Gottes Sünde von Miyu-sama (Devlin. So nannte er seine Sünde.Devlin) ================================================================================ Kapitel 5: Ein neuer Anfang --------------------------- Die letzen Tage vergingen recht schnell und spektakulärlos. Devlin hatte es geschafft, seine Mutter zu überreden, dass Derrick die letzten Tage hier schlafen dürfte, er wollte Derrick nämlich nicht wie ein Tier in seinem Zimmer geheim halten. Nach etlichen hin und her hatte seine Mutter glücklicherweise dann auch zugestimmt. Es war der Morgen des vierten Tages, als Derrick auf einmal schüttelnd aus seinem Schlaf gerissen wurde. Irritiert öffnete er die Augen und blickte in Devlins lächelndes und aufgeregtes Gesicht. „Na los! Wach doch endlich auf! Heute ist dein Geburtstag Derrick! Alles alles alles Gute!“ Bevor Derrick irgendwie antworten oder anderweitig reagieren konnte, wurde er stürmisch umarmt. „Uhh... Devlin.. es ist doch noch viel zu früh…lass mich noch schlafen…“ bettelte Derrick, doch Devlin dachte nicht daran. „Es ist nicht früh, wir haben schon zehn Uhr! Also komm endlich aus den federn!“ Devlin sprang etwas auf dem Bett rum, sodass die Matratze auf und ab hüpfte, damit Derrick nicht wieder einschlief. Dieser grummelte noch mal kurz, setzte sich dann aber auch auf und gähnte mit vorgehaltener Hand. „Irgendwann sterbe ich wegen dir noch an Schlafmangel…“ Devlin grinste und gab ihm einen Kuss auf die Wange, ehe er vom Bett sprang und zu seinem Kleiderschrank eilte. Dort wühlte er kurze Zeit herum, bis er fand was er gesucht hatte. Ein kleines eingepacktes Päckchen. Damit ging er zu Derrick zurück und reichte es ihm. „Das ist für dich. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag Derrick!“ Derrick nahm das Päckchen entgegen und bedankte sich, bevor er es langsam öffnete. Seine Augen weiteten sich, als er realisierte, was er da in seinen Händen hielt. „Wie.. wie bist du da nur ran gekommen?“ fragte er fassungslos, aber total begeistert und viel Devlin um den Hals. Dieser verlor das Gleichgewicht und fiel mit Derrick zusammen nach hinten rüber, vom Bett auf den Boden. Devlin musste lachen. „Tja.. ich bin halt gut! War gar nicht so einfach dieses Spiel zu bekommen. In den Läden gab es das nicht mehr.“ „Na was erwartest du? Das ist schon fast eine Rarität! Für die gute und alte PlayStation werden keine Spiele mehr hergestellt. Und das ist schon so alt... ich dachte echt, ich würde es nicht mehr bekommen... Devlin, du bist echt der Größte!“ Er umarmte Devlin noch einmal fest, ehe er sich leicht aufsetzte und das Spiel wieder begeistert in die Hand nahm. „Ich kann es kaum erwarten mit Final Fantasy VII anzufangen!“ „Aber bevor du hier irgendwas anfängst, komm nach unten frühstücken! Meine Mama hat sogar extra für dich gestern eine Torte gekauft! Wir müssen sie noch aus dem Kühlschrank rausstellen!“ Devlin nahm ihm das Spiel aus der Hand und zerrte ihn dann mit nach unten. Derrick fragte sich, wie lange Devlin eigentlich schon wach sein musste. Der Tisch war gedeckt und Frühstück hatte er auch schon gemacht. Extra das, was er am liebsten zum Frühstück aß, aufgebackte Brötchen, Spiegeleier und sogar etwas Obst hatte er geschnitten. Derrick war wirklich überwältigt. „Aber Devlin.. du hättest dir nicht soviel Mühe machen müssen.“ Devlin sah ihn an und legte dann die Arme um Derricks Hals. „Doch… denn du hast es verdient! Ich liebe dich Derrick…“ „Ich liebe dich auch.“ meinte Derrick leise, legte die Arme um Devlin und küsste ihn leidenschaftlich. Erst nach Minuten wurde das Gefecht der Zungen gelöst, und beide sahen sich glücklich an. „Nun sollten wir aber wirklich essen, meinst du nicht? Bevor es noch kälter wird.