Bis zum bitteren Ende von Uran (naruXita) ================================================================================ Kapitel 5: Er ------------- Es war zum aus der Haut fahren. Seit Itachi mir gestern dieses verdammte Mittel in den Rachen gekippt hatte, konnte ich kaum noch vernünftig stehen, geschweige denn in seinem Lieblings- Höllentempo über Feld und Flur rasen. Aber nein, seine Großkotzigkeit kam ja nicht auf die Idee, zu schauen wie es mir ging oder wenigstens etwas langsamer zu laufen. Und bevor ich ihn darum bitten würde, würde ich mir eher die Zunge abbeißen. Also torkelte ich weiter im rekordverdächtigen Tempo hinter ihm her. Wenn mein Kopf vorhin weh getan hatte, dann waren die Schmerzen jetzt jenseits von gut und böse. Ich fragte mich wirklich, wie ich überhaupt noch imstande war zu denken, hinter meiner Stirn befand sich bestenfalls Brei. Meine Augen ging es auch nicht besser, die ganze Umgebung hatte einen Rotstich bekommen und wirkte ein kleinwenig verzerrt, was aber auch gut an Itachis Tempo liegen konnte. Oh, wie ich ihn hasste. Wenn ich Sasuke traf, würde ich ihm meinen Segen für seine Rachemission geben. Ich war wirklich auf hundertachtzig und das war wohl auch der Grund, wieso ich es schaffte, immer noch mehr oder weniger gut mit Itachi mitzuhalten. Wut war schon hervorragend als Ansporn zu wahnsinnigen Höchstleitungen zu gebrauchen. Ich konnte sie ausgezeichnet in meine Beine leiten, die sie dann sozusagen in Energie umwandelten. Mein Puls wurde immer schneller und ich spürte, wie meine Sinne schärfer wurden. Gleichzeitig schaffte es der Brei hinter meiner Stirn, noch mehr zu schmerzen. Ich schrie auf. Itachi drehte sich nicht um. Arschloch. Kameradenschwein. Gut, er war ganz sicher nicht mein Kamerad, aber trotzdem… Ich merkte durch einen roten Schleier hindurch, wie meine Fingernägel länger und spitzer wurden. Ich spürte wie meine Eckzähne wuchsen. Von mir aus. Sollte Kyuubi doch herauskommen und alles im Umkreis von zehn Kilometern vernichten. Einschließlich Itachi. Besonders Itachi. Wir hatten ja nur vereinbart, dass ich mit ihm mitkommen würde, aber wenn er tot war… dann war mein Versprechen hinfällig. Ich ließ das Chakra des Neunschwänzigen unkontrolliert strömen. Diese Macht die ich mit einem Mal verspürte elektrisierte mich. Brich das Siegel und ich helfe dir da raus Ich wusste nicht, was das genau für Folgen hatte, alle hatten mir immer nur so unzusammenhängende Informationsbröckchen hingeworfen. Das Ergebnis würde angeblich schrecklich, vernichtend und tödlich für mein nahes Umfeld sein. Verwüstung vom Feinsten. Wieso nicht? Klang doch wirklich nicht übel. In Gedanken streckte ich die Hand nach dem Siegel aus, das Kyuubi noch gefangen hielt- Und rannte fast gegen einen Baum. Diese verdammte, verschwommene Rotsicht verdarb alles. Ich konnte noch ausweichen, stolperte aber trotzdem und fiel hin. Das hatte Itachi jetzt zur Abwechslung mal bemerkt, er blieb nämlich stehen und drehte sich um. Ich versuchte wieder hochzukommen, aber es ging nicht. Ich hatte das stehen verlernt. Verdattert blieb ich sitzen. Was war denn nur mit mir los? Ich fing Itachis Blick auf, in dem ich einen kleinen Hauch von Spott wahrzunehmen glaubte. Ich fletschte meine Eckzähne, immer noch lang und spitz- und nicht unbeeindruckend. Nicht das ich Itachi beeindrucken wollte. So was hatte ich nicht nötig. „Dass macht also Kyuubi aus dir wenn du ihn von der Leine lässt. Nicht übel.