De Marauders von Friedi (Die Gryffindor-Ravenclawsche Freundschaft) ================================================================================ Kapitel 34: Weihnachtsferien bei Francy (Teil 2) ------------------------------------------------ Jason war, für seine Verhältnisse, eigentlich immer ein kleiner Langschläfer gewesen. Auch an Weihnachten. Nun, da er seit Anfang des Monats sehr viel mit der kleinen Andie spielte und die beiden sich auf irgendeine Weise gegenseitig beeinflussten, war er natürlich deutlich früher wach: es war sechs Uhr morgens. Dummerweise handhabte es die Familie Thomsen so wie viele andere Familien auch: die Weihnachtsgeschenke lagen unterm Weihnachtsbaum. Lee und Megan Potter und auch Liones und Caithlin Potter hielten es für keine schlechte Idee und so wollten sie nun die Tradition mit aufgreifen, wobei ihnen selber nicht ganz klar war, warum sie es bisher nie so gemacht hatten. Jason und Andie jedoch hielten das für äußerst unpraktisch. Der kleine Potter-Wirbelwind war nun Dank Andie unglaublich aufgeregt und versuchte seinen Eltern nun schon seit drei Tagen Antworten zu entlocken, was er zu Weihnachten bekam. Die waren das nie von ihrem kleinen Sohn gewohnt gewesen und hätten sich entsprechend gewundert, wenn Andie nicht das gleiche bei ihren Eltern versucht hätte. Und mittlerweile, da die beiden sich ja nun schon einiges voneinander abgeguckt hatten, überraschte das niemanden mehr. Jedenfalls war nun der 25. Dezember und Jason und Andie hielten es absolut nicht mehr aus und wollten sich in die Wohnstube schleichen. Dummerweise schienen die Erwachsenen wohl irgendwie damit gerechnet zu haben, denn sie hatten die Tür abgeschlossen, um nach dem Frühstück alle beisammen zu haben. „Oh so ein Käse!“, maulte Jason. „Kindersicher!“ Andie hingegen schien das nicht zu stören und sie holte sich einen Stuhl und stellte ihn vor die Tür. „Kannst du mich auf deine Schulter nehmen?“, fragte sie und kurz später war Jason auf den Stuhl geklettert und sie kletterte auf seine Schulter, um sich den Schlüssel, der oben auf dem Türrahmen versteckt war, zu angeln. Zufrieden krabbelte sie wieder von Jason’s Schulter und schloss die Tür auf. Als diese dann offen war sprangen beide strahlend vom Stuhl und auf die Berge von Geschenken zu, die unterm Baum verteilt lagen. Nun ergab sich das nächste Problem: Wie fanden sie nun heraus, welche Geschenke nun für sie waren und welche für die anderen? Andie schüttelte ein Päckchen nach dem anderen, aber wie wollte sie erraten, was da drin war? „Sagt mal, was macht ihr da?“, hörten sie jemanden hinter ihnen und erschrocken wandten sich die zwei Kleinen um. Im Türrahmen stand James – noch im Pyjama. „Big Jay!“, rief Jason fröhlich und fiel seinem großen Bruder um den Hals. „Ja, ist ja gut, du kleiner Hüpferling!“, versuchte James sich aus der Umarmung zu befreien. „Ihr habt doch nicht etwa ganz alleine euch hier her geschlichen nur um vor den anderen eure Geschenke auszupacken?“ Jason und Andie grinsten James selbstzufrieden an, wobei auch eine Spur Verlegenheit bei Jason zu erkennen war. „Also echt mal!“, fuhr James fort. „Da kommt ihr nicht mal vorher bei mir vorbei, um mich zu holen?“ Nun grinste auch er. Es war ja klar gewesen, dass James natürlich nicht hatte ernst bleiben können. Prompt setzte auch er sich zu den Geschenken und er suchte den beiden kleinen ihre Geschenke raus. Die drei wären auch fast dazu gekommen, diese auszupacken, wenn Haily James nicht in und auswendig kennen würde. „Jamie, wage es dir!“, kam es von der Tür her. Verwundert drehten sich James und die beiden Kleinen um. Auch Francy war mitgekommen und beide Mädchen blickten James warnend an. „Wieso?“, fragte James. „Es ist Weihnachten! Es ist unser gutes Recht unsere Geschenke zu öffnen.“ Weder Haily noch Francy antworteten. Sie sahen James nur drohend an. Bei Haily war das in dem Fall sogar noch weitaus drohender als der Francy’s und James hasste ihren „Sag-noch-ein-Wort-und-du-kannst-dich-auf-was-gefasst-machen-Blick“. „Hör auf mich so anzusehen!“, meinte James und diesen Wunsch bekam er erfüllt denn Haily bedachte ihn nun mit ihrem „Du-bist-Tod-Blick“. (<- das ist übrigens nicht ganz so wörtlich zu nehmen^^) „Wieso verleitest du meine kleine Schwester zum Unfug anstellen?“, fragte Francy mit einem Gesichtsausdruck, als würde sie James am liebsten gleich irgendetwas antun. „ICH?!?“, empörte sich James. „Als ich hier rein kam, saßen die beiden schon unterm Baum. „Und da lässt du sie natürlich unterm Baum sitzen!?“ „Joah!...“ Jason und Andie schienen das lustig zu finden und sie blickten amüsiert von Francy zu James und wieder zurück. Schließlich schnappte sich Andie wahllos irgendein Päckchen, von dem sie glaubte, dass es für ihre große Schwester bestimmt war und lief auf Francy zu. „Pack du doch auch deine Geschenke aus!“, bettelte sie und hielt ihr das Päckchen hin. Francy grinste Andie sarkastisch an. Man merkte, dass das kleine Mädchen noch nicht lesen konnte, denn das Geschenk war für Elina bestimmt. „Danke, Mausie, aber nein, ich warte noch“, sie legte das Geschenk zurück und schleifte ihre kleine Schwester aus der Stube, während Haily das gleiche mit Jason und auch mit James tat. Die zwei Kleinen protestierten, doch die Mädchen achteten nicht darauf. Francy schloss die Tür wieder ab und nahm den Schlüssel gleich an sich und Haily ging James’ Zauberstab konfiszieren, damit er auch ja nicht die Tür wieder aufzaubern konnte. Sirius, Remus und Peter, die bei Haily’s Betreten des Raumes wach geworden waren, wunderten sich doch sehr, als sie in James Sachen nach seinem Zauberstab kramte und ohne auf seine Proteste zu achten damit wieder hinausging. Was nun folgte war, dass sich eine interessante Szenerie bei Francy im Zimmer ereignete. James versuchte mit aller Mühe seinen Zauberstab zurückzuholen und normalerweise hatte er da einen kleinen Vorteil, weil er von der Körperhöhe her größer war als Haily. Tatsächlich war Haily schon ziemlich klein für ihr Alter, aber Lily und Elina ging das ja auch nicht anders. Haily jedoch hatte es geschafft Francy den Zauberstab zuzuwerfen und diese hatte den Zauberstab mit einem gekonnten Sprung auf den Schrank gelegt. Und nun war James angearscht, denn er konnte springen soviel er wollte, er kam einfach nicht an seinen Zauberstab ran, denn dieser war weiter nach hinten gerollt. Einen Stuhl holen ging auch nicht, denn Lily unterstützte Haily ja bei allem, was sich gegen James richtete mit Begeisterung und so hatte sie sich auf den Stuhl neben ihrem Bett gesetzt, gerade als James darauf zukommen wollte. „Hey das ist gemein!