Finding Home von cu123 (~ Sequel zu CotM ~) ================================================================================ Kapitel 9: "Solltest du nicht allmählich aus dem Alter raus sein, wo ich mir Sorgen um dich machen muss?" --------------------------------------------------------------------------------------------------------- Finding Home (Teil 9) Titel: Finding Home Teil: 9/27 Autor: cu123 Email: mail-cu@freenet.de Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Heute wird aufgeklärt, was es mit Crawfords Kopfschmerzen auf sich hat ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… Greetings: @F4-Phantom: Was soll ich dazu sagen, in dieser Fanfic ist Brad ganz einfach nicht so gewaltbereit *snicker* Und keine Sorge, Anders hat es schließlich nur gut gemeint, auch wenn er so ziemlich daneben gelegen hat mit dieser Aktion. Von daher wird Brad ihm das nicht lange übel nehmen. @Kralle: *freu* Du liegst vollkommen richtig. Die Kopfschmerzen kommen nicht von ungefähr. Und die Ursache dafür erfährst du in diesem Kapitel ^^ @Jemma: Brad sollte sich freuen, dass Anders ihm einen Gefallen tun will ^.~ Übrigens wird Brad nicht viel Gelegenheit haben, noch schlecht gelaunt zu sein. ^^# @Lacu: Natürlich nicht *unschuldig guck* ^^ Ich hoffe, was heute kommt, war nicht vorhersehbar. *grins* Es ist auf jeden Fall kein übellauniger Brad. Nun ja, sobald man die ersten Zeilen hinter sich hat jedenfalls… Teil 9 „Solltest du nicht allmählich aus dem Alter raus sein, wo ich mir Sorgen um dich machen muss?“ Sobald sie allein waren, wandte er sich Anders zu, stand einen Herzschlag später neben ihm, ohne dass so etwas wie Bewegung mit im Spiel gewesen zu sein schien. Der Ältere hatte dessen T-Shirt noch an, er konnte ihn mühelos am Kragen packen und am liebsten hätte er zugeschlagen, aber im letzten Moment hielt er sich zurück. Seine zur Faust geballte Hand zitterte leicht, als er sprach. „Was sollte diese Aktion, verdammt noch mal?“ „Ich wollte nur, dass du dich ein bisschen entspannst.“ Anders fuhr sich durch die Haare, machte aber keine Anstalten, sich zu befreien. „Was hattest du eigentlich gegen sie? War sie dir nicht hübsch genug?“ „Darum geht es doch gar nicht.“ Graue Augen suchten seinen Blick und hielten ihn fest. „Worum dann? Sie ist gesund und ich habe Kondome mitgebracht.“ Er runzelte flüchtig die Stirn, weil er nicht gleich begriff, worauf Anders aus war, erinnerte sich dann aber an ein paar gewisse Unterrichtsstunden auf Rosenkreuz. Der Ältere sprach weiter, bevor er etwas erwidern konnte. „Du hast gesagt, dass du nicht schwul bist, obwohl du ehrlich gesagt sehr widersprüchliche Signale aussendest. Also habe ich dir ein Mädchen besorgt und statt sie flachzulegen, zeigst du ihr die kalte Schulter. Wo genau liegt eigentlich dein Problem?“ Er blinzelte. „Signale?“, fragte er dann. Anders seufzte, griff nach ihm und zog ihn neben sich aufs Bett. In seiner ersten Überraschung ließ er den anderen Precog los, starrte ihn einfach nur an. „Ich will mal davon absehen, darauf hinzuweisen, dass Herr Schneider eindeutig männlich ist und ich gesehen habe, wie du ihn geküsst hast, da du ihn ja aus irgendeinem seltsamen Grund nicht zählen lassen willst. Aber ich habe auch gesehen, wie du heute den Mann an der Rezeption abgecheckt hast.“ Er blinzelte schon wieder. Wovon redete Anders da? Schritt für Schritt vollzog er seinen bisherigen Tag nach und stieß endlich auf den gesuchten Moment. Ein ungläubiges Auflachen wollte über seine Lippen entkommen, aber er drängte es zurück. „Ich habe ihn nicht abgecheckt, jedenfalls nicht so, wie du anscheinend denkst. Er hatte mich beobachtet und ich wollte herausfinden, ob er eine Gefahr darstellt.“ Anders kniff die Augen zusammen, als könnte dieser so herausfinden, ob er die Wahrheit sagte. Und plötzlich hellte sich das Gesicht des Älteren auf. „Ha, es ist trotzdem ein Punkt für mich. Dann ging es eben von ihm aus, was heißt, du musst ihm einen Grund dafür geliefert haben.