Two people, one future von BouhGorgonzola (Like day and night) ================================================================================ Kapitel 15: 07.Aruna Yoshizumi – Das Turnier -------------------------------------------- 07.Aruna Yoshizumi – Das Turnier Am Abend des selben Tages ging Aruna durch die Straßen der Stadt. Sie hatte nachdenken wollen und ein Spaziergang bot sich da passender Weise an. So ging sie durch die Straßen und dachte über all das Gehörte nach. Die alte Frau hatte sie an diesem Tag nicht mehr getroffen und Aruna wurde das Gefühl nicht los, dass es etwas mit Schicksal zu tun hatte. „Hier.“, ein Junge rannte an Aruna vorbei, drückte ihr einen Zettel in die Hand und verschwand um eine Hausecke. Aruna seufzte, wollte den Zettel zusammenknüllen, da fiel ihr Blick auf ihn und er erweckte ihre Neugierde. Großes Turnier! Jegliche Kämpfer sind eingeladen, egal aus welcher Stadt, welchem Land oder von welcher Welt, sofern alle kämpfen können. Techniken und Fähigkeiten dürfen alle eingesetzt werden, selbst geistige Kämpfe sind erlaubt! Dem Gewinner des Turniers gebührt ein Preisgeld in Höhe von 1.000.000 Beryl und eine riesige Statue auf dem Marktplatz. Anmeldungen bitte im Haus des Stadtältesten abgeben! Die Turnierleitung „Klingt interessant.“, murmelte Aruna nachdenklich, „Nicht, dass ich am Preis interessiert wäre, aber so ein Turnier bietet die Chance, nach Informationen über Yuna Deva zu forschen ... und neue Techniken zu lernen ... “ Sie sah noch einmal auf den Zettel in ihrer Hand, dann grinste sie und nickte entschlossen. „Ich melde mich an ... und Amaterasu.“ Am nächsten Tag sprach sie Amaterasu sofort darauf an, der zustimmte. Gemeinsam gingen sie zum Stadtältesten um sich anzumelden, der sie auf eine lange Liste schrieb. „Nimmt zufällig eine Yuna Deva am Turnier teil?“, fragte Aruna neugierig und der alte Mann sagte, während er über die Namen auf der Liste flog: „Ja, hier steht es geschrieben. Sie nimmt zusammen mit einem Elija Yale, einem Ren Inazuma und einer Einwohnerin namens Maya Chi teil.“ Aruna sah Amaterasu an, der nickte und sagte: „Bis zum Turnier ist nur noch wenig Zeit, wir müssen trainieren.“ Damit verließen sie das Haus und gingen sofort los, sich einen geeigneten Ort zum Trainieren suchen. Einige Tage später brach der Tag des Turniers an. Amaterasu und Aruna kamen in der Arena an, entdeckten sofort die Liste, gegen wen sie kämpfen mussten, und lasen sich diese durch. Zunächst würden sie nur gegen leichtere Gegner kämpfen müssen und beide besiegten ihre Gegner mit Leichtigkeit, Aruna musste nicht einmal ihre Techniken einsetzen. Amaterasu entdeckte, als die finalen Kämpfe begannen, einen schwarzen Igel mit gelben Streifen, der gegen Sethos kämpfen musste, dem schwarzen Drachen von Team Death: „Sethos nimmt auch teil!“ Aruna fuhr herum, sah Amaterasu an und sah dann auf die beiden Kämpfer, die dort standen und anscheinend miteinander redeten. „Das ist wirklich Sethos ... “, murmelte Aruna, „ ... ist es fair, wenn ein Drache am Turnier teilnimmt?“ „Ist es fair, wenn Mitglieder des Inazuma-Clans teilnehmen?“, stellte Amaterasu die Gegenfrage und beobachtete den Kampf. Der Igel rannte auf Sethos zu, hob sein Schwert und wollte angreifen, doch Sethos machte einen Schritt zur Seite und spie sein Feuer. Der Igel verbrannte sich und ließ sein Schwert überrascht fallen, doch schon Sekunden später änderte er seine Richtung, schnappte sich sein Schwert im Lauf und rannte wieder auf Sethos zu, der anscheinend eine Technik anwendete, denn auf dem Gesicht des Igels konnte man ein deutliches Unwohlsein erkennen. „Er öffnet die Pforte zur Seele seines Gegners.