As Time Goes By... von Snoop (N&Z) ================================================================================ Mutual Misunderstanding ----------------------- Halli-Hallo-Hallöchen :D Gott... Nein... Sagt nichts ^^ Mir ist das so auch schon peinlich genug *~* Aber nun ja... Schwamm drüber :) Da ihr sicherlich alle die letzten Kapitel nicht mehr so wirklich im Gedächtnis haben werdet, hier mal eine kleine Auffrischung: Wisst ihr noch? - Nami, Vivi, Zorro und Corsa machen sich zu einem gemeinsamen Wochenende zu dem Haus am See von Vivis Eltern auf - Nami ist immer noch leicht benommen von ihrem unanständigen Traum mit Zorro inklusive und hat deswegen weitgehend Kontakt mit ihm vermieden - Im Ferienhaus angekommen erfährt Corsa von Vivis Techtelmechtel mit Ace und... naja... rastet aus? ^^ Die beiden sind auf alle Fälle irgendwann im See in trauter Zweisamkeit vorzufinden :) - Und den guten Zorro hält währenddessen eine betrunkene und sehr anhängliche Nami auf Trab... So, hier vielleicht nochmal schnell die letzten paar Sätze des letzten Kapitels: ~Da hatte er sich aber in etwas Schönes reingeritten… Doch weitere Gedanken fanden schon gar keinen Platz mehr in seinem Kopf, denn plötzlich und ohne Vorwarnung spürte er zwei Arme, die sich um seinen Hals schlangen und leichten Druck auf den Nacken und somit auf seinen ganzen Körper Richtung unten ausübten. Was…? Kurz bevor er vollends das Gleichgewicht verlor, richtete sich sein Blick abermals auf die haselnussbraunen Augen, die ihn letztendlich vollkommen fesselten.~ Viiiiel Spaaaß ;) Ein starker Druck… Es war schon beinahe ein erdrückendes Gefühl… Ob es angenehm war? So in die Kissen gedrückt zu werden? Irgendwie fühlte sich ihr Magen seltsam an… Sie kannte dieses Gefühl… Sie hätte keineswegs so viel Alkohol trinken dürfen! Übel… Ihr war unter anderem einfach nur schrecklich übel… Wenn dieser Druck nicht sofort nachlassen würde, dann… Aber eigentlich… War es nicht in irgendeiner Weise und auf eine ganz absurde Art auch angenehm? Ganz langsam nahmen die Bilder vor den Augen der Orangehaarigen wieder klarere Umrisse an und nach und nach realisierte sie, WAS hier eigentlich genau vor sich ging. Irritiert und wie aus einem schemenhaften Traum aufgewacht starrte sie stumm in die dunklen Augen ihres besten Freundes, der nicht weniger verwirrt wirkte. So nahe… Er war ihr so unglaublich nahe… Durch die Position der aneinander gepressten Brustkörbe konnte Nami aufs Genauste das schon beinahe unregelmäßige Heben und Senken seinerseits nachvollziehen. So nahe... Sie konnte sogar seinen warmen Atem an ihrer Wange spüren. So nahe... Aber wie… Warum? Alarmiert weiteten sich die rehbraunen Augen der 18-jährigen, als ihr Blick auf ihre Arme fiel, die fest den Nacken des Grünhaarigen umschlungen hielten. Mit einem Mal versteifte sich ihr Körper und schon beinahe etwas Verzweifeltes schlich sich in das klare Braun. Doch loslassen… Dazu war sie genau in diesem Augenblick einfach nicht in der Lage… Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Warum? Wie hatte es nur soweit kommen können? Wie war sie überhaupt auf diesem Bett gelandet? Hatte sie sich etwa in einem der vielen Zimmer schlafen gelegt? Und Zorro? Noch immer schienen beide bewegungslos. Warum bewegte sich nicht zumindest er? Es wäre für ihn - den überaus begabten Sportler - doch sicherlich ein Leichtes, sich aus ihrem schon fast peinlichen Klammergriff zu befreien. Doch der 19-jährige