“, stellte Itachi mit mildem Gesichtsausdruck fest. Ich hatte schon lange nicht mehr so ein starkes Bedürfnis gehabt jemanden zu verprügeln. „Da du anscheinend noch nicht gehen kannst werden wir vorerst einmal hier bleiben.“ Er ging ein paar Schritte auf mich zu und setzte sich, wobei er sich gegen den Baum lehnte, den ich fast umgerannt hätte. Dann schloss er die Augen und beachtete mich nicht mehr. Die nächste halbe Stunde versuchte ich erfolglos aufzustehen, während Die Kyuubi- Merkmale langsam verblassten. Als meine Zähne wieder normale Länge hatten gab ich auf und legte mich flach ins Gras. Es war wirklich sinnvoller zu warten, bis diese verdammte Schwäche verschwunden war. Erleichtert bemerkte ich, dass die wahnsinnigen Kopfschmerzen langsam abklangen und jetzt nur noch ein unangenehmes, dumpfes Pochen waren. Ich schloss die Augen und genoss die Ruhe. Für einen Moment vergaß ich Itachi und mein baldiges Schicksal. Warum konnte es nicht immer so friedlich sein? Ich war wohl eingeschlafen, auf jeden Fall wurde ich durch einen unsanften Tritt in die Seite geweckt. Ich klappte meine Augenlieder auf und sah Itachi wie einen drohenden Gott über mir aufragen. Das reichte um mir schlechte Laune zu machen. Panik und Verzweiflung wurden, sofern es sie gab- ich war natürlich nicht verzweifelt, ehrlich- einfach in den hintesten Winkel meines Bewusstseins geschoben. „Was ist?“, knurrte ich unwillig. Bloß keine Schwäche zeigen. „Ich wollte nur schauen ob du schläfst“ sagte Itachi und setzte sich wieder hin. Verarscht er mich oder was, fluchte ich in Gedanken. Ich kann mich endlich entspannen, nachdem er mich ewig durch die Gegend hetzt und dann fällt ihm nichts anderes ein als mich zu treten. Ich bring ihn um! Ich setzte mich auf und grummelte: „Ich hab Hunger!“ Itachi zuckte kontraproduktiv mit den Schultern. Herzlichen Dank für deine Fürsorglichkeit. Dann erinnerte ich mich an etwas Wundervolles. In meinen Hosentaschen befanden sich zwei Packungen Ramen, und dazu noch mit meinem Lieblingsgeschmack. Was wollte ich mehr. Mir fielen ungefähr tausend Dinge ein. Ich verscheuchte die deprimierenden Gedanken schnell wieder, zerrte eine Nudelsuppe hervor und öffnete sie. Stäbchen hatte ich keine, aber das war mir wirklich egal. Der erste Bissen zerging mir auf der Zunge ich spürte das prickelnde Aroma und die wundervolle Würze der Nudeln. Eine wahre Meisterkomposition der Kochkunst. Eine vollendete Verbindung von Nudeln und Zutaten. Ein Traum. Eine Huldigung der Geschmacksnerven. Mir entwich ein genießerisches Seufzen. Der nächste Mundvoll war ebenso perfekt, aber zugleich war er auf völlig andere Art wundervoll. Das feine Zusammenspiel von Salz und Limonengras war mir zuvor noch nicht aufgefallen. Ein Regenbogen von Geschmackstönen. Mein Gaumen schwebte im siebten Himmel. Ich stöhnte wollüstig. Während dem Essen konnte ich nicht aufhören begeistert zu seufzen und zu stöhnen. Wer würde aber auch anders reagieren bei so eine wundervollen Nudelsuppe, nachdem er vierundzwanzig Stunden nichts gegessen hatte. Ich konnte gar nicht mehr aufhören, sie mit allen Sinnen zu genießen. Doch irgendwann war auch die beste Nudelsuppe aufgegessen und ich wollte die zweite noch aufheben. Ich klatschte in die Hände und sah von der leeren Verpackung auf. Itachi starrte mich entgeistert an. Ich glaubte mich dumpf daran erinnern zu können, dass Itachi ein gefühlsmäßiger Eisklotz war, den