Feelings can change von SesshomaruFluffy (Wenn Hass zu Liebe wird... Inu&Sess) ================================================================================ Kapitel 8: ~Erkenntnis, Gespräche und ein Kuss~ ----------------------------------------------- Der Wind rauschte in den Bäumen, einige Blätter fielen zu Boden. Ansonsten war es recht still auf der Lichtung. Keiner sagte auch nur ein Wort. In den Gesichtern der Menschen stand die Fassungslosigkeit über das, was gerade eben geschehen war. Niemand konnte so wirklich glauben, dass es ausgerechnet Sesshomaru gewesen war, der sich für Inuyasha geopfert hatte. Der Inu-Youkai lag nun schon ein paar Minuten im feuchten Gras und rührte sich nicht. Die Seelensammler hatten sich so schnell wie sie auch gekommen waren wieder zurückgezogen. Der Halbdämon hockte schweigend neben dem Lord des Westens. Er hatte ein paar vereinzelte silberne Haarsträhnen seines eigentlich verhassten Bruders in die Hand genommen und betrachtete sie. "Inuyasha...?" Er hörte noch nicht einmal Kagomes Stimme. Alles um ihn herum war dunkel und leer. Die Erkenntis, dass er sich in Sesshomaru verliebt hatte, war nun stärker als je zuvor. Er musste gegen den Drang ankämpfen, laut aufzuschreien. In seinem Leben hatte er eine Liebe nach der Anderen verloren. Jetzt stellte sich heraus, dass er vom anderen Ufer war und schon verlor er wieder jemanden, bevor er ihm die Liebe gestehen konnte. Es war zum Verzweifeln! Raouls Lachen holte ihn schließlich in die Wirklichkeit zurück. Es war das wohl kälteste Lachen, das er jemals gehört hatte. "Du siehst aus wie eine trauernde Witwe! Zum Totlachen!" "... Sei still." "Wie war das? Fängst du doch nicht an zu heulen?" Inuyasha erhob sich. Seine Augen hatten einen leicht rötlichen Glanz angenommen. "Du verachtungswürdige Kreatur! Ich bringe dich um!!" Raoul konnte gerade noch so sein Schwert zwischen sich und dem wildgewordenen Hanyou bringen. Stahl prallte auf Stahl. Es knirschte unerwartet. Ein Riss, der durch den heftigen Hieb Tessaigas entstanden war, bildete sich auf Raouls Klinge. >Was? Wie ist das möglich? Selbst Sesshomarus Schwert konnte nicht gegen mein Höllenschwert bestehen! Warum schafft das ein erbärmliches Halbblut in ein paar Sekunden?< Er wich zurück und musterte den Weißhaarigen. Etwas war anders als vorhin. Dieser Bastard fixierte ihn regelrecht und seine Aura wirkte nun viel dämonischer. Lag das etwa an dem Wutausbrch? Etwa, weil er dessen Bruder getötet hatte? Unsinn, Mitleid existierte unter Dämonen nicht. Selbst ein Halbdämon war dazu nicht im Stande. Oder doch? "Du bist seltsam. Die meisten Gegner hätten längst aufgegeben. Aber du kämpfst weiter... Warum?" Inuyasha knurrte ihm die Antwort entgegen: "Weil du ein Arschloch bist, das hilflose Menschendörfer zerstört! Außerdem lasse ich mich nicht von so einem wie dir töten! Und nun: Kaze no Kizu!!!" Raoul schluckte. Diese Windnarbe war deutlich größer als die Letzte. Sein Schwert gab warnende Geräusche von sich, als es mühsam die Energie aufsog. Der Riss wurde breiter und etwas Youki strömte daraus hervor. "Was ist denn los? Ist dein Spielzeug kaputt? Das tut mir aber Leid, nämlich gar nicht!" Wieder griff Inuyasha ihn an. Raoul hatte keine Gelegenheit zum Gegenangriff. Er konnte nur die Schläge abwehren. >Wo nimmt dieses Baby nur seine Kraft her? Ist es Mitleid? Wut? Hass? Nein, was ist es nur?