L'amour-c'est fou! von Finja ((Liebe ist schon ganz schön verrückt)) ================================================================================ Kapitel 1: L'amour-c'est fou! ----------------------------- L'amour-c'est fou! „Mensch Chris, jetzt lächel doch mal“, sagt meine Freundin Tine zu mir. Lächeln. Wie ging das noch mal? Ach ja, wenn einem das Leben nicht übel mitspielt, man eine Freundin hat, in der Schule alles super läuft und zufrieden ist dann ziehen sich die Lippen etwas nach oben. Zu dumm, dass meine Freundin mich vor drei Wochen verlassen hat, dass ich mein Abi nur mit einem sehr schlechten Schnitt geschafft habe und von fast allen Unis eine Abgsage bekommen habe. „Komm schon, dieser Monat wird klasse. Mensch, jetzt sind wir wirklich keine Schüler mehr, wir können tun und lassen was wir wollen.“ Schon klar, Tine, du willst ja auch nie Geld verdienen und Karriere machen. Wie ironisch ich heute doch wieder bin. Aber nicht mal das zaubert mir ein Lächeln auf mein Gesicht. Tine und die anderen geben wirklich ihr bestes, aber ich wäre doch lieber zuhause geblieben und hätte Trübsal geblasen ,als jetzt einen Monat in einem Land zu sein, dessen Sprache ich nicht mal mächtig bin. „Je t’aime“, das krieg ich hin. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass ich das nicht brauchen werde, da sich wohl keine Frau der Welt je mehr in mich verlieben wird, und erst Recht keine Französin, mit der ich eh nicht kommunizieren könnte. Ich werde durch Tines Hand, die an meinem Arm zieht, um mich so auf die Tanzfläche zu hieven, aus meinen Gedanken gerissen. „Vergiss, Caro, die Schlampe wars doch echt nicht wert. Guck dich lieber um, hier sind doch massenweise hübsche Frauen und ich wette ne Menge von denen fährt total auf dich ab.“ Ich versuche ihr ein kleines Lächeln als Dank für ihre Bemühungen zu schenken, aber ich fürchte, ich bin nicht gerade erfolgreich. Nach einer Weile lässt sie wieder von mir ab und ich ziehe mich wieder an unseren Tisch zurück und hänge meinen Gedanken nach. „Peux- je me mets ici?" Was bitte ? Ich blicke von meinem Glas auf und sehe eine hübsche Frau vor mir stehen. Scheint wohl Französin zu sein. Ich verstehe nicht was sie sagt, aber ich nehme an sie will sich setzen und obwohl ich eigentlich keine Lust auf Gesellschaft habe, will ich nicht unfreundlich sein. „ Tialda“ Sie streckt mir ihre Hand hin und ich schüttle sie. „ Christian“ Sie lächelt mich an und irgendwie hat sie ein so warmes Lächeln, dass auch meine Lippen sich ein bisschen nach oben ziehen. „D’ou es-tu?“ Ich blicke sie an und zucke mit den Schultern, um ihr deutliche zu machen, dass ich sie nicht verstehe. „Tu parles anglais?“ Anglais ? Moment, das klingt, als meint sie Englisch. Ich bin mir nicht sicher, aber plötzlich habe ich Lust auf eine Konversation und sage einfach „ Yes“ „Very good, mais moi, I do not speak English very well“ Okay, an kleine französisch Einschübe muss ich mich wohl gewöhnen. „ That doesn’t care, my English is not the best, too.” Ich lächle ihr wieder zu und es fällt mir auch gar nicht schwer, sonder ich fühle mich leicht und unbeschwert, wie lange nicht mehr. „ Okay, äh, que j’ai voulu dire, c’est: Where are you from?“ “ Que j’ai voulu dire, heißt das vielleicht, was sie eigentlich sagen wollte? Naja, ist ja nicht so wichtig. „I’m from Germany, from Berlin. Do you live in Paris?” Ich lächle sie wieder an und denke mir dabei, wie verrückt das eigentlich ist. Ich sitze hier in einer Disco und in Frankreich und unterhalte mich mit einer Französin die kaum Englisch kann. „ Yes, j’ai fait mon Bac en Juin et maintenant je..