Demons Contact von NuitNoire ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Es waren gefährliche Zeiten. Die sieben Stämme waren verfeindet. Niemand traute dem anderen mehr über den Weg. Freundschaften gingen auseinander auf Grund dessen, dass der andere zum feindlichen Stamm gehörten. Diejenigen, die sich der Gefahr bewusst waren, aber trotzdem nicht auf die Warnungen hörten und alleine loszogen und nicht in einer Gruppe, ließen schnell ihr Leben. Einige Stammesfürsten probierten sich die anderen Stämme untertan zu machen, was zumeist nicht wirklich klappte. Sie schafften es allerhöchstens ein paar Anhänger der Stämme auf ihre Seite zu bringen, was ihnen eine gewisse Übermacht verschaffte. Das war jedoch nicht von Nutzen, da die sich zu verteidigenden Stämme immer wieder Mittel und Wege fanden, sich zu widersetzen. Gelegentlich versuchte der eine oder andere Stammesfürst auch Frieden zu schaffen, was auch nicht gelang, da es einen Kompromiss für die Machtverteilung geben musste und so die meisten der Meinung waren, der andere würde mehr Macht als sie bekommen. Zum Schluss wusste niemand mehr, warum der Krieg unter ihnen eigentlich angefangen hatte. Es war, als wäre er einfach zur Gewohnheit geworden, als wäre das ewige Katz und Maus Spiel ein Teil von ihnen geworden. Es war ein Krieg ohne Ende. Kapitel 1: I. ------------- Ich streifte mal wieder durch die Wälder. Es gab mir irgendwie ein befreiendes Gefühl, doch mein Gewissen plagte mich. Mein Vater hatte erst am Abend wieder versucht mir einzuprägen, dass es Gefährlich war alleine durch die Wälder zu streifen, vor allem für ein Mädchen. Es hieß sowieso immer, wenn ich das Argument brachte, die Jungen aus dem Stamm gingen auch alleine in den Wald: “Es sind schon junge Männer, die sich zu verteidigen wissen und du bist eine junge Frau.” Ja, ja, ja. Dabei wusste ich mich sehr wohl zu verteidigen. Mein Vater hatte mich im Kampfsport ausbilden lassen und so war ich eine der besten Kämpferinnen des Stammes. Ich kam an meinem Lieblingshügel an. Von hier aus konnte man auf einen wunderschönen See blicken. Ich kam immer hierher, wenn ich meine Ruhe haben wollte denn es war ein Plätzchen, welches bis jetzt von meinem Vater unentdeckt geblieben war. Ich ging an den Rand es Hügels und ließ mich ins Gras fallen. Ich genoss die Stille, die nur gelegentlich durch das Zwitschern eines Vogel unterbrochen wurde. Ich schaute zum Himmel empor, Heute war er wieder wolkenlos. Ich überlegte gerade, ob ich in der Nacht herkommen sollte, weil man von hier aus die Sterne wunderbar beobachten konnte, als ich von einem Rascheln aus meinen Gedanken gerissen wurde. Schnell sprang ich auf die Füße und sah mich bedächtig um. Wieder ließ mich ein Rascheln aufhorchen. Es kam aus dem Wald. Regungslos stand ich da, lauschte, ob sich das Rascheln noch ein drittes Mal wiederholte. Da, auf einmal schoss ein Pfeil aus dem Gebüsch am Rande des Waldes und verfehlt mich nur knapp. Wie, als hätte mich das aus meiner Regungslosigkeit gelöst, drehte ich mich um und rannte den Hügel Richtung See hinunter. Der Unbekannte folgte mir, denn ich hörte Schritte hinter mir die bedrohlich näher kamen. Als ich am See angekommen war, rannte ich weiter nach rechts, denn mein Plan, wenn man das so nennen konnte, war der, dass ich um den See zum Wald auf der anderen Seite des Sees laufen wollte und dann auf irgendeinem Baum verschwand. Während dem Laufen blickte ich mehrmals über die Schulter um zu sehen, wie weit der Verfolger hinter mir war. Er war noch ein gutes Stück entfernt, war aber sehr schnell und ich hoffte nur, dass ich denn Wald noch so erreichen würde, dass er nicht sah, auf welchem Baum ich mich verstecke, denn im Klettern war ich zum Glück gut. