Sag niemals 'Leb wohl!' von Kimie_Yashi (..denn damit stirbt die Hoffnung auf ein Wiedersehen (CS/ORS/PS)) ================================================================================ Kapitel 13: Die ersten Sonnenstrahlen ------------------------------------- Und endlich geht es weiter mit einem nicht ganz so kurzem KP, wie ich anfangs dachte XD Es wird jetzt auch schneller voran gehen, denke ich, denn ab Anfang April ziehe ich in Uninähe und habe dadurch dann immer 5 Stunden Fahrt gespart, die ich zum Schreiben nutzen kann. Außerdem werden voraussichtlich nur noch fünf Kapitel kommen und das dürfte doch zu machen sein, nicht? ^.~ So, nun wünsche ich euch aber viel Spaß beim Lesen.... Kapitel 13 – Die ersten Sonnenstrahlen Der nächste Morgen brach an und die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen zur Erde hinab. Auch Haruka spürte diese, da sie ihre Nase kitzelten, wovon sie allmählich aufwachte. Doch sie sträubte sich dagegen und wollte viel lieber noch liegen bleiben, weswegen sie sich herumdrehte und versuchte, somit den hellen Strahlen zu entkommen. Dies gelang ihr damit auch. Doch dafür lenkte plötzlich etwas andere ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es war etwas Warmes, Lebendiges und es bewegte sich, schlang sich um ihre ausgestreckte Hand. Erschrocken riss die junge Koordinatorin ihre Augen auf, da sie herausfinden wollte, was es war, das sie ergriffen hatte. Kaum blickte sie zu ihrer rechten Hand hinunter, erblickte sie eine weitere, die ihre fest umklammert hielt, und als sie mit ihrem Blick an dieser weiter entlang glitt, fand sie niemand anderen als Shuu, der seinen Kopf auf ihrer Matratze gebettet hatte und scheinbar noch am Schlafen war. Sein Anblick zauberte Haruka ein Lächeln auf die Lippen, doch so schnell es gekommen war, so schnell war es auch schon wieder verschwunden, als sie sich plötzlich wieder an Bruchstücke ihres Traumes erinnerte. Sie wusste nicht, was dies alles zu bedeuten hatte, und an konkrete Dinge konnte sie sich zu ihrem Leidwesen auch nicht mehr erinnern. Sie wusste nur, dass es etwas Wichtiges gewesen war, etwas das mit ihr zu tun hatte. Vielleicht etwas aus ihrer Vergangenheit oder ein Geschehen, das erst in der Zukunft eintreffen würde. Es bestand allerdings auch die Möglichkeit, dass es sich um einen ganz normalen Traum gehandelt hatte, auch wenn sie dies nicht wirklich glaubte. „Verdammt, warum kann ich mich nie an solche wichtigen Sachen erinnern?“, fluchte die 16-Jährige. Doch sie war so sehr in Gedanken gewesen, dass sie vollkommen vergessen hatte, dass sie sich nicht allein in dem Raum befand und dass die andere Person nicht nur noch schlief, sondern auch noch ihre Hand hielt, an der sie nun durch ihre aufgekommene Wut zog. „Kannst du nicht leise sein? Hier versucht jemand zu schlafen!“, meckerte der junge Mann, als er die Augen aufschlug und sich aufrichtete. „Tut mir leid… sag mal, Shuu… warum hast du hier übernachtet? Du hättest auch in dein Bett gehen können, wäre bestimmt bequemer gewesen, als auf dem Stuhl zu schlafen!“, wollte sie nun von ihrem Rivalen erfahren. Dieser fuhr sich daraufhin erst einmal lässig durchs Haar, bevor er antwortete: „Tja, jemand musste doch auf das kleine Mädchen aufpassen und wie immer habe ich mich dazu erbarmen lassen, während die anderen noch weitergefeiert haben.“ Da fiel es Haruka wieder ein, die Feier! Doch wann hatte sie diese verlassen und war in ihr Zimmer gegangen? Und warum musste Shuu mitkommen, bzw. weswegen brauchte sie einen ‚Aufpasser’? Sie wusste es nicht mehr, konnte sich nicht mehr daran erinnern. Sie wusste nur noch, dass sie den Tisch verlassen hatte, weil ihr Rivale mal wieder gemein zu ihr gewesen war, doch danach… schwarz! Eine einzige Lücke in ihren Erinnerungen, die sie beim besten Willen nicht einmal mit irgendwelchen Bruchstücken füllen konnte. Nach einiger Zeit der Stille konnte sich das Mädchen schließlich doch dazu überwinden, ihrem Gegenüber diese Frage zu stellen: „Shuu… was… was ist gestern Abend eigentlich noch alles passiert?“ Verwundert blickte der Grünäugige die Koordinatorin an und fragte sie, weshalb sie diese Frage gestellt hatte. Es war ihr etwas peinlich ihm zu beichten, dass sie keinerlei Erinnerungen mehr an die Geschehnisse nach dem Essen hatte, allerdings war der Gedanke an die Ungewissheit für sie noch unerträglicher, als dem jungen Mann noch eine Gelegenheit zu geben sie aufzuziehen. „Ich… ich kann mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, dass ich gegangen bin, weil du so gemeine Dinge gesagt hast und danach… ich weiß nichts mehr, nicht einmal wie ich hierher gekommen bin…“, erzählte sie ihm schließlich, konnte ihm dabei jedoch nicht ins Gesicht schauen, weswegen sie ihren Blick auf das Fenster richtete und dem leichten Wind dabei zuschaute, wie er mit den Vorhängen spielte. ‚Hat sie wirklich alles, was danach passiert ist, vergessen?’ Skeptisch blickte Shuu das Mädchen vor sich an, doch anhand ihres Gesichtsausdruckes konnte er ihr ansehen, dass sie diese Frage wirklich sehr beschäftigte. ‚Wie ist es möglich, dass sie es einfach vergessen hat? Ich kann verstehen, dass sie nun alles wissen möchte, aber die Frage ist… soll ich ihr wirklich die Wahrheit sagen?’ „Tja, das könnte daran liegen, dass danach auch nicht mehr viel passiert ist… zumindest bei dir! Keine Ahnung wieso, aber nachdem du davon gestürmt warst, bin ich dir nach und kaum hatte ich dich eingeholt, bist du auch schon umgefallen und ich hatte die glorreiche Aufgabe, dich in dein Zimmer zu schleppen. Und unter uns gesagt, du solltest besser aufhören, so wie Satoshi alles Mögliche in dich hineinzuschlingen!“ „Wie bitte? Willst du etwa damit sagen, dass ich zu dick bin?“, kam es entsetzt von Haruka, die ihren Gegenüber mit einem wütenden Funkeln in den Augen anblickte. Dieser musste allerdings über ihr typisches Verhalten grinsen: „Das hast du gesagt!“ – „Aber gedacht hast du es, nicht wahr?“ – „Du kannst mir nichts nachweisen!“ – „SHUU!“ – „Haruka!“ Während die junge Prinzessin ernsthaft wütend war und eine eindeutige Antwort oder Entschuldigung erwartete, grinste Shuu sie weiterhin amüsiert an. In ihrer Wut hatte Haruka auch nicht bemerkt, wie nah sie ihrem Rivalen inzwischen gekommen war, denn ihre Nasenspitzen trennten nur noch wenige Zentimeter. „Morgen, ihr beiden! Ich wollte euch eigentlich nur Bescheid sagen, dass wir anderen beim Frühstück schon auf euch warten, aber wie ich sehe, seid ihr beiden beschäftigt, also lasst euch nicht stören…“ Grinsend schloss Midori die Tür zu Harukas Zimmer wieder und machte auf ihren Absätzen kehrt, um sich auf den Rückweg zu machen. Im Zimmer ließ sie allerdings einen nun noch breiter grinsenden Jungen und ein Mädchen mit der Gesichtsfarbe einer überreifen Tomate zurück. Nicht nur dass Haruka nicht bemerkt hatte, wie nah sie Shuu gekommen war, ausgerechnet ihre Cousine musste sie dabei sehen und Midori konnte in manchen Dingen noch schlimmer sein als Masato, und das eben Geschehene war gewiss eines dieser Dinge. „Sag mal, warum bist du denn so rot, Haruka? Ist es dir etwa peinlich, von Midori ‚erwischt’ worden zu sein, oder ist es eher die Tatsache, dass du wirklich das willst, was deine liebe Cousine vermutet?“, zog Shuu sie erneut auf und es funktionierte, denn das Gesicht der Angesprochenen wurde noch etwas röter, wenn dies überhaupt noch möglich war. Doch Haruka handelte schnell. Da sie nicht wollte, dass er auch noch weiterhin ihre Röte mitbekam, schlug sie schnell ihre Bettdecke beiseite und erhob sich aus dem Bett, um daraufhin mit ihrer neuen Kleidung im Bad zu verschwinden. Schmunzelnd schaute er ihr nach, bis sie hinter sich die Tür ins Schloss fallen ließ, bevor auch er sie schließlich erhob und das Zimmer verließ, um sich etwas frisch zu machen. Bis Haruka sich zu den anderen beim Frühstück gesellte, hatte sie sich auch wieder beruhigt, dennoch wollte sie Shuu etwas bestrafen, indem sie ihn, so gut es ihr möglich war, versuchte zu ignorieren. Dies funktionierte allerdings wie immer nicht besonders lange, denn es ging ihr stark auf die Nerven, dass sie zum einen die ganze Zeit über fragend von den anderen angeschaut wurde und zum anderen Kasumi sich mal wieder ihr eigenes Geschehen aus dem Verhalten ihrer Freundin zusammenbastelte und deswegen versuchte, Shuu dazu zu zwingen sich zu entschuldigen, was dieser überhaupt nicht einsah und weiterhin seinen Kaffee schlürfte. Also gab sie ihr Vorhaben schnell wieder auf, um den Frieden der Gruppe und vor allem die Ruhe zu wahren. Irgendwann meldete sich dann auch Shigeru zu Wort, der dadurch versuchte das Thema zu wechseln: „Hey, wollen wir nicht heute Mittag alle zusammen ein Picknick machen? Wir könnten uns doch erst etwas die Gegend anschauen und anschließend irgendwo auf einer Wiese etwas Essen, was haltet ihr davon?“ Lächelnd schauten sich alle bis auf die beiden Koordinatoren und die Bewohner Pokétopias an, so als ob sie genau wüssten, was der Forscher damit ausdrücken wollte. Jedoch waren weder Haruka noch Shuu oder jemand anderes diesem Vorschlag abgeneigt und so baten sie die Chefköche, Pantimos und Sniebel, ihnen etwas für den Mittag zuzubereiten, während sie sich für den Aufbruch fertig machten. „Shuu? Darf ich reinkommen?“, war Shigerus Stimmte hinter der verschlossenen Tür zu vernehmen, die allerdings nach wenigen Augenblicken von dem Angesprochenem geöffnet wurde. „Du bist ja letzte Nacht die ganze Zeit über bei Haruka gewesen… also wegen des Picknicks…“ „Galagladi, ist das wirklich nötig?“, wollte die Prinzessin von ihrem Berater wissen, doch dieser ließ sich in seiner Entscheidung nicht umstimmen. „Auch wenn Ihr zusammen mit Euren Freunden ‚nur’ ein Picknick veranstalten wollt, so bin ich dennoch für Eure Sicherheit verantwortlich und kann Euch deswegen das Schloss nicht ohne entsprechendes Wachpersonal verlassen lassen, bitte versteht das!