Last 2 know von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Engel mit gebrochenen Flügeln/Angel with broken Wings ---------------------------------------------------------------- Eine einsame Träne rann ihre Wange hinab als sie langsam am hellen Holz der Badezimmertür hinab glitt. Die Kacheln waren eiskalt und das Mondlicht spiegelte sich silbern glitzernd darin wieder, malte wunderschöne Muster darauf und tauchten alles in eine Traumwelt, für die sie jedoch keinen Blick zu haben schien. Viel zu sehr war sie darum bemüht den letzten Rest ihrer Fassung nicht ganz zu verlieren, der noch vorhanden war. Das letzte bisschen Stolz was ihren ganzen Überlebenswillen Aufrecht erhielt. Sie schloss die Augen, atmete tief ein und versuchte krampfhaft das verräterische Brennen in ihren Augen wegzublinzeln. Doch das war gar nicht so einfach, genauso wie das Gefühl in ihr auszublenden welches sie schon lange begleitete, damit der Schmerz sie nicht innerlich ganz auffraß. Und wieder Mal verfluchte sie den Tag an dem Ashlee ihr die Jungs vorgestellt hatte, aber noch viel mehr verfluchte sie sich selbst. In dem Moment als sie ihm in die Augen gesehen hatte und er sie angelächelte hatte, schien die Welt, einen Augenblick lang still zu stehen und alles um sie herum nichtig zu werden. Schien in weite ferne zu rücken. In diesem Moment war ihr Schicksal geradezu besiegelt. . Alles hätte so einfach seinen können, hätte er sich doch nur als Arschloch entpuppt. Doch das war er nun mal nicht und so hatte ihre Qual begonnen. Wie eine Sucht war er gekommen, eine Sucht von der sie nicht mehr loskam auch wenn sie es wollte. Eine liebevolle Geste, ein Blick oder auch nur ein Wort waren besser als jeder Trip, umso schlimmer die Nachwirkungen. Umso mehr traf sie der Schock als sie Monate später aus den Medien erfuhr, dass er eine Freundin hatte. Tagelang stand sie neben sich. Schlief nicht, aß nicht, war gedanklich weit weg oder am weinen. Letzteres allerdings nur wenn niemand es sah. Tage und Nächte verbrachte sie einsam auf dem Friedhof. Saß alleine auf der Bank unter dem Sternenhimmel mit einer Zigarette in der Hand und lauschte dem Rauschen des Windes in den Baumwipfeln. Doch das alles änderte nichts an der Tatsache, dass sie da war wenn etwas nicht stimmte und er sie brauchte. Dann wenn die anderen aufgaben und nicht mehr an ihn rankamen, war sie da. Er war dankbar und schätzte sie auf seine Weise. Er liebte sie zwar nicht, aber sie genoss jeden Augenblick den sie zusammen verbrachten. Auch wenn die Gewissheit da war, dass er nie so empfinden würde wie sie, vermisste sie die Tage an denen er nicht bei ihr war. Heute, war der 19.9., sein Geburtstag und der für sie wahrscheinlich schlimmste Tag seit langem. Dabei hatte sie es ja selbst so arrangiert, also dufte sie sich auch nicht beschweren. Es klopfte und sie hörte Chris? Stimme von draußen: „Chaya? Kleine? Alles okay? Bitte mach die Tür auf, ich mach mir Sorgen!“ langsam stand sie auf, zögerte einen Augenblick ehe sie schließlich öffnete. Die Tür wurde beinahe schon aufgerissen und Chris erschien. Hastig schloss er die Tür hinter sich und so drang nur noch der dumpfe Lärm der Party zu ihnen herein. Jetzt standen sie sich beide im Halbdunkeln gegenüber und nur der Mond tauchte sie sanft in sein Licht. Langsam streckte er die Hand aus, berührte beinahe schon zärtlich ihre Wange und wischte die letzten Spuren ihrer Tränen hinfort. „Was machst du nur für Sachen, hm?