Bleibt alles anders von abranka (SSxGW) ================================================================================ Kapitel 10: X. Kapitel ---------------------- George hatte das Gefühl, dass sich seit diesem Tag irgendetwas zwischen Snape und ihm verändert hatte, aber er konnte nicht den Finger darauf legen, was es war. Er konnte noch nicht einmal genau sagen, wie sich diese Veränderung äußerte. Snape verhielt sich genauso wie zuvor, war kratzbürstig, kalt und versprühte seine üblichen sarkastischen Bemerkungen. Und George war sich sicher, dass er selbst auch keine Verhaltensänderung an den Tag legte. Dennoch schienen sie sich näher gekommen zu sein. Vielleicht lag es daran, dass er begriffen hatte, dass Severus Snape nicht nur ein ehemaliger Lehrer und Todesser war, sondern schlichtweg auch ein Mensch, der Gedanken und Gefühle besaß. Und das war doch ein neuer Blickwinkel. Irgendwie. Und gleichzeitig war das auch etwas, was ihm nun so selbstverständlich vorkam, wie es für ihn vorher undenkbar gewesen war. Er bediente die Kunden im Laden – einige Eltern, die fortschrittlich genug waren, ihren Kindern eine Auswahl an Weasleys zauberhaften Zauberscherzen zu schenken, damit diese nicht später unkontrolliert selbst einkauften – und hing dabei jedoch seinen Gedanken nach. Ihm ging das erst auf, als er beinahe einer jungen Mutter einige Packungen Nasenblutnougat statt Tomatencroutons verkauft hatte. Das war gerade noch einmal gut gegangen. Danach rief er sich streng zur Ordnung und konzentrierte sich auf das Geschäft. So, wie er die Menge an Transaktionen einschätzte, lief alles äußerst gut und sie befanden sich eindeutig auf einem aufsteigenden Ast. Mittlerweile war der zehnte Dezember und das Weihnachtsgeschäft lief in vollen Zügen. Vielleicht war es demnächst doch einmal Zeit, sich mit den Büchern hinzusetzen und durchzusehen, was sie bisher eingenommen hatten. Einfach, um eine Vorstellung zu bekommen, wie sich die Finanzen entwickelten. George wollte sich nicht allein auf sein Gefühl lassen, denn bei dem konnte man sich schließlich übelst vertun. Exakt um diese Überprüfung vorzunehmen, trommelte er nach Ladenschluss seine Mitarbeiter im Wohnzimmer zusammen. Er hatte sich bewusst für diesen Raum entschieden, weil dieser a) deutlich gemütlicher als sein Arbeits- und Experimentierzimmer war und er b) schon seit langem nicht mehr benutzt worden war. Mit einigen leckeren überbackenen Baguettes von Itodi und einem flackernden Feuer im Kamin machten es sich die vier in der Sofaecke gemütlich und schlugen sich gemeinsam durch die Bücher. Itodi sorgte dabei hauptsächlich für das leibliche Wohl sowie für genügend Federn, Tinte und Papier, da sie die Ansicht vertrat, damit am besten helfen zu können. Snape und Verity waren schnell in eine heftige Diskussion über irgendwelchen hochmathematischen Dinge verstrickt, bei der sich Verity absolut nicht von der Richtigkeit von Snapes Rechnung überzeugen lassen wollte, während George an seiner Feder kaute, Zahlen kritzelte und die Bücher wälzte. „Ja!“ George schlug mit der Faust auf den Tisch und sah in die Runde. „Und?“ Veritys blaue Augen blickten ihn hoffnungsvoll und gespannt an. Snape dagegen lächelte minimal. „Wenn man Mr. Weasleys übliches Verhalten zugrunde legt, würde ich vermuten, dass das finanzielle Tief überwunden ist.“ „Und ich würde sagen, dass Sie hundertprozentig Recht haben!