“, versuchte das Psychopokémon ihr zu erklären. Und so blieb Haruka nichts anderes übrig, als den beiden auserwählten Wachen die Mitreise zu genehmigen. Nachdem schließlich alles in den Taschen verstaut und die Freunde für die Abreise bereit waren, konnte es auch schon losgehen. Als erstes wurde den Freunden aus der jenseitigen Welt das Königreich gezeigt, sprich die einzelnen Dörfer in der Umgebung des Schlosses und die Denkmäler an die Helden des Landes, bevor es schließlich an den nahe gelegenen See ging, an dem sie ihr Picknick machen und schwimmen gehen wollten. In Windeseile wurden also Decke und darauf das Essen ausgebreitet, die Pokémon aus ihren Bällen gelassen, damit diese ebenfalls etwas Sonne tanken konnten, und ordentlich zugelangt. Das Mittagessen hatten sie jedoch recht schnell wieder beendet, denn der riesige See sah einfach zu einladend aus, um noch sehr viel mehr Zeit in dem saftigen Grün der Wiese zu verschwenden. Und so wurde sich schnell im Schutz der Büsche umgezogen und in Badesachen gekleidet ins Wasser gesprungen. Nun ja, dies traf zwar nicht auf jeden zu, aber zumindest auf Satoshi, seine beiden ehemaligen Weggefährtinnen, die kleine Shona und die beiden Jungen. Midori zog es eher vor, in der Sonne etwas zu brutzeln, während Shigeru ihr dabei Gesellschaft leistete, und Shuu? Sagen wir es mal so, er wollte seinen Ruf als ‚cooler Einzelgänger’ wahren und blieb ebenfalls an Land, wobei er etwas weiter von den anderen beiden entfernt saß. „Hey Shigeru, was machen wir denn jetzt? Das läuft hier gerade alles andere als geplant“, flüsterte der Grünäugige dem Forscher zu, wobei er die Wachpokémon nicht aus den Augen ließ. Diese standen zwar ein ganzes Stück weiter von ihnen entfernt, allerdings wollte keiner ein Risiko eingehen. „Stimmt. Wir müssen es irgendwie schaffen diese beiden Kraftprotze loszuwerden und zwar, bevor sie Verstärkung rufen können“, stimmte der Angesprochene ihm nachdenklich zu, wobei seine Freundin noch beiläufig hinzufügte: „Vergiss Shona und Nefer nicht, ich glaube, um die solltet ihr euch mehr Sorgen machen…“ „Hm… da ist etwas dran, immerhin kennen sich die beiden hier hervorragend aus und außerdem beherrscht Nefer offensichtlich die Kräfte seines Kristalls vollkommen…“, fasste Shigeru alles, was sie bisher über die beiden wussten, zusammen und blickte dabei aus den Augenwinkeln heraus Shuu an. Diesem gefiel das überhaupt nicht, denn er fühlte sich zunehmend unwohler. „Was schaust du mich denn so an?“, wollte er schließlich zornig von ihm wissen. Doch der Angesprochene wandte seinen Blick einfach nur von ihm ab und schaute zu Haruka hinüber, als er schließlich antwortete: „Du hast doch gesagt, dass diese Barriere, die euch im Schloss gefangen hielt, einen saphirfarbenen Schimmer hatte, nicht?“ „Und worauf willst du hinaus?“, verlangte der Grünäugige, dass der 18-Jährige endlich einmal Tacheles redete. „Ich bin mir sicher, dass es sich dabei um die Kräfte handelte, die Harukas Kristall besitzen. Allerdings frage ich mich, ob sie seine Fähigkeiten selbst beeinflusst hat, genauso wie Nefer, oder ob diese Reaktion lediglich durch ihr Unterbewusstsein hervorgerufen wurde“, erläuterte der Braunäugige seine Gedanken, „Du selbst kannst deinen Kristall doch auch nicht kontrollieren, oder? Denn wenn du es könntest, wäre es uns bei unserer Rückkehr eine große Hilfe!“ Zornig blickte Shuu seinen Gegenüber an, da er dessen Worte etwas als Vorwurf aufnahm: „Und was soll ich deiner Meinung nach nun tun? Wie du weißt, war der Kristall zwar schon seit langem in meinem Besitz, aber ich hatte von seinen Kräften nicht die geringste Ahnung. Und auf die Schnelle werde ich es sicherlich nicht schaffen, ihn zu kontrollieren. Ich kenne ja noch nicht einmal das Ausmaß seiner Fähigkeiten, geschweige denn, wie man sie einsetzt.“ „Also wenn ihr mich fragt, seit ihr gerade vollkommen vom eigentlich Problem abgekommen, nämlich wie wir mit Haruka zusammen ohne große Hindernisse von hier verschwinden können“, mischte sich plötzlich Midori wieder ins Gespräch ein, während sie sich nun herumdrehte und auf den Bauch legte, damit auch ihr Rücken etwas Bräune abbekommen konnte. Einige Zeit später rätselten die beiden noch immer darüber wie sie es schaffen könnten dem jungen Krieger und dem Fuchspokémon zu entkommen, obwohl Shuu sich soweit sicher war, dass Shona sie nicht behindern würde. Nun ja, eigentlich hatten die beiden schon den kompletten Plan ausgearbeitet. Das Einzige, das noch ein Problem darstellte, war die Frage wie sie die Schranke zwischen den Welten passieren konnten, denn Shigeru konnte nicht sagen, ob der Spruch für die Rückkehr in ihre Welt sich ebenfalls so einfach eingemeißelt an der Wand des Vorraumes finden lassen würde. „Hey, Midori. Wir wollen Volleyball spielen, machst du mit?“, fragte das Mädchen mit den saphirfarbenen Augen. Doch die Gefragte vor ihr winkte nur ab und meinte, sie wolle lieber noch etwas die Sonnenstrahlen genießen. „Och, komm schon! Wann haben wir denn sonst mal die Gelegenheit, zusammen zu spielen, immerhin sehen wir uns doch so selten“, versuchte es Haruka noch einmal und zog eine Schmolllippe. Doch Midori kannte diese Tour schon zur genüge, denn damit schaffte ihre Cousine es jedes Mal aufs Neue, sie zu überreden. Dieses Mal jedoch nicht, sie wollte wenigstens dieses Mal standhaft bleiben, weswegen die Ältere auch einfach den Kopf von dem Mädchen abwandte und sie nicht weiter beachtete. Einige Zeit lang schaute die 16-Jährige ihre Cousine noch an, als sie jedoch bemerkte, dass sie dieses Mal bei ihr tatsächlich keine Chance hatte, ließ sie das Mädchen in Ruhe und wandte sich den beiden Jungs zu: „Und wie sieht’s mit euch beiden aus?“ „Nein danke, lass mal. Ich möchte auch lieber noch etwas Sonne tanken und ein bisschen an meinen Forschungsunterlagen weiterarbeiten“, redete sich Shigeru ebenfalls heraus, der demonstrativ seinen Laptop auspackte und kurz darauf auch begann, sich mit einem Programm zu beschäftigen, von dem Haruka keinen blassen Schimmer hatte. „Na gut… und was ist mit dir, Shuu?