Hic et nunc von Edoo (Murtagh x Eragon) ================================================================================ Kapitel 8: octavus ------------------ Durch ein lautes Klopfen schreckte Murtagh aus seinem flachen Schlaf hoch. Verschlafen blinzelte er und blickte in ein paar blauer Augen, dass er nur zu gut kannte. "Morgen" murmelte er. Eragon sah müde aus. Hatte die letzte paar Stunden keinen Schlaf gefunden, aber das musste sein Gegenüber ja nicht wissen. "Morgen" gab er grinsend zurück. Das Klopfen wurde noch etwas lauter und ungeduldiger. Murrend stand Murtagh auf, schlüpfte flink in seine Hosen und ging zur Tür, welche er öffnete und nach draußen blickte. Ein Zwerg stand vor der Tür und sah zum Dunkelhaarigen auf. "Die Ältesten erwarten deine Entscheidung Murtagh ..." Der Schwarzhaarige sah den Zwerg blinzelnd an. "Jetzt?" "Am Besten wäre es, ja. Sie sind sehr ungeduldig." Murtagh ließ den Kopf sinken und nickte. "Ich komme gleich ... wartet einen Moment." Er schloss die Tür wieder, drehte sich zu Eragon um. "Es ist soweit ..." flüsterte er. Eragon war auch aufgestanden und hatte sich die Hose angezogen. Versuchte sich so schnell wie möglich das Hemd über zu streifen damit Murtagh nicht sah, dass die Wunde entzündet war, wie Eragon eben bemerkt hatte. Er sah zu ihm als er das Letztere sagte. Murtagh schluckte hart, ließ sich an der Tür hinab sinken und vergrub sein Gesicht in den Händen. Nie, nie hätte er damit gerechnet, dass es so schnell gehen würde. "Ich komme mit.." sagte Eragon und band sich seinen Wams zu. Ging dann zu Murtagh. Er sah ihn an und hob die Hand. Er hatte einmal davon gelesen und wollte es nun ausprobieren. Sein magischen Kräfte hatten sich wieder regeneriert und waren zum Einsatz bereit. Er tippe mit dem Zeigefinger an Murtaghs Stirn und nuschelte ein paar Worte in der alten Sprache. Es gab einen blauen Blitz und Eragon fuhr zusammen, zog die Hand von Murtaghs Stirn zurück. Murtagh sah Eragon traurig an. "Was war das?" fragte er den Blonden, während er nach seinem Hemd und Wams tastete, um es sich anzuziehen. Als das erledigt war, befestigte er das Schwert an seiner Hüfte und warf den Umhang über. Eragon blinzelte Murtagh an. Bewegte seine Lippen nicht, aber trotzdem konnte der Dunkelhaarige seine Stimme hören. /Ich habe unsere Gedanken verbunden../ Eragon schmunzelte. Es war ihm gelungen. Auch Eragon band sich Zar´roc um die Hüfte. Ein Lächeln schlich sich auf Murtaghs Gesicht. Das war typisch Eragon. /Aber ich werde zu weit weg sein, als dass ich sie hören kann.../ bemerkte er traurig. /Das werden wir ja sehen..!/ Eragon folgte Murtagh stumm. Er machte sich zusammen mit Eragon auf den Weg in die Halle, wo die Ältesten bereits auf ihn zu warten schienen. Er verbeugte sich kurz. In einer dunklen Ecke bemerkte er Erin, die dort etwas einsam stand. Eragon kam hinter Murtagh zum stehen. "Ich werde gehen ..." sagte er kurz. Er warf einen Blick auf die alten Herren. "Das freut uns, dass du dich so entschieden hast Murtagh. Dein Pferd steht bereits unten im Hof bereit. Am Besten du brichst gleich auf. Erin wird dich und den jungen Drachenreiter begleiten. Eragon will sich sicherlich von dir verabschieden." Erin trat aus dem Schatten