Schuld und Unschuld von aois_koibito (Das Schicksal findet seinen Weg) ================================================================================ Kapitel 43: 43.Kapitel ---------------------- 43. Kapitel: „Uru?“, hauchte Aoi immer wieder mit zitternder Stimme und tupfte dem Brünetten die Schweißperlen von der Stirn, während Yuki dessen Hand fest hielt. „Meinst du er wacht wieder auf?“, keuchte Yuki mit kratziger Stimme und wischte sich seine Tränen schell mit dem Handrücken weg. „Natürlich wird er das!“, schluchzte Aoi beinahe und versuchte es zu vermeiden, zu dem Stapel blutiger Handtücher zu sehen, mit denen sie versucht hatten die Blutung an Uruhas Kopf zum stoppen zu bringen. Zwar war ihnen beiden das nach einer Weile gelungen, doch seitdem war Uruha nicht aufgewacht, und Aoi konnte deutlich spüren wie der Brünette in seinen Armen innerlich zu verbrennen schien. „Sein Fieber wird aber immer schlimmer!“, weinte der Jüngere nun und vergrub sein Gesicht an Uruhas Hand, als diesem plötzlich ein leises Keuchen entwich. Sofort erstarrten Aoi und Yuki und sahen wie gebannt zu Uruhas Gesicht. Und tatsächlich! Sie hatten sich nicht verhört. Uruhas Augen blinzelten leicht und schwach, und nur langsam schaffte der Brünette es die Augen zu öffnen. Uruha brauchte einen längeren Augenblick um zu begreifen wo er sich befand. Er erkannte zwar, dass er auf dem kalten Boden des Badezimmers saß, aber warum er hier war konnte er sich nicht erklären. Verwirrt sah er sich in dem kleinen Raum um und erfasste dann flackernd Yukis Gesicht. Er wollte ihn anlächeln, doch dann sah er dessen blau-geschwollenes Auge und aufgeschnittene Augenbraue. Verwirrt und zornig zugleich zog er die Augenbrauen zusammen, was ihn schmerzhaft aufkeuchen ließ. Erst jetzt bemerkte er das flaue und stetig schmerzhafte Pochen seines Schädels. „W-was…!“, wollte er fragen, doch seine Kehle war überraschend trocken, und so konnte man nur ein unbestimmtes leises Geräusch vernehmen, was seine leicht tauben Lippen verließ. „Scht! Trink erst einmal was!“, hörte er plötzlich eine ruhige, aber doch leicht zitternde Stimme hinter sich flüstern. Doch noch ehe er sich umdrehen konnte, um diese Person anzusehen, wurde ihm ein kleiner Plastikbecher gegen die Lippen gedrückt und kaltes Wasser rann an seinen Lippen vorbei, hinunter an seinem Hals entlang. Schnell öffnete er seinen Mund, und trank gierig das kalte Nass, den leichten Geschmack nach Zahnputzcreme ignorierend. Aber in dem Moment als er keuchend nach mehr Wasser verlangen wollte, drang ein Schrei durch die Tür zu ihm heran. Es war ein Schrei der ihn all seine Adern eingefrieren ließ. Ein Schrei der sein Herz schneller schlagen ließ. Ein Schrei der seinen Magen verkrampfen ließ. Ein Schrei der nichts Gutes bedeuten konnte. Er klang nach Schmerz… Nach Angst… Nach Hilflosigkeit… Nach Tod. Sofort war Uruha wach. Panisch keuchend setze er sich auf, starrte kurz zur Tür und zuckte zusammen, als ihn jemand an der Schulter berührte. Schnell blickte er hinter sich. Er sah direkt in Aois dunkle Augen. Erleichtert schnappte er nach Luft, packte den Schwarzhaarigen an den Schultern und zog ihn mit all seiner Kraft zu sich. „Ich dachte du hättest geschrien!