor es anschließend ebenfalls ins obere Stockwerk zu Haruka lief. „Ähm… habe ich etwas nicht mitbekommen oder wolltest du sie bis eben nicht noch auf das Fest ausführen?“, fragte Masato nun verdattert nach, da er das ganze Geschehen ja mitbekommen und schlauerweise dazu nichts gesagt hatte. „Ja schon, warum?“, wollte nun Shuu von ihm wissen, der irgendwie nicht verstand, wo das Problem jetzt lag. „Schon gut, dachte nur du hättest deine Pläne geändert…“, antwortete ihm Masato und warf erneut das Stöckchen, während er nun weiter sein Buch las, wobei er noch hinzufügte, „Ach übrigens, wenn du dich nicht schnell bei ihr entschuldigst, wirst du wohl allein auf das Fest gehen müssen, denn sie kann in solchen Dingen ziemlich aufbrausend und nachtragend sein, so wie alle Frauen eben!“ „Was? Und das sagst du mir erst jetzt!? Und warum hast du ihr eben nicht gesagt, dass du genauso denkst? Dann wäre sie jetzt mit Sicherheit nicht so wütend“, regte er sich auf, erhob sich mit einem Ruck aus seiner Position und verlangte eine Antwort von dem jungen Trainer. Diesen schienen seine Worte kalt zu lassen und er blätterte auf die nächste Seite um, während er beiläufig antwortete: „Ich bin doch nicht lebensmüde! Sie hat mir früher schon oft genug wegen meiner richtigen Kommentare zum falschen Zeitpunkt die Hölle heiß gemacht… nein Danke, ich bin nicht sonderlich scharf darauf in der kurzen Zeit, in der ich mal wieder hier bin, mich mit ihr zu streiten.“ „Trotzdem hättest du mich vorher vorwarnen können“, warf Shuu Masato indirekt vor, dass der Streit zwischen Haruka und ihm selbst Masatos Schuld war. Nun ebenfalls etwas verärgert begab sich der Ältere auf den Weg hinauf ins obere Stockwerk, um hoffentlich noch rechtzeitig alles wieder gerade zu biegen… doch wie sollte er das anstellen? Entschuldigen? – Das kam auf keinen Fall in Frage, schließlich hat er ja bloß das gesagt, was er denkt, auch wenn es wirklich in erster Linie sein Ziel war, sie damit etwas zu necken. … „Pachi.. Pachirisu!“, hörte Haruka die Stimme des kleinen Pokémons, das anscheinend versuchte in ihr Zimmer zu gelangen. „Warte, ich mach dir die Tür auf!“, rief sie dem Kleinen mit einem Lächeln auf den Lippen zu. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, schon sprang ihr das Eichhörnchen-Pokémon entgegen und wie üblich in ihre Arme. Wild war es mit den Armen am herumwedeln und schien ihr mit seinen Worten vermitteln zu wollen, dass sie doch nicht mehr wütend auf seinen Trainer sein und wieder lächeln sollte. „Ich bin Shuu doch überhaupt nicht mehr böse, Pachirisu!“, versuchte sie es zu beruhigen, während sie die Tür wieder schloss und sich mit dem Pokémon zusammen aufs Bett setzte, „Weißt du… das bin ich von ihm doch schon gewöhnt, immer muss er mich ärgern, aber ich weiß, dass es ihm immer tief in seinem Inneren leid tut, wenn ich seinetwegen dann traurig oder verletzt bin… ich bin mir sicher…“ „Chi Pachi?“, fragte es nach, doch Haruka gab nur lächelnd als Antwort zurück: „Warum mich das nicht mehr so sehr stört ist eigentlich ganz einfach: Ich habe mir angewöhnt all meine Gefühle zu unterdrücken und wenn das nicht funktioniert, dann schreibe ich meistens irgendwelche Texte, um sie los zu werden… hat bisher auch immer ganz gut geklappt…“ „Chiri chirisu pa?“, fragte es erneut etwas. „Aber natürlich, wenn du möchtest!“, lächelnd öffnete sie die Schublade ihrer Kommode. „Dieses verdammte Pachirisu… Verräter! Verbündet sich mit der Konkurrenz…“, dachte sich Shuu mehr oder weniger wütend. Eigentlich suchte er ja nur einen Grund, um den Gedanken an das nun kommende zu verdrängen. Da lag es, ihr Zimmer. Er war angekommen und würde jetzt wohl oder übel sich irgendwie bei ihr entschuldigen müssen und zwar am Besten so, dass es sein eigener Stolz zuließ und er sich nicht vor ihr erniedrigen musste. Gerade als er anklopfen wollte, vernahm er ihre Stimme. Anscheinend sprach sie gerade mit seinem kleinen Pachirisu. Er ist das Geheimnis, das zu verbergen mir nicht gelingt. In meinem Herzen klingt ein Echo. Warum wundere ich mich? Wenn mein