Antarctica - im Herzen des Eises von Ryucama (eine Sammlung von Oneshots, zu einer durchgehenden Story zusammengefasst) ================================================================================ Kapitel 3: Verbrechen --------------------- Nun also das erste Kapitel, in dem Cesaja nicht dabei ist. Mal sehen, ob ich das kann - Cesa ist mir mittlerweile recht vertraut in den Verhaltensmustern. ^^ ich gebe zu, ich hab mich sehr auf den Kleinen fixiert. Na ja... Hauptcharaktere: Chargal (36 Jahre alt, Fähigkeiten: Gestik/Empathie 2.Grades, Rang: General), Lucarna (8 Jahre alt, Fähigkeiten: n. bekannt, Besonderes: wurde kurz zuvor geprüft) Das Kind saß auf der Wiese in der Kristallhalle und weinte. Chargal beobachtete den kleinen Jungen eine Zeit lang, dann trat er über den kleinen Hügel hinweg zu ihm hin. "Warum weinst du?" Er ließ sich neben dem Kind nieder. Der Kleine sah mit tränenverschmiertem Gesicht zu ihm auf. "Ich muss Antarctica verlassen!" Er sah zu dem Gedenkstein, in dessen Schatten er hockte, hinauf. "Mein Vorfahre war es, der Antarctica aufgebaut hat. Mit mir endet die Linie - wenn ich Antarcica verlasse, dann..." Chargal hielt unbewusst den Atem an. "Du bist Alphan Maggiores Urenkel?" Das Kind nickte und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen. "Und du hattest nie... das Talent?" Wiederum ein Nicken, dann begann der Junge wiederum zu weinen. "I-hich will hier nicht weg!" Chargal legte ihm mitfühlend die Hand auf die Schulter. Er als Empath spürte die Trauer des Jungen nur allzu deutlich. Doch im selben Moment spürte er noch etwas anderes. Ressourcen, die in dem Kind ruhten! Weniger bezüglich seiner Fähigkeiten, diese waren tatsächlich gering, aber es war noch etwas anderes vorhanden, etwas, nach dem Chargal lange gesucht hatte. Der General jubelte innerlich auf. So viel Potenzial! "Sag mal, Kleiner, was würdest du dazu sagen, wenn ich dir helfen würde?" Die Augen des Kindes richteten sich auf Chargal und begannen zu schimmern. "Könnt Ihr mir denn die Kraft geben, hierzubleiben?" Der General nickte. "Aber dafür möchte ich etwas von dir. Und zwar...nein, hör mir erst zu, bevor du zustimmst, das ist wichtig! Also, ich möchte, dass du mir Körper und Geist zur Verfügung stellst!" Der Junge zögerte. Sehr gut. Chargal setzte nach: "Überlege dir das gut. Was ich von dir verlange, ist nichts, was man leichtfertig geben sollte." Er erhob sich. "Ich komme morgen wieder. Teile mir dann deine Entscheidung mit." Dann ging er, wissend, dass der Kleine ihm mit großen Augen nachsah. Die Tränen waren vergessen. Am nächsten Tag, als Chargal wiederkehrte, sah er das Kind - Lucarna hieß der Junge, hatte er herausgefunden - wieder auf der Wiese im Schatten des Steines sitzen. Chargal richtete den Blick nach oben auf das Kristalldach, worauf eine dünne Schneeschicht lag, die im Laufe des Tages weggefegt werden würde, damit das zerbrechliche Dach keinen Schaden nehmen konnte. In diesem Moment sah ihn das Kind und näherte sich ihm etwas zurückhaltend. "Kommandant Chargal?" Chargal lächelte. Ich bin scheinbar nicht der Einzige, der sich informiert hat, Lucarna Maggiore?" Das Kind grinste. "Scheint so. Ich... ich möchte, dass Ihr mich zu einem Mage macht. Und dafür... werde ich mich Euch zur Verfügung stellen." Der General nickte. "Ich verstehe. Dann möchte