Feelings can change von SesshomaruFluffy (Wenn Hass zu Liebe wird... Inu&Sess) ================================================================================ Prolog: ~Der Anfang vom Ende~ ----------------------------- Er wusste nicht, warum er so plötzlich eingeschlafen war. Nur eins war sicher: Es hatte sich etwas verändert, während er schlief! Der metallene Geruch von Blut lag in der Luft. Wenn er seiner Nase trauen konnte, dann musste ein ganzes Dorf abgeschlachtet worden sein! Also, warum war er eingeschlafen? Das passierte selten! Noch nicht einmal dann, wenn er bei Neumond ein Mensch wurde! >Wieso mache ich mir so viele Gedanken darüber?< dachte der Halbdämon. Er streckte und reckte sich, um dann auch elegant vom Ast des Baumes zu springen, den er als Schlafplatz benutzt hatte. Für menschliche Ohren war diese Landung nicht wahrnehmbar, daher konnte er sich in Ruhe umsehen. Vor ihm lag ein dunkler Wald, dessen Blätter schimmerten seltsam rötlich. >Komisch... Bin ich jetzt schon farbenblind?< Er wandte sich seinen Freunden zu. Sie schienen zu schlafen. Besonders eine Person zog ihn magisch an: Kagome. Die Miko lag eingerollt in ihrem Schlafsack und murmelte irgendetwas vor sich hin. Neugierig schlich Inuyasha sich an sie heran, den Blutgeruch verbannte er in die hinterste Ecke seiner Seele. >Sie ist schön... denke ich das nur, weil sie Kikyo so ähnlich sieht? Ist das unfair ihr gegenüber? Warum beschäftigt mich das?< Er strich ihr eine Strähne aus dem hübschen Gesicht. Als sie daraufhin bewegte, schreckte er zurück. Hatte sie ihn bemerkt? Nein, sie schlief... "Kagome." hauchte er in den Nachthimmel. "Inuyasha?" Der Angesprochene fuhr herum. "Miroku, ich dachte, dass du schläfst." Hatte der Mönch ihm zugesehen? Bei dem Gedanken wurde er leicht rot. Doch anscheinend irrte er sich. Jedenfalls meinte Miroku: "Warum bist du wach? Ist etwas?" Schweigen. Hieß das, Inuyasha wusste es nicht? Konnte das auch mal vorkommen? "Ich rieche eine Menge Blut." gestand der Weißhaarige dann aber mit gesenktem Blick. Er fühlte sich ertappt, obwohl er gar nichts gemacht hatte. "Blut?" entfuhr es dem Houshi, er erhob sich augenblicklich. "Dann sollten wir die Anderen wecken." Kurz zögerte Inuyasha, dann wandte er sich aber Kagome zu, die immer noch friedlich schlief. >Ich möchte sie ungerne wecken und ihren Zorn auf mich ziehen.< dachte er spöttisch. In Wahrheit liebte er es, sie in diesem Zustand zu beobachten. Sie sah dann immer seiner Mutter ähnlich, wenn sie ihn im Arm gehalten hatte... Gar nicht mal so weit entfernt, aber gegen die Windrichtung praktisch unsichtbar für den Hanyou, lehnte ein großgewachsener Mann an einem Baum. Sein silberweißes Haar schimmerte bläulich im Mondlicht und umrahmte sein markelloses Gesicht, wodurch dieses eine noch schönere Ausstrahlung bekam, hinzu kamen seine Augen, die wie flüssiges Gold wirkten. Der stolze Youkai betrachtete den Vollmond mit emotionsloser Miene. Durch seine schöne Gestalt hätte man ihn für einen Engel halten können, wäre da nicht diese düstere und unbarmherzige Kälte gewesen, die ihn umgab. Er war in der Tat kein Engel, sondern ein Inu-Youkai, der nebenbei Herrscher des Westens war. Dennoch war der Anblick bezaubernd, den er unbeabsichtig darbot. Vor ihm knisterte das Lagerfeuer. Seine Gefährten, bestehend aus einem Froschyoukai, einem Drachen und... einen Menschenmädchen, lagen um die schutzbringende Wärme. Vorallem die kleine Rin schmiegte sich dem Feuer entgegen. Was waren Menschen doch für schwache Wesen! Obwohl sie so nahe am Lager war, zitterte sie... Der Lord ging behutsam auf sie zu, um sie nicht zu wecken. Als er dann vor ihr stand, nahm er sein schneeweißes Schulterfell und wickelte das Kind mehr oder weniger darin ein. Zufrieden bemerkte er, wie sie aufhörte zu zittern und ruhiger atmete. Er ging zurück zu dem Baum und ließ sich daran zu Boden sinken. Sitzend lehnte er sich nun an den Baumstamm und schaute wieder zum Sternenhimmel empor. Kurze Zeit später schloss er die Augen. Schlafen musste er nicht, aber eine Meditation war eine gelungene Erholung... Er konzentrierte sich auf seinen Herzschlag, hörte nur noch das gleichmäßige Klopfen, das gegen seine Brust schlug. Der Tag war wie immer anstregend gewesen, nicht, weil er schwach war, sondern wegen den vielen nervigen Dämonen, die es wagten ihn anzugreifen! Natürlich kannte er da keine Gnade, warum auch!? Diese Insekten wollten ihn töten, unwissend, wer er war. Sie verdienten nichts als den Tod. Mitten in seinen Überlegungen und Gedanken, hörte er plötzlich ein Zischen. Alarmiert öffnete er seine Augen, nur um im nächsten Moment einen Windhauch an seiner rechten Wangen zu spüren. Langsam drehte er seinen Kopf nach rechts, ein Knurren entwich seiner Kehle, als er den Pfeil neben sich entdeckte. Wer hatte es gewagt, ihn herauszufordern? Schnell sprang Sesshomaru auf, zog dabei auch gleich den Pfeil aus dem Holz hinter sich. Er entfernte das Papier von der Waffe und las: "Dein Leben gehört mir!" Die Iriden des Inu-Youkai verfärbten sich blutrot, als er das las. Wie einfältig und vorallem dumm! Er hasste solche Morddrohungen! Sie gingen immer nach hinten los, wie der letzte Überbringer feststellen musste... Automatisch sah er sich um, schnüffelte etwas in der Luft. Aber da war nichts. Gut, dass hieß, dass er Kerl nicht früh sterben wollte, aber früher oder später sowieso ins Gras beißen würde! Zum Glück schliefen Rin und Jaken, sonst hätte er sich einem regelrechten Verhör stellen müssen. Seine Hände leuchteten grün auf, dann waren von dem Pfeil und dem Stück Papier nichts mehr übrig, einfach geschmolzen in seinem Gift. >Das könnte interessant werden.< dachte er. Welcher Narr hatte es wohl dieses Mal auf sein Leben abgesehen? "Oh mein Gott!" entfuhr es der Miko, als sie die erste Leiche eines Mannes erblickte. "Wie furchtbar!" kommentierte Sango und gab ihr somit Recht. Das Opfer lag mit offenem Mund und zerrissenem Kimono im Dreck. Man konnte die riesigen Kratzer in der gerade aufgehenden Sonne erkennen. "Das ist grausam. Hoffentlich ist der Mörder noch in der Nähe!" brummte Inuyasha und stieg über den Toten drüber. Er blieb jedoch wieder stehen und sagte: "Wer ein schwaches Gemüt hat, der sollte nicht weitergehen!" Miroku schaute mutig an ihm vorbei. "Verflucht, wer hat hier gewütet?" brachte er heraus und senkte den Blick. Der Bauer vor dem Dorf war wohl einer gewesen, der versucht hatte, wegzulaufen. Denn hier lagen überall Menschen! "Moment Mal! Seht doch! Die haben keine Schnittwunden, wie der hier!" meinte Shippi und deutete auf eine junge Frau vor ihnen. Ihre Augen waren weitaufgerissen und seltsam leer... Irgendetwas fehlte und Kagome erkannte, was es war. "Die Pupillen." sagte sie. "Wie?" fragte der Hanyou. "Sieh doch genau hin! Ihre blauen, leeren Augen! Da fehlen sie Pupillen, wie bei einer Person, die keine Seele mehr hat." erklärte die Schwarzhaarige. "Das heißt, dass der Typ dahinten nur so zerrissen wurde, weil er fast entkommen wäre?" fragte die Taiji. "Anscheinend schon." knurrte Inuyasha. "Da kommt Arbeit auf uns zu!" seufzte der Kitsune, der auf Mirokus Schulter hockte. "Immerhin mal etwas Anderes, als Naraku hinterher zu laufen! Oder kannst du ihn riechen?" fragte Kagome an den Hanyou gewand. Letzterer schüttelte den Kopf. >Nein, Naraku war es nicht, warum auch!? Aber eins weiß ich... egal, wer es war, er wird dafür bezahlen!< dachte der Weißhaarige. ************************************************************************************************************ Das war der Prolog^^ Hoffentlich seid ihr jetzt neugierig und hinterlasst mir einige Kommis! Vorweg möchte ich noch sagen, dass es etwas dauern wird, bis die Hundebrüder zum ersten Mal... Ihr wisst schon, was ich meine^^ *knuddel* SesshomaruFluffy Kapitel 1: ~Angriff ist die beste Verteidigung~ ----------------------------------------------- Miroku stöhnte leise und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Mühsam stützte er sich auf der Schaufel ab, mit der er eben die toten Dorfbewohner begraben hatte. Sein Magen knurrte und hinter ihm ging langsam die Sonne auf. Er hatte die ganze Nacht Gräben geschaufelt... Nun hatte er sich eine Pause verdient, wie er fand. Er legte die Schaufel zur Seite und ging in die Hütte, aus der ihm schon ein wunderbar riechender Geruch entgegenkam. "Houshi-sama, seid Ihr fertig?" fragte Sango sofort, als er eintrat. "Ja, was gibt es zu essen?" erwiderte er lächelnd. "Eintopf." meinte Kagome, die gerade am Umrühren war. "Das duftet gut!" freute sich Shippo. Der Kitsune hockte auf Kagomes Schulter und atmete den Geruch des Essens ein. "Das glaube ich dir! Aber, sagt mal, wo ist Inuyasha?" fragte der Mönch, als er neben Sango Platz nahm. "Ha? Er ist nicht bei Euch?" Ein Hauch von Panik war in den Augen der Miko zu erkennen. Vor Schreck hätte sie beinahe den Kochlöffel losgelassen. Miroku hob schnell beschlichtend die Hände. "Er kann gut auf sich alleine aufpassen!" sagte er. Doch Kagome schwieg betreten. Automatisch machte sie sich Sorgen. Was lief der Trottel auch weg? Vorallem nach dem gestrigen Tag? Ein schreckliches Monster musste draußen rumlaufen! "Kagome-chan, es geht im sicher gut. Er hat Tessaiga dabei." erklärte nun auch die Taiji. Der besorgte Gesichtsausdruck ihrer Freundin war ihr nicht entgangen. "... Ihr habt wohl Recht..." nuschelte die Schwarzhaarige daraufhin und rührte weiter das Essen um. >Trotzdem habe ich Angst um ihn.