“ George lachte und wirbelte Itodi herum, die ihm in einem Überschwung von Glücksgefühlen um den Hals gefallen war. Sobald sie wieder Boden unter den Füßen hatte, verschwand die Hauselfe, nur um einen Wimpernschlag später mit Gläsern, walisischem Perlensekt sowie einer Flasche Feuerwhisky zurückzukommen. Schnell hatte sie die Gläser mit dem dunkelgoldenen Sekt gefüllt und die vier stießen sie klirrend gegeneinander. Itodi tanzte begeistert auf dem einen Sofa im Kreis, Verity hatte George die Hand auf den Arm gelegt und lachte ihm ihre Freude ins Ohr. Seine Aufmerksamkeit richtete sich jedoch mehr auf Snape, der sich mit übereinandergeschlagenen Beinen wieder gesetzt hatte und ihn über den Rand seines Glases hinweg still ansah. Für einen Augenblick machte Georges Herz einen heftigen Hüpfer, dann fasste er sich wieder, lachte und sprach mit Verity. Doch aus dem Augenwinkel sah er immer wieder zu Snape, der neben der vollkommen ausflippenden Hauselfe eine beruhigende Ruhe und Konstanz ausstrahlte. Irgendwann bekam George das erste Glas Feuerwhisky in die Hand gedrückt – vermutlich von Itodi, die es auch äußerst regelmäßig nachschenkte. Er spürte, wie ihm der Alkohol langsam zu Kopf stieg und ihm eine angenehme Potenzierung dieses Glücksgefühls bescherte. Verity zog schließlich irgendwann mitten in der Nacht – oder schon am frühen Morgen, irgendwie war ihr Zeitgefühl völlig abhanden gekommen – die Notbremse, brachte Itodi, die mittlerweile tief und fest schlief, in ihren heißgeliebten Wohnschrank und verabschiedete sich. George ließ sich auf das Sofa fallen und fixierte Snape ihm gegenüber. „Und... wir?“ Er war begeistert, wie klar seine Sprache noch war. Er lallte ja kaum. „Wir sollten zu Bett gehen.“ Selbst Snape merkte man langsam die Folgen des Feuerwhiskys an. „Nein... Ich will noch mit Ihnen trinken.“ George griff entschieden nach der Flasche, erwischte sie auch beim zweiten Versuch, und füllte ihrer beider Gläser erneut. „Und ich will mich bei Ihnen bedanken.“ Klirrend stieß er sein Glas gegen Snapes. „Wofür?“ „Für Ihre Hilfe. Ohne Sie... wäre das nicht möglich gewesen.“ George stand auf und ging mit leicht wackeligen Bewegungen um den Tisch herum. Froh wieder sitzen zu können, ließ er sich dicht neben Snape in das Polster sinken. „Sie haben mir neue Ideen beschert und mich... motiviert. Danke.“ Snapes Augenbraue wanderte nach oben. „Ist das ein Versuch, mich in Verlegenheit zu bringen, Mr. Weasley?“ „George. Nennen Sie mich George.“ Der Rotschopf stieß sein Glas erneut gegen Snapes und blickte ihm fest in die tiefen Augen. Der ehemalige Lehrer zögerte eine Weile und erwiderte dann: „Severus.“ Beide leerten sie ihre Gläser in einem Zug und George füllte sie direkt wieder auf. Schweigend tranken sie zwei, drei weitere Gläser, ehe George die Stille durchbrach. „Bereuen Schie esch, hergekommen schu schein?“ Jetzt wollte seine Zunge ihm nicht mehr so recht gehorchen, doch sein Kopf war noch immer erstaunlich klar. Wenigstens, was seine Gedanken anging. Snape ließ die goldrote Flüssigkeit in seinem Glas kreisen und antwortete dann langsam: „Nicht mehr.“ George nickte verständnisvoll. „Schön. Isch bin froh, dasch Schie da schind. Schehr froh.“ Er ließ den Kopf zur Seite sinken und lehnte ihn an Snapes Schulter. Es erschien ihm schlichtweg natürlich, das zu tun. Eine regelrechte Duftwolke durchdrang seine vom Alkohol umnebelten Sinne und bescherte ihm ein nahezu seliges Lächeln. Der Stoff war weich unter seiner Wange und roch nach einem angenehmen, unaufdringlichen Aftershave, an dessen Namen er sich nicht erinnerte, sowie verschiedenen Kräutern, bei denen er die einzelnen in diesem Gemisch nicht mehr ausmachen konnte. Angenehm... Wann war er das letzte Mal eigentlich einem Menschen so nahe gekommen? Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern. Ihm entging völlig, dass Snape vollkommen erstarrte und konsterniert auf ihn herabblickte. „Schie rieschen gut...