ich, dass du mich jetzt zu deinen Eltern bringst, damit ich alles mit ihnen regeln kann." Der Junge seufzte. "In Ordnung. Dann folgt mir, bitte..." Es war ein harter Kampf gewesen, doch schlussendlich hatte Chargal Lucarnas Eltern überzeugt, dass es das beste für den Jungen war, ihn in Chargals Obhut zu geben. Jetzt lag das Kind auf einer flachen Liege in Chargals unterirdischen Labor. Der General lächelte. Das Image eines verrückten Wissenschaftlers wollte er sich nicht antun, aber es gab einen Traum, den er verwirklichen wollte. Und dafür brauchte er Lucarna. Die Computer errechneten, wie die Strahlung beschaffen sein musste, um Lucarnas Fähigkeiten zu maximieren. In Kombination mit gewissen - für Kinder ganz gewiss nicht geeigneten Medikamenten und von Chargal entwickelten chemischen Mitteln würde sich Lucarna verändern und zugleich sowohl enorme Mage-Fähigkeiten entwickeln, als auch seine verborgenen Ressourcen für weitere Forschung offenlegen. Chargal lächelte - ein so wertvolles Forschungsobjekt wie Lucarna fand man sehr, sehr selten! Das Projekt verlief gut. Der Junge lag in der Kammer, starke Medikamente wurden über dicke Nadeln und Schläuche in seinen Körper geleitet. Jetzt musste nur noch die Wirkung einsetzen! In diesem Moment schrie das Kind auf, begann sich auf dem Tisch zu winden. Chargal beobachtete das Leiden des Jungen mit gezwungen ausdrucksloser Miene. Es war notwendig, dass Lucarna das hier durchmachte - und zurück konnten sie ohnehin nicht mehr. Lucarna würde es überleben, hoffte Chargal. Und tatsächlich, nachdem sich die Strahler wenig später abgeschaltet und sich die Medikamentenbehälter entleert hatten, lag das Kind ruhig da. Der General wartete ab, bis die Strahlung neutralisiert und der Raum strahlungsfrei war, dann betrat er das Zimmer und legte die Hand auf Lucarnas zitternden Körper. "Es wird Zeit, Luca. Komm, versuche aufzustehen! Du kannst es!" Bebend gehorchte der Junge. Er zitterte so stark, dass Chargal ihn stützen, schließlich tragen musste, ehe sie das schmale Bett, das im Labor stand, erreichten und der General das vollkommen erschöpfte Kind ablegen konnte. Chargal besah sich derweilen die Daten, die der Computer am Ende der Prozedur ausgespuckt hatte. Überrascht registrierte er, dass Lucarna große telekinetische Fähigkeiten besaß - und offenbar die Kraft, Geister und dergleichen zu rufen. Leider also nicht das erhoffte Ergebnis. Aber das Potenzial war da und Lucarna und seine Eltern hatten zugesagt, dass Chargal an dem Jungen forschen durfte. Kurz schüttelte der großgewachsene Mann den Kopf. Lucarna war verkauft worden. Er wollte gar nicht wissen, wie es der Junge in ein paar Jahren sehen würde, wenn Chargal ihn nicht gehen ließ. Er würde sich einiges ausdenken müssen, Lucarna vielleicht mit noch mehr Macht locken müssen. Denn eines war dem General bereits klargeworden: Lucarna strebte nach Kraft, nach immer größerer Macht. Er seufzte. Also würde er versuchen, sie dem Jungen zu geben. Um jeden Preis... im Sinne der Forschung. so, das war es also schon wieder. Chargal zeigt sein wahres Gesicht. Von wegen der "harmlose" General, nein, hier haben wir einen knallharten Forscher, der auch nicht davor zurückschreckt, ein Kind für seine Zwecke zu missbrauchen. Wo das noch hinführt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)