accept the dare von Cedrella (DM/HG (ich update wieder :D)) ================================================================================ chapitre 11 - persistence ------------------------- Renonciation: l'histoire est de Joanne,.. (et les personnages principales, etc!) Attention: / Musique: Red Hot Chilli Peppers, Anberlin, 4Lyn,... Autre: Hab jetzt wirklich sehr lang gebraucht, tut mir leid!! Ich hab so viel zu tun gehabt, erst ein Austausch, dann Zentrale Klassenarbeiten und zuletzt jeden Tag mindestens eine Arbeit oder ein Test. Und hinzu kam das ich das einfach nich auf die Reihe bekommen hab mit Ignatius Prewett. Der Mann war vom Charakter her schon alles, vom großväterlichen Mann bis zum absoluten Ekel, dümmlich, ernst, langweilig, etc. Es hat ewig gedauert bis ich einen ordentlichen Anfang gefunden hatte.. und ich bin immer noch nicht wirklich zufrieden -.-'' In dem Kapitel kommen sich Draychü und Herm schon etwas näher... irgendwie. Die Lage spitzt sich ein klein wenig zu, vorallem Dracos psychische. Ers mein kleiner Labiler, erinnert mich sehr an einen Kumpel den ich hab q.q ders ein wenig meine Inspiration. Ich mag solche Leute vom Charakter her... böse und doch... awww xD *beschützerinstinkt* Tolle Nachricht: ICH HAB EINEN BETALESER33 Dankeschön *_* Freut mich sehr (: Vielen Dank! Am Ende sind alle vorkommenden Zaubersprüche nochmal erklärt! ( einer *___*!! *did it* ) +++ Chapitre 11 - Persistence +++ Obwohl nur der Mond am Himmel stand, erschien das fahle Licht den beiden Jugendlichen ungewohnt hell. Es war bald Vollmond und die große, beinah runde Kugel war vollständig aufgegangen und prangte anstelle der Sonne am mit Sternen übersäten, klaren Firmament der Nacht. Die Luft war eiskalt und Frost lag auf den Gräsern, die am Rande des Trampelpfades wuchsen. Abgesehen von ein wenig Geraschel im Unterholz und das Zirpen einiger Grillen war nichts zu hören, das Dorf, dessen Häuser aus der Ferne bereits erkennbar waren, schien zu schlafen. Es war wohl ein kleines Bauerndorf denn es waren nur einige wenige Häuser zu sehen, umgeben von Acker und eingezäunter Weide. Draco trug das Mädchen immer noch auf seinem Rücken, fühlte sie aber dank der Routine mittlerweile nicht mehr. Sowieso war es wichtiger für ihn, festzustellen, ob sie beobachtet wurden oder ob es ersichtliche Anzeichen dafür gab, dass dieses Dorf zu unsicher war. Aber alles was er in diesem Moment sah sprach dagegen. Eine friedliche Umgebung, ruhig, menschenleer. Eine angenehme Nacht, eine heimatliche Atmosphäre, die ihn allerdings nicht im geringsten beruhigen konnte. Er hatte sich geschworen, sich nicht mehr von so etwas banalem, oberflächlichen täuschen zu lassen. Allein die Tatsache, dass hier anscheinend nur Muggel lebten, die ihre Arbeiten mit seltsamen Maschinen erledigten, war ihm nicht geheuer. Muggel waren für ihn immer noch widerlich und minderwertig, auch wenn er gerade eine Muggelgeborene mit sich herumtrug, an die er sich eigentlich fast gewöhnt hatte. Zu sehr war er von seiner Erziehung beeinflusst. Schritt für Schritt stapfte er weiter die matschige Straße entlang und achtete penibel darauf, nicht mehr Geräusche als notwendig zu machen. Irgendwann, Hermine hatte fast nicht mehr damit gerechnet, hielt er abrupt an. "Warte mal kurz...", murmelte er überflüssigerweise und ließ sie herunter. "Halt dich fest wenn du nicht richtig stehen kannst." Vorsichtig löste Hermine sich von dem Jungen und hielt sich zögernd auf den Beinen, jedoch stark schwankend. Da Malfoy abgelenkt war, beschloss sie, die Chance zu nutzen um auszutesten, ob und wie gut sie wieder ohne Schmerzen laufen konnte. Hoffnung keimte in ihr auf, bald nicht mehr auf ihn angewiesen zu sein. Sie hasste es, eine Last darzustellen. Aber