Is it too late? von Porzellan_Puppe (SasuxSaku) ================================================================================ Kapitel 22: Nein, es ist niemals zu spät ---------------------------------------- Sasuke schlug langsam die Augen auf, blinzelte ein paar Mal verstört und schloss sie gleich wieder, weil ihn das Licht so blendete. Stimmen hatten ihn geweckt, von zwei fremden Personen, die direkt neben ihm über irgendetwas nuschelnd diskutiert hatten. Standen die beiden immer noch dort? Er wusste es nicht und brachte auch kein sonderliches Interesse auf, nachzuschauen, denn allein seinen Kopf zur Seite zu drehen, tat schon so furchtbar weh, dass er es am besten gleich ließ und ruhig liegen blieb. Zwar schmerzte auch ohne sich zu bewegen jede einzelne Stelle seines Körpers, doch es war ertragbar. Aber… wieso eigentlich? Und wo, zur Hölle, war er überhaupt? Schließlich fiel Sasuke alles wieder ein – die Mission, der Kampf, Konan, der giftgetränkte Kunai… und Sakura. Nun wusste er also schon einmal, wieso ihm alles wehtat. Blieb bloß noch die Frage offen, wo er war. Hm… vielleicht war er ja tot, irgendwo im Himmel und deshalb auch alles so hell. Denn sogar durch die geschlossenen Augen blendete ihn das Licht immer noch und wäre er jetzt mit seinen Bewegungen nicht so eingeschränkt, würde er mit der Hand noch zusätzlich seine Augen abschirmen. Aber sonderlich tot fühlte er sich eigentlich nicht an. Obwohl er natürlich keinerlei Erfahrung mit dem Sterben hatte, doch wenn man tot war, schmerzte einem bestimmt nicht jede einzelne verdammte Muskelfaser. Also lebte er noch. Und dass er überhaupt noch am Leben war, führte dann wohl dazu, dass ihn irgendjemand gefunden haben musste. Und ausreichen medizinisch versorgt. Wenn er Glück hatte, lag er sogar im Krankenhaus von Konoha. Um sich zu vergewissern, öffnete Sasuke ein zweites Mal die Augen, verengte sie aber sofort zu Schlitzen. Das verdammte Licht blendete immer noch. „Ist da jemand?“, wollte er eigentlich fragen, doch auch das Sprechen fiel ihm ziemlich schwer, was nicht zuletzt an dem Schlauch in seinem Mund lag, und so kamen nur ein paar undefinierbare Laute aus seiner Kehle. Doch es genügte, damit die beiden Medic-nin neben seinem Bett auf ihn aufmerksam wurden. „Er ist wach!“, rief eine Frauenstimme entzückt, „soll ich gehen und Tsunade-sama Bescheid sagen?“ Nun war sich Sasuke ausgesprochen sicher, dass er sich hier in Konoha befand. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte ihn und er hörte eine zweite Stimme, diesmal eindeutig männlich, die der Frau einen knappen Laut der Zustimmung gab. Das nächste Geräusch war das Verrücken eines Hockers, der Arzt nahm darauf Platz und Sasuke konnte aus den Augenwinkeln erspähen, wie dieser ihn sehr interessiert beäugte. „Kannst – du – mich - verstehen?“, betont langsam sprach der Mann die einzelnen Worte und Sasuke hätte ihm am liebsten eine schnippische Antwort gegeben, wenn er dazu in der Lage wäre, doch so gab er stattdessen nur ein missbilligendes Grummeln von sich. „Schön. Auf Geräusche reagierst du also schon einmal. Wir werden noch einige andere Reaktionen von dir testen müssen, immerhin warst du ganze sieben Tage lang bewusstlos, zwischendurch mussten wir dich sogar künstlich am Leben erhalten, so schlimm war dein Zustand.