Decision von Sydney (Beitrag zum Sommer-WB des Zorro x Robin-Zirkels) ================================================================================ Kapitel 3: Part Three --------------------- Zorro hatte sich zurückgezogen. Er hatte sich einen ruhigen Platz auf dem Schiff gesucht und Kitetsu aus seiner Scheide gezogen. Lange Zeit hatte er es einfach nur betrachtet. Nun lag es auf seinem Schoß und der Grünhaarige begann sich nur noch auf das Schwert vor ihm zu konzentrieren, wollte er doch endlich den Grund für das Geschehene wissen. Die anderen würden ihn wohl für verrückt halten, wenn sie es wüssten, aber schon mehr als einmal hatten ihm die Geister seiner Schwerter weitergeholfen. Die Atmung des jungen Mannes wurde mit jedem Herzschlag ruhiger und gleichmäßiger. Schon nach einigen Minuten war er in eine tiefe Meditation versunken, auf der Suche nach den feinen Schwingungen die von den Katanas ausgingen. Er war geübt darin und so verging nicht viel Zeit und der Geist des Schwertes erschien vor Zorros geistigem Auge. Gestaltlos wie ein undurchdringlicher Nebel, aber mit einer spürbaren dunklen Aura. „Warum hast du Robin verletzt?“, fragte der Grünhaarige den Geist auch sofort. Der Schwertkämpfer wusste um die Eigenheiten seiner Schwerter und der Dämonen, die ihnen inne wohnten. Wollte er etwas wissen, so musste er direkt danach fragen. In der Welt dieser Seelen redete man anscheinend nicht um den heißen Brei herum. Ob er eine Antwort bekam war jedoch fraglich, aber er wertete es bereits als gutes Omen, dass sich Kitetsu dazu herabgelassen hatte zu erscheinen. Das tat er nämlich nur wenn er einen, für ihn, wichtigen Grund hatte. „Diese Frau lenkt dich von deinem Ziel ab. So konnte es einfach nicht weiter gehen. Ich wollte sie nicht vernichten, das wäre wohl nur kontraproduktiv gewesen. Es war eine Warnung!“, sprach die Stimme des Katanas. „Wieso sollte ausgerechnet Robin mich von meinem Ziel ablenken?!“, wollte er wissen. „Dann müsstest du auch Nami und alle anderen halbwegs attraktiven Frauen, die mir in irgendwelchen Häfen über den Weg laufen angreifen?“ „Du weißt es wohl wirklich nicht, Schwertkämpfer?“, wenn Kitetsu ein Gesicht gehabt hätte, hätte er jetzt ziemlich sicher hämisch gegrinst. „Sieh’ in dein Herz! Was siehst du dort?“, fuhr er nun ernster fort. Zorro hatte keine Ahnung was der Geist des Schwertes damit bezwecken wollte, er hielt es jedoch trotzdem für besser seiner Anweisung Folge zu leisten. Er konzentrierte sich auf seine Aufgabe. Der junge Schwertkämpfer sah sein Ziel, das Versprechen, das er Kuina gegeben hatte, Ruffy und die anderen. Doch vor all dem lag ein seltsamer Schleier. Wie dichter Nebel machte er die klare, unverzerrte Sicht auf das, was hinter ihm lag, zu nichte. Jeglicher Versuch ihn beiseite zu schieben misslang. „Das meinte ich…“, mit sich selbst zufrieden stellte Kitetsu dies fest. „ Versuche zuerst nicht das zu sehen, das sich hinter der Barriere verbirgt, sondern das, was der Nebel ist – das woraus er besteht.