der Ecke. Sie fühlte sich schrecklich heute Morgen. Die Trauer um ihre Großmutter war für sie schon fast greifbar. Ohne ein Wort deutete sie den beiden jungen Männern, sie sollen ihr folgen. Schweigend führte sie Murtagh und Eragon zum Ausgangsportal, dass noch verschlossen war. Murtagh wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Schließlich nahm er Eragon einfach in den Arm und flüsterte "Ich beeile mich ... warte hier auf mich ..." Als er sich wieder von Eragon getrennt hatte, stieg er auf den Hengst und ritt zum Steinportal, welches sich kurz darauf öffnete. Ohne sich noch einmal umzudrehen, ritt er davon, doch noch einen letzten Gedanken sandte er seinem Geliebten /Ich liebe dich! Vergiss mich nicht!/ Eragon blieb alleine zurück. Er fühlte sich verloren. Als er sich umwand zu gehen landete Saphira neben ihm, der Wind den ihre Landung verursachte, warf Eragon etwas zurück und er hatte Mühe sich auf den Beinen zu halten, schaffte dies aber und ging zu ihr. /Er kommt zurück.. bestimmt../ Eragon sah sich um. Dann wieder zu Saphira. /Lass uns nach Carvahall gehen ..ich möchte Roran wieder sehen../ "Entschuldigt mich bitte Eragon ..." sagte Erin, die sich mühsam wieder aufrichtete, da Saphiras Flügelschlag sie von den Beinen gefegt hatte. "Aber ich habe eine Trauerfeier vorzubereiten." Sie verneigte sich kurz und ging. /Nein!/ sagte Saphira ernst, als sie seinen Entschluss gehört hatte. /Du hast Murtagh versprochen hier zu bleiben!/ Eragon sah Erin nach. War ihre Großmutter verstorben? Und das nachdem er gegangen war. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich Schuldig am Tod der Großmutter. Er sah zu Saphira. /Das habe ich nicht..er hat mich darum gebet hier zu warten aber ich halte es hier nicht aus. .ich bitte dich../ /N. E. I. N. mein letztes Wort ... habt ihr euch wenigstens ausgesprochen?/ Sie hatte Erin zugehört. Dann war es wohl ihre Trauer gewesen, die sie in der Nacht verspürt hatte. Eragon war wütend. Wie ein trotziges Kind verschränkte er die Arme und starrte Saphira an als ob er sie mit seinen Blicken erdolchen wolle. /Dann nicht ... spiel nicht den Beleidigten ... hier kann man deine Hilfe auch gebrauchen .../ Sie erwiderte seinen Blick trotzig, spannte die Flügel und hob ab. Wenn Saphira ehrlich war, traute sie sich ohne Murtagh nicht nach draußen ... es wäre niemand da, der Eragon retten konnte. Eragon stapfte mit dem Fuß auf. /Ich kann auch alleine gehen!/ warf er Saphira noch hinterher und machte sich dann in Richtung Tor auf. Doch kurz vorher blieb er stehen, sah sich um. Alleine wollte er wirklich nicht gehen, nicht ohne Saphira, er war in den letzten Monaten immer mit ihr zusammen gewesen, hatte eine Menge durchgemacht, Sie war nicht nur sein Drache. Sie war ihm eine unersetzliche Freundin. /Ich bin im Hort, wenn du mich suchen solltest .../ schickte sie ihm noch, ehe sie in die Lüfte entschwand. /Jetzt habe ich sie verärgert../ dachte Eragon und sank zu Boden. Blieb dort sitzen. Was sollte er nur tun? Abwarten und Tee trinken? Das wollte er nicht, das konnte er nicht. Genau wie bei einer Schlacht war nicht der Kampf an sich das Schlimmste, sondern die Warterei vor der Schlacht, das Bangen nicht zu wissen was passieren