“ Sasuke gab einen ungläubigen Laut von sich. Er war tatsächlich sieben Tage bewusstlos gewesen? Sieben Tage?! Kein Wunder, dass seine Augen von dem Licht so brannten, wenn er sie eine Woche lang geschlossen hatte. „Hm… aber dein Geist scheint noch völlig normal zu funktionieren, das ist auch positiv. Es kommt schließlich nicht selten vor, dass das Gehirn von Patienten, die dem Tod so nahe waren, kaum noch leistungsfähig ist. Da müssen wir auch einen Test mit dir machen, aber du scheinst ja gut bei Sinnen zu sein. Das ist das wichtigste. Allerdings besteht die Gefahr, dass du körperliche Behinderungen davongetragen hast. Um das festzustellen, braucht es aber noch ein bisschen Zeit, weil du dich momentan ja ohnehin nicht viel bewegen kannst… oh, da kommt schon Tsunade!“ Im Stillen fragte sich Sasuke, ob Naruto nicht vielleicht mal so im Koma gelegen hatte und das die Erklärung für sein beschränktes Denken war. Sein eigenes Gehirn funktionierte jedenfalls noch prächtig, es blieb bloß zu hoffen, dass sein Körper genauso einwandfrei erhalten war. „Uchiha Sasuke!“, Tsunade wirkte irgendwie wütend und Sasuke zuckte kurz unter dem unerwarteten Tonfall zusammen. „Was hast du dir da bitte gedacht?! Ich ernenn dich zum Teamleader, du bekommst von mir die Verantwortung für deine Kameraden und irgendwelche Shinobi finden euch halb tot in der Gegend liegend! Ja, ihr habt zwar ein weiteres Akatsukimitglied erledigt, aber dafür wärt ihr fast selbst gestorben! Naruto ist schon vor ein paar Tagen aufgewacht und hat mir den Anfang des Kampfes geschildert, dass er zuerst alleine kämpfen wollte und so weiter. Ich weiß, Naruto ist ein sehr schwerer Fall, aber du hättest eingreifen müssen, verdammt! Wie es weitergegangen ist, warum ihr alle drei am Boden lagt, kann ich mir zwar nicht vorstellen, zudem Sakura immer noch ohnmächtig ist und wir keine Ahnung haben wann oder ob sie überhaupt wieder aufwacht, aber ich bin mir sicher, wenn du Naruto beim Kämpfen unterstützt hättest, wäre die Sache ganz anders ausgegangen! Und ja, ich gebe dir die Schuld an allem! Du hattest die Verantwortung, Sasuke!“ Vorbeilaufende Medic-nin waren an der Tür stehen geblieben, um Tsunades Wutausbruch mitanzusehen, der Arzt und die Krankenschwester im Zimmer fuhren zusammen und auch Sasuke drückte seinen Kopf immer weiter ins Kopfkissen hinein. So zornig hatte er die Hokage noch nie erlebt. Und eigentlich war er ziemlich entrüstet. Er wäre beinahe gestorben und das erste, was ihr einfiel, war, ihn anzuschreien. Es war wirklich furchtbar, sich nicht rühren zu können, denn gerade wäre er am liebsten aufgesprungen, hätte ihr ordentlich die Meinung gesagt oder wenigstens erklärt, was im Kampf geschehen war. Schließlich war er ja nur so schnell erledigt gewesen, weil er Sakuras Leben gerettet hatte. Sakura… sie war laut Tsunade immer noch bewusstlos und die Hokage hatte auch gesagt, dass sie vielleicht gar nicht mehr aufwachen würde. Eigentlich tat er so etwas nie und wollte es sich auch nicht richtig eingestehen, doch er machte sich Sorgen um das rosahaarige Mädchen. „Also Sasuke, ich hoffe du hast jetzt ein schlechtes Gewissen, vorausgesetzt, jemand wie du besitzt überhaupt eines, und betest, dass Sakura bald aufwacht. Mein Gott… ist dir eigentlich bewusst, was du da angestellt hast?!