Kirschblütenwirbel von Imogen (NaruSaku-Drabbles) ================================================================================ Kapitel 2: Blind ---------------- Naruto würde nie den Tag vergessen, an dem Sakura ihn angefleht hatte, Sasuke zurückzubringen. Er erinnerte sich noch an jedes einzelne Wort, an jede einzelne Träne. Es war der Tag, der ihm die Augen geöffnet hatte. Der Tag, an dem er endlich verstanden hatte, dass seine Schwärmerei für Sakura nichts brachte. Sie würde sich nicht plötzlich in ihn verlieben, ihr Herz gehörte Sasuke und nichts, was er sagte, würde daran etwas ändern können. Auch wenn es gegen seine Natur war, hatte er an diesem Tag beschlossen, Sakura aufzugeben. Er würde weiterhin als Freund an ihrer Seite bleiben, aber seine Gefühle würden aufhören. Es hatte nicht lange gedauert, bis er erkannt hatte, dass er sich nur selbst täuschte. Seine Gefühle für Sakura verschwanden nicht – im Gegenteil, sie wurden sogar noch stärker. Es war ihm egal, dass sie nie das Gleiche für ihn empfinden würde. Das würde nichts ändern. Für Naruto war es genug, Sakura der bestmögliche Freund zu sein – ihr Vertrauen war ihm wichtiger als sämtliche Träume darüber, dass sie ihn vielleicht irgendwann einmal lieben könnte… Umso erleichterter war er, als er nach seinem Training mit Jiraiya nach Konoha zurückkehrte und feststellte, wie stark das Band zwischen ihm und Sakura inzwischen war. Ja, sie vertraute ihm genauso wie er ihr, sie verstanden sich besser als je zuvor – und auch wenn sie ihn immer noch gelegentlich gewaltsam zur Vernunft bringen musste, wusste er doch, dass er ihr viel bedeutete. Als ein Freund, nicht mehr – da machte Naruto sich keine Illusionen. Irgendwann würden sie Sasuke finden… und vielleicht würde der Bastard dann endlich zu schätzen lernen, was Sakura für ihn empfand. Oder vielleicht würde Sakura dann das Kapitel Sasuke abschließen… vielleicht würden ihre Gefühle doch nachlassen… Aber das war natürlich albern. Sakuras Liebe zu Sasuke würde genauso wenig verschwinden wie seine eigene Liebe zu Sakura. Es war ihm eigentlich egal, was passieren würde – aber Sasuke sollte leben, und Sakura sollte glücklich werden. Dafür war er gern bereit, seine eigenen Gefühle zurückzustellen. So fiel es ihm sogar ziemlich einfach, die Blicke, die Sakura ihm zuwarf, als freundschaftliche, fast geschwisterliche zu deuten. Sie liebte ihn nicht, und das wusste er. Mit diesem Wissen kam Naruto sich sehr weitsichtig vor... ...auch wenn er eigentlich blind war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)