“, wandte sie einfach nun an den letzten der Runde. Doch dieser gab ihr keine Antwort, sondern blickte sie einfach nur gespannt an. Dies deutete Haruka als Bestätigung, denn immerhin kannte sie Shuu schon sehr lange und wenn er ebenfalls keine Lust haben würde, hätte er es ihr schon längst mitgeteilt. Also beugte sich zu dem jungen Mann hinunter, um ihn an seinem Arm auf die Beine zu ziehen. Doch ganz so leicht wollte er es ihr offensichtlich ebenfalls nicht machen, denn er wollte sich nicht so ohne weiteres von ihr auf die Beine ziehen lassen, weswegen er sich so schwer wie ein Stein machte. Es amüsierte ihn sehr, wie sie sich anstrengte, ihn dazu zu bewegen, mit ihr zu kommen, und der Grünäugige war sehr gespannt darauf, was sie sich dafür noch alles einfallen lassen würde. Seufzend ließ das Mädchen irgendwann seinen Arm los und schaute den jungen Mann schmollend an: „Könntest du bitte etwas kooperativ sein und dich nicht so schwer wie ein Sack Backsteine machen?“ Doch der Angesprochene erwiderte darauf nichts, sondern schaute sie einfach nur weiterhin grinsend an. Also wollte es die junge Prinzessin noch einmal versuchen, doch dieses Mal machte er sich sogar einen Spaß daraus, seine Arme immer wieder aufs Neue ihren Griffen entgleiten zu lassen. Was der Grünäugige jedoch als Unterhaltung empfand, brachte das Mädchen langsam aber sicher zum Kochen. „Was soll das, Shuu? Wenn du nicht mitspielen willst, dann sag es, aber hör auf mich hier vorzuführen, ja! Mach den Mund auf oder beweg deinen Hintern endlich zum Spielfeld!“, schnauzte sie den 17-Jährigen wütend an. Doch auf einmal umgab den Grünschopf ein bläuliches Leuchten und wie von Zauberhand verschwand er von seinem Platz auf der Decke und tauchte drüben am Rand des Spielfeldes, an dem Masato und die anderen auf die beiden Koordinatoren warteten, wieder auf. Die Anwesenden konnten nicht anders als staunen, und auch Shuu selbst blickte ziemlich verwundert drein. Erstaunt wandte er sich zu Haruka um, die mit dem Rücken zu ihm gewandt stand. Als diese ihre Augen wieder öffnete, die sie zuvor vor Wut geschlossen hatte, blickte sie allerdings ins Leere. Verwundert über die Tatsache, dass ihr Lieblingsrivale so einfach verschwunden war, und das auch noch ohne einen Laut zu verursachen und in den wenigen Sekunden, begann sie die nähere Umgebung nach ihm abzusuchen. Erst nach einigen Augenblicken bemerkte sie, wie das Paar vor ihr sie erstaunt anblickte. „Was?“, fragte Haruka nichts wissend nach und drehte sich herum, um endlich zum Spielfeld zu gehen, als sie die von ihr gesuchte Person erblickte, „Ja, aber… wie bist du denn so schnell nach dort hinten gekommen?“ ‚Sie weiß es nicht? Anscheinend weiß sie nicht, wie sie ihren Kristall einsetzen kann, und Shuus Teleport gerade war nur eine unbewusste Reaktion auf ihre Wut. Dann wäre es aber auch besser es dabei zu belassen!’, dachte sich Shona und suchte nach einem Weg, so schnell wie möglich die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen. „Können wir dann endlich mit dem Spiel beginnen? Ansonsten wird das nämlich heute nichts mehr…“, äußerte sich das Evoli schließlich laut und hatte damit ihr Ziel erreicht. „Wie? Du willst auch mitspielen? Wie willst du das denn machen?“, fragte Shuu nun interessiert nach, denn er hatte noch niemals ein Pokémon Volleyball spielen sehen. „Ich dachte, du würdest den Schiedsrichter machen…“ „Und euch alleine den Spaß haben lassen? Vergiss es! Ich will dir und den Turteltauben da drüben zusammen mit Nefer und Haru einen verpassen“, kam es mit einer fiesen Lache von dem Fuchspokémon, wobei Masato hinzufügte: „Ich werde der Schiedsrichter sein und Pikachu wird mir dabei helfen.“ „Aha…“, meinte der Grünäugige knapp und fügte noch, als Haruka endlich zu ihnen getreten war, an, „…aber du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass ihr mit Haruka in eurem Team gewinnen könnt, oder?“ „Was soll das denn bitte wieder heißen?“, beschwerte sich das angesprochene Mädchen. Doch bevor erneut der übliche Streit beginnen konnte, trat Nefer dazwischen und brachte die beiden auseinander, schließlich konnten sie diese Differenzen auf dem Spielfeld klären. Dies taten sie auch und zu Shuus Überraschung spielten seine Gegner hervorragend zusammen, weswegen ihm der Gedanken kam, dass die drei wahrscheinlich in Harukas früherem Leben oft gemeinsam gespielt hatten. Und wie es kommen musste, hatten sie es doch tatsächlich geschafft die Mannschaft des Koordinators zu schlagen, was aber auch verstärkt daran lag, dass die drei jedes Mal aufs Neue ihre ‚tödliche’ Kombination einsetzten, der weder Kasumi noch Satoshi gewachsen waren. Aber immerhin hatte es Shuu doch einige Male geschafft, den Ball zu erwischen und damit einen Punkt für seine Gegner zu verhindern. Aber wer konnte denn auch ahnen, dass Shona in der Lage war so gut mit Kopf und Schweif zu spielen. Inzwischen war es schon recht spät geworden und die Sonne war auch schon vor einiger Zeit untergegangen. Als die Truppe endlich wieder auf dem Schloss war, wünschten sich alle eine angenehme Nachtruhe und jeder begab sich in sein Zimmer. Haruka war vollkommen erschöpft, aber es hatte ihr sehr gut getan, mal