Finding Home von cu123 (~ Sequel zu CotM ~) ================================================================================ Kapitel 8: "Und was sie fürchteten, das zerstörten sie" ------------------------------------------------------- Finding Home (Teil 8) Titel: Finding Home Teil: 8/27 Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad ist leicht frustriert, Anders glaubt eine Lösung zu haben, aber so ganz geht seine Rechnung nicht auf… Disclaimer: not my boys, no money make… Greetings: @F4-Phantom: *mich weglach* Ich wette, Brad wäre nicht begeistert zu hören, dass du ihn knuffig findest. Er war einfach nur ein bisschen müde und da er es von Herrn Schneider her gewöhnt ist zu gehorchen, hat sich das automatisch auf Anders übertragen. ^.~ Freut mich sehr, dass dir das mit der Familie gefallen hat. Das ist später nämlich noch wichtig ^^ @Kralle: Ich denke, Anders tut das nicht ganz uneigennützig. Obwohl Brad trotz allem nicht viel von seinen Avancen hält, wie dieses Kapitel zeigen wird. ^^ Was Maria umbringen wird, kannst du heute lesen. Und du liegst nicht ganz richtig mit der Vermutung, dass Maria Brad eine später abrufbare Vision gegeben hat. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht ganz falsch *grins* @Jemma: Was genau Maria mit Brad gemacht hat, wird sich erst ziemlich zum Ende der Fanfic auswirken. Aber auf die Auflösung musst du nicht so lange warten, sondern nur im Kapitel der nächsten Woche die richtige Verbindung herstellen ^^ @Lacu: *gg* Wenn du die Story jetzt auf der Fav-Liste hast, ist ja alles in Ordnung ^^ Du hast wirklich gut erkannt, Maria kann gar nicht wie ein normales elfjähriges Mädchen sein, wenn man die Stärke ihres Talents berücksichtigt. Wie sie Brad helfen wird, wird sich erst im Laufe der Geschichte zeigen. Wäre ja ansonsten auch ein bissl langweilig *zwinka* Teil 8 „Und was sie fürchteten, das zerstörten sie“ „Wie war es?“ Anders schloss zu ihm auf, sobald sie außer Sichtweite des Spielplatzes waren. Etwas stach durch seinen Kopf, nur für einen Moment, aber trotzdem rieb er sich die Stirn, um den flüchtigen Schmerz zu vertreiben. „Ungewöhnlich“, meinte er schließlich mit einem schiefen Lächeln. „Sie hat mit dir gesprochen.“ „Ja. Sie war der gleichen Ansicht wie ich.“ Sein Lächeln verschwand, als wieder die Bilder auftauchten, die rein gar nichts mit seinem Schicksal zu tun, ihn aber tief in seinem Inneren erschüttert hatten. „Worüber?“ „Dass es sich nicht lohnt, sie nach Rosenkreuz zu bringen. Irgendetwas ließ sie glauben, dass niemand aus dem Suchteam auf sie hören würde, daher hatte sie keinen Kontakt mit ihnen aufgenommen.“ Dieses Mal war es Anders, der lächelte. Humorlos. „Und warum werden wir sie nicht nach Rosenkreuz bringen?“ Er musterte den Boden. „Du erinnerst dich daran, dass du mir mal erzählt hast, wie es um unsere Schilde bestellt ist?“ „Natürlich.“ Die Antwort kam rasch, ihre Bedeutung ging dem Älteren erst ein paar Schritte später auf. „Oh…“ Ja, so konnte man das auch ausdrücken. „Sie ist elf Jahre alt, ihr Talent steht kurz davor, den letzten Entwicklungsschritt durchzumachen.“ „Aber ihre inneren Schilde werden ihn nicht mitmachen.“ Es war keine Frage. Das Neigen seines Kopfes war alles an Bestätigung, was an dieser Stelle noch nötig war. Anders verfiel in ein brütendes Schweigen und er hieß es willkommen. Er hatte keine Lust, über das zu reden, was er gesehen hatte. Auch wenn sie aus dem Alter heraus waren, war es nicht schön, an gewisse Tatsachen des Lebens erinnert zu werden. Ihr Schweigen hielt noch an, als sie ins Hotel zurückkehrten, wo er als erstes seinen Laptop hochfahren ließ. Besser, er brachte den Bericht so schnell wie möglich hinter sich. Und danach würde er sein Bestes geben, Maria zu vergessen. Kopfschmerzen begannen sich hinter seiner Stirn aufzubauen, während er daran arbeitete, die richtigen Formulierungen zu finden und hatten beinahe unerträgliche