Get to know von abgemeldet ([ReitaxUruha] Kapitel 5 ist online!) ================================================================================ Kapitel 3: Second Chance ------------------------ Kapitel 3: Second Chance れいた (Reita) Es war ein absolut beschissener Arbeitstag gewesen. Mein Vater schien die beste Laune seit langem mal wieder gehabt zu haben und war nur am Rumnörgeln. Doch wollte ich meine dadurch aufgekommene schlechte Laune nicht an Uruha auslassen, weshalb ich noch einmal tief durchatmete und dann die Tür aufschloss. Der Geruch des Essens zog sofort in meine Nase und so schien auch wirklich der Stress des heutigen Tages vergessen zu sein. Ich folgte der Duftwolke bis hin zur Küche, wo ich Uruha noch an Herd stehen sah und mich von hinten an ihn ranschlich. Erst, als ich leicht meinen Kopf von hinten auf seiner Schulter abgelegt hatte wagte ich es zu sprechen. „Bin wieder da und es riecht super~. Ich dachte erst, dass der Geruch von den Nachbarn kommt... es ist total ungewohnt, dass die eigene Küche mal wieder so in Benutzung gezogen wird.“, lachte ich und schlang nun zusätzlich meine Arme noch um ihn und drückte ihn einmal kurz. „Ich bring mal eben schnell meine Sachen ins Arbeitszimmer...“, meinte ich noch und war somit weg. Schnell packte ich meine Tasche an ihren vorhergesehenen Platz und sah mich noch einmal um. Wir sollten wirklich langsam mal Möbel kaufen, wenn dies hier sein neues Zimmer werden sollte. Auch dieses Zimmer hatte Anschluss zu einem Balkon, der wiederum mit meinem Schlafzimmer verbunden war. Ich hoffte nur, dass es ihm nichts ausmachte, denn in der Nacht stand ich öfter mal auf dem Balkon und genoss die nächtliche Ruhe Japans. Ich zog mir noch schnell andere Klamotten an, in diesen Anzügen fühlte ich mich immer so beengt. Zum Wohlfühlen nahm ich mir einfach eine weitere Hose und ein mir viel zu großes Shirt. Ich musste lachen, als ich in den Spiegel sah. Ich sah aus wie einer dieser Hip Hopper... Ließ ich es halt noch ein bisschen dämlicher aussehen und stopfte mit das Shirt in die Hose und zog die Hose noch etwas Höher. Ach du Scheiße, na ja, so brachte ich Uruha bestimmt mal wieder zum lachen. So wie ich war lief ich wieder runter in die Küche. Anstatt der fetten Goldkette hing ich mir meinen Schlüssel um den Hals und kam klimpernd und voll cool tuend in die Küche. „Yo, Bitch!“, sagte ich und machte komische Kopf- und Handbewegungen, die davon zeugen sollten, dass ich entweder Zuckungen oder einfach kein Loch gefunden hätte. Auch wenn Letzteres ein wahrer Fall gewesen war brachte mich diese Tatsache trotzdem nicht dazu solch... Irrsinn zu begehen – außer jetzt, aber das war ja auch nur Spaß. Ganz ‚cool’ ging ich auf Uruha zu, doch schon bevor ich bei ihm ankam musste ich grinsen und schlussendlich lachen. Ich kam mir einfach zu dämlich vor und außerdem sprach Uruhas Blick auch Bände. Schnell legte ich den Schlüssel bei Seite, machte die Hose wieder auf Normalhöhe und das T-Shirt aus der Hose. „Tut mir leid, aber ich wollte einfach dein Gesicht dabei sehen.“, gluckste ich immer noch. Auch wenn ich eigentlich gern ein ausgiebiges Lachen von ihm gehört hätte, doch war er wie versteinert. Wusste wohl nicht, wie und was er darüber denken sollte. Doch dann hörte ich ein leises Kichern, was allmählich immer lauter wurde. Auch meine Gesichtszüge erhellten sich wieder. Es war ein tolles Gefühl, wenn man ihn lachen hörte... Ich lief wieder auf ihn zu und sah dann zum Herd. „Ich glaube das Fleisch ist durch...“, bemerkte ich, da es schon ein wenig anfing zu qualmen, was den Schönling vor mir sich erschrocken umdrehen ließ. „Ist doch nicht schlimm, es ist doch noch essbar.“, sagte ich dann, während ich meine Hände jeweils auf die Schultern des vor mir Stehenden legte, diese sanft zu massieren begann. „Danke für das Aufräumen, du hilfst mir wirklich sehr...“, flüsterte ich und umarmte ihn nun, ebenfalls von hinten. 麗 (Uruha) Elegant stand ich vorm Herd und kochte seit langer Zeit mal wieder etwas. Hoffentlich machte ich nichts falsch, sodass es Reita nachher nicht schmeckte... Ruki hatte mich dafür immer geschlagen oder angeschrieen... oder andere Dinge gemacht... Schnell verbannte ich diesen Gedanken wieder und widmete mich dem Reis, den ich in den Kocher stellte und ließ das Fleisch und das Gemüse vor sich hin braten. Ich hatte gar nicht bemerkt, wie Reita in die Wohnung gekommen war und so erschreckte ich mich leicht, als er mich von hinten umarmte und mir intelligenterweise kund tat, dass er nun zu Hause war. „Was du nicht sagst...“, murmelte ich zurück, „ich bin aber noch nicht fertig. Dauert noch ein paar Minuten...“ Ich lächelte kurz, schaute ihm dann nach, als er seine Sachen wegbrachte und setzte Teewasser auf, kramte verträumt in der kleinen Kiste herum, in der verschiedene Teesorten in kleinen Beuteln abgepackt waren. Mir machte es wirklich Spaß bei Reita zu leben und für ihn zu kochen, ihm bei der Arbeit zu helfen. Scheinbar verdiente er genug Geld für uns beide. Und ich brauchte nicht arbeiten gehen. Aber im Moment war ich mir nicht mal selbst sicher, ob ich überhaupt imstande war in meiner Verfassung zu arbeiten. Ich hatte noch immer ein wenig Angst vor fremden Menschen... Plötzlich stand er wieder in der Küchentür... aber wie er draufstand...! Ungläubig starrte ich ihn an, hob eine Augenbraue hoch und hielt noch immer die Teebeutel in der Hand, konnte mich gar nicht bewegen, da ich mich erst mal an diesen... nun ja... bescheuerten Anblick gewöhnen musste. Als er dann allerdings meinte, dass er nur mein Gesicht hatte sehen wollen, musste ich unweigerlich breit grinsen und fing auch daraufhin zu lachen an. Manchmal war er echt ein kleiner Baka. Aber ich wusste ja, dass er das nur machte, um mich aufzuheitern... „Was? Das Fleisch?“, blinzelte ich, musste erst mal wieder in die Realität (und zum Herd) zurückfinden, ehe ich mich wieder um die wirklich wichtigen Dinge im Leben kümmerte, zum Beispiel dass das Rind, was da gerade in der Pfanne vor sich hin briet mit dem Gemüse, nicht anbrannte. Ich nahm die Pfanne vom Herd, schaltete diesen aus und schüttete das Fleisch in eine Schüssel, die Soße, die ich bereits fertig gemacht hatte, darüber. Daraufhin spürte ich, wie er mich an den Schultern berührte und mich auch noch von hinten umarmte und wurde leicht rot um die Nase. Leicht lächelte ich, ließ die Sachen stehen, da ja nun alles fertig war und legte meine Hände auf seine, die er um meinen Bauch geschlungen hatte. „Ich hab den Tisch noch nicht gedeckt...“, murmelte ich leise. れいた (Reita) Ich sah von hinten über seine Schulter und dann zum Schrank, wo das Geschirr drin stand. „Okay, du machst alles auf die Teller und ich kümmere mich noch um den Rest.“ Ich ließ von ihm ab und holte Besteck und alles aus der Schublade, brachte es dann an den Esstisch. Dann sah ich wieder zu ihm. „Ich mach es aber noch ein wenig... gemütlicher.