Claire de lune von yume-kuran_dono (Mondschein) ================================================================================ Kapitel 3: Stadtbummel mit Folgen --------------------------------- Stadtbummel mit Folgen Ein spärlicher Lichtstrahl weckte Yuki aus ihrem friedlichen Schlummer. Das Licht schimmerte graugrün, was an dem nicht sehr einladenden Wetter zurückzuführen war. Nebelschwaden hingen vor dem Fenster und bildeten einen gräulichen Schleier, der ihr keine klare Sicht auf das Schulgelände ermöglichte. Das Mädchen stand auf, putzte sich die Zähne, bürstete ihr Haar, zog sich ihre Schuluniform an und schlüpfte in ihre schwarzen Nylonstrümpfe ehe sie in ihre gleichfarbigen Schuhe glitt. Danach sagte die Braunhaarige, die sah, dass Yori auch schon wach war: „Guten Morgen Yori, ich gehe jetzt zu dem Direktor, ja? Bis später!“ Das soeben wachgewordene Mädchen winkte ihr noch zu, ehe ihre Freundin hinter der Tür verschwand. Yuki aß nämlich nicht wie die anderen Schüler in der Schulkantine, sondern sie speiste gemeinsam mit Zero und ihrem Adoptivvater, dem Rektor des Internats. Beim Frühstück traf sie, wie gewohnt, auf den mürrisch dreinschauenden Zero und den wie immer Supergelaunten Direktor. Freundlich begrüßte die 16-jährige die beiden und setzte sich zu ihnen. Auf den Tisch befand sich Brot, Honig, Marmelade, Butter, Vollmilch und Müsli. Der Silberhaarige füllte seine Schüssel zur Hälfte mit dem Müsli und fügte dann noch Milch hinzu. Yuki strich Honig auf ihr Brot und nahm darauf einen großen Bissen, im Gegensatz zu dem 17-jährigen, der nur lustlos auf seinem Frühstück herumkaute. „Herr Rektor, Zero und ich haben heute Nachmittag ja frei, aber wenn wir nicht da sind, wie soll dann der Wechsel zwischen Night- und Day-Class erfolgreich stattfinden?“, fragte die Braunhaarige in einem besorgtem Ton, womit sie auch die Stille unterbrach. „Ach lass das meine Sorge sein, und Yuki, kannst du mich denn nicht auch mal Oto-san nennen?“, entgegnete der Rektor und tat so, als ob er die beleidigte Leberwurst wäre. Aufgrund seiner Aufforderung brachte das Mädchen ein zaghaftes „O....to..san“ heraus, doch diese Tatsache stimmte den Rektor noch fröhlicher, als er zuvor gewesen schien. Nachdem sie gespeist haben, verließen die beiden Guardins hastig den Raum und begaben sich zum Klassenzimmer, wo die meisten Schüler schon auf ihren Plätzen saßen und auf den Lehrer warteten. In der ersten Stunde hatten sie Geschichte, bei Herrn Yoshitaka-sensei, der gleich darauf durch die Klassentür in die Klasse spazierte. Yuki widmete ihren Blick nicht der Tafel mit den Haufen Informationen über die , sondern dem dichten Vorhang aus grauem Nebel. „Es sind doch nicht einmal 30 Minuten vergangen und ich habe schon keine Lust mehr auf den weiteren Vormittag. Ich will, dass der Unterricht so schnell wie möglich vorbei ist.... Was soll ich den alles einkaufen, und apropos einkaufen, was soll ich Kaname-senpai bloß zum Geburtstag schenken? Und was ist nur mit Zero los? So schlechtgelaunt wie der heute in der Früh wirkte, hat er wohl einen besonders schlechten Tag erwischt, aber es scheint so, als ob ihm etwas auf der Seele lasten würde.“ So ließ Yuki ihren Gedanken freien Lauf, bis endlich der heißersehnte Gong zur Mittagspause ertönte. Die Braunhaarige sprang förmlich von ihrem Sitz auf und rief dem immer noch mürrisch dreinschauenden jungen Mann zu: „Zero ich geh mich nur noch schnell umziehen, warte vor dem Tor auf mich. Ach ja und vergiss nicht dir auch etwas Warmes umzulegen!“ Nach diesen Worten war sie auch schon verschwunden. „Na Zero, was habt ihr zwei Turteltäubchen denn am Nachmittag vor?“, kommentierte ein Mitschüler namens Maguri höhnisch. „Nichts was dich angeht!