Nightfall von Noleen (Edwards Vergangenheit) ================================================================================ Kapitel 1: Epidemie ------------------- Nightfall – Edwards Story Vorwort Diese FF hier musste einfach kommen *pfeif* Die meisten sollten mittlerweile wissen, dass ich sowieso Edwardverrückt bin, deswegen sollte diese FF hier niemanden groß überraschen, haha ^^. Ich hab die FF schon vor einiger Zeit ( dh. einigen Monaten ) angefangen. Ursprünglich stammt diese FF also von FF.de ^^. Ich habe mich auch gefragt, was Edward dachte, bevor er ein Vampir wurde und dann, als er ein Vampir war. Deswegen also diese FF ^^. Ich habe hierbei wieder kaum Anhaltspunkte, außer das übliche : Midnight Sun Kap. 1 und Outtakes von SM, die Fakten aus dem Buch und natürlich die mittlerweile angesammelte Erfahrung durch meine andere FF ^^. Ich versuche hierbei Edwards Geschichte noch einmal nach Fakten nachzuerzählen, was er alles getan und gefühlt hat. Es ist natürlich nicht alles bekannt, also werde ich typisch FF-like einige Sachen dazu erfinden. Aber... Ich versuche wirklich sehr, die Fakten des Buches einzuhalten ^^‘. Bevor diese FF hier also beginnt, muss gleich einiges wiederholt werden, was viele wissen sollten : - Edwards Familie war reich - Es war ein anderes Jahrhundert mit einer anderen Denkweise und einer anderen Welt - Es war kurz vor dem Ende des 1ten Weltkrieges - Es gab damals kaum Medizin Blub. Das sollte eigentlich jedem bekannt sein ^^ Ich will hier jetzt auch keine Unterrichtsstunde über das vergangene Jahrhundert halten XD. Haha... Die FF startet also kurz vor der Grippeepidemie, bei dem Edwards Eltern sterben und endet damit, dass genau das passiert, was in Midnight Sun Kapitel 1 steht : Die erste Begegnung von Bella und Edward. Das ist zumindest mein Ziel. Wie die Geschichte dann weitergeht, weiß ja jeder. Wenn irgend jemand noch Fakten einfallen sollten, bzw. Kritik was Interpretation etc. angeht, dann gilt eben das übliche :3. --------------------------------------------------- Kapitel 1. Epidemie Es war 1918, das Jahr des ersten Weltkrieges. Amerika ist in den Krieg eingestiegen und bekämpfte nun die Europäer. Ich wünschte mir, ich könnte auch schon kämpfen... Dieser Ruhm und diese Ehre... Ich wollte für unser Land kämpfen, für unseren Sieg. Es war mein größter Wunsch und die größte Angst meiner Mutter. Ich starrte auf die leeren Seiten meines Tagebuches und überlegte angestrengt, wie ich den gestrigen Tag verfassen konnte. Es war früher morgen, nicht zu spät, um ins Tagebuch hineinzuschreiben. Ich hob meine rechte Hand und setzte meinen Stift auf das Papier. Ich sah noch einmal auf die Seite und fing an zu schreiben. „2. September, 1918 Chicago, Illinois Es war ein recht ereignisloser Tag. Mr. Grin statte mir einen Besuch hab und hielt mir einen Vortag über meine finanziellen Möglichkeiten. Als ob ich es nötig hätte, mir solche Ratschläge anhören zu müssen. Sein Vortrag war genauso langweilig wie er selbst auch.“ Ich setzte kurz meinen Stift ab und schüttelte dann den Kopf. Nein, das war nicht gerecht. Der arme Mann tat nur seine Arbeit, nichts weiter. Ich strich den letzten Satz durch. Jetzt klang das ganze auch schon höflicher. Ich musste ein wenig lächeln. Ich überlegte einen Moment, was ich am gestrigen Tag noch alles getan hatte. Nicht viel, wie üblich. „Edward!