“, murmelte Amaterasu, „Ein Kampf mit dem Geist, der Igel hat keine Chance.“ „Woher weißt du das?“, fragte Aruna verwundert und Amaterasu sagte: „Ich musste eine Menge lernen ... “ Aruna nickte, sah wieder zum Kampf und entdeckte, das der Igel mit dem Schwert nach Sethos schlug, der die Schläge mit den Unterarmen abfing und sich nicht verletzte. „Was ... was macht er da?“, fragte Aruna entsetzt, als Sethos nach den Armen des Igels packte, ihn zu sich zog und die Beine des Igels nachließen. Sethos ließ ihn los und der Igel sackte bewusstlos zu Boden. „Der Sieger dieses Kampfes ist Sethos the Dark!“, rief der Kampfwächter und viele Zuschauer jubelten. „Unfassbar, wie stark dieser Drache ist.“, murmelte Aruna und sah Amaterasu an, der kurz die Augen schloss und sich konzentrierte, „Wir haben Glück gehabt, dass du so stark bist und nicht wie dieser Igel einfach so angreifst.“ „Aruna, sei kurz leise ... bitte.“, bat Amaterasu, „Ich muss jetzt kämpfen.“ Aruna nickte und beobachtete Amaterasu, der einige Handzeichen machte, entschlossen nickte und dann die Augen öffnete. „Drück mir die Daumen.“, sagte er und ging damit hinunter zur Arena, während Aruna ihm nachblickte und viel Glück wünschte. Amaterasus Gegner war ein grau-weißer Wolf mit gelben Augen, dessen Name Ren Inazuma war, sein Cousin. Beide sahen sich ernst an und keiner der beiden lächelte, als sie sich gegenüber standen. „Ren Inazuma, mein Cousin.“, sagte Amaterasu und grinste nun, „Welch eine Ehre.“ „Hallo Amaterasu.“, sagte Ren ernst, „Mal sehen, ob dir dein Aufenthalt in der Quenh-Che School of fighting in Sajenka etwas gebracht hat.“ Sie verbeugten sich, gingen ein paar Schritte auseinander und warteten auf das Signal, dass auch sofort kam. Amaterasu machte eine Handbewegung und deutete mit Zeige- und Mittelfinger auf Rens Brust. Ein Sandsturm kam auf und ging genau auf Ren zu, der diesem auswich und auf Amaterasu zu rannte. Er hatte sein Messer gezückt und schlug damit nach Amaterasu aus, der seinen Schlägen auswich, seine Kampfposition einnahm und selber mit Tritten und Schlägen Ren angriff. Dabei passte er auf, dass sein Schatten sich immer mit anderen überschnitt oder weit genug von Ren entfernt war, da Amaterasu genau Rens Techniken kannte. Aruna beobachtete gespannt den Kampf der beiden Cousins, die gleich stark und mächtig waren. Immer und immer wieder rief sie Amaterasu etwas zu, wenn ihr auffiel, dass Ren eine Seite kaum deckte, und Amaterasu versuchte, dieses, was ihm selbst auffiel, zu nutzen. Doch Ren war schlau und wusste, seine unbewachte Seite schnell zu verteidigen und obwohl er seine Technik nicht einsetzen konnte, da Amaterasu vorsichtig und überlegt auf seinen Schatten achtete, schien er doch irgendwie im Vorteil zu sein. Amaterasu nahm schließlich noch einmal seine Kampfposition ein, machte seinen Geist frei und versuchte neutral gesinnt zu sein. Er setzte seine Technik ein, konnte durch den Boden sehen, spürte jede einzelne von Rens Bewegungen und konnte seine nächsten erahnen. Er machte eine Bewegung, schoss Erdbrocken auf Ren und ließ die Erde beben, doch Ren suchte sich eine festen Stand, wich den Erdbrocken aus, blieb ruhig bei dem Erdbeben stehen und verwandelte sich dann in seine wirkliche Form – einen Werwolf. Aruna schrie auf, verwundert und überrascht zugleich. Sie hatte nicht geahnt, dass Rens Form, die eines Wolfes, nur eine geschaffene war, und er eigentlich ein Werwolf war. War Amaterasu etwa auch einer? Sie nahm sich vor, Amaterasu später zu fragen. Jetzt galt es, Amaterasu zu unterstützen und so rief sie: „Pass auf! Ich spüre eine gewaltige dunkle Macht!