würde und vor allem wann? Er stand wieder auf und lief in die Richtung in die Erin entschwunden war. Ihre Großmutter musste gestorben sein, kurz nachdem er gegangen war. Aus irgendeinem Grund fühlte er sich schuldig ab Tod der alten Frau. Murtagh preschte mit seinem Hengst über die Lande, um so schnell wie möglich den Hof des Königs zu erreichen und um wieder bei Eragon sein zu können. Es war eine beschwerliche Reise, dass Wetter war launisch und der Weg lang und einsam. Niemand aus dem Volk der Varden hatte ihn begleitet, nur das Pferd war sein treuer Begleiter. Nach gut zwei Wochen, die Murtagh wie Monate erschienen waren, erreichte er die finster anmutende Burg des Königs. Als sie in Sicht kam, zügelte er das Pferd und blickte vom Rand einer Düne hinauf. Er konnte die höchsten Türme nicht erkennen, da sie von Wolken verhangen waren. Hier also lebte Galbatorix, der Mörder. Der einstige Hauptmann seines Vaters, sein Freund. Bei dem Gedanken schauerte Murtagh, setzte sich jedoch wieder in Bewegung. Das Schloss war umzingelt von Soldaten die es Schützen sollten. Niemand sollte ohne Erlaubnis hereinkommen. Erin öffnete die Tür zu ihrem Haus und betrat es. Einige Frauen mussten den Leichnam ihrer Großmutter wohl während ihrer Abwesenheit abgeholt haben, denn er war nicht mehr da. Verloren ließ sie sich auf einen der Stühle sinken und vergrub ihr Gesicht in Händen. Sie hatte es geahnt, nein gewusst, und trotzdem traf sie ihr Verlust so sehr, dass sie selbst nicht mehr Leben wollte, doch sie hatte dem fremden Krieger ein Versprechen gegeben, während ihrer Reise. Sie würde ein Auge auf den blonden Drachenreiter haben. Eragon stand vor der Tür. Zögerte, doch dann entschloss er sich zu klopfen. Er wartete ab. Als es zögernd an ihrer Türe klopfte, schreckte die Rothaarige hoch. Schnell wischte sie sich die Tränen aus den Augen, ehe sie öffnete. Davor stand Eragon. Fragend sah sie ihn an. "Was kann ich für Euch tun?" fragte sie mit brüchiger Stimme. Eragon sah sie an. Merkte das sie geweint hatte. "Es tut mir leid..." sagte er leise und sah zu Boden. Erin blinzelte ihn an. "Was tut dir Leid?" sie räusperte sich kurz. "Komm doch rein." Sie ging einen Schritt zur Seite und ließ Eragon eintreten. Murtagh ritt langsam die Zugbrücke nach oben. Da vor wenigen Stunden Regen eingesetzt hatte, war seine Kapuze tief in sein Gesicht gezogen. Er hoffte nur, dass er ohne Schwierigkeiten zum König kam. Vor den Toren sprach er einen der Soldaten an. "Hey ... ich bin hier um mit dem König zu sprechen ..." Der Soldat hielt ihm gleich ohne zu zögern den Speer an die Kehle. "Niemand kommt zum König ohne seine Aufforderung, wenn du eine besitzt so zeige sie her!" "Ich werde sie dir zeigen, bevor du mich noch tötest ..." Murtagh sprang von seinem Pferd, zog den Mantel und sein Wams aus. Anschließend zog er sein Hemd ein Stück nach oben, sodass die Narbe an seinem Rücken gut zu sehen war. "Ist das Aufforderung genug?" Der Soldat nahm den Speer weg. Aber trotzdem traute er dem jungen Mann nicht. "Ich führe euch herein, ob der König Euch empfängt ist alleine seine Entscheidung.