Die Schule für Hexerei und Zauberei von Kylie (Liebe auf Abwegen) ================================================================================ Kapitel 2: Wie viele Sinne hat der Wahn? ---------------------------------------- Die Nacht ging somit schnell vorüber. Für die Hellhaarige war es wohl eine der schrecklichsten Nächte, seit sie in dieser Schule war und eine kurze Zeitspanne war dies nicht. Seufzend hatte sie die vorgeschriebene Kleidung übergezogen und ihr Haar geflochten, damit diese nicht allzu störend waren. Ihr Gesicht war beinahe Kreidebleich geblieben, als würde ihr die tiefe Angst im Nacken sitzen… Etwas musste ihr den Verstand rauben, aber was…? Gemächliche Schritte führen das hagere nahezu magere Mädchen durch die langen Gänge des Gebäudes, um den Unterrichtsraum Snapes zu erreichen. Dieses Mal schien sie nicht gerade darauf aus zu sein, wieder nachzusitzen oder an sich Ärger zu bekommen. Innerlich war es schon ein Kampf wahrlich zum Unterricht zu kommen und das auch noch pünktlich. Und dennoch war es so und die Schönheit setzte sich auf ihren Platz, der oftmals frei blieb. Das große Getuschel unter ihren Mitschülern begann schon, als sie durch die Tür schritt und doch ignorierte sie es gekonnt. >Was wussten die denn schon? Sie hatten doch alle samt keine Ahnung…< zumindest redete sich dies die Hübsche immer wieder vom Neuen ein. Die Türe wird lautstark gegen das kühle Gemäuer geschlagen. Krach der wenige Schüler zusammen zucken lässt. Und doch sollte man dies doch langsam gewöhnt sein? Professors Snapes Angewohnheit war es doch schon seit Ewigkeiten, mit lautem Lärm die Klasse zu betreten und genauso lautstark seine tiefe Stimme zu erheben. Und dennoch begannen nicht gerade wenige Mädchen von dem Mann zu schwärmen und zu träumen, als sie seinen angenehmen Geruch einatmen. Seine kalte, Abweisendheit war doch unglaublich anziehend, was einige der Jungen doch nicht gerade wenig störten. »Wir beginnen mit dem Unterricht! Bücher auf und die Federn in die Hand!« Und gesagt getan. Die Bücher werden aufgeschlagen und Papier samt Feder und Tinte auf den Tisch gestellt, um sich zu notieren, was er zu sagen hatte. Beinahe schon wie ein Zahnradsystem lief alles perfekt ab. Die Stunde war also abgeschlossen. Die zahlreichen Jugendlichen packten sich ihren Kram, um redend den Klassenraum verlassen zu können. Lediglich die Langhaarige harrte an ihrem Platz und starrte, beinahe wie in Trance, unentwegt auf die hölzerne Tischplatte. Der Schwarzhaarige war diesem wohl nicht abgeneigt, als er dem jungen Ding entgegen tritt und seine blassen Hände auf die Platte lehnte, damit das Mädchen ihren Blick hob. Das war also auch der Fall. »Miss Daiji. Was machen Sie noch hier?« Verschwiegen blickten eisblaue Augen ihn eine Weile vollkommen reglos an, ehe sie sich kurz im leeren, recht spärlich beleuchteten Raum umsah. Hatte sie denn nicht mal mitbekommen, dass die Stunde schon längst geschlossen galt? Somit widmet sich die Schöne wieder ihrem Lehrer, der sie starr mit perlenschwarzen Augen anblickte. »Ich… Verzeihen Sie, Mister Snape.« Rasch umfassen filigrane, bleiche Finger ihrerseits die Bücher, um diese an ihren Körper zu lehnen, als sich die Kleinere beginnt zu erheben. Sie erschien in den Augen des Professors doch vollkommen perplex und den Grund kannte er nicht mal. Oder war die Hübsche seinetwegen so seltsam? War die Strafe gestern und das leichte Ärgern etwas zu viel gewesen? Aber am gestrigen Abend merkte er keinerlei Unterschied… Es waren Fragen offen, die er noch nicht mal zu klären vermochte und dennoch musste er etwas unternehmen. Nicht nur, weil sie ein Mitglied seines Hauses war, sondern auch, weil sie die einzige Schülerin war, an der er irgendwie zu hängen schien. »Miss Daiji! Bleiben Sie mal vorerst hier. Ich will wissen, was mit Ihnen so plötzlich los ist.