Stacked Rubbish von Aijou ================================================================================ Kapitel 4: Ganges ni akai bara ------------------------------ //Der Idiot...Warum nimmt er nicht den Bus!? Dem Kerl ist echt nicht mehr zu helfen!// Yuu schüttelte den Kopf. „Sorry Süße...heute kann ich wohl nicht noch mit zu dir kommen.“ Entschuldigend sah er Maruka neben sich an, die fragend den Kopf schief legte. „Mir ist grad eingefallen, dass ich noch was erledigen muss. Ich muss mich beeilen!“ Yuu beugte sich runter, gab seiner Freundin einen Kuss, hob zum Abschied dann noch mal lässig die Hand. Er grinste, kniff dem Mädchen vor sich kurz in den Hintern, konnte es einfach nicht lassen. Maruka quietschte und jagte ihn weg. Yuu lachte, lief aber los und winkte noch, ehe er das Schulgelände durch das große Tor verließ, sich nach rechts wandte und die Straße hinunter eilte. Suzuki Akira hatte diesen Weg gerade genommen. Er schien wacklig auf den Beinen gewesen zu sein und trotzdem war er schnurstracks an der Bushaltestelle vorbei gelaufen und hatte sich zu Fuß auf den Weg gemacht. Yuu wusste nicht genau wo der andere wohnte, aber trotzdem folgte er ihm. Es regnete wieder, auch wenn es nur ein unangenehmer Nieselregen war, der die Klamotten klamm werden ließ. Yuu hielt sich ein paar Schritte hinter dem jüngeren, was wohl eigentlich egal war. Hinter Suzuki könnte eine Herde Elefanten über die Straße poltern, er würde es wahrscheinlich ohnehin nicht mitbekommen. Yuu schüttelte den Kopf und spannte den schwarzen Schirm über sich auf, den er in solchen Tagen immer in der Tasche hatte. Er hasste es eben wirklich nass zu werden... //Alles nur wegen dir! Idiot!// Yuu fluchte. Trotzdem ging er weiter, folgte Suzuki ganze zehn Minuten, bis dieser stehen blieb... Akira sah auf. Er hatte Schritte gehört, drehte sich leicht und spähte in die schmale Gasse neben sich. Die Häuser hier waren hoch und so kam nicht viel Licht in diese kleine Gasse. Akira erschauderte und zog sich die Jacke enger um die Schultern. Gerade wollte er sich wieder in Bewegung setzen, als er seinen Namen hörte. Er erstarrte. Diese Stimme! Diese verfluchte Stimme! Er schluckte hart, wollte einfach loslaufen, konnte aber nicht, weil er in diesem Moment von einem heftigen Hustenkrampf geschüttelt wurde. Er krümmte sich, hielt sich eine Hand vor den Mund und jappste nach Luft. Nur halb spürte er wie er am Handgelenk gegriffen und in die Gasse gezogen wurde, ein Stück geradeaus und dann unter einen Torbogen, der den Eingang zu einem Innenhof bildete und den Regen abhielt. Hier war es wenigstens trocken, aber das nahm Akira kaum war. Er war seinem Mitschüler nur hinterher gestolpert, hustete jetzt zwar nicht mehr, rang aber immer noch schwer nach Luft. „Was....willst du?“ brachte er zwischen unterdrücktem, atemlosen Keuchen hervor und funkelte Tetsuhiro zornig an. Wie immer war sein Peiniger nicht allein. Insgesamt waren sie zu fünft...Unmöglich also sich mit ihnen zu prügeln und schwierig einfach wegzulaufen, weil sie sich rund um Akira verteilten und ihm somit jeglichen Fluchtweg abschnitten. Er atmete tief durch, versuchte das Kratzen in seinem Hals und die Schmerzen in seinen Gliedern zu ignorieren. Er blinzelte mehrmals. „Ach...wir haben nur bemerkt das du heute ziemlich angeschlagen zu sein scheinst!“ bekam er dann auch die Antwort, plus süffisantem Grinsen von Tetsuhiro. Akira schluckte. Er kannte dieses Grinsen... Instinktiv wich er zurück. Er spürte wie zittrig seine Beine waren. Trotz feuchter Klamotten war ihm unglaublich heiß. Er wischte sich eine Haarsträhne aus der Stirn, ließ Tetsuhiro aber nicht aus den Augen. „Danke, mir geht’s gut.“ antwortete er dann auch trocken und verfluchte in dem Moment seine Stimme, die zitterte und noch immer kratzig und heiser war. Er biss sich auf die Unterlippe. “Ach? Na dann bin ich ja beruhigt! Dann....könnten wir ja etwas Spaß haben! Meinst du nicht?“ Tetsuhiros Grinsen wurde breiter, er kam näher, aber Akira wich zurück. Bis jemand ihn von hinten festhielt. Er keuchte unterdrückt auf als die Finger von Tetsuhiros Kumpanen sich schmerzhaft um seine Oberarme schlossen. Akira spürte wie Panik in ihm aufstieg, der blanke Horror. Aber nach außen hin wirkte er erstaunlich ruhig, nichts konnte man ihm anmerken. „Hau ab Tetsuhiro. Deine Mama wartet bestimmt schon auf dich!