“ fragte er leise und lächelte sie liebevoll an. Sie zuckte die Schultern. „Er hat sich so darüber gefreut und na ja...“ erwiderte sie kleinlaut und versuchte krampfhaft nicht in Tränen auszubrechen, bei dem Gedanken daran was sie ihm geschenkt hatte. Chris Lächeln erstarb dennoch nicht. Das blonde Mädchen vor ihm war schon etwas Besonderes. Seit dem Moment, wo sie sie kennen gelernt hatten, mochte sie jeder- auch Mikel. Sie fauchten sich zwar gegenseitig meistens an, aber wenn einer ihr zu nahe kam, entwickelte selbst dieser einen geradezu gefährlichen Beschützerinstinkt. Richie lebte bei ihr seine kindlichen Phasen aus und ließ sich trösten, wenn er Heimweh hatte. Jay war ihr großer Bruder und kam immer dann zu ihr, wenn er Beziehungsprobleme hatte mit denen er zu keinem sonst wollte. Aber die die engste Bindung zu Chaya baute ungewöhnlicherweise Izzy auf. Der sonst so wilde Amerikaner schien geradezu fasziniert von ihr zu sein. Vielleicht lag es an der Gegensätzlichkeit der Beiden. Denn Chaya war klein, blond, engelsgleich und absolut süß. Sie strahlte eine Naivität, Unschuld sowie Verletzlichkeit aus, die allerdings täuschte. Hinter dem Engel verbarg sich oft ein frecher kleiner Teufel mit einem sehr losen Mundwerk, welches zu einer starken Persönlichkeit gehörte. Und dennoch war sie im Gegensatz zu Izzy wirklich vernünftig, ernst und ruhig. Zumindest auf den ersten Blick wie Chris festgestellt hatte. Genauso wie bei Izzy polarisierten hier die gegensätzlichen extreme, wobei sich hier allein in der Optik die Gute Seite offenbarte. Nachdenklich sah er sie an: „Ja, er hat sich gefreut, aber zu welchem Preis... “ Chaya lächelte schwach: " Ach, hör auf Chris, du weißt selbst, wie lange er sie nicht gesehen hat. Hast du ihn nicht strahlen sehen??“ „Natürlich hab ich das, ich bin ja nicht blind. Aber der Preis dafür ist zu hoch. Ich sehe doch wie du leidest. Vergiss Izzy endlich, bevor er dich kaputt macht!“ Sagte er ernst. Chaya lächelte immer noch, vergrub die Hände in ihren Taschen, aber es war ein trauriges Lächeln: „das hab ich doch schon versucht, aber erfolglos wie man sehen kann. Ich bin zufrieden damit, sowie es jetzt ist. Wenn sie nicht da ist und er Zeit für mich hat, wir Spaß haben. Das reicht mir doch schon. Ja es wäre schön, wenn...aber es ist nun mal nicht so. Also freue ich mich über das was ich habe.“ Chris seufzte, seit dem er Chaya vor ungefähr 6 Monaten heulend auf der Treppe gefunden hatte, kümmerte er sich um sie. Jeder hier wusste um ihre Gefühle für Izzy, außer jenem selber. Der schien es nicht zu merken, obwohl es fast schon offensichtlich war. Wenn man sie kannte. Und Izzy kannte sie am besten. Mikel interessierte es nicht wirklich, so hielt er sich raus. Richie hatte es natürlich mitbekommen, wusste aber nicht wie er sich verhalten sollte. Jay wusste es ebenso, war er doch der erste unter ihnen, der sie zuerst kannte durch Ashlee. Laut Chris Wissen hatte es wohl einige Gespräche zwischen Chaya und Jay gegeben, doch er hatte irgendwann aufgegeben, weil Chaya