“, fauchte der Silberblonde und funkelte ihn böse an. Dann verließ er ebenfalls das Klassenzimmer und zurück blieb ein verwirrter Maguri. Wenige Minuten später standen die beiden fertig angezogen vor dem Schultor. Yuki ließ ihre Haare, wie meistens offen und ihr zarter Oberkörper fand Schutz vor der eisigen Kälte in einem beigefarbenen Mantel der ihr über die Knie reichte, ihre schlanken Finger suchten Wärme in hellbraunen Handschuhen und ihre Füße ebenso in kaffeebraunen Stiefeln. Zero hingegen umhüllte seinen Körper mit einem dunkeltitanfarbenen Anorak und seinen Hals schmückte ein schöner Wollschal. Sie fuhren mit dem Bus in die Stadt und kaum hatten sie einen Fuß aus dem Fahrzeug gesetzt, rief das braunhaarige Mädchen auch schon voller Enthusiasmus: „Ach Zero, komm schon mach nicht so ein Gesicht. Wir sind jetzt in der Stadt - nicht das wir uns oft hier herum treiben, also lach doch ein Mal. Der junge Mann gab keine Antwort von sich und nickte nur stumm. Doch Yuki fuhr unbekümmert mit ihrem Gerede fort. „Hm, ich dachte mir, zuerst besorgen wir ein Geburtstaggeschenk für Kaname-senpai und dann...“. Schlagartig verfinsterte sich die Miene des Jungen noch mehr als vorher und somit verbesserte Yuki sich: „Ich meine, ICH besorge ein Geschenk für Kaname-senpai, aber dafür musst du mir bei der Auswahl helfen und dann essen wir in einem Restaurant was Feines zum Abend! Na wie findest du das?“ Zero schaute in ihre hellmahagonifarbenen, warmen Augen, die nur so um seine Zustimmung bittet und seufzte schließlich: „Okay, dann sollst du dich mit dem Geschenk aber beeilen! Ich hab nämlich überhaupt keine Lust darauf mir die Füße in irgendwelchen Läden in den Bauch zu stehen.“ „Yuppie, danke Zero“, gluckste sie glücklich und fiel ihm um den Hals. Darauf errötete dieser heftig und drückte sie sanft weg. „Yuki, lass das bitte... ich ... finde das peinlich...“, stammelte er verlegen und blickte beschämt auf den Boden. Nun gingen die beiden viel fröhlicher nebeneinander her und suchten jedes zweite Geschäft auf. Viele Stunden später... „Yuki was willst du dem eingebildeten Vampir nun schenken? Wir waren jetzt schon in mindestens 20 Geschäften und du hast dich immer noch nicht entschieden!“, stöhnte der 17-jährige. „Hey das ist gemein, Kaname-senpai ist nicht eingebildet und das nächste Geschäft in das wir gehen wird sicherlich ein gutes Geschenk führen, “ rechtfertigte sie ihn. „Das sagst du jetzt schon die ganze Zeit“, bemerkte der mürrische Bursche und verdrehte genervt seine lavendelfarbenen Augen. Doch sie ignorierte anscheinend die Antwort des schlecht gelaunten jungen Mannes und spazierte stattdessen schnurstracks auf ein Geschäft mit dem Namen :“優雅“ zu. (chinesisch: Elegant) Als sie davor standen sprach der Sliberblonde: „Vergiss es, der Laden ist viel zu teuer für dich, das kannst du dir nie im Leben leisten.“ „Na das werden wir schon sehen“, antwortete die Braunhaarige schnippisch. Aber sie bereute schon den Satz, als sie das Geschäft betrat. Alles hing fein säuberlich an den schönsten Schränken, die man sich nur vorstellen konnte. Es wimmelte nur so von verschiedensten Anzügen, Abendgarnituren und auf Hochglanz polierte Lederschuhe. Aber sie konnte sich jetzt nicht vor Zero blamieren. Also ging sie umher und nickte bei manchen Sache oder murmelte undeutlich: „Das gefällt mir richtig gut...“. Dann blieb ihr Blick an einer karmesinroten Krawatte, die abwechselnd mit dunkleren und helleren Streifen, welche diagonal verliefen, geschmückt war, haften. Das Mädchen war ganz vertieft dabei, das Männerkleidungsstück zu mustern, weshalb sie Zero nicht bemerkte, der sich leise von hinten heranschlich. Umso mehr erschrak sie, als sie seine Hand auf ihrer Schulter spürte. „Na hast du was Passendes gefunden?“, fragte der junge Herr. Yuki sah, wie ein schadenfrohes Grinsen Zeros Mund umspielte, was höchstwahrscheinlich auf ihre erschrockene Reaktion zurückzuführen war. „Ja, ich finde das hier ganz schön“, sprach sie und zeigte mit einem Finger auf die Krawatte. Zeros amethystfarbenen Augen weiteten sich und er meinte: „Hey die ist ja richtig hübsch.