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Wald, als ich stürzte. Ich schlug hart auf dem Boden auf und der Schmerz der durch meinen Körper fuhr war Atem raubend. Schnell richtete ich mich wieder auf und rannte weiter, den pochenden Schmerz ignorierend. Mein Verfolger hatte mich schon fast erreicht doch ich sammelte meine letzten Kräfte und erreichte den Wald. Flink kletterte ich den erstbesten Baum empor und versteckte mich in der Krone. Der Verfolger kam kurz danach in den Wald hinein, sah sich um und fluchte lautstark. Sein Gesicht konnte ich leider nicht erkennen , da es verhüllt war und somit auch seine Augen verdeckte, aber an dem Zeichen auf seinem Umhang konnte ich erkennen, das er einer vom Drachenstamm war. Doch ob es einer von den Drachen war oder ein Überläufer, konnte ich nicht sagen. Es kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit, bis der Unbekannte endlich aufgab mich zu suchen und verschwand. Erleichtert löste sich die Anspannung aus meinem Körper und der Schmerz über den harten Aufprall machte sich breit. Meine Knie und Arme waren aufgeschürft und brannten wie Feuer. Meine Rippen hatte ich mir wahrscheinlich nur geprellt, aber das reichte schon. Als die Schmerzen endlich etwas nachließen, dachte ich daran, wie ich das alles meinem Vater erklären sollte. Er würde schäumen vor Wut, dass ich nicht auf ihn gehört hatte. Dieses Mal würde es wohl auch nicht nur bei einer Belehrung bleiben, sondern bei einer Strafe. Ich hatte schon zu oft gemacht was ich wollte. Langsam kletterte ich den Baum hinunter. Unten angekommen schaute ich noch einmal ob irgendwo ein Feind lauerte, konnte aber niemanden entdecken. Ich machte mich auf den Heimweg. Als ich unsren Stamm erreichte, kamen mir etliche Wachen meines Vaters entgegen. Sie hatten mich schon von fern gesehen und dabei auch meine Verletzungen. Besorgt fragte mich einige der Wachen, was denn passiert sei und ob es mir soweit gut ging. Andere hingegen sagten hämisch, dass es mir recht geschehe und ich selber schuld wäre, da ich nicht auf meinen Vater gehört hatte. An dieser Stelle sollte man anmerken, dass die Besorgten die jungen Männer in meinem Alter und die Hämischen die Älteren im Alter meines Vaters waren. Ich wurde in unser Haus geführt und es wurde ein Heiler herbestellt. Es dauerte nicht lange und mein Vater kam mit zorngerötetem Gesicht ins Haus hinein. Ich lag auf dem Sofa und wartete auf den Heiler. “Was, in Teufelsnamen, fällt dir ein einfach meine Anweisungen zu ignorieren?” , schrie mein Vater außer sich vor Wut, “Ich habe dir gesagt es ist gefährlich alleine im Wald und was hast du nun von deiner Dummheit? Du wärst fast getötet worden! Sei froh, dass du überhaupt noch lebst!” Er ließ sich auf den Sessel neben dem Sofa sinken und meinte schon etwas ruhiger: “Meinst du es wäre mir lieber dich tot zu sehen? Du bist mein einigstes Kind. Deine Mutter ist gestorben als du ganz klein warst. Ich probiere nur dich zu beschützen! Das klappt aber nicht, wenn du immer wieder das machst, was du willst!” Während mein Vater sprach, hatte ich die Decke angestarrt. Nun drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und sagte: “Es tut mir leid, Vater.” “Das