eh nicht auf ihn hörte. Dennoch war er immer der erste dem auffiel, wenn mit der deutschen was nicht stimmte. Ashlee war Chayas beste Freundin, doch hatte auch sie es aufgegeben Chaya zur Vernunft bringen zu wollen. Es hatte eh keinen Sinn. Ja und am Schluss war da noch er selber. Als er damals nach hause kam von einem Besuch seiner Eltern, hatte er sie alleine und schluchzend auf der Treppe vor der Wohnungstür gefunden. Er wusste das Izzy sie gebeten hatte ihn zum Flughafen zu fahren, da Carly einen Unfall gehabt hatte. Nach einem blick auf die Uhr (es waren gerade noch 2 Stunden bis zu Izzys Abflug und niemand wusste wann er wieder kam) und Izzys Fluchen innerhalb der WG (er bringt den Unfallfahrer um, der Carly was getan hat), war Chris dann klar warum sie hier saß und weinte. Still und leise weinte, denn sie war noch nicht drinnen gewesen. Ab da hatte er sich um sie gekümmert. Wann immer er merkte, dass es ihr schlecht ging, nahm er sie zur Seite und versuchte sie zu trösten oder aufzuheitern, sowie jetzt in diesem Moment auch. Sie wischte die Tränen endgültig weg: „Weißt du Krümel, es wäre einfacher und verständlicher, wenn du etwas älter wärst und es mich zu dir gezogen hätte!“ Er nahm sie in die Arme: „Weißt du Schatz, das Leben hat Gründe warum es welche Wege geht und Entscheidungen trifft. Aber was immer ab jetzt auch kommt, ich bin da und ich helfe dir, ich hab dich doch gern!“ er widerte er. Sie lächelte schwach und schniefte: “ich dich auch...“ sie holte Luft: “okay, jetzt geht `s wieder...“ sie warf einen Blick auf die Uhr: „ich muss ohnehin gehen. ich fahre noch 4 Stunden und muss morgen wieder hinter dem Tresen im Laden stehen!“ Sie war froh einen Grund zu haben, die Party verlassen zu können. So musste sie Izzy und Carly nicht die ganze Zeit ertragen. Chris schüttelte den Kopf und zog ihr den Autoschlüssel ab: “ich hab vorhin mit deiner Schwester telefoniert. Du musst morgen nicht arbeiten .Außerdem hast du zuviel getrunken...und dann lasse ich dich nicht fahren...“ In diesem Moment als er das sagte, sah sie ihre einzige Fluchtmöglichkeit schwinden. Eine Nacht mit Izzy und Carly würde sie nicht ertragen: „Sehe ich für dich betrunken aus?“ fragte sie und öffnete die Tür. Chris schüttelte den kopf: „Nein, das nicht. Trotzdem, du bist emotional total fertig und ganz nüchtern eben auch nicht mehr!“ entgegnete er als er neben ihr aus dem Bad trat. „das ist mir egal! Aber ich überlebe keine Nacht mit denen beiden vor meiner Nase“ diese Reaktion war ein wenig heftiger gekommen als sie es wollte. Die Blondine senkte den Kopf: “Es tut mir leid, Krümel. Ich wollte dich nicht anfahren. Aber ich…ich...“ sie war schon wieder den Tränen nahe und wahrscheinlich war es das, was sie am meisten ärgerte. Diese Hilflosigkeit vor sich selber und nicht von ihm wegzukommen, obwohl sie wusste das er sie sonst irgendwann wahrscheinlich ins Grab bringen würde. Bis heute hatte sie bei Izzy im Bett geschlafen, das war normal und wenn der mal nicht da war oder von ihr zu gestresst war (ja so was kam auch ab und zu mal vor!), dann schlief sie entweder weiterhin in Izzys Bett oder bei Chris mit dem er ein Zimmer teilte. Zwischen den beiden herrschte ein fast geschwisterliches Verhältnis. Sie wusste auch