“ „Findest du? “ entgegnete das Mädchen. „Wirklich, die solltest du nehmen, die würde ihm“, er musste schlucken, „sicherlich stehen.“ Immer wenn das Gesprächsthema von Kaname handelte, wurden Zeros Gesichtszüge hart und äußerst ernst. „Zero, was ist...?“, die 16-jährige musterte ihn besorgt, doch Zero lenkte sie von seiner, vorher noch vorhandenen finsteren Miene mit einem etwas gequält wirkenden Lächeln ab und behauptete, es wäre nichts mit ihm los. Darauf schaute Yuki auf den Preis und ihr Mund öffnete sich, doch sie brachte keinen Ton heraus. „Was .....90 Euro!?“, stöhnte sie, „Das ist ja viel zu teuer!“ „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“, frage eine freundliche Frauenstimme und weckte Yuki aus ihrer starren Mundbewegung Die Beiden drehten sich um und blickten in ein fröhliches Gesicht einer hübschen Verkäuferin. „Äh nein, ist schon okay, wir schauen uns nur ein bisschen um“, antwortete die Braunhaarige ruhig. Sofort legte sie die Krawatte an den ursprünglichen Platz zurück. „Diese Ware ist wirklich sehr schön, der Stoff ist samtweich und das Besondere daran ist, dass sie handgefertigt ist“, sprach die Verkäuferin deutlich. „Wieso nehmen sie sie nicht?“ Die Rote Farbe passt besonders gut zu Dunkelhaarigen, “ fuhr sie fort. Doch die Braunhaarige zögerte sichtlich, was sehr wahrscheinlich an dem Preis lag, doch das konnte sie einfach nicht klarstellen. Das wäre doch viel zu peinlich! „Äh...weil ......“, stammelte sie verlegen. „Das ist zu teuer, deshalb können wir es uns nicht leisten!“, sagte schließlich Zero ruhig und gelassen. „Zero, wieso hast du das gesagt? “ schrie Yuki mit einer Stimme, die um einiges schriller und höher als ihre sonstige klang und boxte ihm darauf, aber nicht besonders fest in die Seite. „Was ist daran so schlimm, dass du mich gleich schlägst? “ fragte der Silberhaarige nun genervt und blickte sie giftig an. Sofort wich sie reflexartig zurück und murmelte nur noch ein unverständliches, während sie den Kopf beschämt senkte „Du musst ja nicht gleich sauer werden...“, worauf der 17-jährige seine Augen verdrehte und sich durch sein silberblondes Haar fuhr. Anscheinend tat es ihm leid, Yuki so finster angestarrt zu haben, aber wie immer wollte er sich nicht entschuldigen, also widmete er seinen Blick etwas anderem. Beide erröteten aus einem unerklärlichen Grund. Auf einmal brach die Verkäuferin in schallendes Gelächter. „Das ist echt zu komisch! haha....!“ Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, bat sie um Verzeihung für ihren plötzlichen Lachanfall und sah Yuki wieder freundlich an. „Es tut mir Leid...aber wenn der Preis zu hoch für Sie ist, habe ich eine Idee! Sie haben mir heute seit Jahren wieder richtige Freude gebracht. Sie müssen wissen, ich habe vor 3 Jahren meine ganze Familie bei einem tragischen Autounfall verloren und habe seit diesem Vorfall nie wieder so etwas wie Spaß empfunden! seufzte die Frau und in ihrem Blick lag tiefe Trauer. „Also, da dachte ich mir, ich verkaufe es Ihnen um 20 Euro. Na was sagt Ihr dazu?“ und ihre Stimmung klang wieder heiter. „Wir...wirklich!?“, staunte Yuki und sie selbst musste zugeben, dass es nicht gerade das Hellste war, was sie jemals gesagt hatte. Die Mundwickel der Verkäuferin zeigten nach oben und zusammen mit ihren freundlichen Augen deuteten sie auf ein Lächeln und somit einer Zustimmung hin. „Vielen, vielen Dank!!!“, quietschte das Mädchen überglücklich. Sie lief mit der Krawatte in der einen Hand und in der anderen zerrte sie Zero mit sich, in Richtung Kasse. Die freundliche Dame nahm die 20 Eure von der Braunhaarigen an und schenkte ihr sogar noch eine vergoldete Krawattennadel, worauf sie wieder von heftigen Dank-Attacken von Yuki angegriffen wurde. Nach ihrem Einkauf gingen sie wie besprochen in ein Restaurant gleich um die Ecke. Dort eingetreten, begrüßte gleich eine junge Frau, mit braunblonden Locken die beiden und führte sie zu einem ruhigen Plätzchen in einer Ecke des Lokals. Darauf bat sie um die Bestellung der Beiden. Yuki wollte ein Glas Mineralwasser und nachdem sie einen kurzen Blick in die Speisekarte geworfen hatte, verlangte sie noch höflich nach einen Teller Spaghetti Bolognese. Nun wendete die Braunblonde ihren Blick zu Zero und fragte nach seiner Bestellung. Doch dieser antwortete nur kalt: „Für mich bitte nichts.