“ Ja, ihm war es sogar sehr bewusst. Ohne ihn wäre Sakura nämlich gar nicht mehr am Leben. Tsunade sollte sich mit ihren Anschuldigungen lieber etwas zurückhalten. …wie er es doch hasste, so hilflos zu sein und keine andere Wahl hatte, als ihre Moralpredigten über sich ergehen zu lassen. Im Allgemeinen hatte er sowieso schon immer das Gefühl gehabt, dass Tsunade ihn noch nie so sonderlich gemocht hatte. Aber verübeln konnte er es ihr letztendlich auch nicht. Und Gott sei Dank entfernte sich die stockwütende Hokage dann auch irgendwann, sodass er endlich eine Verschnaufpause hatte. Sogar der Arzt und die Krankenschwester, sowie die ganzen Schaulustigen, zogen sich nach und nach zurück, um ihm ein bisschen Ruhe zu gönnen. Die konnte Sasuke momentan auch wirklich gebrauchen, allein schon, weil er noch so schrecklich viele Erinnerungsfetzen und Gefühlseindrücke zusammenfügen musste, wie bei einem Puzzle. Bis zu dem Punkt, an dem er sich schützend vor Sakura geworfen hatte, konnte er auch noch alles wunderbar einordnen. Doch bereits dort verwirrte ihn etwas: Wieso, zum Teufel, hatte er das getan – Sakura mit seinem eigenen Körper beschützt? Er hatte ihr erklärt, dass er es nicht wusste, dass es praktisch von alleine passiert war. Vielleicht aus Reflex? Schließlich hatte er sie ihn der Vergangenheit ziemlich oft retten müssen. Oder aber es war etwas komplett anderes… dunkel erinnerte er sich an ihr Gespräch, bevor Konan gekommen war. Wie hatte sie da gesagt? Wenn du Liebe suchst, musst du offen sein, denn dein Herz entscheidet, nicht dein Verstand. Innerlich schüttelte Sasuke den Kopf. Das war ja vollkommen absurd! Er liebte Sakura doch nicht. So etwas hätte er schließlich gemerkt. Oder? Er hatte nämlich etwas ganz komisches wahrgenommen, als er da über ihr gebeugt, ein Kunai im Rücken, mit ihr gesprochen hatte, dem Tod so nahe. Wie er mit ihr geredet hatte und was, das erstaunte ihn auch jetzt noch. Wurde man etwa offener, wenn man den Tod so vor den Augen hatte? Es war ihm ein Rätsel. Doch nicht nur seine Worte, auch, was er dabei gefühlt hatte, als er Sakuras Leben gerettet und den scheinbar letzten Moment seines Lebens mit ihr verbracht hatte… so ein seltsames Gefühl hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht gehabt. Es war irgendwie warm gewesen… und schön. Ja, er würde sich sogar noch einmal opfern, bloß um dieses wundervolle Gefühl zu spüren. So schön… er hatte noch nie etwas vergleichbar Tolles erlebt. Und so warm… hatte er etwa Recht gehabt, mit dem, was er ihr zugeflüstert hatte und… er war glücklich gewesen? Vielleicht. Aber wieso? Eigentlich hatte Sasuke nie wirklich vermutet, dass man kurz vor seinem Tod so glücklich sein könnte. Das war so widersprüchig. Aber man konnte Gefühle ja nicht beeinflussen, das hatte Sakura immer gesagt. Wahrscheinlich stimmte es auch. Glücklich… es fühlte sich so schön an, glücklich zu sein. So unfassbar warm… und vielleicht hatte er auch deshalb so offen mit ihr geredet. Er hatte ihr erklärt, dass er sie mochte… daran musste es wohl auch gelegen haben. Deshalb hatte er sie beschützt. Weil sie ihm etwas bedeutete. So ähnlich war das ja auch damals, vor zweieinhalb Jahren gewesen, als er sich im Wellenreich vor Naruto geworfen hatte, um die Nadellanzetten abzuwehren. Auch da hatte er von alleine so gehandelt und es nicht mal bereut. Und auch dort war dieses warme Gefühl gewesen, allerdings nicht ganz so stark. Hm… aber er hatte Naruto mehr als einfach nur gemocht. Das war letztendlich der Beginn ihrer Freundschaft gewesen, ab diesem Punkt hatte er angefangen, ihn auf eine besondere Art und Weise zu lieben. Und er war glücklich gewesen in dieser Zeit, weg von der Finsternis. Aber die Finsternis war schon so bald wiedergekommen und hatte ihn verschlungen, mehr denn je. Es war seine eigene Schuld gewesen. Und deshalb hoffte Sasuke, er glaubte fest daran, dass er noch einmal von vorn