rührte sich kein bisschen, machte keinerlei Anstalten sich überhaupt auf irgendeine Weise zu erheben. Nach wie vor starrte er mit einem unergründlichen Ausdruck in den dunklen Augen in die erstarrten Gesichtszüge seiner besten Freundin. Und jetzt? Wie sollte es weitergehen? Namis mental gestellte Frage wurde unerwarteter Weise von einem krachenden Geräusch beantwortet, als die Zimmertüre mit viel zu viel Schwung aufschwang und unangenehm mit der Wand kollidierte. Erschrocken lösten sich die Arme der jungen Frau wie von selbst und mit immer noch geweiteten Augen starrte sie in Richtung Geräuschquelle. So bekam sie auch nur vage mit, dass auch Zorro sich wie auf Kommando mit einem Mal geregt und sich mit den Armen links und rechts ihres Kopfes leicht aufgerichtet hatte. Beide starrten wie gebannt in dieselbe Richtung. Dort… Im Türrahmen… Zunächst konnte man nur Umrisse ausmachen, da das Licht vom Flur im starken Kontrast zum verdunkelten Zimmer stand. Doch ihre Augen brauchten nicht allzu lange für den Gewöhnungsprozess. Nur wenige Sekunden später konnten sie klar und deutlich ihre Freunde ausmachen. Klitschnass und triefend stand Corsa breitbeinig und unbeweglich in der Türschwelle. Auf seinem Rücken befand sich die blauhaarige Nefeltari und umschlang mit einer unglaublichen Ähnlichkeit den Hals des Ginos, wie es Nami noch Sekunden zuvor beim Grünhaarigen getan hatte. Ein leises und beinahe schon unkontrolliertes Kichern entrann der Kehle der 17-jährigen, während sie ihren Kopf auf der Schulter des Dunkelblonden ablegte und ihre Wange an die seine schmiegte. Es durchbrach die unangenehme Stille wie ein stumpfes Messer. Ihre folgenden Worte waren zwar nur ein gehauchtes Flüstern, doch nahm sie jeder der Anwesenden unmissverständlich wahr. „Corsaa… da müssen wir uns wohl n anderes Zimmer suchn… hier ist ja schon besetzt…“ Man konnte immer noch deutlich die Restspuren des hochprozentigen Alkohols in Vivis Stimme zurückverfolgen. Ein belustigtes Grinsen schlich sich bei diesen Worten und dem ihm gebotenen Anblick auf die Lippen des 19-jährigen. Gerade wollte er auf der Stelle kehrt machen, als ihn Namis leicht heisere Stimme zum kurzzeitigen Innehalten zwang. „Nein… ihr… das versteht ihr völlig falsch… es war nichts… ihr…“ Noch einmal ließ der Dunkelblonde seinen Blick über das Bett schweifen und musterte die Orangehaarige, welche sich ebenfalls dank ihrer Ellenbogen etwas aufgerichtet hatte und damit dem Grünhaarigen unbewusst um noch einiges näher gekommen war. Dieser hatte nach wie vor immer noch kein Wort über seine Lippen gebracht und starrte beinahe schon mit einem leeren Blick in das Gesicht seines besten Freundes. Mit einem vielsagenden Heben der Augenbraue war Corsa mit der inzwischen schon wieder kichernden Nefeltari auf dem Rücken im Flur verschwunden, eine klar deutliche Wasserspur hinter sich lassend. Mit einem Mal war jedes Gefühl von Übelkeit aus ihrem Körper gewichen und schweigend ruhten ihre geweiteten Augen immer noch auf der feuchten Stelle, wo noch wenige Sekunden zuvor ihre beiden Freunde verweilt hatten. Nein… So hatte es auf gar keinen Fall enden sollen… Es hatte sich abermals eine beißende Stille über die restlichen Anwesenden gelegt und Nami machte keinerlei Anstalten, den Blick von der Türe abzuwenden. Nein… Sie konnte nicht wieder in diese dunklen Augen schauen… Was würde sie sehen? Wie würde sie reagieren? Was würde er tun? Mit einem Mal wurde der 18-jährigen