Herz zu mir spricht, ist es seine Stimme, die ich höre. Er allein ist es, der in all meinen Gedanken wohnt. All meine Fragen, alle Antworten ist er. Er allein ist in all meinen Träumen bei mir Und auch das Strahlen meiner Augen habe ich von ihm…“ Er stand nun regungslos vor der Tür. Geschockt und vollkommen überrumpelt. Er hatte es ja gewusst bzw. haben es ihm andere schon gesagt, doch dass es so… so ‚schlimm’ um sie stand, hätte er sich im Leben nicht vorgestellt. „Ich bin wirklich ein Idiot…“, dachte er sich und nach einigen Sekunden setzte er sich erneut in Bewegung, doch anstatt in ihr Zimmer oder gar in sein eigenes, verließ er das Haus ohne ein weiteres Wort von sich zu geben. Nicht einmal Masato sagte er bescheid, er ging einfach aus dem Haus. Inzwischen ist es schon später Nachmittag geworden, als Haruka zusammen mit Pachirisu aus ihrem Zimmer kam. „Masato? Wo ist denn Shuu?? Ich müsste langsam mal los, sonst komm ich noch zu spät zu dem Auftritt“, fragte sie ihren jüngeren Bruder. Dieser sah nun das erste mal seit langem von seinem Buch wieder auf, das letzte mal zuvor, als er sich dazu entschlossen hatte ins Haus zu gehen, um dort weiter zu lesen. „Was? Ich dachte er wäre bei dir? Er ist schon vor einigen Stunden zu dir hoch gegangen, um sich zu entschuldigen und seit dem habe ich ihn auch nicht mehr gesehen!“, antwortete er überrascht. „Nein, bei mir war er nicht… hm… seltsam. Wo kann er nur hingegangen sein?“, fragte sich das junge Mädchen, während es in die Küche ging, um noch schnell eine Kleinigkeit zu essen und dann gleich aufzubrechen. „Ich bin jetzt weg, wenn Shuu doch noch herkommen sollte, dann sag ihm, dass ich auf dem Fest bin und zwar auf der Bühne. Er weiß wo die ist und wird allein hinfinden, bis dann…“, verabschiedete sie sich schließlich nur von ihrem Bruder, da ihre Eltern schon den ganzen Tag unterwegs waren, um irgendwelche Dinge noch zu erledigen etc. . Doch Shuu kam nicht und das den ganzen Abend nicht…. „Meine Güte, ich frage mich wo der schon wieder hin ist…“, beschwerte sich Haruka wütend in Gedanken, „…wenn jemand ein Grund dazu hätte wütend zu sein, dann ja wohl ich! Ach was soll’s…“ Endlich war sie bei der Bühne angekommen und sie sah auch schon wie die ganzen anderen auf sie warteten. Doch bevor sie auf sie zugehen konnte, wurde sie von einer Stimme aufgehalten, die sie rief. „Haruka! Hier sind wir!“, rief eine begeisterte weibliche Stimme und als sie sich in die Richtung der Stimme herumdrehte, erkannte sie zwei, nein, drei alte Freunde. „Kasumi, Satoshi! Wie geht es euch denn?“, fragte sie die beiden und ging auf sie zu, der Rest der Band war gerade vollkommen vergessen. „Pik..Pikachu!“, begrüßte die kleine Elektromaus ihre Freundin und sprang ihr erst einmal in die Arme, na ja… das dürfte sie ja inzwischen gewöhnt sein. „Hallo Pikachu!“, begrüßte auch sie das Elektro-Pokémon du knuddelte es einmal richtig. „Uns geht es gut… du scheinst ja nicht sonderlich überrascht zu sein, dass wir hier sind!“, stellte Satoshi lächelnd fest. „Nicht wirklich, immerhin habe ich erst vorgestern noch mit Kasumi telefoniert und da hat sie es mir erzählt…“, klärt sie ihre ‚übersinnlichen Kräfte’ auf. „Typisch… Frauen unter sich…“, kommentierte er das Ganz nur und Pikachu hüpfte wieder auf seine Schulter zurück, doch dann fügte er noch hinzu, „Wie ich sehe bist du auch in Sinnoh gewesen und hast dir ein Pachirisu gefangen!“ „Oh nein. Das Kleine gehört gar nicht mir. Es ist Shuus, aber momentan ist es lieber bei mir, als bei ihm. Wahrscheinlich weil ich eine bessere ‚Mutter’ für es bin, als er“, sie musste bei dem Gedanken an ‚Mami-Shuu’ lachen. „Wo wir gerade bei ihm sind, wo ist er denn? Immerhin wolltet ihr doch zusammen herkommen und du hast ja auch sein Pokémon“, wollte Kasumi nun in Erfahrung bringen, doch zu ihrer Enttäuschung antwortete ihre Freundin: „Ich weiß es nicht. Wir haben uns heute Mittag etwas gezofft… eigentlich nichts ernstes, dann bin ich zusammen mit Pachirisu in mein Zimmer gegangen und seit dem habe ich ihn nicht mehr gesehen. Aber wahrscheinlich ist er hier irgendwo.