Bis zum bitteren Ende von Uran (naruXita) ================================================================================ Kapitel 4: Sein Gesicht ----------------------- Als ich aufwachte hatte ich das unangenehme Gefühl, als hätte mir jemand ordentlich einen über den Schädel gezogen. Ich ließ meine Augen geschlossen und stöhnte. Irgendein gemeiner Stein piekte mir in die Wirbelsäule und verstärkte mein Unbehagen nur noch. Dann tauchte in meinem Kopf die Frage auf, wo ich denn bitteschön war. Mein Versuch nachzudenken wurde mir von meinen Kopfschmerzen nicht gerade erleichtert. Weil mein Schädel also nicht fähig war, sich an irgendetwas zu erinnern probiert ich es auf andere Weiße. Ich würde also erst meine Umgebung analysieren und dann Schlüsse daraus ziehen. Sakura nannte das "taktisches Vorgehen". Sakura... das sagt mir etwas, was genau war allerdings schwer zu sagen. In meinem Bett war ich ja anscheinend nicht, jedenfalls wüsste ich nicht, dass ich dort eine Stein liegen hatte. Na gut, vielleicht war es auch ein Ast. Aber mein Bett war doch kein Wald. Wald… da war doch irgendetwas. Nur, was? Oh mein Gott, mein Schädel. Was hatte ich da nur angestellt? Ich bemitleidete mich noch eine Zeit lang und bekam dann plötzlich den genialen Einfall, dass ich doch meine Augen öffnen könnte. Allerdings fühlten sich meine Lider an, als würden Gewichte an ihnen befestigt sein, die sie nach unten zogen. „Gut“ befahl ich mir im Stillen, „Du machst jetzt die Augen auf!“ Ich gehorchte mir und bemühte mich, die Augen auf zu bekommen. Ich glaube, ich hatte noch nie so etwas Schwieriges versucht. Aber ich schaffte es. Das erste was ich wahrnahm war die Helligkeit, die mich blinzeln lies. Ich bewegte meinen Kopf leicht zur Seite um mich umzusehen. In meinem Bett war ich sicher nicht. Neben mir erkannte ich einige verschwommene braune Umrisse. Höchstwahrscheinlich Baumstämme. Also war ich hier irgendwo im Wald. Auf eine Lichtung. Lichtung… das war wie gestern. Dann war alles wieder da. Ich stöhnte gequält auf, teils aus körperlichem, teils aus seelischem Schmerz. Zwei Wochen. So gut wie nichts. Verdammt, dachte ich mir, wenn ich so denke, dann bin ich so gut wie verloren. Bei der Einstellung bring ich mich am besten gleich um. Ich sollte das Ganze doch wohl besser aus eine anderen Sichtweise betrachten, aus einem Blickwinkel, der etwas mehr zu meiner sonstigen Frohnatur passte. Irgendwie war das immer noch eine Ewigkeit für mich, ich meine, das waren immer noch vierzehn Tage. Solange war alles möglich. Vorausgesetzt, mein Kopf hörte auf, Amok zu laufen. Ich jammerte wieder leise um bei irgendjemanden Mitleid zu erwecken, der mir möglicherweise helfen konnte. Dann fiel mir wieder ein, dass die einzige Person in meiner Nähe ein Mitglied von Akatsuki war, dem ich diese Kopfschmerzen zu verdankten hatte. Allerdings war jetzt morgen und sobald ich meine Umgebung schärfer erkennen konnte, würde ich sein Versprechen einfordern. Die Aufregung hatte mich wieder. Wenn die Lösung eines interessanten Geheimnisses zum greifen nahe war für mich, dann wurde echt alles um mich herum unwichtig. Ich konnte es kaum erwarten, dass mein Blick endlich klarer wurde. Es schien wirklich ewig zu dauern, aber irgendwann nahmen die Stämme gestalt an und der Himmel war nicht mehr nur gleißendes Licht. Ich setzte mich auf, vorsichtig, um meinen armen Kopf nicht allzu sehr zu belasten und sah mich um. Der Akatsuki saß, unweit von mir an einen Baum gelehnt, auf dem Boden. Seinen verdammten Hut hatte er tief ins Gesicht gezogen und es war unmöglich zu sagen ob er mich ansah oder ob er mich überhaupt schon bemerkt hatte. Aber bald würde er seine Kopfbedeckung abnehmen müssen. Nein, nicht bald, jetzt. Ich stand umständlich auf und wankte auf ihn zu. Meine Kopfschmerzen wurden schlimmer. Als ich vor ihm stand fiel ich um. Einfach so. Ich konnte es nicht ändern, was auch immer er mir gestern gewaltsam eingeflösst hatte, es zeigte immer noch Wirkung. Und es lies meine Auftritte nicht sehr eindrucksvoll wirken. Ich setzte mich wieder auf, so elegant wie ich konnte und drehte mich zu dem Akatsuki. „Hut runter!