“, keuchte Uruha mit bebender Stimme während Tränen sich in seinen Augen füllten und wild über dessen blutbeschmutztes Gesicht glitten. Denn das war es, was er noch wusste. Das war das letzte woran er sich erinner konnte, bevor er mit mal hier aufgewacht war. An Aois Schrei! Fahrig fuhr er durch Aois wirres Haar. Löste kurz seine Umarmung, umfasste Aois Gesicht mit seinen Händen. Er sah ihn einen kurzen Moment nur an. Strich vorsichtig über dessen aufgeplatzte Lippe, ehe er ihn wieder, so fest er nur konnte. „Was ist passiert?“, fragte Uruha mit dunkler Stimme, den Schmerz seines Kopfes verdrängend. Er spürte sofort wie sich Aoi mehr an ihn klammerte und am ganzen Leib zu zittern begann. „ER hat mich gefunden!“, ertönte mit mal eine helle weinende Stimme. Uruha sah auf. Sah in Yuki rot geschwollene Augen. Schnell schlang er einen Arm um seine Schultern, und zog auch ihn zu sich, küsst hastig dessen Schläfe. Froh darüber das er die beiden wichtigsten Menschen in seinen Leben bei sich hatte. Das sie nicht schrien… aus Schmerz… aus Angst…. „Wer!“, brachte Uruha mit tränenerstickter Stimme hervor, küsste nun auch wild Aois Schopf, da er deutlich hören konnte wie dieser an dessen Schulter weinte. „Mein Vater!“, zitterte Yuki und hielt sich an dem Brünetten so stark fest, sodass Uruha dessen Fingernägel deutlich spüren konnte. Doch noch eher Uruha weiter fragen konnte, ging die Tür quietschend auf. Ein in Schwarz gekleideter Mann, trat selbstgefällig lachend ins Badezimmer. Er hatte so ein breites Grinsen aufgesetzt, dass Uruha ihm am liebsten aus dem Gesicht geprügelt hätte. Schnell schob er Aoi und Yuki hinter sich und breitete eine Arm schützend vor den beiden aus. Doch der Mann in Schwarz gluckste nur belustigt auf, stieß Uruha kräftig zur Seite, während zwei anderes Männer ins Bad eilten, Aoi und Yuki grob am Kragen packten und ins Wohnzimmer schliffen. „Nein! Aoi! Yuki!“, schrie Uruha wütend und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, doch noch ehe er reagieren konnte landete eine Faust kräftig in seiner Magengrube und er ging schwindelnd zu Boden. Schmerzhaft keuchte er auf, als er am Nacken gepackt und über die Fließen gezogen wurde. Grob wurde er gegen das Sofa geschleudert, und strich sich über die pochende Stelle in seinem Bauch. „Fesselt sie! ER kommt gleich!“, zischte einer der Männer in Schwarz und ehe er sich versah, wurde Uruha auf das Sofa gezogen, wo bereits Aoi und Yuki gefesselt wurden. Allein schon dieser Anblick war schmerzhaft. Klebeband verbarg ihre Lippen und ihre Hände waren so fest mit groben Seilen festgeschnürt, dass eine feine Blutlinie von ihren Handgelenken über ihre Arme entlang floss. Er selbst zischte vor Schmerz auf, als ihm die Hände aneinander gebunden wurden. Nur ihm klebten sie nicht den Mund zu. Was hatten sie nur vor mit ihnen? Was wollten sie? Fragen über Fragen häuften sich in seinem Hirn an, sodass das Pochen immer mehr wurde und deutlich das warme Blut spüren konnte, das sich seinen Weg über seine Haut suchte. Seine Wunde war wieder aufgegangen. Er biss sich, so fest wie er konnte, auf die Unterlippe, wollte diesen Kerlen nicht die Genugtuung geben und Schmerz zeigen. Als er sich wieder in Griff hatte, schaute er zu seiner Rechten und blickte Aoi in die nun panisch