“ George schloss eine Weile die Augen und blieb so sitzen. Er genoss diesen angenehmen Geruch und die Wärme und Nähe des anderen. Zehn, fünfzehn Minuten später zwang er sich dazu, die Augen wieder zu öffnen. Sein Blick fiel auf Snapes Hände, die ein mittlerweile leeres Glas hielten und zwischen den Fingern drehten. „Schie haben schöne Hände...“ Er streckte seine eigene Hand aus, berührte das Handgelenk, strich über den Handrücken und fuhr die einzelnen Finger entlang. Neugierig legte er seine eigene Hand über Snapes und stellte ein wenig überrascht fest, dass der einzige Unterschied darin bestand, dass Snapes Finger länger und feingliedriger waren, ansonsten waren sie gleich groß. „Wirklisch schön...“ „Sie sind betrunken.“ Snape starrte auf ihrer beider Hände. Er hatte weder Anstalten gemacht, George von sich zu stoßen, noch ihn in irgendeiner Art und Weise zu ermuntern. „Vielleischt.“ George kicherte leicht und drückte seine Nase noch einmal in das schwarze Hemd, um diesen wundervollen Geruch tief in sich aufzunehmen, ehe er ein wenig Abstand zwischen sie brachte. Er stellte sein leeres Glas auf den Tisch und nahm auch Snape seines ab. Der schwarzhaarige Mann blickte ihn scheinbar unbewegt und dennoch abwartend an. Langsam streckte der Rotschopf die Hand aus und strich Snape über die Wange. Ganz weich und warm war die Haut, wie auch schon bei seinen Händen. Leicht strichen seine Fingerspitzen über die Lippen und verweilten dort. Georges Lächeln wurde hintergründig und allmählich kam er Snape wieder näher. Dann umfasste dieser sein Handgelenk, drückte es von seinem Gesicht weg und hielt es bestimmt fest. „Das ist keine gute Idee, Mr. ... George.“ Snapes dunkle Stimme war brüchig, vielleicht aufgrund des Alkohols. „Doch.“ Der Jüngere überbrückte die restliche Entfernung zwischen ihnen und senkte seine Lippen federleicht auf Snapes. Weich und warm... Seine Augenlider flatterten zu und als er seine Lippen öffnete, um mit der Zungenspitze Einlass zu verlangen, spürte er, wie Snapes anfänglicher Widerstand bröckelte und schließlich zusammenbrach. Eine heftige, leidenschaftliche Erwiderung brandete über George hinweg und raubte ihm den Atem. Snapes eine Hand grub sich in sein Haar, hielt es im Nacken fest, während die andere ihn näher heranzog. George kam dieser Aufforderung nur allzu gerne nach und glitt schließlich, die angewinkelten Knie zu seinen beiden Seiten platziert, auf Snapes Schoß. Fahrig suchte er einen Weg unter das hochgeschlossene Hemd, während er bereits Snapes Fingerspitzen auf seinem bloßen Rücken spürte. Die zweite Hand löste sich aus seinem Haar und schob den Pullover samt darunter liegendem T-Shirt nachdrücklich nach oben. Einen kleinen Augenblick lang löste George den Kuss und streckte die Arme aus, ließ sich willig das Oberteil ausziehen. Kurz erschauderte er in der kühlen Luft, doch die Hitze des Geschehens ließ ihm gar keine Zeit zu frieren. Erneut küsste er Snape, drang in dessen Mundhöhle ein, erforschte sie und plünderte sie regelrecht. Ihm entfuhr ein leises Keuchen, als er die Hände des anderen äußerst fest an seinem Hinterteil spürte und diese ihn eng an dessen Taille pressten. Durch den Stoff ihrer beider Hosen konnte er nur zu deutlich spüren, dass Snapes Verlangen kein bisschen geringer war als seins. Im Gegenteil... die Härte, die er dort fühlen konnte, sprach eine äußerst eindeutige Sprache. Nach Atem ringend löste er den Kuss und schmiegte seine linke Wange an Snapes. „Wag esch nisch aufschuhören...“, keuchte er heiser. „Wag esch nisch...“ „Niemals“, kam die raue Antwort, auf die ein leidenschaftliches Knabbern an seinem Hals folgte. „Niemals...“ Heißer Atem glitt über Georges feuchte Haut und ließ ihn genüsslich erschaudern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)