Hic et nunc von Edoo (Murtagh x Eragon) ================================================================================ Kapitel 19: undevicesimus ------------------------- "Du wohnst bei mir ... erträgst mich und meine Launen ... Was soll ich mir denn noch mehr wünschen?" Erin seufzte. "Du und Murtagh seid wie eine Familie für mich. Ihr seid der Ersatz für meine Großmutter. Wenn ich das nicht für euch tun würde, für wen dann?" Eragon schwieg. Behielt seine Gedanken für sich, er wollte keinen Streit anfangen mit dem was es sagen würde. Er blickte auf. "Dafür bin ich dir sehr Dankbar..wirklich.." "Wie kommts, dass ich dir das nur nicht glauben kann?" antwortete Erin resigniert. "Du glaubst mir nicht?" "Nicht ganz. Bei deinem Gesichtsausdruck ..." Sie waren am Haus angekommen und Erin öffnete die Tür. "Du kannst mir ruhig die Wahrheit sagen Eragon." "Die Wahrheit...du bist gut." Eragon lachte kurz. "Was ist so lustig daran?" Erin sah den Blonden fragend an. "Ich war dabei, als Murtagh vor Saphira die Liebe zu dir gestanden hat, ich war dabei, als er den Rat als dumm bezeichnet hat! Denkst du etwa ich vertrage die Wahrheit nicht?" Eragons Miene verfinsterte sich. Er blickte zu Boden. Er atmete tief ein. "Das habe ich nicht gesagt..." fing er den Satz an. In seiner Stimme lag ein melancholischer Klang. "...am liebsten würde ich mich in eine Mauseloch verkriechen. Ich weiß die Wahrheit doch selber nicht..ich weiß überhaupt nicht was ich denken und tun soll! Alles was ich tue könnte falsch sein, also sag du mir was ich tun soll! Sags mir!" Eragon klang jetzt sogar etwas verzweifelt. "Das kann ich nicht tun Eragon ... Ich kann dir nicht sagen, was richtig oder falsch ist. Hör auf dein Herz, was es dir sagt ..." Eragon schüttelte den Kopf. "Ich weiß nicht was es sagt. Ich hab Angst.." "Ist doch verständlich oder?" murmelte Erin. "Ich hab auch Angst. Murtagh sicherlich auch ..." Eragon schwieg. Erin hatte Recht. "Hast du Hunger?" Erin suchte ein paar Sachen zusammen und trug sie auf dem Tisch zusammen. Es war nicht berauschend. Etwas Wein, Brot, Fleisch ... "Eigentlich nicht..." meinte eragon und folgte Erin in die Hütte. Den Hunger spürte er kaum da er mit ganz anderen Sachen beschäftigt war. Erin setzte Eragon einfach auf eine Bank. "Iss wenigstens ein bisschen was ... bitte!" Sie klang beinahe flehend. Eragon versuchte ein lächeln über die Lippen zu bringen. Auch wenn es nicht so recht gelang. "ein bisschen.." Erin ließ sich auf die andere Seite des Tisches sinken und schob Eragon einen Teller zu. "Nur ein bisschen ..." eragon nickte und nahm einen brocken Brot und biss ab. Es war nichts Besonderes also aß er es ohne etwas zu sagen. Als der Teller leer war warf er den blick aus dem Fenster. "Danke.." "Gern geschehen." Sie folgte seinem Blick. "Die Sonne geht unter ..." "Ja." antwortete Eragon. "Hoffentlich geht sie wieder auf" meinte Eragon etwas sind Gedanken versunken. "Wir sollten gehen." Erin stand auf und kramte in einer Truhe. Anschließend reichte sie Eragon einen schwarzen Umhang. "Es soll dich schließlich nicht gleich jeder erkennen." "Jetzt?" Eragon sah sie fragend an. Es war noch nicht einmal vollkommen dunkel draußen. "Ja, oder willst du noch warten?" Sie sah nach draußen. Es sah nach Regen aus. "Ich weiß nicht, was uns noch erwartet