All Alone? von Chloe ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 7 -------------------- Das ist jetzt in der letzten Nacht von 3 bis 5 Uhr entstanden, also verzeiht mir, wenn irgendwas komisch klingt. Deswegen auch ein großes DANKE an meine Beta-Leserin Ober_Uke :3 Ohne dich wäre ich verloren~ Ich wollte mich auch bei meinen lieben Kommi Schreibern bedanken. :3 Freue mich immer sehr :D Okay... Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch. ^^'' Ich hab es versucht xD Nächstes wird hoffentlich auch bald kommen. Und nun viel Spaß beim lesen! Kapitel 7 "Gute Nacht Kai, schlaf gut." "Nacht Aoi." Und schon kann ich die Tür zum Gästezimmer bewundern, nachdem er dahinter verschwunden ist. Seufzend schüttelte ich den Kopf und gehe ins Wohnzimmer, um mich dort auf die Couch zu setzen. Mir ist noch nicht wirklich nach schlafen zumute, weswegen ich einfach noch ein wenig hier bleiben will. Das führt allerdings dazu, dass ich mir sofort Gedanken über den heutigen Tag mache. Oder eher über sein Verhalten. Er war ja heute wirklich komisch drauf. Heute Morgen war noch alles in bester Ordnung, aber dann plötzlich änderte sich das schlagartig. Das ist ja richtig schlimm mit ihm. Als wäre er noch ein Teenager, der gerade die Pubertät durchmacht. Schon die ganze Zeit wundere ich mich, wie es dazu gekommen ist? Es ist doch nichts Schlimmes passiert, was ihm dafür einen Grund geben könnte. Oder doch? Vielleicht hab ich ja irgendwas Falsches gesagt, was ihn verletzt haben könnte? Aber das kann ich mir nicht vorstellen. Vor allem jetzt achte ich da doch besonders drauf. Immerhin will ich ihm helfen, indem ich ihn hier wohnen lasse und ihm nicht irgendwie den Tag versauen. Aber trotzdem ist das wohl passiert. Da hab ich mich ja doch schon ganz schön gewundert, als er zugesagte hatte, mit Uruha und mir in die Bar zu gehen. Damit hatte ich überhaupt nicht mehr gerechnet und die Hoffnung darauf hatte ich auch schon aufgegeben, als er uns anscheinend gar nicht mehr zugehört hatte. Und dann stimmt er zu. Aber so wie ich das jetzt sehe, hat er das wohl nur getan, um niemanden zu enttäuschen. Wirklich Spaß hat ihm das doch nie im Leben gemacht, so zufrieden wie er die ganze Zeit über aussah. Das konnte doch jeder merken, dass er dafür nicht wirklich in der Stimmung war. Aber dennoch tut er einfach so, als wäre alles in Ordnung und als wäre er da völlig einverstanden mit. Ich muss sagen, er kann sich nur sehr schlecht verstellen. Wenn ich so darüber nachdenke, schien er das wohl mal besser gekonnt zu haben. Er hat sich wirklich sehr verändert. Und ich habe davon gar nichts gemerkt. Aber das hat ja keiner von uns, sonst wäre unsere Situation jetzt wahrscheinlich ganz anders. Wir würden alle unseren normalen Aktivitäten nachgehen und ihm ginge es wesentlich besser. Er würde keinen Selbstmordversuch hinter sich haben und würde wieder richtig Spaß haben. So wie er das früher immer noch hatte. Wo er noch so unbeschwert lächeln konnte. Dieses unbeschreibliche und so typische Lächeln von ihm, dass er perfekte beherrschte. Es war immer sehr schön, ihn so lächeln zu sehen und es hatte mich doch wirklich fast jedes Mal noch angesteckt. Das konnte er wirklich gut. Gute Lauen verbreiten. Aber jetzt... jetzt frag ich mich manchmal, wohin dieses Lächeln ist. Wer hat es ihm gestohlen? Wann hat er es verloren? Wann ist es nur noch eine Lüge gewesen, wann auch immer er es aufgesetzt hatte? Ich weiß es wirklich nicht. Es hat sich einfach entwickelt. Aber ich muss sagen, ich vermisse es sehr. Jetzt fehlt ihm einfach etwas. Als wäre er nicht mehr er selbst. Und nur zu gerne hätte ich sein altes Ich zurück. Langsam schüttelte ich den Kopf. Es muss ihm wirklich unwahrscheinlich