bewusst, dass das auf ihr liegende Gewicht immer weniger wurde, bis es schließlich vollkommen verschwunden war. Ein leises Brummen von Seiten des Grünhaarigen ließ sie langsam den Kopf wieder in seine Richtung wenden und ein erleichtertes Gefühl vermischte sich augenblicklich mit etwas viel Stärkerem, das schon fast purer Enttäuschung glich. Aber… Schweigend ruhten die haselnussfarbenen Augen auf dem breiten Rücken des Schwertkämpfers, der sich ans Bettende gesetzt hatte und den Kopf gesenkt hielt. Sie wusste nicht was sie sagen sollte… Sie wusste es einfach nicht… Sie wusste nicht einmal, was sie eigentlich denken sollte… In ihrem Kopf schwirrten tausend Gedanken umher, die keineswegs in einer angebrachten Reihenfolge zu identifizieren waren. Nur wirre Fetzen… Was… Doch bevor sie irgendeinen ihrer Gedanken zu Ende führen konnte, zog sich unerwarteter Weise ihr Herz für nur einige Millisekunde schmerzhaft zusammen, als sie mitverfolgen konnte, wie der Grünhaarige sich wortlos erhob und mit den Händen tief in den Hosentaschen vergraben das Zimmer verließ. Ohne sich noch einmal umzudrehen… Ohne der Orangehaarigen überhaupt die Chance zu geben, seine momentane Verfassung in irgendeiner Weise aufzunehmen und einen Blick auf seine Gesichtszüge zu erhaschen... Sie wollte ihm nachrufen… Ihn aufhalten… Ihn zurückbeten… Und ihm sagen… Ja… Was hatte sie ihm denn eigentlich genau zu sagen? Hörbar atmete die 18-jährige langsam aus und ließ sich dann zögerlich wieder in die Kissen sinken. Was war los? Was war das für eine ungewollte und beinahe schon unangenehme Spannung zwischen ihr und Zorro? Wohin hatte sich ihr freundschaftliches und so ungehemmtes Verhältnis zueinander hin verflüchtigt? Warum konnten sie beide nicht einmal mehr normal miteinander kommunizieren, geschweige denn überhaupt auf eine ganz natürliche Art und Weise miteinander umgehen? Was war los? Instinktiv vergriff sich Nami in einem der vielen Kissen und drückte dieses stark an ihren wohlgeformten Körper. Was hatte sich nur zwischen ihnen verändert? Und plötzlich waren sie wieder da… Mit einer unglaublichen Geschwindigkeit rasten viele schon leicht nebelhafte Bilder vor ihrem inneren Auge vorbei. Bilder eines nicht allzu alten Traumes… Ungwollt zuckte die Orangehaarige zusammen. Kombiniert mit den Erinnerungen an die Nähe mit dem Grünhaarigen vor noch wenigen Minuten begann ihr gesamter Körper unkontrolliert zu zittern und sofort verstärke sich der Griff um das unschuldige Kissen. Warum überschwemmten sie gerade jetzt - in diesem Augenblick - diese Gedanken? War sie etwa zu betrunken, um noch bei klaren Sinnen zu sein? Und Zorro? Ein unangenehmes Gefühl verbreitete sich in ihrem Innern, während die Orangehaarige nun auch ihren Kopf in dem großen Kissen vergrub. Ob es Trauer war, konnte sie selbst schon nicht mehr unterscheiden. Er war einfach gegangen… Mit diesem letzten Gedanken fiel die 18-jährige in einen unruhigen Schlaf. *-*-*-*-*-*-*-*-* Brummend zog die Orangehaarige die Decke etwas weiter über ihren Kopf, um vor den hartnäckigen Sonnenstrahlen zu flüchten, die durch die großen Panoramafenster direkt das Bett beschienen. Verstimmt verzogen sich ihre Gesichtszüge, als sich nach und nach immer stärker werdende Kopfschmerzen bemerkbar machten. Leise grummelnd schlug die junge Frau das helle Laken schließlich vollends zur Seite und richtete sich mit einer langsamen und eher stockenden Bewegung im Bett auf. Schnell griff sich