“ Er klopfte an das Hölzerne Tor, dessen Seiten von starken Eisenketten gehalten wurden. Es öffnete sich und der Soldat trat hindurch. Wartete, dass Murtagh ihm folgte. Sobald der eine Soldat weg war, kam ein Anderer heraus, um dessen Platz einzunehmen. Murtagh zog sein Hemd wieder runter und folgte dem Soldaten, samt Pferd. Die Burg war von innen noch furchteinflößender, als von draußen. Alles war schwarz und finster. Er fühlte sich hier einfach nicht wohl. "Beeilt Euch." sagte er zu dem Soldaten. "Spuck keine großen Töne, Junge ..du wirst eh noch lange warten müssen bis du empfangen wirst ... Warte hier" Der Soldat verschwand hinter einen riesigen Eisentür, deren Türbogen kunstvoll mit goldenen Schnörkeleien verziert war. Minuten vergingen bis die die Tür wieder öffnete. Eragon trat ein. "Deine Großmutter ist verstorben?" Er sah zu Erin. Sie schluckte, sah zu Boden. "Heute Morgen ..." flüsterte sie. "Tut dir was weh? Du gehst so komisch?" Sie ging zum Herd und setzte frischen Tee auf. Es war ihr vorhin schon aufgefallen, dass Eragon etwas humpelte. Hatte er sich etwa verletzt? "Das.." er sah an sich hinunter. "Nein nein ..es ist nichts..ich bin kerngesund.“ Er machte einen Schritt auf Erin zu und sah ihr beim Teekochen zu. Blieb im Raum stehen, auch wenn er wusste, dass es nicht so war wie er gesagt hatte. Die Wunde brannte furchtbar. Er würde sie ja heilen aber es ging nicht, er hatte es schon versucht in der Zeit als Erin sie zu den Varden führte. Doch die Klinge die ihn durchbohrt hatte musste vergiftete gewesen sein. Zwar nicht schlimm aber so schlimm das es ihm nicht gelang das Gift zu entfernen, sondern nur die Wunde zu schließen. "Du hast Schmerzen, dass kann ich fühlen Eragon ... Möchtest du Tee?" Sie drehte sich lächelnd zu ihm um und hielt ihm einen Becher unter die Nase. Es würde ihm ein wenig helfen. Sie wusste zwar nicht, woher seine Schmerzen rührten, doch die Kräuter im Tee würden diese ein wenig lindern. Eragon nahm den Becher, bedankte sich dafür. "Ich wurde von eine vergifteten Klinge verwundet, denke ich" sagte Eragon gelassen so als ob die Tatsache das er vergiftet war, ihm überhaupt nichts ausmachen würde. In der Zeit, die der Soldat weg war, hatte Murtagh genügend Zeit, sich umzusehen, nach möglichen Fluchtwegen zu suchen. Es war alles noch größer, als es ihm von außen her erschienen war und es waren viele Goldverzierungen vorhanden. Er drehte sich wieder um, als sich die Tür wieder öffnete. Der Soldat kam heraus, schritt aber ohne ein Wort zu sagen an Murtagh vorbei und verließ das Schloss um wieder an seinen Posten zu gehen. Hinter ihm kam ein älterer Mann heraus, er trug eine aufwendig verziertes Gewand, überall waren goldene Verzierungen und aufwendig gearbeitete Knöpfe angebracht. Er trat auf Murtagh zu. "Du bist Morzan´s Sohn?" Murtagh sah ihn an. Wenn das Galbatorix war, dann war er älter als Murtagh angenommen hatte. "Das bin ich. Und ich möchte Euch meine Dienste anbieten ..." Der alte Mann schritt auf Murtagh zu, bis er vor ihm stand. "Mir brauchst du nichts anbieten. Der König hat befohlen, dass du geprüft werden sollst. Dies werde ich übernehmen. Folge mir." Der alte Mann ging los, unzählige Treppenstufen ließ er hinter sich, bis er ganz unten angekommen war. Er betrat einen dunklen Raum. Gut, dann war das nicht der König. Aber wie sollte er