schlecht gehen. Anders kann ich mir das gar nicht erklären. Wenn ich nur wüsste, was ihn so sehr quält. Ich hätte ihn ja schon längst einmal drauf angesprochen, aber ich habe einfach Angst, dass ich etwas falsch mache, dass er mir dann völlig durchdreht. Ob sein Zustand schon wieder so stabil ist, weiß ich nicht. Und ich will nicht riskieren, dass er wegen mir irgendeine Dummheit macht, oder dass es ihm am Ende nur schlechter geht. Ich will ihm doch nur helfen. Wenn ich nur wüsste, wie ich das am besten anstellen könnte... Auch wenn ihm der Abend nicht so gut gefallen hat, habe ich mir doch erhofft, dass er wenigstens ein bisschen Spaß hat, dass er für einen Moment seine Sorgen vergessen kann. Aber das ging völlig nach hinten los. Ich hätte den Abend schon früher beenden sollen. Es kam mir schon komisch vor, als er plötzlich nicht mehr am Tisch war. Ich wäre auch gleich los und ihn suchen, wenn Uruha nicht gemeint hätte, dass er wohl nur kurz auf dem Klo wäre oder wen gefunden hätte, mit dem er jetzt ein wenig Spaß hätte. Was muss ich auch auf Uruha hören? Ich glaube das Tanzen hat mir nicht so gut getan. Sonst hätte ich das wirklich anders gemacht. Ich kann jetzt nur von Glück reden, dass ich zufällig gesehen hab, wie er Richtung Ausgang gegangen ist. Wie ich das geschafft hab, ist mir immer noch ein Rätsel, immerhin war Uruha in dem Moment ziemlich schräg drauf. Schmeißt der sich doch tatsächlich halb auf mich drauf und erzählt mir was von wegen, wen er hier alles kennen würde und was er mit manch einem schon für Scheiße gebaut hat. Ich glaube, der Gute hatte da doch schon ein oder zwei Gläser zu viel. Dass er auch immer so übertreiben muss. Schrecklich. Ich würde ihm zutrauen, dass er sogar jetzt noch dort sitzt oder eher schon wieder tanzt. Dabei weiß er doch ganz genau, dass wir morgen Probe haben. Das kann was werden. Ich glaube, morgen werden wir sehr früh Schluss machen. Ich bezweifle doch sehr, dass Kai so was jetzt lange durchziehen würde. Er will immerhin auch etwas Ruhe. Es ist ja schon ein Wunder, dass er überhaupt wieder die Proben auf den Plan gesetzt hat. Aber vielleicht ist das ja ein Zeichen dafür, dass er auf dem Weg zur Besserung ist. Es würde mich auf jeden Fall freuen. Er liebt die Musik wohl doch zu sehr. Wenigstens etwas, was sich nicht geändert hat. Obwohl, wenn ich recht darüber nachdenke, ist da doch noch was anderes. Er will nicht, dass irgendwer sich Sorgen um ihn macht. Das hab ich ja heute nur zu genau gemerkt, als ich ihn vor der Bar gefunden habe. Aber die Nummer zieht schon längst nicht mehr. Mittlerweile merke ich fast schon sofort, wenn etwas nicht mit ihm in Ordnung ist. Da kann er mir erzählen, was er will. Damit erreicht er inzwischen wirklich nichts mehr. Außer vielleicht, dass ich mir nur noch mehr Sorgen um ihn mache. Ich seufze. Was soll ich nur mit ihm machen? Mir muss schnell was einfallen, wie ich ihn wieder aufmuntern kann. So kann das doch nicht weitergehen. Er geht doch nur wieder ein. Dabei will ich nicht einfach nur zusehen, ich will verdammt noch mal was dagegen machen. Komme, was wolle, ich bring ihn dazu, wieder glücklich zu sein! Egal wie ich das anstellen muss. Fest entschlossen nicke ich. Das werde ich auf jeden Fall machen. Schließlich will ich doch auch sein Lächeln wieder sehen. Und das ist der einzige Weg, um es wirklich zurück zu gewinnen. Ich will nicht nur irgendein aufgesetztes Lächeln bei ihm sehen, ich will dieses eine und sonst keins! Und das werde ich auch schaffen! Irgendwie... Seufzend schüttelte ich den Kopf. Vielleicht sollte ich darüber erstmal eine Nacht schlafen. Jetzt werde ich wohl auch keine Lösung mehr für mein Problem finden. Etwas Schlaf wird mir gut tun. Es