Das Schicksal des Jungen   von angeljaehyo
           (Der Rest der Prophezeihung; Harry Potter und Tom Riddle)
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                                Prolog: Prolog
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"Was? Wussten Sie etwa davon, Albus?"
Geschockt schwieg Minerva McGonagall nach diesem wütenden Ausruf. 
So etwas hätte sie nie von Albus Dumbledore erwartet. 
"Ja, ich wusste es. Doch was hätte ich Ihrer Meinung nach tun sollen? Mir lag
das Wohl des Jungen zwar immer am Herzen, doch ich muss sagen, dass das Wohl der
gesamten Menschheit mir noch wichtiger ist. Es tut mir Leid für ihn. Doch ich
bin mir sicher, er schafft es." Dumbledores Augen blitzten. Ihm war diese
Entscheidung selbst nicht leicht gefallen, deshalb traf ihn diese Kritik tief.
Doch hatte er eine Wahl gehabt? 

Er hatte alle belogen. Alle betrogen. Aber er wollte nur die Welt retten, und
bis jetzt ist ihm doch alles ganz gut gelungen. 
Sybill Trelawneys Prophezeihung war der Anfang von allem. Vor allem das Ende
dieser Weissagung... Das Ende, das keine andere Menschenseele kannte - außer er
selbst.
Das Schicksal des Jungen. 
Warum nannte er ihn die ganze Zeit "den Jungen"? Hatte er schon mit ihm
abgeschlossen? Er kommt doch zurück... falls alles gut läuft. Doch bist jetzt
ist ja alles reibungslos gelaufen. 
Harry Potter hatte Lord Voldemort getötet - wie es in der Prophezeihung hieß.

Harry Potter ist verschwunden - wie es in der Prophezeihung hieß. 
Harry Potter wurde wiederbeboren - wie es in der Prophezeihung hieß - doch in
einer anderen Zeit. 
Der Schulleiter Hogwarts' dachte nach. Noch nie ist so etwas vorgekommen, eine
Wiedergeburt in der Vergangenheit. Ist das dann eine Wiedergeburt? Muss es sein,
denn diese konnte nur stattfinden, wenn Harry Potter in der Zukunft Lord
Voldemort getötet hatte. 
Denn Harry Potter wurde 71 Jahre vor seinem ersten Mord wiedergeboren, um seine
finale Mission zu erfüllen: Die Verhinderung so vieler Morde, so vielen Leids
und so vieler Qual durch die Hand Tom Marvolo Riddles. 
Dumbledore ging in seinem Büro auf und ab. 
... 
Wie? 

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"Schnell, holen sie einen Arzt! Oder eine Hebamme! Wir brauchen einfach nur
Hilfe!!"
"Nicht nötig...", keuchte die stark schwitzende Frau auf dem Boden, "ich sterbe
gleich sowieso... nachdem ich meinem Sohn... Toms Sohn... das Leben geschenkt
habe..." Tränen rannen ihre sowieso vom Schweiß feuchten Wangen herunter. 
"Geben Sie sich doch nicht auf!", rief die Heimsvorsteherin aus. 
...sonst haben wir noch ein Balg zu füttern, noch ein freches Maul zu
stopfen...
"Tut mir Leid... Das habe ich aber bereits." Die Frau lächelte sanft. "Ich
flehe Sie nur inständig an, sich um meinen Kleinen zu kümmern."
Sie unterbrach sich selbst mit einem markerschütternden Schrei des Schmerzes -
ihre Wehen wurden heftiger. 
"Er soll Tom Marvolo Riddle heißen. Das ist mein letzter Wunsch." Mit fiebrigen
Augen sah sie die gestresste blonde Frau an. Dann schrie sie wieder und gebar in
einer ungewöhnlichen Geschwindigkeit ihren Sohn. 
Wäre die Heimsvorsteherin nicht von der Vorstellung der neuen finanziellen
Belastung durch dieses Kind geplagt, wäre ihr aufgefallen, wie hübsch es war.
Sehr blasse Haut, dichtes schwarzes Haar, halbgeschlossene blaugraue Augen. 
Doch sie seufzte nur auf, als die Mutter des Babys starb, just in dem Moment, in
dem das Kleine seinen ersten Schrei ausstieß. 
"Haben wir noch 'ne Wiege frei?", fragte sie mit gereizter Stimme eine
Angestellte, die geschockt neben ihr und der toten Frau stand.
"Äh... wir müssten... äh, noch die alte splittrige frei haben, aber da es
sich da verletzen kön..."
"Legen Sie das Balg rein, verdammt noch mal!"
"Sofort, Ma'am."
Behutsam nahm sie das wunderhübsche Baby auf den Arm und legte es in die
kaputte alte Wiege. 
Drei Tage später kündigte sie in diesem schrecklichen Waisenhaus.
Tom Marvolo Riddle konnte es aber nicht einfach verlassen. 
Seine erste Empfindung, so allein, mutterlos und weinend, wie er in seinem
hässlichen, dreckigen Bettchen lag, war Schmerz, da ein großer Splitter in
seinem Fuß steckte. 
Weiterer Schmerz sollte noch folgen, und das nicht zu knapp.

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