About Sex Relationships von -shiyuu (Reita x Aoi [x Ruki?]) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- „Ich weiß nicht, was du hast!“, sagte Aoi trotzig und ließ sich in die Couch in ihrem Bandraum sinken. „Erst hast du dich immer beschwert, dass du die Pausen über nicht allein sein willst, und nun sind wir hier und es passt dir immer noch nicht!“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ den Blick kurz zur Tür huschen. Schon seit längerem verbrachte er die Pausen nun auch wieder hier, was aber nichts mit Uruhas dauerndem Gejammer darüber, wie einsam er sich doch fühlte, zu tun hatte. Und dieser wusste das auch genau. Doch das war dem Schwarzhaarigen ziemlich egal. Seit diesem einen Mal auf der Toilette wollte er nicht mehr. Er hatte es satt, diese Quickies auf dem Klo. Reita verstand das zwar nicht, aber auch das war ihm egal. Schließlich bekam der Bassist seinen Sex doch immer noch, und zwar täglich, also sollte er sich nicht beschweren. Nur wie lange er ihn noch bekommen würde, war eine andere Frage. Eine Frage, über die Aoi schon einige Zeit nachdachte. Es hatte alles in diesem Club begonnen und es war nur Sex gewesen, nicht mehr. Doch war es das jetzt immer noch? Aoi wusste nicht genau warum, aber er distanzierte sich bewusst immer mehr von dem Blond- Schwarzhaarigen. Er konnte seine Nähe einfach nicht ertragen, wenn sie allein waren. Nur wenn sie hemmungslosen Sex hatten, wenn sein Geist benebelt war und er über nichts nachdenken brauchte, dann war es möglich, ihn so nah an sich heranzulassen. Doch sonst... Seit Reita ihm noch diese zweite Runde aufgezwungen hatte, waren nun auch schon ein paar Tage vergangen. Er versuchte, diesen Vorfall so gut es ging zu vergessen, doch dies schien beinahe unmöglich. Ständig suchte ihn dieses Unbehagen heim, dieses Gefühl der Leere... Besonders schlimm war es, wenn sie gerade fertig waren. Egal wie erschöpft er war, egal was gerade passiert war und wie toll es doch eigentlich gewesen war, beinahe sofort sprang er auf und verschwand wieder. „Aoi?“ „Mh? Was?“ Verwirrt blickte er sich um. Richtig, der Bandraum, und er saß hier mit Uruha und Ruki. Wieder schnellte sein Blick zur Tür, doch noch immer keine Spur von dem blond- schwarzhaarigen Bassisten. Sein Herzschlag normalisierte sich wieder etwas, und er sah nun Uruha an. „Hast du mir überhaupt zugehört?“ Der Schwarzhaarige spürte, wie seine Wangen leicht warm wurden, doch er brauchte nicht zu antworten, der andere Gitarrist hatte ihn eh schon durchschaut, so wie er es immer tat... „Siehst du? Genau deshalb stört ihr mich! Jetzt seid ihr zwar da, aber es ist immer noch totenstill hier drinnen! Und dann machst du dich auch noch auf der Couch breit, damit ich auch ja kein Nickerchen halten kann...“, schimpfte der Blonde leise vor sich hin und merkte gar nicht, dass Aois Gedanken schon wieder in andere Richtungen gingen. „Ich glaub du kannst es lassen...“, wandte Ruki nun leise ein. „Was?“ „Naja, er hört dir doch eh nicht zu...“, er sah zu Aoi und Uruha tat es ihm gleich, zog bei seinem Anblick die Augenbrauen zusammen. Ein Seufzen erfüllte den Raum und er machte Anstalten, es sich auf der Couch bequem zu machen. Wenn sie ihn schon nicht unterhielten, sollten sie ihm nicht auch noch den Platz wegnehmen. Er legte seine Beine auf Aois Schoß und konnte ein Grinsen nicht verhindern, als dieser leicht zusammen zuckte. „Verdammt Uruha, ich bin doch nicht deine Lehne!