“, rief eine Frauenstimme vor der Tür und klopfte dagegen. Es war meine Mutter. Schnell schrieb ich noch einen Satz in meinem Tagebuch nieder. „Auf meinem Flügel gespielt und Einladung zu einer Tanzveranstaltung erhalten.“ Schnell schlug ich das Buch zu und versteckte es in der obersten Schublade meines Schreibtisches. Es klopfte wieder gegen meine Tür. „Ja!“, rief ich und dann öffnete meine Mutter, Elizabeth Masen, langsam die Tür. Sie sah fast genauso aus wie ich; sie besaß bronzenes, langes Haar und grüne Augen. Sie war sehr hübsch, ich war froh, sie als Mutter zu haben. Sie betrachtete mich besorgt und ich setzte eine Unschuldsmiene auf. „Was ist Mutter?“, fragte ich leise und kam zu ihr hinüber. Ich sah auf ihre zitternde Hand, in der sie ein Stück Papier festhielt. „Edward...“, sagte sie mit zitternder Stimme „Du... Du hast deine Meinung also nicht geändert.“ Ich wusste was sie meinte; es tat mir leid, sie verletzt zu haben. „Ich habe meine Meinung nicht geändert“, wiederholte ich „Es tut mir sehr leid, Mutter, aber es ist meine Pflicht als Bürger dieses Staates.“ Das Papier entglitt der zitternden Hand meiner Mutter und sank zu Boden. Sie schlug entsetzt und besorgt eine Hand vor der Gesicht und ich sah die Tränen in ihren Augen. „Du hast noch genug Zeit...“, flüsterte sie unter der Hand, aber ich verstand es. „Du wirst es dir noch anders überlegen, die nächsten Monate lang.“ Ihre Stimme brach ab und die Tränen liefen ihre Wangen herab. Ich verzog mitfühlend das Gesicht und ging auf sie zu. „Es wird mir nichts passieren, Mutter“, flüsterte ich und nahm sie in den Arm. „Du könntest dabei umkommen“, flüsterte sie leise und mit Tränen erstickter Stimme. „Das werde ich nicht“, versicherte ich ihr. Sie nickte stumm und ging dann leise aus dem Raum. Ich hob den kleinen zerknüllten Zettel vom Boden auf und entfaltete ihn. „An meinen Freund Roger Hint, Illinois Chicago von Edward Anthony Masen 29. August 1918 Lieber Roger, ich habe gehört, dass du bald deinen militärischen Dienst im Gunsten von Amerika angehen wirst. Ich sende dir hiermit viel Glück für die Schlachten, die dir bevorstehen. Ich wünschte ich könnte dir in den Kampf folgen, doch ich bin noch nicht alt genug, um kämpfen zu können. Ich hoffe, dass du mit den anderen Soldaten siegreich nach Hause kehren wirst oder dass wir uns nächstes Jahr auf dem Schlachtfeld wieder begegnen sollten. Ich sehne mich genauso wie du nach Ehre und Ruhm für unser Land; und auch für unseren Sieg. Ich wünsche dir, meinem treusten Freund, viel Segen mit auf den Weg und meine besten Wünsche. In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, dein Freund Edward“ Ich betrachtete stumm den Zettel in meiner Hand. Roger war nicht mein treuster Freund, sonder mein einziger. Er war der einzige, der es mit mir aushielt... Vielleicht war es meine arrogante Art, aber Roger verstand mich; er selbst gehörte zur oberen Schicht. Ich hatte diese Nachricht ursprünglich vor einigen Tagen verfasst, jedoch neu aufgesetzt, weil ich diese Notiz nicht für angemessen fand. Ich musste sie wohl offen liegen gelassen haben. Es verwunderte mich nicht, dass meine Mutter nun besorgter um mich war als vorher, sie war sowieso ein besorgter und herzensguter