“ Mit einem Mal wurde ihr weiteres Gespräch unterbrochen, als von der Bühne aus, die auf der anderen Seite des Platzes aufgebaut war, Musik gespielt wurde. Dies war Haruka Stichwort, um endlich zu dem Rest der Band zu gehen. Wahrscheinlich hatte Masahiro sie schon gesehen und wollte ihr auf diesem Weg mitteilen, dass sie nun endlich mal zur Bühne bewegen sollte. „Entschuldigt mich bitte, aber die anderen warten schon auf mich, ich sollte langsam mal auf die Bühne, sonst gibt’s gleich jede Menge Probleme. Würdet ihr vielleicht so lange auf Shuus Pachirisu aufpassen?“, bat sie die beiden und wollte sich schon auf den Weg machen, als ihr noch etwas einfiel und sie sich aus diesem Grund noch einmal herumdrehte, „Ihr braucht doch auch bestimmt noch einen Platz zum Übernachten oder? Ihr könnt bei mir zu Hause die Nacht verbringen, wenn ihr möchtet! Wir sehen uns bestimmt nach dem Konzert noch und wenn nicht, dann bei mir zu Hause, bis später!“. Damit verabschiedete sie sich von ihren beiden Freunden aus Kanto und lief so schnell sie durch die Menschenmasse kam, zu den anderen. „Sorry für die Verspätung, aber ich habe noch zwei Freunde aus Kanto getroffen und für einen Augenblick alles um mich herum vergessen!“, entschuldigte sich Haruka und trat nach vorne auf ihren Platz. „Nicht so schlimm, zum Glück bist du ja schon fertig, bis aus das Glitzer in deinem Haar, aber das kann man ja in der Pause machen…“, antwortete Masahiro und blickte nun nach vorne auf das Publikum. „Guten Abend, meine Damen und Herrn, liebe Kinder! Heute ist nun wieder soweit, das Blütenfest ist da. Wir hoffen, dass sie die heutige Show und den Abend genießen werden. Und dem Paar, das am heutigen Abend das Glück hat die goldene Rose von Lilyna zu finden, möchte ich jetzt schon einmal meinen Herzlichen Glückwunsch aussprechen!“, sprach Haruka zu den Anwesenden und zum Ende ihrer Rede hin, wurde die Musik immer lauter. Haruka Wir können nicht um Kurven sehe wenn wir über Hügel gehen und jede Krise meistern wir… so wie bisher, stehen wir alles durch… Haruka&Kaito Nichts auf dieser Welt hält uns noch auf niemals! Mit uns geht deine Sonne schneller auf Du kriegst nie genug Alle Alles war wir wollen ist Superviel Spaß mit allen unsern Freunden super albern sein… Das Publikum war begeistert von der Vorführung! Die Musik war super, die Stimmung Stimmen sehr gut und die Effekte mit den Pokémon warf sie alle vom Hocker. Auch das Pärchen aus Kato war höchstbeeindruckt, zumal sie nicht einmal gewusst haben, dass Haruka singen konnte… zumindest Kasumi nicht. Satoshi fiel es nämlich wieder ein, der Moment an dem er das einzige Mal sie hat singen hören. Es war vor einigen Jahren, als sie dem legendären Pokémon Jiraichi begegnet waren und Haruka und sie alle ihm das Schlaflied vorgesungen haben, das Caroline den Geschwistern früher immer beim Einschlafen vorgesungen hat. Während Satoshi so in Gedanken versunken war, bemerkte er plötzlich eine bestimmte Person, die er ebenfalls schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Auch sie lauschte der Musik und genoss die Show. Doch sie stand zu weit weg, um zu ihr durch die Menschenmassen zu gelangen, denn Haruka und die andere haben mit ihrer Show immer mehr Leute zum Anhalten bewogen. Es vergingen noch einige Lieder, unter anderem auch eines, das Satoshi und Pikachu gewidmet war und es trug auch als Titel ‚Pikachu, ich brauch’ dich!’. Die beiden aus Kanto erkannten noch eins, dass einem alten Freund von ihnen gewidmet war. Es trug den Titel ‚Zwei Supergirls’. Dieser Song veranlasste die Zuschauer immer wieder zu neuen Lachern, denn Kaito liefe immer wieder über die Bühne und zwar einmal Haruka und einmal Hikaru hinterher. Okay… die beiden sahen aber keineswegs vollkommen normal aus, nein! Haruka war in ihre Arbeitskleidung aus dem Pokémoncenter gekleidet und ‚spielte’ Schwester Joy und Hikaru tat es ihr gleich, nur das sie den Part von Officer Rocky übernommen hatte. Und Kaito? Drei mal dürft ihr raten, in wessen Rolle er schlüpfen durfte… ganz genau, in Takeshis! „Wisst ihr… neulich saß ich so auf der Terrasse und dachte darüber nach, wie wohl ein neuer Song heißen sollte und da kam ganz überraschend meine Freundin Hikaru zu Besuch, zusammen mit ihrem Pummeluff. Ich war mal wieder vom Arbeiten vollkommen erschöpft, was das kleine Wohl bemerkt hat und was hat es getan? Mich mit einem seiner Lieder in den Schlaf gesungen!!