reicht, wenn er sich morgen mit einem verkaterten Uruha rumschlagen muss, da muss ich nicht auch noch übermüdet sein. Das wäre wirklich zu viel des Guten. Immerhin bin ich mir durchaus darüber im Klaren, dass ich unausgeschlafen einfach unausstehlich bin. Also ab ins Bett mit mir! Ich erhebe mich von der Couch und mache mich gleich auf den Weg zu meinem Schlafzimmer. Auf dem Weg dahin komme ich am Gästezimmer vorbei und ich runzele die Stirn, als ich leise Geräusche von dort höre. Wollte er nicht schlafen? Das war doch sicherlich schon vor einer guten Stunde. Die Neugierde in mir ist geweckt und ich gehe näher zur Tür, lege sogar mein Ohr dagegen. Ich weiß selbst, dass das sehr unhöflich ist, aber ich kann einfach nichts dagegen tun. Ich will jetzt unbedingt wissen, was er jetzt noch da drinnen treibt. Ich beiße mir auf die Lippe und lausche angestrengt, um möglichst jedes Geräusch hören zu können. Aber ich höre nur Rascheln, was wohl von der Decke kommt. Ob er nicht einschlafen kann? Vielleicht sollte ich einfach mal nachsehen. Gerade will ich nach der Türklinke greifen, als ich auf einmal ein völlig anderes Geräusch höre und sofort mache ich einen Satz von der Tür weg, bevor ich diese entsetzt ansehe, als hätte sie mich gerade gebissen. Aber, oh mein Gott, hab ich das gerade wirklich gehört? Das klang doch hundertprozentig nach einem Keuchen. Was zum Teufel macht er da?! Ich schlucke und nähere mich langsam und vorsichtig wieder der Tür, bevor ich mich zum Schlüsselloch runterbeuge. Ich könnte mich für mein Verhalten schon wieder ohrfeigen. Es geht mich doch nun wirklich nichts an, aber ich kann es einfach nicht lassen. Uruha färbt langsam aber sicher doch ab. Ich versuche, durch dieses viel zu kleine Schlüsselloch etwas zusehen, doch ich kann nur schwer das Ende vom Bett erkennen. Die Decke liegt unordentlich an der Seite und ich kann noch das Ende von seinen Beinen erkennen. Seine Haut glänzt leicht in dem fahlen Licht, dass in dem Raum herrscht und ich schlucke einmal. Sofort zucke ich zusammen, als ich wieder ein Keuchen höre und ich versuche, noch etwas mehr zu sehen, vielleicht geht es ihm ja nicht gut und er braucht Hilfe. Okay... das ist nun langsam doch sehr unwahrscheinlich. Es gibt allerdings nur eine Möglichkeit, wirklich mit Gewissheit sagen zu können, dass alles in Ordnung ist. Ich muss diese Tür öffnen. Auch auf die Gefahr hin, dass er mich erwischt und monatelang nicht mehr mit mir reden wird. Ganz vorsichtig drücke ich die Klinke runter und öffne die Tür einen Spalt, sodass ich nun eine wesentlich bessere Sicht auf ihn habe. Und schon atme ich geräuschvoll die Luft ein und halte mir sofort die Hand vor den Mund. Ich bete, dass er nichts gehört hat, aber das scheint wohl nicht der Fall zu sein. Immerhin... ist er gerade anderweitig beschäftigt. Okay Aoi, das ist jetzt deine letzte Chance, hier zu verschwinden und so zu tun, als hättest du nichts gesehen oder gehört, aber mein Körper gehorcht mir nicht mehr. Wie angewurzelt hocke in da und starre auf die Szene, die mir hier geboten wird. Ich glaube, ich vergesse sogar zeitweise, zu atmen, so fasziniert bin ich davon. Ich denke, jetzt ist es offiziell, ich bin pervers. Aber das hier ist wirklich ein Bild für die Götter, da kann ich gar nicht mehr anders, als hinsehen. Nicht bei ihm. Bei ihm, wo ich mir das doch schon das ein oder andere Mal vorgestellt habe. Und nun liegt er hier. In meiner Wohnung. Im Gästebett. Völlig nackt und oh Gott seine Hände. Ich bin fest davon überzeugt, dass sie gerade so ziemlich überall bei ihm sind. Immer wieder höre ich ein erneutes Keuchen von ihm, was jetzt um einiges Lauter zu sein scheint, während seine Hände über seinen Körper gleiten. Ich