sagst du jedes Mal”, erwiderte mein Vater bloß und fügte noch hinzu: “Du wirst bald achtzehn. Nach den Gesetzen des Stammes, des Ältestenrates, solltest du eigentlich schon verheiratet sein. Ich habe es immer aufgeschoben, denn ich wollte, dass du frei wählst. Doch ich gebe dir noch eine Chance. In zwei Wochen ist dein Geburtstag. Es wir ein Ball stattfinden und alle heiratsfähige, junge Männer des Stammes sind eingeladen. Du hast die Wahl. Entscheide dich für einen der dein Ehemann werden soll, vielleicht findest du jemanden, denn du auf den ersten Blick liebst und er dich ebenso. Ich weiß du wirst mir das auf ewig übel nehmen, aber ich sehe keine andere Möglichkeit, als diese. So hast du wenigstens jemanden der dich beschützt.” Entsetzt sah ich meinen Vater an. Mir fehlten die Worte. HEIRATEN! Oh mein Gott! Wo hatte ich mich da nur hineinmanövriert?! Ich wusste das es zwecklos war, sich dem Willen meines Vaters ein weiteres Mal zu widersetzen und so gab ich eine Stumme Einwilligung. Mein Vater sah die Zwiespalt in meinem Gesicht, doch bevor er noch etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür und der Heiler kam herein. Er untersuchte die Verletzungen und sagte zu meinem Vater: “Sie braucht ein, zwei Tage Ruhe. Ihre Rippen sind geprellt, aber an ihren Knien und Händen hat sie nur Schürfwunden, die schnell verheilen werden, wenn ihr regelmäßig morgens und abends eine Salbe drauf tut.” Den restlichen Tag sprachen mein Vater und ich kein Wort mehr miteinander. Ich fasste es immer noch nicht dass ich heiraten sollte. Wie das schon klang. H-E-I-R-A-T-E-N. Ein schlimmeres Wort gab es ja gar nicht. Ich hatte mich in mein Zimmer verzogen um mich auszuruhen und zu überlegen ob es keine Möglichkeit gab meinen Vater umzustimmen. Zwar hatte ich zugestimmt, aber wie soll ich sagen… scheinbar lag es mir im Blut mich dauernd widersetzen zu müssen. Falls es nun wirklich zu einer Heirat kommen würde… vielleicht sollte ich einfach Hatsu fragen ob er mich heiraten will. Immerhin ist er mein bester Freund… aber die Vorstellung… Nija und Hatsu… klingt nicht gerade nach der “auf immer und ewig Beziehung”. Außerdem sind wir nur Freunde… Was zum Teufel soll ich nur machen?! Wütend warf ich ein Kissen an die Wand. Das hatte ich nun von meiner Widerborstigkeit und Sturheit. Von wem hatte ich das nur geerbt?? Wahrscheinlich von meinem Vater… ist ja klar. Ich entschied, dass weiteres Grübeln nichts brachte und machte mich auf den Weg zu Hatsu. Er sollte schließlich das Neuste vom Neusten auch erfahren. Wenige Minuten später war ich bei Hatsus Haus angekommen. Ich klopfte an die Tür. Nach einer halben Ewigkeit wie mir schien öffnete sie sich endlich und Hatsu lugte hinaus. Seine Haar war zerwuschelt und er sah mich leicht verdutzt an. “Hi Hatsu”,sagte ich und sah in fragend an, “darf ich reinkommen?” “Hi Nija”,sagte er und trat zur Seite um mich ins Haus zu lassen. Ich wäre beinahe rückwärts wieder hinausgestolpert. Im Haus sah es aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Sachen lagen zu Haufe zusammen geknüllt in irgendeiner Ecke, Geschirr stapelte sich bis zur Decke und die Wäsche war auch schon überfällig. Beschämt über meine Reaktion sagte Hatsu nur: “Bin nicht zum aufräumen gekommen… hatte so viel zu tun… du warst zwar erst vor ein paar Tagen da… ich weiß ich hab die ganze Ordnung wieder futsch gemacht.” “Ich fasse es nur nicht dass du in ein paar Tagen so ein Chaos anrichten kannst”, daute