« Strenge Augen blicken sie somit an. Das Weib harrte an Ort und Stelle, wie er es befahl. Kein Widerstand, keine frechen Gegenworte. Nun war noch klarer, dass irgendwas nicht stimmte. Das war ja nicht das Mädchen, das er kannte. Und doch wusste er immer noch nicht, was diese ungewohnte Änderung verursachte… Eine Weile des Schweigens trat ein. Blicke wurden untereinander ausgetauscht und nur der Atem ließ leise Geräusche entstehen. Aber weder er noch sie wagten irgendwas zu sagen. Beinahe so, als wolle keiner von beiden, die ruhige Atmosphäre brechen… »Es ist nichts… Herr Snape…« Murmelnde Worte und das dauerhafte Wechseln der Ansprechformen. Sie schien wahrlich unglaublich verwirrt zu sein und das war bei der Schönheit eigentlich eher selten der Fall gewesen. Natürlich gab es für jeden die Situation, in der man nicht wusste, was man sagen sollte oder in der man alle Worte verdrehte und nicht wusste, wo Oben und wo Unten war. Und dennoch gab es doch gar keinen Auslöser, zumindest nicht in Snapes Augen… »Ich bin nicht blind, Miss Daiji. Ich merke doch, dass mit Ihnen etwas nicht stimmt. Also sagen Sie endlich, was los ist.« Seltsam ruhig und leise vermochte der Lehrer zu sprechen. Wollte er sie keineswegs ein weiteres Mal aufregen oder ihre Ängste steigern? Selbst für die Blondine war es ungewohnt, dass er so einfühlsam war. Aber in ihrem Zustand stand es ihr kaum aus, sich weitere Gedanken deshalb zu machen… »Es ist so… Mein Vater war stets dagegen, dass ich auf diese Schule gehe und meine Mutter war dafür. Deshalb ließ sie meinen Namen bei Herr Dumbledore vormerken und bat diesen mit Nachdruck, mich auf alle Fälle nach Hogwarts zu holen, selbst wenn sie nicht mehr ist und mein Vater strikt dagegen ist. Dieser Wunsch wurde also in die Tat umgesetzt, allerdings nicht mit Folgen…« Kurzzeitig stockt die Blondhaarige also und blickt etwas durch das dunkle Klassenzimmer. Es war wohl schwer für sie, sich nun zu öffnen und das auch noch vor einem Lehrer… Sie war eigentlich stets verschlossen gewesen und wusste Geheimnisse zu hüten. »Mein Vater war so sehr dagegen, dass er mir etwas auf den Hals hetzte… Eine Kreatur, die man nur als Schatten bezeichnen kann. Nachts huscht es durch die Flure und trachtet… nach meinen Leben. Allerdings wollte mein Vater nicht, dass es mich bei der ersten Gelegenheit umbringt, also wurde es so „programmiert“, dass es erst im 5. Schuljahr zuschlägt… Das ist jetzt. Für mich ist es nicht nur gefährlich, mich nachts fortzubewegen, sondern auch Tags. Deshalb bin ich halt ein wenig… perplex.« Schweigsam sieht der Professor also seine junge Schülerin an, nahezu ungläubig. Natürlich waren solche Worte schwer zu verdauen und dennoch war es nicht unmöglich… Es gab genügen Vorfällen mit irgendwelchen Monstern, die nach den Leben der Schüler trachteten und es gab genug Wesen, die sich einen „Meister“ suchen. Vielleicht schwebte das junge Ding also wahrlich in Lebensgefahr? »Sie kommen jetzt mit mir mit, Miss Daiji.