verfluche fast schon, dass es doch relativ dunkel ist und ich so nur schwer etwas erkennen kann, aber das, was ich sehe, ist der Wahnsinn. Ich kann noch gar nicht richtig glauben, dass ich das gerade wirklich sehe. Das ist doch bestimmt nur ein Traum, ich wache doch garantiert jeden Moment auf. Aber das passiert nicht. Stattdessen wird es immer besser. Ich kann mittlerweile erkennen, wie er eine Hand um sein Glied gelegt hat und nun anfängt, zu pumpen. Jetzt kann ich auch ab und an ein genießerisches Stöhnen von ihm hören und ich bin mir sicher, mein Unterkiefer hätte inzwischen Bekanntschaft mit dem Boden gemacht, wenn er mir nicht angewachsen wäre. Ich kann nicht anders und nur noch auf ihn und auf die Aktivität seiner Hand starren. Also ich war ja nie der Meinung, dass er nicht genug in der Hose hat, aber jetzt ist mir endgültig bewusst, dass er sich sehen lassen kann. Aber das ist jetzt nur nebensächlich. Die Tatsache, dass er das gerade tut, verschlägt mir immer wieder aufs Neue den Atem und ich merke, wie ich rot werde. Ich sollte mich schämen, mir das hier anzusehen. Aber dennoch erwische ich mich dabei, wie ich diese Show genieße. Es ist einfach atemberaubend, wie er da liegt und wie sich sein Körper leicht auf dem Bett windet. Seine beiden Hände sind sehr aktiv und er stöhnt einmal laut auf, als er mit seinem Daumen über die Spitze seines Gliedes reibt und mit der anderen Hand gerade seine Brustwarzen behandelt. Ich beiße mir auf die Lippen, damit auch ja kein Geräusch meine Kehle verlässt, während ich gebannt auf ihn starre. Auf seinen Körper, wie er leicht durch die entstandene Schweißschicht glänzt und er immer wieder aufstöhnt. Ich merke, dass das Ganze hier nicht ganz spurlos an mir vorbeigeht, doch ich kümmere mich nicht darum, die kleine Show hatte mich einfach vollkommen in ihren Bann gezogen. Mittlerweile pumpt er sein hartes Glied mit schnellen Handbewegungen und ich sehe immer wieder, wie sein Daumen über die Spitze gleitet. Er scheint dort wohl sehr empfindlich zu sein, denn immer, wenn er dies tut, stöhnte er am schönsten. Ich spüre sogar hier die Spannung, die im ganzen Raum verteilt ist und mir wird ungewöhnlich warm, aber noch immer wende ich den Blick nicht ab. Obwohl ich mir bewusst bin, dass ich das hier niemals sehen dürfte. Was würde er von mir denken, wenn er das hier wüsste? Aber ich kann tatsächlich nicht mehr weg. Nicht jetzt, wo ich merke, dass er seinem Orgasmus näher zu kommen scheint. Ich kenne es ja von mir selbst und mir entgeht nicht, wie seine Handbewegungen schneller und verzweifelter werden. Auch sein Stöhnen kommt nur noch stoßweise und in schnellen Abständen. Ich sehe kurz etwas in meinen Augenwinkeln funkeln, bin aber zu sehr auf das Geschehen fixiert, als dass ich es wirklich beachte. Ich habe Recht gehabt, denn nur kurze Zeit später höre ich auch schon ein ersticktes Stöhnen von ihm und er stoppt seine Bewegungen, während er seinen Rücken durchdrückt und einen Moment in dieser Position verharrt. Sein Samen spritzt aus seinem Glied und verteilt sich hauptsächlich auf seiner Hand, bevor er langsam wieder ins Bett zurücksinkt und langsam von seinem Glied ablässt, was nun deutlich wieder erschlafft ist. Ich höre seinen unkontrollierten Atem, den er wohl erstmal wieder beruhigen muss, bevor er selbst auch zur Ruhe kommen kann. Doch dann kommt noch ein anderes Geräusch dazu und ich sehe verwirrt zu seinem Gesicht. Ich kann erkennen, dass er seinen Arm über seine Augen gelegt hat. Wieder höre ich ein Schluchzen und die Sorge steigt in mir auf, als er den Arm wegnimmt und ich nun tatsächlich das Glitzern mehrere Tränen sehen kann, die über seine geröteten Wangen hinunterlaufen. Er weint. Aber wieso weint