Phoebe von Mir_Rage (-Die Geschichte der Vampire-Fee) ================================================================================ Kapitel 7: Konfrontation ------------------------ Stella saß missmutig auf dem Zellenboden und kaute auf ihrer Lippe herum. Sie überlegte und überlegte, aber ihr wollte kein guter Fluchtplan einfallen. Pläne schmieden war Tecna’ s Metier, sie war mehr die spontane Natur, die einfach nur reagierte. Ein lautes Schnauben aus dem hinteren Winkel ließ sie aufhorchen. „Hallo ist da wer! Hallo!“ Langsam schlich sich Stella näher. Ein vergittertes Fenster gab den Blick in den Nebenraum frei. Das blonde Mädchen musste sich auf die Zehenspitzen stellen um hinüber zusehen. Es war ein enger Raum und das große Tier hatte kaum Platz sich zu bewegen. Sein Fell hatte eine feuerrote Farbe. Die glänzenden Hufe scharrten nervös über den Steinboden. Die Mähne und der Schweif wehten wie eine goldene Flamme. Das Horn aus Bernstein funkelte schwach in der Dunkelheit. „Ein Feuer- Einhorn!“ flüsterte Stella ehrfürchtig. Die Ohren zuckten und laut wiehernd warf das Einhorn den Kopf herum, Flammen züngelten aus seinen Nüstern. Mit seinen goldenen Augen starrte es wütend Stella an, die verlegen stotterte: „He, he...immer langsam, Großer. Ich hab’ dich nicht eingesperrt. Ich bin selbst gefangen. Wir sitzen so zusagen im selben Boot. Also kein Grund mich so böse anzusehen. Aber was red ich da, du verstehst sowieso nicht was ich sage, stimmt’ s?“ Stella kicherte verlegen. Das Einhorn schnaubte noch einmal wütend dann drehte es den Kopf zur Seite. Wenn man genau hinsah, erkannte man das es resignierend die Augen verdrehte. Das Klicken eines Schlüssels war zu hören. Quietschend öffnete sich die Tür. Zwei Gestalten traten ein. „Sieh’ mal Remus, mein lieber Bruder, ist das nicht süß, die Prinzessin und das Einhorn.“ „Wie recht du hast, Romulus. Aber wir wollen die Herrin nicht warten lassen.“ Sie kamen näher. Es waren Zwillinge, beide gleich groß, die gleichen weißblonden Haare, (der ein links der andere rechts gescheitelt) und der gleiche zynische, selbstgefällige Ausdruck in den blauen Augen. Jeder trug eine schwarze Hose und ein weiße Hemd mit Rüschen an Kragen und Ärmel. Der eine trug darüber eine safrangelbe Weste, die des anderen war kornblumenblau. „Königliche Hoheit dürfen wir bitten, ihr werdet schon sehnlichst im großen Saal erwartet.“ sagte der eine betont höflich. So übertrieben höflich das es schon fast beleidigend war. Stella verzog launisch das Gesicht. „Und wenn ich nicht will!“ fragte sie trotzig. Romulus kicherte schelmisch. „Hast du gehört, Remus. Sie weigert sich mit zukommen. Was tun wir denn da!“ Remus grinste ebenfalls, dann nickten sich die Brüder zu und schossen auf Stella zu. Erschocken kreischte die auf, da wurde sie an den Armen gepackt und Remus warf sie sich einfach über die Schulter. „Jetzt fehlt nur noch der blöde Gaul. Mit dem werden wir wahrscheinlich mehr Mühe haben.“ Romulus kicherte erneut. „Solange es das magische Halfter anhat, wird es schon folgen. Keiner erträgt die Schmerzen lange, auch kein dickköpfiges Einhorn.“ meinte Remus grinsend. Schon bald darauf liefen die Zwillinge mit Stella und dem Einhorn einen gewundenen Gang entlang. „Das wird ein Fest, was Brüderchen. Endlich nach so langer Zeit, haha, dann ist unsere geliebte Herrin endlich am Ziel ihrer Träume. Wir werden leben wie die Könige. Ganz Magix wird uns gehören!“ „Ihr seid wohl nicht ganz dicht!“ fauchte Stella wütend und handelte sich dafür einen Klaps auf den Po ein. „Nana, wie unartig ihr seid!“ tadelte Romulus mit erhobenem Zeigefinger. „Das wird euch noch leid tun, verfluchte Bande!