nichts berühren oder gar im Entferntesten entsetzten konnte. Im Moment wirkte er allerdings so, als würde gleich schreiend davon rennen oder etwas anderes Uneisklotzmäßiges zu tun. Ich sah fasziniert zu, wie seine schwarzen Augen fast aus den Höhlen traten. Nun gut, es hatte schon etwas Gewöhnungsbedürftiges an sich mich beim essen zu erleben, wenn ich wirklich Hunger hatte, aber dass ich mit meinem Verhalten Eisberge auftauen konnte hätte ich nicht gedacht. Ich wischte mir seelenruhig die Hände an meiner Hose ab. Irgendwie fühlte ich ein gewisses Genugtun dabei, Itachi so geschockt zu erleben. Vielleicht gab es ja doch so etwas wie eine höhere Gerechtigkeit. Ich grinste Itachi an. „Dir geht’s wohl wieder besser“ stellte dieser fest. Er hatte sich etwas zu schnell für meinen Geschmack wieder gefangen. Ich stieß verächtlich die Luft aus. „Daran ist bloß dein scheiß Schlafmittel schuld.“ „…“ Was war das denn für eine Antwort? „Musstest du mir das gestern eigentlich reinwürgen“ bohrte ich weiter. „Normalerweise reicht die Menge die ich dir verabreicht habe um jemanden für eine Woche außer Gefecht zusetzen, die Nachwirkungen nicht mit einberechnet“ „…“ Jetzt war es an mir, erst mal keinen Ton zu sagen. So pflegte Itachi also Versprechen einzuhalten. „Das nennst du also ’dein Wort halten’? Du verdammter Mistkerl!“ „Ich wollte dich bloß fürs erste ruhig halten, danach hätte ich dich immer noch sonst wohin geführt.“ Ich knirschte mit den Zähnen und bemühte mich, ihm nicht an die Gurgel zu springen. „Wir haben nicht abgemacht, was genau ich tun oder lassen muss. Demnach habe ich mein Wort nicht gebrochen. Und jetzt komm, du scheinst mir wieder munter genug zu sein um weiterzulaufen.“ Er stand auf und mir blieb nichts anderes übrig als das gleiche zu tun. Er schaffte es tatsächlich meinen kleinen Sieg über ihn in eine weitere unrühmliche Niederlage zu verwandeln. Gerade hatte ich etwas Genugtun empfunden und schon verpasste er mir wieder einen imaginären Hieb in die Eingeweide um seine Überlegenheit zu demonstrieren. Ich ballte in ohnmächtiger Wut die Fäuste. Itachi lief wieder in seinem Höllentempo voraus und ich hinterher. Meine Kopfschmerzen waren fast ganz weg und ich konnte wieder gerade laufen. Das war erfreulich. Zurzeit war ich jedoch nicht imstande mich über irgendetwas zu freuen, weil mir ein widerlicher Mantel mit roten Wölkchen die Sicht und die Laune verdarb. Als ich es satt hatte, Itachis Rücken sehen zu müssen holte ich an der rechten Seite auf und lief neben ihm. Er sagte kein Wort. Hatte ich ja auch nicht erwartet, er war mir nie sonderlich gesprächig vorgekommen. Und ich wollte ohnehin nicht mit ihm reden. Wir rasten also schweigend weiter über Wiesen und Felder. Ich hatte schon seit längerer Zeit keine Bäume mehr gesehen, von ein bisschen Wald ganz zu schweigen. Vermutlich weil Konoha hinter uns lag. Die Wiesen waren grün und saftig, es hatte in letzter Zeit wohl geregnet und überall wuchsen Blumen. Wenn wir an einem Feld vorbeikamen, was jedoch nur selten der Fall war, da die Gegend ziemlich abgelegen zu sein schien, dann war das Korn oder was auch immer das für Pflanzen waren grün mit einem leichten Stich ins Gelbliche. Der Himmel war klar bis auf einige große Wattebausche die als Wolken über uns segelten. Ab und zu flogen Krähen oder Raben über uns, ich hatte keine Ahnung, was der Unterschied zwischen den Viechern war. Um es kurz zu sagen war heute ein