heute Nacht ..." meinte sie murmelnd. Sie empfand Regenwolken immer als einen schlechten Vorboten. "Ich weiß nicht, aber wenn du meinst es ist jetzt am Besten. Dann wird das wohl so sein" sprach Eragon und zog den Umhang um. Auch Erin zog sich einen schwarzen Mantel über und schob ein paar Fläschchen in die Taschen. "Damit es nicht so auffällig ist ..." grinste sie. Eragon erwiderte dieses Lächeln und sah zu ihr. Dann zog er die Kaputze über und verfinsterte den Blick. Die Rothaarige öffnete die Tür und trat nach draußen. Sie atmete tief ein, ehe sie den Weg zum Kerker einschlug. Es war gefährlich, für sie und für Eragon. Aber sie konnte dem Blonden das einfach nicht zumuten schon wieder von Murtagh getrennt zu sein. Und diesem erging es sicherlich ähnlich. Eragon folgte Erin. Er war noch nie in den Kerkern von Farthen Dur gewesen. Noch nie. Erin blieb vor einer schweren Eisentür stehen und klopfte laut an. Ein grimmig dreinblickender Zwerg öffnete ihr. "Was wollt Ihr hier Ratsmitglied?" Erin zog ihre Kapuze vom Kopf und sah den Zwerg kalt an. "Ich möchte nach dem Gefangenen sehen! Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr ihn angemessen sanft behandelt habt" antwortete sie kalt. Der Zwerg schnaubte verächtlich. "Wer ist das, der bei Euch ist?" Erin warf Eragon einen flüchtigen Blick zu. "Das? Mein Lehrling, ich möchte, dass er mich begleitet ..." "Wie ihr wünscht Herrin." Der Zwerg trat mürrisch blickend zur Seite und gab den Weg für die junge Frau und ihren Begleiter frei. Eragon zog die Kapuze tiefer damit man ihn nicht erkannte. Dann folgte er Erin. Es sah hier wirklich nicht sehr herzlich aus. Wie der Name schon sagte, hier waren sie wirklich in einem Kerker. Überall war Schimmel an den Wänden und es moderte und feucht war es auch. Wie konnten sie es nur wagen, Murtagh hier fest zu halten. Wenn man ihm etwas angetan hatte, würde Eragon wirklich wütend. Er versuchte noch, die aufkommende Wut zu kontrollieren. Er schnaufte. Erin ging vor Eragon her. Ihr schauderte selbst vor diesem grauenvollen Ort. Aber es half alles nichts. Sie musste jetzt hier durch und wenn sie den Beiden nur eine halbe Stunde verschaffen konnte, dann war es das sicherlich wert. Eragon ging schneller. Es schauderte ihn hier zu sein. Erin ging noch zwei weitere Treppen nach unten und blieb dann plötzlich abrupt stehen. Sie drehte sich zu Eragon um. "Du hast etwa eine halbe Stunde. Murtagh muss hier irgendwo sein. Ich warte hier auf dich ..." "Tausend dank..“ sagte Eragon und machte sich dann auf die Suche nach Murtagh. /Murtagh! Wo bist du?/ Er sah sich suchend um. Murtagh schrak aus seinem unruhigen Schlaf hoch, als er Eragons Stimme vernahm. Wo war er? Wie kam er hierher? "Eragon?" Zögernd fragte er in die Dunkelheit. Eragon hörte Murtaghs Stimme. Er folgte ihr bis zu der letzten Zelle im Gang, dann kniete er vor den Gitterstäben nieder. "Murtagh?" Erstaunt riss Murtagh die Augen auf! Was machte er hier! "Was machst du hier? Wie ... wie hast du mich gefunden?" Er versuchte zu Eragon zu gelangen, aber die Ketten an seinen Armen hielten ihn zurück, auch die Wunden der Peitschenhiebe schmerzten höllisch, sodass er sich nur bewegte, wenn es wirklich nötig war. "Erin hat mich hergeführt..wie geht’s es dir?" Eragons Stimme klang beunruhigt, er sah nicht