Das Schicksal des Jungen von angeljaehyo (Der Rest der Prophezeihung; Harry Potter und Tom Riddle) ================================================================================ Kapitel 2: Wie man sich Respekt verschafft ------------------------------------------ "Hey, Riddle." "Hm?" "Sag nicht so frech 'hm', ich bin immerhin ein Jahr älter, du Depp." Tom versetzte dem größeren Jungen einen eiskalten Blick. "Ich kann mit jedem reden, so wie ich will." Der Junge lachte höhnisch auf. "Das sagt ein Achtjähriger... Tja, blöd nur, dass ich schon neun bin!" "Uuuh, soll ich mir jetzt in die Hosen machen?" Toms Augen blitzten. "Rede nicht so mit mir! Ich hab dich schon so oft windelweich geprügelt, ich weiß nicht mehr, wie oft." "Liegt vielleicht daran, dass du nicht mal eins plus eins zusammenzählen kannst." Bevor sich Tom auch nur wieder seinem Bild zuwenden konnte, schlug ihn der Neunjährige hart an den Kopf. Sofort kam eine Heimangestellte näher. "Was soll das hier?" "Tom hat mich geschlagen und mich provoziert! Da hab ich ihn zurückgeschlagen!" Tränen der Wut sammelten sich in Toms Augen. Nie im Leben glaubt ihm irgendjemand... Und schon wieder siegten die anderen. "Tom", sagte die Angestellte scharf, "dafür kriegst du kein Abendbrot und fünf Schläge mit dem Rohrstock." "Ja, Ma'am." Es hatte schon lange keinen Sinn mehr, sich zu wehren. Immer war er der Lügner, immer war er der Böse. Er konnte ja nicht wissen, dass alle anderen aus Angst so handelten... Tom zischte nämlich manchmal vor sich hin, obwohl er selbst dies nie zu merken schien. Tatsächlich glaubte er, dass er normal redete. Er hatte sein Parsel noch nicht im Griff und hörte den Unterschied zwischen dieser und der normalen Sprache nicht heraus. Dazu kommt noch, dass er manchmal ein leichtes rotes Glühen in seinen Augen hatte, wenn er irgendwelche Strafen aufgebrummt bekommen hatte. Und diese führte er immer mühelos und in einer unglaublichen Geschwindigkeit aus. Er war einfach nur unheimlich - niemand wollte was mit dem komischen Riddle zu tun haben. Er hatte das Gefühl, sein Kopf müsse zerbersten. Ein schrecklicher Hustenanfall erschütterte seinen ganzen Körper und er konnte einfach nicht aufhören. Es war Januar, und im Waisenhaus war es bitterkalt, und Tom hatte eine schwere Grippe. So wie ungefähr die Hälfte der Bewohner, inklusive der Heimvorsteherin, weswegen diese eine ganz fürchterliche Laune hatte. Tom traute sich nicht, nach einem Tee zu fragen, geschweige denn einer Suppe. Früher war immer eine nette Mitarbeiterin da, die Tom solche Sachen gebracht hatte, als dieser krank war, doch sie hatte schon längst gekündigt. Also ging Tom selbst herunter in die Küche, um... ...um dasselbe zu machen, was ich letztes Mal gemacht hab. Colin, der Junge, der sich damit brüstete, schon ganze neun Jahre alt zu sein, schlich hinter ihm her. Was hatte der kleine Psycho wohl wieder vor? Als Tom an der Treppe schon wieder einen Hustenanfall hatte und hinunterzufallen drohte, dachte Colin nicht einmal daran, ihm zu helfen. Würde ihm doch recht geschehen. Doch dem Achtjährigen geschah nichts und er trat weiterhin tapfer seinen Weg durch die eiskalten, menschenleeren Fluren an, bis er die Küche erreicht hatte. Aha, das hat er vor! Da kriegt er aber 'ne gewaltige Menge Ärger, wenn ich ihn verpfeife... Vergnügt lugte Colin durch den Spalt, der von der Küchentür noch offen war, um zu sehen, was genau Tom stahl. Doch was er dort sah, verschlug ihm die Sprache. Tom sah die eine Schranktür an - und sie sprang auf. Eine Tasse, ein Teebeutel und... Zucker... flogen heraus. Angeblich haben wir ja keinen Zucker, dachte Tom verächtlich. Seine Sinne waren noch nicht so geschärft, als dass er gemerkt hätte, dass Colin ihm nachgeschlichen war. Von Zauberhand machte sich sein Tee, während Tom in dem kleinen Badezimmer neben der Küche die Apotheke für die Angestellten durchsuchte und ein Mittel gegen Erkältungen fand - das es für die Kinder natürlich nie gab. Loderner Hass kam in Tom auf, den er jedoch rasch unterdrückte. Er musste vorsichtig sein, sonst erwischte ihn noch jemand. Der kleine Dunklhaarige Junge wusste schon seit geraumer Zeit, zu was er in der Lage war... Und er war klug genug, das den anderen nicht