idyllischer Sommertag, den ich liebend gerne in Konoha an irgendeinem schönen Plätzchen verbracht hätte, am besten an einem Teich. Stattdessen rannte ich mit einem Schwerverbrecher durch die Gegend und konnte die Sekunden bis zu meinem Tod zählen, wenn ich wollte. Wie sollte ich mich da bloß raus winden? Wenn ich mein Wort nicht hielt, dann war mein Leben ja auch nichts mehr wert, weil mir dann keiner mehr trauen konnte. Außerdem war ich Itachi mehr als eindeutig unterlegen und wenn ich versuchen würde zu fliehen würde er mich locker erwischen und würde mich zwei Wochen lang mit seinem Schlafmittel außer Gefecht setzten oder noch schlimmer. Ich wollte bei Gott nicht wissen, was er noch alles mit mir anstellen konnte. Ich würde nicht einmal mehr zu Sasuke kommen, weil er mich sicher nicht gehen lassen würde. Besonders nicht zu seinem rachsüchtigen Bruder. Ich hinterging ihn ja sowieso schon wegen der Sache mit Kabuto und ich schwebte schon in Gefahr, wenn er das herausfand. Demnach wäre fliehen wohl die dümmste Methode. Aber ich wollte auf keinen Fall, dass Itachi und der Rest von Akatsuki bestimmen konnten, wann ich zu sterben hatte. Ich wollte nicht, dass mein Leben bis zu seinem Ende geplant war. Mir fiel ein, dass es durchaus eine letzte Möglichkeit gab, Itachi zu entkommen, um genau zu sein sogar zwei. Ich konnte mich umbringen. Aber ich wusste jetzt schon, dass ich das nie tun würde. Es war einfach zu feige, so vor seinen Problemen wegzulaufen und wer weiß, möglicherweise würde Itachi es sogar schaffen mich aufzuhalten. Oder ich konnte das Siegel brechen. Ich würde nur vermeiden müssen in Itachis Sharingan zu schauen, weil er sonst wer weiß was anstellen konnte. Dann würde ich allerdings die Kontrolle verlieren und mich in das Neunschwänzige verwandeln, aber das konnt durchaus besser als der Tod sein. Außerdem konnte Gaara sich ja auch munter vom Einschwänzigen wieder in seine normale Gestalt zurückverwandeln. Wer sagte, dass mir das nicht auch möglich war? Gut, Gaara litt eindeutig darunter und seine Augenringe sprachen Bände, aber wenn man es aus meiner Sicht betrachtete, dann war schlechter Schlaf gut zu ertragen, wenn man dafür etwas länger als zwei Wochen lebte. Aber zuerst wollte ich zu Sasuke, Itachi wusste ja anscheinend, wo sich Orochimaru aufhielt. Und wo Orochimaru war, da war Sasuke nicht weit und Kabuto, wegen dem ich ja angeblich dorthin wollte war vermutlich auch da. Ganz zu schweigen von einer kleinen Privatarmee von Oto-Nins. Aber die waren nicht wirklich mein Problem, ich wollte ja Sasuke möglichst allein und unter vier Augen treffen. Wenn dabei lauter blutrünstige Ninjas um mich herum standen war ja dann sicher nicht der richtige Zeitpunkt für ein ernstes Gespräch. Also gut, ich hatte ab jetzt etwas gegen in Itachi in der Hand für den extremen Notfall. Und ansonsten hatte ich noch eine Nudelsuppe übrig. Der Gedanke an den entsetzten Gesichtsausdruck von Itachi vorhin ließ mich grinsen. Ich schaffte beim Essen, was Sasuke nach Ewigkeiten des Trainings nicht zustande gebracht hatte- Gefühle in Itachis Gesicht zu bekommen. Aus den Augenwinkeln betrachtete ich Itachi. Seine Miene war so langweilig wie immer. Die Sharingan hatte er desaktiviert, sollte mir bloß recht sein. Ich sah ihn mir genauer an. Für meinen Geschmack war sein Gesicht ein wenig zu flach, die Nase etwas zu kurz und das Kinn ein bisschen zu lang, wenn ich ihn so im Profil sah. Und von