“, meinte ich dann und machte noch eine ordentliche Tischdecke rauf. Noch ein wenig verzieren, ein wenig Wein und perfekt war es. Ich sah zu Uruha, der mit beiden Tellern bewaffnet auf den Tisch zukam und das Essen abstellen wollte, er dabei aber ziemlich wackelig auf den Beinen aussah. „Warte, ich helfe dir.“, kicherte ich und nahm ihn einen Teller ab, um diesen ordentlich und ohne Zwischenfälle auf den Tisch zu stellen. Ich sah wieder zu ihm auf, doch er zitterte immer noch, was mich den zweiten Teller auch noch wegbringen ließ. „Hey, Uruha, was hast du?“, fragte ich ihn und streichelte seine Wange. Er glühte... „K-Kalt...“, brachte er nur hervor und ich seufzte. „Mann, du Dummkopf.“, seufzte ich und nahm ihn in den Arm. „Ich hole dir schnell einen dicken Pullover, aber davon mal abgesehen hatte ich dir doch gesagt auch etwas Wetterfestes anzuziehen...“, belehrte ich ihn noch mal und begleitete ihn erst mal zum Stuhl, wo er sich hinsetzen sollte bis ich wiederkam um ihm ein längeres Oberteil zu holen. Schnell holte ich ihm dieses auch und zog es ihm über. Ich sah ihn leicht schief an. „Essen wir trotzdem noch etwas zusammen? Ich meine, wenn es gar nicht geht, dann müssen wir nicht...“, meinte ich dann und setzte mich genau neben ihm, meinen Teller holte ich auch ran. Ich rubbelte ein wenig seine Arme, damit er nicht allzu sehr fror. Er nickte zur Antwort nur, doch konnte er kaum sein Besteck halten, was mich dazu veranlasste ihn zu füttern. Schon ein komisches Gefühl, wenn man es so betrachtete... 麗 (Uruha) Ziemlich erleichtert darüber, dass ich das Essen nun endlich fertig hatte und Reita den Tisch decken wollte, atmete ich aus und spürte, dass ich immer wackliger auf den Beinen wurde. Super. Ich wurde also doch krank. Doch ich wollte mir nichts anmerken lassen, wollte uns beiden den Abend nicht versauen und somit tat ich das Essen auf die Teller und schlenderte damit langsam zum Tisch. Mir wurde immer kälter, ich hatte Mühe beide Teller nicht fallen zu lassen, da ich zu zittern begonnen hatte. „Kalt...“, brachte ich gerade so hervor, als Reita mich fragte, was los sei und ich ließ mich auf dem Stuhl nieder, wartete, bis er mit einem dickeren Pullover zurück kam. Den konnte ich gerade wirklich gut gebrauchen... „Danke...“, murmelte ich, nickte dann aber schnell auf seine Frage mit dem Essen. Und es war mir unglaublich peinlich, dass ich nicht mal meine Gabel halten konnte, sodass er mich füttern musste. Wie tief war ich gesunken... „Und... was ist mit dir? So kannst du nicht essen...“, murmelte ich leise, schaute ihn an und sah, dass er lächelte. Dann nahm er ein Stück Fleisch zwischen die Zähne, kam mir näher und ließ mich daran abbeißen, sodass sich unsere Lippen kurz wieder berührten. Es jagte mir eine Gänsehaut über den gesamten Körper und ich zitterte wieder leicht, als ich runterschluckte und ihn leicht schüchtern anschaute. れいた (Reita) „So geht es doch auch, oder etwa nicht?“, fragte ich ihn und streichelte seine Wange, nachdem ich komplett aufgekaut hatte. „Kann ich nur hoffen, dass ich auch krank werde.“, lachte ich dann. „Dann kann ich mich wenigstens erst mal um dich kümmern, ehe es dann umgekehrt ist.“, fügte ich noch hinzu und wiederholte das mit den Fleischstückchen noch einmal. Immer wieder, wenn sich unsere Lippen berührte kribbelte mein Bauch unermüdlich. Es war ein tolles Gefühl. Und so oder so hatte ich schon das Gefühl, dass mein Kopf einer 200 Watt-Birne glich. Ich war garantiert rot. Es war mir jedoch egal, sollte er sehen, dass ich verlegen war. Für dieses Gefühl lohnte es sich jedoch immer wieder. Seine Lippen waren so schön weich, einfach eine Sünde wert. Was würde mein Vater nur sagen, wenn er erfuhr, dass ich in einem Mann verknallt war? Ich denke, dass er es akzeptieren würde. Er war ziemlich tolerant. Schnell war das Essen verzehrt, so schnell konnte ich gar nicht gucken. Ich nahm Uruha auf meine Arme und musste glücklicherweise feststellen, dass er zugenommen hatte. Stand ihm auf jeden Fall um Einiges besser. Ich trug ihn in mein Zimmer und in mein Bett. „Ich hol erst mal eine Wärmflasche und die Katze...“, murmelte ich und tat es. Die Situation erinnerte mich stark an die erste Nacht, die er hier verbracht hatte. Da war ihm auch kalt und ich hatte alles getan, damit ihm wärmer wurde. Zuerst holte ich die kleine Katze ins Schlafzimmer und bettete sie zu Uruha mit aufs Kopfkissen, worauf sie es sich in Kopfnähe gemütlich machte. Flüchtig holte ich dann auch die Wärmflasche und stopfte sie schon regelrecht mit unter die Bettdecke. „Warm genug?“, fragte ich nun und sah ihn an, strich ein wenig durch seine Haare. 麗 (Uruha) Und auch mein Bauch kribbelte immer wieder, wenn sich unsere Lippen berührten. Was machten wir eigentlich hier? Warum ließ ich jemanden nach so kurzer Zeit schon so nah an mich heran? Reita musste wirklich jemand Besonderes sein... Ich lächelte leicht, aber dennoch ein bisschen gequält, weil ich noch immer fror und ließ mich deshalb auch brav von Reita in sein Zimmer tragen. Trotzdem war es mir ein wenig unangenehm, dass ich wieder so schwach war und er sich um mich kümmern musste wie um ein kleines Kind. Das wollte ich so schnell wie möglich abstellen... Leise seufzte ich, als mir im Bett endlich wärmer wurde und lächelte Reita wieder leicht an, nickte dann. „Legst du dich... mit zu mir?“, fragte ich leise, hoffte wirklich, dass er mir diesen Gefallen tat. れいた (Reita) Mein Lächeln wurde ich mal wieder nicht los. Ich hatte ehrlich gesagt darauf gehofft, dass er danach fragte. Ohne weiter zu zögern krabbelte ich mit unter die Decke und drückte ihn fest an mich. Ich liebte seine Nähe über alles. Würde er jetzt wieder verschwinden, würde ich den Verlust sicherlich nicht verkraften. Ich hatte mich einfach zu sehr an ihn gewöhnt. „Jetzt ruh dich erst mal aus. Ich denke ich nehme Morgen frei, damit ich dich wenigstens etwas pflegen kann...