“, erzählte Haruka, wodurch sie ein erneutes Lachen im Publikum erzielte, „Ja ja… also, hier ist das letzte Lied vor einer kleinen Pause und es heißt ‚Das Lied von Pummeluff’.“ „Was? Sie will doch jetzt nicht allen ernstes ein Pummeluff hier singen lassen?“, fragte Satoshi erschrocken und ging schon in Abweh- und dann in Fluchtstellung. „Ach Quatsch, komm wieder runter! Das Lied handelt nur von dem Song und nicht Pummeluff singt jetzt ein Lied“, beruhigte Kasumi ihren Freund, der daraufhin sich wieder vernünftig neben sie stellte und seinen Arm um sie schlang, so als ob nichts gewesen wäre. Einen flüchtigen Blick warf Satoshi aber doch noch zu dieser einen Person, doch sie stand nicht mehr an ihrem vorherigen Platz und auch in näherer Umgebung konnte er sie nicht ausfindig machen. Das Lied endete nun und die Zuschauer begannen schon angeregt miteinander zu reden, doch sie wurden plötzlich unterbrochen… „Es gibt eine kleine Änderung im Programm, die ich zu entschuldigen bitte… aber wir möchten gerne noch einen Song vor der Pause bringen… und hier ist er!“, kündigte Masahiro auf einmal an und die Band begann eine langsame und etwas traurige Melodie zu spielen. Erschrocken und etwas wütend blickte Haruka den Schlagzeuger an, der für diesen Song Pause hatte. „Was soll das, Masahiro? Ich kann doch nicht…“, doch weiter kam sie nicht, da der Angesprochene sie mit einem einfachen, ‚Los! Sing doch einfach!’, unterbrach. Widerwillig fügte sich das Mädchen dieser Aufforderung, denn schließlich konnte sie ja jetzt, wo alle schon auf das Lied warteten, schlecht sagen ‚Nein, mache ich nicht!’. Haruka Du weist Dieser Abschied fällt mir wirklich schwer Es ist Zeit sich zu trennen Ich versteh die Welt nicht mehr Ich versuch nicht zu weinen Hab dir mein Wort gegeben Ich versteck meine Tränen Du sollst mich so nicht sehen Du bist mehr als nur ein Freund Und was mich so traurig macht Ich hätt’s wirklich nie gedacht Ich weiß genau du kommst nie mehr… zurück Die Musik verstummte und einige Sekunden herrschte Stimme auf dem Platz, bis die ersten zu Applaudieren begannen und alle anderen nachzogen. Höflich verbeugten sich alle und die Band verließ die Bühne, um in ihre Pause zu gehen. „Was fällt dir eigentlich ein, Masahiro?“, beschwerte sich Haruka, als sie auf ihrem Stuhl hinter der Bühne saß, weil Hikaru meinte unbedingt ihre Haare und Make-up etwas auf Fordermann bringen zu müssen. „Oh… mir fällt eine ganze Menge dazu ein! Immerhin weiß ich, dass du dieses Lied nur für ihn geschrieben hast und warum solltest du es dann nicht auch singen?“, fragte der Älteste und sah sie dabei mit einem unschuldigen Blick an. „Dieses Lied war nicht dazu bestimmt jemals gesungen zu werden und schon gar nicht vor solch einem Publikum“, erläuterte sie ihr Anliegen und war dabei von ihrem Sitz aufgesprungen. „Dann sollten außer dir diese Zeilen nie jemand zu Gesicht bekommen? Wie egoistisch von dir!“, ertönte plötzlich eine weiter Stimme, die Haruka nur allzu gut kannte, es war die von Shuu. Erneut blickte die junge Frau erschrocken drein und dieses Mal in die Augen des jungen Mannes, für den dieser Song bestimmt war. Er hatte ihn also gehört. Bedeutete das etwa, dass er nun über alles bescheid wusste? Sollte dies der Fall sein, würde sie Masahiro dafür noch den Kopf abreißen müssen… doch im Moment machte sich ein ganz anderes Gefühl als Wut in ihr breit, es war Angst!! Eben diese Angst hatte sie vermeiden wollen und sie war auch der Grund gewesen, weshalb sie seine Wege meiden wollte. Was sollte sie ihm jetzt sagen? Was nur? „Das ist doch wohl meine Sache oder etwa nicht?