« Murrende Worte die ihr entgegen gebracht werden, als der finstere Mann voran schreitet. Er dachte nicht mal daran, auf das Weib zu warten, aber diese folgte ihm sowieso zügig und versuchte, ihn auf keinen Fall aus den Augen zu verlieren. Lange Korridore werden also durchwandert. Zahlreiche der Schüler weichen angstvoll dem Lehrer aus dem Weg. Niemand wagte es sich eigentlich, sich mit diesem anzulegen. Währenddessen folgte die Blondine artig. Schritt für Schritt… Und schließlich kommen sie in die unteren Kerker. Die Türe zum „Büro“ des Professors wurde also geöffnet und der Mann schritt hinein. Finster, wie er selbst erscheint der spärlich beleuchtete Raum. Unheimliche Dinge standen als Dekoration in dem Gemach und doch versuchte die Langhaarige nicht weiter, auf diese „Objekte“ zu achten. Verschwiegener denn je, widmete sich der Dunkelhaarige schließlich einem Buch. Die junge Schülerin harrte reglos am Türrahmen, als wage sie es nicht mal, hereinzukommen. Eher ließ sie ihre eisblauen Augen umherschweifen und betrachtete alles genau. Ihre Neugier würde ihr vielleicht irgendwann zum Verhängnis werden, dass war ihr klar… »Wollen Sie dort stehen, bis Sie Wurzeln schlagen, Miss Daiji? Nun treten Sie endlich ein.« Der zischende Unterton der dennoch samtigen und tiefen Stimme, die auf sie eine faszinierende Wirkung hatte. Egal wie zynisch dieser Mann auch war, er war dennoch ihre einzige und große Liebe, wenn sie sich dies auch niemals eingestehen würde. Gemächlich begann die Schönheit somit den Befehl des Mannes nachzugehen. Ihre Schritte setzt sie bedacht, als sie ihren Blick weiterhin neugierig schweifen ließ. Sie selbst konnte kaum glauben, dass sie sich wirklich im Büro des berühmten Professor Snapes befand, der sicherlich niemals jemanden hier hinein ließ. Und dennoch würde sie alles für sich behalten, was sie hier unten gesehen hatte. Vielleicht war dem dunklen Mann diese Tatsache bekannt? Vertraute er ihr deshalb soweit, dass er sie in dieses Gemäuer ließ? Allerdings lag der betörende Geruch des Mannes in der Luft des Zimmers. Für sie war es ein atemberaubender Moment… Er schnürte ihr sogar die Atemwege kurz zu. Ihr Blick harrte beim kleineren Bett ihres Hauslehrers. Spärlich und mit dunklen Bezügen. Nicht mal ein Spiegel befand sich in den Raum. Das würde dann allerdings auch erklären, weshalb seine Haare oft so ungekämmt erschienen… Lediglich eine weitere Türe wagte es, dem Rest des Raumes eine neue Atmosphäre zu geben. Es war sicherlich das Bad, was dahinter verborgen lag. Was anderes konnte sich die Blondhaarige nicht darunter vorstellen. Er würde kaum seinen eigenen Make-up-Salon direkt neben an haben. So sah er nicht aus… »Sie sagten, es sähe aus, wie ein Schatten?« Erschrocken zuckte die Schönheit zusammen, als der Mann plötzlich seine wunderbare Stimme erhob. Sie hatte sich in der kurzen Zeit sofort an die Stille gewöhnt und dachte nicht weiter darüber nach, dass er die ganze Zeit mit seinem Buch beschäftigt schien. Somit widmen sich die eisblauen Augen rasch wieder ihrem Lehrer. Etwas perplex versucht die Hübsche ihre Gedanken wieder zu ordnen, um ihm endlich antworten zu können. »Ja… Es scheint sich direkt an den Wänden zu bewegen und das sehr schnell. Das ganze Wesen ist schwarz, aber vielleicht sehe ich auch wirklich nur seinen Schatten, wer weiß?« Der Schwarzhaarige blickte also über die Schulter zur Langhaarigen. Er verstand eigentlich nicht, was sie hier so faszinierend und ablenkend fand und dennoch sprach er kein Verbot deshalb aus. Sie sollte doch tun und lassen, was sie will. Einige der dunklen Strähnen fallen dem Hauslehrer Slitherins also ins Gesicht. Eine Zeit lang wird das Gesicht somit von diesen bedeckt, ehe er filigrane Finger anhebt, um sich zärtlich wenige von diesen wieder hinter sein Ohr zu streichen. Nachdenklich erscheint die Mimik des sonst so mürrischen Professors… »Dann werde ich Ihnen einige Zauber mit auf den Weg geben, damit Sie sich im Fall der Fälle schützen können, bis wir raus haben, was genau hinter Ihnen her ist. Solange nichts klar ist, müssen wir halt dafür sorgen, dass Sie überleben, Miss Daiji.