“, flüsterte ich und rollte mich etwas auf ihn, sodass ich seinen Brustkorb als Kissen benutzen konnte. Seine Atmung ging normal, aber sein Herz schlug schnell. Ob er das Selbe fühlte wie ich? Immerhin hatte er sich bis jetzt noch nie gegen meine Berührungen gewehrt oder etwas gegen meine Andeutungen gesagt. Ich musste versuchen vorerst diese Gedanken bei Seite zu schieben, sie passten gerade so gar nicht in das Konzept. Er war krank, da durfte ich mir nicht einfach Dinge einbilden, die wohl nie der Fall sein würden, damit würde ich mir leere Hoffnungen machen. Hoffnungen, die wohl doch wieder nur ins Verderben führen würden. Doch war es schon wie ein Wunder für mich, das ich solche Hoffnungen überhaupt hegte. Seit damals... als ER mir das angetan hatte... zu dieser Zeit war ich ein Wrack, ich war in der Irrenanstalt, hab so oft versucht mich umzubringen, doch Niemand hatte es zugelassen, bis mein Stiefvater mich aufgenommen hatte... Ich konnte von Glück reden, dass er das getan hatte, denn ansonsten wäre Uruha wohl genauso verloren wie ich, doch nun hat er wenigstens ein Dach über den Kopf. Und er war nicht allein. Ich hoffte, dass ihm das irgendwie genügte, denn das Alleinsein hatte mich manchmal schon irgendwie depressiv gemacht... Ich war froh ihn getroffen zu haben, doch war das Gefühl, welches in mir war unbehaglich. Lange würde ich es sicherlich nicht mehr aushalten und ich würde ihn irgendwann mehr als nur normal küssen. Ich wollte ihn nicht verängstigen. Ich wollte, dass er mir voll und ganz vertraute, doch spürte ich seine Unsicherheit mir gegenüber und immer wieder tat ich etwas Unüberlegtes, was zuletzt wohl das mit dem Essen gewesen war. Was fiel mir eigentlich ein so etwas zu tun? An irgendeiner Stelle musste ich mich schon zusammenreißen und nicht einfach danach handeln, was mir gerade in den Kram passte... 麗 (Uruha) Mein Herz wollte sich einfach nicht beruhigen, es hämmerte unaufhörlich und schnell gegen meine Brust, als er so nah bei mir lag und mich auch noch als Kopfkissen benutzte. Er war nicht schwer, aber er gab mir wenigstens etwas Wärme, sodass ich nicht mehr ganz so sehr fror. Im Gegenteil, ich schwitzte sogar, aber auch der Schweiß wurde nach einiger Zeit kalt auf meiner Haut und so war ich froh, dass er nicht wegging. Ich hörte, wie die Katze leise und beruhigend neben meinem Ohr schnurrte und ich musste lächeln. Eine absurde Szene, die ich noch nie in meinem Leben derart als schön empfunden hatte. Ruki hatte mir nie Wärme oder Nähe geschenkt, höchstens in der Zeit, wo wir uns kennen gelernt hatten, wo ich mir noch die Illusion gemacht hatte, dass er mich liebte. Beinahe fast dasselbe Gefühl bei Reita, nur dass ich mir irgendwie sicher war, dass es keine Illusion war. Aber vertrauen wollte ich nicht darauf, wollte mir keine falschen Hoffnungen machen. Irgendwann war ich leicht eingenickt, konnte aber im Hintergrund die Türklingel vernehmen. Kurz blinzelte ich zur Seite, schaute auf den Wecker. Halb neun... Also hatte ich nicht lang geschlafen. Reita war um sieben heim gekommen... „Die Tür...“, murmelte ich leise, streichelte Reita leicht über den Kopf, der noch immer auf meiner Brust gebettet war. Er sah unglaublich niedlich aus. れいた (Reita) Ich murrte auf, als ich von Uruhas Stimme geweckt wurde. Zuerst verstand ich nicht ganz, was genau er wollte, doch als ich dann im Hintergrund die Klingel hörte begriff ich. Ich sprang auf und rannte hinunter zur Eingangstür, welche ich daraufhin überschwänglich öffnete. Eigentlich hatte ich mit Kai oder Aoi, oder gar mit Beiden gerechnet, aber nicht mit ihm. „Äh...“ „Hallo, Akira, mein Junge~!“, meinte der alte Mann plötzlich zu mir und trat in mein Haus, ohne darum gebeten zu werden. „Was ist los, Papa? Was gibt mir die Ehre?“, fragte ich meinen Ziehvater und folgte ihm in die Küche. „Möchtest du etwas trinken?“, fragte ich ihn dann höflicherweise noch, was eigentlich überflüssig zu sein schien, da er sich schon von allein Etwas aus dem Kühlschrank nahm. Toll, jedes Mal das Selbe. Ich bot ihm etwas an, und er nahm es sich vorher schon einfach von Selbst. Aber gab es wohl noch ein schwerwiegenderes Problem: Uruha hatte ihn noch nie kennen gelernt. Ich hatte das Glück, dass ich ihm bei der Arbeit nie über dem Weg gelaufen bin. Doch jetzt war er hier. Konnte ich nur noch hoffen, dass Uruha oben im Bett blieb, doch wurde mir das Glück wohl verwehrt, da Besagter schon im Türrahmen stand. Mein Vater sah zu ihm auf. „Du musst Derjenige sein, der Akira öfter mit zur Arbeit begleitet hat. Hast einen wirklich guten Eindruck bei meinen Arbeitern hinterlassen, mein Junge.“, fing er an, worauf ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. „Ich finde es aber äußerst schade, dass mein Sohn mir nicht erzählt hat, dass du offensichtlich bei ihm wohnst. Dies mussten nämlich Kai und Aoi erledigen.“ Ich drehte mich weg und ballte die Hand zu Faust. „Diese miesen...“ 麗 (Uruha) Müde wälzte ich mich im Bett herum und wartete darauf, dass Reita endlich mal zurück kam. Aber anscheinend schien es ja richtig wichtiger Besuch zu sein, denn er kam und kam nicht wieder. Also musste ich wohl mal nachsehen, schließlich war ich von Natur aus ein neugieriger Mensch. Ich rappelte mich auf, kratzte mich noch mal ausgiebig am Kopf und unterdrückte die aufkommende Übelkeit wegen meines Schwindelgefühls, ehe ich mich in den Türrahmen stellte und fragend zu dem Besuch schaute. Ein etwas älterer Mann. Anscheinend sein Vater. Und als er Reita seinen Sohn nannte, wusste ich ja Bescheid. Etwas peinlich berührt senkte ich den Kopf und lächelte müde, ehe ich mich kurz verbeugte. „Gomen, ich sollte eigentlich im Bett bleiben, weil ich krank bin. Ich... geh dann mal wieder.“, murmelte ich, drehte mich auf dem Absatz um und schlenderte zurück ins Schlafzimmer, wo ich mich wieder ins Bett legte. Ich war viel zu müde und schwach, als dass ich darüber jetzt nachdenken konnte. Aber Reita würde jetzt wohl was länger brauchen. Auch gut... れいた (Reita) „Hm, also wenn ich du wäre und zusätzlich noch schwul... dann würde ich mir den Typen greifen...“, fing mein Vater plötzlich an, was mich verdutzt und überrumpelt aufschauen ließ. Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt, oder...? „Paps... sag mal, hast du Fieber?“, fragte ich deshalb, besah ihn mit dem gleichen Blick, wie eben schon. „Nein, wieso auch? Ich sage dir nur meine Meinung.“, erwiderte dieser daraufhin, was mich seufzen ließ. „Weshalb bist du hier?“ „Darf ich nicht einmal meinen Sohn besuchen?“ Ein erneutes Seufzen meinerseits. „Ich bin müde, Paps...“ „Dann geh schlafen, ich pass auf die Katze... wo ist die eigentlich?“ Wie blöd musste man sein? „Auch im Bett. Darf ich dich bitten wieder zu gehen? Ich möchte meine Ruhe haben...“ Perplex blickte er mich nun an, ging dann aber doch ohne ein weiteres Wort außer „Wir sehen uns Morgen.“ Immer noch müde tapste ich wieder zurück ins Schlafzimmer, legte mich wieder zu Uruha, der aber nicht zu schlafen schien. „Alles in Ordnung?“, fragte ich deshalb und streichelte sanft seine Wange. 麗 (Uruha) Ich hätte wohl nicht unbedingt aufstehen sollen. Dieses elendige Schwindelgefühl wollte einfach nicht verschwinden und machte sich so nur noch mehr in meinem Kopf breit. Ich mochte es nicht krank zu sein, na gut welcher Mensch mochte es schon krank und bettlägerig zu sein. Kein Einziger denke ich... okay es sei denn man war ein kleiner Masochist. Aber okay das war nun auch unwichtig, mir ging es nicht besonders gut. Reita tapste leise wieder ins Schlafzimmer und legte sich bedächtig und vorsichtig wieder zu mir. Liebevoll strich er über meine Wange und rang mir so ein leichtes Lächeln ab. „Ich hatte es wohl... ein wenig zu eilig mit dem Aufstehen, aber das geht sicher gleich wieder vorbei, wenn ich ein wenig gelegen habe.