geweiteten Augen. Er zitterte am ganzen Leib, währen Yuki zu einer Statue erstarrt worden zu sein. Dieser Anblick brach ihm das Herz…. Plötzlich hörte er ein leises klägliches Keuchen hinter sich… Vorsichtig drehte er sich, während nun auch seine Fußknöchel aneinander geschnürt wurden, nach hinten und warf einen Blick hinter das Sofa. Ein überraschtes Keuchen entwich seinen Lippen. Dort in der Ecke des Wohnzimmers, lag Rei. Rei lag zusammengekümmert da und zog immer mal wieder rasseln nach Luft. Seine Hände lagen regungslos von ihm ab, während die Finger in alle Richtungen zu deuten schienen. Jeder einzelne war gebrochen. Allein von de Anblick wurde ihm schlecht… Und nun wusste er, wessen Schrei er vorhin gehört hatte. Der Mann der gerade seine Füße verknotete, folgte Uruhas Blick und begann geisteskrank zu kichern. „Gleich bist du auch dran… dich wollte der Boss persönlich haben!“, grinste dieser und rieb sich die Hände. Und dann auf einmal wurde alles still. Die Männer in Schwarz reiten sich panisch in eine Linie. Und dann hörte er sie. Die schweren Schritte. Schritte die auf das Wohnzimmer zukamen. Quälend langsam wurde die Tür geöffnet und ein Mann, groß, kräftig mit breiten Schultern trat herein. Seine Augen waren eng, klein, doch zeugten sie von so einer Gefahr, dass Uruha kurz den Atem anhielt. Schnell sprangen zwei Männer aus der Linie hervor, und nahmen dem zu groß Gewachsenen seinen Mantel und Hut ab. „Yuki mein Schatz… endlich hab ich dich wieder!“, säuselte der Fremde in so einen Ton, das Uruha schlecht wurde. Yuki starrte weiterhin ausdruckslos nach vorne, versuchte sich keine Gefühlsregung anzumerken, atmete so flach wie möglich und stellte sich vor irgendwo anders zu sein. Nur nicht hier… nicht hier bei IHM! So zuckte er nicht zusammen als diese großen rauen Hände sein Gesicht umfassten, ihm beinahe sanft von dem Klebeband befreiten. Er unterdrückte den Würgreflex als sich diese bitteren Lippen grob auf die seinen Legte. Er wehrte sich nicht als diese raue Zunge sich gewaltsam durch seine Lippen schob und sich so tief in ihn grub, das ihm schlecht wurde. Doch er durfte sich nichts anmerken lassen. Das war sicher. Das war nicht tödlich. „Lass die Finger von ihm!“, brüllte Uruha beinahe und zappelte wild umher. Erst als diese Worte Yukis Ohr erreicht hatten, zuckte er zusammen. Das war nicht gut. Das war gefährlich. Das war tödlich. Sofort rannen ihm Tränen über die Wangen, und der kräftige Mann löste erschrocken den Kuss. Er durfte sich doch nichts anmerken lassen… Kurz sah der Kräftige von Yuki zu Uruha, als er auch schon begriff. „Du kleine Nutte!“, zischte der starke Mann und schlug Yuki so hart ins Gesicht, das dieser gegen Aoi fiel, der Yuki sofort besorgt ansah und mit seiner Schulter versuchte, ihn wieder wach zu schütteln. „Du gehörst mir! Mir allein!“, schrie der Mann wütend, und sah dann mit zornglänzenden Augen zu Uruha. „Ich hab mir Sorgen um dich gemacht… und was machst du… lässt dich flachlegen… von dieser Schwuchtel!“, keuchte er mit dunkler Stimme, streckte seine Hand aus, und sofort sprang ein Mann zu ihm und legte ihn ein fein polierter und silbrig glänzender Schlagring in die Hand, der sich dieser auch sofort überzog. Und ehe Uruha sich versah wurde er von zwei Männern grob gepackt, vom Sofa gezogen und auf die Knie gedrückt, während der kräftige Fremde ihn gefährlich wie eine ausgehungerte Raubkatze umkreiste. „Hat es dir Spaß gemacht meinen Sohn zu ficken?