Stubentiger von Atem (Weihnachtskalender-Wichteln inkl. Challenge des KaRe-FF-Zirkels) ================================================================================ Kapitel 1: Stubentiger ---------------------- Projekt: Weihnachtskalender-Wichteln inkl. Challenge des KaRe-FF-Zirkels http://animexx.onlinewelten.com/community.php/KaiXRay_FFZirkel/beschreibung/ Kalendertag: 1. Dezember Wichtelopfer: fin_wölfin Wörter, die verwendet werden müssen: Cocktail, lesen Genre/Warnung: U Disclaimer: Nichts von alledem hier gehört mir. Ich leihe mir die Charaktere nur kurz aus, um den Lesern die Wartezeit auf das Christkind zu verkürzen. Eben sowenig bereichern ich mich an ihnen und Geld verdiene ich hiermit schon gar nicht Autorenkommentar: So liebe Fin ^^. Ich hoffe, dir gefällt diese kleine Geschichte. Ich habe lang überlegt, was ich denn schreiben soll und da du genauso leidtragend warst/bist wie ich, was das Lernen betrifft, fiel meine Entscheidung dann schlussendlich auf dieses Thema. Wenn diese Fanfic ein kleines Lächeln auf deine Lippen zaubert… dann hab ich mein Ziel erreicht *flausch*. ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ 1. Dezember – Stubentiger ~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~ Langsam aber stetig sanken nun in der Nacht die Temperaturen immer ein kleines Stückchen weiter unter den Gefrierpunkt. Es ließ sich nicht mehr leugnen. Die Sonnenanbeter unter den Menschen mussten endgültig einsehen, dass sie ihren Kampf verloren hatten. Denn der Winter hatte Einzug gehalten. Mit seinen kalten Winden und den eisigen Temperaturen legte sich die dunkle Jahreszeit über Japan. Streckte die Finger nach all jenen Geschöpfen aus, die sich leichtfertig an die frische Luft begaben, ohne sich ausreichend anzukleiden. Nur noch vereinzelt hielten sich Menschen auf der Straße auf. Kinder waren schon lang in die schützenden Arme ihrer Familien geflüchtet, als die Nacht herein brach. Ließen eine eisige Stille zurück, die nur vom Pfeifen des Windes unterbrochen wurde. In einem der vielen Vororten Tokios stand ein Haus, welches sich durch seine Dekoration deutlich hervorhob. Zahlreiche Lichter blinkten und bewegten sich, vertrieben für einen kleinen Moment die Dunkelheit, die sich drohend versuchte, darüber zu legen. Darin lebten zwei junge Männer, die schon Vieles hatten in ihrem jungen Leben durchmachen müssen. Sie hatten die Welt bereist, viele Schlachten geschlagen und hatten sogar schlussendlich die Liebe für sich entdeckt. Zum Trotze der Gesellschaft waren sie in den Vorort gezogen. Hatten sich dieses Nest aufgebaut und waren einfach glücklich. Mit einem leisen Geräusch ließ ein groß gewachsener graublauhaariger Junge die Wohnungstür ins Schloss fallen. Zog sich seine Mütze vom Kopf und schüttelte leicht den Kopf um die Haare wieder in ihre gewohnte Position zu bringen. Die Handschuhe sowie der Schal landeten auf der Anrichte, die Jacke fand ihren Platz auf einem der zahlreichen Kleiderhaken an der Wand. Hände reibend begab er sich ins angrenzende Wohnzimmer und stieß gleich darauf einen resignierenden Seufzer aus, als er seinen Freund auf dem Sofa sitzend, umgeben von einem Stoß Bücher, vorfand. „Wie lange liest du denn schon?“ „Oh, hallo Kai. Ich hab dich gar nicht kommen hören.