“ Nun zögerte Zorro doch einen Moment lang. Zweifel überkamen ihn. Konnte das eine Falle sein? Wollte ihn Kitetsu in einen Hinterhalt locken? Aber andererseits hätte Kitetsu in der Vergangenheit schon unzählige Male die Möglichkeit gehabt ihn zu vernichten und nichts dergleichen unternommen. Er beschloss dem Schwert erneut zu vertrauen. Es kostete ihn einiges an Überwindung, doch er begab sich in diese merkwürdige Masse. Das Gefühl, dass ihn überkam war seltsam und schwer einzuordnen. Wahrscheinlich war es auch nicht ein Gefühl, sondern eine ganze Reihe von Empfindungen, die ihn überfluteten. Bilder flogen mit unheimlicher Geschwindigkeit durch sein Bewusstsein. Bilder aus den verschiedensten Situationen. Eines hatten sie alle gemeinsam. Robin. Robin, wie sie an Deck in ein Buch vertieft saß, Robin über alte Runen gebeugt, Robin als sie von Enels Blitz getroffen wurde, Robin wie sie lächelte,… „Verstehst du nun? Deine Gefühle für diese Frau machen die schwach, sie behindern dich. Du...“ Der Geist wurde harsch unterbrochen. „Und was soll ich deiner Meinung nach dagegen tun?! Sie von dir umbringen lassen?!“ Eine unglaubliche Wut hatte von dem Grünhaarigen Besitz ergriffen. „Oder willst du gar, dass ich das selber erledige?!“ „Sei still! Lass’ mich gefälligst ausreden und denk’ über meine Worte nach!“, donnerte Kitetsu. „Ich könnte dich auf der Stelle vernichten, wenn ich es wollte, jetzt wo dein Geist meinem so nahe ist! Aber ich werde es nicht tun. Nicht jetzt. Du hast zuviel Potenzial. Du lässt es nur momentan verkümmern, weil du nicht Herr deiner Gefühle bist!“ „Soll ich mich etwas von allen Menschen, die mir etwas bedeuten, abwenden? Ist es das, was du willst, Dämon?“ „Du verstehst es noch immer nicht…“, sprach Kitetsu nun wieder etwas beherrschter. Er klang resignierend. „Freundschaft, Liebe, das alles macht dich stärker. Aber so wie du und diese Frau miteinander umgeht, dass macht euch beide nur schwach…“ „Aber ich… liebe sie!“ Das war Zorro nun durch diese Bilder bewusst geworden. „Und sie dich doch auch! Also gebt endlich dieses verfluchte Versteckspiel auf und steht endlich zu euren Gefühlen! Das macht dich – macht euch stärker!“ Nach diesen Worten verschwand Kitetsu einfach. Für den Geist, der dem Katana inne wohnte, gab es keinen Grund mehr sich weiter mit dem Grünhaarigen abzugeben, hatte er doch anscheinend alles gesagt, was seiner Meinung nach zu sagen war. Die Verbindung zwischen Schwert und Schwertkämpfer wurde gelockert und ging wieder auf das natürliche Maß zurück. Zorro ließ sich noch etwas Zeit, bevor er die Augen öffnete um wieder vollends in diese Welt zurückzukommen. Dann erhob er sich und machte sich auf den Weg. Er wusste nun, was zu tun war. Erschöpft versuchte Robin ihre Augen zu öffnen. Dies gelang ihr mit mäßigem Erfolg. Lediglich einen Spalt breit konnte sie ihre Lider auseinander bewegen. Ihr Kopf pulsierte heftig. Sie fühlte sich ausgelaugt, als hätte sie soeben einen Marathonlauf beschritten, nicht stundenlang geschlafen. Die Welt, oder besser gesagt der kleine Ausschnitt, den sie zu sehen fähig war wirkte verschwommen, Farben erkannte sie nur dumpf. Außerdem war ihr heiß. Sehr heiß! Der Versuch die dicken Decken, die eng um ihren Körper gewickelt waren, abzuschütteln misslang kläglich, hatte sie einfach nicht die nötige Kraft dazu. Obwohl die Bewegungen nicht besonders kraftvoll waren, fing dadurch wieder der pulsierende Schmerz in ihrem Bein an. Sie ließ den Kopf tiefer in das Kissen sinken und schloss resignierend die Augen. Nach einer Zeitspanne, die wahrscheinlich nur einige Sekunden betrug, sich aber wie Stunden anfühlte, öffnete sie sie wieder. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie nicht alleine in dem kleinen Raum war. Zu ihrer Rechten fand sie zwei Personen vor. Arm in Arm eingeschlafen. Robin versuchte auf sich aufmerksam zu machen, schließlich hatte sie das Gefühl auf der Stelle zu verglühen, sollte man sie nicht schnellst möglich von den Decken befreien. Die Schwarzhaarige räusperte sich leise. Mehr ließ ihre Stimme im Moment einfach noch nicht zu. Die beiden Schlafenden ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken und schliefen seelenruhig weiter. Erneut versuchte sie, Sanji und Nami zu wecken. Sie hatte Glück. Jedoch war der Erfolg nicht ihrer Stimmkraft zuzusprechen, sondern jemand anderem. Das Öffnen der Türe hatte den Koch und die Navigatorin unsanft aus dem Reich der Träume befördert. Aufgeschreckt sahen die beiden sich um. Anders als die Archäologin waren sie in der Lage den Neuankömmling zu sehen, befand er sich schließlich in ihrem Sichtfeld. Sanji und Nami schienen nicht zu bemerken, dass sie wach war, sondern erhoben sich sofort und verließen den Raum. Anscheinend hatte man ihnen ein Zeichen gegeben, welches die Archäologin nicht mitbekommen hatte. Sie vernahm einige geflüsterte Worte. „Passt du jetzt auf sie auf?“, hörte sie den Koch sprechen. Doch keine Antwort folgte. Das einzige andere Geräusch war das Schließen der Türe. Leichte Panik ergriff von Robin Besitz. Hatte man sie jetzt ganz alleine hier zurückgelassen? Erneut versuchte sie gegen die hartnäckige Verschnürung in der sie sich befand anzukämpfen. Sie beruhigte sich erst, als jemand neben sie trat. Offensichtlich war sie doch nicht alleine. Sie versuchte vergeblich zu erkennen wer neben ihr stand. Als ihr Besucher schließlich zu sprechen begann, erkannte sie ihn. „Hey. Habe ich dich aufgeweckt?“, sprach Zorro leise und ließ sich nun auf dem Stuhl neben dem Bett nieder. Robin war dankbar für die niedrige Lautstärke, auch konnte sie ihn nun sehen. So gut es ihr möglich war schüttelte sie den Kopf, wollte sie doch nicht, dass sich der junge Schwertkämpfer noch mehr Vorwürfe machte. Sie wusste um die Zweifel und die seelische Selbstkasteiung des Jüngeren bescheid, seit sie seinen Gesichtsausdruck gesehen hatte, als er sein Schwert erkannt hatte. „Wie geht es dir?“, stellte er die nächste Frage. Robin nahm das bisschen Kraft zusammen das sie hatte und brachte ein paar, geflüsterte Worte hervor. „Es geht. Mir ist nur heiß.“ Mehr vermochte sie nicht auf einmal auszusprechen. Sie hoffte, dass der junge Mann verstanden hatte, was sie gesagt hatte und ihre Hoffnung schien sich zu erfüllen. Er beugte sich über sie und lockerte die Decken, die sie gefesselt hatten. Schlagartig war ihr nicht mehr so heiß, als etwas Luft die Chance hatte unter den Stoff des Bettzeugs zu gelangen. Dankbar lächelte sie ihn an. Zorro griff nach Robins Hand und hielt sie fest, strich leicht darüber. Die Archäologin spürt, wie sich von dieser Stelle ausgehend ein angenehmes, kribbelndes Gefühl über ihren ganzen Körper ausbreitete. Ein zufriedenes Seufzen entrann ihren Lippen. Auch fühlte sie sich jetzt wo sie schon länger wach war wieder etwas kräftiger. So ließ es sich aushalten. Zorro begann erneut zu sprechen. „Ich wollte mich noch bei dir entsch…“ Doch noch bevor er seinen Satz beenden konnte wurde er unterbrochen. „Hör’ auf damit. Ich will das gar nicht erst hören!