geprüft werden? Und wieso? Er war Morzan´s Sohn ... ein Verräter wie sein Vater. Dachten sie wirklich, er würde ihnen irgendetwas verraten? "Wie wollt ihr mich prüfen? Und wieso?" Fragend folgte Murtagh dem alten Mann. Der alte Mann bleib in dem dunklen Raum stehen und wartete das auch Murtagh ihn betrat. Als das geschehen war, winkte er mit der Hand und die Tür schloss sich hinter Murtaghs Rücken. "Verrat mir eins.." Er machte eine Pause. "Was? Was soll ich Euch verraten?" Verwirrt sah Murtagh den Mann an. Er fühlte sich mit der geschlossenen Tür plötzlich wie ein Tier in der Falle. Vorsichtig tastete er nach dem Griff seines Schwertes. "Wie kann man die Varden besiegen. Du warst bei ihnen. Verrat es mir!" "Ich bin gekommen, um den König meine Dienste anzubieten, nicht um mit einem Mittelsmann zu sprechen ..." antwortete Murtagh stur. "Nur dem König persönlich werde ich dieses Geheimnis verraten." "Hm ... wenn du es sagst Junge.." Er öffnete die Tür und hielt sie Murtagh auf so das er gehen konnte. "Galbatorix erwartet dich..ich führe dich hin" Etwas war faul an der ganzen Sache. Langsam folgte Murtagh dem Mann, ohne ihn aus den Augen zu lassen. Er traute ihm nicht, kein Stück. Der alte Mann führte ihn direkt in den Thronsaal und verließ diesen gleich wieder. Auf dem Thron saß Galbatorix, er trug ein dunkles Gewand, geschützt von einer Rüstung. Der Umhang und das lange Schwert an seinem Gürtel vollendeten das Bild. Er sah auf, als Murtagh den Raum betrat und stieg herab von seinem Thron. "Murtagh, ich dachte schon wir sehen uns niemals mehr. Ich dachte du hättest dich mit dem Drachenreiter angefreundet, man sah dich auf dem Schlachtfeld um Farthen Dur" "Mein König ..." Murtagh verneigte sich tief vor Galbatorix. "Ich könnte Euch nie verraten. Ich war nur dort, um für Euch neue Informationen zu beschaffen" sagte er kühl. "Ja spinn ich denn? Da läufst du noch so durch die Gegend? Zeig her, schnell!" Erin ließ ihren Becher fallen. "Wie lange ist es schon her? Hat jemand versucht, die Wunde zu schließen?" Eragon erschrak und stellte schnell den Becher auf eine Anrichte um ihn nicht fallen zu lassen. "K ... Kurz bevor du und zu den Varden geführt hast, ja ich!" stammelte Eragon. Er war vollkommen verwirrt von so vielen Fragen die ihm Erin auf einmal an den Kopf warf. "Wo ist die Wunde?" Sie wusch sich flink ihre Hände mit abgekochtem Wasser und desinfizierten sie mit etwas Alkohol. "Kannst du sie mir zeigen?" Eragon knöpfte seinen Wams auf und schob das Weiße Hemd das darunter lag nach oben, aber nur so weit das man die dunkelroten Flecken nicht sehen konnte, die Murtagh an ihm hinterlassen hatte. Die Wunde war rot und pochte. Jede Berührung, auch wenn es nur der leichte Stoff des Hemdes war, der sie streifte brannte höllisch. Die gerötete Narbe war gut 10 cm lang und erstreckte sich ein gutes Stück neben Eragons Bauchnabel. Erin sank vor Eragon in die Knie. Vorsichtig berührte sie die Narbe an Eragons Seite. Ihre Augenbrauen zogen sich ernst zusammen. Die Wunde gehörte gesäubert. Sie würde sie noch mal öffnen müssen. "Leg dich bitte dort auf den Tisch" sagte sie zum Blonden. Sie selbst holte sich ein scharfes Messer, mit dem sie die Narbe wieder öffnen konnte und