allein das Anspannen ihres Muskels zum Anheben ihres rechten Beines zog fürchterlich in ihrer Hüfte und als sie den Fuß wieder absetzte verlor sie plötzlich komplett den Halt. Sie schwankte stark, ihre Füße knickten unglücklich zur Seite und ein spitzer Schrei löste sich von ihren Lippen als sie fiel. Aber sie fiel nicht tief. Schneller als sie es realisieren konnte packten zwei Hände sie auf Taillenhöhe und zogen sie wieder auf die Beine. "Sei leise, du Idiot!", zischte Malfoy wütend: "Ich sagte 'halt dich an mir fest', nicht 'lauf weg'." "Tut mir leid..", murmelte Hermine und lehnte sich schließlich ergeben an den Jungen, der anscheinend nach etwas bestimmtem suchte und fortwährend über die Dunkelheit fluchte, als er in der Tasche, die sie mit sich trugen, herumkramte. "Ich will dich nur nicht weiter schwächen...", sagte sie so leise, dass man es kaum hörte. Draco ignorierte es. Es waren Minuten vergangen und sie standen an der gleichen Stelle wie zuvor. Der Slytherin war noch immer damit beschäftigt etwas zu suchen und Hermine mittlerweile sichtlich genervt davon. Es war eiskalt, ihr Körper bedeckt mit einer Gänsehaut und langsam meldete sich auch der Schmerz in ihrer Hüfte wieder, nur ein Ziehen, aber doch sehr unangenehm. "Was suchst du denn?", fragte sie schließlich neugierig in der Hoffnung, ihm vielleicht helfen zu können. "Mh...", murrte Draco und machte eine nach Hermines Meinung viel zu lange Pause ehe er weitersprach: "...der alte Mann hat mir bevor wir gegangen sind irgendeinen Antiobskuranten zugesteckt.." "Antiobskuranten?" "Gegenstände zum Aufspüren von dunklen Bedrohungen, Täuschungen...", setzte Draco an zu erklären. "Ich weiß was das ist!", unterbrach die Gryffindor mit einem leicht beleidigten Unterton in ihrer Stimme: "Was für einen?" "Ein Spickoskop... warte... ah, da ist es!" Triumphierend zog er das kreiselartige Gerät aus der Tasche und drückte es, nachdem er es noch mal kurz interessiert gemustert hatte schließlich in die Hände Hermines. "Wozu brauchen wir das? Draco nahm Hermine wieder auf den Rücken. "Ignatius Prewett.", sagte er knapp. "Du meinst, er könnte nicht vertrauensselig sein?" "Schön, dass das jetzt auch bei dir ankam, Granger", murrte er sarkastisch und Hermine beschloss resignierend, dass es wohl besser war wenn sie von nun an schwieg. Draco schleppte sie weiter durch die Dunkelheit, die im Vergleich zur absoluten Dunkelheit des Waldes aber eher hell schien. Immerhin konnte man mühelos die Umgebung erkennen. Je tiefer sie in das Zentrum des kleinen Dorfes kamen, desto mehr Häuser wurden hinter den Hügeln sichtbar und desto enger waren die Gassen, die zwischen jenen lagen. Es dauerte nicht lange, bis die beiden erneut anhielten, aber diesmal hielt Draco direkt vor einem Haus. Er machte sich gar nicht erst die Mühe Hermine abzusetzen sondern trat so kräftig gegen die massive Holztüre, dass das Mädchen im ersten Moment tatsächlich fürchtete, diese würde nicht standhalten. Doch sie tat es, auch wenn sie laut knirschte. Nur Sekunden später schwang sie dann auf und Umrisse eines wütend verzerrten Gesichtes wurden sichtbar. "Mr Prewett.", grüßte Draco kühl und man sah deutlich Unmut in dessen Zügen. Doch er schien Draco erkannt zu haben. "Kommt rein... Pack...", zischte der ältere Mann und trat beiseite, so dass sie eintreten konnten. Als er ihnen einen Platz zum Sitzen angeboten hatte und Draco schließlich neben dem Mädchen platz nahm entging Hermine nicht wie er einen prüfenden aber unauffälligen Blick zu dem Spickoskop in ihren Händen warf, das sich allerdings nicht rührte. Der alte Mann setzte sich Gegenüber der beiden und im lichten Schein der wenigen Kerzen wirkte sein Gesicht nicht nur eingefallen und alt, sondern auch wachsam