“ „Kein Wunder. Du bist so in deinen Büchern vertieft, dass du mit deiner Nase die Seiten polierst“, sagte Kai und warf ihm dabei einen leicht vorwurfsvollen Blick zu. Dafür erntete er ein verlegen klingendes Lachen. „Tut mir leid, Kai. Aber ich habe nicht gelesen, ich habe gelernt. Da ist ein wichtiger Unterschied“, befand Rei. Dabei legte er das Buch auf dem Tisch ab, stand auf und umarmte seinen Freund. „Was kann ich denn dafür, dass du dir einen Text einmal durchliest und ihn dann nicht mehr vergisst?“ „Dann lass dir doch helfen. Ich kann dir viele Themen erklären. Dann geht es schneller“, versuchte er es. „Nein, Kai!“ funkelte ihn der Chinese an. „Ich muss das alleine schaffen. Und du weißt das!“ „Schon gut, ich habe verstanden“, antwortete Kai und schenkte ihm einen verständnisvollen Blick. Sie besuchten beide die gleiche Universität, studierten Sportwissenschaften und Pädagogik. Sie wollten beide offizielle Beyblade-Trainer werden. Mit den Gewinnen, die die Hiwatari Corp. abwarf, spielten sie sogar mit dem Gedanken, sich selbständig zu machen. Ihr Ruf als Beyblade Weltmeister eilte ihnen weit voraus. Mit einem Mangel an Anwärtern hätten sie sicherlich nicht zu befürchten. Um dies aber in die Tat umsetzen zu können, mussten einige Vorkehrungen getroffen werden. Unter anderem war das Studium Voraussetzung dafür, Minderjährige unterrichten zu dürfen. Und nun spielte sich Kai und plagte sich Rei mit dem Unterrichtsstoff, den es galt für die Prüfungen am Ende des Semesters zu lernen. Der Russe war einer der beneidenswerten jungen Leute, die die Inhalte von Texten nach nur einmaligem Lesen ohne Probleme wiedergeben konnten. Er lernte den Stoff durch Lesen und behielt ihn dann für lange Zeit in seinem Gedächtnis, jederzeit abrufbereit. Der Chinese hingegen war nicht mit so einer Gabe gesegnet. Er tat sich verhältnismäßig schwer damit und lernte durch Auswendiglernen und sehr häufiges Wiederholen. Benötigte ein Vielfaches der Zeit, die sein Freund damit verbrachte. Darunter litt auch ihre Beziehung. Vor allem Kai gefiel es gar nicht, dass Rei so lange brauchte, um den Stoff zu lernen. Er wollte lieber mit dem anderen etwas unternehmen, sei es nun Weggehen oder doch etwas Unanständigeres. Aber sobald der Schwarzhaarige über seinen Büchern brütete, war er zu nichts mehr zu gebrauchen. Saß stundenlang im Wohnzimmer auf dem Sofa und nahm um sich herum nichts mehr wahr. Manchmal, so dachte sich der Graublauhaarige, konnte er es beinahe nicht mehr ertragen. Sie wohnten zwar zusammen unter ein und demselben Dach, verbrachten aber so gut wie keine Zeit zusammen, da der eine von ihnen immer mit Lesen bzw. Lernen beschäftigt war. So auch heute wieder. Die nächsten Klausuren standen vor der Tür. Die Professoren an der Uni hatten ihnen keine Verschnaufpause gegönnt und sogar direkt vor Weihnachten, am 21. Dezember noch eine schwere Prüfung angesetzt. Und es war ausgerechnet auch noch das Problemfach des Schwarzhaarigen. Rei verweigerte jedoch jede Hilfe seitens seines Freundes. Er hätte ihm ja Nachhilfe geben, oder ihn zumindest abprüfen können. Aber der Chinese hatte jede Unterstützung mit einem Lächeln dankend abgelehnt. Er wollte es alleine schaffen. Was würde er denn für einen Lehrer abgeben, wenn er nicht einmal in der Lage war, die Voraussetzungen alleine zu meistern, hatte er oft gesagt, wenn es wieder zu einer handfesten Auseinandersetzung zwischen ihnen gekommen war. Und so hatte sich Kai gefügt. Zwar nicht wirklich freiwillig, aber irgendwie konnte er es auch verstehen. Dafür bekam er auch in der Zeit, in der Rei nicht lernte, die