< Die unfreiwilligen Zuschauer waren nicht weniger erstaunt. Inuyasha schlug nicht blind drauflos, er zielte auf den Riss der gegnerischen Waffe. So eine Technik war man höchstens von Sesshomaru gewöhnt. "Ist er... tot?" fragte Rin, die sich nun neben den Silberhaarigen setzte. "Hm. Er atmet noch, wenn auch etwas flach." stellte Sango fest. Auch Kagome beäugte den Inu-Youkai. Sie hatte eine Vermutung, warum die Brüder sich nicht mehr stritten und Seite an Seite kämpften. Es war wie gesagt nur eine Vermutung, aber sie erklärte Inuyashas plötzlichen Kampfstil und Sesshomarus Aufopferung dem Jüngeren gegenüber. Ein wissendes Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Ich denke, dass Tenseiga ihn vor dem Tod bewahrt hat. Aber seine Seele ist..." meinte Miroku währenddessen. "Aber, aber...! Sesshomaru-samas Seele ist doch...!" Jaken fand keine passenden Worte. Ratlos starrte er auf seinen Meister herab. Ein lauter Aufschrei lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zu den Kämpfenden. Verblüfft stellten sie fest, dass Raoul auf dem Boden lag und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das rechte Bein hielt. Blut lief an seiner Hand herunter, die er auf die Wunde presste. "So, jetzt stirb!" fauchte der Hanyou und holte zum letzten Schlag aus. "Warte, Inuyasha!" Er hielt verwirrt inne. Kagome trat neben ihn. "Wenn wir ihn töten, dann kann er uns nichts über Sesshomarus Zustand sagen. Immerhin lebt dein Halbbruder noch." sagte die Miko. "... Du hast es gehört. Wie kann man ihm helfen?" Raoul schaute wütend zu den beiden auf, dann drehte er den Kopf zur Seite. "Leck mich doch." zischte er. "Nein, danke. Sag mir lieber, wie ich Sesshomaru helfen kann. Rede!!" Kein Wort. Nichts. Schweigen. Inuyasha verlor die Geduld. Ein feiner Schnitt auf dem anderen Bein, war wenige Sekunden später das Resultat. Raoul biss sich auf die Unterlippe, um nicht erneut aufzuschreien. Jetzt hielt er sich beide Beine. "Ich kann noch fieser sein." knurrte der Hanyou. "Wie wäre es mit einem Deal? Du sagst uns, was wir wissen wollen und im Austausch lassen wir duch laufen?" schlug Kagome vor. Perplex sahen sie alle an, selbst Raoul schien sprachlos zu sein. Dann nickte er jedoch. "Solltest du uns anlügen, dann bist du des Todes." warnte Inuyasha. "Schon klar." grummelte der Schwarzhaarige. "Also?" meinte die Miko. "... Deinem Halbbruder wurde die Seele geraubt. Es gibt nur einen einzigen Weg, um dies rückgängig zu machen. Du musst die Quellen der Seelensammler aufsuchen und seinen Körper in das eiskalte Wasser tauchen." Eine kurze Pause trat ein. "Eiskaltes Wasser? In einer Quelle?" fragte Miroku verwundert. "Ja. Seelen werden kalt, wenn sie mit Gewalt vom Körper getrennt werden. Ich rate dir, Hanyou, dass du lieber nicht mit dem Wasser in Berührung kommen solltest, weil du dann ebenfalls deine Seele verlieren würdest. Es hat übrigens noch keiner geschafft, die passende Quelle zu finden." "Es gibt also mehrere?" erkundete sich Sango. "Ein paar Hundert." ergänzte Raoul. Ein Seufzen ging von allen aus. Das konnte ja heiter werden... "Fein, dann gehen wir. Raoul, wir halten unser Wort." sagte Kagome. Er erwiderte nichts, sondern sah zu, wie Inuyasha seinen Bruder auf Kiaras Rücken hievte. Schließlich verschwand die Gruppe und ließ ihn einfach auf dem Boden liegen. "Ha, ha, ha, ha!" Er