“, entschied sie sich mit dieser Frage ihre Unsicherheit und Angst zu überspielen und konnte nur inständig hoffen, dass es auch funktionierte. „Wie dem auch sei…“, anscheinend wollte Shuu das Thema wechseln, „…also komm! Lass uns gehen!“ Nun verstand das die Sängerin die Welt nicht mehr: „Bitte? Wohin sollte ich denn jetzt gehen wollen? Ich habe gleich noch einige Auftritte, ich kann doch nicht einfach so gehen. Du bist vielleicht lustig…“ Wenn sie so darüber nachdachte, war sie eigentlich auch sehr froh darüber, denn dann musste sie jetzt mit ihm noch nicht über den Song sprechen, falls er das überhaupt wollte. Aber ewig würde sie auch nicht davor fliehen können, blieb nur die Hoffnung, dass er es über die kommende Zeit vergessen würde. Wobei sie sich dies auch nicht recht vorstellen konnte. „Eigentlich schon!“, mischte sich nun Masahiro ins Gespräch mit ein und erlaubte zu Harukas Verwunderung, dass sie jetzt ging. Nein, er drang sie regelrecht dazu! „Na los, mach schon, dass du wegkommst! Wir kommen auch ohne dich zurecht. Schönen Abend noch!“, meinte er lächelnd und ging zusammen mit den anderen zurück auf die Bühne. Haruka wollte ihnen anfangs noch folgen, dachte dass der Junge nur einen Scherz gemacht hätte, doch dem war nicht so. „Also los, gehen wir!“, sanft umschloss Shuu ihr Handgelenk mit seiner eigenen Hand und zog sie hinter sich her. Einige Zeit schon sind sie still schweigend durch die Menschenmassen gelaufen. Er führte sie noch immer an seiner Hand durch die Massen und machte auch keine Anzeichen irgendwann einmal stehen zu bleiben. Dort vorne waren schon die letzten Stände des Festes. Wollte er etwa das Fest verlassen? Aber wohin wollte er bloß mit ihr? Bald darauf hatten sie nicht nur das Fest, sondern auch die Stadt hinter sich gelassen. In der Ferne konnte sie schon durch die Sträucher und Bäume hindurch den See erkennen, doch bevor sie durch das Dickicht ans freie Ufer gelangen konnten, blieb Shuu plötzlich stehen und gab ihr zu verstehen an dieser Stelle zu warten. Etwas eingeschüchtert blickte sie ihm in seine smaragdgrünen Augen und wäre dieses Mal wohl auch in ihnen versunken, wenn sich der Junge nicht herumgedreht hätte. „Warte kurz hier und hab keine Angst, ich bin gleich wieder da!“, versicherte er ihr noch, bevor er seinen Weg fortsetzte und aus Haruka Blickfeld verschwand. Eine Gänsehaut legte sich über ihren Körper. So ganz allein mitten in dem dunklen Wald und das auch noch in solch einer Nacht, bereitete ihr doch irgendwie Angst. Doch sie hielt sich an dem Gedanken fest, dass Shuu ganz in ihrer Nähe war und auch gleich wiederkommen würde, was sie wiederum beruhigte. „So!“, erklang plötzlich seine Stimme und Haruka, die vollkommen in Gedanken versunken gewesen war, hatte dadurch nicht bemerkt wie sich der Junge ihr wieder genähert hatte. Durch diese plötzliche Unterbrechung der Stille fuhr sie zusammen und sah ihn mit weit geöffneten Augen an. „Was ist? So schreckhaft?“, fragte er sie etwas belustigt und trat nun noch näher an sie heran, „So kenne ich dich ja überhaupt nicht.“ „Ist doch auch kein Wunder, wenn du mit deiner Stimme auf einmal die Stille durchbrichst. Da kann man doch nur zusammenzucken!“, verteidigte sie sich, doch Shuu schien davon nun weniger etwas hören zu wollen. Erneut ergriff er ihre Hand und zog sie mit einem Ruck an sich heran, bis sie ihm ganz nah stand. Sie hatte vor Schreck ihre Augen zusammengekniffen, da sie auf diese Aktion seinerseits nicht vorbereitet gewesen war. Langsam öffnete sie wieder ihre Augen und blickte hinauf in die von Shuu. Keiner der beiden brachte ein Wort über die Lippen und während Harukas Blick erneut vollkommen von seinen grünen Augen angezogen wurde, zierten Shuus Lippen ein wundervolles Lächeln. Wie von Sinnen und beinahe vollkommen automatisch näherte sie sich ihm noch weiter und schloss dabei langsam ihre Augen. „Komm mit, ich möchte dir etwas zeigen!