< dachte sie beschämt. Als Rin aus ihrem Traum erwachte, stand die Sonne schon relativ weit oben am Himmel. Die Kleine streckte und reckte sich, dabei fiel der Pelz von ihren Schultern. Er landete in einer Schlammpfütze, die sich direkt neben dem Menschenmädchen gebildet hatte. Verwundert und geschockt blickte sie auf den nun fast braunen Pelz. "Uuupsi!" brachte sie heraus und sah sich um. Jaken schlief noch tief und fest. Puh, der hätte ihr sonst eine Predigt gehalten...! Und was war mit ihrem Meister? Ihre rehbraunen Augen huschten über die Lichtung, aber der Lord war nicht da. Wieder seufzte sie erleichtert auf. Ein Glück! Dann hatte sie genug Zeit, um den Schaden zu beheben. Am besten wäre es, wenn sie das Fell an einem See oder Fluss waschen könnte... Waren sie nicht erst kürzlich an einem großen See vorbeigekommen? Entschlossen umklammerte sie Sesshomarus Schulterpelz und eilte damit in den Wald. Sie musste sich beeilen! Der Herrscher des Westens hatte das Lager mitten in der Nacht verlassen. Der Geruch von etwas komisch Riechendem hatte seine Aufmerksamkeit erfodert. Er konnte es nicht genau identifizieren... war es Schwefel oder doch eher Blut? Es roch wie ein Mix aus Beidem. Jedenfalls wollte er der Sache nachgehen. Nachdem er die Mordrohung bekommen hatte, konnte er seine Augen nicht mehr schließen. Er war ungewohnt unruhig gewesen. So etwas passierte ihm selten. Schließlich hatte er als Inu-Youkai kaum Feinde, die ihm gefährlich werden konnten... Er blieb stehen, als er ein Dorf vor sich erkennen konnte. Menschen!? Nein, er konnte keinen einzigen riechen! Nur dieser Blut- und Schwefelgeruch stieg ihm in die Nase, wurde in Richtung des Dorfes deutlich stärker. Waren sie angegriffen worden? Eigentlich konnte ihm das egal sein. Doch irgendwie interessierte es ihn auch wieder. Dafür hätte er sich zwar gerne geohrfeigt, aber... Vorsichtig und in der Luft schnüffelnd näherte er sich den ersten Hütten. Er blieb ruckartig stehen, als er eine Person am Boden liegen sah. Es handelte sich um ein kleines Mädchen. Sie ähnelte Rin vom Gesicht her, nur die Haarfarbe war anders. Dieses Kind hatte hellbraune Haare... >Hm.< Er sah sie sich genauer an. Jetzt wusste er, woher dieser Geruch kam! Diese Göre roch nach Schwefel und Blut! Wobei ihm letzteres unlogisch vorkam, da sie keine Schnittwunden oder ähnliches hatte. Beunruhigend waren nur ihre Augen, sie waren so leer und glasig, als ob sie keine Seele mehr hätte... Unsinn, so etwas gab es nicht! Er schaute wieder auf. Nun sah er auch, dass dieses Mädchen nicht das einzige Opfer war. Hier lagen lauter solcher Leute mit leeren Blicken und weitgeöffneten Mündern. Normale Dämonen hätten ein Dorf nur angegriffen, um zu fressen, aber nicht, um ihre Beute zurückzulassen. >Was war das für eine Bestie? Ob das etwas mit der Mordrohung zu tun hat?< Sesshomaru beschloss, keine weitere Sekunde hier zu bleiben. Wer wusste schon, ob der oder die Angreifer noch irgendwo in der Nähe waren...? Er wollte nicht gegen jemandem oder etwas kämpfen, dessen Macht er nicht einschätzen konnte. Plötzlich hörte er ein Geräusch hinter sich. Das hatte sich angehört, als hätte jemand ein Schwert aus der Scheide gezogen! "Noch am Leben, Hanyou?" fragte der Lord kalt und ohne sich umzudrehen. "Arrogant wie eh und je, was?!" gab Inuyasha zurück. Er hielt Tessaiga schräg vor sich starrte den Rücken seines Halbbruders an. Was machte er hier? Hatte er das getan? Wohl kaum, denn der Herr Youkai würde sich dazu niemals herablassen! "Warst du das?" knurrte der Weißhaarige und hob seine Waffe noch etwas mehr hoch. Sesshomaru drehte sich wie in Zeitlupe zu ihm um. Ein eiskalter Blick traf den Hanyou. Letzterer konnte es nicht verhindern und zuckte etwas. Daraufhin huschte ein gemeines Lächeln über die Lippen des Lords. "Was gibt es zu grinsen?" zischte der Jüngere. "Du bist erbärmlich! Hast du wirklich gedacht, dass ich wahllos Menschen töte? Ich habe etwas Besseres zu tun!" Der hatte gesessen! Inuyasha stürmte ohne länger darüber nachzudenken auf seinen Bruder zu. Sesshomaru machte sich nicht mal die Mühe auszuweichen, sondern schlug ihn mit seiner Energiepeitsche zurück. Inuyasha konnte Tessaiga gerade noch so vor sich halten, um sich zu schützen. Dennoch war die Wucht des Angriff groß genug, um ihn mitsamt Schwert gegen den nächst besten Baum zu schleudern. "Lächerlich." kommentierte der Inu-Youkai diesen Kampfstil. Der Bastard von einem Hanyou hatte sich nicht geändert! Er griff immer noch so planlos und kindisch an. Hätte er Tessaiga nicht, dann wäre er längst von irgendeinem schwachen Dämon erledigt worden. Und mit so etwas war er verwandt! "Ich bin noch nicht fertig." brummte Inuyasha. Er rappelte sich mühsam auf, stand dann aber wieder auf seinen Beinen. "Ach ja?" gab Sesshomaru monoton von sich. Mit einer fließenden Bewegung hatte er Tokijin gezogen. "Dann komm." fügte er hinzu. "Gerne!" keifte der Weißhaarige. Er holte weit aus und schlug dann mit voller Kraft zu. Die Kaze no Kizu schoss daraufhin mit einem Affenzahn auf seinen jetztigen Gegner zu. Doch Sesshomaru verzog keine Miene, er sprang hoch und schon raste eine Druckwelle seines Schwertes los. Die Attacken prallten aufeinander, schienen gegeneinander zu kämpfen. Letztendlich lösten sich jedoch beide auf, sie waren gleichstark. "Verfluchter Mist!" knurrte Inuyasha. Er wollte nicht verlieren, schon gar nicht gegen IHN! "Was ist denn los? Wütend?" meinte der Lord amüsiert. "Halt deine Klappe!" brüllte der Betroffene und wetzte los. Wieder sah es Sesshomaru nicht für nötig auszuweichen, stattdessen hob er Tokjin und brachte es zwischen sich und Inuyasha. Es klirrte als die beiden Schwerter sich trafen. Aber nicht für lange, denn schon holte der Jüngere erneut aus und schlug zu. Emotionslos parierte der Ältere jeden Hieb. Dementsprechend haute Inuyasha immer fester zu, um die Verteidigung von ihm zu brechen. Leider geschah das genaue Gegenteil. Durch seinen Frust verlor der Halbdämon mehr und mehr an Selbstbeherrschung. Er erinnerte eher an einen herumzappelden Karpfen an Land, als einem Hanyou. Sein Gegner spürte das und wartete geduldig ab, bis ein günstiger Zeitpunkt kam. Dieser kam dann schneller als gedacht. Mit einer geschickten Drehung Tokijins, schlug er ihm Tessaiga aus den Händen. "Scheiße!" fluchte Inuyasha. Er rechnete schon fast damit, dass sein Bruder erbarmungslos zustechen würde, doch der tödliche Schlag blieb aus. "Huh, du Narr! Nicht nur die Schwertklinge ist eine Waffe!" sagte Sesshomaru genervt. Blitzschnell drehte er sich einmal um die eigene Achse, um dann mit dem Ende des Schwertgriffs seiner Waffe zu zuschlagen. Inuyasha spürte einen pochenden Schmerz mitten in seinem Gesicht, dann kippte er rückwärts zu Boden. "Tss." bemerkte der Lord nur, dann steckte er sein Schwert weg. >Wie schwach!< dachte er dabei und wandte sich zum Gehen. Es war immer wieder enttäuschend, wie sich sein Bruder anstellte. Dabei teilten sie zur Hälfte das Blut des mächtigsten Mannes, der je auf Erden gelebt hatte. Ein ersticktes "Warte!" ließ den Inu-Youkai inne halten. Hatte er zu früh über ihn geurteilt? "Ich bin noch nicht am Ende!" schnaufte Inuyasha. Er stand wankend auf seinen Beinen, zog gerade Tessaiga aus dem Boden. "Du kannst kaum stehen. Diesen Kampf habe ich gewonnen! Es sei denn, du willst sterben." Es war eine Feststellung seitens des Lords. Dennoch traf sie den Hanyou wie ein Schlag ins Gesicht. Warum tat das so weh? Es kümmerte ihn doch sonst nicht, was sein Halbbruder von ihm dachte. Also, warum jetzt so plötzlich? "Wo ist dein Pelz?" Erstaunt über diese Frage, drehte sich Sesshomaru zu ihm um. "Was?" meinte er, wobei er seine Verwunderung zu verbergen versuchte. "Ähä!" stotterte Inuyasha bloß. Er wusste keine Antwort auf sein Verhalten. Da er erst jetzt bemerkt hatte, dass der Youkai sein Schulterfell nicht trug, war ihm diese Frage mehr oder weniger rausgerutscht. Oder wollte er in seinem Inneren vom Thema ablenken? Quatsch, seit wann redete er NORMAL mit seinem HALBBRUDER??? Er war krank, definitiv krank! Oder erwartete er etwa eine Antwort? "Warum fragst du?" Kaum hatte er diese Frage ausgesprochen, da hätte er sich nur zu gerne die Zunge dafür abgebissen. Inuyasha war halt naiv, mehr nicht! Außerdem ging es ihn nichts an, warum er seinen Pelz nicht trug. Den wahren Grund hätte Sesshomaru nie genannt und lügen war nicht seine Art. Deshalb schwieg er dazu. So konnte er sich in nichts reinreiten, was er später einmal bereuen würde. "Keine Ahnung..." gestand der Weißhaarige in diesem Moment. Er wusste es wirklich nicht. Was hatte ihn dazu bewegt, so etwas Dämmliches zu fragen? Das war zu blöd und brachte nur Minuspunkte bei dem Inu-Youkai. Letzterer hatte genug und ging einfach. "H-Hey! Warte!" Doch der Ältere hörte nicht auf ihn und verschwand im Unterholz. >Verdammt, jetzt fällt mir doch noch eine Frage ein! Was wollte er hier? Sich vergewissern, dass ein Menschendorf zerstört wurde? Unwahrscheinlich!