die 18-jährige an den Kopf und stöhnte hörbar auf. Schmerzen… Unglaubliche Schmerzen waren das… Leicht desorientiert ließ Nami den Blick durch das geräumige Zimmer schweifen und mit einem Mal kehrten die Erinnerungen an den gestrigen Abend zurück. Nein… Mit einem gequälten Ausdruck in den Augen platzierte sich die Orangehaarige am Bettrand und senkte den Blick auf ihre nackten Füße. Das konnte unmöglich wahr sein… Sie wollte das alles keineswegs wahrhaben… Und doch… Doch war es gestern geschehen… Und schon wieder… Schon wieder kam dieses Gefühl in ihr auf… Das gleiche Gefühl, das sie schon gestern, kurz vor dem eher unerfüllten Schlaf überkommen hatte… Nur diesmal vermischte es sich noch mit etwas anderem. Mit etwas, das schon nahe an der Peinlichkeit grenzte. Schnell schaute die Orangehaarige von ihren Füßen auf und musterte abwesend die gegenüberliegende Wand, an welcher ein recht seltsames Bild hang. Ein weinendes Kind… Doch wirklich wahrnehmen tat sie ihre Umgebung nicht. Es war viel eher ein leerer Blick. Sonst hätte sie sich höchstwahrscheinlich schon viel früher vor diesem schon fast schaurigen Gemälde gefürchtet. Viel eher versuchte die 18-jährige vergebens die sich in ihrem Inneren aufquellenden, unangenehmen Gefühle hinunter zu schlucken. Sie war es gewesen… Sie alleine war es gewesen, die am gestrigen Abend die Arme um den Hals ihres besten Freundes geschlungen hatte. Gott… Und umso mehr sie darüber nachdachte, umso mehr überkam sie das Gefühl, dass ihr betrunkenes Ich diese ganze Situation erst hervorgerufen hatte. Was würde Zorro jetzt nur von ihr denken? Etwas unsicher stand die junge Frau auf und schlüpfte wortlos in ihre schwarzen Ballerinas. Nun ja… Eigentlich hatte er ihr seine Haltung am gestrigen Abend schon mehr als deutlich gemacht… Bei diesen Gedanken durchzog ein inzwischen nicht mehr allzu unbekannter Schmerz wie ein exakter Stich ihr Herz. Oh Gott... Mit langsamen Schritten verließ sie schließlich das geräumige Zimmer, das weinende Kind im Bilderrahmen hinter sich lassend. *-*-*-*-*-*-*-*-* Zögerlich trat die Orangehaarige an den Küchentisch, an welchem ihre zwei Freunde gerade ein üppiges Frühstück zu sich nahmen. Das Essen und ihre gegenseitige Anwesenheit schienen sie so sehr in den Bann zu ziehen, dass Vivi und Corsa anfangs überhaupt nicht bemerkten, wie sich Nami immer mehr dem reich beladenem Tisch näherte. Erst ihre leise und heisere Stimme verriet den beiden, dass wohl eine weiter Person in die hell gekachelte Küche getreten sein musste. „Wo ist Zorro?“ Erstaunt ließ der Dunkelblonde seinen Donut langsam sinken und ebenso wie die Blauhaarige richtete sich sein Blick auf die Orangehaarige, die mit leicht zerzausten Haaren immer noch recht verschlafen wirkte. Oder betrunken… Wie man es eben sah… Gerade als die Blauhaarige zum Reden ansetzen wollte, kam ihr ihr Freund zuvor, welcher die Antwort schnell vor einen herzhaften Biss in sein geliebtes Gebäck presste. „Der ist abgereist…“ … Was? Namis Gesichtszüge entgleisten augenblicklich bei den Worten des Dunkelblonden. Das durfte doch nicht wahr sein… Wie… Was… Mit einem Mal versteifte sich ihr gesamter Körper, während ihr Blick im Leeren schwebte. Ihre Schuld… Das alles war ganz allein ihre Schuld! Er war ihretwegen abgereist… Zu aufdringlich war sie ihm gestern doch geworden, dass er es nicht einmal mehr das Wochenende durchhalten konnte… Erst der mahnende Ton ihrer blauhaarigen Freundin ließ Nami wieder aus diesem irrealen Zustand aufschrecken. „Corsa!!!