“, ließ seine Stimme sie erneut aufschrecken und erst jetzt begriff sie, was sie eigentlich im Begriff war zu tun. Doch er hatte sie mit seinen Worten wieder in die Realität zurückgeholt und so wie es aussah, wollte er es wohl nicht, denn andernfalls hätte er nicht abgeblockt und diese romantische Umarmung, in der sie sich bis eben befunden hatten, unterbrochen. Enttäuscht und etwas traurig ließ sie sich wieder von ihm mitziehen, nahm jedoch von ihrer Umgebung nun überhaupt nichts mehr wahr, denn sie musste so gut es ging gegen die aufkommenden Tränen ankämpfen. Und erneut stellte sie sich die Frage, warum er sie hierher gebracht hatte, wenn sie für ihn doch ‚nur’ eine Freundin war, wenn überhaupt das…. In diesem Moment wünschte sie sich nichts sehnlicheres, als jetzt zu Hause in ihrem Bett auszuwachen und festzustellen, dass all dies hier nichts weiter als einer ihrer Träume war. Ein Traum wie viele andere, die sie nachts hatte, wenn sie mal wieder zu sehr an ihren ehemaligen Rivalen denken musste. Ein Traum, der all ihre Wünsche wahr werden und ihre Sehnsüchte verschwinden ließ. Warum konnte dies nicht auch solch ein Traum sein? „So, da sind wir“, verkündete er mit stolzer Stimme. Doch als Haruka ihre Augen ganz öffnete, nachdem sie sich sicher war, dass keine neuen Tränen ihren Weg nach außen suchen wollten, fand sie nichts besonderes vor, nur den See mit seinem dunklen Wasser, in dem sich der Vollmond und das Sternenfirmament widerspiegelte. „Was soll denn hier großartiges sein?“, fragte sie ihn verwirrt. Auch wenn sich die glitzernden Sterne auf der Wasseroberfläche widerspiegelten und dieser Anblick auch wirklich wunderschön war, so war es dennoch nicht anderes, als die ganzen anderen Male, an denen sie an diesem oder einem anderen See gesessen und das glitzernde Wasser angeschaut hat. War das etwa der einzige Grund, weshalb er sie hierher gebracht hatte? Wenn ja hätte er es sich nach der Aktion von eben auch sparen können, denn um am Seeufer zu stehen und sich das Nass anzuschauen, brauchte sie ihn ganz gewiss nicht. „Noch nichts, aber jetzt…“, antwortete er ihr und schnipste einmal mit seinen Fingern. Auf einmal tauchten jede Menge Seifenblasen über der Wasseroberfläche auf, in denen sich ebenfalls die glitzernden Punkte des Himmels spiegelten. Verwundert fragte sich das Mädchen, was das ganze nun werden sollte. Erneut vernahm sie das schnipsende Geräusch seiner Finger, doch dieses Mal tauchten anstelle von Seifenblasen rosafarbene Rosenblätter auf, die durch ihre Berührungen die kleinen Bläschen zum platzen brachten. Das Schauspiel war atemberaubend, denn zwischen Himmel und Wasseroberfläche schwebten nun ganz viele weitere glitzernde Pünktchen, die sich wiederum zusammen mit dem Licht am Firmament auf der dunklen Oberfläche spiegelten… Das Mädchen war fasziniert von diesem Anblick und konnte ihre Augen nicht von dieser Vorführung lassen, aus Angst, dass nach einem Wimpernschlag alles vorbei wäre. Und wieder war ein Schnipsen zu vernehmen, weswegen Haruka nun doch ihren Blick von der Show abwandte und ihren Begleiter anschaute. „Schau hin! Das große Finale, nur für dich!“, forderte er sie lächeln auf und richtete nun selbst seinen Blick wieder auf den See. Haruka tat es ihm gleich und richtete ihre Aufmerksamkeit auch wieder auf das vor ihr liegende. Der Glitzer der Seifenbläschen schwebte noch immer zusammen mit den Rosenblättern, doch plötzlich begannen sie sich zu bewegen! Die Rosenblätter und der Glitzer jeweils zusammen zu einer Ansammlung, doch dann… dann flogen die Blätter wieder auseinander und bildeten ein Himmelsbild, umgeben von den Überresten der glitzernden Seifenblasen. „Ich bin das Geheimnis, das zu verbergen dir nicht gelingt. Ich allein bin es, der in all deinen Gedanken wohnt. All deine Fragen, alle Antworten bin ich. Ich allein bin in all deinen Träumen bei dir Und auch das Strahlen deiner Augen hast du von mir…“, hörte Haruka seine Worte und konnte nicht anders, als erneut erstaunt dreinzublicken. Woher wusste er das? Woher kannte er diese Zeilen? Hatte er sie und Pachirisu etwa belauscht, als sie es dem kleinen Pokémon vorgelesen hatte? Anders konnte sie es sich zumindest nicht erklären. Mit jedem weiteren Wort war er näher auf sie zu gekommen, bis er schließlich erneut ganz nah bei ihr stand. Er blickte