“ Derrick nickte und ließ Devlin los. Er setzte sich und wartete auf den anderen, der noch schnell die Torte rausstellte, sich dann aber zu Derrick setzte. Gemeinsam frühstückten sie und verschwanden dann wieder aufs Zimmer um sich umzuziehen. Bald hatten sie nämlich einen Termin, um den Vertrag für die Wohnung endgültig zu unterschreiben. Dann würde die Wohnung ihnen gehören, sie könnten direkt mit dem renovieren anfangen. Sehr viel konnten sie zwar nicht tun, weil so was natürlich kostete. Aber so Kleinigkeiten. Die meisten Möbel waren zum Glück in der Wohnung, sowie die Küche, ein Sofa und andere Kleinigkeiten. Das erleichterte ihnen schon mal einiges. Nach und nach würden sie sich dann neue Sachen kaufen, so wie halt gerade das Geld reichte. Es würde am Anfang sicher nicht leicht werden, das wussten sie, aber dennoch wollten sie nicht mehr länger warten, und an sich konnten sie es jetzt auch nicht mehr. Schließlich konnte Derrick nicht zu seinen Eltern zurück. Sie hatten des Öfteren überlegt, ob das wirklich klug wäre, wegen der Schule, aber Devlin hatte die Idee gehabt, dass er einfach nebenbei noch etwas jobben würde. Er war besser in der Schule und konnte dem Unterrichtsstoff viel leichter folgen als Derrick. Und obwohl Derrick eigentlich dagegen war, hatten sie es dennoch so abgemacht. Er hatte deswegen ein schlechtes Gewissen, da Devlin sich auch noch zusätzlich um alles gekümmert hatte. Er hatte nämlich die Wohnung gefunden und er hatte sich auch direkt einen Nebenjob dafür gesucht, den er nach der Schule tätigen konnte. Er hatte mit dem Vermieter geredet und alles klar gemacht, und er hatte sich auch um das Geld gekümmert, das sie ja genug vom Staat bekamen damit sie die Miete bezahlen konnten und alles umgemeldet hatte er auch. Alleine hätte Derrick das sicher nicht geschafft. Er kannte sich mit so was gar nicht aus und wäre total überfordert gewesen. Er konnte sich wirklich glücklich schätzen, so jemanden wie Devlin zu haben. Um punkt 13 Uhr standen sie vor der Tür ihrer neuen Wohnung, wo der Vermieter sie schon erwartete. Lächelnd empfing er die beiden und begrüßte sie freundlich. Sie redeten nicht lange drum rum und kamen schnell zur Sache. Eine Unterschrift der beiden und es war nun offiziell. Sie hatten ihre Wohnung. Der Vermieter gab ihnen den Hausschlüssel und verabschiedete sich dann. Glücklich fielen sie sich in die Arme. „Derrick… das ist wie ein Traum! Wie ein wunderschöner Traum!“ Devlin lächelte ihn strahlend an. „Ja.. das ist es…“ Er drückte Devlin an sich und schloss die Augen. Das war definitiv sein schönster Geburtstag den er je hatte. Beide konnten es kaum erwarten, die erste Nacht in ihrer eigenen Wohnung zu verbringen und gemeinsam am nächsten Morgen glücklich aufzuwachen. Derrick strich Devlin durchs Haar und küsste ihn sanft. So richtig glücklich? Ja, das war er. Endlich konnte sein Leben beginnen. Gemeinsam waren sie wieder zurück zu Devlin gegangen, um einpaar seiner Sachen zu packen und schon mal rüber zu bringen. Während sie die Sachen zusammen packten, sah Derrick zu ihm. „Sag mal Devlin, du hast es doch jetzt deiner Mutter gesagt oder? Das wir seit heute eine Wohnung haben? Sie wirkte so ungewohnt gelassen für mich die letzten Tage…“ „Ach weißt du…“ begann Devlin leise und Derrick wusste jetzt schon, das Devlin es nicht getan hatte. „Sie war doch letztes Mal so sauer, ich wollte mich nicht wieder mit ihr streiten und da dachte ich lieber, das ich noch etwas warte... und dann warst du jetzt auch noch die Tage hier… es hat sich einfach nicht ergeben.“ Devlin spielte etwas an seinem Shirt rum, so wie er es immer tat, wenn ihm etwas unangenehm war. Derrick seufzte ein wenig. „Und wann willst du es ihr sagen? Wir wollten doch schon gleich dorthin.