fing an zu lachen, während er sich hoch quälte. "Meine Rache wird grausamer sein, als ihr Narren sie euch vorstellen könnt!" Sein kaltes Lachen hallte über die Lichtung und schreckte ein paar Vögel auf. Aber davon bekamen unsere Freunde nichts mit. "Das ist Selbstmord!" "Ich gehe trotzdem alleine." "Sango hat Recht. DAS ist Selbstmord." "Miroku, halte dich da raus." "Darf ich auch was sagen?" "NEIN! Sei still, Jaken!" Sie stritten sich jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde. Aber Inuyasha wollte immer noch alleine zu den Quellen gehen. Er war stur und hörte einfach nicht auf den wesentlichen Punkt, der dagegen sprach: Zu gefährlich. "Denk doch mal nach. Zusammen sind wir mehr und können besser auf Sesshomarus Körper aufpassen." versuchte Sango es ein letztes Mal. "Lasst ihn gehen." Alle schauten auf. Das war Kagomes Stimme gewesen!? Die Miko kam gerade aus der kleinen Holzhütte, die mitten im Wald stand. "Rin ist neben ihm eingeschlafen." erklärte sie ruhig. "Er soll alleine gehen? Gerade du sagst das?" stotterte die Dämonenjägerin. Ein stummes Nicken war die Antwort. "Wieso?" fragte selbst Shippo. "... Inuyasha, komm mal kurz mir, ja?" Kagome erhob sich, der Hanyou tat es ihr gleich. Die Zwei verschwanden hinter den Büschen und Sträuchern. "Was ist?" fragte er und konnte seine Nervosität dabei nicht verstecken. Sie lächelte schwach. "Du... magst ihn, richtig?" Inuyashas Gesicht war plötzlich sehr ernst. "Wie kommst du darauf?" "Ich bin nicht blind. Sage mir bitte die Wahrheit." Sie setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm. "Ja." war seine schlichte Erwiderung. Dann wich er ihrem Blick aus. "Ich habe es befürchtet. Deshalb warst du so... anders." "Es tut mir Leid." hauchte er. "Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Da gibt es nichts zu entschuldigen. Es tut trotzdem irgendwie weh." "Kagome..." Inuyasha zog sie in seine Arme. Es war eine freundschaftliche Umarmung, nicht mehr und nicht weniger. Er hatte sein Herz bereits vor ihr verschlossen. Da war keine Wärme mehr, geschweige denn Geborgenheit. Es war einfach nur eine Umarmung. "Schon gut." Sie drückte ihn mit sanfter Gewalt von sich weg. "Erwidert er deine Gefühle?" "... Bisher nicht." gestand er. "Das wird schon noch. Wie gesagt, man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Das braucht Zeit. Du solltest morgen aufbrechen. Ich frage Sango, ob sie dir Kiara leiht." Die Miko drehte sich weg, damit er ihre Tränen nicht sehen konnte. Aber er roch es sehr wohl. "Ich... Kagome..." "Geh zu ihm. Ich rede mit den Anderen." Sie ging, ließ ihn einfach stehen. Bedrückt betrat er die Hütte. Rin schlief wirklich direkt neben dem Inu-Youkai. Mit einer Sanftheit, die man dem Halbdämon nicht zugetraut hätte, strich er seinem Bruder eine Strähne aus dem Gesicht. Aus irgendeinem Grund liebte er es, das seidenweiche Haar zu berühren. >Oh Gott! Ich benehme mich echt wie ein schwuler Volltrottel!< stellte er geschockt fest und ließ von den Haaren des Älteren ab. So leise es ihm möglich war, setzte er sich auf die linke Seite, die nicht von Rin belagert wurde. Er verschränkte die Arme vor der Brust und legte Tessaiga neben sich auf den Boden. Dann starrte er geistesabwesend seinen Sesshomaru an. >Habe ich ihn gerade als mein Eigentum abgestempelt? Zum Glück ist er bewusstlos und kann nebenbei keine Gedanken lesen...