“ Eine kurze Pause wurde eingelegt, als Anders’ Blick zu seinem rechten Ohr abschweifte. „Vielleicht solltest du das Ding da herausnehmen, es könnte helfen.“ Seine Hand fuhr automatisch nach oben und dann spürte er unter seinen Fingern den Ohrstecker, den er im Spiegel schon gar nicht mehr bewusst sah. „Ja, genau davon habe ich gesprochen. Du hast deinen Abschluss in der Tasche, es gibt keinen Grund mehr, ihn zu tragen.“ Aus irgendeinem Grund drehte sich ihm der Magen um, als er daran dachte, dem Vorschlag des Älteren Folge zu leisten und Anders sah ihn plötzlich besorgt an. „Was ist los? Du bist auf einmal so blass geworden.“ Eine Hand wurde auf seine Stirn gelegt. „Hast du dir was eingefangen? Du bist ziemlich warm.“ Anders lächelte, wenn auch nicht besonders erfreut. Vielleicht sollte ihn das beruhigen. „Wolltest du sie deswegen loswerden? Du hättest mir einfach sagen können, dass du dich nicht gut fühlst.“ „Nein, daran lag es nicht.“ Er seufzte. „Lass es einfach, ja? Ich will nicht, dass du mir jemanden besorgst.“ Anders sah ihn nachdenklich an. „Aber du brauchst eindeutig Sex.“ „Danke für deine Besorgnis, aber ich habe nicht verlernt, meine Hände zu benutzen.“ Es blieb bei dem, was er vor Jahren zu Herrn Schneider gesagt hatte. Er wollte mit keinem Wildfremden ins Bett steigen, auch nicht mit einer Frau. „Ich weiß nicht, ob ich dich bewundern oder bemitleiden soll“, meinte Anders mit einem Kopfschütteln. „Nichts von beidem, du sollst mich damit einfach nur in Ruhe lassen.“ Erschöpft. Der Ältere erinnerte sich auf einmal daran, dass er krank zu sein schien. „Hast du mittags was gegessen?“ Seine ausbleibende Antwort war Antwort genug. „Ich werde dir was besorgen und du bleibst im Bett“, wurde er aufgefordert und Anders wartete keinen Widerspruch ab. Die Idee war zur Abwechslung mal gut, obwohl sie von Anders kam und er döste bereits ein, als der Precog das Zimmer verließ. Er wusste nicht, wie spät es war, als er wieder aufwachte, aber neben seinem Bett stand ein Teller mit belegten Brötchen und etwas zu trinken. Obwohl in seinem Kopf jemand – oder viele Jemande – Amok zu laufen schienen, aß er ein wenig und trank etwas mehr, bevor er weiterschlief. Das nächste Mal war es mitten in der Nacht, von Anders’ Bett drangen leise Atemzüge zu ihm herüber, während er in die Dunkelheit starrte. Er war schweißgebadet, weswegen er sich aus seinen feuchten Sachen schälte und danach ins Bad stolperte. Er zitterte ohne ersichtlichen Grund und selbst eine warme Dusche half ihm nicht weiter. Es war keine bewusste Entscheidung damit verknüpft, den Laptop hochzufahren, aber als er sein Postfach anstarrte, wusste er, was er tun wollte. Er rief erneut die erste Mail von Herrn Schneider auf und dieses Mal antwortete er tatsächlich auf sie. = Nicht so gut. = Er dachte noch daran, den Laptop zuzuklappen, bevor er ins Bett zurückkehrte. Sein Handy klingelte, aber er schaffte es nicht einmal seine Augen zu öffnen, geschweige denn, aus dem Bett zu kriechen, um das Handy zu suchen. Nach ein paar Versuchen verstummte es und er wollte gerade wieder in seinen wohlverdienten Schlaf zurückdriften, als das nächste Handy losging. Im Gegensatz zu ihm schien Anders kein Problem damit zu haben, den Anruf zu beantworten und der Ältere klang nicht einmal schläfrig dabei. Er versuchte auf die einseitige Unterhaltung zu lauschen, hatte aber nicht viel Erfolg damit und kurz darauf hörte er gar nichts mehr. „Komm schon, Crawford, du kannst doch nicht den ganzen Tag verschlafen…“ Schwach schlug er nach dem Störenfried, er hatte nicht vor, richtig aufzuwachen, weil sein Kopf ihm bereits in diesem halbwachen Zustand schlimme Konsequenzen androhte. Anders schien die Botschaft zu verstehen, gab aber trotzdem nicht ganz auf. „Hier, trink wenigstens etwas, du bist schon halb dehydriert.