suchte einige Tinkturen und Fläschchen mit Ölen zusammen. Eragon ging zum Tisch und setzte sich darauf. Dann sah er das sie ein Messer nahm. "Was hast du mit dem Messer vor?" Angstschweiß bildete sich auf seiner Stirn. "Die Wunde gehört ordentlich gereinigt, um das Gift aus deinem Körper zu entfernen. Zieh bitte das Hemd ganz aus." Erin wusch das Messer mit Wasser und reinigte es mit Alkohol, um etwas Sterilität zu garantieren. "Ich hab das schon öfters gemacht, du brauchst keine Angst zu haben." fügte sie grinsend hinzu. Er sollte sein Hemd ausziehen? Das konnte ja lustig werden. Gesagt, getan. Er zog sein Hemd aus und ließ es zu Boden fallen. Er schluckte. "Bist du sicher dass das auch gut geht?" "Bis jetzt hat es noch jeder überlebt ..." scherzte Erin. "Es wird ein wenig wehtun Es ist wohl besser, du beißt hier drauf." Sie legte ihm ein Stück Holz zwischen die Zähne und setzte das Messer an. Mit leichtem Druck fuhr sie die komplette Länge der Narbe nach. Es blutete stark und sie drückte sofort ein paar Tücher darauf. Eragon schrie auf. Der Schmerz trieb ihm Tränen in die Augen. Er biss auf das Stück Holz, mit der Angst es im nächsten Augenblick zu verschlucken. Ein wenig war gut. Das schmerzte furchtbar. Erin öffnete zwei Flaschen und ließ etwas Flüssigkeit in die Wunde laufen. "Das tut jetzt ein wenig weh ..." sagte sie. "aber es zieht das Gift aus deinem Körper." Sie drückte die Tücher wieder auf die Wunde, um sie so ein wenig zu schließen, damit die Tränke ihre Wirkung entfalten konnten. Erst jetzt fielen ihr die Punkte an Eragons Hals und oberem Brustbereich auf. "Hattest wohl eine heiße Nacht" sagte sie so aus Spaß. Eragon blinzelte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht an. Wollte etwas sagen doch durch das Stück Holz war ihm das nicht möglich. Er würde es sich für später aufheben. Erin löste die Tücher und blickte auf die Wunde. Das Blut verklumpte sich und schied die Giftstoffe ab. Das war ein gutes Zeichen. Vorsichtig entfernte sie die Klumpen mit den Fingern. Die Prozedur dauerte fast eine halbe Stunde und Eragon ertrug sie tapfer. Sie nähte die Wunde mit einigen Stichen wieder zusammen und cremte sie anschließend noch mit einer Salbe ein. "Setz dich auf." sagte sie zu Eragon. "Ich verbinde sie noch. Du solltest sie nach Möglichkeit nicht mit Magie verschließen und auf normalem Weg heilen lassen. Ich verbinde sie nur noch kurz." Eragon setze sich auf Auforderung auf. Er war irgendwie benommen, ob das von den Tränken kam, die Erin angewandt hatte. Sein Geist war vernebelt. Nur mit halbem Ohr hörte er dem zu was Erin sagte. Sie bandagierte Eragons Seite. Sie hatte vermutet, dass die Flecken vielleicht von dem Gift standen, aber sie waren noch immer da. "Wohl wirklich eine heiße Nacht gehabt" stellte sie fest, während sie die blutdurchtränkten Tücher in einen Korb warf. "Du solltest jetzt auf dich aufpassen. Am Besten, du bleibst noch ein bisschen hier, da es sein kann, dass dir übel wird." "Übel is mir schon.." murmelte Eragons und ließ den Kopf hängen. Alles drehte sich. Er saß noch auf dem Tisch, hielt sich aber mit zittrigen Armen am Tischrand fest, aus Angst vorne über zu fallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)