“, protestierte er und klang dabei wie ein kleines Kind. Die Mädels schien das nicht zu stören und Lily blieb seelenruhig auf dem Stuhl sitzen, während Francy gerade die anderen Stühle im Zimmer in Beschlag nahm. Nun versuchte James es auf eine andere Weise, in dem er sich aus seinem Gästezimmer, den Stuhl von seinen Klamotten frei räumte, um diesen zu nutzen. Haily und Francy ahnten das jedoch sehr wohl und so holte Francy den Zauberstab vom Schrank und versteckte ihn in ihrem Kissenbezug. James würde ihn dort nie finden. Tatsächlich guckte James ziemlich blöd aus der Wäsche, als er den Zauberstab nicht dort fand, wo er ihn erwartet hatte. „Hey, der war doch gerade noch hier!“, meinte er. „Den hat das Monster, das sich dort oben versteckt gefressen“, behauptete Francy ohne rot zu werden. „Monster?“, kicherte Haily. „Das behauptet Nicy immer“, erklärte Francy. „Verstecken die sich nicht im Schrank?“, fragte Lily. „Nicy’s Monster versteckt sich auf dem Schrank!“, beharrte Francy und Lily und Haily und auch Elina kicherten. Nur James fand das nicht lustig. „Dann sag deinem Monster, es soll meinen Zauberstab wieder ausspucken!“, empörte er sich, doch keines der Mädchen machte Anstalten dies auch zu tun. Jason und Andie lugten ins Zimmer. Francy hatte sie eigentlich beide in Andie’s Zimmer zurück verfrachtet, aber wie kleine Kinder nun mal so waren. Sie blieben ja nicht da, wo sie bleiben sollten. Gespannt verfolgten die beiden eine Weile die Diskussion zwischen James und den Mädels, dann glaubte Andie offenbar Francy wäre abgelenkt und sie begab sich auf die Suche nach dem Wohnzimmerschlüssel, wobei sie in den Schubladen ihrer Schwester suchte. „Sag mal was wird das?“, fragte Francy. „Streit dich mal mit dem Jungen da weiter!“, meinte die Kleine anstatt zu antworten und sie deutete auf James, woraufhin sie Lachen seitens Lily, Haily und Elina erntete. „Werde ich tun, Süße“, versprach Francy. „Aber erst, wenn du hier von meinen Sachen wegkommst.“ Sie schnappte sich das kleine Mädchen und setzte sie und Jason wieder vor die Tür. „Jason hat dir gar nichts getan!“, verteidigte James seinen kleinen Bruder, doch Francy grinste ihn nur süffisant an. Die Lily, Haily und Elina legten sie nun wieder in ihre Betten, um noch etwas weiter zu schlafen und auch Francy machte Anstalten das gleiche zu tun. James hingegen machte keine Anstalten aus dem Zimmer zu gehen. Er guckte sich nun auf Francy’s Tisch um, in der Hoffnung sie hatte ihn hier vielleicht versteckt. Doch er hatte sie doch nicht ernsthaft für derart dämlich gehalten? Lily und Haily lachten, als Francy nun auch James samt seinem Stuhl aus dem Zimmer schmiss und James gab sich grummelnder Weise geschlagen. Er schleifte seinen Stuhl zurück in das Gästezimmer, wo er mit den drei anderen Jungs schlief. Diese jedoch schienen es noch nicht besonders eilig zu haben aus dem Bett zu kommen und alle drei grunzten genüsslich. „Ihr hättet mir ruhig mal helfen können!“, beschwerte James sich, wohl wissend, dass keiner der drei wirklich schlief. „Warum sollten wir?“, fragte Peter gähnend. „Streiten wir uns mit Haily oder du?“ James wusste nicht, was er darauf antworten sollte und er legte sich grummelnd zurück ins Bett. Er schaffte es für etwa anderthalb Stunden wieder wegzunicken. Dann schwangen sich irgendwann Sirius, Remus und Peter aus ihren Betten und James drehte sich um. „Ach! Nun auf einmal steht ihr auf!?!“, beschwerte er sich. Er bekam keine Antwort. Sirius, Remus und Peter lachten nur, während sie sich umzogen. Murrend stand nun James wieder auf und zog sich auch um. Unten im Esszimmer warteten bereits die Erwachsenen auf die Teenys. „Morgen“, grüßte Mrs Thomsen grinsend, als die Jungs das Esszimmer betraten. „Wer hat eigentlich den Wohnzimmerschlüssel weg gefunden?“ „Francesca“, antwortete James prompt. Sirius wandte den Blick langsam zu seinem besten Freund. „Du beschuldigst so ganz einfach meine Freundin?“, ging er James an. Dieser zuckte zusammen. „Wenn’s doch aber wahr ist…“, wollte er sich verteidigen, doch Sirius schien ihm nicht glauben zu wollen und so diskutierten die beiden eine Weile miteinander. Mrs Thomsen und Megan Potter blickten sich an. Dann schüttelten sie die Köpfe. Bei den Teenys war Hopfen und Malz verloren! Die Mädels kamen fröhlich die Treppe runter. „Morgen“, grüßten sie und winkten fröhlich in die Runde. „Frohe Weihnachten!“ „Frohe Weihnachten“, wünschte Mr Thomsen. Francy beobachtete amüsiert die Diskussion zwischen James und Sirius. Auch Haily grinste breit und Lily blickte bei diesem Anblick drein, als ob Sie heute zusätzlich noch Geburtstag hätte. „…Sie haben mir meinen Zauberstab weggenommen“, beschwerte sich James bei Sirius, während sich die Mädels kichernd an den Tisch setzten. „Irrtum!“, entgegnete Sirius. „Das hat wenn dann Haily getan, aber Francy macht das nicht!“ James klappte der Unterkiefer runter. Wie konnte Sirius nur so an die Unschuld von Francesca glauben? In dem Moment kamen Andie und Jason wieder dazu und Andie zupfte Francy am Ärmel. „Krieg ich jetzt den Schlüssel?“, bettelte sie. „Siehst du?“, meinte James zu Sirius gewandt und deutete auf die kleine 4-jährige. Nun mischte sich Caithlin Potter ein. „Was ist hier eigentlich los?