“ Der Blonde musste lachen. „Das weiß ich, aber ich dachte ihr seid hier, um meine Pause angenehmer zu gestalten. Und bis eben hast zumindest du das nicht gemacht!“ Er lachte wieder und piekste Aoi spielerisch in die Seite, ehe er sich nun auf der Couch lang machte. Auch der Schwarzhaarigen musste leicht schmunzeln. Warum konnte er immer nur mit ihm so unbefangen umgehen? Aber er hatte trotzdem etwas dagegen, jetzt seine Füße vor der Nase zu haben, begann also ihn abzukitzeln. Warum er so plötzlich wieder recht gut drauf war, konnte er sich selbst nicht erklären, doch es fühlte sich gut an, richtig gut. Einfach mal wieder mit einem Freund Unfug treiben, und sei es auch nur diesen abzukitzeln. Er vergaß völlig, dass sie hier ja nicht nur unter sich waren, und erst als er Rukis Stimme hörte, wurde ihm wieder bewusst wo er hier eigentlich war, und es störte ihn nicht. Doch als er hörte, was der Rothaarige da sagte, erstarrte er beinahe augenblicklich und sah Richtung Tür. Seine gute Laune war wie weggeblasen. Reita stand dort und musterte ihn leicht argwöhnisch. Er fühlte sich ertappt. Warum... Warum bloß empfand er das so? Vielleicht... weil er mit Reita nicht so umgehen konnte – nicht mehr? Weil ihre Beziehung keine rein freundschaftliche mehr war? Weil... er ihre Beziehung am liebsten auf das rein Sexuelle beschränken würde? ... Er wusste es nicht. Das einzige, das er wusste, war, dass er mit dem blond- schwarzhaarigen nicht einmal mehr annähernd so umgehen konnte wie früher. Dieser eine Abend in dem Club hatte alles verändert, auch wenn er das nicht sofort mitbekommen hatte. Er sehnte sich danach, Reita wieder bloß als Freund zu sehen, doch würde er dazu je wieder in der Lage sein, nachdem er so viel mit ihm gemacht hatte, so viele Dinge, die Freunde nie miteinander tun würden? Er musste schlucken, und wandte den Blick ab, als Reita nun auf ihn zu kam. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber er war ziemlich erleichtert, als sich der Blond-Schwarzhaarige auf einen der Hocker niederließ, die hier herum standen. Er setzte sich wieder ordentlich hin, und zu seiner Erleichterung nahm auch der blonde Gitarrist seine Beine wieder von seinem Schoß, dennoch blieb er jetzt so dicht an Aoi sitzen, was diesen etwas beunruhigte. Sonst hatte er damit ja keine Probleme, aber jetzt... Dass der Blick des Bassisten auf ihm lag, spürte er, dazu brauchte er nicht einmal in dessen Richtung schauen. Er fühlte sich zunehmend unwohl und rutschte unruhig auf dem Stoff der Couch herum. Uruha schien davon etwas genervt zu sein, denn wie um ihn zu beruhigen, legte er einen Arm um die Schulter des Schwarzhaarigen. Und tatsächlich... es half. Plötzlich saß Aoi wieder still da, doch in seinem Inneren schien ein Sturm ungeheuren Ausmaßes zu toben. Das stand, für alle sichtbar, deutlich in seinem Gesicht geschrieben. Doch niemand sagte etwas. Uruha hatte stillschweigend seinem Arm um seine Schulter gelegt, Ruki saß immer noch ihnen gegenüber und starrte Löcher in die Luft, sein Blick schweifte lediglich ab und an zu dem Blond- Schwarzhaarigen ab, doch keiner schien es zu bemerken. Selbst Reita saß einfach nur da, tatenlos, wortlos. So, wie er sonst nie war. Sie schwiegen alle vor sich hin, warfen dann und wann verstohlene Blicke zur Uhr, doch die Zeit schien einfach nicht zu vergehen. Scheinbar Stunden später kam dann ein gut gelaunter Kai in den Bandraum und blieb bei ihrem Anblick, wie in letzter Zeit so oft, abrupt in der Tür stehen. Er betrachtete sie allesamt argwöhnisch, wusste schon wieder nicht, was er davon zu halten hatte, doch er hatte nicht vor, diese offensichtlich miesepetrige Stimmung einfach so hinzunehmen. Er trat also in den Raum und schloss die Tür hinter sich. Dann setzte er sich auf einen Hocker direkt neben Aoi und betrachtete sie noch eine Weile. „Also... was ist passiert?