When the gods fell in love von Ayame-chan (Seto x Yami oder Seth x Yami Bakura x Marik) ================================================================================ Kapitel 18: Kleines Püppchen ---------------------------- Hallo meine lieben Leser. Ich hoffe ihr hattet schöne Weihnachtstage und wurdet mit dem beschenkt, was ihr haben wolltet. Meine Mutter dachte sie könnte mir ne Freude mit einem Wandkalender von YGO machen….hätte sie auch, wenn es nicht 5D’s gewesen wäre. Jetzt hängt der Yuusei halt an meiner Wand, da es nett gemeint war und lieber er, als Jaden. Kommen wir lieber zu den schönen Sachen: dem neuen Kapitel. Ich würd es nicht unbedingt als Übergangskapitel bezeichnen, sondern eher als Vorbereitung für das Finale. Aber das ist noch ein paar Kapitel entfernt. Viel Spaß damit und kommt gut ins neue Jahr. 19. Kleines Püppchen „Etwas, was ich dir schon längst hätte sagen sollen.“, murmelte Marik und betrachtete die Platzdeckchen, um nicht in Bakuras forschendes Gesicht sehen zu müssen. „Du weißt, eigentlich komme ich aus Ägypten und…“ „Verdammt Marik, komm endlich zum Punkt!“ Da war ein Kakaofleck auf der hellen Decke und schien bereits mehreren Waschgängen getrotzt zu haben. „…meine Schwester liebt Japan, aber mir gefällt dieses Land nicht.“, fuhr der Sandblonde fort, als hätte Bakuras Unterbrechung nicht stattgefunden. Hart schlug die Hand des Weißhaarigen nun auf die Tischplatte und ließ seinen Gegenüber zusammenzucken. „WAS?“ Marik kauerte sich auf seinem Stuhl zusammen, als hätte er Angst, dass der andere ihn schlagen könnte. „Ich bin nur nach Japan gekommen, um meiner Schwester einen Gefallen zu tun. Morgen landet ihr Flieger in Domino…und ich werde morgen nach Ägypten zurückfliegen.“ Die Zeit schien still zu stehen, so kam es Marik zumindest vor, als er darauf wartete, dass Bakura irgendetwas tat, etwas sagte, ihn anschrie, ihn aus der Wohnung warf, irgendetwas halt. Doch nichts dergleichen geschah. Langsam hob Marik den Blick von dem Platzdeckchen, zu Bakuras Füßen. Seine Augen glitten höher, die Beine hinauf, über den Oberkörper, bis sie schließlich das Gesicht des Älteren erreichten. Die Miene des Weißhaarigen verriet rein gar nichts, sie war eine vollkommen starre Maske. Der Ägypter nahm seinen Mut zusammen, öffnete den Mund, um etwas zu sagen: „Kura…“ Weiter kam er jedoch gar nicht, denn Bakura machte auf dem Absatz kehrt und floh aus der Küche, nur kurze Zeit später war die Haustür zu hören.“ „Yami wird mich umbringen.“, murmelte Marik leise und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Ob er dem Schwarzhaarigen bescheid sagen sollte? Besser nicht, dieser schien momentan genügend eigene Probleme zu haben. Doch Bakura nachzulaufen schien genauso wenig in Frage zu kommen. Marik war nun sicherlich der Letzte, den der Weißhaarige zu sehen wünschte. Aber ihn allein lassen? Nur zu gut erinnerte Marik sich an den Tag, als Bakura zu ihm ins Museum gekommen war. Er konnte ihn jetzt nicht einfach sich selbst überlassen! /Vielleicht kann ich es ihm erklären. Vielleicht kann er mich verstehen./ Hastig, bevor er es sich doch noch anders überlegen konnte, sprang Marik von seinem Platz auf und stürmte Bakura hinterher. Die Sonne knallte heiß auf die Pflastersteine der Straße und der Weißhaarige war ihr in seinem dünnen T-Shirt vollkommen schutzlos ausgeliefert. Doch das kümmerte ihn jetzt nicht. Sollte seine Haut doch verbrennen, was machte es schon für einen Unterschied? So oder so begafften ihn die Leute wie ein seltenes Tier. Aber was war er denn auch schon anderes, als ein Tier? Eine exotische Art, die man musterte und mit der man nach Lust und Laune ein wenig spielte, um sie anschließend auszusetzen. Bakura konnte es nicht fassen. War er tatsächlich so dumm gewesen und hatte sich auf Marik eingelassen? „Bakura!