“ befahl ich. Anstatt zu antworten griff er nach seinem Hut und zog ihn quälend langsam über sein Gesicht. Ich starb vor Aufregung tausend qualvolle Tode. Dann war der Hut weg und ich sah, was ich insgeheim befürchtet hatte. Itachi Von allen möglichen Übeln war er das Schlimmste. Wenn man es genau nahm, war er an sämtlichen großen Problemen in meinem Leben schuld(nur für Kyuubi konnte er nichts). Ohne ihn hätte Orochimaru uns wohl nie während der Chu-Nin Prüfung belästigt, weil er sich vermutlich einen ganz anderen Uchiha- Körper ausgesucht hätte und Sasuke hätte das Juin nicht bekommen. Ohne ihn hätte Sasuke nicht Konoha verlassen und ich hätte meinen besten Freund noch, der ein wesentlich glücklicheres Leben geführt hätte. Ohne ihn wäre ich nie mit Sakura in den Wald gegangen und dann wäre ich jetzt nicht hier. Ohne ihn würde ich wesentlich länger leben. Kurz: Itachi war schuld daran, dass ich ihm versprochen hatte, mich töten zu lassen. Und das zweite Problem war, dass ich gegen jemanden mit Sharingan keine Chancen hatte. Echt, es hätte von mir aus jeder aus Akatsuki sein können, außer Itachi. Von den anderen wusste ich nicht, was für Verbrechen sie begangen hatten, aber Itachi hatte einen Clan ausgerottet, der direkt in meiner Nachbarschaft gelebt hatte. Und er hatte schon einmal versucht mich zu entführen und er hätte es geschafft, wenn nicht zuerst Sasuke und dann Jiraiya ihn abgelenkt und im zweiten Fall auch vertrieben hätten. Gut, ich hatte bei meiner vorletzten Mission eine Art Itachi besiegt, aber der echte war sicher weitaus stärker und außerdem waren wir damals zu viert gewesen und jetzt war ich alleine. Die Frage war, was ich diesem Typen entgegenzusetzen hatte. Und die Antwort auf die Frage war Nichts! Die verdammte Hilflosigkeit machte mich ganz krank. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte und wenn ich nicht schon gesessen wäre, hätte ich mich wohl hingesetzt um die Tatsachen zu verkraften. Stumpfsinnig starrte ich auf das Gras vor mir, mein Kopf war wie leergefegt und tat immer noch höllisch weh. Auf einem Halm vor meinem Fuß krabbelte ein Käfer. Er war klein und schwarz, mehr ein Punkt als etwas anderes. Der Käfer kletterte auf die Spitze des Halms und fing, kaum dass er oben war, an sich im Kreis zu drehen, wie ein kleiner Tänzer. Seine Bewegungen hatten eine Art hypnotischen Frieden und beruhigten mich innerlich. Ich hätte mir nie denken können, dass Insekten so interessant sein konnte. Irgendwann würde ich mal mit Shino - - zwei Finger schnellten nach vorn und zerquetschten den Käfer. Ich blickte auf. Itachi zog seine Hand zurück und wischte den Käfermatsch an seinem Umhang ab, wobei er mich nicht aus den Augen ließ. Die Drohung war unmissverständlich, zumindest für einen Normalsterblichen. Mir war zwar nicht klar, ob ich sozusagen der Käfer war, oder ob mich einfach nur die gleichgültige Grausamkeit der Tat abschrecken sollte, aber es war eindeutig eine Drohung. Mein schmerzendes Hirn meldete sich mit dem zynischen Kommentar, dass der Tod eines Insekts alles andere als furchteinflößend war, aber mir war klar, dass Itachi genauso gut einen Menschen hätte ermorden können. Es ging bloß um die unmissverständliche Geste. Wo war ich da bloß hineingeraten… Ich schloss kurz die Augen und nahm mir vor, die ganze Käfergeschichte gekonnt zu übersehen und fragte: „Was machen wir als nächstes?“ Wenn ich ehrlich war, dass ich „Wir“ gesagt hatte gefiel mir gar nicht. „Hängt von dir ab. Wo willst du hin?“ Zum nächsten Anbustützpunkt… „Ich hab ehrlich gesagt noch eine Rechnung mit Kabuto offen…“ „Kabuto?“ Jetzt wurde es kritisch, ich bezweifelte, dass Itachi unbedingt wollte, dass ich seine kleinen, mordlustigen und rachsüchtigen Bruder besuchte. Ich musste nicht mal Pech haben, damit er die Lüge durchschaute, für jeden, der mich kannte, war sie offensichtlich. „Der verdammte Arsch ist die rechte Hand von Orochimaru.“, fluchte ich. „Otogakure also…“ sagte Itachi. Ich hielt die Luft an. „In Ordnung.“ Anscheinend kannte er mich nicht, er hatte eine der schlechtesten und gefährlichsten Lügen meines Lebens geschluckt. Er stand auf und klopfte sich imaginären Staub von seinem Umhang. Ich kam ebenfalls in die Höhe, allerdings unter leichtem Schwanken. Itachi runzelte die Stirn und musterte mich. „Kannst du überhaupt laufen?“ fragte er. Ich knurrte unwillig und ging zum Beweis ein paar Schritte in die Richtung in der Otogakure lag. „Otogakure liegt in der entgegen gesetzten Richtung.“, stellte er nüchtern fest. Ich verdrehte die Augen und wandte mich um. Itachi betrachtete mich noch einmal abschätzig und lief los. Ich folgte ihm. _____________________________________________________________________________ verzeihung, dass das kapitel diemal nicht das übliche minimum an 2000 wörtern hat, aber so ließ es sich besser beenden Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)