“ Ren bündelte seine Energie und schoss sie auf Amaterasu in Form eines Balls ab, der getroffen wurde, auf die Knie sackte und nach vorne auf den Boden fiel. Ren nahm wieder die Gestalt eines Wolfs ein und atmete tief durch. Er zitterte, denn seine Technik hatte zu viel Energie verbraucht „Nun, Cousin, ich bin noch immer der Stärkere von uns beiden.“, sagte Ren, „Das liegt wohl am Inazuma Clan – du gehörst schließlich nur zum äußersten Ring.“ Damit ging er vom Ring, als verkündet wurde, dass er der Sieger sei. Aruna rannte zu Amaterasu, der mit einer Trage zu ihr getragen wurde. Amaterasu bat die Mediziner, ihn abzusetzen, damit er aufstehen und zu ihr gehen konnte. Dieses taten sie auch und Amaterasu ging zu Aruna und umarmte sie. „Tut mir Leid, ich habe versagt.“, meinte er und wurde rot, doch Aruna fuhr ihm mit der Hand durch die Haare, sah ihm tief in die Augen und sagte: „Nein, du warst toll. Du konntest nicht gewinnen, weil er der bessere war ... und wenn du diese Einsicht hast, dann hast du gewonnen.“ Amaterasu nickte und umarmte sie. „Ehrlich gesagt, habe ich noch mehr gewonnen.“ Aruna sah ihn mit einem fragenden Blick an und Amaterasu antwortete: „Du bist in der ganzen Zeit nicht von meiner Seite gewichen und selbst jetzt, nach der Niederlage gegen meinen Cousin, hältst du noch zu mir. Ich habe etwas ganz Besonderes gewonnen ... nämlich dich, als Freundin und Weggefährtin.“ Aruna wurde rot, senkte den Blick und murmelte: „Danke ... “ Amaterasu sah auf und entdeckte Sethos, der etwas entfernt von ihnen stand. Dieser sah die beiden mit einem abweisenden Blick an und Amaterasu erwiderte diesen, obgleich auch nicht so abweisend wie der von Sethos. „Guter Kampf, Schakal.“, sagte Sethos in Amaterasus Geist, „Die Schwachen müssen sich den Starken ergeben.“ „Und die Starken müssen aufpassen, dass sie ihre Freunde nicht aus den Augen verlieren, Sethos.“, antwortete Amaterasu ebenfalls im Geist, „Denn sonst steht man am Ende zwar als Sieger, aber ohne Freunde da.“ Er grinste und sagte zu Aruna: „Sethos steht dort.“ Aruna drehte sich um und sah Sethos an, dann rief sie: „Wo ist deine Freundin? Will oder wie sie hieß?“ „Sie wartet auf dich im Ring, ihr müsst jetzt kämpfen!“, rief Sethos ernst, „Geh schon!“ Amaterasu nickte, als Aruna ihn zweifelnd ansah. „Du musst gegen sie kämpfen.“, sagte er, „Und du gewinnst, du bist schließlich Aruna Yoshizumi.“ Aruna nickte entschlossen, drückte Amaterasus Hand und rannte hinunter in den Ring. Dort stand Will schon und sie sah böse aus. „Da bist du ja endlich.“, knurrte sie, „Wo hast du gesteckt?“ „Ich habe mich um Amaterasu gekümmert.“, antwortete Aruna ernst, „Aber Freundschaft und Liebe sollten zwei Begriffe sein, die du nicht kennen dürftest.“ „Sag das nochmal, du ... !“, zischte Will. Beide gingen fünf Schritte zurück, verbeugten sich und warteten auf das Zeichen, damit sie den Kampf endlich starten durften, auf den sie beide so gewartet hatten. Aruna wollte sich für all das rächen, was geschehen war, behielt aber im Hinterkopf, dass sie dabei nicht so brutal vorgehen durfte, sonst war sie nicht besser als Will selbst. Sie wollte Amaterasu stolz machen und diesen Kampf gewinnen und ihr war der Preis dafür egal. Das Zeichen wurde gegeben und Aruna ging langsam und vorsichtig auf Will zu. Sie wollte zuerst Wills Angriff abwarten und diesen analysieren, damit sie selbst nicht in eine Falle geriet, aber Will blieb einfach stehen und beobachtete