Ausmaße angenommen, als er seine Arbeit schließlich beendete. Anders warf einen Blick auf ihn und sparte sich die Frage, ob er ihn zum Essen begleiten wollte. Kaum dass der Ältere das Zimmer verlassen hatte, warf er sich wie er war aufs Bett und schlief kurz darauf ein. „Du darfst dich nicht so sehr davon mitnehmen lassen…“ Er war noch nicht lange wach, betrachtete mit hinter dem Kopf verschränkten Händen die Decke, als Anders mit einem Tablett zu ihm herantrat. „Ich werde das nächste Mal daran denken“, erwiderte er voller Selbstironie, setzte sich dann auf, um sich über das Essen herzumachen. Er fühlte sich immer noch erschöpft und hoffte, dass ein wenig Energiezufuhr dieses Problem beseitigen würde. Wenigstens hatte ihm das ungeplante Nickerchen dabei geholfen, etwas Distanz aufzubauen. Anders verzichtete darauf, seine Antwort zu kommentieren und ließ ihn wieder in Ruhe. Sobald der Teller leer war, fiel ihm ein, dass er nicht einmal den Laptop ausgeschaltet hatte, nachdem er die E-Mail mit dem Bericht losgeschickt hatte. Er wollte das gerade nachholen, als er das Benachrichtigungsfenster bemerkte. Mit einem innerlichen Schulterzucken öffnete er die Mail. Sie war von Herrn Schneider und die gesamte Nachricht bestand aus einem einzigen Satz. = Wie geht es dir? = Sein erster Impuls war zu lachen, aber dann setzte sich eine gewisse Dankbarkeit durch, weil der Direktor irgendwie geahnt hatte, was mit ihm los war. Seine Antwort fiel nicht viel länger aus. = Haben Sie jemals daran gezweifelt, das Richtige zu tun? = Damit schaltete er den Laptop aus, rieb sich anschließend über das Gesicht. Es half nicht viel, so dass er schließlich ins Bad verschwand. Was vom Tag noch übrig war, verbrachte er damit, ein paar Zeitungen zu lesen und das dumpfe Pochen zu ignorieren, das seinen Kopf immer noch nicht ganz verlassen hatte. Anders war zwischendurch verschwunden und kehrte nicht zurück, bevor es an der Zeit war, ernsthaft ans Schlafengehen zu denken. Irgendetwas an dem Gesichtsausdruck des Älteren ließ ihn annehmen, dass dieser die letzten Stunden nicht allein verbracht hatte und es war dieser Gedanke, mit dem er ins Bett ging. Was vielleicht der Grund für die Träume war, die ihn dort erwarteten. Am nächsten Morgen wachte er nicht wenig frustriert auf, fühlte sich ansonsten aber wenigstens um einiges besser. Allmählich war es wirklich genug. Mit einem unterdrückten Schnauben setzte er sich auf, barg das Gesicht in beiden Händen. „Was hast du erwartet? Du sitzt jetzt schon über eine Woche auf dem Trockenen.“ Anders schien nicht nur genau zu wissen, was gerade in ihm vorging, sondern ihn auch noch im Stillen auszulachen. „Aber ich habe noch nie -“ „So ein großes Bedürfnis nach Sex gehabt?“ Dieses Mal lachte der Ältere offen. „Wie auch, wenn Herr Schneider es gar nicht erst dazu hat kommen lassen... Hast du daran noch gar nicht gedacht? Manchmal bist du wirklich etwas schwer von Begriff.“ Er stöhnte innerlich auf. Herr Schneider hatte Recht gehabt, jetzt musste er an dessen Worte denken und er fand es nicht im Geringsten amüsant. „Tröste dich. Ich bin mir sicher, Herr Schneider wird dich auch vermissen.“ Vermissen? Auch? Das waren gleich zwei Konzepte, die er nicht so einfach verarbeiten konnte. „Er hat Herrn Schumann.“ Der Laut, der vom anderen Bett zu ihm herübertrug, ließ ihn die Hände senken und Anders ansehen. Der Ältere starrte ihn an, als wäre er begriffsstutzig. Und zwar in so einem Ausmaß, dass es schon nicht mehr lustig war. „Crawford, manchmal weiß ich wirklich nicht, was ich mit dir tun soll…“ Braune Augen verengten sich. „Da du gar nichts mit mir tun sollst, dürfte das kein Problem sein.“ Mit diesen Worten war das Thema für ihn abgeschlossen und er nahm an, dass auch Anders die Botschaft verstanden hatte. Bis dieser ihm etwas zu nahe kam, als sie vom Frühstück zurückkehrten. „Wie wäre es, wenn ich dir bei deinem kleinen Problem helfe?