“, fragte sie und sie sah bedrohlich von einem zum anderen. Haily blickte ihre Mutter ernst an. „Also“, begann sie. „Jason und Andrée konnten es anscheinend nicht länger aushalten und wollten schon ins Wohnzimmer. Und Jamie ist natürlich ein super gutes Vorbild und lässt die beiden rein-„ „Hab ich nicht!“, protestierte James. „Sie haben die Tür alleine aufgekriegt.“ „- Und Francy und ich haben dann lediglich den Schlüssel konfisziert“, fuhr Haily unbeirrt fort. „Damit auch Jamie mal lernt sich zu gedulden…“ Soweit das möglich war, klappte James der Unterkiefer noch weiter runter und Lily und Elina kicherten. Auch Remus und Peter schienen das unglaublich witzig zu finden und Sirius bedachte James mit einer Art „Verberge-deine-Schande-Jamie!-Blick“. Lee und Liones Potter blickten sich an und schienen sich insgeheim einig zu sein, dass ihre Kiddys schon sehr seltsam waren und es war besser keinen Kommentar abzugeben, denn sie erzogen sich ja doch gegenseitig. „Hailiana hat Recht, James“, schlug sich Megan Potter auf die Seite ihrer Nichte. „Du könntest ruhig mal ein bisschen mehr Vernunft an den Tag legen und deinem Bruder ein besseres Vorbild sein.“ „Aber dann wird er ja ein Spaßverderber!“, mischte sich Jason ein und er blickte seine Mutter mit großen Kulleraugen an. „Vorbilder sind sowieso Bilder, little Jay“, meinte James. „Und Bilder sind zum an die Wand hängen!“ Jason lachte. Doch Lee und Megan Potter sahen James warnend an. „James Lee Potter“, fing Megan drohend an. Der angesprochene zog seinen Kopf ein und setzte sich kleinlaut auf seinen Platz. Haily blickte ihren Cousin leicht schadenfroh an, wobei, das schadenfrohe wieder nur von ihm als solches gedeutet werden konnte. Haily war einsame Spitze darin, ihre Mimik so zu verstellen, dass nur James sie deuten konnte. James regte das zuweilen auf, doch er erreichte ja doch immer nur das Gegenteil. Das Frühstück verlief dann recht gemütlich. Francy und Sirius hatten schon am Vorabend noch wieder ihren neuen Punsch gebraut und Francy’s Mutter hatte ihn zum Frühstück noch einmal aufgewärmt und so gab es wieder mal herrlich leckeren Punsch zum Frühstück. James hatte wieder versucht Sirius und Francy das Rezept zu entlocken, doch die hielten immer noch dicht. Es kam ja auch nicht in die Tüte, dass irgendjemand anderes ihr schönes Geheimrezept erfuhr. Das würden sie sich irgendwann patentieren lassen und dann damit reich werden. Andie und Jason dagegen schienen das Rezept der beiden mit einer Vorliebe zu variieren. Denn sie schütteten jedes Mal Ahornsirup mit rein, als ob der Punsch noch nicht süß genug gewesen wäre und getreu dem Motto: Ein Kind kann sich nicht überzuckern. Ein Kind ist Zucker! Endlich, als das Frühstück vorbei war, schloss Francy die Tür zum Wohnzimmer wieder auf und sie konnte gar nicht so schnell gucken, wie Jason und Andie bereits im Zimmer waren und auch die kleine Nicole war ziemlich schnell bei den Geschenken. James wirkte nun ziemlich kleinlaut, denn er wollte nicht wieder irgendeinen Spruch von Haily entgegen geworfen bekommen. Darauf hatte er zur Abwechslung mal keine Lust. Er nahm sich deswegen etwas zögerlich seine Päckchen, was die Mädels trotzdem mit amüsierten Grinsen beobachteten. Unterdessen machte Mr Thomsen Weihnachtsmusik an: Last Christmas I gave you my heart But the very next day you gave it away This year To save me from tears I'll give it to someone special … Nicy packte gerade ihre neuen Kuscheltiere aus. Sie war mit ihren drei Jahren in einem Alter, in dem man Kuscheltiere als Schatz betrachtete. Fröhlich kuschelte sie sich an ihre Stofftiere und rannte vergnügt zu ihrer großen Schwester um sich auch an sie zu kuscheln. Sirius schob seine Unterlippe vor. Er hatte sich schon gefreut, dass Andie ihm nun erlaubte, sich neben Francy zu setzen und nun hinderte ihn auch noch die kleine Nicy daran sie für sich zu beanspruchen. „Wow!“, freute sich Andie in der Zwischenzeit als sie einen Kinder-Zauberstab auspackte. Dieser Zauberstab konnte gerade einmal Funken sprühen oder Blümchen hervor bringen, aber Andie war überaus glücklich rannte in der Stube umher und zauberte jedem Blümchen auf den Kopf, wobei Sirius hinterher aussah, als ob er gerade aus einem Blumenbeet auferstanden wäre. Francy blickte ihn belustigt an. Sie hielt sich die Hand vor den Mund, um ein Kichern zu verbergen, doch das gelang ihr ziemlich schlecht. James dagegen gab sich erst gar keine Mühe ein Lachen zu verbergen und er schmiss sich nach hinten weg, wobei er sich zu früh gefreut hatte, denn Jason hatte einen kleinen Quaffle geschenkt bekommen und der flog „„versehentlich““ von hinten gegen James’ Kopf. Mit einem absolut komischen Gesichtsausdruck drehte sich James ganz langsam zu seinem kleinen Bruder um. Wahrscheinlich hatte er beabsichtigt, dass sein Blick abschrecken sollte oder so was in der Art, doch er kam dem nicht wirklich nahe. Jason und auch Andie fanden Den Gesichtsausdruck unglaublich lustig. „Hüpferling!“, sagte James in einem Tonfall, als ob er sich zum Kampf bereit machte, doch der Kleine lachte nur, woraufhin James sich seinen Bruder schnappte und ihn durchkitzelte. Das war im Grunde keine Seltenheit bei den Potters, daher kümmerten sich Lee und Megan Potter da eher weniger drum, denn James tat Jason damit schon nicht weh. Andie jedoch missinterpretierte die Situation und kam Jason zu Hilfe. „Ey, das ist gemein!