“ zischte er jetzt nur und funkelte sein Gegenüber zornig an, während er vergeblich versuchte sich aus dem Griff des anderen zu befreien. Tetsuhiro lachte. „Wenigstens beachtet mich meine Mutter...im Gegensatz zu der deinen ist sie sehr zuvorkommend und erfüllt mir jeden Wunsch!“ Akira wurde mit einem Schlag noch blasser und nur die fiebrige Röte auf seinen Wangen verhinderte, dass er leichenblass wurde. „Woher weißt du davon!?“ Wieder bekam er ein Lachen zur Antwort. Diese Kerle amüsierten sich! Sie amüsierten sich über das Leid eines anderen... Akira begann heftig zu zittern und ballte die Hände zu Fäusten. Sich losreißen und weglaufen konnte er vielleicht nicht, dafür schleuderte er seine Schultasche jetzt nach vorn und wie erhofft traf er Tetsuhiro. Die schwere Ledertasche grub sich mit Wucht in den Magen des verhassten Mitschülers. Dieser schnappte kurz nach Luft, ehe sein Gesicht sich vor Zorn verzerrte. Akira schluckte, wollte weiter zurück weichen, wurde aber nach wie vor festgehalten. Es war ein Fehler gewesen...er hätte Tetsuhiro nicht provozieren dürfen...! Und im nächsten Moment ging dann ja auch alles ganz schnell. Akira hörte das Reißen von Stoff und spürte einen unangenehmen Ruck, als ihm die Jacke auseinander gezogen und das Hemd aufgerissen wurden. Entsetzt weiteten sich seine Augen, er konnte gar nicht reagieren, war völlig erstarrt als man ihm die Hose öffnete und ungeduldig von den Hüften zerrte. Er hörte höhnisches Lachen, spürte dann eiskalte, nasse Finger auf seinem nackten Oberkörper. Übelkeit stieg in ihm auf, sein Magen rebellierte. Und dennoch gab er keinen Laut von sich, als sich Tetsuhiros Hand in seine Shorts stahl und ihm über den Schritt rieb. Akiras Blick verschwamm und er schloss die Augen. „Du bist so heiß...“ hörte er die Stimme des anderen an seinem Ohr und er konnte die gierigen Blicke dieser Gang regelrecht auf sich spüren. „Wie dein Körper vom Fieber erhitzt wird...das Zittern das immer wieder durch dich geht...deine Haut glänzt vom Schweiß, dein Blick ist trüb...Es macht mich so an wie dein Atem geht, stoßweise und schwer...und wie rau deine Stimme ist. Stöhn für mich! Stöhn für mich kleiner Akira...“ gewisperte Worte in seinem Ohr, eine nasse Zunge die sich um seine Ohrmuschel schlängelte, Hände auf seinem Körper, das markerschütternde Geräusch als der Reißverschluss einer fremden Hose aufgezogen wurde. Akira schluchzte, aber kein Laut verließ dabei seine Lippen. Lediglich seine Schultern zuckten darunter zusammen. Er wurde herum gedreht, von einem von Tetsuhiros Gorillas gegen die kalte Steinmauer des Torbogens gepresst. Andere Hände zerrten an seinen Shorts. Akira schloss die Augen. Er wehrte sich nicht, wusste das es sinnlos war und so erwartete er schweigend sein Schicksal.........aber es kam nicht. „HABT IHR SIE NOCH ALLE!!!?!“ Sprachlos hatte Yuu dem Treiben zugeschaut, war vor Schock ganz erstarrt gewesen. Aber jetzt ließ er seine Tasche und Schirm fallen und stürzte zu dem Torbogen. Sein Glück war wohl die Überraschung der fünf anderen, als er sich als erstes auf den stürzte, der am nächsten bei Suzuki stand und diesen grob gegen die Steinmauer drückte. Yuu zögerte nicht, dachte nichts. Er handelte einfach nur, holte aus und schon krachte seine Faust gegen den Unterkiefer des viel breiteren Mitschülers. Dieser stolperte zurück, konnte sich nicht fangen und landete mit einem Plumps auf dem Boden. Yuu achtete nicht weiter auf ihn, stürzte sich als nächstes auf Tetsuhiro, der erschrocken zurücktaumelte. Schläge wurden ausgeteilt, das Keuchen und Ächzen der Kämpfer erfüllte die kleine Gasse. Manchmal jaulte jemand schmerzerfüllt auf, dazu kam das Prasseln des stärker werdenden Regens, die Geräusche der nächsten Straße...ein Gewittergrollen, ein dumpfes Knacken als eine Faust auf eine Nase traf und der Knochen brach. Blut spitzte, Tränen flossen, wieder knackende und knirschende Knochen, noch mehr Blut, Schrammen, Dreck, Regen.........und dann war alles vorbei. Schwer rang Yuu nach Luft. Er taumelte, stützte sich an der Steinwand neben sich ab. Blut rann ihm ins Auge und er wischte es mit einer blessierten Hand weg, was das ganze aber lediglich verteilte. Der Schnitt über seiner Augenbraue pochte schmerzhaft, in seinem Kopf drehte sich noch alles. Seine Hand plus Handgelenk schmerzte und er stand leicht gekrümmt, hatte einige Schläge in die Magengrube bekommen. Keuchend wandte er sich um. „Suzuki...