« Behutsam begann die Langhaarige also zu nicken und blickte den Größeren weiterhin fasziniert an. Sie kam nicht darüber weg, auch den Geruch der ganzen Umgebung einzuatmen. Sie genoss diesen Moment so sehr, dass sie es nicht mal beschreiben konnte. An liebsten hätte sich das junge Ding jetzt wohl am liebsten auf den Professor geschmissen und dennoch war sie der festen Überzeugung, dass er dies nicht gerade als „Gut“ bezeichnen würde. »Wie Sie meinen, Professor Snape… Dann soll es so sein.« Ihre wunderbare Stimme erschein sich doch kaum zu erheben. Ein wisperndes Stimmchen, das dennoch durch den Raum hallt, wenn auch nur ganz sanft. Eine unglaublich erwachsene Stimme, für eine gerade mal 16-Jährige. Doch nicht nur ihre Stimme hatte diesen unglaublichen Reiz, sondern auch ihr ganzer Antlitz. Sie hatte einen Körper, wie eine ausgewachsene Frau und sie führte einen Duft mit sich, der schon so manchen Mann um den Verstand gebracht hatte. Sie war schon immer ein außergewöhnliches Mädchen gewesen und daran würde sich niemals etwas ändern… Zärtlich streicht sich die Hübsche also wenige helle Haarsträhnen aus dem schönen Gesicht, das feine und weiche Züge mit sich führte. Ihr Blick widmete sich unentwegt dem starrenden Lehrer. Er selbst schien von dem jungen Wesen fasziniert zu sein und konnte seine Aufmerksamkeit kaum von ihr abwenden. »Kommen Sie ruhig etwas näher, Miss Daiji. Die Sprüche stehen alle hier im Buch, aber ich muss dazu sagen, dass Sie diese nur bei einem Angriff von diesem Monster einsetzen dürfen und sonst nicht.« Nickend tritt das Mädchen also dem Älteren näher, wie er es wollte. Ihre Gangart war doch elegant und stillvoll. Würde ein Hüftschwung folgen, hätte die Hübsche wohl jeden Kerl unter Kontrolle. Die Langhaarige war sowieso dafür bekannt, dass sie genau wusste, wie sie Männer dazu brachte, alles, wirklich alles, für sie zu tun. Und doch schien sie ihr Wissen eigentlich niemals einzusetzen, außer jetzt? Langsam beginnt sich die Schöne also neben ihn zu stellen. Ihr Oberkörper beginnt sich also vorzubeugen, um auf die aufgeschlagenen Seiten zu blicken. Dabei streckt die Schönheit ihren knackigen Hintern etwas hinaus und spreizte sogar die schlanken Schenkel ihrerseits etwas. Eine Haltung, die eine willige Frau zu pflegen hatte… Es fehlte der 16-Jährigen allerdings einen Ausschnitt, den sie hätte präsentieren können. Für sie schien es sehr schade und für den Dunkelhaarigen die letzte Rettung. Letztere versuchte seinen Blick nicht auf sie zu richten, sondern selbst auf die Zeilen des Buches. Seine filigranen Finger deutete ihre also wenige der Sprüche an, die geeignet wären. »Diese könnten Sie sich merken… Mag ja sehr brutal erscheinen, aber solange Sie sich schützen können, sollte es Recht sein. Und der wäre auch gut… Da könnten Sie fliehen und Hilfe holen.« Nickend folgte die junge Schülerin seinen Deutungen und lauschte seinen Worten genau. Seiner herben Stimme war die ja sowieso nicht abgeneigt gewesen. Doch innerlich wurmte es sie schon, dass er nicht auf sie einzugehen schien. Er wusste einfach gekonnt seine Blicke fort zuwenden. Aber sie konnte auch schwer sein Gesicht packen und ihn zwingen, auf ihren Po zu sehen. Es würde wohl auch sicherlich nicht sonderlich gut rüberkommen und würde den Älteren nur verschrecken. »Also die soll ich mir merken? Soll ich mir noch mehr merken, Professor Snape?