vorne war mir sein Gesicht eine Spur zu rund gewesen. Und außerdem wirkte er alt. Lag wohl an diesen komischen... ja, was waren das eigentlich für komische Linien in seinem Gesicht? Waren das überhaupt Linien? Oder vielleicht Falten? Als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte, hatte ich sie für Überresten von extremen Augeringen gehalten. Aber anscheinend hatte Itachi sie ja schon seit er ein Kind war, hatte mir zumindest irgendjemand erzählt, weiß der Kuckuck, wer. Und um Kinder die Augenringe haben, musste man sich wirklich ernste Sorgen machen. Obwohl, Itachi hatte ja bewiesen, dass man sich wegen ihm gut Sorgen machen konnte. Diese Striche waren wirklich seltsam. Auf die Entfernung konnte man sie auch gut für Hängebacken halten. Also wirklich, rundes Gesicht, kurze Nase, Hängebacken und Augeringe. So gesehen war Itachi ein Mensch gewordener Mops. Ich hustete um mein Lachen zu unterdrücken, mein Lächeln konnte ich allerdings nicht überspielen. Wer weiß, ob schon jemals jemand vor mir so über ihn nachgedacht hatte und ob derjenige überhaupt noch lebte. Ich würde ja, wenn ich weiterhin Pech hatte auch nicht mehr lange leben. Ich seufzte bedrückt. „Du änderst deine Stimmungen ja am laufenden Band“, stellte Itachi fest. Ich zuckte zusammen. Ich hatte nicht erwartet, dass er mich überhaupt wahrnahm. „Geht dich nichts an“ murrte ich. Itachi erwiderte nichts darauf sondern lief einfach weiter. Weil ich ja eindeutig nichts Besseres zu tun hatte starrte ich weiter sein Gesicht an. Seine Ohren waren nichtssagend, aber was machte man auch schon groß mit denen. Bei Itachi verschwanden sie so oder so unter seinen Stirnfransen. Blieben noch seine Augen. Die waren bei ihm wohl der interessanteste und zugleich langweiligste Teil. Er hatte ja anscheinend drei unterschiedliche Paare. Da waren einmal die Sharingan, die Sasuke auch hatte, so gesehen nichts Besonderes. Und dann waren da noch diese speziellen Augen mit denen er damals Sasuke gequält hatte. Kakashi hatte ebenfalls solche. Sie waren vermutlich eine höhere Stufe des Sharingan und man konnte so einiges damit anstellen. Ich erinnerte mich daran, wie Kakashi dem Irren mit den Bomben damit einen Arm abgetrennt hatte. Und wie er denselben Irren dann in eine andere Dimension verfrachtet hatte, weil er gerade versuchte uns alle in die Luft zu jagen. Einen Moment lang überlegte ich, was wohl aus dem Typen geworden war. Ob er noch lebte? Auf jeden Fall war diese neue Art von Sharingan mir unheimlich und sie war eindeutig eine große Gefahr. Ansonsten hatte Itachi noch seine normalen, schwarzen Augen. Soweit ich wusste, waren sie völlig ungefährlich und wenn ich ehrlich war, dann sahen sie äußert faszinierend aus. Itachi hatte ohnehin so unglaubliche Wimpern für einen Mann. Schwarz und lang wie sie waren ergänzten sie seine dunklen Augen perfekt und verliehen ihm etwas Geheimnisvolles. Nicht dass Itachi das nötig gehabt hätte. Seine ganze Aura war schon geheimnisvoll und unheimlich genug. Ich lies meine Gedanken schweifen, dachte an alles und an nichts, während wir weiterliefen bis die Sonne schon weit in den Westen gewandert war. Itachi wandte mir seinen Kopf zu. „Wir machen bald halt.“ „Wieso, es ist doch noch hell!“ „Ich sagte wir machen halt.“ „Sind wir etwa schon in Otogakure?“ „Nein, morgen.“ „Laufen wir halt weiter, dann sind wir schneller da.“ Itachi antwortete nicht. „Hörst du mir überhaupt zu?