“ Wie aufs Stichwort tauchte der Ägypter auf, holte zu dem Älteren auf und griff nach dessen Arm. „Jetzt warte doch, bitte. Ich muss mit dir reden.“ Grob entzog Bakura ihm den Arm wieder. „Ich wüsste nicht, was wir noch bereden könnten.“ „Nun hör mir doch erst mal zu!“ „Lass gut sein!“, fauchte der Weißhaarige und blieb nun doch stehen, blitzte Marik aus seinen Augen wütend an. „Ich weiß schon was du sagen willst. Das ich ein netter Zeitvertreib war. Ist doch so, oder?“ „Das ist nicht…“ Marik brach ab. Die Frage mit einem deutlichen ‚Nein’ zu beantworten wäre eine Lüge und belügen wollte er Bakura nicht. „Am Anfang mag es so gewesen sein, aber…“, Bakura unterbrach ihn. „So, du gibst es also zu!“ „Lass mich doch erst mal ausreden.“ „Nein!“ Wie auch schon beim letzten Mal, als sie sich gestritten hatten blieben viele Passanten stehen, um ihnen mit Interesse zuhören zu können. So ein Schauspiel bekam man schließlich nicht alle Tage zu sehen. Marik stieg die Schamesröte ins Gesicht, als er sich der starrenden Menge bewusst wurde. „Können wir woanders hingehen?“ „Nein. Ich sagte doch, dass ich dir nichts mehr zu sagen habe.“ „Du verfluchter Egoist!“ Marik war der Kragen geplatzt. „Hast du eigentlich schon mal daran gedacht wie es mir dabei geht? Ich hab es dir doch nicht verheimlicht um dich zu ärgern. Kannst du denn nicht verstehen, dass ich Angst vor deiner Reaktion hatte? Die Momente, in denen du mir vertraut hast, in denen du fröhlich warst…ich wollte sie nicht dadurch zerstören!“ „Knutscht euch doch ihr Tunten!“, rief jemand aus den Reihen der Zuschauer. Der Ägypter konnte es nur zu deutlich sehen, wie die zuvor schon deutlich zuckende Sicherung Bakuras endgültig durchknallte. Langsam, sehr langsam drehe Bakura sich in die Richtung, aus welcher der Ruf kam und fasste eine Person ins Visier. Es war zu hundert Prozent klar, dass dieser Jemand nicht Gerufen hatte, doch Bakura schien es egal zu sein. Alles was er wollte war seinem Zorn Luft zu machen. „Bakura, nicht!“, rief Marik, doch der Weißhaarige reagierte nicht. Wortlos hatte er sich auf den Mann gestürzt und begann blind auf ihn einzuschlagen. Kreischend wich die Menge in seiner Umgebung zurück, löste sich jedoch nicht von der Szene. /Diese verfluchten Gaffer! Sie könnten zumindest versuchen ihn aufzuhalten./ Marik selbst würde sicherlich kaum die Kraft haben um Bakura alleine von der Person am Boden los zu bekommen. Aber was sollte er sonst tun? Warten bis jemand so geistreich war die Polizei zu rufen? Entschlossen ballte er die Hände zu Fäusten und trat dann auf Bakura zu. „Bakura, hey, Bakura hör auf.“, sagte er, doch drang er nicht zu dem Weißhaarigen durch, auch nicht, als er die Hände in dessen Schultern krallte und versuchte ihn wegzuzerren. Stattdessen fing er sich noch einen Schlag ein. „Verflucht, Bakura!“ Irgendwie gelang es dem Ägypter schließlich zwischen Bakura und dessen Opfer zu kommen. Er stemmte die Hände gegen dessen Schultern und schaffte es so ihn von dem Anderen weg zu bekommen. „Bakura, Bakura es ist gut.“, versuchte Marik es diesmal mit einem beruhigenden Tonfall und es schien zu klappen. Der Weißhaarige hörte auf wie wild um sich zu schlagen und der Sandblonde legte die Arme um ihn, fuhr sanft über dessen Rücken. „Es ist alles in Ordnung.