ich und ließ mich auf den einzigen freien Stuhl sinken. “Aber deswegen bin ich nicht hier, Ordnung zu halten musst du langsam selbst mal lernen. Du bist immerhin schon zwanzig.” “Bist du wegen der Heiratssache gekommen?”, fragte mich Hatsu und setze sich auf einen Stuhl neben mich, nachdem er ihn frei geräumt hatte. Entsetz sah ich ihn an: ”Du weißt schon davon?” “Jeder weiß davon…” “Na toll… und schon welche die mich unbedingt heiraten wollen?” “Du weißt, dass du bei den Männern im Stamm, besonders bei denen in meinem Alter, sehr beliebt bist. Nicht nur das, deine Sturheit und deine Widerborstigkeit , die dich von den anderen Frauen in unserem Stamm abgrenzen, anders machen, macht dich zu etwas besonderem. Du setzt dich durch, du scheust den Kampf nicht,… du bleibst nicht einfach zu Hause und tust was man dir sagt. Was meinst du warum wir beste Freunde sind ? Du bist anders. Mit dir kann man was erleben.” “So habe ich das noch nie betrachtet… Aber du hast Recht, ich setze mich durch.” “Wie gnädig wertes Fräulein, dass ihr einseht, dass ich auch einmal Recht haben kann.” Lachend nahm ich ein Kissen und schleuderte es in seine Richtung. Eine wilde Kissenschlacht begann. “Stopp”,sagte ich irgendwann, “ich bin am ende. Wie wär’s wenn wir was essen?” “Gute Idee”,sagte auch Hatsu außer Atem. Nach dem Essen verabschiedete ich mich von Hatsu und machte mich auf den Weg nach Hause. Vater hatte mein erneutes Verschwinden sicherlich schon bemerkt, konnte sich aber wahrscheinlich denken, wo ich mich herumtrieb. Wenn mir etwas auf dem Herzen lastete musst ich einfach immer mit Hatsu reden. Ich konnte ihn fünf Minuten vorher gesehen haben, wenn in diesen fünf Minuten etwas geschah, rannte ich wenig später wieder zu ihm. Zu Hause erwartete mich mein Vater schon. “Und wo warst du dieses Mal? Wieder bei Hatsu?”, fragte er mich. “Ja”,war die schlichte Antwort. Ich wendete mich gerade in Richtung meinem Zimmer als mein Vater sagte: “Soll das jetzt zwei Wochen so gehen, das du kein richtiges Gespräch mit mir führst?” Langsam wendete ich mich wieder ihm zu. “Kann dir doch egal sein. Ich will nun einmal nicht heiraten!” Mit diesen Worten machte ich mich auf in mein Zimmer. Frustriert warf ich mich auf mein Bett. Diese Nacht machte ich kaum ein Auge zu. So das war dann mal das I. Kapitel. Hoffe es gefällt euch und lass nen Kommi da. Würd mich freuen^^ Kapitel 2: II ------------- Wie schnell doch zwei Wochen vorbei gehen können… es kam mir vor als wäre es erst gestern gewesen, als mein Vater mir eröffnet hat, dass ich heiraten muss. In den zwei Wochen war nicht viel passiert. Ich stand permanent unter Aufsicht, um zu verhindern dass ich wieder alleine loszog und mich in Schwierigkeiten brachte. Hatsu hatte kaum Zeit da er kurz vorm Ende zu seiner Ausbildung zum Krieger stand. Jeden Tag kam die Schneiderin vorbei um an meinem Kleid für den Ball weiterzunähen. Einmal versuchte ich sogar auszubüchsen, da mir so was von langweilig war, aber denkste, die Wachen meines Vaters waren überall postiert so dass es sogar für mich zu kompliziert gewesen wäre einen Plan zum Abhauen zu überdenken der auch noch funktioniert. Und so waren diese zwei Wochen doch wie im Fluge vergangen. Vielleicht sollte ich mal versuchen eine Zeitmaschine zu bauen und ein bisschen die Vergangenheit verändern? Nee… viel zu kompliziert und dauert zu lange. So stand ich nun in meinem Zimmer, mein Kleid lag auf meinem Bett und es waren nur noch knapp zwei