“ Augenblicklich kehrten die Emotionen in das Gesicht der Orangehaarigen zurück und verwirrt musterte sie die ärgerlich dreinschauende Nefeltari. Was ging hier vor sich? Nach wenigen Sekunden hatten sich die haselnussbraunen Augen ebenfalls auf den Gino gerichtet, welcher nur unschuldig kurz mit den Schultern zuckte und sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen konnte. „Nein Scherz… Der ist unten am See.“ Das durfte doch nicht wahr sein… Dieser… Sofort verdunkelte sich Namis Miene und man konnte eine immer größer pulsierende Vene auf ihrer Stirn ausmachen, während sie drohend die Hände zu Fäusten ballte… „Du…“ Doch weitere Worte fanden überhaupt nicht den Weg von ihrem Denkapparat über ihre Lippen, denn schon hatte die 18-jährige mit einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit auf der Stelle kehrt gemacht und war auch schon aus der Küche verschwunden. Zurück blieben diesmal ein breit grinsender Corsa und eine immer noch verärgerte Nefeltari, die ihren Freund mit leicht säuerlichen Blicken strafte. „Das war wirklich nicht witzig… Hast du heute Morgen einen Clown gefrühstückt oder was?“ *-*-*-*-*-*-*-*-* Gedankenverloren starrte der 19-jährige auf das klare Wasser, welches die einzelnen Sonnenstrahlen auf seiner Oberfläche widerspiegelte. Ein wahres Naturspiel… … welches den Grünhaarigen genau in diesem Augenblick überhaupt nicht und in keiner Weise berührte. Sein Blick wirkte beinahe schon leer. Und seine Gedanken? Alles Erdenkliche in seinem Kopf drehte sich genau in diesem Moment nur um eine einzige Person. Was war da nur gestern geschehen? Sie… Sie hatte… Nein… sie war eindeutig viel zu betrunken gewesen, als dass sie noch irgendeine ihrer Aktionen hätte kontrollieren können. Ganz eindeutig… Zu Betrunken… … bis zu der Stelle, die sich in seinem Herzen wie ein Blutegel festgesaugt hatte. Er hatte ganz deutlich den Realisierungsprozess in ihren Augen mitverfolgen können. Er hatte ganz genau sehen können, was mit einem Mal in ihr vorgegangen war. Es war ihr eindeutig unangenehm gewesen. Niemals… Niemals hatte sie überhaupt einmal ansatzweise so etwas in der Art vorgehabt. Er hatte es genau bemerkt. Erst die verzweifelten Worte ihrerseits zu Corsa und Vivi… … und dann… Dann hatte sie ihn nicht einmal mehr in die Augen schauen können. Klare Mitteilung… Seufzend stand der 19-jährigen von dem Stein auf, den er noch kurz zuvor als Sitzgelegenheit benutzt hatte und welcher sich in gefährlicher Nähe des Sees befand und wäre bei der abrupten Nennung seines Namens beinahe rückwärts in das ruhige Gewässer gestürzt. „Zorro!“ Diese sanfte Stimme… Natürlich musste er sich nicht erst umdrehen, um die Person auszumachen, die nur wenige Meter von ihm entfernt zum Halt gekommen war. Die Stimme, die er schon so oft gehört hatte… Die Stimme, die ihm so unglaublich bekannt war… Die Stimme, die ihn aus seinen schlechtesten Zeiten heraus bis hin zu seinen besten geführt hatte… Diese Stimme… Langsam drehte sich der Angesprochene auf der Stelle um und schaute geradewegs in die Augen, die ihn immer wieder aufs Neue verzauberten. Namis schokoladenbraune Augen… Für einen kurzen Moment entspannte sich sein zuvor noch paralysierter Körper. Es war, als würde diese Frau eine unglaublich warme und beruhigende Aura umgeben, die ihn nun auch berührte. Leicht benebelt blieb sein Blick an ihrem zerzausten Schopf hängen. Sie hatte wohl