er? Das kann ich mir beim besten Willen nicht erklären und ich muss den Drang zurückkämpfen, jetzt einfach die Tür ganz aufzustoßen und zu ihm zu gehen, um ihn zu trösten und in den Arm zu nehmen. Dann würde nur aufliegen, dass ich die ganze Zeit zugesehen habe und das darf auf gar keinen Fall passieren! Es tut schrecklich weh ihn jetzt so zu sehen. Von einem Moment zum nächsten hat sich seine Stimmung wieder komplett geändert. Er schlägt einmal mit der Faust auf die Matratze und ein erneutes Schluchzen ertönt. Dieser Anblick zerbricht mir regelrecht das Herz und ich schlucke schwer, als er sich gar nicht mehr zu beruhigen scheint. Immer und immer wieder schluchzt er und ich kann klar erkennen, dass die Tränen unaufhaltsam über seine Wangen laufen. "Verdammt" Ich beiße mir auf die Lippen, als ich seine zittrige Stimme höre und es ist einfach nur noch grausam. Ich würde ihm am liebsten sofort in den Arm nehmen und trösten, doch ich kann einfach nicht. Stattdessen bleibt mir nichts anderes übrig, als ihm auch jetzt noch zuzusehen. Dabei will ich nur noch, dass es aufhört, weil der Anblick fast schon nicht mehr erträglich ist. Wieder einmal wird mir bewusst, dass er mir wirklich sehr viel bedeutet und es macht mich einfach nur fertig, ihn so zu sehen. Ich kann jetzt einfach nicht gehen, nicht bevor ich nicht weiß, dass er sich beruhigt hat. Auch wenn mir das nicht gut tut. Immer wieder schießt diese eine Frage durch meinen Kopf. Warum? Was hat ihn nur dazu gebracht? Was hat ihn zu dem gemacht, was er jetzt ist? Zu diesem nervlichen Wrack. Ich merke deutlich, wie sehr er doch am Ende ist und Schuldgefühle kommen in mir hoch. Vielleicht liegt das alles ja nur an mir. Ich hätte heute niemals mit ihm weggehen dürfen. Aber jetzt ist es zu spät und ich sehe ja, wohin das geführt hat. Ich schlucke, als er mit einer deutlich zitternden Hand nach der Decke greift und sie rasch über seinen Körper zieht, möglichst jedes bisschen Haut verdeckt. Er legt die Decke fast sogar über seinen Kopf und langsam ebbt das Schluchzen ab. Er scheint sich wieder beruhigt zu haben, doch ich will sicher gehen. Erst als ich gleichmäßige und ruhige Atemgeräusche aus dem Raum hören kann, stehe ich wieder auf. Ich bin überrascht, dass ich etwas zittere, aber das scheint mich doch mehr mitgenommen zu haben, als ich gedacht habe. Was er vor diesem Zusammenbruch getan hat, ist schon völlig vergessen und auch die Spuren, die das bei mir hinterlassen hat, werden von mir ignoriert. Ich sehe ihn nur noch vor mir, wie er da liegt, völlig am Ende und am weinen. Dieses grausame Bild verschwindet nicht mehr und ich glaube, ich werde es auch morgen noch sehen. Es wird mich regelrecht verfolgen. Und es tut jedes Mal aufs Neue weh, ihn so zu sehen. Es ist wirklich nur grausam. Er hat es nicht verdient so etwas durchzumachen. Er ist doch wirklich der Letzte, dem man so was wünschen würde. Immer hat er sich für die Anderen aufgeopfert, hat seine Bedürfnisse immer zurück gestellt. Ihm war egal, was mit ihm war, wenn er doch nur seinen Freunden helfen konnte. Und jetzt hat das Schicksal zugeschlagen. Ausgerechnet bei ihm... Der Wunsch, ihn wieder lächeln zu sehen, ist jetzt wesentlich größer als noch eine gute Stunde zuvor. Ich möchte dieses Bild aus meinem Gedächtnis verbannen, ihn nie wieder so sehen müssen. Aber wie lange es bis dahin dauern wird, weiß ich nicht. Das wird wohl niemand wissen, wohl nicht einmal er. Mir bleibt nichts anderes übrig, als ihn zu unterstützen und abzuwarten. Etwas anderes kann ich nicht für ihn tun. Ich muss einfach nur für ihn da sein, so wie er es immer für uns war. Vielleicht wird dann alles wieder besser. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)