< Er musste über seine eigene Selbstironie schmunzeln. Eigentlich war es eine einseitige Schwärmerei. Konnte man das überhaupt als Liebe bezeichnen? Eine Zeit lang hatte er daran gedacht, den stolzen Inu-Youkai einfach hinter einen Busch zu ziehen und... Den Gedanken hatte er aber schnell abgelegt. Er wollte nicht nur den Körper seines Bruders, sondern auch sein Herz. Dafür würde er sich ganz schön ins Zeug legen müssen, aber das war es ihm wert. Wenn er Sesshomaru rumkriegen würde, dann hätte er wohl den treusten Gefährten der Welt... >Nanu?< So in Gedanken versunken, hatte er nicht bemerkt, dass er immer weiter zu dem Silberhaarigen gerückt war. Ihre Gesichter waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Fast schmerzhaft schnell hämmerte Inuyashas Herz gegen seine Brust, während sein Mund ganz trocken geworden war. Er schielte zu Rin rüber, die aber tief und fest schlief. Sollte er es wagen? Er hatte Sesshomaru bisher zweimal geküsst. Das erste Mal, als er ihn wiederbeleben musste und das zweite Mal, als er ihm den Sinn der Liebe verdeutlichen wollte. Im Nachhinein musste er sich eingestehen, dass er zu dem Letzten kein Recht gehabt hatte. Immerhin hatte er kaum Ahnung von solchen Dingen. Doch dann eroberte ein >Scheiß drauf!< seine Gedanken. Er senkte seine Lippen auf die des Älteren. Erschreckend kalt waren sie. Raoul hatte scheinbar nicht gelogen. Wenn Sesshomarus Lippen dermaßen kühl waren, dann traf das auch bestimmt auf dessen Seele zu. Trotzdem genoss er die Nähe des anderen und ebenso den Kuss. Tiefe Sehnsüchte wurden in ihm erweckt. Er wollte mehr. Nicht brutal oder nur körperlich. Er wollte ihn umarmen, ihn spüren. >Ich liebe ihn.< Dieser Gedanke schlängelte sich in sein Bewusstsein und verharrte dort. Aber er konnte nichts damit anfangen, er war viel zu geschockt über diese Erkenntnis. >Ich liebe ihn wirklich, verdammt!< Was hatte Kagome sogar wiederholt gesagt? Man konnte sich nicht aussuchen, wen man sich verliebte. Es passierte einfach und man konnte nichts daran ändern. Aber eins konnte er ändern. Zumindest würde er mit seinem Leben versuchen, Sesshomaru zurück zu holen! "Du weißt doch gar nicht, wo diese Quellen sind!" meinte der Mönch skeptisch. "Ich werde sie schon finden." Inuyasha stieg auf Kiaras Rücken. Dabei wurde er misstrauisch von Jaken beobachtet. Die eine Hand des Halbdämons krallte sich in das Fell der Dämonenkatze, die andere jedoch umfasste Sesshomarus Hüfte, damit er nicht runterfiel. "Viel Glück." sagte Kagome, ihre Miene war unergründlich. "Danke." Kiara hob vom Boden ab. Sie flog immer höher und höher, bis sie nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne war. "Du bist dir sicher?" fragte Sango. "Nein, aber was soll ich sonst tun? Ihn an die Leine nehmen?" "Wäre doch eine Idee." Die beiden jungen Frauen mussten lachen und gingen zur Hütte zurück, gefolgt von Miroku und Shippo, die den Witz nicht so wirklich verstanden hatten. Rin und Jaken schauten noch eine Weile in den blauen Himmel. "Er kommt doch zurück? Mit Sesshomaru-sama?" "N-Natürlich! Stell nicht so blöde Fragen!" Wieder schwiegen sie. Doch Jaken war sich mit seiner Antwort nicht sicher. Er hatte Inuyasha noch nie so besorgt gegenüber seinem Halbbruder gesehen. Irgendetwas lief gehörig schief! Bloß, was? Unter ihnen erhob sich ein großer Wald. Seit Stunden flogen sie nun schon