“ Mit Anders’ Hilfe gelang es ihm, sich ein wenig aufzusetzen und als etwas Feuchtigkeit seine Lippen netzte, spürte er erst, wie durstig er war. Er leerte das Glas und danach ein weiteres, aber das war auch alles, was er schaffte, bevor er sich nicht mehr länger wachhalten konnte. Wieder war es die Stimme von Anders, die durch die Watte in seinem Kopf drang und was dieser sagte, war genug Motivation, um gegen den Nebel anzukämpfen. „Soll ich einen Arzt oder Heiler anfordern, Herr Schneider?“ Bleierne Gewichte schienen an seinen Lidern zu hängen und als er sie endlich öffnete, war es, als würde Sandpapier über seine Augen schaben. „Siehst du die Notwendigkeit?“ „Nein. Aller Wahrscheinlichkeit nach braucht er keinen. Aber Sie sehen doch selbst, wie schlecht es ihm geht.“ Jemand setzte sich zu ihm auf die Bettkante und aus einem verschwommenen Umriss wurde Herr Schneider, nachdem er ein paar Mal geblinzelt hatte. „Na, mein Junge“, wurde er mit einem Lächeln begrüßt, das die eisblauen Augen nicht ganz erreichte. „Solltest du nicht allmählich aus dem Alter raus sein, wo ich mir Sorgen um dich machen muss?“ Er sollte sich gegen diese Anrede verwehren, aber irgendwie erschien ihm das gerade nicht besonders wichtig. Da war eine Frage, die sich in den Vordergrund drängen wollte, doch er kam nicht ganz darauf. Und sie wurde verscheucht durch eine Hand, die ihm über die Stirn strich, sich wunderbar kühl anfühlte. „Was ist los mit ihm?“ Der Direktor runzelte die Stirn. „Wenn ich es nicht besser wüsste…“ Er verstummte abrupt wieder, wandte dann den Kopf zur Seite, wahrscheinlich dorthin, wo Anders stand. „Erinnert dich sein Zustand nicht an etwas?“ Schweigen erfüllte das Zimmer, er konnte nur seine eigenen Atemzüge hören, die viel zu harsch in seinen Ohren klangen. Er wollte etwas sagen, wusste selbst nicht genau, was. Doch er blieb stumm, als sich plötzlich wieder eisblaue Augen auf ihn richteten. Herrn Schneiders Hand strich jetzt über seine Wangen, immer noch so angenehm kühl. „Das… das ist unmöglich.“ Anders antwortete schließlich, ungläubig. „Aber trotzdem bist du auf die gleiche Idee wie ich gekommen. Das sollte doch etwas bedeuten, nicht wahr?“ Dieses Mal hielt Herr Schneider den Blickkontakt mit ihm aufrecht, sprach schließlich auch zu ihm. „Was hast du angestellt?“ Er wusste nicht, worauf der Ältere hinauswollte und darüber nachzudenken tat viel zu sehr weh, so dass er es lieber bleiben ließ. „Shhh, schon gut… wir werden es auch so herausfinden.“ Er schien nur ein Mal zu blinzeln und im nächsten Moment saß Herr Schneider richtig auf seinem Bett und Anders war an seiner Seite, half ihm dabei, sich aufzurichten. „Lass deine Schilde fallen.“ Es war ein Befehl, so freundlich er auch ausgesprochen worden war und er gehorchte automatisch. Der Direktor beugte sich vor, die eisblauen Augen näherten sich ihm, bis er die eigenen Augen schließen musste und dann berührte seine heiße Stirn die des Älteren. Es war, als würde etwas in ihm aussetzen. Ohne richtig das Bewusstsein zu verlieren, löste sich alles um ihn herum in Dunkelheit auf und es gab nur noch die Energie, die durch seinen Kopf toste. Sein Talent erwachte mit einer Vehemenz, die ihn schwanken ließ, aber er wurde festgehalten. Glasscherben, die bis eben sein Gehirn durchsetzt zu haben schienen, schmolzen und sammelten sich zu einer einzigen Masse, die sich anschließend dehnte und neu verteilte. Es tat mehr weh als alles, was er jemals hatte durchmachen müssen und er wünschte sich einfach nur noch loslassen zu können. Aber dieser Wunsch wurde ihm nicht erfüllt, Herr Schneider verwehrte es ihm. Ein gleißender Blitz schloss den Vorgang ab und er sank in sich zusammen, nach Luft schnappend. Nur langsam nahm er seine Umgebung wieder wahr und