und gefährlich. "Sie haben etwas für uns?", Malfoys Stimme klang nicht nur überheblich und eingeschnappt sondern auch überlegen. Auf seinen Lippen zeigte sich das gewohnte spottende Grinsen, das Hermine aber seit längerer Zeit schon nicht mehr gesehen hatte. Scheinbar gefiel es dem Jungen fast, als der Mann ihn grimmig anfunkelte. Draco liebte es nach wie vor zu provozieren und er nutzte die gegebene Gelegenheit beinah genießerisch aus. "Kommt darauf an...", knurrte der Mann aggressiv und Dracos Grinsen wuchs, was Ignatius Prewett nur noch weiter reizte. "Ich vertraue dir nicht, Todesser!" brummte er und wandte sich an das Mädchen. "Du bist Muggelstämmig, richtig?" Hermine nickte verblüfft. "R-Richtig...", stammelte sie. "Nimm dich lieber in Acht! Dich mit diesem Subjekt fortzuschicken.. was geht nur in dem seltsamen Mann vor...", er schüttelte ungläubig seinen Kopf als er mehr zu sich selbst sprach als zu den Anwesenden. Dracos spöttischer Gesichtsausdruck war indes einem eher genervten gewichen. Man sah, dass ihm nicht passte, was der Mann von sich gab. Langsam rückte er ein Stück von Hermine weg, woraufhin sie ihn fragend ansah. Er aber vermied es bewusst, sie anzusehen. "Ich würde liebend gern mit einem Reinblüter reisen, statt ein lästiges Schlammblut am Hals zu haben.", schnarrte er gehässig: "Glauben Sie mir." Einen Moment schien absolute Stille zu herrschen. Hermine starrte ihn ungläubig an. Und auch auf Prewetts Gesicht lag kurz ein Schleier von Verwirrung, als Draco geendet hatte. Stur blickte der Junge in eine der Kerzenflammen die auf dem Tisch flackerten. Sein Blick so undurchdringlich wie er die letzten Tage eher selten gewesen war. Die Hände des Mädchens hatten unweigerlich zu zittern begonnen und sie krallte sie in eine Falte ihres Umhang um sich zu beruhigen. Wie konnte sie nur ansatzweise glauben dass sie Malfoy vertrauen konnte!? Wie hatte sie sich so täuschen lassen!? Sie hatte ihm das Leben gerettet, sich vor ihn geschmissen als man ihn umbringen wollte, ihn geschützt mit allem was sie hatte. Ihr eigenes Leben selbstlos riskiert. Und er dankte es ihr, indem er sie als lästig beschimpfte. Und als ein Schlammblut. Für einen Moment kämpfte sie gegen die Tränen an und gegen den Kloß, der sich langsam aber sicher in ihrem Hals bildete. Was war das, was da gewesen war? Vertrautheit? Alles nur geheuchelt, dachte sie verbittert. Eine weitere Maske, auch wenn es für sie zu dem Zeitpunkt nicht so schien, es war doch nur eine seiner vielen Masken gewesen. Eine bittere Erkenntnis, die sie die ganze Zeit verdrängt hatte brach über sie herein. Sie würden nie etwas wie ein Vertrauensverhältnis haben. Weil es einfach nicht ging. Hermine versuchte gleichmäßig durchzuatmen und blinzelte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. Er war es nicht wert, Schwäche zu zeigen. Sie war wütend auf sich selbst. Sie hatte getan, was sie nie wollte. War schwach geworden und hatte sich bedenkenlos der Situation hingegeben. Sie hatte angefangen, einem Todesser zu trauen. "Also entweder Sie geben mir jetzt was mir zusteht, oder ich verschwinde wieder", murrte Draco als die Stille ihm zu quälend wurde. Jedes Wort traf Hermine wie ein Messerstich, auch wenn sie wusste, dass er sie nicht zurücklassen würde. Irgendwie war sie zu wichtig für ihn, er brauchte sie. Weshalb hatte sie jedoch noch nicht richtig verstanden, doch sie war überzeugt dass er sie nicht schützen würde wenn er nicht müsste. Sie war wie Luft für ihn, als er langsam aufstand. Ignatius Prewett tat es ihm gleich. Etwas Listiges hatte sich in den grimmigen Blick des Alten geschlichen. "Ich werde es dir nicht geben." Draco sah ihn fragend an. "Ich gebe es ihr." Das erste mal das Malfoy sie wieder beachtete, Hermine