Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht? von CO_B-chan ================================================================================ Kapitel 151 - Nervlich am Ende ------------------------------ Genervt saß Thomas bei der Arbeit. Seine Kollegin hatte ihn nun zum x-ten Mal gefragt, was denn los sei und seine Laune verschlechterte sich rapide. Er dachte, er hätte ihr zu verstehen gegeben, dass sie nicht mehr nachfragen sollte. „Thomas? Sagen Sie doch was!“ forderte sie gerade wieder. „HÖREN SIE ENDLICH AUF!!!“ brüllte er die Frau an, stand auf und verließ das Büro. Seine Gefühle kochten über, ließen heiße Tränen der Verzweiflung über seine Wangen laufen. Trotz allem fand er den Weg in den Aufenthaltsraum, verkroch sich neben der Couch und legte müde den Kopf auf die Arme, die er auf die angezogenen Knie gelegt hatte. Mussten die immer und immer wieder nachfragen? Er würde schon etwas sagen, wenn er denn wollte. Am frühen Nachmittag wurde er von einem befreundeten Mitarbeiter gefunden, der ihn nach Hause verfrachtete. Thomas hatte protestieren wollen, war jedoch auf taube Ohren gestoßen, da sein Verhalten vollkommen atypisch war. Jetzt stand er also hier vor seinem Elternhaus, versuchte verzweifelt nicht zu flennen und scheiterte kläglich daran den Klingelknopf zu betätigen. „Was ist denn mit dir los?“ fragte Manfred, während er die Klingel betätigte. „Ich kann nicht mehr!“ leise und doch so bestimmt kamen die wenigen Worte über seine Lippen. Er fühlte sich miserabel. „Manfred! Thomas!“ wurden sie erstaunt empfangen. „Hallo Elsa.“ Manfred schob den Sohn des Hauses vor sich her, die Treppe hinauf und in sein Zimmer. „Ruh dich aus, okay?“ Der nickte nur und ließ sich auf sein Bett fallen, wo er auch ziemlich schnell von den Fängen des Schlafs umfangen wurde. Manfred wartete allerdings nicht so lange. Er ging wieder in das Erdgeschoss, setzte sich zu Elsa. „Es nimmt ihn also doch sehr mit.“ Sie stellte ein paar Gläser auf den Tisch. Manfred nickte nur. Griff sich das eine Glas, starrte darauf. „Er will es nicht zeigen, frisst es zu sehr in sich hinein.“ „Ich weiß. Er hört nicht auf mich.“ Elsa schüttelte den Kopf. „Wie könnte man ihn denn dazu bringen sich einmal auszusprechen?“ Der Inhalt des Glases musste interessant sein, dass die beiden ihn so intensiv musterten. „Das hat bisher nur Juliane geschafft…“ Unsicher sah Elsa auf. „Entschuldige. Ich weiß selbst nicht weiter.“ „Verständlich. Wenn Sie reden wollen…“ „Danke. Ich bin nicht halb so verzweifelt wie Thomas.“ Sie holte tief Luft. „Sie sollten sich ebenfalls aussprechen.“ Er lächelte schief. „Das sagt sich von außen immer leicht, ich weiß.“ „Es geht schon, danke.“ Sie lächelte, oder versuchte es zumindest. „Wenn Sie möchten, ich stehe immer zur Verfügung.“ „Danke, Manfred, doch Thomas braucht Sie wesentlich dringender als ich.“ „Wenn Sie meinen.“ Manfred stand auf. „Unser Chef meinte, er sollte sich ausruhen. Er hat jetzt Zwangsurlaub, sagen Sie ihm das bitte, wenn er aufwacht.“ Elsa nickte unsicher, begleitete den jungen Mann zur Tür und hoffte, dass der Alptraum bald enden würde. Sie wollte doch nur ihre Tochter in Sicherheit wissen, war das so viel verlangt? Traurig starrte sie in den lächerlicherweise strahlend blauen Himmel, der von vereinzelten Schäfchenwolken bevölkert war. Sie hatten den Antrag auf Beurlaubung noch nicht abgeschickt, irgendwie sträubte sich etwas in Elsa dagegen, doch Thomas würde den am nächsten Tag bestimmt wegbringen. Er fühlte sich verantwortlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)