wieder gegen Shuu zu gewinnen, auch wenn es nur im Volleyball war und kein Wettbewerb. Sein Gesichtausdruck, als er sich die Niederlage eingestehen musste, war einfach nur herrlich, und daran würde sie sich noch lange erinnern… und ihn noch lange damit aufziehen. Müde ließ sie sich in ihr Bett fallen und war auch schon innerhalb weniger Minuten eingeschlafen, ebenso Shona, die es sich in ihrem großen Körbchen bequem gemacht hatte. „Okay, du gehst zu ihr und ich zu den anderen. Wir treffen uns dann am besten wieder hier“, flüsterte eine Gestalt einer zweiten zu, die ihm durch ein Nicken zustimmte. Leise schlichen sich die beiden auf den Gang, auf dem sie schließlich getrennte Wege gingen. Die zweite Gestalt hatte sich auf den Weg zu Harukas Zimmer gemacht und ohne Aufsehen zu erregen in dieses gestohlen. ‚Gut, hinein habe ich es schon mal geschafft, aber ich muss versuchen sie zu wecken ohne dass sie schreit oder Shona aufwacht…’, ging dem Schatten durch den Kopf, als er auf Zehenspitzen zum Bett ging. An diesem angekommen rüttelte er etwas an ihrem Arm, doch sie schien nicht aufwachen zu wollen, weswegen er es noch einmal mit etwas mehr Kraft versuchte. Es gelang auch und das Mädchen erwachte aus seinem festen Schlaf. Doch erkennen konnte sie den Störenfried nicht, sondern sah nur seine Silhouette. Nun vollkommen wach riss sie ihre Augen auf und wollte zu schreien beginnen, als sich plötzlich eine Hand auf ihren Mund legte und sie daran hinderte auch nur einen Laut verläuten zu lassen. „Shh… beruhig dich, ich bin es doch nur!“, flüsterte der Unbekannte und hoffte, dass das kleine Pokémon nicht ebenfalls aus seinem Schlaf geschreckt war. „Shuu? Was machst du denn hier? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?“, flüsterte die jüngere ebenfalls, da auch sie ihre Freundin weiterschlafen lassen wollte. „Sei leise und komm mit!“, forderte er sie auf, aus dem Bett zu steigen und ihm zu folgen, was sie kurz darauf auch tat. Schnell nahm Shuu noch ihren Rucksack, die Hüfttasche und ihre normale Kleidung, die über einem Stuhl hing, an sich, bevor sie schließlich gemeinsam das Zimmer verließen und zurück zu seinem gingen, das er sich mit ihrem Bruder teilte. In diesem angekommen, wurden die beiden schon vom Rest erwartet. Verwirrt und vor allem noch ziemlich verschlafen, blickte Haruka ihre Freunde an und wollte von ihnen wissen, warum sie alle zu dieser frühen oder späten Uhrzeit, wie man es sehen wollte, auf waren. „Hier, zieh dich um, damit wir endlich los können“, meinte Shuu nur und warf ihr ihre Klamotten zu. „Endlich geht’s wieder nach Hause. Ich glaube, als erstes werde ich zurück nach Hoenn gehen und Mam und Dad einen Besuch abstatten!“, kam es über Masatos Lippen, und erst jetzt verstand Haruka die Worte ihres Rivalen. Sie wollten diese Welt verlassen und zurück in ihre kehren. Sie konnte ihrem Bruder nur zustimmen, denn auch sie wollte vor dem Festival noch einmal ihre Familie in Blütenburg besuchen. Doch so sehr sich Haruka schon auf ihre jenseitiges Zuhause freute, irgendwie machte sie der bloße Gedanken daran diese Welt zu verlassen sehr traurig. Wollte sie denn wirklich von hier fort gehen? Schnell zog sich das Mädchen nebenan im Badezimmer um, bevor sie sich endlich auf den Weg machen konnten. „Neferti, komm heraus!“, befahl Haruka und warf einen ihrer Pokébälle. Aus dessen Lichtschein erschien mitten im Zimmer die Gestalt einer anmutigen Stute mit großen, weißen Flügeln, die sich sofort an Haruka schmiegte. Lächelnd umarmte ihre Trainerin das Pferdepokémon, welches sie damals als Ei erhalten und seitdem aufgezogen hatte. „Libelldra, ich brauche dich!“ – „Komm heraus, mein süßes Pummeluff!“ – „Glurak, du bist dran!“, riefen auch Shuu, Midori und Satoshi ihre flugtüchtigen Pokémon zu Hilfe, mit denen sie aus dem Zimmer entkommen wollten. Doch kaum hatten sie das Zimmer verlassen und flogen auf die Außenmauern des Palastes zu, wurden sie plötzlich von fliegenden Steinen und anderen Dingen attackiert. Nicht nur, dass auf einmal auch ohrenbetäubende Sirenenlaute ertönten, die nicht nur die Konzentration der Pokémon erheblich störte, sondern auch das Licht von Scheinwerfern wurde auf sie gerichtet, das die Sicht erheblich beeinträchtigte. „Los, holt sie herunter!“ – „Nein, sie haben die Prinzessin bei sich!“ – „Nun tut doch endlich etwas, weckt sofort Galagladi und Nefer!“, ertönten die Befehle der hochrangigeren Wächter, während alle anderen entweder versuchten, die Freunde zum Landen zu zwingen, oder durch die Palastgänge rannten, um ihren Feldführer zu wecken. „Was sollen wir denn jetzt machen? Mit denen im Nacken werden wir nicht weit kommen, wir werden auf jeden Fall mehr Zeit brauchen!“, rief Masato ihrem Anführer zu, der zusammen mit Shuu auf Libelldra ritt. „Ich weiß, aber wir müssen es einfach versuchen…“, antwortete der Forscher ihm, als auf einmal ein orangener Lichtstrahl an ihnen vorbeischnellte und das fliegende Pferd am Flügel erwischte, woraufhin es zusammen mit seinen Reitern abstürzte. „Nein, Haruka!“, brüllte Shuu und wies im nächsten Moment seinem Libelldra an den Geschwistern zu folgen. ‚Das wird knapp…’, bemerkte Shuu, als er die Fallgeschwindigkeit der beiden mit der Entfernung zum Boden und mit seiner eigenen Fluggeschwindigkeit abglich. Dies fiel auch Masato auf, der keine Möglichkeit für Shuu und sein Pokémon sah, sie beide noch rechtzeitig zu erreichen. „Galagladi, Teleport!