war sich sogar sehr sicher dass sie in jenem Moment das gleiche fühlten. Verwirrung. "Einem Todesser würde ich niemals etwas wertvolles überlassen." "Ist das so..", murmelte Draco und konnte seine Missmutigkeit nicht verbergen. "Ich zeige euch eure Zimmer, dort bleibt ihr bis es wieder dunkel wird. Schlaft meinetwegen. Dann verschwindet ihr, verstanden? Kommt ja nicht wieder, ich will damit nichts zu tun haben!" Die beiden Jugendlichen nickten. Er stapfte zur Tür des großteils in Dunkelheit gehüllten Zimmers, dann blickte er wartend zurück. Draco stand vor Hermine, die immer noch saß und seinen Blicken stur auswich. Er selbst war sich unschlüssig darüber was er tun sollte, wagte nicht wirklich sie einfach hochzuheben. Sekundenlang herrschte Stille, ehe sich das Mädchen von selbst erhob. Ein entschlossenes und zugleich wütendes Funkeln stahl sich in ihre Augen. Als Dracos Arme wie reflexartig nach vorne gingen, stieß sie ihn ruckartig von sich. "Lass mich!", fauchte sie leise und stolperte ein paar unbeholfene Schritte in Richtung Tür. Schmerz übermannte sie aber sie zwang sich die Zähne zusammen zu beißen. Sie würde es schaffen, weil sie musste. Nicht wieder hereinfallen auf eine seiner Masken und keine Schwäche mehr zeigen. Sie lief weiter bis sie bei der Tür war. Bis auf eine Träne die sich von ihren Wimpern löste merkte man ihr nicht an wie sehr sie litt. Und ihr Gesicht konnte man nicht erkennen, zum Glück. "Hier entlang..." murmelte Prewett, schnappte sich eine der Kerzen und lief voraus. "Hier gibt es keine Lampen", erklärte er. "Und Magie pflege ich auch nicht zu nutzen. Die Treppe hinauf, dort gibt es links nur zwei Zimmer. Eines dem Mädel, eines Dir!", raunte er Draco zu, nicht ohne ihn warnend anzufunkeln. Doch Draco dachte nicht daran, es sich mit dem Mann zu verscherzen, auch wenn er gern reizte. Es wäre fatal wenn er nicht Dumbledores Plan folgen würde. Das war der einzige Weg für ihn zu überleben bis er Rache nehmen konnte, einen anderen hatte er nicht. Und einen neuen Plan zu entwerfen, dazu hatten sie keine Zeit mehr. Er musste sich rächen und je länger es dauerte desto größer wurde sein Hass. Seine Wut, seine Panik und seine Angst. Was kümmerte ihn alles andere!? Ignatius Prewett verließ die beiden - jedoch nicht ohne einen prüfenden Blick gen Todesser. Hermine, die vor jenem lief, war an der Treppe stehen geblieben und lehnte sich nun an das Geländer. Draco konnte ihr Gesicht nicht erkennen aber er war sicher, dass sich Schmerz darin wiederspiegelte. In gewissen Situationen war sie einfach unglaublich stur und eigensinnig, das hatte er in diesen Tagen schon öfter bemerkt. Dabei hätte er es dem streberhaften Schlammblut aus Gryffindor früher nie zugetraut. Es war offensichtlich, dass sie es alleine nie die Treppe hoch schaffen würde. Und er hatte irgendwie keine Lust sie hier stehen zu lassen, das hatte sie nicht verdient. Also schnappte er sie ohne jegliche Vorwarnung, was sie mit einem erschrockenen Keuchen quittierte, und stapfte ohne sie anzusehen die Treppen hinauf. Dann hielt er vor der ersten Türe auf der linken Seite des Ganges und öffnete sie, damit er eintreten konnte. Es war dunkel aber man konnte problemlos die Umrisse eines Bettes und ein paar anderer Möbel erkennen, was an dem bleichen Licht des Mondes lag, der durch das Fenster ins Zimmer hinein schien. Vorsichtig lief Draco zu dem Bett und setzte sie ab. Erst jetzt, als er ihr gegenüber stand, sah er ihr Gesicht, sah die feuchten Tränenbahnen auf ihren Wangen glänzen und die geröteten Augen die sie schnell zu verbergen versuchte. Und er fühlte entgegen seines Stolzes einen fiesen Stich. Hatte er sie zum Weinen gebracht? Hermine selbst hatte trotzig den Kopf abgewandt, wartete