< dachte Inuyasha. Wie dem auch sei, er musste zurück zu seinen Freunden. Bestimmt machten sie sich schon Sorgen. Jaken fiel unterwürfig auf die Knie und plapperte drauf los. Er hatte tausend Ausreden parat, warum Rin weggelaufen sein könnte. Doch keine stellte den Herrscher des Westens zufrieden. Es ergab keinen Sinn, dass das Mädchen auf einmal Angst vor ihm hatte und um ihr Leben lief. Wohin hätte sie auch fliehen können? Er würde sie schon finden, hoffentlich. Innerlich ärgerte er sich darüber, dass er sich um einen Menschen sorgte, aber so war es nun mal. Rin war die große Ausnahme. Sie durfte viel mehr, als andere. Man konnte sagen, dass Sesshomaru sie bevorzugt behandelte, falls das nicht untertrieben war. "Du bleibst hier." meinte er im gewohnten Tonfall, der einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Der Kröterich nickte heftig, blieb aber vorläufig auf dem Boden liegen. Er hatte zu große Angst in die hasserfüllten und wütenden Augen seines Meisters zu blicken. Wie Recht er damit hatte, wusste er zum Glück nicht! Sesshomaru war stink wütend! Dieser Frosch schaffte es nicht mal für kurze Zeit auf ein Menschenmädchen aufzupassen. Als Jaken dann doch vorsichtig aufschaute, war der Lord längst weg. Er seufzte tief. >Ich glaube, ich habe mein Leben gerade um 100 Jahre verkürzt...< Rin war erleichtert, als der Pelz endlich wieder eine weiße Farbe annahm. Sie hatte doch etwas länger gebraucht, als sie erwartet hatte. Genauer gesagt war der ganze Nachmittag für die Putzaktion draufgegangen. Umso logischer war es, dass nun ihr Magen knurrte. >Hoppla.< dachte sie und lächelte. Sie legte das Fell ins Gras und sah sich suchend nach etwas Essbarem um. Ihr Blick blieb an ein paar Beeren hängen. Schnell bückte sie sich und begann zu essen. Der süße Geschmack auf ihrer Zunge ließ sie die Anstregungen des Tages in den Hintergrund rücken. "Rin." Die Angesprochene fuhr herum. Diese Stimme kannte sie nur zu gut! "Sesshomaru-sama!" rief sie und strahlte ihn an. Dabei bemerkte sie nicht, dass ihr Mund leicht lila von den Beeren war. "Was machst du hier?" fragte der Lord, obwohl er sich die Antwort denken konnte. "Ähm, ich... Als ich heute wach wurde, da habe ich Euren Pelz in den Matsch geworfen... Dabei hattet Ihr ihn mir sicherlich gegeben und ich konnte ihn doch nicht so dreckig zurückgeben..." Sie senkte schuldbewusst ihren Kopf, da sie wusste, dass sie nicht einfach weglaufen durfte. Plötzlich strich eine Hand sanft über ihre linke Wange. Überrascht blickte sie auf. Diese Hand gehörte Sesshomaru! Er sah sie emotionslos an. Dennoch legte Rin ihre Hand auf die seine. "Pass demnächst besser auf." meinte er, ohne dabei kalt oder böse zu klingen. Es stimmte, dass er dieses Kind bevorzugte und das würde sich wohl niemals ändern! "Hai, Meister." erwiderte sie. Er nickte stumm und ließ sie wieder los. Es wurde schon langsam dunkel und er hatte nicht vor allzu lange im Wald zu bleiben. Deshalb hob er seinen nun wieder weißen Pelz auf und legte ihn auf seinen rechtmäßigen Platz. Irgendwie war es amüsant, dass Rin sein Fell gewaschen hatte. "Uha! Was ist das denn?" keifte das Mädchen hinter ihm auf einmal. Schnell drehte sich der Lord um. Oja, dass war eine gute Frage: Was war das? Dämonen sicher nicht, er hatte sie nicht riechen oder spüren können! Sollte er jetzt beunruhigt sein? Diese komischen Wesen, die plötzlich aus den Gebüschen krauchten, waren definitiv keine Dämonen oder Menschen! Sie hatten auch keinen richtigen Körper, sie bestanden aus einer schwarzen Brühe, die nach gar nichts roch. Im Grunde waren es nur komische Klumpen, die eine ungefähre Form eines Individuum hatten. Aber eines fiel Sesshomaru sofort auf, ein leichter und kaum wahrnehmbarer Geruch von Schwefel und Blut klebte an ihnen. Das konnte er vermutlich nur riechen, weil sie so dicht vor ihm standen. >Egal, was das für Kreaturen sind, sie sind gefährlich.< dachte der Silberhaarige. "Rin." meinte kalt. "Ja!" Die Kleine ging hinter ihm in Deckung. >Ich habe keine andere Wahl, als zu kämpfen.< stellte er fest. Sie waren umzingelt. *************************************************************************************************************** Tut mir Leid, dass es länger gedauert hat! Ich hoffe, es gefällt euch! Natürlich ist es gemein an dieser Stelle aufzuhören^^ Ich mache so schnell es geht weiter! Wer oder was diese Wesen sind, wird sich aber erst später klären... Aber Sesshomaru wird im nächsten Kapitel merken, dass man sie nicht unterschätzen sollte...! Danke für eure lieben Kommis! Habe mich echt gefreut^^ *knuddel* SesshomaruFluffy Kapitel 2: ~Kann die Hölle gefrieren?~ -------------------------------------- Inuyasha blieb je stehen. Er war noch nicht allzu weit gekommen. Höchstens ein paar Kilometer trennten die Halbbrüder voneinander. Der Hanyou hatte sich schon vorhin über sein eigenes Verhalten gewundert. Warum fragte er, wo der Pelz seines Bruders war??? Das ergab keinen Sinn! Erst ließ er sich fertig machen und dann das! Was war bloß in ihn gefahren? Das hatte sicher so ausgesehen, als ob er Sesshomaru daran hindern wollte, das Dorf zu verlassen... Moment Mal, wollte er das nicht auch? Irgendwie hatte er schon immer einen richtigen Bruder haben wollen. Leider war ihm das nie vergönnt gewesen. >Ich sollte aufhören so viel zu denken!< Seine Freunde machten sich bestimmt Sorgen und er trödelte hier herum. Das war geradezu lächerlich! Plötzlich zuckte er. "Huh?" Er blickte an seine Hüfte. Dort baumelte sein größter Stolz, Tessaiga. Das Schwert pulsierte in einem ihm unbekannten Rhythmus... Was hatte das zu bedeuten? Als wollte es ihn warnen, ihn auf etwas aufmerksam machen? War irgendwer in Gefahr? Kagome? Als dieser Name durch seinen Kopf schoss, verstummte Tessaiga. "Hä?" Inuyasha nahm die Waffe aus der Scheide. Wie ein Stück Holz lag die Klinge in seiner Hand. Kein Leben ging durch sie... "Habe ich falsch geraten oder was?!" brummte der Weißhaarige genervt und steckte es wieder ein. Kaum war Tessaiga wieder in der Scheide, da fing es noch heftiger an zu pulsieren. Verdattert drehte sich Inuyasha etwas nach rechts, in die Richtung, aus der er gekommen war. Komisch... Er stand nun direkt vor dem Wald, in dem Sesshomaru verschwunden war. Wollte Tessaiga, dass er...?! Der Lord des Westens hätte fast geflucht oder wütend aufgeschrieen! Diese komischen Dinger gingen nicht kaputt, egal, wie stark er zuschlug. Es brachte alles nichts. Hinzu kam noch, dass Rin hysterisch am Schreien war. Kein Wunder, sie hatte Angst. Leider half das Sesshomaru nicht. Von dem Gebrüll bekam er nur Kopfschmerzen... Als er einem erneuten Angriff dieser Wesen auswich, begann Tenseiga plötzlich zu pulsieren, gerade zu beben. >Hm?< Er hielt inne. Sollte er es ziehen? Nein, sonst hätte es anders reagiert. Dieses Vibrieren ähnelte eher einem Hilferuf... Tz! Wen sollte ein Schwert zur Hilfe holen? Knurrend jagte er eine Druckwelle seinen Feinden entgegen. Leider war das nutzlos. Kaum war sein Angriff vorbei, da wuchsen die blubbernden Teile einfach wieder zusammen! Wenn das so weiterging, würde er morgen noch hier stehen! "Kaze no Kizu!" rief eine vetraute Stimme hinter ihm. Der Inu-Youkai zuckte und sprang in die Luft. Die Windnarbe verfehlte ihn somit nur hauchdünn. Auch dieser Angriff half jedoch wenig. Perplex stellte sich Inuyasha vor Rin, während sein Halbbruder neben ihm landete. "Wolltest du mich gleich miterledigen?" gab der Lord trocken von sich. "Eigentlich hatte ich das nicht vor! Was sind das für Dinger?" erwiderte der Hanyou ungewohnt neutral. Sesshomaru beschloss ihn später dafür zur Rechenschaft zu ziehen. "Sie ernähren sich von Seelen." meinte er kurz und knapp. "Wie? Dann sind das die Typen, die für die toten Dorfbewohner verantwortlich sind?" Inuyasha verkrampfte sich, hob sein Schwert höher. "Tot?" fragte der Lord. "Hä? Ja klar, die Bewohner waren tot!" Was sollte die Frage? "Nein, sie schlafen. Dafür legt sich ihr Atem still." Sesshomaru war höchst amüsiert. Hatten Inuyasha und sein Kindergarten die Menschen im Dorf begraben? Wenn ja, dann hatten sie Lebende unter die Erde gebracht! "Ups." platzte es aus Inuyasha. Das war jetzt irgendwie peinlich... Mist! Ausgerechnet vor seinem Bruder musste er sich derart blamieren! Aber Sesshomaru machte sich nicht darüber lustig. Woher sollte ein Halbdämon das auch wissen? Halber Dämon, halbe Kräfte! So war es halt, selbst Inuyasha konnte daran nichts ändern! Und darüber war er nicht mal unglücklich. "S-Sesshomaru-sama?" stotterte Rin verängstigt. Ihre Stimme riss ihn aus den Gedanken. Er hielt Tokijin schräg vor sich. "Weg da." meinte er dann kühl. Inuyasha verstand die Warnung und ging hinter ihn. "Souryuuha." sagte der Inu-Youkai. Wenige Sekunden später schossen blaue Blitze aus der Spitze seines Schwertes. Sehr beeindruckend, wie der Hanyou fand. Aber er kam nicht dazu etwas zu sagen. "Komm!" raunte ihm Sesshomaru zu. Der Silberhaarige hatte Rin auf den Arm genommen und lief los. Verwirrt folgte der Hanyou ihm. War das ein Ablenkungsmanöver gewesen? "Bleib mal stehen!" keuchte er und ließ sich ins Gras fallen. An dieser Stelle musste er zugeben, dass der Hundeyoukai deutlich schneller war als er! Auch in Kondition schien er ihm überlegen zu sein... Sesshomaru setzte Rin wortlos ab. Die Kleine lächelte ihn dankbar an. Er nickte daraufhin stumm und wandte sich Inuyasha zu. "Ich hoffe, dass du kein 'danke' erwartest." sagte er arrogant wie eh und je. "Nein." grummelte der Jüngere, obwohl er sich so etwas ersehnte. Einmal in seinem Leben wollte er, dass sich sein Halbbruder bei ihm bedankte, nur einmal! "Gut!" knurrte der Lord, dann drehte er sich wieder um. "Warte! Willst du etwa gehen?" Verwundert hielt Sesshomaru inne. Wie war das gerade? "Ähm, ich meine, wir könnten doch... zusammen versuchen... gegen diese Dinger zu kämpfen!?" schlug der Hanyou vor. Zum Schluss flüsterte er zwar, aber der Youkai verstand jedes Wort. Dennoch ging er weiter. "Hey! Ich rede mit dir!" rief ihm der Weißhaarige nach. "Jaken und Ah-Uh warten noch auf einer Lichtung." kam die monotone Antwort. >Heißt das, er ist einverstanden?