was passiert war. Er konnte nicht erkennen was man Murtagh angetan hatte. Aber er hörte die schweren Ketten klappern. "Ganz gut ..." antwortete Murtagh. Ihm war der beunruhigende Unterton nicht entgangen und er wollte Eragon nicht weiter Sorgen. "Ich hab dich vermisst ..." "Bist du okay. Haben die dir was angetan.." Eragon kam immer näher an die Gitterstäbe. Am liebsten würde er die Zelle aufbrechen. "Mir geht es gut Eragon!" betonte Murtagh. "Ich bin nur froh ein bekanntes Gesicht zu sehen, dass ist alles." "Sehen du bist gut, ich seh gar nichts" meinte Eragon leise lachend. "Kannst du nicht irgendwie hier rein?" Murtagh zog noch einmal an den Ketten, obwohl er wusste, dass es keinen großen Sinn machte. "Warte.." Eragon überlegte. Was sollte er tun. "Eom!" sagte Eragon und versuchte seine Gedanken auf die Ketten an Murtaghs Handgelenken zu konzentrieren. Mit einen Scheppern öffneten sich diese. "Rein komm ich nicht, ohne das Gitter aufzubrechen" Murtagh atmete hörbar auf. Endlich war er diese schrecklichen Dinger los. Er stützte sich vom Boden hoch und krabbelte zu Eragon an die Gitterstäbe. Er streckte eine Hand hindurch und streichelte liebevoll die Wange Eragons. Auch Eragon streckte sein Arme nach dem Anderen aus. Er fühlte etwas feuchtes an dessen Brust. Was war das? Blut? Eragon schreckte kurz zurück, genoss aber die Wärme von Murtaghs Hand. "Mach dir keine Sorgen... ist halb so schlimm" meinte Murtagh und küsste Eragons Hand. "Aber..blutest du? Warte ich heil das, wo bist du verletzt?" Murtagh hielt Eragons Hände fest und küsste sanft seine Fingerspitzen. "Nein ..." meinte er. "Wenn du mich jetzt heilst, schöpfen sie nur verdacht." "Aber..." Eragon klang wirklich besorgt. Er hatte Angst was sie Murtagh noch antun würden. "Ich weiß mich zu wehren Eragon ... Es wird nichts passieren, außerdem kannst du mich jeden Tag besuchen ..." Er legte seinen Kopf an die Gitterstäbe und sah in die blauen Augen seines Geliebten. Eragon konnte auch nur die Augen seines gegenüber erkennen, durch das schwache Licht das in einer entfernten Ecke brannte. "Und du kommst hier wirklich nicht rein?" Murtagh sah Eragon herausfordernd an. Eragon sah sich um. "Lass mich kurz überlegen" Er überlegte, versuchte die richtigen Worte zu finden mit denen es ihm möglich war, auf die andere Seite dieser Gittestäbe zu gelangen. "Beeil dich ..." murmelte Murtagh und stahl Eragon einen sanften Kuss von den Lippen, nachdem er seinen Kopf zu sich gezogen hatte. "Thverr" sagte Eragon, nachdem Murtagh sich wieder von ihm gelöst hatte. Ihm fiel nicht mehr ein, die Worte mich denen sich Türen öffnen ließen waren aus seinem Kopf verschwunden. Für kurze Zeit verschwanden die Gitterstäbe und Eragon kroch in die Zelle. Dann waren sie wieder da. Er würde es ein zweites Mal auch schaffen, um wieder heraus zu kommen. Murtagh schloss den Jüngeren sofort in seine Arme. "Ich hab dich so vermisst ..." hauchte er die Haare des Blonden. Zitternd klammerte sich Eragon an den Dunkelhaarigen. "Es kam mir wie eine Ewigkeit vor.." "Es war doch nur ein Tag?" Eragon hatte gut reden. Das Auspeitschen und diese ewige Dunkelheit hatten ihn völlig seiner inneren Uhr beraubt. "Noch nicht mal" murmelte Eragon. Er wollte den Anderen nie mehr loslassen. Nicht mal? Gott es war ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. "Ich liebe dich ..." flüsterte er gegen Eragons Lippen, ehe er sie in Anspruch nahm. Eragon erwiderte diesen Schwur, in den Kuss hinein und schlang die Arme um Murtaghs Hals. Murtaghs Hände wanderten unter Eragons Mantel und streichelten sanft über den Rücken des Kriegers. Eragons Haut war glatt und weich. Nur einige Narben ergaben Unebenheiten auf seinem Rücken und die riesige Narbe die sich quer darüber zog. Murtagh kuschelte sich an den Blonden. Es war wirklich seltsam, dass er jetzt in dieser Situation auch nur an Sex denken konnte! "Ich kann nicht lange bleiben" stammelte der Blonde und sah Murtagh ernst an. "Es wird reichen..." Eragon nickte zaghaft auch wenn ihm nicht ganz bewusst war für was es reichen sollte. Hauptsache er war bei Murtagh. Murtagh eroberte rau die Lippen des Blonden und öffnete gleichzeitig die Hose. "Mmh ... Murtagh! Was soll das?" Danach war Eragon nun gar nicht zumute. Auch wenn er ihn liebte, das war wirklich der falsche Augenblick, fand Eragon. Murtagh ließ augenblicklich von ihm ab. "Ich ... damit ... damit du mich nicht so vermisst?" "Verzeih, aber ich kann das nicht hier" sofort lief Eragon kanllrot an. Das war ihm wirklich peinlich, wenn sie es hier tun würden. Außerdem war Erin doch auch da, sie würde es bestimmt mitbekommen. "Oh!" Er knöpfte Eragons Hose wieder zu und strich ihm den Umhang glatt. "Tut mir Leid ..." "Bitte sei mir nicht böse" flehte Eragon, der nun ein schlechtes Gewissen hatte. "Nein, bin ich nicht ... ich dachte nur ... du wärst deswegen hier" Murtagh lächelte verlegen. Da hatte er wohl Eragons Zeichen etwas falsch gedeutet. Eragon senkte den Blick. /Deswegen...es geht doch nicht nur darum../ Er seufzte und ließ den Kopf hängen. "Nein ... natürlich nicht ..." antwortete Murtagh ruhig. Eragons Blick trübste sich weiter. "Ich sollte gehen.." "Nicht ... bleib doch noch ein wenig ..." Murtagh sah zu Eragon auf und bemerkte seinen traurigen Blick. Er hatte es wohl gründlich vermasselt. "Es ist zu gefährlich noch länger zu bleiben..." Der Schwarzhaarige nickte. "Du hast vermutlich recht ... Kommst du wieder?" "Natürlich..so oft ich kann.." versicherte Eragon und stand auf. Murtagh nickte. "Du solltest mich vielleicht noch an den Ketten festmachen ..." meinte er. "Es wäre etwas auffällig, wenn ich plötzlich frei durch meine Zelle hüpfen würde." Eragon nickte, Murtagh hatte Recht. Es wäre wirklich sehr auffällig. Also nahm Eragon die schweren Ketten und befestigte sie an Murtaghs Handgelenken. Murtagh spürte das schwere Gewicht wieder an seinen Handgelenken. Er seufzte tief. "Krieg ich wenigstens noch einen Abschiedskuss?" Eragon beugte sich nach vorn und berührte Murtaghs Lippen mit den seinen. Dann stand er auf und verschwand aus der Zelle. Es war stockfinster, man konnte nicht einmal die Hand vor Augen sehen. Wo war Erin? Noch einmal blickte er zurück zur Zelle, bevor er sich auf die suche nach ihr machte. Erin stand noch immer am Ende des Ganges Schmiere und schreckte hoch, als sich Eragon von hinten an sich heranschlich. "Großer Gott Eragon! Erschreck mich doch nicht so ..." Sie keuchte erschrocken. "Verzeih!"gab Eragon fast quiekend von sich. Das hatte er nicht gewollt, auch er selber hatte sich erschreckt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)