“, befahl der Brillenträger und öffnete den entsprechenden Pokéball, aus dem sein bester Freund erschien und auch keine Zeit verlor. Schnell fassten sich die Geschwister bei der Hand und eine von Haruka berührte noch ihre treue Freundin, bevor das Psychopokémon schließlich seine telekinetischen Kräfte einsetzte und sie alle sicher auf den Boden beförderte. „Alles in Ordnung bei dir, Schwesterherz?“, wollte der Jüngere von ihr wissen, doch Haruka hörte ihn gar nicht, denn sie war viel zu sehr um das Wohlergehen ihres Pokémon besorgt. Behutsam besah sich die Trainerin den verletzten Flügel und musste feststellen, dass ihre Freundin so schnell nicht wieder in die Lüfte aufsteigen könnte. Masatos Galagladi hatte sie bis zum Waldrand gebracht, an dem sie nun auf die anderen warten mussten, bevor sie sich gemeinsam weiter auf den Weg machen konnten, was sicherlich noch einige Zeit dauern würde, denn zwischen ihnen und dem Schloss lag noch das kleine Dorf, das es zu überqueren gab. Und so machte sich Haruka daran, ihr Elektropokémon so gut es ging zu verarzten. Währenddessen war im Palast selbst die Hölle los. Inzwischen wurde Galagladi aufgeweckt, der sofort hinaus auf dem Hof stürmte. Auf diesem fand er allerdings nichts weiter als die Überbleibsel des Aufruhres, sprich die wieder heruntergekommen Steine, herumlaufende Wächter, verwirrte Schlossbewohner und Nefer, der auf dem Dach der Scheune saß und in den Himmel starrte. „Los, komm schon, Nefer! Wir müssen sie so schnell es geht einholen und finden“, forderte er den kleinen Krieger auf, sich mit ihm und den Wachen auf den Weg zu machen. „Ja… ich komme sofort nach…“, meinte der 12-Jährige und richtete seinen Blick wieder zum Himmel, als er sich erhob. Doch kaum hatten diese Worte seine Lippen überquert, hatte das Kampfpokémon auch schon die Verfolgung aufgenommen. Noch immer in Gedanken versunken, sprang Nefer nach einiger Zeit schließlich vom Dach, auf dem Boden erwartete ihn jedoch schon jemand. „Was wirst du jetzt tun?“, fragte ihn eine bekannte Stimme und er konnte Shona sehen, die ihn mit ernster Mine anblickte. Seufzend wandte er sich wieder von ihr ab und richtete seinen Blick zum wiederholten Male zum Sternenfirmament: „Gar nichts! Ich werde sie weder unterstützen noch aufhalten…“ Der Junge erinnerte sich an die Worte seiner ‚Schwester’. Sie hatte ihm angeboten, sie zu begleiten, doch dies wollte er nicht, denn er wusste, dass hier, in dieser Welt, sein Zuhause war. Und wie sie ihn darum gebeten hatte, sie gehen zu lassen, so tat er es auch, wie schwer es ihm auch fallen mochte. Wenn es wirklich das war, was sie wollte… „Da seid ihr ja endlich.“ Wild mit den Armen fuchtelnd begrüßte Masato seine Freunde am Waldrand und auch Haruka war gerade mit der notdürftigen Verarztung ihres Pokémon fertig geworden. Nun konnte es sich erst einmal in seinem Pokéball ausruhen, bis sie es ins nächste Pokémoncenter bringen konnte. „Wie geht es euch, ist euch etwas passiert?“, fragte Satoshi, als er von Glurak abstieg und Kasumi ebenfalls von dessen Rücken half. „Bis auf Nefertis verletztem Flügel ist uns nichts weiter passiert“, beruhigte der Brillenträger seine Freunde. „Ich hätte nie gedacht, dass sie tatsächlich angreifen würden… und dann auch noch gleich mit so einem gewaltigen Hyperstrahl, immerhin wussten sie doch, dass Haruka bei uns ist…“, kam es verwundert von der Grünäugigen, als ihr Freund sein Feuerpokémon zurückrief, ebenso wie die anderen beiden es mit ihren Freunden taten. „Unterhalten könnt ihr euch später auch noch. Jetzt müssen wir erst einmal den Weg zurück zur Höhle finden“, erinnerte Shigeru die Freunde an ihr eigentliches Vorhaben. Seine Freundin stimmte ihm dabei auch zu und lieferte auch gleich den alles überzeugenden Grund, weshalb sie schnell ihren Weg fortsetzen sollten: „Und das so schnell wie möglich, denn da vorne kommen schon unsere Freunde…“ „Los, beeilt euch, sie werden sicherlich auf dem Weg zum Weltentor sein!“, wies Galagladi seine Truppen an, einen Zahn zu zulegen. „Leutnant, macht Euch mit Eurer Einheit schon einmal auf den Weg und haltet sie davon ab, die Höhle zu betreten.“ „Jawohl!“, antwortete das Staraptor und wies seine Vogelpokémon an ihm zu folgen. „Da vorne ist sie ja“, kam es erfreut von Satoshi, der noch einmal einen Schritt schneller rannte, um endlich in den Berg vorzustoßen. Doch eher er den Eingang erreichen konnte, wurde er durch einen starken Wirbelwind zurückgeschleudert. „Satoshi! Ist alles in Ordnung?“, erkundigte sich Kasumi besorgt bei ihrem Freund und kniete sich neben ihn, als auf einmal ein Lachen ertönte, das sie alle zum Himmel aufschauen ließ. Auf der kleinen Lichtung über dem Höhleneingang scharte sich eine Truppe von Staravia und Staralil, vornan flog der Anführer der Einheit, Staraptor, welches auch zu den Trainern sprach: „Keinen Schritt weiter! Ihr habt wohl geglaubt, dass ihr so einfach unsere Prinzessin entführen könnt, aber da habt ihr euch schwer getäuscht. Galagladi wird auch gleich hier sein und bis es soweit ist, bewegt ihr euch nicht vom Fleck!