“ Ich sah ihn eine Weile an, schloss dann jedoch meine Augen. Alles drehte sich leicht vor meinem inneren Auge, das war unangenehm, aber auszuhalten. „Hat dein Vater was Bestimmtes gewollt?“, fragte ich leise nach und öffnete meine Augen dabei wieder. Reitas Blick ruhte noch immer auf mir. れいた (Reita) „Er wollte einfach nur seinen Sohn besuchen... das sagte er zumindest, aber denke ich eher, dass er Wind davon bekommen hat, dass du nun bei mir wohnst und wollte sehen, wie es uns geht. Er hatte dich auf meiner Arbeit immerhin noch nie wirklich gesehen. Doch scheinen die Mitarbeiter ein ziemlich loses Mundwerk zu besitzen...“, erklärte ich ihm und deutete ihm an, dass er seine Augen wieder schließen und sich ausruhen sollte. Ich konnte mir gut vorstellen, wie er sich fühlte. Total verkatert, auch wenn er Nichts getrunken hatte. Im nächsten Moment schlief er auch schon wieder ein, ich ebenfalls, denn für mich war der Tag ebenfalls anstrengend. Ich sollte mir mal wieder Urlaub nehmen oder besser gesagt geben lassen. Am nächsten Tag lief an sich fast alles wieder gewohnt ab. Uruha ließ ich schlafen, er sollte sich bloß auskurieren. Ich stattdessen musste zur Arbeit, die verschwand schließlich nicht von selbst und brachte mir derweil noch Geld ein. Ich seufzte schwer. An sich wollte ich Uruha nicht allein lassen, ich hatte ihm schon sämtliche Medikamente auf den Nachttisch gelegt mit einem kleinen Zettel wo draufstand, wofür beziehungsweise wogegen sie waren. Klar, an sich konnte das selbst jeder dumme Junge selbst von der Verpackung ablesen, doch ging ich bei jeden – egal wem – lieber auf Nummer sicher. Gerade bei Uruha, weil er mir so viel Sorgen bereitete, was wiederum aber nicht als Negativ aufgefasst werden sollte. Ich war wirklich froh Jemanden zu haben und nicht allein in diesem riesigen Haus zu versauern, wahrscheinlich noch als Single, auch wenn ich es trotz seines Daseins immer noch war... Ich ging zur Arbeit, rief sogar öfter zu Hause an, um zu wissen, wie es Uruha ging, doch nahm Niemand ab. Er schlief noch, das redete ich mir die ganze Zeit ein und versuchte mich zu beruhigen, was dann zusätzlich noch einer meiner Mitarbeiter tat, indem er meine Gedankengänge beteuerte. „Er wird sich bestimmt ordentlich ausschlafen...“, beteuerte die Angestellte und lächelte mich an, ehe sie wieder in ihr Büro ging und sich wieder an die Arbeit machte. Ja... er würde sich bestimmt ausschlafen... Auf dem Rückweg holte ich noch ein paar Snacks aus dem Imbiss und fuhr dann nach Hause. Als ich die Wohnungstür aufschloss war immer noch alles ruhig und friedlich. Ich stellte die Snacks auf der Kommode ab und lief nach oben ins Schlafzimmer. 麗 (Uruha) Die Nacht verlief recht ruhig für mich, so dass ich einigermaßen durchschlafen konnte. Nur am Rande bekam ich mit, wie Reita am Morgen leise die Wohnung verließ. War es etwa schon Zeit für ihn zu arbeiten? Eigentlich schade, am Liebsten hätte ich ihn noch etwas länger um mich gehabt. Er fehlte mir irgendwie. Ich wusste, dass er arbeiten musste und es waren ja auch nur ein paar Stunden, die er weg war, aber ich fühlte mich in diesem Moment so einsam. Ruki ließ mich früher immer allein, es sei denn er wollte wieder Sex oder sonst irgendeine perverse Fantasie, seines kranken Geistes ausleben. Ich schüttelte leicht den Kopf, weg mit diesen Gedanken, all das war passé. Es gehört zu meiner Vergangenheit... vor allem ER zählte zu meiner Vergangenheit. Nur Reita war jetzt noch wichtig und das was er mir gab. Geborgenheit, Wärme und Fürsorge. Solang wie er weg war versuchte ich noch ruhig weiterzuschlafen und mich weiter zu erholen, doch so ganz wollte es mir nicht gelingen. Langsam öffnete ich meine Augen, jedoch gelang mir dies nur schwer und schleppend. Das Licht schmerzte in meinen Augen und mein Kopf fühlte sich so an, als würde er jeden Moment unter der großen Lichtquelle zerspringen. Mir war schlecht. Vorsichtig bewegte ich mich hoch und setzte mich. Ich sah auf die vielen Medikamente, die auf dem kleinen Nachttisch standen und ein kleiner Zettel, den er mir geschrieben hatte. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen, doch nur kurz. Mir wurde übel, ich hätte mich nicht bewegen sollen. Ich versuchte aufzustehen und schwankte kurz darauf, als ich das Bett verlassen hatte. Ich ließ mich an der Wand auf den Boden gleiten und krabbelte mehr schlecht als recht auf allen Vieren durch den Flur, hin zum Bad. Ich hatte das Gefühl mich übergeben zu müssen und wollte nur noch so schnell wie möglich zum rettenden Porzellan. Nach gefühlten Stunden erreichte ich gequält das Bad und lehnte mich gegen die Badewanne. Ich rollte mich ein wenig auf dem gefliesten Boden zusammen und verweilte dort. Die angenehm kühlen Fliesen berührten meine Haut. Mir war so warm. Ich hatte mir wohl eine richtig beschissene Grippe eingefangen. Warum war ich nur so anfällig dafür? Ich war wohl einfach viel zu schwach, um der Grippe überhaupt etwas entgegensetzen zu können. Langsam überkam mich wieder die Müdigkeit und ich schlief wohl wieder ein. Die Fliesen waren so schön kühl. Es wurde dunkel um mich herum. Es tat gut ein wenig im Nichts zu verweilen und sich treiben zu lassen. Es tat gut. Ich wusste nicht, wie lang ich hier gelegen hatte. Aber ich hörte wie Jemand das Haus betrat. Das konnte doch nur der blonde Schutzengel sein. Mein Schutzengel. Das Schwindelgefühl hatte nachgelassen. Ein Glück, jedoch war ich kraftlos, konnte nicht aufstehen oder mich großartig bewegen. Was war ich nur für ein Wrack? Ich hoffte, dass ich Reita nicht allzu sehr auf die Nerven ging. Er hatte sicherlich etwas Besseres zu tun, als sich um einen kranken Kerl zu kümmern. Sicherlich war ich froh darüber, dass meine Gesellschaft ihm gut tat und das sah man auch. Das Einzige, was ich jedoch nicht wollte war ihm Sorgen zu bereiten. So etwas zerrte nur unnötig an den Kräften. Ich vernahm leise Schritte, er dachte wohl, dass ich noch schlief, doch er merkte schnell, das dem nicht so war. Ich hörte wie er meinen Namen rief und durchs Haus ging. Die Schritte wurden lauter, er kam näher zu mir. Seine Schritte waren so laut, sie hallten in meinem Kopf. Leicht kniff ich die Augen zu und hörte nur noch, wie er etwas erschrocken meinen Namen sagte. れいた (Reita) Warum war er nicht im Bett? Ich machte mir mächtig Sorgen, denn auf dem Weg zum Schlafzimmer hatte ich ihn auch nicht bemerkt oder gar gesehen. Die Medikamente auf dem Nachttisch hatte er auch nicht angerührt und die Bettdecke war zerknautscht. Ich fühlte das Bettlaken, doch das war schon kalt. War er etwa...? Nein, niemals! Nicht in seinem Zustand. Er war ganz bestimmt noch im Haus, nur wo? Viele Möglichkeiten gab es ja nun ein Glück nicht mehr. Also machte ich mich auf die Suche und mein erstes Ziel war das Bad. Vielleicht war ihm ja schlecht geworden und er hing jetzt über der Kloschüssel? Als ich die Badtür öffnete entfleuchte mir nur ein erschrockenes „Uruha!