ungeduldig bis Malfoy das Zimmer verließ. Sie starrte durch das Fenster in Richtung Himmel, an dem man so viele Sterne erkennen konnte, wie sie lange nicht mehr gesehen hatte. Plötzlich fühlte sie etwas warmes in ihrem Gesicht, etwas, das ihre Wange streifte. Nicht einmal eine volle Sekunde. Doch ehe sie ihren Kopf gedreht hatte, hatte Malfoy sich umgedreht und war auf dem Weg zur Türe. Sie blickte ihm hinterher, bis er das Zimmer verlassen hatte. Draco lief weiter durch den dunklen Gang, achtete kaum auf seine Schritte. Wütend auf sich selbst wischte er die leicht feuchte Hand an seinem Umhang ab. Sie war ein Mittel zum Zweck, - und nebenbei ein widerwärtiges Schlammblut -, und es nicht Wert, sie zu trösten. Er würde sich nicht herablassen. Niemals. Als das Mädchen endlich eingeschlafen war schienen schon die ersten Strahlen der Morgensonne ins Zimmer. * Ein lauter Knall, darauf folgte ein Aufschrei. Hermine saß sofort senkrecht in ihrem Bett. Erschrocken blickte sie sich um, realisierte in Sekundenbruchteilen wo sie war und was geschehen war. Sie saß wieder im Dunkeln aber sie war sich sicher dass es nicht all zu spät sein konnte, den Mond sah sie noch nicht am Himmel. Sie hatte wohl den ganzen Tag verschlafen. Etwas unschlüssig aber doch recht zügig stand sie auf und humpelte vorsichtig zur Türe. Es schmerzte ein wenig aber die Neugier und auch die Angst trieben sie vorwärts und ließen sie ihre Schmerzen vergessen. Es war eindeutig der Schrei eines Mannes gewesen und sie war sich fast sicher, dass es Draco war, der so gebrüllt hatte. Sie schlich sich durch den dusteren, unheimlichen Gang bis zur nächsten Tür auf der linken Seite, die zu Dracos Zimmer führen musste. Das dunkle Fichtenholz war genau dasselbe wie bei ihrer Tür und auch die eingeschnitzten Muster waren identisch. Vorsichtig legte sie ihre zittrige Hand an die kalte Türklinke. Sie fürchtete sich vor dem, was sie sehen würde aber trotzdem drückte sie die Klinke fast mechanisch nach unten und stieß die Türe ohne zögern auf. Als diese zur Seite geschwungen war konnte Hermine in das Zimmer blicken, das genau aussah wie ihres, Größe sowie Einrichtungsgegenstände stimmten überein. Abgesehen von der mickrigen Gestalt, die zusammengekrümmt und zitternd auf dem Boden kauerte. "Malfoy!", keuchte Hermine entsetzt und stürzte nach vorne, wobei ihre Beine ihrem Gewicht nachgaben und sie eher unsanft neben den Jungen auf die Holzdielen fiel. Schnell rappelte sie sich auf und suchte einen Blickkontakt, aber Draco wich ihr aus, starrte ins Leere. Seine Augen waren glasig, seine Lippen zitterten unaufhörlich. Er wirkte stark apathisch. Einen langen Moment lang starrte sie ihn entsetzt an, wusste nicht was sie tun sollte, dann näherte sie sich ihm vorsichtig. Als er zurückschreckte und sie mit einem Blick der sowohl Panik als auch Wut widerspiegelte anstarrte, hielt sie inne. Er erinnerte sie an ein verschrecktes Tier, wie er zusammengekauert auf dem Boden lag, das bloße Entsetzen im Gesicht, welches sie nur erahnen ließ was er gesehen haben könnte. Sicherlich hatte er wieder die Bilder vor Augen gehabt, von denen sie kaum etwas wusste. Sekunden hielt sie inne, starrte ihn an und dachte angestrengt darüber nach was sie tun sollte. Doch vergeblich. Ihr Blick wanderte abwesend zu seinem Arm und blieb dort entsetzt hängen. Als sie das Blut sah, dass langsam daran herablief und die komische Haltung seines Unterarms bemerkte, war ihr sofort klar, was den lauten Knall verursacht hatte der sie aus dem Schlaf gerissen hatte. Wie im Affekt krabbelte sie vorwärts, ignorierte sein heftiges zurückzucken und zog seinen Zauberstab aus seinem Umhang. "Ferula!", krächzte sie leise, schiente vorsichtig seinen Unterarm und legte dann den Zauberstab