“ Wütend blickten sie alle den Falken an und überlegten angestrengt, was sie nun tun sollten. Könnten sie einen Kampf denn gewinnen und in die Höhle gelangen bevor die Verstärkung eintreffen würde? Denn andernfalls hätten sie keine Chance gegen die Übermacht. Oder war es vielleicht doch besser, erst einmal zu fliehen und sich einen neuen Plan zu überlegen? Aber täten sie dies, dann würde es sicherlich auch ziemlich schwer werden, den bewachten Eingang zu erreichen, allerdings wären sie dann darauf vorbereitet… Mit entschlossenen Blicken schauten Shigeru, Shuu und Kasumi sich nickend an, denn sie wussten, was am Besten zu tun war. „Auf geht’s, Garados, Hyperstrahl!“ – „Elevoltek, Sternschauer!“ - „Leana, los Feuersturm!“, riefen die drei Trainer, und es erschienen die gerufenen Weggefährten aus ihren Pokébällen. Sofort entfesselte das Drachenpokémon der Arenaleiterin seinen gewaltigen Energiestrahl und blendete damit einen Teil ihrer Gegner, während das Elektropokémon einen weiteren Teil mit seinen fliegenden Sternen ablenkte, und der Löwe mit seinen lodernden Flammen übernahm den Rest der vordersten Truppe. Nachdem auch der aufgewirbelte Staub sich wieder gelegt hatte, schaute die Schar erstaunt drein, denn die Menschen waren alle verschwunden. „Los, schaut sofort in der Höhle nach und durchsucht die Gegend nach ihnen. Sie können noch nicht weit gekommen sein“, orderte der Leutnant das weitere Vorgehen an, obwohl er bezweifelte, dass sie es geschafft haben konnten, ins Innere des Berges vorzudringen, denn dies wäre ihm trotz der Ablenkung sicherlich nicht entgangen. So schnell ihre Füße sie tragen konnten, eilten die Freunde zurück in Richtung Dorf, denn sie wussten ganz genau, wo sie für die Planung ihres weiteren Vorgehens einen sicheren Unterschlupf finden könnten. Allerdings benutzen sie nicht den direkten Weg zurück, denn die Wahrscheinlichkeit, auf ein weiteres Bataillon zu stoßen, war einfach zu groß. Schnell bemerkten sie allerdings, dass dies auch nicht ihre beste Idee gewesen war, denn seltsamerweise wurden sie doch schnell von ihren Verfolgern eingekreist. Auf einmal schnellte ein Donnerblitz auf Shuu zu, der Harukas Hand bei ihrem ersten Fluchtversuch ergriffen hatte und nun noch immer hielt. „Pikachu, setz auch Donnerschock ein“, wies der Trainer aus Alabastia seine Elektromaus an, die schnell reagierte und die feindliche Attacke noch rechtzeitig ablenkte, bevor sie den Koordinator erreicht hatte. „Gar nicht schlecht… aber ich bin dennoch besser! Lasst sofort die Prinzessin frei!“, forderte ein Wesen, das Pikachu nicht unähnlich sah. Allerdings hatte es einen ganz anderen Schweif, was darauf schlussfolgern ließ, dass es sich bei diesem Pokémon in menschlicher Gestalt eigentlich um ein Raichu handelte. „Du bist ein Raichu, nicht wahr?“, fragte Satoshi sicherheitshalber noch einmal nach, damit er sich richtig auf seinen Gegner einstellen konnte. Sein Gegenüber hingegen amüsierte dies sehr: „Und wenn dem so wäre?“ „Wie konntest du uns überhaupt so schnell finden? Nicht einmal die Schar Staravia hat uns so schnell einholen können“, verlangte der Forscher nun von der menschlichen Elektromaus zu erfahren, da es ihn doch sehr erstaunte, dass ein Raichu zu so etwas im Stande war. Oder war es am Ende nur Zufall gewesen? Wie auch immer, wenn Shigeru es wüsste, würde ihm das beim Analysieren der gegnerischen Vorgehensweise wesentlich weiterhelfen. „Eigentlich kann es dir ja egal sein, da es dir jetzt ohnehin nichts mehr nützt, aber falls es euch noch nicht aufgefallen ist, ich bin nicht allein hier, ich habe noch einen Freund mitgebracht“, kam es grinsend von dem Gefragten, der rechts von sich ins Dickicht schaute. Aus dem Schutz der Schatten trat nun ein weiteres Pokémon hervor. Zwar hatte es ebenfalls seine menschliche Gestalt angenommen, jedoch verrieten seine noch immer vorhandenen großen, blauen Ohren, dass es der Grund für das schnelle Aufspüren verantwortlich war. „Ach so, verstehe…“, kam es nur lächelnd von dem Forscher, als er das Pokémon als ein Marill erkannte, wobei Shuu noch hinzufügte: „Vielen Dank für die Auskunft, aber trotzdem müssen wir uns jetzt verabschieden! Libelldra, los Sandsturm!“ „Und was nun? Wenn das so weitergeht werden sie uns sicherlich sehr schnell wieder finden“, bemerkte Midori, die mit den Übrigen immer tiefer in den Wald hineinlief. „Am Besten wir trennen uns, vielleicht gelingt es uns ja so, ihnen zu entkommen. Und wenn die Luft rein ist, treffen wir uns im Haus des Nido-Pärchens“, schlug ihr Freund vor und so teilten sie sich in drei Gruppen auf. Die beiden Koordinatoren und Masato nahmen den linken Weg, während jeweils die beiden Pärchen geradeaus und nach rechts weiterliefen. „Wisst ihr, wo wir uns nachher mit den anderen treffen sollen?“, fragte das Mädchen nach, schließlich war sie bei der Begegnung zwischen dem älteren Ehepaar nicht anwesend gewesen. „Ja, aber ich glaube, darüber sollten wir uns jetzt keine Gedanken machen“, antwortete ihr Bruder, woraufhin die Blauäugige ebenfalls einen Blick hinter sich warf und schon die Schatten von sich nähernden Gestalten wahrnehmen konnte. „Haruka, Vorsicht!“ Der Grünäugige reagierte schnell und ergriff sie am Handgelenk, als er bemerkte, dass seine Rivalin nicht wie der Junge und er selbst stehen blieb. „Das war ganz schön knapp. Vielen Dank, Shuu!