“ „Na ja.. ich dachte mir, dass ich zuerst sage, dass ich bei dir schlafe und ihr dann später erzähle, dass wir die Wohnung schon haben. Irgendwann in Ruhe, wenn sie nicht so gestresst von der Arbeit ist und wenn sie Zeit hat.“ Derrick spürte deutlich, wie schwer sich Devlin mit dieser Sache tat. Er hatte Angst seine Mutter noch einmal darauf anzusprechen, der letzte Streit deswegen musste wohl ganz schön heftig gewesen sein. Und wenn Derrick ihn jetzt so sah, konnte er ihm auch nicht böse deswegen sein. Devlin wollte schließlich nur einen Streit vermeiden. „Okay… meinetwegen. Aber denk dran, irgendwann wirst du es ihr sagen müssen. Wenn du willst, kann ich ja dabei sein wenn du mit ihr redest.“ Devlin schaute auf. „Wirklich? Danke Derrick!“ Derrick lächelte ein wenig. „Kein Problem. Das ist doch selbstverständlich.“ Er kratzte sich am Hinterkopf. „Hast du jetzt alles? Dann könnten wir langsam los.“ Devlin nickte und gemeinsam verließen sie erneut das Haus, dieses mal voll bepackt mit zwei dicken Reisetaschen. Auf dem kleinen Wohnzimmertisch stand die angeschnittene Torte. Neben ihr zwei leer geputzte Teller, zwei Kuchengabeln und zwei Gläser gefüllt mit Sekt. Derrick und Devlin hatten es sich auf dem alten, schwarzen Sofa bequem gemacht, kuschelten und küssten sich zärtlich im Schein der Kerzen. Es war mittlerweile Abend, ihre Sachen hatten sie weitgehend ausgepackt und nun feierten sie ein wenig zu zweit Derricks Geburtstag und den Einzug. Durch das Kerzenlicht wirkte das kahle Wohnzimmer noch düsterer und leerer als es schon war. Bis auf eine alte Kommode, einen alten staubigen hellbraunen Teppich, dem kleinen Tisch und dem schwarzen Sofa, stand nichts in dem Wohnzimmer. Der vorherige Besitzer hatte so gut wie alle Möbel mitgenommen, aber das reichte ihnen. Das nötigste hatten sie ja. Eine kleine Küche aus Eiche mit Herd, Backofen, Kühlschrank und Arbeitsplatte. Ein gemeinsames Schlafzimmer mit einem alten quietschenden Bett und einem Kleiderschrank aus Buche und noch das Badezimmer, mit Dusche und sogar Badewanne, kleinem Waschbecken, einem Spiegel darüber und einem kleinen weißen Schrank auf den ebenfalls weißen Fliesen. Es war vielleicht nicht sonderlich viel, aber die erste Zeit würden sie damit zu Recht kommen. Es hätte ja schließlich schlimmer kommen können. Sie konnten sich glücklich schätzen, überhaupt irgendwelche Möbel zu haben. Devlin strich etwas über Derricks Brust und sah ihn verliebt an. „Ich habe eine wirklich gute Idee… wie wäre es, wenn wir ein schönes Bad gemeinsam nehmen? Wir nehmen unsere Gläser einfach mit und feiern da ein wenig weiter…“ Derrick musste leicht grinsen. „Das ist eine wirklich gute Idee.“ Er stand auf und sah zu Devlin. „Ich lasse schon mal das Wasser ein.“ Mit diesen Worten verschwand er im Badezimmer und ließ das warme Wasser in die Badewanne laufen. Er lächelte glücklich vor sich hin. Die Sache mit seinem Vater hatte er verdrängt. Er wollte nicht mehr an ihn denken. Er und der Rest seiner Familie waren jetzt Vergangenheit und im Moment zählten für ihn nur die Gegenwart und die Zukunft. Devlin betrat das Badezimmer mit den beiden Gläsern in der Hand, welche er auf den Badewannenrand stellte. Derrick drehte sich zu ihm. Langsam begannen sie sich gegenseitig auszuziehen. Kichernd und nur mit einem Handtuch um die Hüften bedeckt, kamen sie aus dem Badezimmer. Die Flasche Sekt, die sie bis auf den letzten Tropfen geleert hatten, zeigte ein wenig seine Wirkung. Leicht beschwippst gingen sie ins Schlafzimmer, wo sie sich aufs Bett fallen ließen. Derrick sah Devlin lächelnd an, ehe er ihn sanft küsste und ihn sachte an sich drückte. Devlin legte die Arme um Derricks Hals und presste seinen Körper zusätzlich an ihn. Das alles fühlte sich so gut an, das es kaum wahr sein konnte. Endlich frei… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)