“, rief sie und verwandelte James mit ihrem Spielzeugzauberstab in eine wahre Blumenrabatte. Blöd aus der Wäsche guckend, ließ James von Jason ab. Rings um ihn herum fand offenbar jeder seinen Anblick lustig und auch die Erwachsenen konnten nicht anders als zu lachen. Irgendwas musste James doch in der letzten Zeit falsch machen! Irgendwann wandten sie sich dann aber wieder den Geschenken zu. Darunter waren natürlich jede, jede Menge Süßigkeiten, selbst gestrickte Pullover (Mütter verschenken so was ja immer unglaublich gerne *grins*) und diverse andere Dinge. So bekam Peter noch einiges an Zubehör für sein Zauber-Foto-Set und Sternkarten und diverse andere Sachen, was mit Astronomie zu tun hatte. James und Haily hatten natürlich unglaublich viel Quidditchzeug bekommen. Auch von Dustin und Marcus hatten sie was geschickt bekommen, wobei sich die beiden Kapitäne der beiden Hausmannschaften offensichtlich abgesprochen haben mussten, denn aus der Gryffindor-Ravenclawschen Freundschaft waren mittlerweile auch zwei neue Quidditchuniformen hervorgegangen, im gleichen Design wie die T-Shirts. So bekam James also von Dustin einen roten Quidditchumhang mit einem Löwen und einem Adlerkopf auf einem bronzefarbenen Streifen, während Haily einen blauen Umhang bekam auf dessen goldenem Streifen ebenfalls die beiden Wappentiere zu sehen waren. Auf dem Rücken der beiden Umhänge standen jeweils der eigene Name und die Mannschaftsposition. Außerdem lagen in den Paketen noch jeweils ein Schal bei, wobei der von James lustigerweise blau-golden war und der von Haily rot-bronzefarben. James grinste und las sich die Karte durch, die Dustin ihm beigelegt hatte. Hi James! Marcus und ich haben uns vor den Ferien noch mal zusammengesetzt gehabt und haben uns gedacht, dass wir zu unseren Trainingsspielen und zu unseren Finalspielen eine Uniform tragen sollten, die die Freundschaft unserer Häuser symbolisiert. Und da wir ja alle schon solche schicken T-Shirts haben, dachten wir uns passen wir doch unsere Quidditchumhänge daran an. Außerdem dachten wir uns, dass das natürlich hervorragend zu dir und Haily passen würde =) Ich wünsche dir und deiner Familie noch ein frohes Weihnachtsfest und komme fit aus den Ferien zurück. Ich verspreche dir, das Training wird auf keinen Fall gemütlicher werden. *grins* Gruß Dustin Wood Inhaltlich stand bei Haily ungefähr das Gleiche. Die beiden Potter-Cousins grinsten. Wie waren Dustin und Marcus bloß dahinter gekommen, dass es zu den beiden passen würde? Unterdessen war Elina Remus um den Hals gefallen, denn er hatte ihr ein Mal- und Zeichen-Set geschenkt. In dem enthalten waren verschiedenste Farbstifte, mit teilweise magischen Effekten, sodass manche Farben besonders schön funkelten oder im Dunkeln leuchteten. Dann waren diverse Bleistifte und Kohlestifte in verschiedenen Stärken enthalten, sowie verschiedene Radiergummis, mit denen man auch wieder verschiedenste Effekte erzielen konnte. Und außerdem waren natürlich Zeichen- und Skizzenblock enthalten. So konnte Elina nun also voll und ganz ihre Leidenschaft ausleben. „Oh, danke, Ray!“, freute sie sich und küsste ihm auf die Wange. „Nicht zu danken“, erwiderte er, sichtlich froh darüber, dass Elina sich so freute. Offensichtlich hatte er, für seine Verhältnisse, ziemlich viel ausgeben müssen, um ihr ein solches Geschenk zu machen und es war schon nicht so einfach für ihn. „Gibt noch nen zweiten Teil. Den bekommst du dann zum Geburtstag.“ „Jetzt hast du’s ja verraten!“, warf Lily ein. „Macht ja nix“, fand Elina, während sie noch immer Remus umarmte. Er war für sie wirklich nicht mit Millionen von Galleonen zu ersetzen. Elina dagegen war kreativ geworden. Sie hatte sich beim letzten Shoppingausflug in einem Bastelladen umgesehen gehabt und dabei Motive für 3D-Karten entdeckt. Well, die Motive hatte sie sich dann nicht gekauft. Wohl aber die Klebepads, die man dazu kaufen musste, um den 3D-Effekt hinzubekommen. Seit dem hatte sie dann Abend für Abend mit ihrem Zeichenblock dagesessen und hatte sich die 3D-Motive selbst erstellt und bei 7 Karten, die sie auf diese Art und Weise gebastelt hatte, hatte das auch entsprechend viel Zeit in Anspruch genommen, noch zumal sie ja irgendwie dafür hatte sorgen müssen, dass ihre Freunde nichts mitbekamen. Jedenfalls hatte Remus einen süßen kleinen Hund als Motiv, der ein kleines Herzchen im Maul hielt, auf dem seiner und Elina’s Namen standen. Der Hund sollte eine ganz kleine und unscheinbare Anspielung auf Remus’ kleines haariges Geheimnis sein, wobei Elina diese Anspielung bewusst nicht hatte u deutlich machen wollen und Remus bemerkte es auch nicht. Tierbabys hatten im allgemeinem etwas Niedliches. Haily und James dagegen, hatten, wer hätte es auch ahnen können, etwas mit Quidditch zusammenhängendes als Motiv bekommen, während bei Lily und Francy jeweils kleine Kätzchen zu sehen waren mit Weihnachtsmützchen. Bei Peter hatte Elina auf seine Astronomieleidenschaft angespielt und Sirius hatte ebenfalls ein Hundemotiv bekommen, denn seit dem Besuch bei Hagrid verband Elina bei dem Gedanken an Sirius immer irgendwie den Gedanken an einen Hund, wobei sie damals natürlich noch nicht ahnen konnte, wie begründet dieser Gedanke noch werden würde. Irgendwann, nachdem alle ihre Geschenke ausgepackt hatten, was erstaunlich viel Zeit in Anspruch genommen hatte, setzten sich alle gemütlich an einen Tisch und spielten Brettspiele. Dies kam einer logistischen Meisterleistung gleich, denn bei 17 Personen gestaltete sich das leicht schwierig. Gut Nicy, Andie und Jason vergnügten sich selbst mit ihren neuen Spielsachen, doch mit 14 Personen gestaltete sich die logistische Frage auch nicht wirklich leichter. Lily hatte dann die Idee Monopoly zu spielen. Dabei war sie zwar die Einzige, die von diesem Spiel jemals schon etwas gehört hatte, aber das konnte sie ja erklären und so konnten „alle“ mitspielen. Zumindest dann wenn einer die Bank übernahm und die Erwachsenen in „Teams“ spielten. Letzteres hatte auch seine Vorsteile, denn wie sich rausstellte liebte Caithlin Potter es offensichtlich ihren Mann zu beraten, wenn es um Finanzen ging und dieser nahm das scheinbar dankend an. Monopoly war ja außerdem ein Stundenfüllendes Programm und je mehr Leute mitspielten, desto länger konnte es dauern. Demzufolge musste das Spiel über Mittag unterbrochen werden, um es nach dem Mittag fortzusetzen. Irgendwann entschied es sich zwischen Lily und Francy, die, was die Finanzen anbelangte ziemlich gute Strategien entwickelt hatten und somit die anderen im Laufe des Spiels förmlich das Geld aus der Tasche gezogen hatten. Peter hatte es amüsiert. Sein Job die Bank zu übernehmen war ziemlich sicher. „Ich biete dir die Schlossallee gegen den Rathausplatz“, bot Lily an. Der Rathausplatz war die letzte Straße, die ihr zum grünen Straßenzug noch fehlte und Francy hatte bereits die Parkstraße. „Moment mal!