Stunden bis zum Ball. Vielleicht sollte ich das Kleid anzünden?! Ohne Kleid kein Ball! Wobei so wie mein Vater momentan drauf war würde er mich wahrscheinlich sogar in meiner miserabelsten Kleidung auf den Ball schicken. Immer noch am grübeln wie ich den Ball verhindert könnte, hätte ich fast das Klopfen an meiner Tür überhört. “Herein!”, war meine ziemlich harsche Antwort auf das Klopfen. Die Tür ging auf und Hatsu streckte den Kopf hinein. “Darf ich wirklich reinkommen oder besteht Gefahr für mein Leben wenn ich dein Zimmer betrete? ”, fragte Hatsu mit einem Grinsen im Gesicht. “Im übrigen, alles Gute zum Geburtstag.” “Betreten auf eigene Gefahr… hast du das Schild an der Tür nicht gelesen?”,antwortete ich grinsend. Hatsu kam in mein Zimmer, schloss die Tür und setzte sich neben mein Kleid aufs Bett. Er war schon fertig umgezogen und ich musste sagen dass was er anhatte stand ihm wirklich gut. Er hatte ein weißes Gewand an welches seine braunen Haare und seine stechend grünen Augen betonte. “Willst du dein Kleid nicht anziehen?”, fragte er mich. “Mach ich noch.” “Du weißt schon dass der Ball bald ist?” “Dessen bin ich mir bewusst. Du weißt ich will nicht heiraten, also sollte ich auch nicht den Eindruck machen als wollte ich es.” “Ich weiß… zeih dein Kleid trotzdem an. Du solltest auch noch etwas mit deinen Haaren machen.” “Ist ja gut ich zieh es an… aber du musst rausgehen.!” Blitzschnell erhob sich Hatsu mit einem: “Ich warte vor der Tür. Ruf mich wenn du fertig bist.” und verschwand aus meinem Zimmer. Böse starrte ich mein Kleid an als ob es etwas für meine bescheuerte Situation konnte. Widerwillig streifte ich mir meine Klamotten ab und zog das Kleid an. Nach dem ich einen Moment nur da gestanden hatte, wagte ich endlich den Blick in den Spiegel und war begeistert. Das Kleid war in einem dunkelblauen Stoff der im Licht leicht schimmerte und mein lila Haar und meine feuerroten Augen richtig zur Geltung brachte. Wobei ich meine Haare vielleicht noch stylen sollte. Mir fiel ein, dass Hatsu ja noch vor der Tür wartete und ich sehr auf seine Reaktion gespannt war. “Hatsu? Du kannst wieder reinkommen.” Die Tür ging mit einem kräftigen Schwung auf und als Hatsu mich sah blieb ihm der Mund offen stehen. “Gefällt es dir nicht? Ist es so schlimm?”, fragte ich leicht verunsichert über seine Reaktion. “Nein… Nein es ist wunderbar. Du sieht umwerfend aus.” Es war soweit. Der Ball fing an. Nachdem Hatsu sich wieder von meinem Anblick lösen konnte hatte er jemanden geholt der mir die Haare hochsteckte. Ich musste sagen das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Aber wieder zum Ball zurück. Mein Vater und ich saßen auf zwei Stühlen auf einer Erhöhung, so dass wir für alle im Saal gut sichtbar waren. Ich kam mir total dämlich vor. Zu allem Überfluss war der Saal auch noch super voll und alle heiratswilligen Männer des Stammes mussten gekommen sein. Hatsu war irgendwo in der Menge verschwunden. Konnte er mir nicht beistehen?! Hat sich einfach fürs erste aus dem Staub gemacht! Verdammt!!! Ich hoffe er taucht wieder auf! Wie auch immer alle Blicke schienen auf mich gerichtet, als ob irgendjemand so was wie eine Eröffnungsrede erwartete. Aber ohne mich! War ich denn freiwillig hier?! Ganz bestimmt nicht! Auffordernd sah ich meinen Vater an, wollte mit meinem Blick sagen: “der ganze Zirkus war schließlich deine Idee, also sag was!” Mein Vater erhob sich und alle starrten ihn gebannt an. “Nun”, begann