< dachte Inuyasha. Aber da Sesshomaru ihn mitkommen ließ, war das wohl seine Art, 'ja' zu sagen. Kagome erstarrte für wenige Sekunden, als Sesshomaru aus den Büschen vor sie trat. Der Inu-Youkai musterte sie kurz, eher er sich abwandte und die Gräber begutachtete. Diese Narren hatten die Dorfbewohner wirklich lebendig begraben... Wie dumm! "W-Was willst du? Inuyasha ist nicht hier!" stammelte die Miko. Sango und Miroku waren sofort an ihrer Seite. Auch Kiara und Shippo machten sich für einen eventuellen Kampf bereit. "Das weiß ich." gab der Lord recht kalt von sich. Er hatte wenig Lust mit dem Gesindel von Möchtegerndämonenjägern zu reden. Diese Qual wurde ihm direkt erspart, als Inuyasha neben ihn trat. Verdattert starrten seine Freunde zwischen den Brüdern hin und her. "Äh?" meinte Sango dann schließlich. In diesem Moment kamen auch Rin, Jaken und Ah-Uh aus dem Wald. Das kleine Menschenmädchen eilte sofort zu Kagome. "Hallo!" meinte sie und umarmte die Miko. "R-Rin-chan?!" Die Schwarzhaarige strich der Kleinen durchs Haar und lächelte. "Wir haben einen... Waffenstillstand geschlossen." erklärte Inuyasha endlich. Nun entglitten den Freunden sämtliche Gesichtszüge. Was? Wie hatte der Hanyou das geschafft? Ihre Blicken fixierten automatisch Sesshomaru, der sie jedoch gekonnt ignorierte. Er hatte anscheinend nicht vor, sich ausgiebig mit ihnen zu unterhalten. "Inuyasha, grab die Menschen wieder aus." bemerkte der Lord, eher er sich an einen Baum etwas abseits niederließ. Mit mindestens drei Fragezeichen im Gesicht, fragte Kagome: "Was meint er damit?" Erst am späten Abend war der letzte Dorfbewohner wieder ausgegraben. Das hieß, bis auf einer: Der Mann, der wahrscheinlich mit Klauen getötet worden war, für den kam jede Hilfe zu spät. "Puh!" stöhnte Miroku. Er legte die Schaufel auf den Boden, um sich dann selbst ins Gras fallen zu lassen. Schnell schaute er zu Sesshomaru, der saß noch immer an den Baum gelehnt und hatte sich in den letzten zwei Stunden nicht gerührt. Aber der Houshi bezweifelte, dass er schlief. Inuyasha tat das ja auch nie und der war ein Hanyou! "Ähm, ich gehe dann mal in die Hütte." sagte er. Irgendwie musste er sich rechtfertigen, warum wusste er selbst nicht. Als er weg war, öffnete der Lord die Augen. Innerlich schüttelte er den Kopf über seine Entscheidung. Es war seine eigene Schuld, dass er jetzt hier war! Wieso in Gottes Namen hatte er zugestimmt? Er wusste es nicht... Oder lag das an Inuyasha? Quatsch, eher an Tessaiga! Die Fähigkeit, Bannkreise zerstören zu können, war sicher nützlich im Kampf. Vor allem, wenn sie morgen zum Tal des Nebels aufbrechen würden... Spätestens ab diesem Zeitpunkt, würde er Ruhe vor der Rasselbande des Halbdämons haben. "Hatschiiiii!" Inuyasha schniefte sich seine empfindliche Nase. "Wenn man niest, dann denkt jemand an einen!" meinte Kagome grinsend. Obwohl sie eine Vermutung hatte, wer an ihren Liebsten dachte: Kikyo. "Sie ist es bestimmt nicht." sagte der Hanyou plötzlich genervt und stand auf. Er musste sich die Beine verteten. "Warte, so war das nicht gemeint!" rief die Miko ihm nach, aber da war er auch schon weg. "... Du magst ihn oder?" fragte Rin, so naiv wie sie nun mal war. "Ich? Nein, er ist ein sturer Bock!" zischte Kagome zwischen zusammengepressten Zähnen. "Wers glaubt wird selig." flüsterte Miroku. "Allerdings." stimmte Sango zu. Jaken brummte nur etwas Unverständliches. Warum musste sein Meister ihm das antun? Hatte er ihn irgendwie verärgert? Etwa wegen der Sache mit Rin? Weil er nicht richtig aufgepasst hatte? Verflucht! Inuyasha holte tief Luft, als er im Freien stand. Ah-Uh schaute kurz auf, widmete sich dann aber wieder seiner Lieblingsbeschäftigung zu, fressen. "Noch wach?" meinte eine leicht belustigt klingende, aber auch kalte Stimme. "Sehr witzig." knurrte der Hanyou zurück. Er ließ sich mit gebührendem Abstand neben seinem Bruder ins Gras fallen. So friedlich hatten sie wohl noch nie beieinander gesessen und irgendwie war es angenehm. Woher kam dieses blinde Vertrauen? Als ob sie sich immer verstanden hätten... "Sesshomaru?" Das klang sehr vorsichtig! "Hm?" erwiderte er. "Du weißt doch, wo wir hingehen müssen?" Der Inu-Youkai musste schmunzeln, was für Inuyasha eine Bestätigung war. "Das Tal des Nebels." meinte der Lord schließlich nach einer halben Ewigkeit. "Warum?" wollte der Jüngere wissen. Sesshomaru wunderte es etwas, dass Inuyasha so gesprächig war. Dennoch antwortete er: "Dort leben diese 'Seelensammler' für gewöhnlich. Jemand muss sie entweder kontrollieren oder vertrieben haben." "Oder beides." ergänzte Inuyasha. "Gut möglich." Der Inu-Youkai schloss seine Augen wieder. Schlafen wollte er sicherlich nicht, aber etwas Ruhe konnte nicht schaden. "Warum habe ich das Gefühl, dass du mehr weißt?" meinte der Hanyou trocken. Es dauerte eine Weile, bis Sesshomaru etwas erwiderte. "Dort können keine Menschen überleben. Der Nebel besteht aus dämonischen Dämpfen, sie würden sofort ersticken." Stille. Nur der Wind war zu hören, wie er an den Ästen der Bäume rüttelte. Sesshomaru öffnete die Augen. War Inuyasha erstarrt oder wieso sagte er nichts mehr? Nein, er war nicht erstarrt, sondern entsetzt, wie sich herausstellte. "Ist das ein Witz?" wollte er monoton wissen. "Nein." Soweit Inuyasha sich erinnern konnte, hatte der Herr Halbbruder auch noch nie gescherzt! Hieß das, er müsste nur mit Sesshomaru...? Anscheinend schon! "Was hast du?" fragte der Lord leicht amüsiert. Hatte der kleine Feigling etwa Angst? So kannte er ihn ja gar nicht! "... Grr, du Idiot! Dann muss ich meine Freunde ungeschützt zurücklassen!" "Wenn du denjenigen tötest, der für den Ausbruch der Seelensammler verantwortlich ist, dann kehren auch alle gestohlenen Seelen zurück." erklärte der Hundeyoukai daraufhin. Er schloss ein letztes Mal die Augen und er hatte nicht vor, sie wieder zu öffnen, bevor die Sonne aufging. Inuyasha hatte dies begriffen und schloss seinerseits die Augen. Am liebsten hätte er sich noch mal richtig ausgeschlafen, aber vor dem Kerl neben ihm wollte er keine Schwäche zeigen. Somit ging er in Gedanken den nächsten Tag durch. Seine Freunde würden nicht besonders glücklich über die Tatsache sein, dass sie hier bleiben mussten. Aber, was blieb ihnen anderes übrig? Es würde eine Reise sein, die er alleine, nur mit seinem Bruder, machen würde... "Das kommt nicht in Frage! Wir kommen mit!" protestierte Kagome lautstark. Das konnte er vergessen! Alleine gegen einen unbekannten Gegner antreten? Typisch für Inuyasha! "Du weißt nicht einmal, gegen wen du kämpfst! Und diese Seelensammler hast nur du gesehen!" fügte sie hinzu. "Willst du damit sagen, dass ich lüge?" knurrte eine eiskalte Stimme. Sesshomaru hatte sich bis jetzt aus dem Streitgespräch rausgehalten. Doch jetzt fühlte er sich in seinem Stolz verletzt und würde kein Waffenstillstand herrschen, so hätte er der dummen Miko den Kopf abgerissen! Schlichtend hob Miroku die Hände. "Sie meinte es nicht so!" sagte er hastig. Der Inu-Youkai schwieg daraufhin. "Entschuldigung." meinte Kagome mit gesenktem Kopf. Sie hatte vergessen, dass Sesshomaru diese Wesen auch zu Gesicht bekommen hatte. "Wollt ihr im Nebel ersticken?" fragte Inuyasha genervt. Konnten oder wollten seine Freunde das nicht verstehen? Zum ersten Mal in seinem Leben war er auf der Seite seines Bruders. Rin und Jaken hatten es auch einfach hingenommen und sagten nichts weiter dazu! Und die Kleine war erst 8 Jahre alt! Aber sie war viel einsichtiger, was das hier anbelangte. "... Das schaffst du nicht alleine." versuchte Kagome ihn ein letztes Mal zurückzuhalten. Aber es half alles nichts. "Ich bin erstens nicht alleine und zweitens habe ich keine andere Wahl!" antwortete der Hanyou und blieb damit bei seiner Meinung. Die Miko seufzte. Sie machte sich doch bloß Sorgen! Aber das bemerkte Inuyasha wohl nicht... Sango legte ihre Hand auf die Schulter ihrer Freundin. "Sesshomaru passt schon auf ihn auf." sagte sie grinsend. Jetzt schauten beide Brüder die Taiji leicht säuerlich an. Der Lord sah sich nicht als Babysitter und der Hanyou fühlte sich als schwach abgestempelt. "...War nur ein Scherz!" meinte Sango schnell und ging hinter Miroku in Deckung. "Wir sehen uns bald wieder!" versprach Inuyasha. Dann drehte er sich um und ging ein paar Schritte, um dann ruckartig stehen zu bleiben. "Ähm, Sesshomaru, wo müssen wir lang?" fragte er verlegen. Der Angesprochene zog die linke Augenbraue hoch, eher er in Richtung Norden ging. Der Hanyou beeilte sich, um neben ihm her gehen zu können. "Ob das gut geht?" fragte Shippo. "Wird schon schief gehen." kommentierte Miroku die Frage. "Abwarten und Tee trinken." sagte Kagome leicht besorgt. "Hier steht doch kein Tee!" meinte der Kitsune verwirrt. "Das ist eine Redensart, wenn man nur abwarten kann, Shippo-chan." erklärte die Miko. "Aha." meinte der nur. >Hoffentlich vertragen sich die Streithunde...