“, mischte sich James ein. „Die begehrteste Straße gibst du weg?!?“ „Warum nicht?“, erwiderte Lily grinsend. Francy kicherte. „Abgemacht“, meinte sie und die Straßen wurden getauscht. Eigentlich machte es kaum noch einen Unterschied, denn Lily hatte bereits den gelben Straßenzug mit Hotels zugepflastert, während auf Francy’s roten Straßenzug auch lauter Häuserreihen standen. Die Bahnhöfe waren zur Hälfte in Lily’s und zur anderen in Francy’s Besitz und allen anderen Straßen waren ziemlich gleichmäßig unter den beiden aufgeteilt. Eigentlich wurde das Geld zwischen den beiden nur noch hin und her geschoben. Uneigentlich jedoch, war es immer noch ein bisschen davon abhängig, wie viel Glück man mit den Würfeln hatte: Bevor Lily würfelte investierte sie noch einen Teil ihres Geldes in Häuser, die sie auf die grünen Straßen setzte und mit dem nächsten Mal würfeln gelangte sie auf Los und ließ sich von Peter 4.000 Pfund aus der Bank geben. Francy war dran und setzte auch auf ihren neu gewonnen Straßenzug Häuser. Danach blieb sie dummerweise vor einem Hotel stehen, das auf Lily’s Shakespeare Straße (entspricht einmal der Goethestraße XD) stand. „24.000, bitte!“, freute sich Lily und Francy gab ihr mit einem gespielten Grummeln das Spielgeld. Lily landete mit ihrem nächsten Zug auf einer eigenen Straße. Allerdings schienen die Würfel Francy nicht mehr zu mögen, denn als nächstes blieb sie auf der Bahnhofstraße stehen. Da Lily gerade erst vier Häuser darauf errichtet hatte waren gleich noch einmal 24.000 weg und Francy musste die Häuser auf ihrem dunkelblauen Straßenzug dummerweise wieder verkaufen, um wieder Bargeld zu haben. „Ach so ein Käse!“, fluchte Francy grinsend, während Lily lachte. Es ging noch eine Weile so weiter. Irgendwie war Francy gerade in eine Pechsträhne geraten und zum Schluss gewann doch Lily. „Ach verflixt!“, meinte Francy, doch sie meinte es in keinster Weise ernst. „Nächstes Mal gewinnst du“, erwiderte Lily und blickte ihre Freundin grinsend an. „Das wollen wir erst mal sehen“, mischte sich Sirius ein. Peter schnaubte amüsiert. „Das sagst gerade du?“, fragte er. „Du hast dein Geld ja quasi zum Fenster rausgeschmissen!“ „Ja, ja, Pete“, antwortete Sirius gespielt gereizt. „Mach dich nur lustig über mich!“ Tatsächlich war Sirius der erste gewesen, der verloren hatte. Es hatte sich gezeigt, dass er scheinbar absolut nicht mit so viel Geld umgehen konnte. Lee Potter, der eigentlich auch von seiner Frau beraten wurde, hatte ihre Ratschläge ganz offenbar auch etwas zu leichtfertig ignoriert, denn er war der nächste gewesen, der rausgeflogen war und auch James kam, was das anbelangte scheinbar sehr nach seinem Vater. Die anderen hatten sich dann schon etwas länger gehalten. Aber gegen Lily’s und Francy’s Strategien mit verlockenden Angeboten, Kreditvergaben und so weiter hatten sie einfach nicht ankommen können. Genau genommen hatten die beiden der Bank ziemliche Konkurrenz gemacht. „Wer hat dir eigentlich beigebracht so mit Geld umzugehen?“, erkundigte sich Mrs Thomsen bei Lily. „Mein Großvater mütterlicherseits war Bänker“, erwiderte Lily. „Meine Schwester und ich waren, als wird Kinder waren sehr oft bei ihm zu Besuch und da hab ich ziemlich viel mitbekommen, weil er auch meine Eltern ab und zu beraten hat.“ „Cool“, meinte Haily. „Erklärst du mir bei Gelegenheit ein paar Tricks?“ „Sicher“, meinte Lily und strahlte. Francy grinste. „Ich fand es war gar nicht so schwer, die Strategie mit zu übernehmen“, lachte sie. „Du hast nicht ein was davon wirklich selber verstanden?“, wunderte sich Lily. „Nö!“, grinste Francy. „Ich hab nur versucht mit dir mitzuhalten.“ Lily kippte vor Lachen nach hinten weg, während die anderen Francy verblüfft anguckten. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Die Ferientage schritten dahin. Zwischen Weihnachten und Silvester hatten die Mädels sich noch vorgenommen wenigstens einmal einen ausgedehnten Shoppingtag zu veranstalten. Andie konnte es eigentlich nicht haben, dass Francy was alleine mit ihren Freunden unternahm. Zumindest, wenn sie die potentielle Möglichkeit hatte mit dabei zu sein. Nach einigem Gemaule seitens der Kleinen, am Morgen des 28. Dezembers hatte sich Sirius eingeschaltet und Andie angeboten, dass er und James zusammen mit ihr und Jason den ganzen Tag Schneemänner und Iglus bauen und Schneeballschlachten veranstalten würden. Er konnte ja nicht ahnen, was für ein waghalsiges Opfer er da gerade gebracht hatte. Remus und Peter witterten aus irgendeinem Grund gleich Gefahr und behaupteten stocksteif und fest, ihnen wäre heute nicht nach Schneeballschlachten. James und Sirius wunderten sich zwar, dass die beiden lieber durch Winchester spazieren wollten, weil Peter gerne Fotos machen wollte, aber schließlich zuckten sie nur mit den Schultern und nahmen die drei Kleinen mit nach draußen aufs Feld. Die vier Mädels waren glücklich. Ein ganzer Tag nur für ne Shoppingtour und das ohne dass irgendwer sie dabei irgendwie stören konnte! Das war fast wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag zusammen. Francy hatte zwar auch Bedenken, dass Andie irgendwas mit Sirius anstellen könnte, aber im nächsten Moment verdrängte sie diesen Gedanken. Sirius würde sich sicher durchsetzen können. … Glaubte sie jedenfalls. Gemeinsam machten sich die Mädels munter schwatzend auf den Weg. Ziel ihrer Shoppingtour waren wie