ohne dass Chris etwas sagte, dass sie bei ihm schlafen sollte. „Wenn das dein einziges Problem ist…“ sagte er und verstummte, da Izzy gerade um die Ecke kam. Er trug heute schwarz- weiße Sachen, die Chaya eigentlich besonders an ihm mochte. Das war allen irgendwie schon aufgefallen, dass es genau die Sachen waren die sie mochte. Das wusste er auch. Um den Hals hing ein neues Dogtag, welches er von ihr zum Geburtstag bekommen hatte. Darin war sein Badboy - Zeichen eingraviert sowie seine Initialen und daneben war ein weiteres Zeichen zu sehen und darunter war ein C. eingraviert. Er hatte es als C für Carly interpretiert und nach der Bedeutung des Zeichens gefragt. Chaya hatte ihm erklärt, dass es den Gegenpart darstellte und als Ausgleich fungierte. Die genaue Bedeutung verschwieg sie ihm aber. Dennoch waren ihr die Blicke, der anderen nicht entgangen. Denn jeder unter ihnen wusste, das es sich bei diesem Zeichen um das Zeichen handelte, welches sie sich in wenigen tagen stechen lassen wollte und es bedeutete Engel. Izzy wusste nichts von ihrem Termin im Tattoostudio, sie hatte den anderen das Versprechen abgenommen es ihm nicht zu sagen, weil sie allein gehen wollte und er sie nicht gelassen hätte. „Hier seid ihr, ich hab euch schon überall gesucht!“ er blieb abrupt stehen. „Stimmt was nicht? Süße, Du siehst nicht gut aus...“ stellte er dann mit besorgtem Blick fest. Chaya fuhr sich durch das lange Haar, sie war immer noch blass und wusste nichts zu sagen, da die Tränen schon wieder verdächtig nach oben drängten. Chris bemerkte es rechtzeitig und kam ihr zur Hilfe. „Ihr geht´ s nicht so gut, der Alk macht sich auf nüchternen Magen bei ihr bemerkbar. Sie hatte eben ein date mit der Kloschüssel…“ sagte er schnell, woraufhin sie nickte. Denn es war keine Lüge, sie hatte vorhin versucht ihren Kummer zu ertränken. Die Betonung lag hierbei auf dem Wort VERSUCHT! Es war komplett gescheitert, der Alkohol schlug nicht an. Ihr war nur total übel geworden. Izzy, selbst nicht mehr ganz nüchtern, sah sie mit einem mal besorgt an: “Süße, warum sagst du denn nichts?“ er nahm sie liebevoll in den Arm und in ihr tobte wieder alles. Wollte ihn, sträubte sich und flehte ihn an >hör auf lass das bitte, sonst machst du alles kaputt...< „Bleibst du eben kurz bei ihr, ich müsste da was klären?“ bat Chris ihn nun und war im nächsten Moment auch schon verschwunden. Chaya sah ihm nach und verfluchte ihn, im gleichen Zug sah sie ihre Chance gekommen es ein weiteres Mal zu versuchen, da Izzy nichts wusste und sie Chris eben heimlich ihren Schlüssel wieder aus der Hosentasche gezogen hatte. Sie räusperte sich: “Ich hab nichts gesagt, weil Du Geburtstag hast und ich nicht wollte das Du dir Sorgen machst!“ „Aber das ist doch Unsinn. Ich mach mir aber Sorgen. Immerhin hast du mir Carly hergeholt...“ und da war es wieder dieses Wort, nein dieser Name, den sie so hasste. Dennoch nickte sie lächelnd: „Das hab ich doch gern gemacht. Mach dir bitte keine Sorgen!“ „Wenn es meinem Engel schlecht geht, muss ich mich doch um ihn kümmern sonst kann er irgendwann nichts Gutes mehr für mich tun!“ Izzy drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Chaya löste sich leicht: “Wo ist dein schatz überhaupt?