“ er stolperte zu dem jüngeren, der zu Boden gegangen war, reglos dalag. Yuu kniete sich neben ihn, strich dem anderen die Haare aus der Stirn. Er biss sich auf die Unterlippe, machte sich dann erst mal daran den Jüngeren wieder richtig anzuziehen, sammelte dann ihre Sachen zusammen, hob Suzuki hoch und machte sich mit wackligen Beinen auf den Weg.... Er brauchte nicht lang bis zu sich nach Hause. Trotzdem waren er und vor allem Suzuki völlig durchnässt, als sie endlich ankamen. Umständlich reckte Yuu sich, erwischte dann auch mit dem Ellenbogen die Klingel und bimmelte Sturm. Es dauerte nicht lang bis die Tür sich öffnete und Yuu fand sich seinem größeren Bruder gegenüber, der erst ihn und dann den bewusstlosen Suzuki in seinen Armen entsetzt betrachtete. Aber wie immer blieb Yuus großer Bruder ruhig, nahm dem jüngeren schnell die beiden Schultaschen ab und trat zur Seite um ihn einzulassen. Die Taschen stellte er im Flur ab, dann nahm er seinem Bruder rasch Suzuki ab. Yuu atmete erleichtert auf. Auch wenn sein jüngerer Mitschüler wirklich um einiges zu leicht war, war es anstrengend ihn nach einer Prügelei mit vier Riesen und deren Chef nach Hause zu schleppen. Umso erleichterter war er, als sein Bruder keine Fragen stellte, sondern Suzuki direkt die Treppe nach oben und in Yuus Zimmer trug. Dieser folgte ihm, hatte die beiden Schultaschen mitgenommen und stellte sie neben seinem Schreibtisch ab. „Wo sind Mama und Papa?“ fragte er, einfach um die Stille zu brechen. „Übers Wochenende weggefahren.“ Kam die Antwort des großen Bruders, während dieser den Bewusstlosen vorsichtig auf dem Bett ablegte und ihm die nasse Jacke und die Schuhe auszog. „Und onee-chan?“ „Bis Sonntag bei ihrem Freund.“ Yuus Bruder seufzte auf, zog Suzuki dann aber das Hemd aus, an dem die Knöpfe abgerissen waren. „Bring mir ein Handtuch Yuu-chan.“ forderte er, während er Suzuki nun seiner Hose entledigte. Yuu gehorchte sofort, eilte ins Bad und kam mit einem Haufen Handtücher wieder. Gemeinsam mit seinem Bruder schälten sie Suzuki aus den restlichen, nassen Klamotten, trockneten ihn ab und rubbelten ihm die Haare trocken. Der jüngste der Runde kam nicht eine Sekunde dabei zu sich. Schließlich steckten sie ihn in saubere Klamotten von Yuu und wickelten ihn in die warme Bettdecke. Anschließend war Yuu an der Reihe. Er ließ sich von seinem Bruder verarzten und war einmal mehr froh, dass er ihn hatte...und dass der Rest der Familie gerade nicht da war und natürlich das es Freitag war... Seufzend betrachtete er schließlich den Schnitt auf seiner Stirn, den sein Bruder ihm mit Pflastern versorgt hatte. Sein Handgelenk hatte er gekühlt und auch wenn es nichts schlimmes zu sein schien, hatte er einen stützenden Verband bekommen. Seine Finger taten ihm weh, weil er mit Ringen zugeschlagen hatte, aber das würde sich wohl auch noch geben. Und ansonsten war ihm Wundersamerweise nichts weiter passiert. Einem der Kerle hatte er wohl die Nase gebrochen und er vermutete, dass ein paar andere Knochen angeschlagen waren... Aber es war ihm egal. Diese Kerle hatten es verdient. „Elende Vergewaltiger!“ zischte er, bekam von seinem Spiegelbild aber keine Antwort, wenn man von dem bitterbösen Blick mal absah. Yuu grummelte, wandte sich um und zog sich frische Klamotten an, um die eigenen plus die von Suzuki anschließend in die Waschmaschine zu stopfen. Und nun? Nun hatte er den jüngeren Klassenkameraden hier. Ganz toll... Eigentlich hatte er das Wochenende bei Maruka verbringen wollen, aber das konnte er jetzt wohl absagen. Missgelaunt griff Yuu also nach dem Handy, schrieb Maruka eine knappe SMS ohne große Erklärungen und ging dann in sein Zimmer. Suzuki war noch immer nicht wach, aber das hatte Yuu auch gar nicht erwartet. Also ging er in die Küche hinunter, wo sein Bruder mit einer Tasse heißen Kaffees auf ihn wartete. Yuu lächelte dankend, setzte sich mit dem anderen hin und erzählte ihm dann die Geschichte dieser Prügelei... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)