immer Kleider, aber auch Schuhe und eventuell auch noch ein bisschen anderer Krims Krams, wenn sich irgendwas Nettes finden sollte. Francy kannte auch einige hübsche Läden in Winchester, in denen sie auch ab und zu einen kleinen Rabatt bekommen konnten, weil Mrs. Thomsen die Inhaber sehr gut kannte. … Connections eben! Als erstes betraten sie einen Schuhladen. Elina kam beinahe aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, denn sie hatte noch nie ein derartig großes Schuhgeschäft gesehen. Ihre Eltern mussten sich immer sehr genau überlegen, wofür sie das Geld ausgaben, da man bei elf Kindern nun mal darauf achten musste. Und die meisten größeren Schuhgeschäfte, so glaubten sie jedenfalls, hatten teurere Preise, weil sie mehr Markenprodukte verkaufen würden. „Nicht zwangsläufig“, meinte Lily, als Elina die Ansicht ihrer Mutter erklärte. „Manche kleineren Geschäfte müssen auch teuer verkaufen, einfach weil sie weniger Kunden haben, um ihre Kosten zu decken. Das hat mir mein Opa mal so erklärt. Aber es kommt auch immer darauf an…“ „Das Geschäft hier ist aber sehr günstig“, erzählte Francy. „Mum kauft hier auch bevorzug ein.“ Und tatsächlich gab es hier sehr erschwingliche Preise. Haily hätte gleich fünf Paar Stiefel und noch einige andere Schuhe gefunden, die sie sich alle auf einmal hätte kaufen können und sie hätte immer noch Geld übrig gehabt. Es blieb jedoch bei einem hübschen Paar Winterstiefel mit flachen Absätzen. Das schwarze Kunstleder war mit türkis-blauen Ranken verziert und vereinzelt waren kristallblaue Schneeflocken aufgestickt. Die Verkäuferin wollte 25 Galleonen für die Stiefel. Elina hielt 25 Galleonen zwar immer noch für eine Menge Geld, aber sie hatte einmal bereits mitgekriegt, wie ihre Mutter erzählt hatte, dass sie sich Stiefel für 35 gekauft hatte. Im Vergleich gesehen, waren 25 ein wahres Schnäppchen. Sie selber fand ebenfalls ein Paar Stiefel, die jedoch nicht ganz so hoch waren, wie die von Haily. Diese Winterschuhe waren eher schlicht und hatten nur ein paar Metallschnallen zur Verzierung. Aber Elina gefielen die Schuhe so und sie waren außerdem noch im Angebot, sodass sie sie für nur 16 Gelleonen bekam. „Die sind hübsch!“, fand Lily und reckte sowohl Elina als auch Haily die Daumen hoch, als sie sie zeigten. „Danke“, freute sich Haily und strahlte und auch Elina schien glücklich. Anschließend gingen sie in ein Modegeschäft, wo Lily einen wunderschönen langen weißen Pullover fand. Er war unglaublich gemütlich und mit einem weiten Kragen und fast so lang wie ein Kleid. Haily’s Augen leuchteten mit, als Lily den Pullover anprobierte. „Oh wie herrlich!“, sprach Francy aus, was Haily dachte. „…Aber teuer!“, bemerkte Elina das Preisschild mit einigem Bedauern. Sie hätte sich sonst auch so einen Pullover gekauft. Lily blickte auf den Preis. „Hm…“, meinte sie nachdenklich. Es war wirklich nicht gerade billig. Sie hatte zwar genug Geld bei, aber wollte sie es wirklich alles auf einmal ausgeben? „Wenn du willst bezahl ich für dich mit“, bot Haily an. „Das kann ich doch nicht annehmen“, meinte Lily und errötete. „Ich glaube es geht so. Dann muss ich mich nachher nur etwas zurücknehmen.“ Und so verzichtete Lily im nächsten Geschäft darauf großartig rumzustöbern. Sie hatte noch immer etwas Geld übrig, aber sie wollten eventuell noch in ein kleines Café und sie wollte auch nicht alles ausgeben. Haily hatte das unbeschreibliche Glück, dass sie sich keine Gedanken über Geld machen brauchte. Ihre Eltern schienen damit zu rechnen, dass sie öfters ausgedehnte Shoppingausflüge machen würde, je älter sie wurde. Somit fiel das Taschengeld auch dementsprechend aus. Elina beneidete sie ein wenig, aber sie wollte Haily auch nicht bitten, für sie mitzubezahlen. Zugegeben, das brauchte sie auch nicht, denn Haily tat das freiwillig. „Wir können uns doch nicht ständig von dir was bezahlen lassen“, meinte Lily irgendwann. „Das können wir dir doch nie zurückzahlen!“ „Dafür fallen dann eben die Geburtstagsgeschenke kleiner aus“, schlug Haily vor. „Fairer Vorschlag“, fand Francy grinsend. „Aber, wenn ich dich so beobachte, kann ich mir gerade nicht vorstellen, dass du dich daran auch selber hältst.“ Haily lachte. „Ist ja gut“, meinte sie. „Aber ins Café lad ich euch ein.“ Francy rollte amüsiert die Augen. „Weißt du nicht wohin, mit dem Geld oder was?“, fragte sie. „Doch, in die Ladenkassen“, lachte Haily. „Nein, Scherz, ich spendiere einfach irgendwie gerne.“ „Ja, ja“, lachte Francy, beließ es aber dabei. Sie stöberten noch durch einige kleinere Lädchen. In einem Buchhandel fand Francy einen Fantasy-Roman namens „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“. „Ui, klingt spannend“, fand Lily, die Francy beim Lesen der Inhaltsbewertung auf der Rückseite über die Schulter schaute. „Ja, find ich auch“, erwiderte Francy. Bücher waren so ein interessantes Thema, bei denen sich sie, Lily und Haily fast immer auf Anhieb einig waren. Die Bücher, die sie kauften gehörten quasi sowieso ihnen allen drein. Haily bezahlte gerade einen anderen Roman, den sie entdeckt hatte. „Was habt ihr gefunden?“, erkundigte sie sich. „Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter“, erzählte Francy und zeigte Haily das Buch. „Ui cool!“, bekam sie zur Antwort. Lily hatte ebenfalls einen spannenden Roman gefunden gehabt. Leider kostete dieser etwas mehr als sie noch hatte. Angesichts der beiden Roman, die sich Haily und Francy gekauft hatten, war sie nicht allzu traurig. Sie verliehen sie sich die Bücher sowieso ständig gegenseitig. Außerdem hatte sie zu Weihnachten jede Menge Bücher bekommen, genau wie Haily und Francy und auch die beiden würden wahrscheinlich ihre neuen Bücher erst irgendwann lesen, wenn sie wieder in Hogwarts waren. Auch Elina hatte sich nichts gekauft. Sie zeichnete einfach lieber als zu lesen und sie brauchte im Augenblick nichts an Zeichenmaterialien, denn damit war sie ja nun erst ausgestattet worden. Der Tag verging allmählich. Als sie wieder bei Francy zu Hause ankamen, war es bereits dunkel. Auch James und Sirius kamen gerade in diesem Augenblick mit den drei Kleinen zurück. Jason und Andie schienen quitsch vergnügt zu sein. James und Sirius dagegen sahen aus, als wären sie wirklich in Schneemänner verwandelt worden. Sie hatten „Schneemützen“ auf und ein Rest Schnee wollte scheinbar auch nicht von ihrer Kleidung abfallen. „Was habt ihr denn angestellt?