< dachte Sango lediglich. ********************************************************************************************************* So, endlich mal wieder ein neues Kapitel! Ich hoffe, dass es euch gefallen hat^^ Die Idee mit dem Titel und Inuyashas Rettungsaktion bei seinem Bruder hat mir übrigens -Fluffy- gegeben! Der Kommentar war sehr motivierend>.< Danke, an dieser Stelle! Aber ich muss mich auch bei allen anderen bedanken, die diese FF lesen!!! Ich freue mich wie verrückt über jeden Kommi^^ HEGDL *knuddel* SesshomaruFluffy Kapitel 3: ~Peinliche Momente~ ------------------------------ Wie eine riesige Wand aus kaltem Eis erhoben sich dichte Nebelschwaden vor den Brüdern. Sie standen nebeneinander, vor der dichten Brühe. Inuyasha schluckte hart und betrachtete den Nebel. Da sollten sie durch? Musste das sein? "Nett." kommentierte der Hanyou die nicht so rosigen Aussichten. Der Inu-Youkai schwieg jedoch und begutachtete seinerseits den Nebel. Irgendetwas stimmte hier nicht. Er konnte eine dunkle Aura spüren, aber ansonsten nichts riechen oder hören! Waren seine Sinne unbrauchbar? Dann könnte es schwieriger werden, als er gedacht hatte... "Inuyasha." "Ha? Hast du MICH gerade angesprochen?" Bisher hatte Sesshomaru ihn nicht eines Blickes gewürdigt und jetzt redete er mit ihm? Wie kam er zu der Ehre? "... Vergiss es." Der Lord hätte am liebsten einmal feste zugeschlagen, um die Dummheit aus seinem Halbbrüder zu prügeln. Stattdessen demonstrierte er ihm lieber, was er befürchtete. Er streckte seine rechte Hand aus und tauchte sie in den Nebel. Inuyasha machte große Augen und klappte den Mund auf, leider kam kein Wort heraus, er war sprachlos. Sesshomaru zuckte unwillkürlich zusammen und zog seine Hand zurück. Sie war ganz blau geworden. "Oha! Alles in Ordnung? Sag was!" forderte der Hanyou seinen Bruder auf. Leichte Panik schwang in seiner Stimme mit. "... Kalt." murmelte der Youkai bloß und ließ seine Hand eng an seinem Körper anliegend nach unten sinken. "Was bedeutet das?" Inuyasha war unersättlich. Eine blaue Hand war definitiv nicht normal! "Der Nebel besteht aus Eis, nicht aus Wasserdampf." gab der Lord genauso kühl von sich, wie die Brühe vor ihnen war. Dann fuhr er fort: "Wir haben keine andere Wahl. Die Seelensammler kommen immer näher." "Hä? Woher weißt du das?" "Inuyasha." "Ja, ja! Schon gut!" Der Hanyou schwieg beschämt. Er hatte vergessen, mit wem er unterwegs war. Mit seinen Freunden konnte er über alles reden, aber doch nicht mit dem Idioten von einem Halbbruder! Woher wusste der Mistkerl, dass sie verfolgt wurden? Lag das an seiner Nase, die feiner war als seine? Wie er es doch hasste, ein Halbdämon zu sein! Der Silberhaarige musste innerlich grinsen. Er konnte Inuyasha ansehen, wie sehr er sich ärgerte! Zum Glück wusste der nicht, dass der Geruch von Blut und Schwefel nur hauchdünn in der Luft lag. Selbst er, Sesshomaru, konnte diesen Geruch nur schwach wahrnehmen. Aber das musste er dem Jüngeren ja nicht sagen, warum auch? "Kommst du oder willst du weiterhin versuchen, etwas zu wittern?" "W-Was? Du... Tz!" Inuyasha schnappte nach Luft und machte einen Satz nach vorne. Er würde sich nicht zum Affen machen lassen! So ein bisschen Nebel würde ihn nicht aufhalten. Das wäre geradezu lachhaft! Leider musste er feststellen, dass er die Lage unterschätzt hatte. Kaum war er in die Brühe eingetaucht, da schrie auch gleich jede Faser seines Körpers vor Schmerz auf. >Scheiße! Das tut weh! Und das soll Nebel sein?< Er blickte auf seine Hände. Sie waren blau vor Kälte. Automatisch rieb er seine Handflächen aneinander, um sich zu wärmen. Kagome hätte sich bestimmt an seinen Rücken gekuschelt. Wieso dachte er plötzlich an die Miko? Mit einem traurigen Gesichtsausdruck senkte er den Kopf. "Kagome..." Es war nicht mehr als ein Hauch, das über seine Lippen drang. Aber für Sesshomarus Ohren war es kein Problem. "Sei froh, dass das Weib nicht hier ist." meinte er monoton. Inuyasha drehte sich rasch um. Was hatte der Kläffer da gerade eben gesagt? Niemand beleidigte Kagome! Seine Hand wanderte zu Tessaigas Griff. Sesshomaru folgte dieser Bewegung mit emotionsloser Miene. Wollte der Bengel einen Streit anfangen? Das konnte er vergessen! HIER würde er sich nicht duellieren. "Geh woanders spielen." sagte er und ging einfach an dem Hanyou vorbei. "Warte gefälligst!" Inuyasha war noch nie so wütend gewesen. Er knurrte leise, während er hinter dem Älteren her lief. Er hasste es, hinter ihm zu stehen! Gab es überhaupt etwas Positives an dieser Reise? Bisher hatte er nur die schlechten Seiten kennen gelernt. Sesshomaru blieb ruckartig stehen. Beinahe wäre Inuyasha in ihn rein gelaufen. Im letzten Moment warf er sich nach hinten und landete auf seinem Hintern. "Autsch!" brummte er und rappelte sich wieder auf. Kaum stand er auf seinen Beinen, da traf ihn ein scharfer Blick. Zwei kalte, aber auch irgendwie schöne goldene Augen musterten ihn. >Waaahhhh! Habe ich gerade gedacht, dass mein Bruder schöne Augen hat?< Er schüttelte heftig den Kopf. Der Inu-Youkai dachte sich seinen Teil. Vor ihm stand ein dummer Idiot, der wie wild seinen Kopf schüttelte und vor wenigen Sekunden noch den Boden geknutscht hatte! "Wenn du fertig bist, kann ich dir ja sagen, dass hier ein Abhang ist." meinte er schließlich trocken. Augenblicklich erstarrte der Weißhaarige und grinste schräg. Was er eben gedacht hatte, behielt er wohl besser für sich. "So? Ist das ein Problem?" "... Für mich nicht, für dich schon." Wieder wäre Inuyasha fast ausgerastet. Er biss sich auf die Unterlippe. Der Herr Halbbruder musste immer das letzte Wort haben! Genervt schaute er an Sesshomaru vorbei, den Abhang hinunter. Upsi! Das war verdammt tief! Die einzelnen Vorsprünge lagen recht weit auseinander... Da musste er sich anstrengen... "Na? Immernoch so übermütig?" "Halt ja die Klappe, sonst stopfe ich sie dir!" "Das will ich sehen. "Kannst du haben!" "Versuche erst einmal, nicht runterzufallen." Mit diesen Worten wandte sich der Lord um und sprang auf den ersten Felsvorsprung. Er schaffte dies mit Leichtigkeit und sah dabei noch gut aus! >Hahhh! Ich habe schon wieder... Mist! Er sieht NICHT gut aus und hat auch KEINE schönen Augen!!!< dachte der Halbdämon und sprang ebenfalls hinunter. Dabei nahm er etwas zu viel Schwung. "Uha!" meinte er noch, bevor er in Sesshomarus Armen landete. Letzterer hatte ihn nämlich aufgefangen. Hätte er dies nicht getan, wäre Inuyasha gegen seine Rüstung geprallt und das hätte wehgetan. Verdattert blickte der Jüngere auf. Er hatte sich schon auf eine Bekanntschaft mit dem Boden vorbereitet und war nun reichlich überrascht, weil der Aufprall ausblieb. Jetzt schaute er in die Topas farbigen Iriden seines Halbbruders, in denen er schon das letzte Mal versunken war. (Topase sind goldene oder auch gelbliche Halbedelsteine^^) "Ähm... D-Danke." "..." "D-Du kannst mich loslassen." "..." "Sesshomaru?" "Pass besser auf." Der Silberhaarige ließ ihn ruckartig fallen. Inuyasha stolperte etwas zurück, während der Lord sich umdrehte und nach unten sprang. Im Sprung merkte er, dass der Abstand viel größer war, als beim ersten Mal. Dank seiner Fähigkeit, fliegen zu können, landete er sicher auf dem Felsen. Schnell wandte er sich um. "Inuyasha, der Abstand... Uff." Er keuchte, als der Hanyou mit voller Wucht gegen ihn prallte. Der linke Ellebogen des Jüngeren bohrte sich in seine rechte Schulter, wo er nicht gepanzert war. "Tut mir leeeeeiiiddd!" Die letzten Worte zog er umso mehr in die Länge, da Inuyasha wusste, dass er an allem Schuld war. Erst landete er in Sesshomarus Armen und jetzt haute er ihn um! Wortwörtlich umhauen! Der Lord des Westens verlor durch den unerwarteten Schlag den Boden unter den Füßen. Er kippte mitsamt seinem Bruder nach hinten. Nun rutschten beide kopfüber den Abhang herunter, wobei Inuyasha auf Sesshomaru lag und sich in dessen Kimono krallte. Hätte der Ältere keine Rüstung getragen, so hätte er sich etliche Kratzer und Schrammen eingefangen. Zum Glück war dem nicht so und irgendwann kam auch das Ende der Rutschpartie. Sie kamen zum Stehen, blieben aber vorest liegen. Schwer atmend richtete sich Inuyasha etwas auf. Seine Krallen hatten sich durch Sesshomarus Kimono gebohrt und berührte nun dessen Haut. "Bist du nun zufrieden?" fragte eine eiskalte Stimme. Der Hanyou traute sich nicht, in das Gesicht unter ihm zu gucken. Nur ein Gedanke schoss durch seinen Kopf: >Ich habe meinen Bruder flachgelegt!< "Geh von mir runter!" Sesshomaru klang mehr als genervt. "Ich habe doch gesagt, dass es mir leid tut. Du hättest mich ja eher warnen können!" "... Soll das heißen, ich bin schuld?" "Ähä, nein, natürlich nicht!" Inuyasha sprang hastig von dem Lord runter. Irgendwie war das schade. Er hätte nicht gedacht, dass der Ältere so warm und bequem sein würde... Auch der Silberhaarige rappelte sich auf. Mühsam klopfte er den Staub von seinem weißen Kimono. >So ein verdammter Holzkopf!< dachte er und blickte den Abhang empor. Das einzige Positive daran war, dass sie schneller unten waren. Dafür schmerzte sein gesamter Rücken. Konnte das Halbblut nicht nachdenken? Er hatte ihm doch gesagt, dass er aufpassen sollte! Typisch! Halber Dämon, halber Verstand, halbe Kräfte! "Sollen wir weitergehen?" fragte eben dieser halbe Dämon. Das verdiente keine Antwort. Sesshomaru ging lautlos an ihm vorbei. >Ist er jetzt sauer?