sofort zur Seite. Malfoy keuchte auf, wohl vor Schmerz, rührte sich dann aber nicht mehr. Ein kaum hörbares, erleichtertes Seufzen ging über Hermines Lippen, sie war nicht sicher gewesen ob der Zauberstab ihr gehorchen würde, doch er hatte es getan. Es schmerzte sie, Draco so verstört zu sehen aber ihr fiel nichts ein, was sie tun könnte. Einige Zeit saß sie da, starrte ihn hilflos an. Dann legte sie sich, langsam und vorsichtig bei jeder Bewegung, direkt neben ihn auf den Boden, so, dass er sie ansehen musste. Vorsichtig drückte sie sich an seinen zitternden Körper. Er wandte seinen starren Blick entgegen ihrer Erwartung nicht ab, aber es war ihr als würde er gar nicht realisieren was er sah. Als starre er durch sie hindurch in eine unerklärliche, endlose Leere. Diesmal war es mehr als nur ihr unendliches Mitleid, das in ihr schrie. Obwohl sie Stunden zuvor noch so wütend und enttäuscht gewesen war konnte sie das Gefühl der Zuneigung nicht mehr verdrängen. Sie mochte seine Nähe, hatte sich schon zu sehr an ihn gewöhnt. Er war der Ersatz für ihre Familie und ihre Freunde geworden und auch wenn er sie oft kalt behandelte war er doch der einzige der für sie da war, auch wenn es ihm schwer fiel. Und auch sie wollte ihm jetzt Freunde und Familie ersetzen, ihm helfen, ihn trösten, ihm einfach beistehen in dieser ungewöhnlichen Situation. Sie hatte noch immer keine Ahnung was geschehen war, aber ihre Befürchtungen wurden immer schlimmer. Was konnte so entsetzlich sein, dass es Draco Malfoy brach? * Die von Motten umflatterten, flackernden Straßenlaternen beleuchteten die geteerte Straße nur spärlich. Der Mond stand hoch am sternenklaren Himmel und die engen Gassen waren wie leergefegt. Man konnte den schwarzen Asphalt unter der Pracht des Himmels glitzern sehen, aber darauf achtete keiner der Anwesenden. Genauso wenig wie auf das schöne Bild das sich am Firmament bot, das sanfte Rascheln der Bäume in einer sanften, nächtlichen Brise. Ein friedliches Szenario, das sich bot. Der absolute Gegensatz zu dem, was sich in den Köpfen der Familie Malfoy abspielte. In den Köpfen der Familie Malfoy spielten sich gerade wesentlich furchterregendere Szenarien ab. Schweigend liefen sie den Weg entlang, der, so wusste Draco, nach etwa einem halben Kilometer in den Wald mündete. Wald, das war wohl anscheinend ihr Ziel. Aber wozu? Was wollten sie dort? Was brachte das? "Mutter.. -", wagte Draco erneut einen Versuch vorsichtig das Wort zu ergreifen. Doch seine Mutter erstickte auch jenen Ansatz im Keim, indem sie energisch den Kopf schüttelte. Nur ganz kurz, aber sehr resigniert, mit einem Blick, der Draco mehr zeigte, als er sehen wollte. Aufgesetzte Beherrschtheit lag in ihren versteiften Zügen, ihrem porzellanfarbigen Gesicht, auf dem im Mondlicht leicht die sanften Tränenbahnen schimmerten. Lucius schien das Ganze wenig zu interessieren. Der großgewachsene, blonde Mann lief steif geradeaus, nahm scheinbar keine Notiz von seiner Umgebung, seiner Frau oder gar seinem Sohn. Was er dachte, was er fühlte, verdeckt hinter einer schweren Mauer von bleierner Kälte. Seine Fassade war perfekt, auch wenn Draco sich sicher war, dass sein Inneres tobte wie ein Ozean über den ein Tornado hinwegfegte. Er war alles andere als ruhig. Dazu war sein Gang zu verkrampft, seine Hände zu fest zusammengeballt, sämtliche Muskeln zu stark angespannt. Sein Vater gab ein sehr schnelles Schritttempo vor und Draco musste sich zwingen, mitzuhalten, er war es eigentlich gewöhnt um diese Uhrzeit zu schlafen. Aber die Müdigkeit war schon längst aus seinen Gliedern gewichen, gewichen einer unbeschreiblichen Angst und gleichzeitig Wut. Selten litt er unter einem Gefühlschaos wie diesem. Er hasste seine Eltern dafür, dass