äh..I work in a boulangerie. Et toi, what’ do you work?" Bac ? Boulangerie ? Warum habe ich nur kein Wörterbuch dabei ? Ich meine, wenn man in ein Land reist, dessen Sprache man nicht kann ,sollte man doch zumindest ein Wörterbuch für Notsituationen dabei haben oder? Innerlich schalle ich für einen Idioten äußerlich aber lassen ich mir nichts anmerken und führe die Konverstaion weiter. Am Ende des Abends weiß ich trotz der spärliche Englischkenntnisse eine Menge über meine Sitznachbarin und wir haben uns für den nächsten Tag vor dem Eifelturm verabredet. Auf dem Weg zurück zum Hotel merke ich, dass ich dank Tialda nicht mehr an Caro gedacht habe und auch eigentlich gar nicht mehr an sie denken will. Tine hat wirklich Recht ,sie hat mich nie gut behandelt und ich hab was besseres verdient. Tialda vielleicht? „ Na, wie heißt die hübsche Kleine? Hast dich in sie verguckt was?“ Tine guckt mich neugierig an und ich werde ziemlich rot. Habe ich mich vielleicht wirklich in sie verguckt? Wir haben uns trotz unser Sprachunterschiede ewig unterhalten und super verstanden. Ja, vielleicht schlägt mein Herz wirklich für sie. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Vier Wochen später stehe ich mit Tialda vor dem Eifelturm. Jetzt heißt es Abschied nehmen. In den letzten Wochen haben wir uns noch besser kennengelernt und eine Freundschaft aufgebaut. Nein, Freundschaft ist das falsche Wort. Ich bin mir langsam über meine Gefühle im Klaren. Ich weiß, dass es total verrückt ist, aber ich glaube doch, dass wir beide mehr spüren. Das sagt zumindest mein Herz, mein Kopf ist noch etwas skeptisch. Wir haben uns geschworen auf jeden Fall Kontakt zu halten und in ein paar Wochen kommt sie nach Deutschland, mich besuchen. Darauf freue ich mich schon. Doch jetzt erfüllt mich ein anderes Gefühl, ein Gefühl tiefer Trauer, ich will nicht weg von hier, weg von ihr. Auch, wenn wir uns in ein paar Wochen wiedersehen ist der Abschied und die bevorstehende Zeit der Trennung erdrückend. Ich schließe sie in die Arme und verpreche ihr, dass wir und ja bald wiedersehen und ich ganz oft an sie denken werde. Sie blick zu mir auf und lächelt ihr wunderschönes Lächeln. Langsam nähern sich unsere Lippen. Mein Herz übernimt die vollkommene Kontrolle über meine Körper und ich überdrücke die letzten Zentimeter. Der Kuss ist unglaublich, in mir entspringt feiern die Schmetterlinge eine wilde Party. Sanft streichelt ihre Zunge an meine Lippen und fordert so um Einlass, den ich ihr nur zu gern erwiedere. Langsam näheren sich unsere Zungen einander und spielen vorsichtig miteinander. Nach einer kleinen Ewigkeit beenden wir den Kuss wegen Luftmangel. Ich lächle sie an, sie lächelt mich an und ich drücke sie ganz fest an mich. Diesen Moment in diesem Land, mit dieser wahnsinnig tollen Frau will und werde ich nie vergessen. „Chris, bist du dann fertig? Wir müssen langsam los“ Vielen Dank auch Tine! Erst erzählst du mir ich soll mir jemandem suchen, mit dem ich glücklich werden kann und dann wenn es soweit ist störst du. Schweren Herzens entlasse ich Tialda aus meine Armen und blicke sie an. Als ich eine kleine Träne aus ihren Augen kommen sehe, bin ich geschockt. Ich hebe meine Hand und wische sie sanft weg. „ Please don’t cry“ Sie lächelt tapfer und da überkommt es mich einfach. „ Je t’aime.“ ~~~The End~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)