und Inuyasha wusste nicht, warum er wusste, dass diese Richtung richtig war. Er hatte den Weg nach Norden eingeschwenkt. Vielleicht, weil es dort generell kälter war? Er knurrte unwillkürlich. Das war wirklich Selbstmord! Woher sollte er wissen, wie diese Quellen aussahen? Er durfte nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Zwar konnte es gut sein, dass Raoul in dieser Hinsicht gelogen hatte, aber ausprobieren wollte er es nicht. "Ich bin so was von naiv!" höhnte er. Kiara miaute leise und hob fragend den Kopf. "Sollen wir eine Pause einlegen? Du trägst uns schon eine ganze Weile." Wieder ein Miauen. Dann ging es abwärts. Sanft kam Kiara auf dem Boden auf. "Langsam fange ich an das Fliegen zu mögen..." Behutsam lehnte er Sesshomaru gegen einen Baum. Sie waren an einem Fluss gelandet. Ideal für eine Erfrischung. Er tauchte seine Hände in das kühle Nass und wusch sich das Gesicht. Kiara hingegen nahm ein Vollbad und spritzte ihn absichtlich nass. "Na warte, du...!" Eine Wasserschlacht begann. Inuyasha lachte zum ersten Mal wieder, seit die Sache mit seinem Bruder passiert war. Er gab zu, dass es gut tat und dafür war er Kiara unendlich dankbar. Schließlich legten sich die Beiden zum Trocknen in die Sonne. Schweigend lagen sie da. Kiara hatte sich in ihre kleine Form zurückverwandelt und rollte sich auf Inuyashas Brust zu einer Kugel zusammen. Wenig später atmete sie ruhig und gleichmäßig, sie war eingeschlafen. >Wenigstens bin ich nicht alleine.< Das war seine größte Sorge. Irgendwann würden seine Freunde sterben. Er mochte sie, war von ihnen abhängig, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie bloß Menschen waren. Nur Shippo und Kiara würden ihn vielleicht länger begleiten. Doch das stand nicht fest. Shippo würde irgendwann eine hübsche Dämonin finden und Kiara wäre sicher nicht abgeneigt sich einem Rudel ihres Gleichen anzuschließen. Bilder von seiner Vergangenheit kamen in ihm hoch. Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte er sich alleine durchschlagen müssen. Es war die schlimmste Zeit seines Lebens gewesen. Er hatte sich schrecklich einsam gefühlt. Nirgends war er willkommen gewesen. Dörfer hatte er gemieden, egal, ob sie von Dämonen oder Menschen bewohnt waren. Sein Leben hatte erst durch Kikyo wieder einen Sinn gehabt. Dann kam allerdings die Sache mit Naraku und er hatte fünfzig Jahre lang geschlafen. >Kagome war die erste Person, die ich danach an mich rangelassen habe.< Er seufzte. Nun hatte er sich in seinen älteren Halbbruder verliebt. Er konnte sich noch gut an ihr ersten Treffen erinnern. Seine Mutter hatte sich schützend vor ihn gestellt und um Gnade gewinselt. Nicht für sich selbst, sondern für ihren Sohn. Ihr eigenes Leben war ihr egal gewesen. Sie hatte nur an Inuyasha gedacht. Aber Sesshomaru hatte weder ihr, noch dem Kleinen ein Haar gekrümmt. "Ich werde ihn erst töten, wenn er sich verteidigen kann." waren seine Worte gewesen. >Ob er immer noch so denkt? Will er mich immer noch umbringen?