“, bedankte sich das Mädchen, als sie vor sich in die schwarze Tiefe schaute. „Verdammt! Das muss die Sackgasse sein, von der Satoshi und Kasumi erzählt haben. Das bedeutet aber auch, dass es hier in der Nähe auch keine Brücke mehr gibt…“, stellte der 17-Jährige fest und in seinem Kopf begann es wie wild zu arbeiten, „…schnell, wir laufen flussaufwärts, es wird sicherlich noch eine zweite Brücke geben.“ Doch zu spät! Alle Fluchtwege wurden bereits von ihren Verfolgern versperrt und der einzige freie Weg war nur noch der Sprung in die Schlucht. „Tut mir sehr leid, aber hier ist nun endgültig Endstation für euch.“ Es war eine Gruppe von Bodenpokémon, die sie dieses Mal gefunden hatte, und ihr Anführer war ein Rihornior, das erstaunlicherweise seine richtige Gestalt behalten hatte. „Das riecht nach einer großen Beförderung, wenn ich die Prinzessin zurück zu Galagladi bringe“, meinte es und malte sich in Gedanken schon seine neue Position aus, als es plötzlich mit gefährlicher Stimme hinzufügte, „Also, macht bitte keinen Unfug und begleitet mich, Eure Hoheit!“ Erschrocken starrte Haruka das Pokémon vor sich an. Doch die beiden Jungen dachten nicht im Traum daran, Haruka diesem Widerling zu übergeben, erst recht nicht ihm! Doch ehe auch nur einer von ihnen ein Pokémon zu Hilfe rufen konnte, lenkte eine ihnen allen bekannte Stimme die Aufmerksamkeit auf sich: „General Rihornior! Lasst meine Haru in Frieden, verstanden?“ Mit funkelnden Augen stand nun Shona zwischen den Menschen und den Bodenpokémon. Doch ihr Erscheinen belustigte den Heeresführer nur: „Ich wusste schon immer, dass du nichts als Unfug im Sinn hast, Shona! Aber dass du eine Verräterin bist, hätte selbst ich nicht gedacht… was willst du kleines Ding schon gegen mich ausrichten? Los, geh zur Seite, wir werden die Prinzessin jetzt zum Schloss zurückbringen!“ „Vergiss es, ihr werdet nirgendwo mit ihr hingehen, nur über meine Leiche!“, konterte das Evoli und formte vor ihrem Maul einen schwarz und lila leuchtenden Energieball, den sie auf den Anführer abfeuerte. Eine Menge Staub wurde aufgewirbelt, doch als dieser wieder fiel, erkannten sie, dass diese Attacke ihre Wirkung verfehlt hatte, denn ihr Gegner stand noch immer an derselben Stelle und hatte nicht einen Kratzer abbekommen. „War das etwa schon alles? Wie jämmerlich.“ Mit langsamen Schritten ging es auf sie zu und hatte seine Blick nur auf Haruka gerichtet. Als Shona schließlich einen erneuten Angriffsversuch wagte, wurde sie mit einer kurzen Armbewegung gegen den nächsten Baumstamm geschleudert, an dem sie schließlich zusammenbrach. „Nein, Shona!“, rief das Mädchen und wollte am liebsten zu ihrer Freundin laufen, doch sie war zu sehr geschockt, um auch nur einen Schritt zu machen. „Los, übergebt mir endlich unsere Prinzessin!“, forderte das Rhinozeros die beiden Menschenjungen auf, doch sie blieben in seinem Weg zu Haruka stehen. Plötzlich regnete es eine Spukballattacke nach der anderen. Sie umkreisten ihr Ziel und durch einen weiteren wurde eine Kettenreaktion ausgelöst, die einen Ball nach dem anderen explodieren ließ. Verwundert richteten nun alle ihre Blicke in die Richtung des Angreifers. Es war Shona, die sich durch ihren starken Willen recht schnell wieder auf die Pfoten gerappelt hatte. „Das werde ich nicht zulassen, habe ich gesagt. Ich werde Haru mit allen Mittel helfen, zurück nach Hause zu kommen!“ Zum Erstaunen aller sendete der Körper des Fuchspokémon auf einmal ein gleißendes Licht aus und ihre Gestalt veränderte sich. „Shona… entwickelt sich weiter…“, kam es erstaunt über Harukas Lippen. „Gleich haben wir ein Nachtara auf unserer Seite“, freute sich Masato schon. Als das Licht jedoch wieder erlisch, stand zur Verwunderung aller nicht das Unlichtpokémon vor ihnen, sondern ein Psiana. ‚Kann es sein…’, kam es Shuu in den Sinn, weswegen er sich herumdrehte. Und er hatte Recht, die ersten Sonnenstrahlen waren schon zu sehen und hatten aus dem Evoli das Psychopokémon gemacht. Mit wütendem Blick sah das katzenartige Wesen seinen Gegner an und konzentrierte sich auf seine Psychokräfte, mit denen sie ihn daran hinderte, sich weiter fortzubewegen. „Jetzt steht da nicht einfach so rum, greift endlich an“, befahl das Bodenpokémon wütend, woraufhin sich seine Truppe aus der Starre löste und sie alle gemeinsam Shona angriffen. Doch diese schaffte es noch rechtzeitig auszuweichen und die Angriffe trafen niemand anderen als Rihornior. Allerdings hatte sie bei ihrer Aktion nicht bedacht, dass sich die anderen hinter ihm befanden, denn durch die Wucht seines Aufpralls wurde der Felsvorsprung gelöst. Einzig Masato gelang es rechtzeitig auf den noch festen Untergrund zu springen, doch seine Schwester und Shuu fielen zusammen mit dem Leutnant in die schwarze Tiefe der Schlucht. Geschockte musste der 14-Jährige mit ansehen, wie die beiden Koordinatoren immer kleiner wurden: „Nein, Haruka! Shuu!“ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ ღ So, das war's erst einmal wieder! Hoffe, es hat euch gefallen ^-^ Und wenn einer weiß, was Elevoltek für ein Viehch darstellen soll, der kann es mir ja mal schreiben, denn für mich ist das bis dahin ein Steckdosenpokémon XD Bis zum nächsten Mal, das wie versprochen hoffentlich bald sein wird... eure Kimie ^.^o Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)