Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 18: 18. Kapitel ----------------------- 18. Kapitel: Mit verschränkten Armen, überschlagenen Beinen und einem finsteren Blick wippte Kai gereizt auf dem Stuhl im Wartezimmer des Krankenhauses hin und her. In seinem Gesicht war jede Andeutung eines fröhlichen Lächelns gewichen. Sein Blick war zornerfüllt ins Leere gerichtet, nur manchmal bewegten sich seine Augen leicht, wenn er auf die große Wanduhr sah, nur um festzustellen das die Zeit immer noch nicht vergangen war. Er atmete schwer und schnell, weil er versuchte, die Wut die innerlich in ihm loderte unter Kontrolle zu bekommen. Dabei hatte der Tag so gut angefangen. Die nächste Tour wurde geplant, die Probe lief hervorragend, Reita hatte ihn in der Pause verführt… Und bei diesem Gedanken verformten sich seine Augen zu noch kleineren Schlitzen. Nicht schlimm genug das er Reita geglaubt hatte das er die Tür der Besenkammer zugeschlossen hatte. Nein! Ruki musste sie auch noch dabei filmen, wie sie kurz davor waren ES zu tun. Zornesröte stieg dem vor Ärger bebenden Drummer ins Gesicht. So wie er Ruki kannte, würde dieses ‚Video’ morgen überall im World Wide Web finden. Wenn er nicht genau wüsste das er einen Sänger für die Band unbedingt brauchte, und so schnell keinen neuen finden würde, hätte er den kleinen blonden laufenden Meter schon längst erwürgt. Aber Nein! Diese Demütigung war natürlich nicht genug! Jetzt musste er Ruki auch noch ins Krankenhaus chauffieren, weil dieser zu blöd war zu laufen, während Uruha und Aoi sich herumgeprügelt haben. Und Reita… Jetzt schaute er mit glühenden und höchst tödlichen Blick zu seinem ‚noch – festen – Freund’. Reita konnte noch sein Blaues Wunder erleben! Womit hatte er das nur verdient? Jetzt machten sich höllische Kopfschmerzen in seinem Hirn breit. Zähneknirschend hob er beide Hände und rieb sich beruhigend die Schläfen. Doch der Schmerz verging nicht. Und das machte ihn nur noch wütender. Plötzlich hallte ein lauter Schmerzensschrei durch das Wartezimmer. Sofort huschte ein kleines schadenfrohes Schmunzeln auf seine Lippen. Denn er erkannte diese Tonlage. Das war Ruki. Er hatte Schmerzen. Wahrscheinlich wurde gerade sein Fuß geröntgt. Sofort war ein kleiner Teil seiner Wut verflogen. Vielleicht gab es doch irgendwo Gerechtigkeit?! Doch dann spürte er die Blicke Reitas auf sich. Aber er versuchte sie, so gut es ging zu ignorieren. Denn er wollte jetzt nicht mir ihm reden. Wenn er das täte würde er sehr laut werden, und er wollte hier im Krankenhaus keine Szene machen. Reita musste hart schlucken als er sah, wie Kai ihn nicht beachte und wohl von Sekunde zu Sekunde immer wütender wurde. Er seufzte leise und blickte auf den Stuhl, der zwischen ihm und Kai stand. Er hatte sich nicht getraut sich neben dem Drummer zu setzten. Denn er konnte es ganz genau hören. Das Ticken. Kai war eine Zeitbombe, die jeden Augenblick hochgehen konnte. Und er wollte ihn nicht reizen, nur um dann wütend angeschrien zu werden. Nervös rutschte der Blond – Schwarzhaarige auf dem unbequemen Stuhl herum und schaute auf seine Füße. Irgendwie kam er sich nutzlos vor, wobei ihn sein schlechtes Gewissen quälte. Er war so scharf auf Kai gewesen, dass er vergessen hatte die Besenkammertür zu verschließen. Reita hatte ihr lediglich einen Fußtritt verpasst. Er musste doch irgendetwas tun können um die Wogen zwischen ihm und Kai wieder zu glätten. Reita atmete einmal tief durch um seinen ganzen Mut zusammenzufassen, als er sich räusperte und Kai vorsichtig musterte. „Du Kai?“, flüsterte er mit kratziger Stimme. Jeden Moment bereit sich in Sicherheit zu flüchten. Aus Kais Brust war ein tiefes Brummen, was dem Knurren einen tollwütigen Wolfes glich, zu hören. Reita schluckt, als der Angstschweiß über sein Gesicht rollte. Aber zumindest hatte Kai ihn nicht ignoriert. „B-bist du… sauer?“, stotterte er mit immer leise werdender Stimme, doch schon als er, dass letzt Wort ausgesprochen hatte, wusste er, das er am liebsten den Mund hätte halten sollen. Mit zornerfüllten tiefschwarzen Augen sah ihn Kai an. Der Drummer begann heftiger zu atmen und ballte die zitternden Hände zu Fäusten. „Suzuki Akira…!