< Er stand auf, wodurch Kiara wach wurde. Die süße Dämonenkatze reckte und streckte sich genüsslich. Sie folgte ihm gehorsam, bis er vor seinem Bruder stehen blieb. Er ging vor diesem in die Hocke. "Bestimmt würde es dich köstlich amüsieren, dass ich mich hier bemitleide." Inuyasha rechnete natürlich nicht mit einer Antwort, noch nicht mal mit einer Reaktion. Umso mehr sprang er in die Luft, als der Silberhaarige plötzlich die Augen aufschlug. Selbst Kiara miaute erschrocken und fauchte im Anschluß daran. "Se-Sesshomaru!?!" brachte er perplex heraus. Der Angesprochene hob den Kopf und sah ihn an. Ein Blick aus trüben, goldenen Augen, die an ihm vorbei sahen. Das war nicht wirklich Sesshomaru, sondern eher eine leere Hülle. "Kannst du mich verstehen?" Keine Reaktion. Nicht einmal ein Nicken oder Kopfschütteln. Gar nichts. Inuyasha sank vor ihm ins Gras. Verzweiflung und Verwirrung hatten von ihm Besitz ergriffen. Warum war der Inu-Youkai wach, konnte aber weder sprechen, noch sonst was? Das ergab keinen Sinn! Sein Hirn ratterte, aber ihm fiel keine Erklärung ein. Eigentlich war Denken auch nicht seine Stärke. Da spürte er eine Hand, die sich auf die seine legte. Verwundert starrte er seinen Gegenüber an, der lächelte ihn an. Er... lächelte wirklich. War das eine Halluzination? "Du bist nicht du selbst. Vermutlich hat Tenseiga das bewirkt. Was meinst du, Kiara?" Die Dämonenkatze hatte sich wieder verwandelt und stand nun in voller Größe hinter ihm. Sie sah genauso verwirrt aus wie Inuyasha. "Hm. Kannst du aufstehen?" Wieder nichts. Genervt packte der Weißhaarige den Älteren an den Handgelenken und zog ihn auf die Beine. Etwas schwankend, aber immerhin stand er. Und jetzt? Eine besonders große Hilfe war er ihm nicht. "Du weißt nicht zufällig, wo die Quellen der Seelensammler sind?" Man konnte es ja mal versuchen... Auf einmal streckte der Lord den rechten Arm aus und deutete damit auf das Gebirge im Westen. Verdutzt folgte Inuyasha dieser Geste. Dort etwa? Wusste Sesshomaru es? Oder war das nur Zufall? Andererseits war das die erste Reaktion, die von dem Inu-Youkai ausging. "Schön, gehen wir. Ähm, Kiara?" Ein freundliches Miauen, dann bückte sie sich etwas, um ihnen das Aufsteigen zu erleichtern. Inuyasha stieg auf und reichte dem Silberhaarigen die Hand. Letzterer schien nicht zu wissen, was er damit tun sollte. "Gib mir einfach deine Hand." Irgendwie war das fast schon wie das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Jedenfalls kam es dem Halbdämon so vor. Dennoch hatte er Erfolg mit seinen Worten. Sesshomaru ließ sich auf Kiaras Rücken ziehen. Als diese sich dann in die Luft erhob, schlang der Ältere seine Arme um Inuyashas Oberkörper. "Wa...? Äh...!" Doch Sesshomaru zeigte keine Reue oder ähnliches. Er hielt sich einfach nur an ihm fest. Es war ein komisches, aber auch angenehmes Gefühl, das sich in dem Hanyou ausbreitete. Beschreiben konnte er es nicht. Aber so umarmt zu werden und auch noch von dem eigentlich eiskalten Hundedämon... Das hatte schon was! "Auf geht's!" rief er mit gemischten Gefühlen. Kagome saß am Lagerfeuer und schaute in die Flammen. Dabei kaute sie auf einem Stück Fleisch herum, dass sie gebraten hatten. Miroku, Sango und Shippo musterten sie etwas besorgt. Sie war so still, seit die Halbbrüder aufgebrochen waren. "Alles in Ordnung, Kagome-sama?" fragte der Mönch und durchbrach die Stille. "Wie? Oh! Ja, klar!" Keine glaubhafte Antwort. "Wirklich?" wollte Sango wissen. "... Ja." Immer noch keine überzeugende Antwort. "Mir geht es gut, glaubt mir. Schmeckt euch das Fleisch? Das ist Hühnchen." Sie kamen nicht dazu, zu antworten. Jeder spürte die dunkle Aura, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war. "Was