“ Für einen Moment schien es, als ob Anders noch mehr sagen wollte, doch der Precog beließ es dabei und schenkte ihm lediglich ein offenes Lächeln, dem es an jeglicher Anzüglichkeit fehlte. „Ich bin nicht schwul.“ Nicht wenig Schärfe lag in seiner Erwiderung, doch Anders ließ sich davon nicht stören. „Und was ist mit Herrn Schneider?“ Die grauen Augen musterten ihn, als wäre er ein faszinierendes Rätsel. Kurz fühlte er sich etwas unbehaglich, aber er fasste sich schnell wieder. „Herr Schneider… ist eine Kategorie für sich“, erwiderte er fest. Und wahrere Worte waren nie gesprochen worden. Er wandte sich ab und ließ den Älteren buchstäblich stehen, der ihm um eine Antwort verlegen nachsah. Er saß bereits vor seinem Laptop, um nachzusehen, ob der Direktor ihm inzwischen geantwortet hatte, ehe Anders wieder etwas sagte. „Wenn du auf dieser Einstellung bestehst, werde ich dir eben jemand anderen besorgen. Ich habe keine Lust mit dir zusammenzuarbeiten, während du wegen Sexmangels so griesgrämig durch die Gegend rennst.“ Er schaffte es nicht einmal Anders darauf aufmerksam zu machen, dass er an dessen seltsamen Lösungen nicht interessiert war, da hatte der Ältere das Zimmer bereits verlassen. „Das ist alles nur ein böser Traum…“, flüsterte er kaum hörbar, während er auf den Monitor starrte, wo sich langsam Windows aufzubauen begann. Und er konnte Anders immer noch später in den Hintern treten, falls dieser ihn nicht endgültig mit seinen verrückten Ideen in Ruhe ließ. Herr Schneider hatte tatsächlich geantwortet und wie es aussah, beschränkte sich ihre Kommunikation weiterhin auf einzelne Sätze. = Wir sind ihre Rettung, nicht ihr Untergang. = Natürlich, wenn man daran glaubte… Er las den Satz wieder und wieder, dachte darüber nach, so unvoreingenommen wie es ihm möglich war. Jetzt, da Herr Schneider Rosenkreuz leitete, steckte vielleicht sogar eine gewisse Wahrheit in diesen Worten. Viele Talente wären in der sogenannten normalen Welt verloren, spätestens, wenn sie in die Pubertät kamen und ihre volle Stärke erlangten. Aber rechtfertigte das die Aufgaben, zu denen sie herangezogen wurden? Er konnte einfach kein endgültiges Urteil fällen, aber ihm schauderte bei dem Gedanken, wie die Menschen reagieren würden, wenn sie von den Talenten erführen. Sie würden das Unbekannte fürchten. Und was sie fürchteten, das zerstörten sie. = Wofür retten wir sie? = Es war mit einem Lächeln, dass er diese E-Mail abschickte. Zu seiner Überraschung erhielt er die Antwort fast unmittelbar. = Damit wir alle unsere eigene Welt schaffen können. = Irgendwie hatte er nichts anderes von Herrn Schneider erwartet. Eszett mochte es allein um politische Macht gehen, aber der Direktor hatte schon immer eigene Ideale besessen. Das Triumvirat hatte ihn einst gefragt, ob er an deren Ziele glauben würde. Vielleicht glaubte er inzwischen an die von Herrn Schneider. Seine Finger bewegten sich schon, bevor er genau wusste, was er als nächstes schreiben wollte. = Haben Sie auf mich gewartet? = = Erwartest du wirklich eine Antwort darauf? = Er konnte beinahe das damit einhergehende Lächeln sehen. Sein eigenes vertiefte sich. = Nein. = Immer noch lächelnd schaltete er den Laptop aus, auch wenn sich schon wieder ein Ziehen hinter seiner Stirn zu melden begann. Er wusste ohne jeden Zweifel, dass Herr Schneider ihm jetzt erst wieder schreiben würde, wenn er selbst es initiierte. Alles Nötige war gesagt worden und die Lücken konnte er selbst füllen. Überlegend sah er sich im Zimmer um, bis sein Blick auf ein paar Unterlagen fiel. Er hatte Anders versprochen, sich ihr Budget anzusehen und das war es, was er als nächstes tat. Er hatte sich so sehr in seine Arbeit vertieft, dass er nicht einmal den Schlüssel gehen hörte, aber das helle Lachen erweckte dann doch seine Aufmerksamkeit. Stirnrunzelnd blickte er auf, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie ein Mädchen rückwärts durch die Tür kam. „Du hattest Recht, wir sind tatsächlich reingekommen, ohne dass uns jemand gesehen hat.