sie schwiegen. Seinen Vater für seine Kälte und seine Mutter für ihre Schwäche. Er hasste sich dafür, dass er seine Emotionen zeigte, in jenen Momenten. Aber momentan dachte sowieso keiner an ihn, scherte sich um seine Maske. Momentan waren alle Gedanken bei dem, was für ihn noch undefiniert war. Die Fragen, die seit gefühlten Ewigkeiten in seinem Kopf schwirrten wollten endlich eine Antwort, brannten förmlich danach. Immer wieder versuchte er, sie selbst zu beantworten, spekulierte im Geiste und ging etliche Möglichkeiten durch. Aber entweder sie waren zu unrealistisch oder so schlimm, dass er sich nicht traute, sie zu Ende zu denken. Sekunde für Sekunde, Meter für Meter, wuchs die unbändige Angst in ihm. Je näher sie dem Wald kamen desto grausamer wurde seine Vorahnung. Es war ihm als wäre jeder Schritt den er tat ein Schritt näher ins Verderben. * Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war in der sie ihn still gemustert hatte und er abwesend - durch sie hindurch - ins Nichts gestarrt hatte. Aber sie wollte nicht die ganze Nacht auf dem Boden verbringen, wollte nicht länger diesen Blick ertragen müssen. Vorsichtig bewegte sie ihre Hand auf ihn zu, er schien sie gar nicht mehr wahr zu nehmen, schreckte nicht einmal mehr zurück. Erst als sie ihm zart über die Schulter und den Oberarm fuhr zuckte er ein wenig zusammen und es wirkte zum ersten Mal wieder als würde er sie realisieren. Ein trauriges Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Ihre Hand wanderte weiter, vorsichtig hinauf bis in seine Haare und begann sie sanft zu verwuscheln, sie waren ohnehin nicht gekämmt. Behutsam drückte sie sich weiter an ihn, legte ihren freien Arm um seinen zitternden Körper. Diese Gesten erinnerten sie unweigerlich an ihre frühe Kindheit. Immer wenn sie traurig gewesen war hatte ihre Mutter sie auf den Arm genommen, Hermines Kopf sanft auf ihrer Schulter platziert, sie liebevoll umarmt und ihre Haare sanft gestreichelt, in den Fingern gedreht und verwuschelt, während sie beruhigend auf sie eingeredet hatte. Es hatte immer geholfen. Draco starrte Hermine verwundert an. Bis eben hatte er gar nicht wahrgenommen, dass sie überhaupt da war. Für einige Zeit war er wieder in dem Zustand gewesen in dem er schon einmal gewesen war, als er nächtelang im Krankenflügel gegen seine inneren Dämonen gekämpft hatte. Und gesiegt. Jedenfalls für eine kurze Zeit.. Wieder hatten ihn die Bilder verfolgt und nicht losgelassen. Er war einfach zu schwach um nicht zu schlafen, um seinen nutzlosen menschlichen Bedürfnissen zu widerstehen. Doch im Schlaf kamen die Träume. Wieso er aufgewacht war, wusste er nicht mehr, nur noch, dass er aufgesprungen und voll Verzweiflung und Panik, vor blinder Angst, gegen die Wand geschlagen hatte. Und dann zusammengebrochen war. Und plötzlich lag Granger vor ihm, das dumme Schlammblut, das er mit sich herumschleifen und beschützen musste, wenn er nicht sterben wollte. Obwohl er sie zuvor beleidigt hatte, zum Weinen gebracht hatte, war sie bei ihm geblieben. Machte sogar Ansätze ihn zu trösten. Sogar seinen gebrochenen Arm hatte sie geschient. Er sah sie nachdenklich an. Ihre Körperwärme ging langsam auf ihn über und sein Zittern wurde schwächer. Sie war absolut undurchschaubar. Er konnte ihre Handlungen nicht nachvollziehen, für ihn war sie unberechenbar. Schien immer wieder zu verzeihen, ihre eigenen Bedürfnisse zu ignorieren. Über ihren Schatten zu springen, ihre Schweinehunde auszuschalten. Schaffte das, was er nicht schaffte. War sie etwa stärker als er? Eine Weile blieb er liegen, ließ sie tun was sie tat, ließ die sanften Berührungen zu. Dann hielt er es nicht mehr aus und richtete sich vorsichtig auf. Hermine sah ihn erschrocken an und tat es ihm