“, begann Kai zu knurren und stand langsam von seinem Stuhl auf, immer noch mit sich, seiner Wut und Vernunft kämpfend. Doch die Vernunft schien zu verlieren, denn die Ader auf Kais Hals wurde immer größer, weil er sich so sehr vor Zorn verspannte. Reita schluckte schwer und trocken. Kai hatte seinen voller Namen gesagt! DAS war sein Todesurteil!!! „Du blöder Idiot! Natürlich bin ich sauer! Soll ich mich etwa freuen, dass jeder der PSC und Gott weiß wer sonst noch, jetzt sehen kann was wir da getrieben haben? Was ist daran so schlimm eine verdammte Tür zuzumachen? Aber weil DU ja LUST hattest, musste es ja alles SCHNELL SCHNELL gehen, Hauptsache DUUU!“, schrie Kai nun beinahe und hatte völlig die anderen Leute im Wartezimmer ausgeblendet, die nun neugierig, wenn auch leicht verängstigt, zu Kai und Reita gafften. Reita entgingen diese Blicke nicht, setzte sich nun auch langsam auf und legte vorsichtig seine Hände auf Kais Schultern. „Beruhige dich doch, Schatz!“, flüsterte der Bassist dann leise, und wollte Kai wieder auf den Stuhl drücken. Doch dieser dachte erst gar nicht daran. „Fass mich nicht an!“, zischte der Brünette gefährlich und schlug Reitas Hände von seinen Schultern. Vor Zorn am ganzen Körper bebend sah er ihn vernichtend an. „Und nenn mich nicht ‚SCHATZ’… ich bin nicht dein Schatz… und WEHE dir du traust dich heute Abend nach Hause… ich will dich nicht sehen!“, brüllte Kai nun so laut das seine Stimme von den Wänden widerhallte. Reita stand derweilen erstarrt wie eine Statue da. Natürlich würde er nie zugeben das ihn Kais Worte im herzen weh taten, doch so war es. Aber er konnte den Drummer verstehen. Kai wartete schnaufend vor Wut auf eine Antwort, Rechtfertigung oder Ausrede Reitas, Doch der Blond – Schwarzhaarige sah ihn nur mit großen Hundeaugen an. Er sagte nichts Diese Tatsache ließ Kai gequält und zutiefst enttäuscht aufseufzen. „War ja klar….!“, murmelte der Drummer leise verärgert, machte auf dem Absatz Kehrt und ging schnellen Schrittes Richtung Ausgang. Reita stand währenddessen immer noch wie angewurzelt da, wobei er sich so fest auf die Unterlippe biss das es schmerzte. Sollte er ihm folgen? Doch noch ehe er einen anderen Gedanken fassen konnte, wurde er durch eine Stimme abgelenkt. „Wo ist denn Kai?“ //Ruki…!!//, ging es den Blond- Schwarzhaarigen durch den Kopf und beinahe sofort konnte er spüren wie die Wut auf den blonden Gitarristen wieder anstieg. „Weg!“, presste Reita zähneknirschend hervor, rollte dann aber mit den Augen als er sich zu seinem Band-Kollegen umdrehte. Miyavi, der während Ruki Behandlung die ganze Zeit mit ihm Händchen gehalten hatte, trug ihn nun Huckepack und Ruki hatte mit einem wehleidigen Gesichtsausdruck seine Arme um den Hals des Schwarzhaarigen geschlungen. „So schlimm, ja?“, brachte Reita mit bebender Stimme hervor. Purer Sarkasmus. „Nö… der Knöchel ist nur verstaucht!“, summte der Sänger fröhlich. „Hey! Ich habe ganz große Schmerzen!“, gab Ruki vorwurfvoll von sich und boxte Miyavi leicht gegen die Schulter. „Soll ich dir zeigen was Schmerzen sind?“, fragte Reita zornig mit glühendem Blick und machte einen Schritt auf das Paar vor ihm zu. „Gewalt ist keine Lösung!“, quietschte der Blonde plötzlich und duckte sich, um sich nun gänzlich hinter Miyavi zu verstecken. „Reita, wie oft denn noch… er hat das Handy nicht…!“, gab Miyavi nun mit ruhiger Stimme von sich. Reita brummte bedrohlich. Es glich einen Bär dem man in seinem Winterschlaf gestört hatte. Doch Miyavi schien das alles anderes als ernst zu nehmen. Unbekümmert sah er zu Reita und lächelte leicht. „Wie sehen uns morgen!“, hauchte er dann und trottete mit Ruki auf dem Rücken durch den Flur des Krankenhauses. Man konnte deutlich Rukis erleichtertes Seufzen hören. „Ich krieg dich trotzdem irgendwann… wenn Miyavi nicht da ist um auf dich aufzupassen!“, schrie er den beiden hinterher, die Faust dabei drohend in der Luft herumwedelnd. Ruki drehte den Kopf in Reitas Richtung und steckte ihm die Zunge heraus. DAS war nun wirklich zuviel. „Na warte du Zwerg!“, gab er verärgert von sich und lief Miyavi hinterher. Kaum hatte Reita sich in Bewegung gesetzt schrie Ruki ängstlich auf, während sich seine Augen panisch weiteten. „Miyaviiiii~ Lauf!!!!“, kreischte Ruki hilflos, krallte sich in die Schultern des Schwarzhaarigen und drückte seine Schulter fester gegen dessen Seiten! Miyavi sah kurz hinter sich und musste seufzen als er den angerannten und sehr wütenden Reita erkannte. „Nicht schon wieder…!“, murmelte er und rannte nun den Gang entlang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)