zu zeigen, sie fanden ihn sowieso schon seltsam. Plötzlich hörte er etwas hinter sich. Aprubt drehte er sich um, und sah, dass Colin hinter ihm im Versuch wegzulaufen hingefallen ist. "Was machst du denn hier?", fragte Tom verwundert. Er hätte nicht gedacht, dass jemand den Mumm aufbrachte, die alte Kröte so zu bestehlen wie er selbst es tat. Doch dann kam ihm der Gedanke... dass Colin ihn beobachtet hatte. Eiskalt lief es ihm den Rücken runter. Oh nein, jetzt weiß er, was ich kann... Und jetzt wollen mich alle bestimmt ausnutzen... Und jetzt wird es mir noch schlechter gehen... Was soll ich tun... "Äh... äh... ich wollte nur...", stammelte Colin. "...mir nachschnüffeln? Na? Hat es dir gefallen, was du gesehen hast?", fragte Tom eiskalt, obwohl dies nur Fassade war. Tatsächlich hatte er Höllenangst. "Äh, was soll... Was soll ich den gesehen haben?" Auf einmal wurde Tom es klar; er konnte ihm mit seinen Fähigkeiten Angst machen... Und Angst hieß Respekt. Glaubte er jedenfalls. Grinsend näherte er sich Colin und sagte genüsslich: "Aaalso... Wenn du irgendjemandem sagst, was du hier gesehen hast, dann... dann... Dann mach ich das mit dir, bloß mit Messern und nicht mit Topflappen!" Und er ließ die Topflappen gegen Colins Brust und Rücken schlagen. Colin fing an zu weinen und schrie: "JA! Jah, was immer du willst, ja!!!" "Hör auf zu schreien, du Dummkopf!", zischte Tom. "Und jetzt geh' ins Bett!" Colin lief so schnell er nur konnte... Zufrieden setzte sich Tom mit seinem Tee und seiner Medizin auf den Stuhl. Jetzt wusste er, wie man das mit dem Respekt macht. War doch ganz einfach. Er war anscheinend der einzige, der das konnte. Davor hatte er sich gescheut, diese spezielle Begabung gegen andere anzuwenden... Aber was wenn die anderen das nicht anders verdient hatten? Zwei Wochen waren nach diesem Vorfall vergangen. Alle Kinder waren ruhig. Tatsächlich sahen sie blass und verängstigt aus. "...und hat er das bei dir auch gemacht...?" "Hat's wehgetan...?" "...ein Monster..." "Wie geht das bloß..." "...hätt' ich ihn doch nich' so oft g'schlagen..." "Und er sagt, seine Rache wird noch furchbarer!" Tom lag in seinem Bett und schlief. Seine Pflichten hatten andere Kinder mit Freuden übernommen... Besser das als das, was er tun konnte. Die Klinke seines Zimmers wurde heruntergedrückt. Tom lebte seit er auf der Welt war allein in diesem Doppelzimmer. Doch nun betrat der neue Mitbewohner das Zimmer. Er sah, dass Tom schlief. Er wollte es sich nicht sofort mit seinem hoffentlich-bald-Freund nicht sofort verscherzen, indem er ihn aufweckte. Hastig legte der ebenfalls Achtjährige seine wenigen Sachen auf das freie Bett und meldete sich bei der Heimvorsteherin, die ihn nutr blöd anblaffte, dass er sich an seine Arbeit machen sollen. In der Tat gefiel es Harry Johnson überhaupt nicht hier. Es war kalt, er war schmutzig, das Essen war miserabel, die Kinder alle total unfreundlich. Und ständig lästerten sie über diesen einen, als ob er ein abscheuliches Ungetüm wäre. Weswegen, das hatte Harry noch nicht mitbekommen. Er saß beim Mittagessen neben einem kleinen Mädchen mit rotem, lockigen Haar, dass verängstigt mit jemandem wieder über dieses Kind sprach, das alle hier so zu fürchten schienen. "Sagt mal, über wen redet ihr eigentlich immer so?", fragte Harry arglos. Das Mädchen senkte seine Stimme: "Also, da du in seinem Zimmer wohnst, müssen wir es dir sagen, bevor du's auf die harte Tour lernst... Also, Tom Riddle kann... kann... also wir haben zu viel Angst, es den Aufsehern zu sagen, und dir dürfen wir's auch nicht sagen, aber... Er kann zaubern!" Harrys Gesicht hellte sich zum ersten Mal seit dem Tod seiner Eltern auf. "Wirklich? Ich auch!" Rund fünfzig kleine Gesichter sahen ihn entsetzt an, zum Teil wegen seiner Worte, und... Tom Riddle stand hinter ihm und fragte leise: "Wie heißt du?" Harry drehte sich um. Smaragdgrüne Augen trafen den Blick ihrer rubinroten Gegenstücke zum ersten Mal. Zum tausensten Mal. Wieder. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, im nächsten Kapitel geht's dann nur aus Harrys Sicht :) Muss auch mal sein, nicht immer nur Tom... LG Su :) (würd mich über Kommis freuen...^^) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)