“ /Gar nichts ist in Ordnung./ Sagte Bakura im Stillen. Er legte die Arme auf Mariks Schultern und stieß ihn dann von sich. Der Ägypter stolperte erst ein paar Schritte zurück, ehe er das Gleichgewicht gänzlich verlor und auf seinem Hintern landete. Marik öffnete den Mund, um Bakura anzufahren warum er das getan hatte, doch als er in das Gesicht des Älteren sah, blieben ihm die Worte im Hals stecken. Dabei blieb Bakuras Gesicht an sich ausdruckslos. Lediglich die Augen zeigten, was in ihm vorging. Marik konnte Hass in ihnen erkennen. Aber auch Enttäuschung, Verrat, sowie den Wunsch ihm alle Knochen zu brechen. „Bakura…“, begann Marik leise, brach dann jedoch ab. Irgendwie musste er den Weißhaarigen beruhigen, doch wie sollte er das schaffen? „Fahr zur Hölle.“ Bakuras Stimme war monoton und langsam drehte er sich um, um davon zu gehen. /Ich muss ihn aufhalten…aber wie?/ Hilflos blieb Marik am Boden sitzen, während sich die Zuschauergruppe endlich auflöste. Das glockenhelle Lachen einer Frau erklang dicht neben Mariks Ohr und die beklemmende Kälte des Todes griff nach ihm. Hastig drehte Marik sich herum, doch konnte er nichts ungewöhnliches entdeckte. Zumindest wenn er von diesem, ihn anstarrenden, braungebrannten Mann absah, der die Straße hinunter ging. Doch von ihm konnte das Lachen unmöglich gekommen sein. „Japan ist ein echt beschissenes Land.“ Verzweifelt fuhr sich Yami durchs Haar und drehte sich auf den Rücken. Er hatte keine Ahnung, was er noch machen sollte, was er denken sollte. Seto, Bakura, Seth, Marik, Nephtys…sie alle hatte in seinem Kopf ein Chaos angerichtet, welches er nicht mehr zu ordnen wusste. Yami wusste nicht mehr länger, wem sein Herz gehörte, er wusste nicht ob Marik mit Bakura ein Spiel trieb, wusste nicht wann Nephtys das nächste Mal zuschlagen würde. „Man, ich hasse mein Leben.“, fluchte er leise und drehte sich nun wieder auf die Seite. Was der Violettäugige brauchte war Ablenkung von alldem. Eine normale Tätigkeit, die keine Probleme mit sich brachte. Es war, als ob jemand dort oben ihn doch noch mögen würde und seinen Hilfeschrei gehört hätte, denn in diesem Moment klingelte das Telefon und als Yami die Nummer erkannte, war er sogleich aufgesprungen, um abzunehmen. „Hallo Joey!“ „Hey, Alter.“, lautete die ein wenig beklommene Begrüßung am anderen Ende der Leitung. Yami kannte diesen Ton nur zu gut. Joey wollte Hausaufgaben abschreiben, doch seinetwegen würde er dem Blonden die Erlaubnis erteilen sämtliche kommenden Hausarbeiten abschreiben zu dürfen, wenn er ihn nur ablenkte. „Ja, ja, verschieben wir das auf später.“, würgte Yami ihn auch sogleich ab und lief aufgedreht in seinem Zimmer auf und ab, „hast du Zeit? Wir könnten Basketball spielen. Das haben wir schon ewig nicht mehr gemacht.“ Joey schwieg einen Moment, ehe er zögerlich fragte: „Ist mit dir alles in Ordnung?“ Der Schwarzhaarige seufzte. „Nein, ist es nicht. Aber ich will einfach mal nicht daran denken müssen. Einfach Spaß haben.“ „Hm, ich glaube ich verstehe was du meinst. In Ordnung, treffen wir uns in einer halben Stunde am Sportplatz.“ „Super, danke Joey.“ „Kein Problem…gib mir als Gegenleistung einfach deine Hausaufgaben.“ „Also das überlege ich mir noch.“ Mit einem Grinsen auf den Lippen legte Yami auf und suchte eilig seine Sachen zusammen, damit er nicht zu spät kam. Er war sich sicher: die Ablenkung würde ihm gewiss gut tun. Dass ihm jemand folgte bemerkte Bakura erst, als es zu spät war. Zu sehr war er damit beschäftigt, wie Marik ihn hintergangen hatte. Erst als jemand seinen Namen rief zuckte er wie elektrisiert zusammen und wirbelte herum. „Du!