ist das denn?" fragte der Kitsune. Alle waren aufgesprungen und kampfbereit. Die Sonne war bereits untergegangen und es war dementsprechend dunkel. Die Menschen konnten sich nur auf ihr Gehör verlassen. Daher entdeckte Shippo den bekannten Feind als Erster. "Das ist Raoul!" brüllte er fassungslos. "Was will der denn hier?" Die Frage war eher an den Neuankömmling gerichtet. Sango fixierte ihn, den Bumerang in der Hand, bereit ihn zu werfen. "Oho, wo ist der Hanyou und dessen Bruder? Die sind nicht wirklich zu den Quellen gegangen oder?" lachte der schwarzhaarige Youkai. "Warum? War das etwa alles eine Lüge?" zischte die Miko mit gespanntem Bogen. "Nein, ich habe die Wahrheit gesagt, was das anbelangt. Aber genug geredet. Ich möchte mich auf die Rückkehr der beiden Brüder vorbereiten." Miroku umklammerte seinen Stab noch fester. "Vorbereiten? Dann glaubst du, dass sie zurückkommen?" "... Sei kein Narr! Natürlich werden diese Trottel das schaffen! Und dann werde ich sie vernichten. Mit eurer Hilfe, versteht sich." Rin schaute verwirrt zu Kagome hoch. "Ich möchte ihm aber nict helfen!" sagte sie bestimmt. "Ich auch nicht." meinte die Miko und lächelte die Kleine an. "Wer sagte, dass ihr es freiwillig tun werdet?" Raoul zog belustigt eine Augenbraue hoch. "Was hast du vor? Unsere Seelen zu rauben?" fragte Shippo. "Warum denkt ihr so kompliziert? Es geht auch einfacher." Kaum hatte er geendet, da verspürten alle eine bleierne Müdigkeit. Rin kippte zuerst um, gefolgt von Shippo und Jaken. "Was hat er... gemacht?" stammelte Sango, dann fiel sie ebenfalls zu Boden. Miroku versuchte sie noch aufzufangen, verlor aber in der Bewegung das Bewusstsein und fiel rücklings ins Gras. "He, he! Seht ihr? So einfach geht das!" "Du... elender...!" brachte Kagome noch raus, dann wurde alles schwarz vor ihren Augen. Raoul betrachtete seine Opfer, wie sie alle vor ihm lagen. Wirklich interessant. Er hatte nur seine dämonische Energie auf ein für andere ungesundes Niveau steigern müssen, um sie nun in seiner Gewalt zu haben. "Was nun, Inuyasha und Sesshomaru? Ich warte auf euch!" Wieder ein kaltes Lachen, das einen das Blut in den Adern gefrieren ließ... *********************************************************************************** Es tut mir Leid! Ich verspreche erst gar nicht, dass das nächste Kapitel eher kommt! Von meinen Eltern aus, dürfte ich nur noch eine Stunde pro Tag an meinen Laptop... Ich bitte daher um Verständnis... Mit meinem Führerschein komme ich dafür relativ gut voran^^ Warum ich das Kapitel jetzt überhaupt on gestellt habe? Das habt ihr Yamica zu verdanken. Eine aufbauende ENS und schon klappte das alles viel besser>.< Ein Danke an dieser Stelle an sie und auch an euch alle! Das letzte Kapitel muss ja eingeschlagen haben wie eine Bombe! 22 Kommentare, ein neuer Rekord;) *verbeug* Und so geht es weiter... Raoul hat die Gefährten der Brüder in seiner Gewalt. Leider ahnen die davon nichts. Hinzu kommt noch, dass sich Inuyasha ständig um Sesshomaru kümmern muss. Werden sie es schaffen die Quellen zu erreichen? (Bevor ihr fragt: Sesshomaru hat dank Tenseiga nur noch einen kleinen Teil seiner Seele im Körper. Dieser Teil ist es auch, der auf Inuyashas Stimme reagiert hat und deshalb ist er aufgewacht^^ Wird aber alles noch später erklärt) LG SessFluff Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)