“, so energisch wie es ihr möglich war unterbrach ihn die Schwarzhaarige. „Aber…“ „Nichts aber! Es war nicht deine Schuld, also brauchst du dich auch nicht entschuldigen.“ Erschöpft schloss sie die Augen. Das Sprechen hatte sie viel Kraft gekostet. „Lass’ mich doch einmal ausreden.“ Zorro war erstaunt, selbst in diesem Zustand hatte sie ihren Dickkopf nicht verloren. „Mir ist etwas klar geworden.“ Fragend blickte ihn die Archäologin an, ahnungslos und gespannt was jetzt kommen würde. Es schien dem jungen Schwertkämpfer wichtig zu sein, dies machte sie nur noch neugieriger. „Ich habe gemerkt, dass…“, er stockte „Ich könnte es nicht aushalten wenn ich dich verlieren würde… Ich… Ich liebe dich!“ Jetzt war es heraußen. Der Grünhaarige kämpfte mit gegensätzlichen Gefühlen. Einerseits war er froh, es gesagt zu haben, andererseits wusste er nicht wie Robin darauf reagieren würde. Diese war erst einmal vollkommen überrumpelt. Damit hatte sie nun nicht gerechnet. Dies sah man ihr anscheinend, nach Zorros Reaktion zu schließen, auch an. Dieser wurde immer kleiner auf seinem Sessel und war schon im Begriff die Flucht zu ergreifen, als sie nach seinem Handgelenk griff. Wie sollte sie ihm nur klar machen, dass sie sich über sein „Geständnis“ freute? Sie fühlte deutlich, dass sie heute kein einziges Wort mehr herausbringen würde. Als er sich wieder zu ihr umdrehte kam ihr die rettende Idee. Mit dem letzten Rest Kraft ließ sie noch einen Arm aus dem Bett wachsen und zog den Grünhaarigen zu sich auf die Matratze. Dieser hatte kaum Zeit auf ihre Aktion zu reagieren. Überrumpelt schaffte er es gerade noch sich abzustützen um nicht mit vollem Gewicht auf Robin zu landen. Den Zusammenstoß ihrer Lippen aber konnte und wollte er nicht verhindern. Es war nur eine kurze Berührung, ein sanfter, zaghafter Kuss. Trotzdem sagte er mehr aus als tausend Worte. Der Kuss währte nicht lange, denn die Schwarzhaarige sank erschöpft wieder zurück in die Kissen. Diesmal schien sie wirklich wieder ins Reich der Träume zu gleiten. Jetzt wo er schon einmal hier lag konnte er auch gleich hier bleiben, beschloss Zorro. Es war ihm egal, was die anderen sagen würden, sollten sie sie so vorfinden, es war ihm sogar egal, dass Chopper ihn wahrscheinlich eigenhändig köpfen würde. Alles was in diesem Augenblick zählte, war Robin, die sich im Schlaf fest an ihn kuschelte. Er hatte nach langem Überlegen einen Beschluss gefasst. Er würde das Schwein, das das getan hatte, jagen. Jagen und zur Strecke bringen. Niemand durfte das seinen Freunden ungestraft antun. Der junge Captain, der sonst immer das Gute in den Menschen sah, oder zumindest sehen wollte war wütend. Richtig wütend. Egal wie lange es dauern sollte, er würde den Bombenleger finden. Er zog sich seinen Strohhut tiefer ins Gesicht und richtete den Blick entschlossen auf die See vor ihm. Ja, er würde ihn finden. Finden und besiegen. __________________________ So, das war's. Die FF ist beendet. (Fazit: Ende wieder zu schnulzig... Ich kireg's einfach nicht anders auf die Reihe... Und eine Nacht ist auch wieder drauf gegangen...) Allerdings wird es, wie einige vielleicht schon vermuten, eventuell eine Fortsetzung geben (Kommt ganz drauf an wie gut Decision ankommt *Wink mit dem Zaunpfahl*). lg, Sydney, die sich immer über konstruktive Kritik freut (^_~) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)