“, wollte Francy wissen und blickte Sirius an, während sie gerade wieder von Andie in Beschlag genommen wurde. Sirius antwortete erst nachdem er sich die Jacke ausgezogen hatte und seine mit Schnee bedeckte Mütze abgenommen hatte. „Wir sind angegriffen worden“, übertrieb er doch mit einer derartigen Überzeugung in der Stimme, dass die Mädels die Übertreibung nicht als solche erkannten. „Was?“, rief Francy entsetzt. „Jason hat es irgendwie geschafft einen Schneemann zu verzaubern, den wir gebaut haben“, erklärte Sirius. „Und der ist dann auf uns losgegangen.“ Erst jetzt verstanden die Mädels. Lily und Haily mussten sich wegdrehen um ein Kichern zu verbergen, während Francy innerlich kurz auflachte. „Sehr witzig!“, meinte James aufgebracht. Er versuchte gerade vergeblich sich den Schnee abzuklopfen, aber der Schnee schien förmlich an ihm zu kleben. „Wir haben keine Ahnung, wie Jason das geschafft hat“, fuhr Sirius säuerlich fort. Auch sein Schnee wollte nicht abgehen. „Aber er hat eine Glanzleistung vollbracht!“ Der kleine Hüpferling und Andie lachten. „Und Andrée hat noch eine dritte Eigenschaft ihres Zauberstabs herausgefunden“, behauptete James. „Der macht unglaublich viel Wind und hat den Schnee an unseren Klamotten so festgedrückt, dass der jetzt daran haftet wie Leim.“ „Und dann hatten wir es irgendwann geschafft den Schneemann loszuwerden, da haben sie angefangen mit Schneebällen zu werfen“, erzählte Sirius. Lily und Haily half es nun auch nicht mehr sich einfach wegzudrehen. Sich vor lachen die Bäuche haltend mussten sie sich mit einer Hand an der Wand an der Wand abstützen, um nicht umzukippen. Elina sah die beiden Jungs ebenfalls amüsiert an und Francy bemühte sich ruhig zu sprechen ohne laut loszulachen. Leider bekam sie kein Wort hervor, denn die Anstrengung nicht zu lachen kostete sie ihre gesamte Konzentration. „Genau deswegen sind Pete und ich nicht mitgegangen“, lachte jemand von der Tür her. Remus war aus der Stube gekommen und hatte die Erzählung von James und Sirius mit angehört. Die beiden Jungs warfen ihm einen beleidigten Blick zu, während Jason und Andie lachen ins Wohnzimmer rannten. Nicy folgte ihnen. Nun war es gänzlich um Haily und Lily geschehen. Sie ließen sich an der Wand herunter gleiten und saßen nun lachend auf dem Boden und gaben sich keine Mühe ihr Lachen zu unterdrücken. -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Silvester 1972 war ein Sonntag. An diesem Tag machte also keiner Anstalten früh aus dem Bett zu kommen. Theoretisch zumindest, denn Remus war mal wieder eine Ausnahme. Allerdings hatte er auch nicht vor nun alleine sich irgendwo hinzuverkrümeln und zu warten bis die anderen wach wurden. Leise schlich er sich zu den Mädels ins Zimmer. Sorgfältig achtete er darauf, dass er sie nicht weckte und er legte sich zu Elina. Die befand sich noch im Tiefschlaf und bekam nicht mit, wie er sich anschmiegte. Erst etwa eine halbe Stunde später wurde Haily wach. Sie stutzte als sie auf der gegenüberliegenden Zimmerseite Remus erblickte. Dann grinste sie und warf einen Blick zu Lily rüber, die auch gerade wach wurde. Die beiden Mädels grinsten sich an. Dann drehten sie sich noch einmal um, wie um vorzutäuschen, dass sie noch schlafen würden und sie kicherten still in sich hinein. Elina wurde erst eine weitere halbe Stunde später wach und sie zuckte leicht überrascht zusammen, als sie in Remus grinsendes Gesicht blickte. Dann fing sie an zu kichern und kuschelte sich an ihn. „Morgen“, lachte sie leise. „Guten Morgen“, erwiderte er. „Alles Gute zum Geburtstag.“ Er gab ihr einen sanften Kuss auf die Wange. „Danke“, freute sich Elina und erwiderte den Kuss. Auf der anderen Seite des Raums warfen Haily und Lily einen kurzen Blick über ihre Schultern. Sie empfanden es als unglaublich süß von Remus Elina so zu überraschen. Um die beiden nicht zu stören versuchten sie sich über Lippenlesen zu unterhalten. Das war unglaublich lustig, denn keiner der beiden war wirklich gut darin und so kicherten sie still in sich hinein. Remus und Elina waren mit sich selbst beschäftigt und merkten es nicht. Irgendwann wurde auch Francy wach und sie war nicht minder überrascht als Haily und Lily. Amüsiert richtete sie sich auf und beobachtete die beiden „Turteltäubchen“ ein Weilchen, was die beiden noch immer nicht mitkriegten. Remus hatte angefangen Elina zu kitzeln und Elina versuchte sich zu wehren, aber besonders gut darin war sie nicht. Irgendwann hörte Remus leise lachend auf und schloss sie in seine Arme. Sie schloss vergnügt die Augen. Erst als Elina die Augen wieder öffnete bemerkte sie, dass ihre drei Freundinnen sie munter angrinsten. Sie errötete leicht. Remus wandte sich um und bemerkte die drei nun ebenfalls. Er grinste verlegen. „Upsi!“, meinte er. „Lasst euch nicht stören“, meinte Haily, stieg aus dem Bett und huschte aus dem Zimmer. Francy und Lily folgten ihr. Remus und Elina blickten sich kurz an, dann grinsten sie leicht verlegen und stiegen ebenfalls aus dem Bett, wobei sie noch nicht die Absicht hatten, sich umzuziehen. Remus holte ein Päckchen unter dem Bett hervor, das er, bovor er Elina überrascht hatte, dort abgelegt hatte. „Also nochmals: alles Gute zum Geburtstag!“, wünschte er ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann überreichte er ihr das Geschenk. „Danke!