“ „Äh, ja, falls Sie es sich anders überlegen müssen Sie es nur sagen, “ entgegnete die junge Dame. Sie riss den Zettel mit der Bestellung Yukis ab und fluchte leise, da sie sich den Finger am Papier geschnitten hatte. Ein kleiner Blutstropfen quoll aus der winzigen Wunde, den sie aber sofort abgeleckte. Durch diese Tatsache weiteten sich jedoch Zeros lavendelfarbenen Augen und seine Guardin-Partnerin bemerkte seine innere Unruhe. Die Kellnerin ging weg, worauf Yuki vorsichtig fragte, ob was mit ihm nicht stimmte. Der Vampir beteuerte als Antwort, es wäre alles in Ordnung und sie müsste sich keine Sorgen machen. Nachdem er dies gesagt hatte, herrschte wieder Stille zwischen ihnen und Zero verfiel wieder seinem ernsten und anscheinend anstrengenden Mienenspiel. Obwohl es recht kalt war, bildeten sich auf seiner Stirn kleine Schweißtropfen. Plötzlich hallte ein lautes Zerbrechen von Gläsern und Tellern durch den Raum. Ein Gast wollte gerade aufstehen um der Toilette einen Besuch abzustatten und sah nicht die Kellnerin hinter ihm. Der Mann schubste sie unabsichtlich mit seinem Stuhl weg, was ein Gleichgewichtsverlust der Frau mit sich brachte. Sie fiel mitsamt dem Geschirr zu Boden, das in tausenden von Scherben zerbrach. Das junge Fräulein streckte instinktiv ihre Arme aus und um sich abzufangen - direkt in das Scherbenmeer. Jetzt spürte sie das Brennen und Stechen, was die tiefe Wunde verursachte und Tränen stiegen ihr in die Augen. Sofort eilte ein anderer Angestellter herbei, der ihr beim Aufstehen half und die starke Blutung mit einem Verband zu stoppen versuchte. Yuki wollte ihr auch helfen, doch da sah sie wie Zero in Windeseile aus der Tür rannte und verschwand. „Zero, Zero...Warte!!!“, schrie das Mädchen verzweifelt. Sie wollte ihm nachlaufen, doch die Menschenmenge um die verletzte Frau, hinderte sie daran. Sie benötigte ganze 5 Minuten um sich aus dem Restaurant zu kämpfen und schnappte aufgeregt nach Luft. Der 16-jährigen blieb jedoch nicht viel Zeit der erfrischenden Luft zu genießen, denn sofort begann sie nach Zero zu suchen. Die Braunhaarige rannte entlang dem Gehweg, ohne eine bestimmte Richtung zu verfolgen. Der geschmolzene Schnee schimmerte dunkel, da es schon gegen 21 Uhr war. Sie musste aufpassen, dass sie nicht ausrutschen und hinfallen würde, was sie aber nicht davon abhielte immer schneller zu rennen. „Zero...Zero...wo bist du? Was ist passiert? “ schoss es ihr durch den Kopf und ihr Tempo stieg immer weiter an. Ihre Lunge drohte schon zu bersten, als sie keuchend vor einer dunklen Gasse stehen blieb und gierig nach Luft rang. Tränen stiegen in ihre braunen Augen und bildeten einen nassen Vorhang, der ihr die Sicht verschleierte. Durch ihr lautes Schluchzen bemerkte sie nicht, wie sich eine Gestalt aus der stockfinsteren Gasse leise hinter ihr heranschlich. Dann ging alles ganz schnell. Zwei lange und kräftige Arme schossen aus der rabenschwarzen Straßenabzweigung hervor, schlangen sich um Yukis schmale Taille und zogen sie in die angsteinflößende Finsternis, welche sie geräuschlos verschluckte. ------------------------------------------------------------------------------- Hi hier ist eure Yume ^O^ herzlichen Dank an alle die es bis hier geschafft haben!!! ich hoffe das Kapi hat euch gefallen! mir persönlich hat das Ende besonders gut gefallen *gg* freue mich wie immer auf Kommis!!! und bis zum nächsten Kapi! lg yume Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)