“ und ich lief auf ihn zu. Sein Fieber war gestiegen, ganz und gar nicht gut. Ich nahm ihn vorerst in die Arme, damit er wusste, dass ich da war, auch wenn er es so oder so wusste. Ich hob ihn hoch und trug ihn zurück zum Bett, holte noch einen Eimer, falls er sich tatsächlich noch übergeben musste. Und durchsuchte die so schon vorsichtshalber rausgelegten Tabletten und fand welche, die Fieber senkend waren. Aber ich war mir nicht so sicher, ob ich sie ihm geben sollte. Vielleicht hatte er ja eine Allergie gegen diverse Inhaltsstoffe? Ich rief lieber den Notarzt, der könnte auch zusätzlich etwas Passendes verschreiben. Wie gesagt, so getan. Nach etwa einer dreiviertel Stunde kam mein Hausarzt hier an und untersuchte den Kranken gründlich. Ich derweil hielt beruhigend seine Hand, sie war glühend heiß. Und tatsächlich stellte sich heraus, dass Uruha eine dicke fette Grippe hatte und ich mich an sich nicht in seine Nähe wagen sollte, da es höchst ansteckend war. Der Arzt selbst trug ja auch schon eine Maske und auch Uruha setzte er nun eine auf. Er schrieb ihm ein paar Medikamente aus, und drückte mir den Zettel in die Hand. „Ich gehe mal davon aus, dass Sie die Medikamente dann holen, nicht wahr?“ Ich nickte selbstverständlich und stand dann zusammen mit ihm vom Bett auf. Nur widerwillig löste sich Uruha von meiner Hand, wie ich merkte. „Und wie sieht es mit Ihnen aus, Akira-san?“, fragte mich der Arzt und lächelte freundlich. „Mir geht es soweit so gut, danke. Wollen Sie noch einen Tee trinken?“, stellte ich die Gegenfrage und bat ihn in die Küche, da er eingewilligt hatte. „Seit wann lebt dieser Mann denn hier?“ Eine Frage, die klarerweise kommen MUSSTE. „Noch nicht sehr lang... ich habe ihn hier aufgenommen um ehrlich zu sein. Ein guter Freund hat ihn vor den Selbstmord bewahrt und eigentlich sollte er auch bei ihn unterkommen, doch hatte sein Freund was dagegen, deshalb ist er jetzt bei mir.“, erklärte ich, woraufhin der Arzt wieder lächelte. „Das hört man doch gern, auch wenn ich persönlich solchen Leuten gegenüber skeptisch wäre. Aber bestimmt hilft er dir auch weiter, dann bist du nicht mehr so allein.“, redete er weiter und trank einen Schluck seines Tees. An sich verlief der restliche Tag ziemlich ruhig. Uruha schlief weiter und nun hatte auch ich eine Maske auf. Der Große schlief so fest, dass ich sogar in meinem Schlafzimmer ein wenig Fernseher gucken konnte. So wurde mir nicht langweilig und er nicht allein und konnte schlafen. Seine Medikamente hatte ich auch schon abgeholt und durch die, die bereits auf dem Nachttisch gestanden hatten ersetzt. Hoffentlich ging es ihm bald wieder besser, denn sein Fieber sank kaum... 麗 (Uruha) Ich bekam nicht allzu viel mehr mit. Ich weiß, dass ich aufgehoben wurde und wenige Augenblicke später etwas Weiches im Rücken spürte. Ich lag wohl wieder im Bett. Und Reitas Stimme drang immer wieder leise zu mir hindurch. Er redete mit mir, doch ich verstand ihn nicht, mir war so warm. Meine Augenlider flatterten etwas, als ich versuchte sie zu öffnen, um mich zu orientieren, doch nichts funktionierte. Ich war zu schwach, um überhaupt etwas zu machen. Ich hatte das Gefühl, alles was um mich herum passierte, passierte langsam und so verdammt leise. Was war hier los? Wieso ist alles nur so still? Ich versuchte mich ein wenig zu drehen, doch mein Körper rührte sich einfach nicht. Heiße Tränen rannen über meine Wange. Ich fühlte mich so hilflos und ausgeliefert. Dann wurde alles plötzlich wieder dunkel. So finster…angenehme Dunkelheit. Nach gefühlten Stunden war jemand anderes da. Meine Stirn wurde befühlt und ein kaltes Metall wurde auf meine Brust gelegt. So kalt. Ich begann allmählich zu zittern. „Leichter Schüttelfrost…nehmen Sie sich eine der Masken Akira…das sieht nicht gut aus…er hat eine schwere Grippe, nicht das sie sich noch anstecken.“, meine Augen öffneten sich langsam und ich blickte etwas hilflos umher. „Er ist wieder wach...bringen Sie ihm ein Glas Wasser...sein Körper brauch dringend etwas“, kurz darauf zog mir jemand die Maske vom Mund und kühles Wasser benetzte meine Lippen, doch es ließ sich nicht sonderlich gut schlucken. Aber er ließ mir etwas Zeit und half mir. Danach war es wieder still. Beide Männer hatten das Zimmer verlassen und mich zurückgelassen. Mir war übel und alles drehte sich. Wie lang sollte das anhalten? Ich wollte das nicht. Mein Kopf brummte und mir war so verdammt heiß. Grippe. Das war es also was ich hatte. Weshalb war ich dafür eigentlich immer so anfällig? Hatte ich denn nicht schon genug durchgemacht? Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken. Ich wollte einfach nur schlafen. Solang wie möglich. Die Zeit verging und alles war ruhig. Ich war wohl wirklich eingeschlafen. Traumlos. Alles war verschwommen. Doch ich hörte etwas. Ja es klang wie ein Fernseher. Nachrichten. Ruki schaute immer Nachrichten. Weshalb verstand ich nie. Er kümmerte sich eh nur um sich selbst. Die Welt und alles was draußen geschah war ihm egal. Ich öffnete meine Augen und blickte langsam durchs Zimmer. Ich konnte um mich herum nicht viel erkennen. Das machte wohl das Fieber. Alles schmerzte, sobald ich mich leicht bewegte. Wie ätzend das doch war. Langsam wurde mein Blickfeld klarer. Doch was sah ich da? In mir zog sich alles zusammen. Was machte ER hier? Verdammt das konnte nicht sein. Ich versuchte wegzurutschen. Panik stieg in mir auf. „Nein..“, kam es leise über meine Lippen. „Was…willst du hier?“, fragte ich nun und versuchte etwas Abstand zu ihm zu gewinnen. „Ruki…“. れいた (Reita) Es war angenehm… diese Ruhe. Nicht, dass ich etwas gegen Uruha hatte, ganz im Gegenteil, ich mochte ihn sogar sehr, doch wurde genau dieser gerade wieder unruhig. Und was er sagte irritierte mich ein wenig. Hatte er schlecht geschlafen? Schlief er immer noch? Nein, seine Augen waren geöffnet, was mich daraus schließen ließ, dass er wach war. Seine Augen waren glasig, er schien immer noch hohes Fieber zu haben. „Uruha… ich bin’s…“, versuchte ich ihn zu beruhigen, nahm aber etwas Abstand, damit er nicht allzu sehr Angst hatte. „Nein…“, flüsterte er wieder, hielt seine Augen weiterhin ängstlich aufgerissen. „Uruha, ich bin es: Reita.“ Vielleicht war es doch besser auch meinen Namen zu nennen. Immer noch hatte er sich fest in die Decke gekrallt. „Du brauchst keine Angst haben. Ich bin weder Ruki, noch würde ich dir etwas antun.“, versuchte ich ihn weiter zu beruhigen. Uruhas Atmung ging schwer. „Leg dich bitte wieder hin… und schlaf noch ein wenig, oder hast du Hunger? Soll ich dir etwas zu Essen holen?