beginnen konnte. Denn so hatte es schließlich immer angefangen, mit dem Glücklichsein. Mit der Liebe. Jene beiden Gefühle, nach denen er sich so sehr sehnte, waren sie nicht unweigerlich ineinander verschlungen? Und bedeutete das dann nicht für ihn, dass er… Sakura liebte? Diese Worte wogen so viel. Zu viel. Er erinnerte sich an seinen unvollendeten Satz. In Wahrheit… Er war bewusstlos geworden, noch bevor er ihn hatte aussprechen können. Vielleicht war das auch besser so. Und selbst, wenn sein Körper noch so lange durchgehalten hätte, was wollte er ihr sagen? Was war die Wahrheit? Es war ihm doch schon immer so furchtbar schwer gefallen, seinen Gefühlen einen Sinn zu geben. Oder sie in Worte auszudrücken. Mit Worten war er überhaupt nicht gut. Ja, vielleicht war es wirklich so am besten, den Satz unvollendet zu lassen, die Wahrheit in Schweigen zu ersticken. Falls Sakura tatsächlich nicht mehr aufwachte, hatte sie zumindest eine schöne Erinnerung. Mehr konnte er ihr nicht geben. „Ohayo, Sasuke!“ Am nächsten Morgen besuchte Naruto gleich seinen besten Freund, nachdem er gehört hatte, dass er endlich aus seiner Ohnmacht erwacht war. Und Tsunade hatte ihm verboten, zu lange bei Sasuke zu bleiben. Er ist sehr geschwächt und du bist nunmal ziemlich anstrengend, Naruto. Deshalb hatte er sich vorgenommen, ganz höflich zu sein und nicht so viel auf einmal zu reden. Das wäre dem armen, schwachen Sasuke sonst bestimmt zu stressig. Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Na, geht’s dir gut? Tsunade no baa-chan muss dich ja sehr fertig gemacht haben, hab’ ich gehört.“ Da fiel ihm die große Ungerechtigkeit auf und hörte gar nicht, wie Sasuke etwas Unverständliches vor sich hingrummelte. Wieso durfte Tsunade ihn eigentlich anschreien und er sollte sich anständig verhalten? Hm… wenn er mal Hokage war, durfte er das bestimmt auch. „Hast du was gesagt, Sasuke? Oder kannst du das mit diesem Teil im Mund nicht?“ Eine weitere Lautäußerung des Schwarzhaarigen bestätigte Narutos Verdacht. „Oh… das ist ja blöd. Sag mal, weißt du vielleicht etwas Neues von Sakura? Sie ist noch bewusstlos, sagen die Ärzte, und atmet von alleine nicht. Aber ihr Herz schlägt. Hoffentlich geht’s ihr bald besser…“ Naruto verstummte und Sasuke starrte betreten auf seine Bettdecke. „Du machst dir auch Sorgen, huh?“ Als der Schwarzhaarige ihm nicht antwortete, schloss er ein „Ja“ daraus. „Na, ich geh’ dann mal. Muss nach Sakura sehen. Und wenn’s was Neues gibt, erzähl ich’s dir sofort, versprochen.“ Naruto ging wieder, Sasuke tat ihm irgendwie Leid. Er hatte ihn noch nie ernsthaft besorgt gesehen. Was wohl zwischen den beiden geschehen war, dass er seine gefühlslose Aura für sie ablegte? Und Sasuke war wieder alleine. Er fürchtete sich vor der Vorstellung, Sakura zu verlieren. Ja, er hatte Angst um sie. Irgendwie. Denn dann würde sein fein gesponnener Neuanfang sofort wieder zerreißen. Und das war doch seine letzte Hoffnung. Er wollte glücklich sein. Wenn sie endlich wieder bei ihm war, konnte er vielleicht alles herumdrehen, die Schatten vertreiben. Es war noch nicht zu spät. Nein, es würde niemals zu spät sein. so, sasuke und naruto sind schonmal nicht tot! ich lass doch die hauptcharas nicht neun kapitel vorm ende sterben ts,ts... joa, dieser arzt ist mir unsympathisch xD und ich glaube, man merkt sogar ein wenig, ab welcher stelle ich angefangen habe, depri-musik zu hören xDD und vielen dank für eure lieben kommis^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)