er, “ich freue mich dass ihr alle so zahlreich erschienen seid. Ihr wisst ja, heute ist nicht nur Nijas achtzehnter Geburtstag, sondern sie wird sich heute auch einen Ehemann aus euch heraussuchen. Nun ich will mich nicht mit unnötigen Worten aufhalten, deshalb möge der Ball beginnen. Nija such dir doch bitte einen Tanzpartner aus.” Ich warf meinem Vater einen wütenden Blick zu. Musste das wirklich sein?! Scheinbar schon. Widerwillig erhob ich mich von meinem Platz ging die paar Stufen hinunter und sah mich in der Runde um. Alle Männer hatten sich im Kreis aufgestellt und sahen mich mit hoffnungsvollem Blick an. Ich ging an der Runde vorbei, musterte jeden einzelnen und musste sagen es gab einige, die gar nicht mal so schlecht aussahen. Jetzt war nur die frage ob der Charakter auch stimmte. Aber eigentlich suchte ich in der Menge nach jemand ganz bestimmten. Nach Hatsu. Wenn ich schon den Ball eröffnen musste sollte ich das wenigstens mit meinem besten Freund tun. Da! Ich sah ihn! Er stand ungefähr in der Mitte der Runde. Mit schnellen, aber eleganten Schritten ging ich auf ihn zu. Zögernd blieb ich vor ihm stehen. “Willst du den Tanz mit mir eröffnen, Hatsu?” , fragte ich und schaute ihn fast flehend an. “Sicher”, sagte er mit einem riesen Grinsen im Gesicht. Er nahm mich bei der Hand und führte mich auf die Tanzfläche. Ich glaube wenn Blicke töten könnten wäre Hatsu auf der Stelle tot umgefallen. Dieser Neid und Hass in den Augen der anderen. Dabei war doch noch der ganze Abend da um mich so zu sagen rumzukriegen. Wie auch immer, die Musik setzte ein und Hatsu und ich begannen zu tanzen. Da im Prinzip der ganze Stamm anwesend war, suchten sich auch andere eine Tanzpartnerin und fingen an zu tanzen. Nachdem der Tanz vorbei war wurde ich gleich von jemand anderem aufgefordert. Und so ging das eine ganze weile. Ich tanze ungefähr mit zehn Männern bis es mir eichte und ich versuchte auf meinen Platz zu fliehen. Hatsu hingegen beobachtete amüsiert, an eine Säule gelehnt, meine Fluchtversuche. Gerade als ich meinem Platz fast erreicht hatte, schob sich jemand in meinen Weg. Mürrisch musterte ich den jungen Mann der es wagte mich aufzuhalten. Konnten mich die Leute nicht mal für fünf Minuten in Ruhe lassen???!!! Scheinbar unmöglich. Aber ich musste sagen der Kerl sah echt gut aus. Er hatte silberne Haare, goldenen Augen, hatte ein grünes Gewand an, was sein Aussehen hervorhob. Aber Moment! Goldenen Augen?! Verdammt! Er war einer vom Drachenstamm! Amüsiert beobachtete der Fremde wie mein Gesicht ganz bleich wurde. “Hallo”, sagte er. “ich heiße Kanan. Wollen wir tanzen?” Ohne meine Antwort abzuwarten führte er mich auf die Tanzfläche und wir begannen zu tanzen. “Was macht einer vom Drachenstamm hier?!”, fragte ich nachdem ich meine Sprache wieder gefunden hatte. “Was willst du?” “Ich?”, sagte Kanan, “Hast du etwa Angst dir könnte etwas geschehen? Wollte ich dich töten oder jemand anderen aus deinem Stamm hätte ich das schon längst getan. Und meine Freunde auch.” “Hier sind noch mehr von euch?” “Sieht ganz danach aus.” “Ich werde dafür sorgen..” “Was..? Wir sind nicht gekommen um Ärger zu machen. Wir wollten nur etwas Spaß haben. Außerdem wäre es doch schade so ein schönes Mädchen wie dich zurückzulassen. Fast eine Schande.” “Du weißt schon dass unsere Stämme verfeindet sind?” “Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Aber weißt du ich bin sehr risikofreudig und ich muss sagen wenn ich dich ansehe