Mensch. Wenn ich jemanden in meinem Leben liebte, dann war dies meine Familie und vor allem meine Mutter. Ich steckte den Zettel in meine Hosentasche und trat hinaus auf den Gang. Unser Herrenhaus war groß und wir waren reich. Ich musste bei dem Gedanken ein wenig lächeln. Ich konnte alles bekommen was ich wollte, ich musste nur meinen Wunsch äußern. Mein Vater, Edward Masen, war ein berühmter Anwalt und meine Mutter stammte ebenfalls aus einer sehr reichen Familie. Ich ging die Marmortreppe nach unten zum Musikzimmer. In der Mitte des Raumes stand ein riesiger schwarzer Flügel und ich starrte ihn wie jeden Tag ehrfürchtig an. Ich trat hinüber auf das kleine Podest, auf dem er stand und fuhr sanft mit meinem rechten Zeigefinger über die Tasten. Ich ließ mich auf dem kleinen, schwarzen Hocker sinken und schlug ein A an. Schon seit ich ein kleiner Junge war spielte ich für mein Leben gern auf meinem Flügel. Es war das größte Geschenk, das mein Vater mir je gemacht hatte, als er mir einen Klavierlehrer besorgte. Seit dieser Zeit spielte ich jeden Tag auf diesem Flügel – ich liebte es. Die Noten vor mir waren aufgeschlagen; gestern hatte ich mit Mozart aufgehört und heute würde ich mein spielen damit beginnen. Ich schlug einmal alle Töne an und fing an ein Stück zu spielen. Mein Lehrer hatte immer behauptet, mein Spiel wäre sehr lebendig. Ja, ich hätte großes Talent für die Musik, hatte er gesagt. Ich schmunzelte in mich hinein, ich hatte niemals etwas anderes von mir erwartet, als Perfektion und Talent. Ich war stolz auf mich selbst, auf mein Reichtum und meiner Gabe. Ich stand vom Hocker auf und lies die Noten zurück. Ich würde ohnehin später wieder kommen. Ich ging die Treppe wieder hinauf und in Richtung des Einzelgemaches meines Vaters, in das er isoliert wurde. Er litt derzeit an einer leichten Grippe und der Arzt vermochte es nicht zusagen, wann es sich bessern würde. Zumindest war die Grippe nicht so stark wie normalerweise und meinem Vater ging es ausgesprochen gut. Er wollte zwar ständig aufstehen, aber meine Mutter hat ihm zugeredet, er müsse bis seiner vollständigen Genesung im Bett verbleiben. Ich klopfte kurz an die Tür. „Herein“, sagte eine rauhe Herrenstimme und ich trat ein. Mein Vater lag in seinem Himmelbett, die Decke war ihm bis zum Kopf hochgezogen worden. Er machte heute einen leicht kränklichen Eindruck, aber trotz seiner Krankheit behielt er seine strengen Gesichtszüge. „Ah, Edward. Tritt näher mein Junge“, sagte er mit einer geschwächten Stimme. Ich ging hinüber zu dem Stuhl, das vor seinem Bett stand und betrachtete ihn halb besorgt. „Wie geht es dir heute, Vater?“, fragte ich leise und legte dabei eine Hand auf seine Stirn. Sie war glühend heiß. „Ah... Nicht so gut, fürchte ich. Ich denke, es ist ein Rückanfall.“ Er hustete leicht. „Soll ich den Arzt rufen lassen?“, fragte ich ihn leise und betrachtete weiter sein schweißgebadetes Gesicht. Es ging im sichtlich schlechter als er zugab. „Nein, es ist schon in Ordnung... Mach dir bitte keine Umstände“, flüsterte er und schloß einen Moment die Augen. „Vater! Ich mache mir doch damit keine Umstände, wenn ich einen Arzt rufen lasse. Dir geht es sehr schlecht!“ Mein Vater schwieg wieder einen Moment. „Das macht nichts, Edward... Sorge nur dafür, dass du gesund bleibst. Du wirst ohnehin keinen Arzt erreichen können.