es sollte ihn verlegen machen, dass er sich auf Herrn Schneiders Schoß wiederfand, sich an ihm festklammerte, als würde er ansonsten ertrinken. Doch es war ihm egal. Seine rechte Hand gab die Umklammerung auf, bewegte sich unruhig, suchend, bis sie von der des Direktors ergriffen wurde. Ihre Finger verschränkten sich und endlich spürte er den Ring, nach dem er bis eben nur unbewusst gesucht hatte. Instinktiv. Sein Atem beruhigte sich. Es war alles in Ordnung. Er verfiel in einen Dämmerzustand, den man nicht ganz als Schlaf bezeichnen konnte, der aber mit einer tiefen inneren Ruhe einherging. Er erlaubte ihm zu spüren, wie Herrn Schneiders freie Hand gleichmäßig über seinen Rücken strich, der Ältere unternahm nicht einmal den Versuch, sich von ihm zu lösen. „Hat sich Ihre Vermutung bestätigt?“, fragte Anders nach einer scheinbaren Ewigkeit. „Ja, seine inneren Schilde haben sich verändert und es gibt nur einen Grund dafür…“ Und endlich begriff er. Die Ruhe verschwand und nachträgliche Panik schüttelte ihn, denn ohne Herrn Schneiders Hilfe hätte diese Änderung vielleicht niemals stattgefunden. Und sobald sein Talent einen Sprung gemacht hätte, so klein er auch ausgefallen wäre, hätte es sein Gehirn überlastet. Endgültig. Es war völlig egal, dass ihm so etwas in seinem Alter gar nicht mehr passieren dürfte, denn offensichtlich war es ganz einfach so. Die inneren Schilde eines Precogs entwickelten sich nur weiter, wenn es erforderlich war. Herrn Schneiders Aufmerksamkeit hatte sich auf ihn gerichtet, er spürte den Unterschied, ohne ihn wirklich erklären zu können. „Hm… du solltest dich wohl nicht wundern, wenn dein Talent in Zukunft ein kleines bisschen besser funktioniert…“ Mit einem Hauch von Amüsement, das dazu gedacht war, ihm seine Ruhe wiederzugeben. „Das werde ich ganz bestimmt nicht.“ Zu seiner eigenen Überraschung lag echter Humor in seiner Antwort. Er begann sich bereits besser zu fühlen. Weiterhin hundemüde und viel zu warm, aber besser. Herr Schneider lachte leise. „Gut so.“ Wieder eine Hand auf seiner Stirn. „Du kannst deinem Körper sagen, dass er nicht mehr länger gegen sich selbst ankämpfen muss.“ „Wann hat der schon jemals auf mich gehört…“, murmelte er kaum hörbar. Es ließ ein weiteres Lachen durch den Älteren laufen, nur durch ein leichtes Beben verraten. Vielleicht war Herr Schneider genauso erleichtert wie er selbst. >Natürlich bin ich das. Es wäre doch schlimm, sollte meine jahrelange Erziehungsarbeit umsonst gewesen sein.< >Nicht lustig.< Aber jetzt war Wärme in ihm, die nicht nur von dem Fieber herrührte. Der Direktor schien Anders etwas mitzuteilen, der aus dem Zimmer verschwand und ihm so die Gelegenheit gab, sich mehr gegen Herrn Schneiders Körper zu entspannen. Er fühlte sich so schwach, dass er ohne dessen Hilfe garantiert nicht einmal sitzen könnte. Kurz darauf öffnete sich die Tür wieder, aber er sparte es sich, den Kopf zu wenden. Er wollte sich gar nicht bewegen, aber schließlich zwang Herr Schneider ihn dazu, hielt ein Glas an seine Lippen. Hatte er nicht gerade erst getrunken? Nein, versicherte ihm der brennende Durst, der sich abrupt meldete und dieses Mal schaffte er es, mehr als zwei Gläser zu leeren. Trotzdem war Herr Schneider noch nicht ganz zufrieden mit ihm. Obwohl er zumindest auf der mentalen Ebene dagegen protestierte, wurde ihm etwas in den Mund geschoben, was sich als eine Weintraube entpuppte. Er ergab sich in sein Schicksal, wie ein kleines Kind gefüttert zu werden, in der Hoffnung, danach in Ruhe gelassen zu werden. Als letztes erhielt er einen Kuss, dann durfte er sich endlich hinlegen. Er schlief bereits, noch ehe sein Kopf das Kissen berührte. ~TBC~ Wie ihr seht, konnte ich Herrn Schneider nicht allzu lange von Brad getrennt halten, auch wenn es nur für zwei sein wird. ^^# cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)