< dachte Inuyasha. Er eilte hinter ihm her und starrte somit gezwungener Maßen auf den Rücken seines Vordermannes. Bedrückt betrachtete er die Kratzer in der Rüstung. Aber am schlimmsten war der Dreck, der sich in dem silberweißen Haar verfangen hatte. Das war seine Schuld! Sollte er...? Fast schon geschockt blieb der Inu-Youkai stehen. Er spürte, wie sich zwei Hände an seinen Haaren zu schaffen machten. Anstatt sich umzudrehen, fragte er: "Inuyasha?" "... Ich sammle nur Blätter und sonstigen Abfall aus deinen Haaren! Kein Grund um auszurasten!" verteidigte sich der Angesprochene. "Aha." gab Sesshomaru zurück. Dann schwieg er, bis der Jüngere von ihm abließ. "Hm, fertig. Gehen wir." Der Hanyou ging los, an Sesshomaru vorbei. Letzterer folgte ihm. Zwar sah man es dem Herrscher des Westens nicht an, aber in seinem Inneren war er wohl noch nie so verwirrt gewesen. Was sollte das? Dieses Verhalten war total untypisch für den sonst so impulsiven Vollidioten! >Inuyasha...?< dachte der Lord, eher er aufgeholt hatte und schweigend neben seinem Halbbruder herlief. ***************************************************************************************************** Ich hoffe, dass es euch gefallen hat! Es hat dieses Mal echt lange gedauert... Sorry... Aber ich bin im Stress... Dennoch bemühe ich mich ab und zu ein Kapitel hochzuladen<.< Danke für eure Kommis^///^ HEGDL *knuddel* SessFluff Kapitel 4: ~Der Tod kommt auf leisen Sohlen~ -------------------------------------------- "Verfluchte Scheiße!!!" Inuyashas Gebrüll war über das ganze Feld zu hören. Sein Bruder hob verwundert den Kopf, drehte sich um. Was hatte der Trottel? "... Gehts noch oder wird es schlimmer?" fragte er kühl. "Ne, es geht noch, vergiss es!" bekam er zur Antwort. Leicht verwirrt musterte der Ältere ihn, wandte sich dann aber zum Gehen. Er würde diesen Halbdämon wohl nie verstehen. Vor zwei Tagen hatten sie den Nebel und den Abhang bewältigt. Letzteres endete mit einer Rutschpartie, die dem Inu-Youkai irgendwie unangenehm war. Lag das vielleicht an der Position, in der er heruntergerutscht war? Gut möglich. Immerhin hatte er unter Inuyasha gelegen. Dieses benachteiligte Gefühl, das ihn durchströmte, war regelrecht unheimlich gewesen. Dabei war es keine Absicht seitens des Jüngeren gewesen... oder?? Die Aktion danach war allerdings umso seltsamer: Inuyasha hatte ihm Blätter aus den Haaren gesammelt! Ausgerechnet dieser Holzkopf. >Ich glaube, ich habe ein neues Lieblingsschimpfwort für das Halbblut.< Er grinste in sich hinein. Zum Glück ging er vor dem Jüngeren, so konnte der das nicht sehen. Inuyasha war aber sowieso nur halb anwesend. Er war fast vollständig in Gedanken versunken. Das Schlimmste war, dass er sich nicht mehr für diese Gedanken schämte. Er hatte es aufgegeben. Immerhin stimmte es auch: Sesshomaru war schön... wunderschön, genauer gesagt. Warum fiel ihm dies erst jetzt auf? Silberweißes Haar, goldene Augen, die wie Topase funkeln, ein betont schlanker, aber auch muskulöser Körper... Er könnte ewig so weitermachen. "Inuyasha." Jetzt wusste der Hanyou, was er vergessen hatte! Die Stimme! Sesshomarus Stimme war tief, weich, angenehm, manchmal aber auch kühl und emotionslos. Letzteres traf oft ein, wenn der Ältere genervt war. "Inuyasha!" Huch, als würde der Inu-Youkai wirklich mit ihm reden. "Hey, du Holzkopf! Wach auf!" "W-Was?" stammelte der Angesprochene. Er erwachte aus seinem schönen Traum, um sich dann in zwei Augen wiederzufinden, die wie flüssiges Gold glänzten. "Se-Sesshomaru! Was ist denn?" "Erstens, wir stehen vor einem Wald. Zweitens, du träumst mit offenen Augen. Drittens... du hast Nasenbluten." Es war eine Feststellung, nicht mehr und nicht weniger. Aber der Lord verzog sein Gesicht zu einem schadenfrohen Lächeln. "Oh..." stotterte Inuyasha. Besonders das Letzte war verwunderlich. Er drehte sich um und hielt sich die Nase zu. Sesshomaru sagte nichts dazu, sondern betrachtete den Wald. Diese Bäume waren alt, ziemlich alt. Er spürte eine bedrückende Aura, während er versuchte, Dämonen zu wittern. Aber er konnte nur den starken Geruch von Blumen wahrnehmen. >Das gefällt mir nicht. Obwohl meine Nase so sensibel ist, kann ich keine Gefahr durch Dämonen oder sonstiges Gewürm riechen.< Er machte auf dem Absatz kehrt. "Inu... yasha?" fragte er perplex, als er das Schauspiel vor sich sah. "Uha!!!" schrie der Jüngere. Er zappelte wild herum, während er sich immer noch die Nase zu hielt. Ein Schwarm von Honigbienen umkreiste ihn. Scheinbar hatten sie sich durch seine Nähe gestört gefühlt. "Mach sie weg! Mach sie tot!" brüllte der Weißhaarige. Momentan hüpfte er auf einem Bein im Kreis. Sesshomaru kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung. Beinahe hätte er gelacht, besser gesagt, sich tot gelacht. Wie konnte man nur so dämlich sein? Schnell schaute er sich um. Seine scharfen Augen entdeckten eine Schlammpfütze, dicht am Wald. Mit einem Ruck hatte er Inuyasha am Kragen gepackt und schon segelte der Jüngere im hohen Bogen durch die Luft. Es platschte, als er mit dem Kopf voran im Schlamm landete. Die Bienen drehten vor seinem Gestank ab, verschwanden wieder zwischen den Büschen. "W-Was hast du gemacht? Spinnst du? Ich rieche schlimmer als eine Scheißfliege!!" "Tut mir ja so leid, aber ich wollte diese Bienen nicht 'tot machen'." Stille. Totenstille. Inuyashas Gesichtsfarbe wurde schlagartig knallrot. Was hatte er da gelabert, während er mit den Bienen gekämpft hatte? Nur Müll, wie sich gerade eben herausstellte. Der Lord wandte sich ab, ging in den Wald hinein. Das war ihm zu blöd, Inuyasha war ihm zu blöd. Warum hatte er zugestimmt, als es hieß, er müsste mit dem Hundebaby die Welt retten? Kagome ging in der Hütte auf und ab. Sie war so nervös, dass sie die letzte Nacht kein Auge zugemacht hatte. Dementsprechend war sie natürlich müde, hundemüde. Aber sie wollte und konnte sich nicht ausruhen, während IHR Inuyasha da draußen war. Bestimmt kämpfte er gerade gegen einen bösartigen Dämon. (Keine Sorge, es sind nur Bienen;P) "Ähm, hast du Hunger? Kagome-chan?" Die Miko schüttelte den Kopf. Sango warf Miroku einen besorgten Blick zu, der heißen sollte: 'Tu doch was!' Der Houshi seufzte. Dann sagte er lächelnd: "Kagome-sama, wenn du eine Diät machst, kommt Inuyasha auch nicht schneller zurück." Die Schwarzhaarige hielt in ihrer Bewegung inne und funkelte Miroku wütend an. "Ähä, aber du kannst natürlich machen, was du willst..." fügte der Mönch nun hinzu. Daraufhin rannte die Miko weiter in der Hütte hin und her. Sango zischte bedrohlich, was Miroku zucken ließ. >Idiot.< dachte die Taiji. "Sesshomaru?" "Hm?" "... Ich habe Hunger." Im selben Moment, wie er dies sagte, hätte er sich nur allzu gerne die Zunge dafür abgebissen. Aber, was sollte er sonst tun? Hungrig durch einen gefährlichen Wald rennen? Tolle Sache! Da konnte er sich gleich umbringen. "Such dir was." erwiderte der Lord. Zwar hatte er kein Wort betont, aber er klang auch nicht so herablassend und kühl wie sonst. Inuyasha nickte und verschwand zwischen den Bäumen. Sesshomaru sah ihm nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Sollte er hier jetzt warten? Darauf hatte er wenig Lust. Warum auch? Er konnte sich etwas umsehen. Das kostete ja nichts. Als er der großen Trauerweide den Rücken zu drehte, riss die ihre giftgrünen Augen weit auf. "... Ein Hundedämon? Wo packe ich den am besten hin? Mal überlegen... Der See hat bestimmt mal wieder Hunger auf solch einen Dämonenburschen..." murmelte sie vor sich hin. Der Lord drehte sich wie in Zeitlupe zu ihr um. "... Wer bist du?" knurrte er. Seine Augen glänzten in einem dunklen Rotton. "Oh? Du hast mich gehört?" "... Was willst du?" "Dich fressen." "Das will ich sehen." "Wirst du gleich. Aber bevor ich dich dem See opfere... Wo ist denn dein kleiner Freund?" Sesshomarus Miene verdunkelte sich. Vor ihm stand eine uralte Trauerweide, ein Baumgeist oder sonst was und er diskutierte mit ihr!! Dafür hatte er keine Zeit. Erwartete dieses Wesen etwa im Ernst, dass er Inuyasha verraten würde? Auch, wenn sein Bruder ein Hanyou und Holzkopf war, würde er dies niemals tun! Moment... Hatte er Inuyasha gerade als BRUDER und nicht als Halbbruder bezeichnet? >Ich muss definitive mehr Abstand zu dem Trottel gewinnen.< "Stirb." Er sprang hoch, seine rechte Hand schimmerte grün. Die Weide kicherte bloß. So einen lebendigen Dämon hatte sie lange nicht mehr gesehen. >Seine Kraft wird dem Gott des Wassers sicher schmecken.< Der Silberhaarige konnte gar nicht so schnell gucken, wie er zu Boden geschleudert wurde. Er rappelte sich auf, wich erst mal zurück. Was war das gewesen? Seine Klauen waren an einer Art Bannkreis abgeprallt. Super! Wenn man Inuyasha brauchte, war er nicht da! Tolles Timing. "Immer noch so große Worte, Hundejunge?" Nun fauchte und knurrte der Lord. Er war im Begriff Tokijin zu ziehen. Doch dazu kam es nicht. Ein Hieb mit einem langen Ast der Weide, raubte ihm den Atem. Er fiel rücklings um und war gelähmt! Jetzt verstand er, mit wem er da kämpfte und was das für ein Wald war. Leider zu spät. Der nächste Schlag, ließ ihn das Bewusstsein verlieren. Satt und zufrieden kehrte Inuyasha zurück. In den Händen hielt er noch ein paar Beeren. Die Dinger schmeckten zuckersüß! "Nanu? Sesshomaru?" Er sah sich um. Keine Spur von seinem großen Bruder. War der Dreckskerl ohne ihn gegangen? Nein... Dann hätte er ihn längst alleine gelassen oder getötet, wenn er an die Sache mit der Rutschpartie dachte. Er holte tief Luft, wollte gerade laut nach ihm rufen, als er abrupt inne hielt. Langsam drehte er sich um. Hatte hier nicht vor zehn Minuten noch so eine olle Trauerweide gestanden? >Ich bin nicht der Schlauste, aber ich weiß sehr wohl, dass sich Bäume nicht bewegen können... oder doch?