“ fragte ich ärgerlich. Itachi blieb stehen und ich lief noch einige Schritte weiter bevor ich es ihm gleichtun konnte, da mich sein abruptes Anhalten überrascht hatte. „Wir bleiben heute Nacht hier. Ich laufe los und besorge etwas zu essen. Rühr dich nicht vom Fleck.“ „Vergiss es, ich lauf weiter. Ich will so schnell wie möglich nach Otogakure!“ „Ach und du weißt auch, wo Orochimaru sich derzeit genau aufhält? Oder zumindest wo Otogakure liegt“ „…“ „Dacht ich’s mir. Und jetzt warte.“ Frustriert und wütend setzte ich mich auf den Boden. Ich musste zugeben, Itachi war mir einfach über. Aber ich hatte keine Lust, zu tun was er sagte. Von mir aus, ich hatte einen Deal mit ihm, aber er war deswegen noch lange nicht mein Vormund. Überhaupt war der Platz zum Übernachten hier einfach nur bescheuert. Ich meine, welcher Idiot würde mitten auf einer Wiese Rast machen, ohne irgendwelchen Schutz. Besonders wenn dieser Idiot von ganz Konoha verfolgt wurde. Itachi machte das. Und seine Selbstsicherheit gefiel mir nicht. Ich zog meine Jacke aus, es war schließlich warm und legte sie auf den Platz wo mich Itachi hatte stehen lassen. Dann ging ich spazieren. Ich befand mich auf einer riesigen Ebene. Überall wuchs hüfthohes Gras und wenn man sich hinsetzte wurde man sicher von Vorübergehenden ohne weiteres übersehen. War eigentlich eine gute Idee, aber Itachi war vermutlich nicht so doof, dass er mich dann nicht fand. Ich ging also gemütlich durch das Gras, behielt aber den Platz an dem sich meine Jacke aufhielt gut im Auge. Wenn ich ehrlich war, dann lief ich hier nur herum, um Itachi zu reizen. Ich wollte ihm zeigen, dass er mir nichts befehlen konnte. Er hatte nicht mein Leben in der Hand sondern nur mein Lebensende und das wollte ich ihm klar machen. Die Sonne fing an unterzugehen, sie war schon zur Hälfte hinter einigen Hügeln in der Ferne verschwunden und Itachi lies immer noch auf sich warten. „Vielleicht ist ihm ja was schlimmes passiert und ich bin ihn los!“, sagte ich zu mir. Jemand tippte mir auf die Schulter. Ich schaffte es nicht zusammen zu zucken und drehte mich um. Es war leider Itachi. „Schade“, murmelte ich leise, aber dennoch laut genug um es Itachi hören zu lassen. Itachi nickte. „Schade dass du nicht auf mich gehört hast.“, sagte er noch und dann wurde ich wieder Zeuge und Opfer seines unglaublichen Tempos. Ehe ich auch nur irgendetwas denken konnte lag ich auf dem Boden und hatte die Arme schmerzhaft auf dem Rücken verdreht. Ich trat nach hinten, was zur Folge hatte, dass sich Itachi ein weiteres Mal auf mich setzte und anfing meine Hände zu fesseln. „Lass mich los du Arsch!“ brüllte ich wütend. „Wer nicht hören will…“ sagte Itachi ungerührt und verknotete die Fesseln so fest, dass sie ins Fleisch schnitten. Dann hob er mich hoch wie einen Sack Kartoffeln, wuchtete mich über seine Schulter und ging zu meiner Jacke. Dort ließ er mich einfach mit dem Bauch auf den Boden fallen. Der harte Aufprall ließ mich aufstöhnen. Ich wollte mich auf den Rücken rollen um von dort aus in eine sitzende Position zu kommen, aber Itachi verhinderte das, indem er sich ein weiteres Mal auf meine Beine setzte. „Was willst du denn noch, du Bastard?“, stöhnte ich, in ohnmächtiger Wut über meine Hilflosigkeit. Aber Itachi war sich ein weiters Mal zu fein zum antworten, wie ich zähneknirschend feststellen musste. Aber ich sollte es noch früh genug herausbekommen. „Hör auf du verdammtes mieses Arschloch!