Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 018 - Vergangenheit --------------------------- Daishi und Kai stießen fast mit Koichi und Gackt zusammen, die offenbar auf dem Weg weiter ins Haus waren, entweder ins Bad oder deren Zimmer. Ich hielt deren Zimmer für wahrscheinlicher. Nackt durchs Haus zu laufen wäre doch etwas gewagt… Zumindest dachte ich das. Yoshiki führte mich ein wenig durch das riesige Gebäude. Ob ich mich darin wohl zurechtfinden würde? Ich bezweifelte es stark. Ich fand mich ja oft nicht einmal in meiner Universität zurecht und landete grundsätzlich im falschen Raum. In dem größten Raum, offenbar eine Art Gemeinschaftssaal oder Speisesaal (Saal trifft es wirklich genauestens!), ließ ich mich dann auf einen Stuhl fallen. Mein Magen knurrte verräterisch und Yoshiki, der machte es sich mir gegenüber bequem, fragte mich aus, nachdem er mir einen Apfel hingehalten hatte. Jetzt saß ich hier, im Speisesaal unseres Gefängnisses und versuchte meine Lebenssituation möglichst so darzulegen, dass ich verstanden wurde (Und jetzt sagt, nicht, das wäre doch einfach. Ich bin keine Muttersprachlerin in Englisch und Yoshiki ebenso wenig!). Irgendwie schaffte ich es aber dennoch. Nach nicht allzu langer Zeit hatten sich noch andere zu uns gesellt und hörten mir zu. Ich fand meine Ausführungen nicht wirklich interessant, doch wurde ich sogar öfters aufgefordert mir unwichtige Details genauer zu erzählen. Die Zeit verging recht schnell und bald hatte ich 20 oder 30 Leute um mich sitzen, die mir zuhörten. In gewisser Weise war es angenehm das hier zu erzählen. Im Flugzeug hätte mir der Überbiss garantiert mehrfach gesagt, ich solle die Klappe halten. Es war schon erstaunlich, dass es so ruhig war. Ich sprach nicht lauter als normal und alle hörten zu. Wer mir alles zuhörte wusste ich schon gar nicht mehr, da oft mehrere Leute gleichzeitig kamen, manche bemerkte ich nicht einmal. Als ich endlich zu Ende war mit meiner Erzählung (warum zur Hölle wollten die alles über mich wissen? Ich war absolut uninteressant!), zog langsam ein angenehmer Duft durch den Raum. Wie lange ich wohl erzählt hatte? Es musste ziemlich lang gewesen sein, wenn die schon anfingen zu kochen. Was mich allerdings viel mehr interessierte: Wer kochte? Und außerdem, es roch VERDAMMT gut. Es machte sich nun wirklich bemerkbar, dass ich die letzten Tage nichts gegessen hatte. Mein Magen rumorte immer lauter und ich hoffte nur, dass es nicht allzu vernehmlich war. Ein paar Leute standen auf und fingen an die Tische zu decken. Offenbar war alles gut organisiert. Ich war beruhigt. Zumindest dafür hatte mindestens einer hier Talent. Vor meine Nase wurde ein Teller geschoben, gefolgt von Besteck und Gläsern. Wer hatte das alles organisiert? Meine Augen wanderten über die Anwesenden. Anscheinend wusste jeder, was er zu tun hatte, doch als ich gerade aufstehen wollte, hielt Yoshiki mich zurück und setzte sich neben mich. „Don’t worry. We’ve been doing this the entire week.“ Sein Lächeln war einfach beruhigend, also nickte ich. „Who organized all this?“ fragte ich dann. Es war einfach unglaublich. Keiner beschwerte sich. Entweder war es Yoshiki selbst, denn genug ansehen hatte er bei allen hier oder… Ich kam gar nicht dazu meine Gedanken zu Ende zu bringen. „On the 1st day it was a complete mess. All of us were hungry and upset.“ Yoshiki fand die Erinnerung offenbar amüsant. “Now we’re taking terms in cooking.“ Er sah sich um. Sein Blick blieb an einer Person quer durch den Raum hängen. „I never knew he had such talents.“ „Who?“ Meine Augen folgten Yoshikis Blick. Mir klappte der Kiefer runter. “Tsuyoshi-san?” „As I said…“ Sein Lächeln wand sich mir wieder zu. Abwegig war wohl untertrieben. Tsuyoshi, der sich (fast) immer (ähnlich wie Miyavi) ziemlich kindisch benahm, sollte das hier organisiert haben? Ich ließ meinen Blick über die anderen Anwesenden gleiten. Keiner beschwerte sich, dass er/sie nicht da saß, wo er/sie wollte, keiner meckerte über das Essen, es schien alles in Ordnung zu sein. Yoshiki riss mich aus meinen Gedanken. „You need to get up if you want to eat.“ Ich nickte und folgte mit meinem Teller an das andere Ende des Raumes. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)