“, freute sie sich und umarmte ihn. „Wie versprochen der zweite Teil zu meinem Weihnachtsgeschenk“, grinste er. Elina riss das Geschenkpapier ab. Zum Vorschein kamen diesmal diverse Öl- und Acrylfarben zusammen mit verschiedensten Pinseln und einer Staffelei. Elina’s Augen leuchteten vor Freude. Dann fiel sie Remus erneut um den Hals und ließ ihn nicht mehr los. Er lachte. Später beim Frühstück überreichten auch Haily, Lily und Francy ihre Geschenke für Elina. Lily hatte es geschafft ein Set aufzutreiben, mit dem man Pralinen herstellen konnte, Haily schenkte ihr einen Freundschaftsbecher von Diddl zusammen mit diversen Teesorten und Cappuccino und ein kleines Büchlein über die Wirkung verschiedener Kräuter (in Tees XD), Francy schenkte ihr eine wunderschöne Duftkerze mit Tropic-Duft und von den Jungs bekam sie jede, jede Menge Süßigkeiten. Das Leuchten in Elina’s Augen war nun mehr als deutlich. „Danke“, freute sie sich und fiel allen reihum um den Hals. Zu etwas anderem war sie im Moment nicht im Stande. James und Sirius waren etwas perplex. Sie hatten im Vergleich gesehen eher wenig mit Elina zu tun und so waren sie nicht darauf gefasst gewesen, dass sie alle umarmen würde. Sie sagten jedoch nichts dazu und zogen es vor Remus zu belagern, wo er diesen Morgen eigentlich gewesen sei, wobei sie es sich eigentlich denken konnten, aber sie stellten sich einfach mal eben dumm. „Aber ihr habt doch schon die ganze Zeit spekuliert“, ließ Peter sie auffliegen. „Och, Mennesch…“, maulte Sirius gespielt. „Jetzt hast du uns den ganzen Spaß verdorben. „Ganz ehrlich“, meinte Remus mit einem Kopfschütteln. „Ihr hattet schon geistreichere Späße.“ Die Mädels grinsten doch James und Sirius streckten nur die Zunge raus. Dann wandten sie sich dem Frühstück zu. Der Tag verlief eigentlich ohne große Ereignisse. Elina wollte nicht großartig feiern und ihr reichte völlig endlich einmal eine richtige Silvesterfeier zu erleben. In ihrer Familie gab es so was nicht. Für Silvesterraketen und ähnliches fehlte meist das Geld. An diesem Abend hatten die Thomsens im Esszimmer Luftschlangen und Konfetti ausgebreitet. Auf dem Tisch standen einige seltsame Plastikdosen und daneben lagen längliche, wie Bonbons eingewickelte „Gegenstände“. Neugierig setzte sich Elina an den Tisch und wartete ab, was die anderen erklären würden. Zu beiden Seiten setzten sich Remus und Haily neben sie. Im Moment noch schwiegen sie. Erst als sich alle an den Tisch gesetzt hatten, begann Haily Elina alles zu erklären. Die Plastikdosen waren Tischfeuerwerke und das was aussah wie ein überdimensionales Bonbon nannte Haily ein Knallbonbon. Als sie mit ihr an einem von solchen Knallbonbons zog flog plötzlich eine Menge Konfetti umher und eine Plüsch-Eule kam zum Vorschein. Elina grinste als Haily ihr die Eule zuschob und Remus versuchte sie ihr so auf die Schulter zu setzen, dass sie sitzen blieb und nicht wieder runter fiel. Dies kam einer unlösbaren Aufgabe gleich. James und Sirius und Peter beobachteten Remus amüsiert. „Ich glaube da brauchst du nen Zauber für“, lachte Peter nach einer Weile. „So einfach will ich’s nicht haben“, behauptete Remus und seine drei Kumpels lachten. Als nächstes holte Francy ein kleines Set zum Bleigießen hervor. Dies war eine Art Ritual. Sie Figuren, die dabei entstanden, sagten angeblich voraus, ob das kommende Jahr gut oder schlecht verlaufen würde. Elina’s Figuren zufolge würde sie im neuen Jahr besonders viel Glück haben. Der Höhepunkt des Abends war jedoch das Silvesterfeuerwerk. Kurz vor Mitternacht gingen sie also alle zusammen nach draußen und besonders die drei Kleinen beobachteten mit großen Augen, wie Mr Thomsen, Lee und Liones Potter die Silvesterraketen aufstellten. Die anderen zählten rückwärts die Sekunden bis Mitternacht. „10--9--8--7--6--5--4--3--2--1!“ Die drei Männer zündeten die Raketen an und fast augenblicklich schossen diese in die Höhe und ließen den Himmel in den verschiedensten wunderschönen Farben erstrahlen. „Frohes Neujahr!“, kam es von allen Seiten und der Reihe nach fielen sich alle um den Hals. Dann wurden Wunderkerzen angezündet. Mit leuchtenden Augen nahmen Jason und Andie die ihren entgegen und freuten sich nen Keks über die schönen Funken, die diese verbreiteten. Nicy hingegen hatte sich an Francy geklammert und traute sich nicht die Wunderkerze in die Hand zu nehmen. Sirius wunderte es langsam etwas, warum Nicy und Andie eigentlich immer zu Francy angerannt kamen und sich bei ihr verkrochen anstatt bei ihrer Mutter oder Vater. Francy zuckte nur amüsiert mit den Schultern. „Gute Frage“, meinte sie und lachte. Weitere Raketen wurden abgeschossen. Auch Lily war unglaublich beeindruckt. Auch die Muggel kannten natürlich Silvesterpartys. Jedoch waren die Silvesterpartys der magischen Welt bedeutend eindrucksvoller. Die Raketen blieben länger in der Luft und die Feuerwerke, die sie veranstalteten wechselten ständig von einer Form in die andere und auch die Farben änderten sich von Zeit zu Zeit. Manche Raketen konnten ganze Sätze in den Himmel schreiben und andere stellten eine ganze Jahresuhr dar. Das was Lily an Knallerbsen gewöhnt war, war nichts im Vergleich zu denen, die in der magischen Welt gebräuchlich waren. Die Knallerbsen hüpften die Straße entlang und erzeugten viele bunte Lichter. Lily und Elina standen einfach nur da und konnten kein einziges Wort zustande bringen. Stattdessen zogen sie es vor das Feuerwerk einfach zu genießen, solange bis sie in ihre Betten geschickt wurden, denn am „nächsten“ Morgen würden sie zurück nach Hogwarts fahren. _______________________________________________________________________________ So *aus der Puste ist* Endlich geschafft! Ich habe mal wieder ewig lange gebraucht. *sich in den Hintern tret* *sich entschuldigt* Ich hoffe euch hat der zweite Teil meines Monsterkapis gefallen^^ Freue mich auf eure Kommis lg Following next: - Streifzüge bei Nacht - Girls Days Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)