“ erkundigte sie sich und sah sich um wie ein Kind das man bei etwas verbotenem erwischen könnte. „Carly? Die unterhält sich mit Mikel!“ erwiderte er und nahm ein Schluck aus seinem Glas, das nur noch halb mit Jägermeister gefüllt war. Die Blondine überlegte einen kurzen Moment und entschloss sich es jetzt noch mal zu versuchen. Jetzt war die einzige und letzte Möglichkeit hier wegzukommen: „Izzy, es tut mir echt leid. Aber ich muss los, ich fahre noch 4 Stunden und muss morgen ab 9:00uhr im Laden sein!“ sagte sie und schaute ihn schuldbewusst an. Zum einen war es eine dreiste Lüge und sie log ihn nie an, zum anderen tat es ihr wirklich leid ihn an seinem Geburtstag allein lassen zu müssen, aber er hatte ja Carly und ihr Fehlen würde daher wahrscheinlich nicht viel ausmachen. Er sah sie entsetzt und enttäuscht an: “Was? Das kannst du nicht machen Chaya. Ich hab mich so gefreut, dass du da bist. zumal du erst meintest du könntest gar nicht kommen...“ sagte Izzy. Sie war kurz davor ihm nachzugeben, sie konnte nicht anders wenn er so war. Allerdings drängte auch alles in ihr nach Flucht, sie wollte weg. In diesem Moment kam Chris wieder und damit war jeder Fluchtversuch erfolglos gescheitert: „Also Mr. Gallegos wir freuen uns ihnen mitteilen zu können, dass wir ihnen das beste Zimmer im US-Trans-international zur Verfügung stellen können.“ Sagte er und drückte dem Amerikaner Mikels Zimmerschlüssel in die Hand. „das Zimmerpersonal ist gerade dabei und bereitet alles für ihren Einzug vor. Frühstück wird morgen um 10 Uhr serviert! Wir wünschen ihnen einen angenehmen Aufenthalt im US-Trans-International“ fügte Chris hinzu und grinste. „Hey, du bist der beste Alter!“ Izzy sprang ihn vor Freude fast an. Im nächsten Moment war er bei Carly um ihr die Neuigkeit zu verkünden. Chaya sah Chris fragend an: “Wie hast du Mikel dazu bekommen?“ fragte sie. Chris zuckte die Schultern: “Er kam von allein. Hat gemeint, er kann ja schlecht zusehen wie du vor die Hunde gehst!“ sie zog fragend eine Augenbraue hoch: „Ist der krank oder so? Oder besitzt Mikel Johnson, doch so was wie ein Herz?“ Chris nahm sie in den Arm: “ Nein er sagte. Moment ich zitiere Dafür ist sie mir eine große Packung Aspirin schuldig und ein Essen!“ Die Blonde drehte sich halb zu Chris um: “Ein Date?“ fragte sie schockiert. Chris lachte: “Nein, du musst kochen!“ beruhigte er sie. Erleichtert atmete Chaya aus: “Puh, ich dachte schon!“ im nächsten Moment gähnte sie. „Maus, du gehst jetzt ins Bett!“ bestimmte er und schob sie in sein Zimmer. Dort war es aufgrund der Party ausnahmsweise ordentlich. „Schlaf schön, ich komme auch bald. Ich helfe Richie nur eben in Mikels Zimmer.“ Mit diesen Worten war er weg. Sie sah ihm nachdenklich aber lächelnd hinterher: “Chris, du bist der Engel, nicht ich. Ich wüsste ehrlich nicht wo ich ohne dich jetzt wäre.