“ zischte Stella und wünschte sich zum wiederholten Mal ihren Ring zurück. Wenn sie nur ihre Kräfte hätte, dann... „Oho, hast du das gehört Bruder! Sie droht uns!“ „War nicht zu überhören. Lasst euch das gesagt sein, Prinzeschen. Hier sind wir die Herrn und eure armseligen Feenkräfte würden euch, selbst wenn ihr sie benutzten könntet, nichts nützen.“ Stella verkniff sich den Fluch der ihr auf den Lippen lag. „Das werden wir ja sehen!“ rief da eine bekannte Stimme. „Bloom!“ rief Stella und stemmte sich hoch. „Wer ist das? Wo kommt die her?“ Romulus griff ängstlich nach der Hand seines Bruders. Das Einhorn begann sofort an seinen Fesseln zu zerren. „Halt das blöde Vieh fest und pass auf das die hier nicht entwischt. Ich erledige das rasch!“ Remus schleuderte Stella grob in die Ecke und stürmte mit energischen Schritten nach vorn. Bloom lehnte lässig an der Wand und grinste siegessicher. Stella sah sie verwirrt an. Sie hatte Bloom noch nie so grinsen sehen. Das hieß die dunkle Bloom hatte ähnlich gegrinst. Aber das da war ihre Bloom. „Du gehörst mir, elende Fee!“ „Das bezweifle ich... Remus!“ grinste Bloom, dann leuchtete ihre Gestalt auf und wuchs in die Höhe. Eine fremde Frau stand ihrer Stelle. „Jynx!“ keuchte Remus und Romulus im selben Augenblick. „Erraten!“ grinste die. „Jetzt Bloom!“ „Stella, duck dich!“ hörte diese hinter sich. Instinktiv zog das Mädchen den Kopf ein und drückte sich gegen die Wand. „Heilige Drachenflamme!“ Eine Feuerwelle brandete durch den Gang. Als Stella den Kopf hob hörte sie noch Romolus zorniges Fluchen: „Das werde ich euch heimzahlen, verfluchte Feenbande!“ „Der kann vielleicht rennen!“ kicherte Bloom. „Oh Bloom, du bist da! Ich bin so froh.“ Stella fiel ihrer Freundin um den Hals und drückte sie fest an sich. „Ich bin auch froh, das es dir gut geht Stella. Aber jetzt komm’, wir müssen uns beeilen. Jynx sagte, wir haben nicht viel Zeit.“ „Wer ist denn...“ „Hier, ich glaube den hast du verloren.“ „Mein Ring! Danke, du glaubst nicht wie ich ihn vermisst habe. Endlich kann ich mich...“ „Das mit dem Verwandeln muss warten. Komm’ jetzt.“ „Inferno, geh’ mit den Feen nach draußen. Ich muss noch was holen.“ „Jynx, wo willst du hin?“ rief Bloom der großen Fee nach, die ihre Hände zu einem Dreieck gefaltet hatte. Blaues Leuchten ging von ihr aus. „Das dritte mystische Wesen holen, Bloom. Flieht! Ich bin gleich wieder bei euch. Inferno soll deine Freundin tragen, dann könnt ihr fliegen. Unendliches Labyrinth!“ Damit verwand sie ihn einem Loch, das sich in der Wand auftat. Laut wiehernd scharrte das Einhorn über den Steinboden. Es warf den Kopf hoch, als wolle es sagen: „Los jetzt! Aufsitzen!“ Ohne auf ihren weiteren Protest zu achten, schob Bloom ihre Freundin auf den breiten Rücken. Sofort galoppierte Inferno los. Verzweifelt klammerte sich Stella an der Mähne fest. „Eijeijei, ist das holperig! Das grenzt ja an Selbstmord! Das nächste Mal laufe ich lieber selbst. He, Achtung das Fenster!“ kreischte Stella noch, da hob Inferno mit einem mächtigen Satz vom Boden ab. Klirrend barst die Scheibe in tausend Scherben. Bloom folgte ihnen hinab in den Hof. Das Einhorn verfiel sofort wieder in stürmischen Galopp, als es Boden unter den Hufen fühlte. Aus seinen Schultern wuchsen mit einem Mal lange goldene Schwingen, die das Einhorn rauschend auf und ab bewegte. «Er versucht abzuheben.» dachte Bloom, da sah sie das sich das Fallgitter am Schlosstor nach unten bewegte. „Schnell, sie schließen die Tore.“ Das Einhorn bremste ab und schlug einen Hacken. Endlich hatte es genug Schwung um abzuheben. Langsam gewann es an Höhe. „Bloom, pass auf hinter dir!“ hörte sie Stella rufen. Bloom wand sich um. Da waren sie wieder, die Insektenmonster. Brummend steuerten sie auf Bloom zu. „Na wartet! Heilige Drachenflamme.