“, hakte ich nach, doch bekam ich keine Antwort – eher das Gegenteil, denn Uruha kippte, wohl vor Erschöpfung, nach vorne. Schnell hielt ich ihn fest und bettete ihn wieder richtig. Ich nahm seine Hand beruhigend in meine, strich über seinen Handrücken, bis sich seine Atmung wieder etwas beruhigt hatte. Die Tage vergingen und somit auch seine Krankheit. Auf den Vorfall den einen Abend hatte ich ihn nicht weiter angesprochen, wollte es auch nicht tun, es tat ihm sicherlich immer noch zu sehr weh. „Uruha, ich muss dann langsam zur Arbeit. Möchtest du wieder mit?“, fragte ich in die Küche hinein, wo der Große immer noch saß und seinen Kaffee trank. 麗 (Uruha) An den Vorfall erinnerte ich mich nicht gern. Es war mir so furchtbar unangenehm. Ich strich mir leicht durchs Haar und schaute weiter in den Grund meines Kaffees. Die Grippe hatte ich glücklicherweise gut überstanden und Reita ist auch nicht erkrankt, worüber ich auch sehr froh war. Ich hätte mir sicher nicht verzeihen können, wenn er ebenso dagelegen hätte, wie ich es tat. Kurz rührte ich mit dem Löffel die heiße Flüssigkeit in meiner Tasse um. Ich stützte mein Kinn auf meinem Arm und sah seufzend zum Fenster hinaus. Klar beschäftigte mich die Sache mit Ruki noch sehr. Immerhin war er teil meines Leben...meiner Vergangenheit gewesen. Sachte fuhr ich die Glieder meiner Kette entlang, achtete gar nicht richtig darauf, Reitas Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich schaute in seine Richtung. „Hm? Was hast du gesagt?“, fragte ich nun nach und kratzte mir verlegen am Hinterkopf. „Entschuldige…ich hab nicht zugehört“. „Ist doch nicht schlimm...ich sagte ich gehe jetzt zur Arbeit…und ob du nicht vielleicht wieder mitkommen möchtest“, wiederholte er seine Worte noch mal. Ich sah ihn an und überlegte. „Ja gern…dann komme ich wenigstens mal wieder etwas raus...frische Luft schadet sicher nicht“, gesagt getan. Ich stand auf und stellte die Tasse in die Spüle. Nachher würde ich noch abwaschen, vermerkte ich mir im Hinterkopf und ging zu Reita in den Flur, wo ich mich fertig machte. „Ich bin dann Startklar“, sagte ich mit einem leichten Lächeln. Und so machten wir uns auf den Weg zu seiner Arbeit. れいた (Reita) Irgendwie war der heutige Tag eigenartig. Warum sahen sie uns alle plötzlich so komisch an? Wir waren doch sonst auch öfters hier zu zweit aufgekreuzt. Ich wusste nicht warum, aber irgendwie machte mir dies schlechte Laune. „Hört auf zu gaffen, sondern arbeitet.“, herrschte ich sie an, schnappte Uruha bei der Hand und zog ihn mit in mein Büro, öffnete dort das Fenster, damit frische Luft ins Zimmer hineinkommen konnte. „Würdest du mir vielleicht einen Gefallen tun, Uruha?“, fragte ich ihn und sah auf meinen Schreibtisch, wo jede Menge Akten lagen. Fragend sah er in mein Gesicht. „Klar, wo kann ich helfen?“, fragte er und ich lächelte kurz zufrieden. Ich nahm die Akten von meinem Schreibtisch und legte sie auf den etwas Kleineren. „Könntest du die Akten vielleicht nach Name sortieren?“, fragte ich weiter und kratzte mich verlegen am Kopf. Ich war halt ein Mensch, der nicht unbedingt mit Ordnung beschenkt wurde. Er jedoch nickte nur lächelnd. Ich konnte mich auf jeden Fall nicht beschweren, er war eine sehr große Hilfe für mich. „Ich muss dann noch andere Akten durcharbeiten, die kommen dann noch mit dazu. Ach so, und der Aktinhalt…“ Ich lief zu meinem Schreibtisch, nahm einen Zettel hervor und schrieb den Inhalt und die Reihenfolge auf, gab ihm den Zettel dann. „… der Aktinhalt müsste vielleicht auch noch geordnet werden… wärst du so lieb? Damit würdest du mir wirklich sehr weiterhelfen, aber… was da drin steht, falls du etwas lesen willst… ich verwehr es dir nicht aber…“ Ich hielt meinen Zeigefinger vor seinen Mund. „Das behältst du für dich, okay?“, flüsterte ich in sein Ohr und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. War ja klar, dass gerade in diesem Moment jemand reinkommen musste. Und dieser Jemand war niemand anders als mein werter Herr Vater. Ich seufzte. „Oh, wie ich sehe störe ich gerade und… warum hast du mir davon nichts erzählt?“, fragte er auch sogleich. „Wovon?“ „Na das mit euch beiden.“ Ich sah Uruha an, wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, konnte mir aber nur ein kleines, hämisches Lächeln nicht verkneifen. 麗 (Uruha) Ich empfand den Tag als recht angenehm heute. Ich mochte es mit ihm unterwegs zu sein und ihm etwas unter die Arme greifen zu können, so fühlte ich mich nicht ganz so nutzlos. Ich seufzte wohlig, als wir das Firmengebäude betraten. Ich hielt mich gern hier auf, die Atmosphäre war super und das Arbeitsklima... man konnte sich nicht beklagen. Auch mir fielen die Blicke auf, die uns zugeworfen wurden, begleitet von leisem Tuscheln. Ich war ein wenig verwirrt, was das anbelangte. Weshalb schauten sie so? Ich war doch schon öfters mit ihm zusammen hier gewesen. Reita schnappte sich meine Hand und zog mich in sein Büro. Es war schön hell hier drinnen. Das war viel schöner, als diese stickigen kleinen Kabuffbüros in anderen Firmengebäuden, wo die Mitarbeiter in ihre kleinen Büros eingepfercht waren, wie Hühner im Stall. Wieder war ich leicht von meinen Gedanken hingerissen und schmunzelte, bis er mich wieder mal heute aus den Gedanken riss. „Hm? Klar, was kann ich machen?“, fragte ich ihn und er legte mir ein paar Akten zurecht und erklärte mir alles. Mit einem leichten Nicken setzte ich mich an den Nebentisch und versuchte ein wenig Ordnung in das Ganze zu bringen. Dann brachte er mir auch schon die kleinen Anweisungen auf dem Zettelchen und legte es mir hin. Aufmerksam sah ich ihn weiter an, als er weitersprach. Ich nickte leicht. Selbstverständlich würde ich es für mich behalten, allerdings würde ich erst gar nicht auf die Idee kommen, etwas aus dem Leben anderer Menschen herauszulesen. Die Akten waren privat und so würde ich sie auch behandeln. Vertraulich. Aber ich war froh ihm überhaupt auf einer Seite behilflich zu sein, allein um ihm für alles zu danken was er bis jetzt für mich getan hatte. Sein Finger verweilte noch immer auf meinem Mund und seinen Kuss konnte ich Augenblicke danach immer noch auf meiner Wange spüren. Er war so liebevoll und gut zu mir. Bis jetzt hatte ich nie das Glück so einen herzensguten Menschen kennen zu lernen. Ich mochte ihn sehr und wollte seine Anwesenheit nicht mehr missen. Die Tür ging plötzlich auf und sein Vater stand in voller Pracht vor uns. Langsam löste sich Reita von mir und schmunzelte mich hämisch an, was mich leicht kichern ließ. Ich hatte das Gefühl zu glühen. Es war ein recht ungünstiger Moment in dem sein Vater hereingeplatzt war. Wie musste das denn gerade ausgesehen haben? Ich lächelte leicht und grüßte seinen Vater freundlich. Es war wohl besser, wenn ich mit meiner Aufgabe weitermachte. Immerhin sollte es ja möglichst bald fertig sein, damit