“ Murmelte sie leise und stieg aus ihren Jeans und Top. Sie kramte in ihrer Reisetasche, die in der Ecke stand und holte ihr Schlafzeug raus. Ein schwarzes Top mit Spaghetti-Trägern und die dazu passenden schwarzen Panties. Sie zog die Panties über und stutzte mit einem Mal. Bedachte argwöhnisch das Top in ihren Händen, sie zog die Nase kurz kraus und atmete ein. Keinen Zweifel, an ihrem Top heftete der Geruch von Izzy. Eine Mischung aus Axe-Body-Spray und dem Duschgel was er immer benutzte. Das ganze wurde unterlegt mit ihrem eignen Parfüm, dennoch stach der männlich herbe Geruch eindeutig heraus. Sie überlegte einen Moment, woher das kam. Sie hatte die Sachen doch erst vor 2 Tagen gewaschen. Dann fiel ihr ein dass sie die Sachen gestern Nacht getragen hatte und in seinen Armen heute Morgen aufgewacht war, dicht an seinen Brustkorb gekuschelt. Vermutlich hatte der Seidenähnliche Stoff den Geruch angenommen. Chaya seufzte leise, zog ihren BH aus und schlüpfte in ihr Top. Als sie es gerade glatt strich, öffnete sich die Tür hinter ihr. Die Blondine fuhr herum und sah sich im nächsten Moment Carly gegenüber. Die dunkelhaarige Amerikanerin mochte sie nicht, dass wusste Chaya schon lange und konnte es sogar irgendwie verstehen. Wäre sie an Carlys Stelle würde sie das vermutlich ähnlich sehen, zumindest was sie anging. Der Freund in einem anderen Land und dann dauernd ein Mädchen bei ihm, was sie nicht kannte oder nur flüchtig. Carlys Theater wegen der Fans war Chaya allerdings schon immer schleierhaft gewesen Das gehörte nun mal einfach dazu, aber vielleicht verstand und tolerierte sie das auch nur, weil sie selbst Musik über alles liebte. Carly trat in das Zimmer um die Sachen von sich und Izzy zu packen. „Seine saubere Wäsche ist dahinten im Wäschekorb, er hat `s immer noch nicht geschafft sie wegzuräumen!“ sagte Chaya, biss sich im nächsten Moment allerdings auf die Lippen und beobachtete Carly weiter. Sie sollte vielleicht ihre Klappe halten, es war nicht wirklich gut, wenn Carly wusste das Ashlee und sie die Sachen der Jungs wuschen und hier putzten, ab und zu auch für sie packten. Carly warf ihr einen kurzen desinteressierten Blick zu, machte weiter und schwieg - Chaya zuckte die Schultern und ging an ihr vorbei um ihre Sachen in die Wäschetonne zu packen, die mal wieder überquoll. >Ich werde morgen noch waschen, bevor ich fahre. Chris und Izzy brauchen noch die Klamotten für die Auftritte< dachte sie sich und notierte es sich innerlich. Sie fühlte sich genau wie Ashlee für die Jungs verantwortlich, oft zu sehr. „Warte mal…“ Carly hielt sie mit einem mal am Arm fest und musterte sie kalt. Chaya starrte sie verwirrt an: „Was?“ Die Nasenflügel der amerikanischen Schönheit weiteten sich leicht: „Du…“ sie atmete tief ein. „…riechst nach ihm!“ stellte sie dann fest und in ihren Blick trat so was wie Hass und Wut. >Scheiße! < fluchte Chaya in Gedanken, sie wusste auch so wen sie mit IHM meinte. „Ähm…“ sie suchte nach den passenden Worten und wiedermal wünschte sie sich sehnlichst all ihre Englischen Worte wären mit einem Mal weg, so wie das ab und zu bei Izzy vorkam, wenn der sie aus der Fassung brachte. Dann war sie aufgebracht wollte was sagen und schwupp, war kein einziges englisches Wort mehr da und sie begann auf Französisch zu fluchen, was ihn zum lachen veranlasste. Das war einer der Gründe warum sie ihm so geduldig deutsch beibrachte mit wachsendem Erfolg. Frank war entzückt darüber, da Izzy sich bis dato hartnäckig geweigert hatte deutsch zu lernen im Gegensatz zu Richie, der alles verschlang was er kriegen konnte. Aber ihr Wunsch blieb ihr in diesem Fall verwehrt, weil ihr Englisch inzwischen zu gut war. Jetzt saß sie in der Patsche: >Die macht dich kalt, Chaya! Aber du konntest ja auch nicht hören…man schläft nicht mit einem liierten Kerl in einem Bett, wenn du gleich mausetot bist, ist es deine eigene Schuld!