“ Er war augenblicklich auf den Beinen, kurz davor, sie unschädlich zu machen, als ihn Anders’ Stimme innehalten ließ. „Natürlich sind wir das“, meinte der Ältere jovial. Und dann drehte sich das Mädchen um, entdeckte ihn. Sie war kaum älter als er selbst, mit braunen, leicht gelockten Haaren, in denen hellere Strähnen ein paar Akzente setzten. „Wer ist das?“ Anders schob sie richtig herein und schloss die Tür hinter ihnen, warf ihm ein schnelles Grinsen zu. „Das ist ein Freund von mir. Was dagegen, dass er auch hier ist?“ Sie hob eine Augenbraue und musterte ihn ohne jedes Zeichen von Scheu von oben bis unten, schüttelte dann mit einem leichten Lächeln den Kopf. „Nein, ganz und gar nicht.“ Ungläubig glitt sein Blick zu Anders, als ihm endlich aufging, was diese Szene hier zu bedeuten hatte. „Was soll das?“, verlangte er unwirsch zu wissen. Der Ältere blieb unbeeindruckt. „Er ist nur ein bisschen schüchtern.“ Sie kicherte und er fragte sich im Stillen, ob die beiden etwas getrunken hatten. Er hatte vielleicht das Mittagessen verpasst, aber dennoch konnte es gerade mal früher Nachmittag sein. Der Gedanke löste sich in Wohlgefallen auf, als sie an ihn herantrat, beide Arme um seinen Hals schlang. Und obwohl er sich unwillkürlich in Abwehr versteifte, presste sie sich gleich darauf eng an ihn. „Das macht nichts…“ An Anders adressiert, aber ihr Blick löste sich nicht von ihm. „Mit diesem Aussehen hat er es nicht nötig, viel zu sagen.“ Anders lachte und dessen graue Augen fanden seine. In ihnen stand kein Lachen, nur Hitze. Vielleicht hätte er das Angebot heute Morgen ein wenig ernster nehmen und mit dem Älteren darüber sprechen sollen, dann hätte er jetzt nicht diesen Ärger am Hals. Buchstäblich. Er konnte sich nicht rühren und scheinbar nur einen Herzschlag später wurde er von den beiden Richtung Bett gedrängt. Sie kletterte sofort auf seinen Schoß, küsste ihn, während Anders sich daran machte, sein Hemd aufzuknöpfen. Das konnte doch nicht sein Ernst sein… Ein Teil von ihm weigerte sich immer noch daran zu glauben, es mit mehr als einem absurden Traum zu tun zu haben, aber sein Körper überzeugte ihn vom Gegenteil. Und das war der Moment, in dem er beschloss, dem hier schleunigst ein Ende zu bereiten. Er bezweifelte, dass sie es überhaupt mitbekamen, so schnell war er wieder runter vom Bett und er konnte sich nur selbst dafür loben, keine Gewalt dabei eingesetzt zu haben. Tatsächlich waren die zwei noch eine Weile mit sich selbst beschäftigt, bevor durch beide gleichzeitig ein Ruck zu gehen schien und sie sich simultan ihm zuwandten. „Du hast keine Witze gemacht, als du sagtest, dass er schüchtern ist…“ Sie kicherte schon wieder und eine Gänsehaut rieselte seinen Rücken herunter. Das einzige Mädchen, dem er jemals auch nur annähernd so nahe gewesen war, war Nicole und die hätte sich bestimmt niemals so verhalten. Anders hatte wieder seinen Blick gefunden. „Soll ich euch allein lassen?“ Er rieb sich über die Stirn, als wieder ein Stich wie ein Blitz durch sein Gehirn zu schießen schien. „Es reicht jetzt…“ Seine Stimme klang selbst in seinen Ohren flach. Er verstand jetzt keinen Spaß mehr. Anders’ Augen weiteten merklich, der Ältere verstand ohne Zweifel, hielt das Mädchen fest, dessen Namen er noch nicht einmal erfahren hatte. „Du solltest besser gehen…“ Verwirrt wanderte ihr Blick zwischen ihnen hin und her und irgendetwas musste selbst in ihrem angetrunkenen Zustand zu ihr durchgedrungen sein, denn plötzlich flackerte etwas in ihren Augen, das fast wie Furcht aussah. Sie gelangte überraschend koordiniert auf die Beine und war gleich darauf aus dem Zimmer heraus. Er verfolgte ihren Rückzug mit Erleichterung. ~TBC~ Es lag nicht in meiner Absicht, Brad in diesem Kapitel zu ärgern ^^# cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)