“, würgte Bakura hervor, als er den Mann vor sich erkannte. Eher hätte er sich die Zunge abgebissen, als diesen Mann ‚Vater’ zu nennen. „Du lebst ja immer noch du Missgeburt“, sagte Sa-sesch und baute sich vor seinen Sohn auf. Wenn man es nicht wusste, man würde nicht auf den Gedanken kommen, dass die beiden miteinander verwandt waren. Sa-sesch war groß und breitschultrig, hatte kaffeebraune Haut und schwarze lockige Haare. Einzig die braunen Augen und die Wangenknochen, waren auch bei Bakura wieder zu finden. Dieser zuckte nun zusammen und wich ungewollt einen Schritt zurück. „Was willst du von mir?“ „Deine Existenz zerstören, wie ich es schon immer vorhatte. Eine nette Szene übrigens, die du da vorhin abgegeben hast. Er ist Ägypter, nicht wahr?“ „Das geht dich einen Scheiß an!“, giftete Bakura und fluchte, als er die Wand in seinem Rücken spürte. „Schrei mich nicht an“, sagte Sa-sesch mit gefährlicher Ruhe und baute sich nun vor seinem Sohn auf, um ihm jeglichen Fluchtweg abzuschneiden. „So gut werde ich dich ja wohl erzogen haben.“ „Verdammt, was willst du?! Lass mich in Ruhe du Bastard!“ Wütend befreite Bakura sich aus der Enge und versuchte zu entkommen, doch fest schloss sich die Hand des Mannes um seinen Arm. „Ich soll der Bastard sein? Du bist die Ratte. Seit wann trägst du überhaupt Schmuck?“ Der Ägypter griff nach dem Lederband, welches um Bakuras Hals lag und zog es ihm über den Kopf. Erkenntnis trat in seine dunklen Augen, als er den Skarabäus entdeckte. /Ein Schutzamulett, deshalb konnte Nephtys ihn nicht mehr erreichen./ „Hat dir das dieser Blondschopf geschenkt? Tz, ein blonder Ägypter, wohl genauso eine Missgeburt wie du.“ Spöttisch lachte er und ließ Bakura los. „Schön, dass du dich endlich zu deinesgleichen gesellt hast.“ Während er sprach ließ er die Kette zu Boden fallen und mit einem kräftigen Tritt seiner Stiefel zerstört er den Holzanhänger. So war sichergestellt, dass Nephtys ungestört würde arbeiten können. Bakura starrte auf die Überreste, fassungslos und verzweifelt. Seine Schutzhülle zerbarst in diesem Moment und er war nur noch der kleine Junge, der aus Angst vor den Anderen die Vorschule schwänzte. Langsam hob sich sein Blick wieder und voller Hass blickte er seinen Vater an. „Das ist alles deine Schuld.“, zischte er und ehe Sa-sesch wusste, wie ihm geschah, spürte er einen stechenden Schmerz, gefolgt von einem Knacken, als seine Nase brach. Perplex stolperte er zurück, als auch schon der nächste Schlag folgte. Nie hatte Bakura die Hand gegen ihn erhoben, doch nun schien all der Zorn aus ihm herauszufließen. Marik, sein Vater…sie allen trieben nur ihr Spiel mit ihm. Langsam trat Nephtys aus den Schatten hervor, die Lippen zu einem zufriedenen Lächeln verzogen. Endlich, Bakuras Seele war genug gequält worden, um ihm ihre Kontrolle wieder aufzwingen zu können. Fast schon liebevoll schlossen sich ihre Haare um die Gelenke des Jungen und brachten ihn so dazu von seinem Vater abzulassen. „So ein braver Sklave.“, säuselte sie und strich über Bakuras Kopf. Sa-sesch röchelte und krümmte sich vor Schmerz, ehe er zu Nephtys aufsah. „Herrin, helft mir.“, flehte er und tastete vorsichtig nach seiner Nase, sowie seinen pochenden Rippen. Die Göttin jedoch lächelte kalt. „Wieso? Du hast deinen Dienst erfüllt und bist nun von deinen Pflichten entlassen. Das war es, was du wolltest und was wir abgemacht hatten. Das Leben jedoch sollte ich dir nicht retten.