Animorphs von BluejayPrime (Die Rückkehr) ================================================================================ Kapitel 12: Tom --------------- „Verdammt!“ Elfangor schob mich beiseite und nahm auf dem Pilotensitz Platz. , meldete sich die junge Frau in meinem Kopf. Ihr Name war Hannah, und sie war ein unfreiwilliger Wirt, soviel hatte ich schon herausgefunden, obwohl sie mir auf so manchen Bereich in ihrem Kopf bisher erfolgreich den Zugriff verwehrt hatte. Und sie war nicht besonders hochrangig gewesen. Kein großer Verlust für die Yirks, aber ein großer Gewinn für sie. Ich zog mich aus ihrem Körper zurück und nahm meine Menschengestalt wieder an – gerade noch rechtzeitig, denn die Kampfdrohne drehte eine Schraube und wir segelten allesamt durch die Gegend. „Sind wir getroffen?“ Ein Draconstrahl zischte an uns vorbei und Elfangor drehte eine weitere Schraube, um der Salve auszuweichen. „Ax an die Geschütze!“ Folgsam eilte besagter zum Schaltpult hinüber. „Feuer nach Wunsch!“ Eine weitere Salve, und diesmal schlug das Ausweichmanöver fehl. Grelle Blitze zuckten über die Flanken der Kampfdrohne, doch glücklicherweise fand keiner einen Weg in ihr Inneres. „Schadensbericht?“ „Heckschild schwer angeschlagen.“, meldete ich, „Linker Antrieb ausgefallen, der rechte steht kurz davor. Der linke Antrieb strahlt definitiv zuviel Wärme aus, vermutlich ist die Kühlung defekt. Noch so einen Treffer überstehen wir nicht, fürchte ich!“ „Ax, das Steuer gehört ganz dir. Tom, komm mit nach hinten, ich brauche deine Hilfe.“ Ich folgte ihm in den hinteren Teil der Kampfdrohne. „Hör zu, ich werde versuchen, die Kühlung zu stabilisieren, und du musst mir dabei helfen.“ „Na klar.“ Ich sah mich um. „Was soll ich machen?“ „Gib mir Bescheid, wenn die Instrumente eine Temperatursenkung anzeigen.“ Mit diesen Worten verschwand er in dem Haufen Metallschrott, der früher einmal die Kühlung gewesen war. Nervös betrachtete ich die Instrumente. „Da rührt sich nichts! Schau mal, ob du-“ Ein weiterer Treffer erschütterte die Kampfdrohne. Mit einer Stichflamme explodierte der linke Antrieb und die Kampfdrohne geriet endgültig ins Schlingern. Elfangor schrie auf, als es glühendes Metall in seine Richtung regnete. „Geht schon!“ Ich half ihm auf und er stürzte nach vorn und schob Ax beiseite. „Haltet euch fest! Ax, Menschengestalt, sofort!“ „Menschen sind robuster als Andaliten und jetzt tu, was ich dir sage!“, fauchte Elfangor mit seltsam befehlsgewohnter Stimme. Ax fuhr zusammen und gehorchte. Ich stützte mich auf der Lehne des Pilotensitzes ab. „Wir müssen auf der Erde notlanden.“ „Was glaubst du, was ich hier tue?“, zischte Elfangor und umklammerte den Steuerknüppel so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Rauschend trat die Kampfdrohne in die Erdatmosphäre ein. Flammen züngelten über die Außenhülle – und unter uns befand sich nichts als der Ozean, über dem die Sonne aufging. Leider blieb uns keine Zeit, den Anblick zu genießen. Elfangor riss die Nase der Kampfdrohne hoch, und statt Wasser befand sich nun Festland unter uns, aber ich hätte nicht sagen können, welches. Der Boden raste auf uns zu, krachend setzte die Kampfdrohne auf, kam jedoch nicht zum Stillstand, sondern schlitterte mit viel zu viel Geschwindigkeit über etwas, das wohl einmal eine Straße gewesen war – bis eine Mauer sie abrupt zum Stehen brachte. Wir alle wurden durch die Gegend geschleudert und ich hielt Hannah gerade noch rechtzeitig fest, bevor sie gegen das Amaturenbrett fiel. Zitternd blieb ich an der Wand sitzen, Hannah neben mir. Sie zitterte und murmelte etwas, das ich nicht verstand, was ich jedoch ziemlich sicher für eine Mischung aus einem Fluch und einem Gebet hielt. Nachdem die letzten Geräusche von bröckelndem Schutt verklungen waren, herrschte vollkommene Stille. Eine Weile lang lauschte ich mit geschlossenen Augen auf den pochenden Herzschlag in meinen Ohren. , murmelte Ax. „Danke.“, antwortete Elfangor kaum hörbar. Ich öffnete die Augen. Von uns allen, die wir sicherlich einiges an blauen Flecken, Kratzern und Schürfwunden davongetragen hatten, hatte Elfangor wohl am meisten abbekommen. Er war kreidebleich und atmete schwer, eine Hand auf seine linke Seite gepresst. Aus einer Platzwunde an seiner Schläfe sickerte Blut über sein Gesicht – offenbar war er mit dem Kopf auf das Amaturenbrett geschlagen. Ich half ihm aus dem Sitz und dabei, sich auf den Boden zu setzen. Ax, der seine andalitische Gestalt wieder angenommen hatte, beobachtete uns besorgt. „Ich weiß nicht.“, murmelte ich, „Ich kenn’ mich damit nicht aus.“ „Darf ich sehen?“ Hannah schob mich mit sanfter Gewalt beiseite. „Ist dir schwindlig, Elfangor?“ Der Angesprochene murmelte etwas leises, andalitisches, das sich stark nach „Ja, zur Hölle!“ anhörte. Hannah grinste schwach. „Okay, verstehe. Leg dich hin. Und bleib vor allem liegen.“ Sie sah zu Ax. „Du bist sein Bruder, nicht wahr? Bitte pass auf ihn auf. Tom und ich werden uns die Umgebung ansehen. Vielleicht finden wir irgendwo Verbandszeug.“ Ax nickte und nahm neben seinem Bruder Aufstellung. Ich folgte Hannah nach draußen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)