< Chayas Augen suchten instinktiv Izzys schwarzes Laken ab, auf der Suche nach irgendeinem verdächtigen Beweis, der sie entlarven könnte. Und tatsächlich entdeckte sie eins ihrer hellen Haare. „Das kann ich erklären…“ erklang nun plötzlich Chris` Stimme hinter ihr und holte sie somit in die Realität zurück. Carly wandte ihm fragend den Kopf zu und dennoch funkelten ihre Augen den deutschen bitterböse an: „Achja? Na dann, ich höre…“ schnappte sie bissig. Chris blieb allerdings die Ruhe in Person und man sah ihm nicht an das die folgenden Worte eine dreiste Lüge waren: “ich habe vorhin Izzys Handtuch, das hier noch vom duschen lag, auf ihr Top gelegt und wollte beides in den Wäschekorb zum waschen tun. Es muss den Geruch angenommen haben!“ sagte er und wandte sich dann Chaya zu: „Schatz, du solltest dich umziehen. Ich mag es nicht, wenn meine Freundin nach einem anderen Mann riecht…“ lächelte er und drückte ihr im nächsten Moment einen kurzen aber sanften Kuss auf die Lippen. Chaya war viel zu perplex um sich zu wehren oder anderweitig zu reagieren. Sie nickte nur langsam beinahe schon mechanisch und beobachtete Carly immer noch. Diese beruhigte sich: „Achso…“ knurrte diese und nahm die Tasche mit den Sachen und ging ohne eines weiteren Kommentars. Nachdem sie den ersten Schock überwunden hatte, drehte sich die Blondine um. Wütend funkelte sie Chris aus ihren Augen an, welche jetzt giftgrün leuchteten: „Sag mal geht` s dir zu gut oder so? Morgen denken die alle wir sind ein Paar, weil dieses Weib` ne Klatschbase ist…“ fuhr sie ihn nun an. „Was sollte ich denn machen?“ blaffte er zurück. „was anderes hätte sie dir eh nicht geglaubt und ich hab keinen Bock auf Stress. Erst wäre sie auf Dich losgegangen und dann hätte sie Izzy` ne Szene hingelegt. Wobei er es verdient hätte, man lässt keine anderen Frauen in sein Bett, wenn man eine Freundin hat!“ wehrte sich der 17 – jährige weiter. Chaya stemmte die Hände in die Hüfte: „Er wollte nur kuscheln, er ist einsam. Du hast deine Familie hier, er nicht! Und mal davon abgesehen, war der Kuss trotzdem total übertrieben!“ verteidigte Chaya Izzy aufgebracht. Chris war sauer: „Wäre es dir lieber gewesen, wenn sie auf dich losgegangen wäre?“ fragte er schroff, er konnte nicht verstehen wie Chaya Izzy immer noch verteidigen konnte wonach er ihre Gefühle bereitwillig mit Füßen trat und es tat ihm weh sie so leiden zu sehen. Sie zuckte die Schulter, stapfte an ihn vorbei: “Solange ich nur neben ihm schlafe und nicht mit ihm, ist doch alles in Ordnung. Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Aber mal davon abgesehen, wäre er derjenige der sich dafür vor Carly zu verantworten hätte, weil er mit ihr in einer Beziehung ist- nicht ich!