« Kein Weib schaffte es, den Namen des Lehrers so anregend und betont zu sprechen. Mit willigem Unterton und sanfter Betonung der einzelnen Silben. Sachte beugte sich die Hellhaarige also mehr vor und tat so, als könne sie ansonsten die Schrift nicht lesen. Ein kurzes Schwingen ihrer Hüfte war die Folge und damit auch ihres Hinters… Wie erpicht war sie nur darauf, dass er hinsah oder sogar erste Annährungsversuche machte? Die Gier auf ihren eigenen Professor schien größer als die Angst vor dem nahenden Tode. Vielleicht war es aber auch die Neugier, die sie antrieb, mehr und mehr seine Männlichkeit hervorzulocken. Im zeigend, dass er selbst auch nur ein Kerl war? »Miss Daiji… Was soll das fertig, wenn es fertig ist?« Die perlenschwarzen Augen allerdings versuchte weiterhin ihrem weiblichen Charme zu widerstehen, wenn es sich auch wahrlich als schwierig erwies. Während sie beginnt, ihren Lehrer voller Unschuld anschaute, als wäre sie sich keinerlei Schuld bewusst. Innerlich wusste sie natürlich, was er meinte. Zärtlich streicht sich die Kleinere somit wenige Haarsträhnen aus dem blassen nahezu bleichen Gesicht. »Was meine Sie, Professor Snape? Tue ich irgendwas… Schlimmes?« Zischend blickt der Mann also die werdende Frau an. Wie konnte sie sich wie ein Engel verhalten und war doch der Teufel in Person? Ihre Hinterlist war doch schon erschreckend… Seufzend schüttelt der Dunkelhaarige also seinen Kopf und blickt rasch wieder auf das Buch. Ihren Blick schien er auf allen Fällen aus den Weg gehen zu wollen. Aber wen verwunderte das schon groß? Wenn man so angeschaut wurde, konnte man sich ja nur schlecht fühlen gar schuldig. Der Professor beginnt also rasch auf weitere der Zauber zu deuten, die ihr als Schutz dienlich werden konnten. Es konnte ja an sich nicht wahr sein, dass er sich von einer Schülerin anflirten lassen musste. Man konnte es schon als absurd bezeichnen, also lenkte er lieber von dem eigentlichen Thema ab und gang zu den Zaubern über. Sollte sie doch versuchen ihren Charme weiterhin gegen ihn einzusetzen, er würde es gekonnt ignorieren. »Sie sollten sich vielleicht auch einige Sprüche aufschreiben, wenn Sie sich diese sonst nicht merken können.« Murmelnde Worte, die aus einer trockenen Kehle entwichen. Ein angenehmer Ton, der durch den Raum zu hallen schien. Vielleicht war es einfach diese ganze Atmosphäre, die das Weib dazu brachte, nunmehr ihre Gefühle offen zu zeigen, ihre Lust auf den Mann? Oder war es sogar die Angst des nahenden Todes, dass dies die letzte Möglichkeit sein könnte? Es war eigentlich nicht wichtig, weshalb sie sich gerade diesen Ort für Flirts wählte und diesen Augenblick, aber es schien doch eher so, als wäre es ihr auch nicht anders vergönnt. Leicht zweifelnd beugte sich die Kleinere mehr vor und blickte den Älteren mit betrübtem Blick an. War er gespielt oder war sie wirklich etwas traurig? Es musste für sie wirklich nicht so schön sein, dass er nicht weiter auf sie einging, aber deshalb gleich eine solche Mimik? Die nicht erwiderte Liebe konnte allerdings auch für Schmerzen im Herzen führen… Es war doch fraglich, wessen Qual größer war. Die von Severus oder die von Reika? Der eine musste sich beherrscht zeigen und die andere musste damit leben, dass die Liebe vorerst nicht mal eine Erwiderung bekam. Es war eine Hoffnung, die nicht mehr lange leuchtete und dennoch wollte das junge Ding noch lange nicht Klein bei geben. Sie wollte dafür kämpfen, was sie empfand, ihm beweisen, dass sie es wert war. »Professor… Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll… Es mag ja seltsam klingen, aber ich-… Ich-… Ich liebe Sie.« Der Schock stand dem Dunkelhaarigen förmlich im Gesicht, als er das junge Geschöpf anblickt. Die perlenschwarzen Augen erschienen zum ersten Mal ratlos. Doch so etwas bekam man ja nicht jeden Tag gesagt. Doch was würde er wohl erwidern? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)