Aruna. Aruna fühlte sich dabei ziemlich unwohl, aber sie tat so, als wenn nichts wäre. Sie sah Will ernst an und ihr Blick blieb an Wills Augen hängen, die sich veränderten, obwohl Aruna nicht sagen konnte, was sich veränderte. Es kam ihr unheimlich vor und plötzlich bemerkte sie, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte, obwohl sie es versuchte und gegen dieses Gefühl, das in ihr aufkam, ankämpfte. Will drang in ihren Geist ein, stöberte ein bisschen herum und Aruna versuchte, durch Gedanken Kontakt zu Will aufzunehmen: „Was suchst du da?“ Will antwortete nicht sofort, schien an einer Stelle zu verharren und zu überlegen, dann sagte sie: „Ich werde dich quälen, Aruna.“ Aruna wusste nicht, was Will meinte, doch diese setzte ihre ganze Kraft ein, um Arunas Geist in Brand zu setzen und aus dem Geist wieder zu verschwinden, wobei sie sagte: „Lebe wohl, Aruna Yoshizumi.“ Das bleibende Gefühl, dass Will und ihre Technik hinterlassen hatten, gefiel Aruna überhaupt nicht. Es fühlte sich schlimmer als Kopfschmerzen an und Aruna schrie vor Schmerzen auf. Sie wollte dieses Gefühl loswerden und ihr war egal wie. Es war qualvoll und nun wusste sie, was Will mit ihren Worten gemeint hatte: Sie hatte sie diesen Schmerzen aussetzen wollen. Will schien es allerdings nicht fiel besser zu gehen, sie hielt sich kaum noch auf den Beinen, schien erschöpft und ausgelaugt zu sein. Sie sah zu Aruna und hoffte, dass diese zuerst zu Boden gehen würde, doch Aruna hielt sich wacker auf den Beinen, obwohl sie liebend gerne zu Boden gefallen und liegen geblieben wäre. Sie wollte nicht zuerst aufgeben, sie konnte einfach nicht! „Was auch immer du getan hast, mach es rückgängig!“, schrie sie und rannte auf Will zu, trotz dieser Qualen. Will hatte damit nicht gerechnet, schaffte es nicht, Aruna auszuweichen, die immer näher kam und nun zuschlug. Will wurde im Gesicht getroffen, fiel zu Boden und blieb bewusstlos liegen, während Aruna mit Tränen in den Augen auf die Knie fiel und sich mit den Händen am Boden abstützte. Sie hatte es geschafft ... aber diese Qualen waren noch nicht vorbei. Sie schrie wieder auf, ließ sich seitlich zu Boden fallen und hielt sich den schmerzenden Kopf, trat und schlug nach den Leuten aus, die ihr helfen wollten, traf einen der Medizinern mit dem Fuß und beruhigte sich erst, als sie Amaterasus Stimme hörte, der sagte: „Es ist vorbei, Aruna. Vergiss es, konzentriere dich auf das Hier und Jetzt.“ Aruna nickte und versuchte es, doch es funktionierte nicht. „Was genau ist geschehen?“, fragte einer der Mediziner, der Will auf eine Trage legte und zu Amaterasu und Aruna sah. „Ich weiß es nicht, es scheint eine der verbotenen Phönix-Techniken zu sein.“, mutmaßte Amaterasu und legte seine kalte Hand auf Arunas schweißgebadete Stirn. „Ich finde es unglaublich, dass solche Techniken erlaubt sind.“, sagte der Mediziner und ging zu ihnen herüber, „Aber ich denke, ich weiß, was ihr hilft.“ Er legte beide Hände auf Arunas Stirn und schloss die Augen. Dann konzentrierte er sich und murmelte einige Worte in einer Sprache, die weder Aruna noch Amaterasu verstanden. Aruna begann sich zu beruhigen und schaffte es, sich aufzusetzen. Das Gefühl, diese Qualen, schienen verschwunden zu sein, doch als sie dem Mediziner dankte, sagte dieser: „Sie sind nicht verschwunden, sie sind von mir verdrängt worden. Diese Technik kann nur ihr Meister zurückrufen ... und dieser Meister liegt bewusstlos auf der Trage.“ Aruna nickte und meinte: „Aber mir geht es besser.“ „Ja, ich hoffe es.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)