ich die Nachkommenden noch bearbeiten konnte. Ich musste zugeben, gefallen an der kleinen Nebenbeschäftigung hier gefunden zu haben. れいた (Reita) Schnell hatte ich meinen Vater wieder abgewimmelt. Was auch immer er wieder gewollt hatte – wahrscheinlich nur nochmals sehen, wie es seinem Sohn erging... wie den einen Tag, wo er zu Hause bei mir aufgekreuzt war... Ich ging wieder zurück an meinen Bürotisch und wuselte weiter die Akten durch, brachte dabei natürlich wieder alles durcheinander, doch zum Glück hatte ich ja heute einen fleißigen Helfer dabei. So schnell war ich wirklich noch nie mit meiner Arbeit fertig. Ich hatte einen ganzen Stapel für den Tag abgearbeitet, hatte sogar schon den halben Stapel vom nächsten Tag abgearbeitet. Das war ein Rekord für mich, denn an sich hätte ich auch das Sortieren allein erledigen müssen. Heute war ich einmal Derjenige, der zuletzt das Gebäude verließ – natürlich zusammen mit Uruha. Ich schloss das Gebäude ab und setzte mich zusammen mit meinem Mitbewohner in mein Auto und fuhr dann los. Natürlich noch nicht nach Hause, denn wir hatten uns auf jeden Fall etwas Gutes zu Essen verdient, nach solch einem Stapel Arbeit. Uruha sah mich leicht fragend an und sagte ich einfach, dass wir noch in ein schönes Restaurant fuhren. „Aber... warum?“, fragte er darauf nur, was ich mit einem „Weil wir es uns verdient haben.“ beglich. Darauf erwiderte er Nichts und stieg mit mir aus, als ich auf dem Parkplatz des Restaurants angehalten hatte. Als wir drin waren kam uns schon eine fast romantische Welle entgegen. Überall Pärchen, die sich verliebt ansahen. Ich ging mit Uruha in eine Ecke, in der kaum Jemand saß, um ehrlich zu sein GAR KEINER saß. „Hier werden wir wirklich nicht von flirtenden Pärchen belästigt.“, witzelte ich und grinste ihn an. Ich setzte mich an den Tisch und sofort kam auch schon ein Kellner, der uns freundlich bediente. „Das hier sieht alles ziemlich teuer aus...“, murmelte Uruha erneut und ich seufzte. „Mach dir um den Preis bitte keinen Kopf. Außerdem weißt du doch, dass ich sehr gut verdiene.“, klärte ich ihn weiterhin auf und sah in die Karte, die uns der Kellner gebracht hatte. Das Alles hörte sich wirklich sehr gut an, doch entschied ich mich schließlich für die Meeresfrüchte. Überbackene Muscheln, Oktopuss und Garnelen. Wenn nicht noch ein paar Kleinigkeiten Meer... äh... mehr. „Was möchtest du, Uru-chan?“ Das erste Mal, dass ich diesen Spitznamen für ihn verwendete... doch ärgern machte halt auch zu viel Spaß. 麗 (Uruha) Wir erledigten alles recht zügig und ich ordnete alles so gewissenhaft und gut ich konnte. Wir saßen ziemlich lang und draußen wurde es allmählich wieder dunkel. „Puh... war’s das? Oder hast du noch etwas für mich zu tun?“, fragte ich nach und sah zu ihm herüber. In diesem Moment lehnte er sich zufrieden und, wie es schien, stolz auf sich selbst zurück und schaute lächelnd zu mir. „Das war’s erst mal... wir waren fleißig heute... danke für deine Hilfe Uruha“, sagte er und stand langsam auf. „Anou kein Problem... ich helfe gern... und du hast mich hier anscheinend gut gebrauchen können“, kicherte ich leise vor mich her und verließ mit ihm langsam das Gebäude. Es war so furchtbar still in der Firma. Wir waren wohl die Letzten hier gewesen. Heut morgen herrschte noch so ein wildes Durcheinander und das ganze Haus war lebendig. Und nun herrschte Stille. Reita sperrte die Tür ab und ging mit mir zu seinem Auto. Als er die Verriegelung löste stieg ich ein und wartete auf ihn. Wir fuhren los, doch nicht in die Richtung in die wir mussten. Ich war irritiert was hatte er vor? Wo wollte er mit mir hin? „Reita?“, fragte ich leise und skeptisch. „Wo willst du hin? Hier geht es nicht zu dir nach Hause.“, bemerkte ich nebenbei, doch dann erklärte er mir, dass er mit mir was Essen gehen wolle. „Aber ich kann dir doch etwas kochen...“, sagte ich, doch er verneinte. Er bestand darauf mich auszuführen. Was sollte ich da noch groß sagen? Nach etwa 15 Minuten hielt er auf einem Parkplatz. Das Restaurant war schön beleuchtet und sah gemütlich aus. Es gefiel mir irgendwie. Es schien häuslich zu sein. Wir stiegen also aus und betraten das Lokal. Und tatsächlich. Hier drinnen strotzte es nur so vor Wärme und Gemütlichkeit. „Wow..“, kam es erstaunt über meine Lippen. Es ist lang her, dass ich so Essen gegangen bin, mit jemandem an meiner Seite. Wir setzten uns und bekamen sofort die Speisekarte. Kurz warf ich einen Blick in diese und mir stockte fast der Atem. „Oh Gott…das ist doch so wahnsinnig teuer hier..“, murmelte ich und sah auf. Noch nie in meinem Leben wurde ich in so ein teures Lokal eingeladen. Noch nie. Und ich hatte auch nie damit gerechnet oder gar darauf gehofft. Ja, Reita hatte das Geld dazu, aber weshalb verschwendete er es für mich? „Bist du dir sicher?“, er nickte nur und sagte ich solle mir was aussuchen. Zögerlich schlug ich erneut die Karte auf. Ich überflog die Gerichte und schaute ob es nicht etwas gab, was weniger teuer war, doch da konnte ich wohl ewig suchen. „Ich... nehme einen Salat“. れいた (Reita) Ich sah ihn ungläubig mit hochgezogener Augenbraue an. „Uruha... such dir irgendwas aus. Ansonsten überkleb ich die Preise eigenhändig und du darfst mit verbundenen Augen einfach auf ein Gericht zeigen, dann hast du den Salat. Na ja, den Salat hast du so oder so, aber das steht sowieso nur als Vorspeise drin, also mach schon.“, spornte ich den Größeren an und lächelte freundlich. Er seufzte nur leicht gequält und schlug dann wieder die Karte auf. Wie gerufen kam der Kellner wieder vorbei und wie bestellten das, was wir essen und trinken wollten. Die Getränke kamen wie gewohnt zuerst und meine Blicke löcherten ihn förmlich. „W-Was ist los?“, fragte er schließlich, was mich mein Glas Ginger Ale wegstellen ließ. „Du suchst doch Arbeit, oder?“, fragte ich dann und lächelte. „Du könntest als mein persönlicher Sekretär arbeiten.“, bot ich ihm dann an und griff wieder nach meinem Glas, um einen weiteren Schluck von dem Getränk zu nehmen, welches ich mir bestellt hatte. Stille herrschte zwischen uns beiden bis nach dem auf der nach Hause Fahrt. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Dabei hatte ich ihm doch einfach nur ein einfaches Angebot gemacht. Ich verstand es nicht ganz, doch musste ich ihm wohl ein paar andere Gedanken machen. „Möchtest du noch ein Eis essen?“ Super gemach, Reita. Nen Eis, was Besseres hätte dir wohl nicht einfallen können? Na ja, besser als gar nichts. Wir betraten gerade die Wohnung, als ich ihn dies fragte, doch schüttelte er weiterhin stumm den Kopf. „Ich bin noch voll vom Essen eben, aber trotzdem danke!“, meinte er und lächelte mich dabei an. „Du musst nicht annehmen, wenn du nicht möchtest.“, gab ich dann von mir. 