“ schrie ich. „Das sind meine! Das kannst du mir nicht antun!“ Itachi schlürfte weiter seelenruhig meine Ramen in sich hinein. Anscheinend konnte er mir das sehr wohl antun. „Du sollst daran ersticken!“, fluchte ich, „Verrecken sollst du, kapiert? Krepieren! Elend verrotten! Alleine in der Wildnis! Ohne Freunde!“ Itachi sah auf. Ich hatte wohl unwissentlich irgendeinen wunden Punkt getroffen, anders konnte ich mir seinen seltsamen Blick nicht erklären. Mein Hirn sagte mir, dass daran sicher das „ohne Freunde“ schuld war. Ich grinste hämisch. „Obwohl, egal wo du stirbst, du stirbst sicher ohne Freunde. Jemand wie du hat keine Freunde. Jemanden wie dich mögen höchstens Kakerlaken!“ Itachis Miene war nicht mehr ganz so unbewegt, irgendetwas spiegelte sich in seinen Augen- und er hatte aufgehört zu Essen. Ich stichelte weiter. „Es ist kein Wunder, dass du niemanden was bedeutest. Du hast ja wohl alle umgebracht, die etwas von dir hielten. Den ganzen Uchihaclan. Und alle deine Freunde gleich dazu. Wer will schon was mit jemandem zu tun haben, der seinen besten Freund tötet?“ Das letzt war ein Schuss ins Blaue, ich hatte doch keine Ahnung, ob Itachi einen Freund gehabt hatte unter den Uchihas und ob er ihn überhaupt getötet hatte. Sasuke hatte mir verständlicherweise nie viel von Itachis Privatleben erzählt. Und es hatte mich auch nie interessiert. Bis heute. Itachi warf die restliche Nudelsuppe hinter sich ins Gebüsch. Scheiße, jetzt war alles umsonst, dachte ich. Dann stand er auf und ging langsam auf mich zu. Ich beförderte mich so schnell wie möglich in eine sitzende Position. Itachi ging vor mir in die Hocke und starrte mich an. Ich fragte mich was er vor hatte, bis ich in seine Augen sah. Sharingan. Sie fingen an zu rotieren, immer schneller, und langsam veränderten sie sich. Ich wusste, was jetzt kam. Sofort schloss ich die Augen. Nichts, wirklich nichts, würde mich jetzt dazu bringen, meine Augen öffnen. „Das ist dumm.“, stellte Itachi kühl fest. „Du kannst mir jetzt entweder in die Augen schauen, oder ich denke mir etwas anderes aus.“ „Feigling“, zischte ich, „einem Gefangenen zu drohen ist wirklich kein Kunststück.“ „Und du glaubst etwa, dass es einen Unterschied für mich macht, ob du mit oder ohne Fesseln vor mir sitzt?“ „Natürlich macht es einen Unterschied, es sei denn, du ärgerst tot andere genauso gut!“ „Anscheinend machst du die Augen nicht auf, dann werde ich mal…“ Ich spürte eine kalte Hand an meiner linken Wange und zuckte zurück. Ich wusste nicht was er wollte und ich durfte auf keinen Fall die Augen öffnen um es herauszufinden! Itachi tat nichts, sondern lies einfach nur seine ahnd auf meiner Wange. Ich biss mir auf die Lippe. Was hatte er vor? „Angst?“ hörte ich ihn fragen. „Du kannst mich mal!“, zischte ich. Seine Hand verschwand. Ich ließ die Augen geschlossen. Die Stelle wo er mich berührt hatte brannte. Dann spürte ich etwas Neues in meinem Gesicht. Es war kalt und hart. Wieder war ich versucht die Augen zu öffnen, aber ich konnte es gerade noch verhindern. „Willst du nicht wissen, was es ist?“ fragt mich Itachi lauernd. Ich sagt nichts und wartete hilflos ab, was weiter geschehen würde. Etwas Scharfes schnitt mir in die Wange und ich fühlte einen kleinen Tropfen Blut mein Gesicht hinunter rinnen. „Und weißt du es jetzt?