doppelte Aufmerksamkeit geschenkt. Ab und zu schafften sie es dann doch, zumindest gemeinsam Einkaufen zu gehen, oder das Abendessen in Gesellschaft des anderen zu zubereiten. Besonders eine Versöhnungsmaßnahme gefiel dem graublauhaarigen Russen besonders: die Nächte… „Es tut mir leid, ich…“, begann Kai und wurde aber von einem Finger auf seinen Lippen gestoppt. „Ich weiß. Mir tut es leid. Wir sind früher so oft um die Häuser gezogen. Du hast mich oft auf einen Cocktail eingeladen“, lächelte Rei, welches von seinem Freund sofort erwidert wurde und ihn dabei fester umarmte. Dieser schmiegte sich fester in die Umarmung. „Da sind wir mit dem Auto in die Stadt hinein gefahren. Von einer der Parkgaragen dann zu Fuß durch die Straßen, bis hin zu unserer Lieblingsbar ‚The Kitten’“, seufzte der Schwarzhaarige und schloss bei der Erinnerung kurz die Augen. Die Abende waren immer sehr angenehm verlaufen. In der Gegenwart des Russen konnte Rei schon immer leichter abschalten. Dabei war es natürlich egal, ob dies außerhalb ihres Hauses war, oder nicht. Aber der Schwarzhaarige war schon immer jemand gewesen, der nicht gerne die ganze Zeit zu Hause saß. Liebend gern etwas unternahm. „Ja“, murmelte Kai in den seidenen Haarschopf seines Geliebten. Atmete dabei tief dessen Geruch ein. Eine Weile standen sie einfach so da. Mitten in ihrem Wohnzimmer, umgeben von Stößen von Büchern, teils auf dem Tisch und daneben verteilt. „Weißt du was?“ unterbrach Rei plötzlich die Stille und legte seinen Kopf in den Nacken, um seinem Freund ansehen zu können. „Mh?“ „Scheiß drauf!“ „Was?!“ blickte ihn der Russe daraufhin skeptisch an. „Na, auf alles das hier!“ deutete Rei hinter sich auf den Wohnzimmertisch. „Was willst du mir damit sagen?“ Kai verstand immer noch nicht. Manchmal war sein Kater so impulsiv, dass er Dinge völlig aus dem Zusammenhang heraus sagte. „Auf das Lernen natürlich.“ Mit diesen Worten befreite er sich aus der Umarmung des Graublauhaarigen und klappte die offenen Bücher zu. Schlichtete seine Notizzettel auf einen Stoß und drehte sich daraufhin wieder zu ihm herum, grinste ihn breit an, woraufhin er nur noch einen weiteren verwirrten Gesichtsausdruck Kais erntete. So niedlich Rei es auch fand, seinen Geliebten so durcheinander zu sehen, hatte er dafür nun keine Lust. Er schob den Größeren zurück in den Vorraum und schob ihm seine Schuhe entgegen. „Los anziehen. Wir gehen heute aus.“ „Aber, was… ist mit deinem Lesen?“ „Lernen, Kai, … lernen. Aber nicht mehr heute. Ich will jetzt einen Cocktail trinken gehen. Vielleicht können wir vorher noch kurz auf dem Weihnachtsmarkt vorbeischauen? Ich hätte ganz gern eine Ofenkartoffel“, lächelte der Schwarzhaarige. „Muss das sein?“ „Ja, muss es. Dafür darfst du mir ab morgen Nachhilfe geben. Vielleicht geht es dann wirklich schneller und wir haben wieder etwas mehr Zeit für uns“, entgegnete Rei, was seinem Gegenüber ein kleines Lächeln entlockte. „Wirklich?“ fragte er. Ohne eine Antwort abzuwarten, schloss er den Chinesen in eine feste Umarmung und küsste ihn. Rei war mehr als nur glücklich und schlang seine Arme um den Nacken des Russen. „Ich nehme dich beim Wort. Nur damit du es weißt“, sprach Kai eindringlich zu ihm, als sie dick eingepackt ihr Haus verließen und ins Auto stiegen. Rei lächelte und entgegnete nichts weiter darauf. ~*~*~*~*~*~*~ ~*~ Ende ~*~ ~*~*~*~*~*~*~ Wörter: 1.402 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)