bis eben noch geschlafen. So wie er selbst es eigentlich ebenfalls vorgehabt hatte. Doch irgendwie… Irgendwie war es ihm heute nicht im Geringsten gelungen. Er! Er hatte nicht schlafen können… Untypisch… Sehr untypisch… Doch die Gedanken an den gestrigen Abend und überhaupt an die vergangenen paar Wochen hatten einfach zu viel Platz in seinem Kopf eingenommen und hatten kurzerhand die sonst permanent vorhandene Müdigkeit aus seinen Gliedern katapultiert. Quälende Gedanken… Er! Ein leichtes Schmunzeln huschte über die Lippen des 19-jähirgen. Doch als die Orangehaarige sich abrupt wieder in Bewegung setzte und sie ihm damit immer näher kam, weiteten sich die dunklen Augen des Grünhaarigen minimal und augenblicklich versteifte sich sein Körper wieder. Was jetzt? Was wollte sie? Ihm eine Standpauke für sein gestriges, unkontrolliertes Verhalten halten? Ihm hier und jetzt die Freundschaft kündigen? Ihn auslachen, da er doch tatsächlich gedacht hatte… Schon fast leicht verzweifelt versuchte der junge Mann irgendeine Antwort in den Gesichtszügen seiner Freundin zu finden, doch diese blieben für ihn nach wie vor unleserlich. Kurz vor ihm kam Nami schließlich zum Halt und schaute ihm in den ersten Momenten einfach nur in die Augen. Dieser Blick… Irgendwie… Irgendwie kam er ihm doch bekannt vor… Eine leichte Neugier hatte sich inzwischen in die dunklen Augen des Schwertkämpfers geschlichen, als die 18-jährige letztendlich zum Reden ansetzte. „Es… Zorro… Es tut mir leid…“ Kaum hatte sie diese wenigen Worte mit Mühe und Not über ihre vollen Lippen gebracht, drehte sie sich schnellstens auf dem Absatz um und hastete mit eiligen Schritten den grasigen Weg bis zur hölzernen Terrasse wieder hinauf. Der 19-jährige schaute seiner Freundin einfach nur stumm hinterher, bis er sie schließlich aus den Augen verlor. Was… Bewegungslos schaute er immer noch den grasigen Hügel hinauf. War das… Hatte er nicht… Ja… Er hatte ganz deutlich Tränen in diesen wunderschönen Augen wahrgenommen. Aber… Warum? Was tat ihr denn Leid? Und mit einem Mal… Mit einem Mal wurde dem Grünhaarigen etwas bewusst. Dieser Blick… Der ihm noch vor wenigen Momenten aus diesen haselnussfarbenen Augen heraus entgegen gestrahlt hatte. Ja… Jetzt konnte er ihn definitiv zuordnen. Er hatte ihn schon einmal gesehen… Damals… Als Namis Mutter gestorben war. Viel stärker als einfache Trauer… Es war viel eher eine unermessliche Sehnsucht… Eine Sehnsucht nach etwas, dass sie niemals haben könnte. Aber… Das konnte doch nicht möglich sein? Was sollte dies denn zu bedeuten haben? Gedankenverloren richtet der Grünhaarige seinen Blick wieder auf den weiten See. Wann hatte er nur aufgehört, Nami zu verstehen? *-*-*-*-*-*-*-*-* Einen Tag später „Nami?! Komm schon… wir müssen langsam los, wenn wir nicht nachts ankommen wollen.“ Vivis Stimme hallte im ganzen Haus wider, während Corsa und Zorro sich leise unterhaltend das Auto wieder beluden. „Alter… du hast mir ganz schön Angst eingejagt mit deiner gestörten Aktion am See…“ Corsa, der gerade eine schwarze Reisetasche mittlerer Größe in den Kofferraum verfrachtete, konnte sich ein Grinsen nicht mehr verkneifen. „Man, das ist doch jetzt schon zwei Tage her… und was kann ich dafür, wenn Vivi bei Kontakt mit Wasser so dermaßen loskreischt…“ Grummelnd platzierte der Grünhaarige eine weitere Tasche neben der schwarzen. Corsa hatte doch wirklich Nerven… Da führte er sich zunächst wie ein Verrückter auf, erweckte den Anschein seine Freundin vergewaltigen zu wollen und spielte dann den Unschuldigen. Tse… „Habt ihr jetzt wenigstens das Ace-Thema geklärt?