My broken wings von abgemeldet (KouKou) ================================================================================ Kapitel 6: Thank god we're together ----------------------------------- Kouji saß am Bett seines Bruders und schlief. Nach Stunden hatte er endlich die Ruhe gefunden einzuschlafen und einige Sorgen zu vergessen. Es war eine große Last, die von seinen Schultern genommen wurde, dass Kouichi es überleben würde. Warum hatte er das überhaupt gemacht? Dachte er denn gar nicht daran, dass so ein Verlust seinem Bruder noch mehr weh tun würde? Aber… noch mehr als was? Als Kouichi unglücklich zu sehen… und zu spüren, dass er sich immer weiter zurückzog. „Was ist hier los?“, fragte Kouichi, er riss Kouji damit aus dem Schlaf, „wieso bin ich hier? Wieso bin ich noch hier?!“ Kouji sah die Tränen seines Bruders, es war für ihn, als würde ihm jemand in die Magengegend schlagen. „Was soll diese Frage? Ich habe dich gefunden“, er versuchte möglichst ruhig zu bleiben, „du lebst noch… das ist alles, was zählt!“ „Warum hast du mich nicht sterben lassen?!“, schrie der Ältere, „dann wär alles vorbei gewesen! Dann… wär alles anders!“ „Ja, es wäre anders!“, jetzt konnte Kouji sich nicht mehr zurückhalten, „wir brauchen dich… du bist so wichtig für uns alle… Mom, Dad, deine Mutter… unsere Freunde und vor allem für mich!“ Kouichi weinte immer heftiger, er konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte. Er sollte für irgendjemanden wichtig sein? Warum kümmerte sich dann niemand um ihn? Seine Mutter musste immer von ihm gepflegt werden, seinen Vater sah er nur ganz selten und Koujis Stiefmutter sah ihn auch nur als Anhängsel… und ihre Freunde?! Die unternahmen zwar manchmal was mit ihm, aber dabei ignorierten sie ihn fast durchgehend… wenn sie mit jemandem sprachen, dann mit Kouji. Wer brauchte also Kouichi Kimura? Warum hatte er sonst sterben wollen? Es war nicht nur wegen Kouji, der seinen Bruder zwar mochte, aber nicht das gleiche für ihn fühlte, nicht dieses ständige Verlangen nach Anwesenheit, nach Zusammensein… er wollte seinen Bruder nicht immer im Arm halten und… „Ihr braucht mich doch gar nicht.. ihr könnt auch gut ohne mich leben!“, schluchzte Kouichi… er wollte einfach aufhören zu existieren. „Wir brauchen dich wirklich!“ „Das hört sich aber nicht sehr überzeugend an…“ „Na gut… ich brauche dich!“ „Weil wir Zwillinge sind? Du hast über die Hälfte deines Lebens ohne mich gelebt… es geht auch ohne mich…“ Kouji war den Tränen nahe. Wie sollte er seinem Bruder erklären, dass er ihn wirklich nicht verlieren wollte? „Weißt du was, Kouji? Wir sind so verschieden…“ „Wie meinst du das?“ „Du willst mich nicht verlieren, weil du denkst, dann würde etwas fehlen. Aber ich… ich will eigentlich für immer an deiner Seite sein. Nicht nur als Bruder oder bester Freund. Ich will dich für mich ganz allein… das Bedürfnis dich zu sehen ist manchmal so stark, dass ich ganz hibbelig werde und einfach versuche mich abzulenken…“ „Was?“, Kouji sah ihn fragend an. Was sollte das werden? Ein schlechter Liebesroman? „Kouji… ich kenne dich. Deine Schwachstellen… deinen Körper… und das möchte ich alles für mich haben!“ „Das hört sich ja fast so an, als wäre ich nur ein Gegenstand für dich!“ „Nein!“, wieder schrie er, wurde aber sofort wieder leiser, „ich habe dir doch schon gesagt, dass ich dich liebe.“ Da war es wieder, dieses Wort: „lieben“. Kouji wusste nicht, was er sagen sollte, was er machen sollte. Er musste doch irgendwie reagieren, sein Schweigen würde es nicht besser machen. „Ja… das ist wirklich schön für dich“ « Ich Idiot », dachte Kouji, « da hätte ich ja gleich sagen können: Das beruht aber nicht auf Gegenseitigkeit. » „Kouji, würdest du bitte gehen…“ „Nein, ich werde hier bleiben und auf dich aufpassen.“ „Ich bin doch kein kleines Kind mehr! Ich will dich einfach nicht mehr sehen… immerhin liebst du mich ja nicht. Nicht mal wie man einen Bruder eben liebt.“ Schon wieder! Warum verspürte Kouji immer diese Schläge im Magen, wenn sein älterer Bruder so etwas sagte? „Ich bleibe hier!“, er legte seinen Kopf an Kouichis Seite, „ich werde jetzt schlafen!“ Kouichis blieb still, sollte der Jüngere doch machen, was er wollte… das sollte ich eigentlich nicht weiter stören. Kouji hatte die Augen zugekniffen, es war eine Art, sich endlich ein wenig abzulenken. Aber es gelang ihm nicht. Er hörte seinen Bruder, spürte ihn, roch sein Shampoo und sein Aftershave. Kouji wunderte sich. Warum schlug sein Herz auf einmal so schnell? Eigentlich war das doch normal… in den letzten drei Wochen hatten sich die beiden ein Bett geteilt und sie hatten den jeweils anderen immer ganz nah bei sich gehabt. Langsam öffnete Kouji seine Augen, er war verwirrt. Was war das, was er da gerade erlebt hatte? Wie ein Blitz, der durch ihn zog und ihm klarmachte, dass Kouichi für ihn nicht nur sein Bruder war. „Nii-san…“, sagte er vorsichtig. Er erschauderte bei dem Wort. Wann hatte er ihn das letzte Mal so genannt? „Was ist?“, Kouichi drehte seinen Kopf zu Kouji und sah ihn fragend an. „Ich…“, Kouji wusste nicht was er tat. Noch bevor er seine Situation richtig begriffen hatte, spürte er, wie er seinen älteren Bruder griff und zärtlich küsste. ~~~~~~~ Im Endeffekt finde ich, dass Kouichi ein bisschen Emo ist, oder? aber als ich die FF letztes Jahr im Mai oder so geschrieben habe, wusste ich noch gar nicht, was ein Emo ist... egal. Vielen Dank fürs Lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)