“, raunte der Fremde und Uruhas Augen weiteten sich erschrocken bei dessen Worten. Schnell blickte er zu Yuki, der immer noch benommen an Aoi lehnte. Dieser Mann war Yukis Vater? „Sieh mich an wenn ich mit dir rede!“, brüllte Yukis Vater und Schlug mit der gestärkten Faust zu. Keuchend prallte Uruha auf dem harten Boden auf, und spie Blut. Doch noch ehe er sich erholt hatte, wurde er am Arm hochgezogen und wieder ins Gesicht geschlagen. Schmerzhaft stöhnte Uruha auf, während sich alles um ihn herum zu drehen begann. „Aufhören! Bitte aufhören!“, weinte Aoi laut mit zitternder Stimme, und allein diese Stimme ließ Uruha erstarren. Wieso war Aoi so dumm! Wieso lenkte er die Aufmerksamkeit auf sich? Schnell blicke Uruha auf, wollte Aoi einen mahnenden Blick zuzuwerfen, doch zu spät. Yukis Vater hatte bereits von ihm abgelassen und sah fasziniert zu Aoi. „So ist das also….!“, grinst er und schmiegte sich so eng an Aoi, das Uruha die Galle hochkam. „Dir reicht es wohl nicht meinen Sohn zu nehmen…!“, lachte er dunkel auf, ehe er seine Nase in Aois Haaren vergrub, laut daran roch und dann pervers über Aois Blut verschmierte Wange leckte, was Aoi nur noch mehr zum zittern brachte. Verzweifelt blickte er zu Uruha, der versuchte ihn mit seinen Blicken zu beruhigen. Gott, wie fühlte er sich hilflos. Schnell rappelte er sich wieder auf, und sah den Kräftigen mit hasserfülltem Blick an. „Mh… schmeckt süß!“, grinste Yukis Vater, und riss Aoi das Klebeband auf seinen Mund so grob ab, das dieser schmerzhaft aufschrie, da der große Riss auf seiner Lippe wieder aufgebrochen war. „Schreit süß!“, kicherte der Vater fasziniert und leckte Aoi das Blut von den Lippen. „Lass ihn los, sonst-“, begann Uruha so zornerfüllt wie nur er konnte, wurde aber von Yukis Vater unterbrochen. „Sonst was?“, lachte dieser wütend, sprang vom Sofa auf, packte Rei an den gebrochenen Fingern, was diesen schmerzerfüllt aufschreien ließ, und warft ihn gegen Uruha. „Sonst was? Was? Willst du das ich das gleicht mit dir mache? Mach nur so weiter und du wirst noch langsamer leiden, als dieser Haufen Scheiße da!“, zischte der Kräftige so wütend das ihm Speichel aus dem Mund rann, und trat wütend gegen Rei, der nur noch einen gurgelnden Laut von sich gab. Dann packte er Uruha und schleuderte ihn gegen den Glastisch, welcher klirrend zu Bruch ging, und Uruha die Arme aufriss. „Messer!, befahl er, und sofort wurde ihm eins gereicht. Scharf. Gezackt. Groß. Tödlich. Aoi und Yuki schrien. Flehten. Doch sie wurden von den Männern in schwarz an den Mündern gepackt und zurück auf das Sofa gezogen. Und Uruha… Er war erstaunlich ruhig… Klar fiel sein Blick auf das Glänzende Messer vor ihm… Denn er sah nicht das Messer… Er sah sich selbst… Er sah Aoi… Er sah Yuki… Zusammen auf dem Sofa kuschelnd… Sich einen Film ansehend… Sich küssend… Sich streichelnd… Er würde sie ganz bestimmt wieder sehen… Er war sich sicher… Und so schloss er die Augen… Bereit… Bereit zu sterben… Besser er, als sie… Aoi… Yuki… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)