“ Ich schwieg. Ein weiterer Schnitt, tiefer und länger diesmal. Ich ignorierte den Schmerz und bewegte mich nicht. Itachi setzte seine Klinge wieder an und drückte sie in meine Haut bis Blut hervorquoll. Dann zog er sie langsam nach unten. Ich sog scharf die Luft ein, als der stechende Schmerz kam. Das Messer oder Kunai, ich wusste es nicht, verpasste mir eine weitere Wunde und noch eine und noch eine. Aber irgendwann hatte Itachi genug. Die Schmerzen waren längst unerträglich geworden, ich hatte bisher nur noch geschrien weil ich mir auf die Zunge gebissen hatte um keine Laut von mir zu geben. Das einzig was ich im Moment noch hatte war meine Würde und diese würde ich nicht auch noch aufgeben indem ich ihn anflehte aufzuhören. Die Klinge kam nicht wieder und ich spürte wie Itachi sich von mir wegbewegte. Ich entspannte mich. Aber ich hatte mich zu früh gefreut. Nur kurze Zeit später fühlte ich Itachis Hand auf meiner zerschnittenen Wange und bemerkte wie er das Blut wegwischte. Dann war seine Hand wieder weg. Plötzlich war etwas Brennendes in meinem Gesicht. Er verteilte irgendetwas auf meinen Wunden. Ich keuchte auf. Irgendetwas schien mir meine linke Gesichtshälfte wegzuätzen. Säure fraß sich in meine Haut und ich krümmte mich. Ich ließ mich zur Seite fallen und versuchte, das brennende Zeug am Boden abzuwischen. Aber es wurde nur noch schlimmer. Diese Höllenpein, ausgehend von meiner Wange verteilte sich auf meinen ganzen Körper. Ich wusste nicht mehr, wo ich überhaupt verletzt war, ich hatte das Gefühl, als würde ich gänzlich zersetzt werden. Ich wand mich auf dem Boden wie ein Wurm. Aber ich schrie nicht. Ich hielt an meinem Stolz fest, ich wollte keine Schwäche zeigen. „Schrei!“ sagte Itachi leise „Naruto, schrei! Schrei und ich erlöse dich!“ Ich wusste genau was er wollte, ich wusste genau, wo er mich wollte. Nämlich hier, auf dem Boden liegend und um Gnade winselnd. Vor Schmerzen schreiend. Ich tat ihm den Gefallen nicht. Ich hörte wie er aufstand, ging und sich ein paar Schritte entfernt hinlegte. Ich blieb liegen und verkrampfte mich, als der Schmerz noch einmal stärker wurde. Und dann fiel mir etwas ein. „Naruto du Idiot! Wie glaubst du krieg ich den Kunai aus deinem Rücken, wenn du dich so verkrampfst? Entspann dich!“ „Entspannen? Hast du eine Ahnung wie weh das tut?“ „Wenn du den Schmerz einfach zulässt nimmt er ab. Versuch es!“ „Machst du Witze?“ „Naruto! Probier es jetzt. Auf der Stelle! Oder ich ramm dir noch einen Kunai rein.“ Sakura. Sie hatte damals Recht gehabt. Wieso sollte es nicht noch einmal funktionieren? Ich atmete tief durch und entspannte mich. Meine Muskeln lockerten sich und ich hörte auf, mich hin und her zu rollen. Ich ließ die Qualen einfach zu. Der Schmerz füllte jede Ecke meines Bewusstseins aus, ich wurde ein Teil davon und auf einmal war es nicht mehr schlimm. Es war als wäre ich außerhalb meines Körpers und ich nahm nur noch ein unangenehmes, dumpfes Pochen wahr. „Sieg!“ keuchte ich leise und schickte ein Dankgebet zum Himmel, dass ich Sakura kannte. Sakura, dachte ich, was würde ich nur ohne dich machen? Die Schmerzen klangen nur langsam ab und ich lag noch einige lange und harte Stunden wach, bis ich endlich einschlafen konnte. Die Fesseln trug ich immer noch. das ist jetzt doppelt so lange wie sonst nehmt es als weihnachtsgeschenk oder als entschädigung für das letzte, kürzere Kapitel ------- das neue Kapitel kommt ungefähr an silvester will eigentlich irgendwer mit Ens informiert werden wenn was neues kommt?? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)