hat sich das Risiko gelohnt.” “Und was ist mit euren Augen? Wenn jemand sieht dass sie golden sind werden sie euch töten!” Auf einmal wechselte die Augenfarbe von Kanan von gold zu braun. “Noch irgendein Problem?”, fragte er grinsend. “Aber”, fragte ich verwirrt, “wieso hast du mir deine richtige Augenfarbe gezeigt? Ich hätte dafür sorgen können dass man euch tötet.” “Ich weiß… aber ich finde dich bezaubernd und ich wollte dass du gleich weißt wer bzw. was ich bin. Ich hatte es so im Gefühl dass du mich nicht verraten würdest… jedenfalls nicht gleich. Ich denke du wolltest erst herausfinden ob ich überhaupt eine Gefahr darstelle. Hab ich recht?” “Ja, hast du.” “Siehst du.” Sein Lächeln ist wirklich umwerfend… Als die Musik endet und somit das Ende des Tanzes verkündet verbeugt sich Kanan und sagt: “Es war mir eine Freude dich kennen zu lernen. Ich würde gern noch bleiben, aber bestimmt haben die in meinem Stamm schon gemerkt dass ich fehle. Wie wärs wenn du morgen zum See kommst?? Ich warte auf dich…” Mit diesen Worten machte sich Kanan auf den Weg. Den restlichen Abend tanze ich noch mit vielen weiteren jungen Männern und noch einige male mit Hatsu was mir extrem gefiel. Aber ich musste auch an Kanan denken… er war echt zum umhauen. Nachdem der Ball vorbei kam und auch Hatsu gegangen war, wollte mich mein Vater noch einmal sprechen. “Ich fordere nicht gleich eine Entscheidung von dir… aber du solltest dir Gedanken machen wer denn jetzt dein Ehemann werden soll…. “ Darauf sagte ich nichts. Ich hatte keinen nerv noch mit meinem Vater zu diskutieren. Ich wollte einfach nur in mein Bett. Naja das war dann schon das Ende des 2. Kapitels. Spannung bleibt. Hoffe es gefällt euch. Würd mich über Kommis freuen^^ LG Tenshi Kapitel 3: III. --------------- Ich wachte vom Sonnenlicht auf, welches mich an meiner Nase kitzelte. Ich war immer noch total müde. Zum einen vom Ball am gestrigen Abend und zum andren weil ich einfach nicht richtig schlafen konnte. Es hatte eine halbe Ewigkeit gedauert bis ich eingeschlafen war. Immer wieder musste ich an Kanan denken. Es war zum verrückt werden. Und jetzt, da ich keine Lust hatte aufzustehen, ausdruckslos zur Decke starrte, schlich sich mir wieder die alles entscheidende Frage in meine Gedanken. Sollte ich heute zum See gehen? Es könnte eine Falle sein. Man könnte mich gefangen nehmen und als Druckmittel benutzen. “Das ist doch alles zum kotzen!”, sagte ich ziemlich laut und sprang wütend auf. “Seid wann bin ich denn vernünftig? Liegt das am Alter?”, murmelte ich und zog mir meine Klamotten an. Nachdem ich mich fertig gemacht hatte, machte mich mein Magen mit einem Knurren darauf aufmerksam, dass Frühstück eigentlich eine gute Idee wäre. So machte ich mich auf den Weg in unsere Küche. Gesättigt überlegte ich was ich als nächstes tun könnte, doch einen klaren Gedanken zu fassen war nicht einfach wenn man eigentlich schon gedanklich beim See war. Nach langem zögern entschied ich mich bei Hatsu vorbeizuschauen. Vielleicht sollte ich ihm davon erzählen…. Aber was wäre wenn er dann zu meinem Vater rennen würde, weil er nicht will dass mir etwas passiert? Nein, er ist mein bester Freund er wird es schon verstehen…. Als ich bei seinem Haus ankam und klopfte, dachte ich zuerst er wäre nicht da und es kam mir vor als würde ich schon eine halbe Ewigkeit vor dieser Tür stehen. Gerade als ich mich entschied zu gehen, öffnete sich die Tür. Hatsu sah mich aus verschlafenen Augen