sofort gleich. Er blieb auf der Stelle sitzen. Wieder herrschte kurze stille. Auf Hermines Gesicht hatte sich ein leichter Rotschimmer gelegt. "Willst du...", begann sie mit krächzender Stimme. Sie brach ab, räusperte sich verlegen. "Willst du reden?" Er starrte zu Boden, musterte die alten Holzbretter. Sein Blick war melancholischer denn je. Dann sah er sie wieder an und nickte leicht. Mit brüchiger, leiser Stimme begann er zu erzählen, wo er das letzte Mal geendet hatte. Erzählte von dem Erlebnis im Wald, von seinem Traum, von den Bildern, die er irgendwie nicht mehr los wurde... Wort für Wort wurde er ruhiger und entspannter, auch wenn es ihn anstrengte zu reden und ihm Adrenalin in die Adern und Tränen in die Augen drückte. * Das lose Geäst knackte deutlich hörbar unter seinen Füßen und der Boden wurde, je tiefer sie in den Wald kamen, immer matschiger. Es war sumpfig hier. Draco und seine Familie hatten schon ein weites Stück zurückgelegt und er hatte das Gefühl, seine Füße würden immer schwerer werden, je weiter sie gingen. Am liebsten hätte er sich auf den Boden gelegt, die Augen geschlossen und sie nicht wieder geöffnet ehe alles endlich vorbei war. Doch er konnte nicht davonlaufen, er hatte keine Chance. Hier im dichten Wald gab es ohnehin keinen Ausweg. Ihm entging nicht der strenge Blick seines Vaters, als der merkte, wie Draco mehr und mehr zurückfiel. Ohne Zögern holte der Junge wieder auf. Er wollte seinen Vater nicht reizen, traute ihm sogar Schlimmeres zu. Er war eigentlich ein ruhiger und ausgeglichener Mann, der seine Gefühle hinter seinen tausend kühlen Masken versteckte. Strafe war bei ihm üblicherweise auf psychischer Ebene, Draco war in seiner Kindheit kaum geschlagen worden. Doch wenn diese Mauern und Emotionen zum Vorschein kamen, dann musste man auf der Hut sein. Draco als sein Sohn wusste das genau. Eine kalte Hand legte sich in seine, die Hand seiner Mutter. Sie war sehr zierlich, feingliedrig und zitterte förmlich vor Furcht. Draco schloss zart seine Finger um sie, versuchte, sie zu wärmen und ihr ein wenig Trost zu spenden. Auch er genoss diese vorsichtige Nähe, wusste er doch nicht ob er nicht in sein eigenes verderben lief. Als sie noch etwas weiter gelaufen waren, waren sie am Rande einer großen Lichtung angekommen. Draco hatte sie noch nie zuvor gesehen. Verwundert blickte er sich um, konnte aber trotz dem hellen Schein des Mondes nichts erkennen. Der Wald lag wie ein bedrohlicher schwarzer Schatten um sie herum, verschluckte alles Friedliche. Er wollte etwas fragen, doch seine Mutter hielt ihn ab indem sie ihm sanft aber bestimmt die Hand auf den Mund legte. Dracos Vater drehte sich um. Plötzlich hörte Draco ein krachen im Geäst. Sein Vater warf sich sofort unterwürfig in das nasse Gras, seine Mutter tat es ihm gleich und riss den Jungen mit sich zu Boden. Draco kauerte neben seiner Mutter am Boden. Doch noch ehe er die Situation realisieren konnte hörte er ein nur zu bekanntes Krächzen, das ihm durch Mark und Bein ging. Erschreckend schnell wurde ihm klar, dass er dem möglichen Tod gegenüberstand. +++ Zaubersprucherklärung Ferula – schient gebrochene Gliedmaßen +++ Hohoho :D Das reicht erstmal! Ich widme das Kapitel Anonym_ und Honiie, von denen ich mich sehr motiviert fühle Q_Q~ Und natürlich Lavatory_Attendant (BETA!) ;D Und allen anderen Lesern. Und am allermeisten denen, die mir jetzt nen Kommentar schreiben :DDD Packen wir die 200 bis zum ... öh... 17. Kapitel? XD Und dann widme ich es noch meinem Kaninchen, das nach 9 langen Jahren leider von mir gegangen ist. † 30.06.08, ich werd es nie vergessen, es war mein erstes und einziges Haustier und mein bester Freund (: I u! Ced :-* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)