< Die großen und ihm unbekannten Abdrücke im Boden, ließen ihn jedoch an seinen bisherigen Erfahrungen zweifeln. >Scheiße! Sesshomaru ist in Gefahr!< Der bloße Gedanke, dass der Ältere tot sein könnte, nur weil er unbedingt essen musste, raubte ihm den Verstand! Er ließ die leckeren Beeren fallen und stürmte los, immer den Abdrücken hinterher. Ruckartig schlug Sesshomaru die Augen auf. Er konnte sich nicht bewegen, war gelähmt. >Wo bin ich? Ach ja... Die Weide!< Er sah auf, direkt in zwei giftgrüne Iriden, die ihn belustigt musterten. "Wir sind da. Hier ist der See des Wassergottes." Ihre Stimme klang voller Ehrfurcht. >Ich hatte Recht. Das ist ein Wald aus der alten Zeit, wo die Götter noch das Land regierten. Nicht mal Vater wagte es, hierher zu kommen.< Er ertappte sich bei dem Gedanken, dass Inuyasha vielleicht kommen würde, verwarf ihn aber sofort. Wenn der Hanyou auch nur einen Hauch von Intelligenz besaß, dann war er längst geflohen. >Gut, da Inuyasha strohdoof ist, wird er hier wohl bald aufkreuzen.< fügte er hinzu und verdrehte innerlich die Augen. "Ich hoffe, du stirbst nicht so schnell. Ich will meinen Spaß mit dir haben, sterblicher Abschaum." Der Lord wollte etwas Sagen, ihr den Kopf abreißen, sie irgendwie zum Schweigen bringen... Aber kein Wort kam über seine Lippen. Er konnte nicht sprechen, sein Mund öffnete sich einfach nicht. >Verdammter Mist... Jetzt fluche ich schon genauso wie Inuyasha! Ich denke zu viel über ihn nach.< "Dein Körper ist gelähmt, solange er über meine Blätter mit Gift getränkt wird. Selbst der stärkste Dämon hält das nicht aus. Ich halte dich solange Unterwasser, bis du ertrinkst." Keine guten Aussichten. Gegen das Gift eines Gottes war selbst Sesshomaru wehrlos und genau das ärgerte ihn. Er war hilflos, dem Feind ausgeliefert! "Huff!" Er keuchte, holte tief Luft, dann war sein ganzer Körper war im Wasser. Es war eiskalt. Sekundenschnell waren seine feingeschwungenen Lippen blau vor Kälte. Dabei hatte er sich gerade eben geschworen, so lange es ging durchzuhalten. >Meine Kraft schwindet mit jeder Minute, die ich hier bin. Tz, warum lege ich mich auch mit einem Gott an?< Unter ihm rührte sich etwas. Aber er konnte nichts sehen. Der Grund des Sees war pechschwarz. Nur eine dunkle Stimme drang zu ihm durch. "Mhm... Du bist ein Dämon? Interessant. Wie heißt du? Denke es einfach." >Denken? Ich... < "Sesshomaru? Der Sohn des Inu no Taishou? Ich bin Poseidon, Gott des Meeres." >Was? Warum lebst du in einem See?< "... Lange Geschichte... Zu lange. Du stirbst gleich. Leider kann ich dir nicht helfen. Nur der Gott, der dich festhält, kann dich auch loslassen." >Opfert diese verrückte Weide dir öfter Dämonen?< "Ha,ha! Allerdings! Sie glaubt wohl, dass sie sich auf diese Art bei mir einschleimen kann. Da hat sie sich aber zu früh gefreut. Na ja, lebe wohl." >Warte! Bitte!< "Hm? Was denn? Du bist schon kalkweiß im Gesicht..." >... Weißt du etwas über Seelensammler?< Poseidon schmunzelte. Es war schade, dass er nichts tun konnte, um Sesshomaru zu helfen. Immerhin war er gut mit Inu no Taishou befreundet gewesen. Da konnte er ihm zumindest eine Frage beantworten. "Ja... Die Seelensammler lebten früher in diesem Wald. Doch dann veränderten sie sich." >Verändern?< "Sie sind bösartig und stehlen Seelen, obwohl sie satt sind. Irgendetwas oder irgendjemand muss sie manupulieren... oh? Da kommt jemand." >....?< "Gut, du bist gleich frei. Lebe wohl!" Der Inu-Youkai wollte ihn noch etwas fragen, aber da war Poseidon auch schon weg. Kälte umfing den Lord wieder. Ein helles Licht an der Wasseroberfläche ließ ihn aufblicken. Das sah fast so aus wie die Windnarbe... Tesseiga? Inuyasha? Er versuchte sich an das Gesicht seines Halbbruders zu erinnern, doch die Umrisse verschwanden. Ihm wurde schwarz vor Augen. Ein Gefühl von Übelkeit stieg in ihm auf, er würgte, schluckte dabei aber nur Wasser. >Nanu? Das ist... Salzwasser? Deshalb lebt Poseidon hier... Was kümmert es mich...? Ich sterbe, besser gesagt, ich ertrinke. Lächerlich.< Er würde jämmerlich ersaufen! Plötzlich hörte er ein dumpfes Platschen. Jemand sprang ins Wasser. Eine Hand umfasste sein Handgelenk, zog ihn hoch. Eine Stimme... Rief ihn jemand? Unsinn! Er war tot... oder? Wenn er wirklich tot wäre, dann dürfte er keine Stimmen mehr hören können. Er kannte die Peron, dessen Nähe er füllte. Aber er konnte sich nicht an den Namen erinnern. Sein Kopf war so leer und seine Gedanken wuselten umher. Wo war er? Wer war er? "Idiot! Wach auf!" Wieder diese Stimme. Jetzt beleidigte sie ihn. Er versuchte die Augen zu öffnen. Es klappte nicht, seine Lider waren schwer. Es war ihm nicht möglich zu atmen. Er keuchte, seine Lungen schrieen nach Luft, brannten förmlich. Es tat weh, warum tat es so weh? Es sollte aufhören! "Sesshomaru! Mach die Augen auf, du Abklatsch eines Dämons!" Hieß er so? War das sein Name? Sesshomaru? Er kam sich fremd vor. Der Tod selbst griff nach seinem Leben. Seine Seele drohte seinen Körper zu verlassen. Tenseiga pulsierte alarmiert an seiner Hüfte. >I-Ich muss atmen!< schoss es schmerzhaft durch seinen Kopf. Doch dann spürte er etwas, was sich auf seinen Mund drückte. Heiße Lippen pressten frische Luft in seinen Rachen. Ein Würgreiz überkam ihn. Er konnte nicht dagegen ankämpfen. Ein Schwall Wasser drang aus seinem Mund und ein weiterer sammelte sich in seiner Kehle. Wieder spuckte er das abscheuliche salzige Zeug aus seinen Lungen. Seine Augen öffneten sich, weitaufgerissen, als hätten sie Angst davor sich wieder zu schließen. "Puh... Du lebst." Inuyasha ließ sich ins Gras fallen. Der Lord hingegen schnappte nach Luft, die seine Lungen gierig aufsaugte. Die Erinnerung kehrte zurück. Poseidon, die alte Weide... und er, tot im eiskalten Wasser. Dann war es wirklich Inuyasha gewesen, der ihn gerettet hatte? "Du siehst schrecklich aus." kommentierte der Hanyou. Und das stimmte. Sesshomaru war kalkweiß im Gesicht, das Gold in seinen Augen war einem trüben Gelb gewichen und seine Lippen waren blau. Jetzt erinnerte er sich allerdings auch wieder an die Lippen, die auf den seinen gelegen hatten. Mühsam richtete er seinen Oberkörper auf, hob die zittrige rechte Hand und verpasste dem Halbdämon eine schwache Ohrfeige. "Aua! Was sollte das? Ich habe dir deinen Arsch gerettet!" fauchte der wütend. "Du weißt ganz genau, wofür das war!" gab der Ältere Kontra. "... War es denn so unangenehm?" fragte Inuyasha plötzlich. Stille. "... Wie ...?" Sesshomaru sah ihn an, als hielt er ihn für geistesgestört. "Schon gut. Du lebst, mehr wollte ich nicht." Inuyasha stand auf. "Die olle Trauerweide habe ich abgemurkst. Du kannst dich ruhig ausruhen." Der Lord nickte nur. Er sah zu, wie der Jüngere auf einen Baum sprang und es sich auf einem Ast bequem machte. Dieser Hanyou hatte einen Gott getötet? Warum sollte er lügen. Auf der anderen Seite wusste Inuyasha ja nicht, dass es ein Gott gewesen war. In seiner Unwissenheit hatte er einen übrmächtigen Gegner getötet... Sesshomaru hob die immer noch zitternde Hand, strich mit ihr über seine kalten Lippen. Er spürte immer noch dieses intensive Gefühl, als Inuyasha... ihn geküsst hatte... >V-Verdammt!< dachte er und ließ sich wieder ins Gras sinken. Was sollte er jetzt tun? Wie sollte er sich verhalten...? ****************************************************************************************** Da ist selbst unser Eisprinz ratlos. Tatsache ist, dass Inuyasha den Gott nur töten könnte, weil er seinen Bruder um jeden Preis retten wollte... und jetzt haben wir den Salat: Sesshomaru ist (ich glaubs selbst kaum) überfordert und Inuyasha erkennt den Ernst seiner plötzlichen Gefühle! Ich hoffe, dass es euch gefallen hat^^ So liebe und (vor allem viele) Kommis habe ich bekommen. Hätte ich echt nicht gedacht *rot werd* Danke... Euch ganz dolle knuddel^///^ SessFluff Kapitel 5: ~Die Definition von Liebe~ ------------------------------------- Langsam ging die Sonne auf, ihre Strahlen bedeckten das Land. Doch allzu viel war nicht davon zu spüren. Der dunkle Wald verschluckte die angenehme Wärme fast vollständig. Inuyasha beobachtete aus müden Augen, wie sich zusätzlich ein Nebelvorhang vor die Sonne schob. Merkwürdig. Es hatte nicht geregnet, daher gab es kaum Luftfeuchtigkeit... Woher kam also dieser Nebel? Irgendwie war das unheimlich. Nicht, dass er Angst gehabt hätte oder so... Aber es gefiel ihm nicht. >Wir sollten von hier verschwinden.