“ Sie drehte ihrem ehemaligen Diener den Rücken zu und blickte dann Bakura mit Wohlwollen an. „Und du gehst nun zur alten Lagerhalle und versteckst dich dort, bis ich deine Dienste einfordere.“ Nichts rührte sich in Bakuras Gesicht, sämtliches Leben war aus seinen Augen verschwunden, sein Geist irgendwo unter den schwarzen Fesseln der Göttin verscharrt. Wie eine Marionette, die jemand ungeschickt lenkte, drehte er sich um und ging die Straße hinunter. Glockenhell lachte Nephtys auf und schloss für einen Moment triumphierend die Augen. „Seth, mein lieber Gemahl. Du hast verloren, ohne es zu wissen.“ Keuchend rannte Yami über das Feld, den Basketball gleichmäßig auf den Boden tickend. Gleich war der Korb in Reichweite. Wenn er traf ging er in Führung. Als Joey von der Seite kam, um ihm den Ball abzunehmen, packte Yami diesen, drehte sich einmal um die eigene Achsel und sprang hoch, um Joeys Größe zu überbieten. Der Ball flog und blieb auf der Kante des Rings kurz hängen, ehe er durch den Korb fiel. „Ja!“ Triumphierend reckte Yami die Arme in die Höhe und blitzte Joey herausfordernd an. „Warte…ich gebe auf…“, keuchte der Blonde und stützte die Hände auf den Knien ab, um Luft zu schnappen. „Du bist ganz schön flink.“ „Danke.“, sagte Yami grinsend und ging dann zum Zaun hinüber, um aus der bereitstehenden Wasserflasche zu trinken. Nachdem er seinen Durst gelöscht hatte reichte er die Flasche an Joey weiter, der sie dankbar entgegen nahm. „So und nun schieß los.“, verlangte der Blondschopf, als sie eine Weile schweigend auf dem Boden gesessen hatten. Verwirrt blickte Yami ihn an. „Mit was?“ „Na, was dich bedrückt. Ich mein, ist zwar schön und gut, dass wir mal wieder was zusammen gemacht haben, aber dich bedrückt was, dass sieht sogar ein Blinder, so gekünzelt, wie du die erste halbe Stunde warst.“ Yami seufzte und betrachtete seine Turnschuhe. „Eigentlich hatte ich gehofft davon nichts mehr hören zu müssen. Zumindest für heute.“ „Nun tu doch nicht so, spätestens auf dem Nachhauseweg hättest du wieder daran gedacht. Was ist los? Noch immer wegen Seto?“ „Wenn es nur das wäre, wäre ich froh“, murmelte Yami und lachte bitter auf. „Es wächst mir einfach alles über den Kopf hinaus…Marik, Bakura, Seto, Seth und…“ „Wer ist Seth?“, unterbrach Joey, doch Yami schüttelte nur den Kopf. „Bitte, ich will jetzt nicht darüber reden.“ Eine Weile musterte Joey seinen Freund, dann legte er tröstend einen Arm um ihn. Es war nicht selten, dass Yami sich etwas zu Herzen nahm, doch noch nie hatte er ihn so erlebt wie jetzt. „Na gut, aber wenn was ist, du kannst jederzeit zu mir kommen. Meinetwegen auch einfach nur um wieder Basketball zu spielen.“ „Danke. Es ist schön zu wissen, dass jemand da ist, sollte man ihn brauchen. Der einem Zeit gibt, ihn nicht drängt….ich…“ „Yami?“ „Bin ich zu aufdringlich?“ „Was? Wie kommst du jetzt auf so was?“ „Bitte, sag es mir einfach.“, bat Yami leise und drehte dann seinen Kopf ein Stück, sodass er Joeys Gesicht sehen konnte. „Na ja, sobald es irgendein Problem gibt willst du helfen. Vielleicht meinst du es ja wirklich nur gut, aber nicht jeder will sofort seine Schwierigkeiten ausbreiten.“ „Also doch, es ist meine Schuld.“ Yamis Blick heftete sich auf seine Schuhe zurück und fest umklammerte er seine Knie. „Was ist deine Schuld? Das mit Seto?“ „Ja. Ich dachte ihm immer helfen zu müssen vertrauen zu fassen, bohrte nach seiner Vergangenheit, bis Mokuba mir alles erzählte. Nur deshalb ging Seto auf Abstand, damit ich mich ihm nicht ständig aufdrängte. Und Bakura, erst vorgestern hat er mir erzählt, was wirklich mit ihm passiert ist, während er zu Marik sofort Vertrauen gefasst hat, ich…“ „Hey, hey, hey!