an. Sein Haar war zerwuschelt und als er sprach klang seine Stimme so als hätte er einen riesigen Kater. “Nija? Was machst du denn hier und vor allem so früh?” “Früh?”, ich sah ihn etwas irritiert an, “es ist schon Mittag… darf ich reinkommen?” “Ähm klar doch”, sagte Hatsu und trat beiseite. “Du hast ja immer noch nicht aufgeräumt”, meinte ich tadelnd als ich sein Haus betrat und mich auf den einzigen freien Stuhl setzte. “Mmmhhh… ja hatte zu viel um die Ohren”, meinte er mit verlegenem Blick und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. “Also weswegen ich gekommen bin… also, angenommen du würdest jemanden kennen lernen und derjenige ist von einem verfeindeten Stamm, na ja und wollte dich alleine treffen was würdest du machen? Also wenn du der Meinung bis derjenige ist richtig nett und führt bestimmt nichts Böses im Schilde.”, fragend schaute ich Hatsu an. “Das ist wirklich schwer”, begann er, “wahrscheinlich würde ich dich fragen ob du mitkommst und dich im Hintergrund hältst. Dann könntest du jemanden holen gehen falls etwas faul an der Sache ist. Aber wieso fragst du? Willst du etwa jemanden treffen? Und probier es nicht mit einer Ausrede, du weißt ich kenn dich gut genug um die zu durchschauen.” Er sah mich durchdringen an. “Ja ich will dort vielleicht jemanden treffen”, gab ich kleinlaut zu, “deswegen wollte ich deine Rat hören. Er war auf dem Ball und …ähm ich… er hat gesagt er würde mich gern wiedersehen…” “Ahja und von welchem Stamm ist er?” Alle Müdigkeit war wie weggewischt aus Hatsu’s Gesicht. Man sah ihm richtig an dass er denjenigen gern erwürgt hätte. “Einer vom Drachenstamm.” Meine Stimme war jetzt so leise, dass man mich kaum verstand. Hatsu’s Gesicht verzerrte sich vor Wut doch seine Stimme blieb bedrohlich ruhig. “Zeig mir den Kerl und ich mach in alle. Denen vom Drachenstamm kann man nicht trauen, niemals!” “Aber du kennst ihn doch gar nicht!” “Ja und? Er will dich ganz bestimmt nur in eine Falle locken! Drachenstamm, pah, ich glaubs ja nicht!” “Wie kannst du nur so etwas sagen? Weißt du ob er nicht einfach nur Frieden will und dieses ganze Feinde- sein leid ist?” “Die vom Drachenstamm sind die schlimmsten! Sie haben die meisten Leute auf dem Gewissen und wollten die meiste Macht habe!” Ich musste wieder an den vermummten denken der mich im Wald verfolgt hatte. Er war auch vom Drachenstamm gewesen, vielleicht hatte Hatsu Recht. “Ich könnte doch hingehen und du begleitest mich”, versuchte ich ihn milde zu stimmen. “Du willst also wirklich in die Höhle des Löwen gehen?” Hatsu sah mich entsetzt an. “Hat der Kerl dir den Verstand geraubt?” “War das ein nein?” “Ich kann dich ja schlecht allein gehen lassen… aber erwarte nicht von mir dass ich mich im Hintergrund halte, so von wegen im Gebüsch seelenruhig warten. Ich werde nicht eine Sekunde von deiner Seite weichen!”, meinte er grummelnd. “okay”, sagte ich seufzend und obwohl ich Angst hatte Hatsu würde sofort auf Kanan losstürmen und ihn nieder machen wenn er ihn sah, war ich erleichtert über seine Begleitung. “Wann sollen wir los”, meinte Hatsu leicht gereizt. “Wie wär’s mit jetzt?”, fragte ich vorsichtig. “Von mir aus”, gab er sich geschlagen. Und so machten wir uns auf den Weg. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ So das war dann mal das 3. Kapitel. Es ist zwar etwas kurz geraten, aber ich hoffe es gefällt euch^^ Würd mich über Kommis freuen. LG Tenshi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)