“ Der Feuerstrahl erwischte nur zwei der Biester. Die anderen wichen geschickt aus und kamen immer näher. „Verflucht, das wird eng!“ zischte Bloom und zielte auf den nächsten Käfer. ** Bloom, du kannst das Miracle benutzen und deinen Angriff verfeinern.** hörte sie Jynx Stimme in ihrem Kopf. „Aber wie Jynx? Wie?“ **Versuch’ es mal so. Ruf’ Flammenprisma und denk’ daran wie deine Flamme in alle Richtungen gestreut wird.** „Gut. Flammenprisma!“ Bloom fühlte wie ihr Körper von selbst zu einer Pirouette ansetzte und Flammenstöße aus ihren Händen schossen. Mit der Genauigkeit eines Scharfschützen traf jeder Strahl eines der Insekten. „Wow, das ist ja super! So jetzt bin ich dran. Ich hab’ mit den Biestern noch eine Rechnung offen!“ Stella hob die Hand. „Stella, es geht nicht! Hier kannst du nur unter bestimmten Bedingungen deine Feenkräfte rufen.“ ** Lass’ sie Bloom, es wird gehen. Ich habe den Ring mit deinem Miracle verbunden. Solange du verwandelt bist kann sie auch auf ihre Kräfte zurückgreifen.** sagte da Jynx. „Vergiss, was ich gerade gesagt habe, Stella. Verwandele ’ dich!“ „Worauf du dich verlassen kannst! Stella- Magic Winx !“ „So ihr Biester, jetzt zeigt mal ob ihr es mit zwei Feen aufnehmen könnt!“ knurrte Stella. Dunkel Schatten flogen plötzlich über ihnen. „Da sind sie!“ „Halt sie auf, Bruder!“ „Na supi, die Zwillinge! Mit denen hab ich auch noch ein Hühnchen zurupfen! Sonnenwind“ Das Licht strahlte hell im düsteren Burghof. Knurrend und zischend wichen die Brüder zurück. Aus ihren Rücken waren Flügel gewachsen, ähnlich denen von Jynx, doch ihre waren länger und tiefschwarz. „Nanü! Ich dachte immer, Vampire zerfallen bei Licht!“ „Jynx hat gesagt, Licht hält sie auf aber wirklich bedrohlich ist es nicht für sie.“ „Und was sollen wir dann machen. Hat deine Jynx da eine Idee?“ „Ihr könnt euch ergeben!“ zischte da eine Stimme. Agrippina kam im steilen Sturzflug auf die beiden zu, die blutroten Flügel eng am Körper. Ihre Augen glühten gelb. Die Vampirzähne waren gebleckt. „Hypnotica“ zischte sie und kreisende Lichter blendeten Bloom und Stella. „Mir dreht sich alles. Ich glaub’ ich muss...“ „Stella mach die Augen zu. Sie versucht uns zu hypnotisieren.“ rief Bloom ihr zu. „Das wird euch auch nichts mehr nützen. Ihr gehört mir. Der Sieg wird mein sein!“ kreischte Agrippina triumphierend. Da öffnete sich plötzlich über ihr ein blaues Loch und Jynx kam angesaust. „Das wage ich zu bezweifeln, alte Schreckschraube!“ In atemberaubendem Tempo sprang sie der verblüfften Agrippina in den Rücken, so das die von ihrer eigentlich Flugbahn abkam und trudelnd im Burggraben landete. „Herrin!“ riefen Romolus und Remus im Chor, dann wandten sie sich den drei Feen zu. Jynx hatte sich vor die Mädchen gestellt. Unter ihrem Arm hatte sie einen rotglühenden eiförmigen Gegenstand. „Sie hat den Zinnober!“ „Erraten!“ „Rück’ den auf der Stelle wieder raus, oder wir werden...“ Ihrer Augen flackerten auf. „Nicht schon wieder die Tour!“ jammerte Stella. „Arcticanus!“ Ein wilder Sturm, genauer ein Blizzard aus Eis und Schnee erhob sich aus heiterem Himmel und rauschte auf die Feen und das Einhorn zu. „Haltet euch fest! Wir verschwinden von hier! So blöd werden sie nicht sein und uns durch mein Dimensionsloch folgen. Unendliches Labyrinth!“ Wieder öffnete sich das sich drehende Loch über ihnen. „Mir nach!“ befahl Jynx und verschwand in den nachtblauen Wirbeln. Inferno folgte ihr ohne Zögern. „Los Stella, weg von hier!“ „Und wo kommen wir raus!“ „Das weiß wahrscheinlich nur Jynx!“ Damit zerrte Bloom ihre Freundin mit sich und der Sog beförderte sie ins Nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)