in ihre wunderschönen saphireblauen Augen und konnte seinen Blick nicht mehr von diesen abwenden. Ihr erging es nicht anderes, auch sie wurde magisch von seinen smaragdgrünen Augen angezogen. Erneut näherte sie sich ihm langsam, doch dann kam ihr die Szene von vorhin wieder in den Sinn und sie bewegte sich langsam wieder zurück. Doch dieses Mal wollte Shuu sie nicht entkommen lassen! Mit einem kurzen Ruck zog er an ihrem Handgelenk, so dass sie ihr Gleichgewicht nicht mehr halten konnte und in seinen Armen landete. Noch bevor Haruka überhaupt wusste wie ihr Geschah, spürte sie auch schon seine weichen, warmen Lippen auf den ihren. Damit warf sie auch noch ihren letzten Zweifel an seiner Liebe über Bord und gab sich voll und ganz diesem Kuss hin. Es war ein unbeschreibliches Gefühl. Tausend kleine Schmetterlinge ließen es in ihrem Brauch kribbeln, ihre Wangen nahmen einen leicht rosa Ton an und an diesen flossen warme Tränen herab, bis sie schließlich glänzend zu Boden glitten. Sollte dies ein Traum sein, so hoffte sie, dass sie nie wieder erwachen würde. Beide wollten in diesem Moment nur eins, nämlich dass die Zeit einfach stehen blieb und sie für immer in dieser Position verharren konnten. Doch die Zeit kam und sie mussten sich wieder voneinander trennen. Mit einem glücklichen Lächeln auf ihren Lippen und einem verträumten Blick sahen sie den jeweils anderen an. „Auch du allein bist immer in meinen Gedanken und Träumen… ich liebe dich!“, sprach er nun das aus, was sie schon längst wusste und sie flüsterte als Antwort nur ein: „Ich dich auch!“ Er zückte eine seiner roten Rosen und hielt sie an ihre Wange, damit ihre glänzenden Freudentränen auf die Blüte perlten. In dem Moment, als ihre Träne die wunderschöne rote Blüte berührte, begann die Rose zu leuchten und färbte ihr kräftiges rot in ein glitzerndes gold. „Sieh mal, Haruka“, forderte er sie auf und hielt ihr die Rose so hin, dass sie sie vollständig sehen konnte. „Aber? Sie ist ja ganz golden geworden“, kam es erstaunt über ihre Lippen und sie nahm die Blume in ihre Hände. „Tja, damit bin ich wohl dazu verdammt mein Leben lang mit dir zusammen bleiben…“, kommentierte er das Ganz, um die Stimmung wieder etwas zu lockern. „Keiner zwingt dich!“, kam es von ihr, wobei man ihrer Stimme entnehmen konnte, dass sie durch seine Aussage etwas verletzt war und so drehte sie auch etwas beleidigt ihren Kopf zur Seite. Sanft umschloss er ihr Gesicht mit seinen Händen und wand es sich wieder zu, während er ihr die goldene Rose aus der Hand nahm und sie anschließend mit einer Hand ihr ins Haar steckte. Zum zweiten Mal innerhalb weniger Minuten kam sie in den Genuss seine sanften Lippen zu spüren, doch ehe sie es wieder richtig genießen konnte, hatte Shuu diesen Kuss auch schon wieder beendet. „Oh doch! Meine tiefe Liebe zu dir zwingt mich“, antwortete er ihr und zauberte mit seiner Aussage wieder ein fröhliches Lächeln auf ihre Lippen. Zusammen sahen sie sich dann noch das Bild am Nachthimmel an und Haruka lag nun endlich in den Armen des Mannes, den sie mehr als alles andere liebte. Eine Weile blieben sie dort noch stehen, doch irgendwann wurde es einfach zu kalt und so entschlossen sie sich dazu sich auf den Rückweg zu machen. „Roselia, Maskeregen, Smettbo! Kommt, wir wollen jetzt zurückgehen!“, rief er und aus den Büschen ganz in ihrer Nähe kamen seine Pokémon hervor. Als sie bei dem Pärchen ankamen, wurden sie noch schnell zurück in ihre Pokébälle gerufen und sie konnten sich anschließend auf den Heimweg machen. „Da hast du dir ja ganz schön etwas einfallen lassen… wann hast du das denn geübt, das wird doch nicht so einfach gewesen sein, oder?“, fragte sie ihn, als sie so Arm in Arm durch die noch immer recht befüllten Straßen von Blütenburg liefen. „Tja, das hättest du mir nicht zugetraut, nicht wahr? Aber so schwer war es nun wirklich nicht, ich musste hauptsächlich Smettbo darauf trainieren, dass es mit seiner Psychokinese diese Herzform mit deinem Namen darin am Himmel aus den Rosenblättern formt. Das eigentlich Problem lag in der Zeit!