“ Ich sah ihn verwundert an und biss meine Zähne fest zusammen, um nicht loszuschreien. Mein Vater drehte den Kopf ein wenig zu mir um. „Edward. Hast du es etwa noch nicht gehört?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ Mein Vater seufzte leise. „Edward, ich bin nicht der einzige, der erkrankt ist. Die Ärzte haben bereits alle Hände voll zu tun... Es sieht nach einer Epidemie aus.“ Die Worte meines Vaters gingen durch mich hindurch, als hätte ich sie nicht wahrgenommen. Mein Vater hob schwach seine linke Hand und legte sie auf meine. „Edward. Fast jeder ist krank ich will nicht, dass mit dir dasselbe passiert. Du musst leben, genauso wie deine Mutter. Kümmere dich nicht um mich, denk an dein eigenes Wohl.“ Ich schüttelte den Kopf. Ich mochte zwar egoistisch sein, aber ich ließ nicht meine Familie sterben! Nein... Ich musste Hilfe holen. „Ich rufe einen Arzt, ruh dich aus Vater.“ Ich befreite meine Hand von seiner und stand auf. Leise schloß ich die Tür hinter mir. Ich musste zu meiner Mutter, sofort. Vermutlich war sie im Garten und nahm einen Tee zur Beruhigung zu sich. Ich lief den Gang entlang und dann spürte ich, wie mein Körper reagierte. Vor mir verschwamm alles – alles drehte sich, alles wurde langsam schwarz. Mein Körper war taub, ich spürte in meinem Inneren eine brennende Wärme. Dann fiel ich in die Dunkelheit... „Edward! Edward, mein Schatz, komm bitte zu dir!“ Ich hörte die besorgten Rufe meiner Mutter. Ich wollte antworten, ich konnte mich aber nicht bewegen. Ich versuchte meine Lippen zu bewegen, sie fühlten sich so seltsam schwer an. „Mutter“, nuschelte ich und versuchte meine Augen aufzuschlagen. Ich spürte ihre Hände auf meiner Brust, sie drückte mich wieder zurück. „Bleib liegen. Die Ärzte kommen gleich. Deinem Vater geht es auch sehr schlecht.“ Da verstand ich. Ich war bewusstlos gewesen. Hatte mich am Ende die Krankheit auch erwischt? Ich schaffte es, meine Augen halb zu öffnen und sah in das Gesicht meiner Mutter. Sie wirkte ebenfalls kränklich und ihr Gesicht war mit Sorgen erfüllt. „Mutter, du bist auch krank“, flüsterte ich leise, ich konnte es aus ihrem Gesicht ablesen. Sie legte mir leicht einen Finger auf meine Lippen. „Ruhig, mein Schatz. Du darfst nicht reden, du musst dich ausruhen. Die Ärzte sind gleich hier“, versuchte sie mich zu beruhigen, aber ich wollte nicht still liegen. Ich würde mich nicht abtransportieren lassen... Ich wollte zu meinem Vater... Ihm ging es viel schlechter als mir! Wieso war meine Mutter nicht bei ihm? Meine Augen fielen vor Erschöpfung wieder zu. Wie konnte das nur passieren? Heute morgen fühlte ich mich noch so kräftig wie eh und je, doch nun lag ich halb tot vor Erschöpfung auf dem Boden. Wie konnte das alles nur geschehen? Ich spürte eine eiskalte Hand auf meiner Stirn. „Sehr hohes Fieber, wir müssen ihn sofort wegbringen“, sagte eine Stimme. Ich spürte noch, wie ich hochgehoben wurde, dann wurde es wieder dunkel über mich... ---------------------------------- Tut mir leid für den Part mit dem Klavier. Ich spiele nämlich kein Klavier XD‘. Das mit der Krankheit ging vielleicht etwas zu schnell... Aber ich denke, die Epidemie hat sich extrem schnell verbreitet. lg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)