“ Sich kurz am Hinterkopf kratzend konnte der Dunkelblonde die Breite seines Grinsens langsam nicht mehr kontrollieren. „Weißt du… ich habe mir da einfach mal gedacht, dass das ja ihr Ding ist, mit wem sie damals etwas hatte und mit wem nicht…“ Schon bei dem leicht gefälligen Ton seines Freundes war die Augenbraue des Grünhaarigen eine Etage höher gewandert. „Soso, hast du dir also einfach mal gedacht… Du meinst wohl, dass es dir jetzt egal ist, weil du ja jetzt hast, was du willst…“ Lachend klopfte der Angesprochene dem inzwischen suspekt dreinschauenden 19-jährigen auf die Schulter und hob daraufhin mit einer unglaublichen Leichtigkeit das nächste, schon deutlich größere Gepäckstück an. „Du verstehst mich doch immer noch am besten! Aber deine Aktion im Schlafzimmer war ja auch nicht ohne...“ Und schon wieder... Wieder einmal ging er ihm mit der selben Geschichte auf die Nerven... Nun ja... So richtig hatte er es seinem Freund ja auch nicht erklären können. Wie denn auch? Er wusste ja selbst einmal nicht wirklich, was denn da genau zwischen Nami und ihm vorgefallen war. Kopfschüttelnd und unverständlich vor sich hinbrummelnd ließ Zorro den Blick durch die Umgebung schweifen, bis er schließlich - mit den Augen im Türrahmen gefangen - innehielt. Da stand sie… Nami hatte sich mit Vivi schwer beschäftigt unterhaltend vor die große, offene Türe gestellt und schien ihn nicht einmal mehr wahrzunehmen. Der Grünhaarige musste schwer schlucken, als er sichergehen konnte, dass nicht einmal ein einziger, kurzer Blick sich in seine Richtung verirren würde. Seit ihrem Zusammentreffen am gestrigen Tag am See hatten die beiden sich kaum noch gesehen, geschweige denn überhaupt miteinander geredet. Und seine Wut auf sich selbst und seine verdammten Gefühle stieg mit jeder Sekunde um noch einiges mehr an. Es war einfach seine Schuld… Er war zu weit gegangen… Viel zu weit… Niemals hätte er sich zu so etwas hinleiten lassen dürfen… Er war schließlich nicht der Betrunkene gewesen. Doch was hatte die Entschuldigung ihrerseits am nächsten Tag zu bedeuten gehabt? Und dieser Blick… Seufzend schmiss der 19-jährige das restliche Kleinzeug in den Kofferraum und platzierte sich wortlos auf dem Beifahrersitz, bevor Vivi überhaupt die Chance auf eine Beschwerde hatte. Eine weitere, lange Fahrt an Namis Seite würde er wohl nicht mit seinem Gewissen vereinbaren können. Das Beste, was er momentan wohl zu ihrer Situation beitragen konnte war, ihr einfach den Abstand zu gönnen, den sie sicherlich brauchte und anstrebte. Ja... Er tat genau das Richtige... So in Gedanken entging dem Grünhaarigen das kurzzeitige Nachschauen seiner orangehaarigen Freundin, die ihm nur einen undefinierbaren Blick widmete. Hätte ihn der 19-jährige bemerkt und versucht, diesen wenigstens ansatzweise zu interpretieren, hätte er vielleicht im Endeffekt vieles anders gesehen. Wie man sich doch falsch verstehen konnte… Sooooo... Das wars mal wieder und ich halte es jetzt schon für angebracht, Folgendes zu verkünden: *tröt* *trommelwirbel* Diese FF wird sich höchstwahrscheinlich (nach meinen Kalkulationen ^^) auf 20 - 22 Kapitel verlaufen ;) Nur damit ihr Bescheid wisst und nicht denkt, dass das hier gar kein Ende mehr findet :D Bis zum nächsten Mal :) *wink* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)