麗 (Uruha) Er ließ echt nicht locker, bis ich mir ein Gericht ausgewählt hatte. Da war er wohl ein wenig strenger. Wir aßen in Ruhe und redeten ein wenig. Die Atmosphäre war schön und lockerte die Zunge. Seine Blicke streiften mich und ließen mich leicht erschauern. Ich fragte nach und dann kam dieser Satz über seine Lippen. Ich wusste nicht so recht was ich sagen sollte. Ich sah ihn stumm und ungläubig an. Er wollte, dass ich für ihn arbeitete? Aber wie sollte das gehen? Ich mein, ich war dafür doch nicht qualifiziert genug. Ich hatte nicht mal was Anständiges gelernt. Ich würde ihm sicher nur Ärger bereiten und das wäre nicht gut. Ich war ein Nichtsnutz, das wurde mir oft genug klargemacht. Er bezahlte und wir fuhren zurück zu ihm nach Hause. Ich hatte noch immer nichts gesagt, doch das war mir nicht so recht aufgefallen. Ich war so in meinen Gedanken vertieft, dass ich es einfach nicht registrierte. Wir gingen in sein Haus rein und dort sprach er mich wieder an. Ich blickte ihn an und öffnete den Mund. Ich wollte etwas sagen doch... was sollte ich antworten? „Ich...ich bin doch viel zu vertrottelt dazu... das bisschen Ordnen... mehr bringe ich doch nicht zu Stande.", stammelte ich leise. Ich wollte so gern annehmen. Er würde sicher nicht zufrieden mit mir sein. Ich war so verunsichert. Was würde er jetzt sagen? Ich sah in sein Gesicht. れいた (Reita) „Nun, ich kann mich da eine Person erinnern, die um Einiges unfähiger war als du – die es lieber vorgezogen hatte die Akten vom Schreibtisch zu werfen, um Platz zum vögeln zu haben.“, murmelte ich und sah ihn weiterhin an. „Du bist eine wirklich große Hilfe und Qualifizierung hin oder her. Ich habe gesehen, wie du gearbeitet hast. Ich habe gemerkt, dass es dir Spaß gemacht hat. Mit dir komme ich wesentlich schneller voran, warum also nicht? Somit brauchst du auch nicht mehr das Gefühl haben mir direkt auf der Tasche zu liegen. Du kannst dir einige Dinge selbst kaufen, was also hält dich davon ab anzunehmen? Meiner Meinung nach bist du in der Firma sehr gern gesehen und auch eine sehr große Hilfe, aber das hatte ich ja bereits erwähnt.“, redete ich weiter. Ich schien Uruha damit ein wenig zu überfordern, da zu viele Informationen auf einmal auf ihn eingeflossen waren. Glaubte ich zumindest. „Überleg es dir gut, ich könnte dich wirklich gut gebrauchen, aber ich würde dir natürlich auch behilflich sein etwas Anderes zu finden, wenn du magst.“ Ich sollte eindeutig aufhören zu reden, Uruha sah mich schon so komisch an... „Nun ja, Themenwechsel... und du willst wirklich kein Eis?“, fragte ich noch einmal nach und ging an den Tiefkühler, um zumindest mir eines herauszuholen, doch wieder verneinte der Größere meine Frage. „Hm... nun, heute war ein anstrengender Tag... wir sollten ins Bett gehen...“, meinte ich dann und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, ehe ich die Richtung ins Schlafzimmer einschlug. 麗 (Uruha) Wieder redete er auf mich ein und ich versuchte seinen Worten zu folgen – die ganzen Informationen in mich aufzunehmen. Dann nickte ich leicht. Ich konnte mir gut vorstellen, wen er damit gemeint hatte. Seufzend lehnte ich mich etwas gegen die Wand hinter mir. Ich sah ihn an. „Anou... ich... ich könnte es ja mal versuchen“, gab ich leise von mir und senkte dabei kurz den Kopf. „Es hatte mir wirklich Spaß gemacht... und... dann kann ich auch in deiner Nähe sein“, murmelte ich noch hinterher. Obwohl Reitas Erklärung mir auch nicht so ganz zusagte. Klar hatte ich dann ein besseres Gefühl ihm nicht zu sehr auf der Tasche zu liegen, aber so wurde ich von Reita bezahlt. Also wo war dort der Unterschied? So oder so hatte ich sein Geld beansprucht. Der Blonde ging und nahm sich ein Eis. Hatte er mir überhaupt richtig zugehört? Ich seufzte auf und nickte leicht. „Hai du hast wohl recht“, ließ ich verlauten und folgte ihm allmählich ins Schlafzimmer. Ich zog mich um und ging noch kurz in das Badezimmer um mich frisch zu machen. Ich sah in den Spiegel und dachte mir, dass man mir doch langsam wieder ansehen konnte, dass es mir nun besser ging und ich langsam über ihn hinweg war. Wieder seufzte ich leise und putzte mir dann die Zähne. Dann ging ich wieder ins Schlafzimmer und legte mich in das Bett. „Gute Nacht“. れいた (Reita) „Gute Nacht...“, erwiderte ich nur und drehte mich von ihm weg, ließ mir noch mal durch den Kopf gehen, was er eben alles so gesagt hatte... //Anou... ich... ich könnte es ja mal versuchen...// Ja, natürlich sollte er es einmal versuchen, auch wenn ich fand, dass er sich heute schon mehr als nur bewiesen hatte... //Es hatte mir wirklich Spaß gemacht...// Warum überlegte er dann denn noch großartig? Es machte ihm Spaß... das ist doch die größte Voraussetzung, die man bei einer Arbeit haben muss... //und... dann kann ich auch in deiner Nähe sein// ... Warte mal, warum registrierte ich diese Worte jetzt erst? Er wollte in meiner Nähe sein...? Jetzt war ich doch tatsächlich sprachlos... Okay, nicht, dass ich jetzt überhaupt etwas gesagt hatte... aber... Wow. Mein Gesicht wurde plötzlich ganz warm. Na ein Glück war es schon dunkel, das hätte dann noch peinlicher werden können. Ich könnte wohl jetzt ewig darüber philosophieren... doch ich war müde... Und noch etwas... auf dieser Seite konnte ich auch nicht schlafen, weshalb ich mich also wieder umdrehte und mit meinem Blick jetzt zu Uruha war. Seine Augen waren schon geschlossen. Es war wohl sehr anstrengend für ihn gewesen... Sanft strich ich eine seiner Haarsträhnen aus seinem Gesicht und streichelte über seine Wange. „Danke für deine Hilfe...“, flüsterte ich noch, bevor auch ich einschlief. 麗 (Uruha) Ich schaute ihn an und lächelte leicht, doch er drehte sich von mir weg. Ich hatte nur den Blick auf seinen Rücken. Hatte ich etwas falsches gesagt oder getan? Ich seufzte kaum hörbar und schloss meine Augen. Ich sollte versuchen zu schlafen und mir keine Gedanken über ihn machen. Ich atmete noch einmal durch und beruhigte mich wieder. Das würde sich schon klären und hey: Ich hatte zumindest wieder einen Job. Soweit man das sagen konnte. Ich hoffte nur, dass ich ihm auch dann noch eine Hilfe war und ihm nicht irgendwie dann im Weg stand. Ich war zufrieden mit meiner Entscheidung. Ja ich denke das war die Richtige gewesen. Langsam merkte ich wie mich die Müdigkeit überkam und ich langsam abdriftete. Es war ein ereignisreicher Tag heute gewesen, den ich nicht missen wollte. Ich schlief entgültig ein. Kurz spürte ich eine Bewegung auf dem Bett und daraufhin eine kleine Berührung in meinem Gesicht, was mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen zauberte. れいた (Reita) Er war so wunderschön... ob er das wusste? Er könnte glatt als Model arbeiten... ob ich ihn einmal in meine Kollage mit reinnehmen sollte? Hm... darüber konnte ich ja noch mal eine Nacht schlafen. ENDE Kapitel 3: Second Chance Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)