“ Keine Reaktion. Alle schwiegen. Eine Weile sah er das mit an, bis er dann wieder etwas sagte und seine Stimme plötzlich nicht mehr so freundlich klang wie noch vor wenigen Augenblicken. „Lasst uns jetzt darüber reden, verdammt!“ Alle wichen ihm aus, taten so, als hätten sie das nicht gehört, starrten einfach irgendwohin und hofften, dass er wieder verschwinden oder wenigstens diese Diskussion beenden würde, alle, bis auf Aoi. Er sah nun direkt zu Kai. „Ich glaube nicht, dass es etwas zu bereden gibt“, sagte er und war selbst erstaunt darüber, dass seine Stimme nicht zitterte, sondern fest und beinahe unbeteiligt klang. Kai hingegen schien ihm das nicht abzukaufen und hob eine Braue. „Was ist es denn, worüber du nicht reden willst?“ Aoi seufzte genervt auf. Doch es verstrichen noch einige Minuten, ehe er das Wort erneut ergriff. „Wie bereits gesagt...“, begann er leise und entfernte Uruhas Hand von seiner Schulter, ehe er aufstand. „Es gibt nichts zu bereden! Oder?“, fragte er an die anderen gewandt, doch wieder reagierte niemand. Er spürte lediglich, dass sie ihn alle ansahen. Kai hatte immer noch eine Braue gehoben, stand nun aber auch auf. „Okay, wenn ihr es so wollt... Dann lasst und weiterproben! Und wehe ihr spielt heute schlechter als sonst! Sollte das nämlich der Fall sein, werden wir darüber reden, aber auf jeden Fall!“ Er sah jeden kurz und eindringlich ein, ehe er sich nun auf den Weg zum Proberaum machte und die vier Schweigenden nun wieder allein ließ. Noch immer stand Aoi da, mitten im Raum. Er hatte die Hände zu Fäusten geballt, wusste selbst nicht, warum er auf einmal so verdammt wütend war. Doch er wollte es an keinem der anderen auslassen, denn sie konnten nichts dafür. Er war selbst für seine jetzige Situation verantwortlich. Mittlerweile kam er sich richtig blöd vor, wie er so da stand, und nichts tat. Doch was hätte er machen sollen, oder sagen? Zu wirr waren seine Gedanken, um sie in Worte zu fassen und zu intim noch dazu, sodass er sie nicht unbedingt seinen Bandkollegen verraten wollte. Er sah nun zu Reita, sein Blick war eiskalt. Er konnte einfach nicht anders. Jegliche Zuneigung, die er vielleicht einmal verspürt hatte, war verschwunden. Reita war für ihn nur noch in zweierlei Hinsicht wichtig. Zum einen befriedigte er ihn auf sexueller Ebene, zum anderen war er in der Band. Mehr nicht, mehr war da einfach nicht. Nicht mehr... Aber er hatte es ja selbst so gewollt. Er hatte entschieden, diese Mauer um sich herum zu errichten, und er hatte sie dann auch erbaut, hatte schon vor langer Zeit damit begonnen. Nun schien diese Mauer undurchdringlich. Nur er konnte sie zum Einsturz bringen, doch das hatte er nicht vor, nicht in naher Zukunft, wahrscheinlich nie. Wahrscheinlich würde er diese Mauer nur noch höher bauen, sich vollkommen zurückziehen und einschließen. Er schluckte trocken. „Wir sollten Kai nicht so lange warten lassen...“ Mit diesen Worten machte er sich auf den Weg Richtung Proberaum, auch wenn ihm der Sinn jetzt überhaupt nicht nach Gitarre spielen stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)