“, rief Joey, um Yami davon abzuhalten weiter zu sprechen. „Du steigerst dich zu sehr in was rein. Das ist nicht allein deine Schuld. Seto hat auch Schuld, dass weißt du genau.“ „Ich wünschte, wir wären nie in dieses Museum gegangen.“, schluchzte Yami. Er hasste sich dafür so schwach zu sein, doch wusste einfach nicht mehr weiter. „Dann hätte ich Seth nie getroffen, Nephtys bräuchte mich nicht umzubringen, Marik könnte Bakura nicht hintergehen und ich würde jetzt nicht so erbärmlich rumheulen!“ Joey hatte zwar nur die Hälfte von dem verstanden, was Yami da geschluchzt hatte, doch wollte er nicht noch weiter in der Wunde bohren. „Komm, ich bring dich nach Hause.“, bot er an und wollte Yami auf die Füße ziehen, doch dieser schlug seine Hand wütend weg. „Nein! Lass mich in Ruhe, ich will allein sein.“ „Ich glaube kaum, dass du in deinem Zustand alleine hier sitzen solltest.“ „Seth holt mich gleich ab.“, schniefte Yami und wischte sich über die Augen. Zwar konnte er sich dessen gar nicht sicher sein, doch als es ihm das letzte Mal so schlecht gegangen war, war Seth auch aufgetaucht. Joey schien kurz zu zögern, dann aber tätschelte er Yami kurz die Schulter und stand dann auf. „Wir sehen uns dann morgen.“, sagte er und ging ohne eine Antwort abzuwarten. Zitternd presste Yami sein Gesicht gegen seine Knie, bis er einen warmen Wind spürte und nur kurz darauf eine Hand auf seinem Rücken. Sein Blick hob sich, er musste die Tränen wegblinzeln, doch dann sah er ihn. „Seth…“ Hilflos warf sich Yami in dessen Arme und von neuem brach das Schluchzen aus ihm heraus. „Ich halt das nicht mehr aus.“ Yami wusste, dass dies garantiert nicht der richtige Weg war. Alles was Seth in ihm sehen konnte war Atemu. Er benutzte ihn als Ersatz. Doch das war Yami nun egal. Lieber wurde er benutzt und erhielt dafür die wahre Liebe, als weiterhin in dieser Tragödie zu leben. Die Arme des Gottes schlossen sich schützend um ihn, schienen alles Böse fernhalten zu können. „Warum nur sind deine Augen immer voller Tränen?“, war Seths sanfte Frage. Langsam hob Yami den Kopf und blickte in die blauen Augen. So viel Liebe, so viel Gefühl…und all das gehörte ganz allein ihm. „Seth, du sagtest du wolltest mich mit in dein Exil nehmen. Willst du es noch immer?“ Überraschung lag in Seths Blick, so schnell hätte er nicht mit einer Antwort gerechnet. „Was ist mit Seto?“, fragte er und bereute sogleich es getan zu haben. Endlich würde Atemu wieder ihm gehören und nun zweifelte er dessen Entscheidung an? „Ich will nicht Seto.“, die Stimme seines Geliebten war zu einem Flüstern geworden, während sich dessen Hände weiterhin in das Gewand klammerten. „Ich will dich. Deine Nähe, deine Wärme, deine Liebe. Seth…lass mich dein sein. Lass mich alles vergessen.“ Die Gottheit blickte eine ganze Weile in die violetten Seelenspiegel. Atemu war verzweifelt, würde er die Situation jetzt ausnutzen und etwas tun, wovor Atemu eigentlich zögern würde, einer von ihnen würde es hinterher sicherlich bereuen. Doch die Sehnsucht war größer, als sein Verstand. Zu lange hatte er entbehren müssen. „Geliebter.“, hauchte Seth leise und beugte sich zu Yamis Gesicht hinab. „Ich bin dein…und du bist mein.“ Ihre Lippen trafen sich und die Welt um sie herum schien nicht länger zu existieren, als sie sich ganz ihren Gefühlen hingaben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)