“ entgegnete sie und kroch in sein Bett. Er musterte sie einen Augenblick lang, wie sie dort saß. Klein und in sich gekauert, die Arme um die Beine geschlungen, und mit gesenktem Kopf und wütend vor sich hinstarrte. Mit einem Mal verstand er es dann, ihre Wut war ein hilfloser Versuch nicht daran zu Grunde zu gehen. Ein letzter verzweifelter Schrei, sich selbst zu beschützen. Er seufzte: „Manchmal glaube ich, du hast Gefallen daran gefunden zu leiden…“ sagte er sanft Sie sah ihn mit einem Mal an und er wäre beinahe zurückgezuckt, ihre Augen die eben vor Wut noch giftgrün waren, leuchteten jetzt in einem traurigen grau: Langsam zog sie die Decke hoch: „Vielleicht, so merke ich wenigstens das ich noch am Leben bin und meine Gefühle noch nicht tot sind, denn wären sie es nicht würde ich nicht mehr Leben wollen. Ich will keine lebende Marionette sein!“ erwiderte sie leise. Ihre Antwort schockierte ihn, schockierte ihn dermaßen heftig, das er sich erstmal setzen musste. Langsam ließ er sich auf der Kante des Bettes nieder. Sah sie nach einer ganzen Zeit an: „Du liebst ihn sehr, hm?“ fragte er. Sie sah ihn nicht an, starrte auf Izzys Bett in dem er heute Morgen noch friedlich geschlafen hatte. „Er ist der einzige Grund, warum ich noch am Leben bin, warum ich noch Sinn darin sehe hier zu sein und mich zu quälen. Denn mein ganzes weiteres Leben ist sinnlos, genauso wie meine Existenz wenn du ehrlich bist….“ Er sagte eine ganze Weile nichts, ließ ihre Worte sacken, dass war harter Tobak. Irgendwann stand Chris auf: “Schlaf jetzt, Süße!“ er drückte sie sanft in die Kissen und umarmte sie noch mal, eher er das Licht löschte und das Zimmer verließ. Draußen auf dem Flur atmete er durch, allmählich wurde das beängstigend. Er wusste schon immer wie schlecht es ihr ging, aber so schlecht? Er musste dringend mit Izzy reden, doch heute nicht mehr. Dafür war dieser nicht mehr nüchtern genug und dann endeten solche Gespräche in einem Desaster. Als Chris gegen 3:30Uhr sein Zimmer betrat schlief Chaya bereits. Leise zog er sich aus und kroch lautlos zu ihr ins Bett. Nachdenklich betrachtete er die Blondine, die sich unruhig hin und herwälzte bis sie an ihn gekuschelt lag. Deutlich meinte er den Namen Izzy aus ihrem Mund hören zu können. Das Mondlicht glitzerte auf ihren Wangen. Feine Rinnsale zogen sich dort entlang, scheinbar hatte sie im Schlaf geweint, wie so oft wenn sie nicht bei dem Amerikaner war. Chris seufzte, ihn hatte das Gespräch vorhin nicht losgelassen. Sie hatte es wirklich nicht leicht. An ihrer Stelle hätte er bereits aufgegeben. Ihre Familienprobleme waren zu krass und dann auch noch eine unerwiderte Liebe für die sie aber dennoch alles tat und das nur aus einem erdenklichen Grund. Ihn glücklich zu sehen. Jede/r andere hätte in ihrer Situation versucht die Beziehung von Izzy zu zerstören, wo sie eh schlecht lief. Sie jedoch nicht, eher im Gegenteil. Sie ermutigte ihn zu immer neuen Taten, wenn Carly sauer war. Zu immer neuen Verrücktheiten, die Carly liebte. Chaya gab sich damit zufrieden mit Izzy befreundet zu sein. Sie war darum bemüht ihn glücklich zu sehen, auch wenn das selbst bedeutete, dass sie litt. Irgendwie bewunderte Chris sie für die Stärke Carly jedes Mal aufs Neue in Izzys Arme zu treiben, selbst allerdings daneben zu stehen und sich still und leise an jene Stelle zu wünschen. Nichts sehnlicher als das. Der Blondschopf rutschte ein Stück hinunter, zog die Decke bis zum Kinn und war im nächsten Moment über seinen Gedanken eingeschlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)