“, erläuterte er ihr, doch als sie ihn mit einem nicht verstehenden Blick anschaute, fügte er noch hinzu, „Ja, versuch mal bis spät in die Nacht im Pokémoncenter zu arbeiten, am nächsten Morgen wieder, dein Pokémon zu trainieren und dann alles so zu vertuschen, dass die hübsche Dame auch ja nichts mitbekommt!“ Daraufhin begann Haruka leicht zu lachen, denn sie sah ein, dass dies alles wirklich ein Kunststück gewesen war. „Dann habe ich es also dir zu verdanken, dass ich gestern und heute frei hatte, du hast meine Schicht praktisch übernommen… vielen Dank!“, sanft zog sie ihn am Kragen seines Hemdes zu sich herunter und schenkte ihm zum Dank den wohl schönsten und längsten Kuss, den die beiden sich bisher geteilt hatten. Und wieder schien es, als ob alles um sie herum vergessen wäre und die Zeit stillstehen würde. „Hey, es scheint, als hätten wir ein neues Paar in unseren Reihen“, unterbrach sie plötzlich eine weibliche Stimme, die sie auch auseinander fahren ließ. Vollkommen erschrocken blickten sie zur Haustür, die nun weit offen stand und wer stand darin? Richtig! Niemand anderes als Kasumi und Satoshi zusammen mit Pikachu und Pachirisu. „Ihr habt euch aber lange Zeit gelassen!“, bemerkte Satoshi mit einem breiten Grinsen. „Das sagt genau der Richtige…“, murmelte Haruka vor sich hin und betrat zusammen mit Shuu das Haus. „Haruka… du trägst ja eine goldene Rose im Haar…“, bemerkte Satoshi plötzlich, als das Mädchen an ihm vorbei ging. „Richtig erkannt! Sie ist eine von Shuus Rosen, die sich auf einmal golden gefärbt hat…“, und somit wurde das Mädchen von Kasumi regelrecht dazu gezwungen zu erzählen, wie es nun genau dazu gekommen ist. So saßen die vier nun im Wohnzimmer. Die beiden Mädchen auf der Couch und die Jungs auf der Veranda, die nach draußen in den Garten führte. „So und das ist eigentlich auch schon alles!!“, endete Haruka ihre Erzählung und konnte in Kasumis Augen regelrecht Sternchen vor Begeisterung funkeln sehen… „Ich unterbreche euch ja recht ungern, aber ich bin doch ziemlich geschafft und ich glaube Haruka braucht auch etwas Ruhe nach dem heutigen Konzert und so“, meldete sich der Grünäugige plötzlich zu Wort und erhob sich von seiner Position auf dem hölzernen Boden der Veranda. „Klar doch, Norman hat uns schon unser Zimmer gezeigt, ihr könnt also ruhig schlafen gehen, wir kommen schon zu Recht“, erzählte Satoshi ihm und so erhob sich auch Haruka von ihrem Platz, damit sie mit ihrem Shuu hinaufgehen konnte. „Gute Nacht!“, wünschten sich noch alle, bevor die beiden die Stufen hinaufstiegen. Doch schon nach drei Stufen erklang noch einmal Kasumis Stimme, die Haruka noch etwas frage wollte: „Sag mal, Haruka… wie hast du Shuu eigentlich Vorgestern im Bad gesehen?“ Und schon schoss die Röte Haruka ins Gesicht und sie wand sich noch einmal zu ihrer Freundin herum. „Wie kommst du denn jetzt darauf? Als ob ich dir das verraten würde, es ist auch schon so peinlich genug“, meckerte das Mädchen mit den geröteten Wangen und setzte so schnell es ging ihren Weg in obere Stockwerk fort, gefolgt von Shuu, dem das ganze nicht weniger peinlich war. Bei ihm lag es allerdings eher daran, dass Kasumi überhaupt von dem Vorfall wusste!! Es musste ja schließlich nicht jeder wissen, dass er mit nichts weiter, als einem bloßen Handtuch um die Hüften und klitsch nass dort gestanden hatte…. !!ENDE!! ============================= Ja ja… traurig aber wahr, es ist nun vorbei…. hoffe das Finale hat euch gefallen & ihr hinterlasst mir gaaaaanz viele schöne Kommis ^-^ Wen es interessiert, ich schreibe bereits an einer neuen FF namens 'PokéAkademie'! In dieser FF werden auch noch weitere Paare außer Drew & Maike drin vorkommen…. mehr dazu wenn sie online kommt! Falls ihr informiert werden wollt, wenn ich sie online stelle, dann schreibt das bitte mit ins Kommi ofer per ENS/Gästebuch…. werde allerings erst einmal etwas vorscheiben!! Also, bis hoffentlich bald bei einer neuen FF…. alles Liebe & einen guten Rutsch ins Jahr 2oo8 wünscht euch, eure Kimie Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)