< dachte er. Mit einem Satz sprang er vom Baum, landete im feuchten Gras. Moment! Warum feucht? Hier stimmte wirklich etwas nicht! Er sah sich um, hielt nach Dämonen oder Trauerweiden Ausschau. Der letzte Baum hätte seinen Halbbruder beinahe ertränkt... Da war Vorsicht geboten! "Inuyasha." Der Angesprochene fuhr herum, seine Hand umfasste dabei Tessaigas Griff. Alte Gewohnheit... "Ängstlich?" Sesshomarus Stimme triefte nur so vor Ironie. "Sehr witzig!" Der Hanyou ließ den Schwertgriff los und musterte den Älteren. Es schien ihm besser zu gehen. Jedenfalls hatten seine Lippen das erstechende Blau abgelegt und strahlten nun in einem zarten Rosa. Dennoch wirkte der Inu-Youkai müde. Er hatte seine Lider nur halb geöffnet, blickte ihn durch etwas trübe Topase an. "Was guckst du so?" "Darf ich nicht?" "..." "Geht es dir besser?" Sesshomaru erhob sich daraufhin. Von der Eleganz, die seine Bewegungen im Normalfall zierte, fehlte jede Spur. Mühsam hielt er sich auf den Beinen, sein Körper zitterte leicht. "Also nicht." murmelte der Jüngere leise. "Inuyasha..." "Was?" "Meine Ohren funktionieren einwandfrei." Nun stieg dem Weißhaarigen eine gesunde Farbe ins Gesicht. Das hatte er glatt vergessen. Natürlich konnte der Ältere viel besser hören und riechen als er! Aber, wenn er bei seinen Freunden war, dann war er der Überlegene. "Wir sollten gehen. Der Nebel zieht ins Tal." "Kannst du schon wieder laufen?" "Mach dich nicht über mich lustig, Hanyou." "Das tue ich nicht! Ich mache mir lediglich Sorgen um dich." Sesshomaru hielt inne, dachte über diese Worte nach. Aus Inuyashas Mund hörten sie sich irgendwie komisch an, ins Lächerliche gezogen... "... Gehen wir." Sollte der Holzkopf sich ruhig totlachen. Irgendwann würde er in Lebensgefahr schweben und dann war er, Sesshomaru, derjenige, der ihm den Arsch retten musste! Schweigend gingen sie nebeneinander her, wobei Inuyasha sich dem Tempo des Älteren anpasste. Er wollte nicht unhöflich erscheinen und einfach vorlaufen. Stattdessen schnüffelte er etwas und drehte sich andauernd um. Es war fast schon eine Art Beschützerinstinkt... und er wollte nur einen einzigen Mann beschützen... Vorsichtig warf er Sesshomaru einen Seitenblick zu. Überrascht stellte er fest, dass dieser seinen Blick erwiderte. "Ähm!" stammelte er und wandte sich peinlich berührt ab. Der Lord sagte nichts, schaute wieder auf den Weg. Inuyasha hingegen kam sich vor wie ein kleiner Welpe, der Angst um seine Mami hatte. So konnte das doch nicht weitergehen! Sollten sie sich etwa den Rest der Reise anschweigen? Tolle Aussichten! "Sesshomaru?" Keine Reaktion. War der Herr Bruder wütend oder beleidigt? "Hallo?" Wieder nichts. Nur das Rauschen der Blätter im Wind antwortete ihm. Genervt verdrehte er die Augen. Also hatte dieser arrogante Hund wirklich beschlossen ihn zu ignorieren? Tz! Als ob er sich das gefallen lassen würde! Immerhin war er klar im Vorteil: Er hatte kein Bad im eiskalten Wasser genommen und konnte sich dementsprechend besser und schneller bewegen. Sicher war er auch kräftiger... im Moment jedenfalls. Ohne Vorwarnung drehte er sich schwungvoll zur Seite, packte seinen Halbbruder an den Schultern und schleuderte ihn unsanft gegen einen Baum. Sesshomaru hatte mit vielem gerechnet, nur nicht mit solch einer aggressiven Handlung. Die Luft wurde ihm kurz aus den Lungen gepresst, als er gegen das Holz prallte. Sein Körper war für derartige Aktionen noch nicht erholt genug. Er hatte aber auch wenig Zeit darüber nachzudenken. Inuyasha stand bereits vor ihm, sah ihn mit einem für ihn undefinierbaren Blick an. "Bist du jetzt völlig verrückt geworden?" "Nein, aber du bist leichtsinnig." "Ach ja?" "Allerdings! Ich habe dich nur etwas fragen wollen, mehr nicht." "..." "Aber du musst ja den kalten Dämon raushängen lassen." "Wie bitte?" "Du hast mich schon verstanden, Sesshomaru." "Was willst du mich denn bitteschön fragen? Ist es so wichtig, dass du mich gleich durch die Luft schleudern musst?" "... Was bedeutet für dich Liebe?" Stille. Absolute Stille. Selbst die Vögel waren verstummt. Die Luft kochte, vermutlich wegen Sesshomarus aufsteigender Wut. Wie konnte dieses Halbblut es nur wagen ihm so eine Frage zu stellen? Was sollte das? Hatte er den Verstand verloren? Inuyasha rührte sich nicht, als sich schmale und lange Finger um seine Kehle legten. War der Ältere vorhin noch überfordert gewesen, so war er jetzt wütend, ziemlich wütend. "Ich sollte dich töten. Sofort und ohne Umschweife!" Die sonst so monotone Stimme des Lords war nun eiskalt und bedrohlich leise. "Du weißt es nicht oder?" "Deine blöde Liebe ist mir gleichgültig, falls du das meinst." Er drückte fester zu, schnürte dem Hanyou dadurch langsam die Luft ab. "Dann hast du nichts gefühlt, als sich unsere Lippen berührt haben?" "Du Mistkerl! Wie sollte ich? Schließlich war ich halbtot!!!" Ein Ruck ging durch Sesshomarus Arm, dann fand er sich an den Baum gedrückt wieder. Seine Handgelenke wurden gegen den Baumstamm gepresst. "Was soll das?" "Dann sag mir, was du jetzt fühlst." "Du bist wahnsinnig! Lass mich...!?" Unterbrochen. Von zwei weichen Lippen, die sich auf seinen Mund gelegt hatten. "Hmm! Hng! Lass...!" Der Kuss wurde leidenschaftlicher, zog sich immer mehr in die Länge. Sanft wurden Sesshomarus Lippen auseinandergedrückt. Eine fremde Zunge plünderte seine Mundhöhle nach Herzenslust, versuchte seine eigene zum Mitmachen zu animieren. Doch der Inu-Youkai verwehrte dies eisern. Erst, als beiden die Luft ausging, unterbrach Inuyasha den Kuss. Er ließ den Älteren los und wich mehrere Schritte zurück. Der Silberhaarige sank am Baum herunter auf den Boden. Er blieb regungslos im Gras sitzen. "Du..." "Sei still. Verschwinde." Inuyasha zuckte zusammen. "Aber...!" "Geh! Ich kann dir nicht mehr in die Augen schauen." Der Hanyou biss sich auf die Unterlippe. Was hatte er getan? Warum vor allem? Er hatte mal wieder zuerst gehandelt und dann nachgedacht. Jetzt war alles kaputt... Sesshomaru sah seinem Bruder nicht einmal hinterher, als dieser in den Büschen verschwand. Mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck hockte er im feuchten Gras. Sein Kopf war leer, keine Gedanken, keine plausible und logische Erklärung... Nur erschreckende Leere... Eine leblose Hülle... Er blieb auf einer Lichtung stehen. Tränen stiegen ihm in die Augen, die er mit Mühe und Not zurückhalten konnte. Was hatte er sich dabei gedacht? Für einen vollwertigen Dämon, wie Sesshomaru einer war, musste es eine unglaubliche Demütigung sein von einem schwachen Halbdämon dermaßen bloßgestellt zu werden. So etwas hatte er nicht gewollt. Mit Sicherheit nicht! Er hatte sich nicht bremsen können. Warum nicht? Über Kagome war er auch nie hergefallen. War er so herzlos, dass ihm die Gefühle seines Halbbruders egal waren? Verzweifelt starrte er in den Himmel, der von grauen Wolken bedeckt wurde. Es half alles nichts. Er musste alleine weiter, hoffentlich schaffte Sesshomaru das... Wieder breitete sich Angst und Sorge in ihm aus. Wenn dem Inu-Youkai wegen ihm etwas zustoßen würde, könnte er sich das niemals verzeihen! Ein Schrei unterbrach ihn in seinen Überlegungen. Aber das war definitiv nicht Sesshomaru gewesen. Es sei denn, er hätte eine Geschlechtsumwandlung vorgenommen. Bei dieser Vorstellung schüttelte er heftig den Kopf. Er war nicht mehr ganz normal im Kopf! "Hallo? Ist da jemand?" Wieder diese Stimme. Eine Frau? Hier? Unwahrscheinlich. Das roch nach einer Falle. "Hilfe! Warum hilft mir denn niemand?" Inuyasha konnte nicht anders. Er sprang von Ast zu Ast und entdeckte schließlich eine junge Frau, die auf dem Boden kauerte. "Bist du verletzt?" Sie drehte sich nicht zu ihm um, schluchzte stattdessen laut. Vorsichtig trat der Weißhaarige nähern. Was konnte ihm ein Mensch schon tun? "Bist du taub?" Er legte seine Hand auf ihre Schulter. Plötzlich wurde ihm schwindelig. Er taumelte zurück. Was war los? Alles verschwamm vor seinen Augen. "Besonders schlau bist du nicht oder kennst du nicht die Legende von der weinenden Frau im Wald?" Ihre Stimme klang bösartig. Sie war kein Mensch? Aber sie roch nicht nach Dämon! "Du Dummerchen. Ich bin eine Ushana." "... Was für ein Teil?" Seine eigene Stimme klang brüchig und schwach. "Hm. Du wirst meinem Vater schmecken. Sein letzter Halbdämon war nur ein erbärmlicher Feigling." Schmecken? Feigling? Vater? Mehr hörte er gar nicht mehr. Er fiel rücklings ins Gras und dort blieb er liegen. >Sesshomaru!< Hm? Hörte er jetzt schon Stimmen? Dieser eine Kuss hatte ihn scheinbar aus der Bahn geworfen. Sollte Inuyasha doch alleine durch einen Wald voller Götter und Geister laufen... Sicher hatte er keine Ahnung, was für Gefahren hinter jedem Baum lauerten... >Stopp! Ich nehme diesen Idioten nicht in Schutz! Wer hat hier denn wen geküsst?< Er stand auf. So kam er nie hinter das Geheimnis der Seelensammler. Was hatte Poseidon gesagt, früher waren diese Wesen friedlich? Doch dann geschah etwas? Genau. Er musste einfach aus diesem Wald raus und den Schuldigen töten. Schließlich war er nicht hier, um für einen verrückten Hanyou den Babysitter zu spielen. Andererseits besaß der Holzkopf Tessaiga. Das Erbstück seines Vaters sollte nicht an so einem Ort verschimmeln. Schob er gerade absichtlich seine Besorgnis auf ein Schwert? Gut, es war nicht irgendein Schwert, aber... >Ich verstricke mich in Widersprüche. Was soll ich tun?< Mit einem gedämpften Stöhnen kam Inuyasha zu sich. Sofort richtete er sich auf. Sein Körper fühlte sich ungewohnt schwer an. "Was? Nein!" entfuhr es ihm. Seine Klauen waren weg, genauso, wie seine Hundeohren und Fangzähne. Aber, wieso? Es war doch kein Neumond! "Ich habe dir all deine dämonische Energie geraubt. Übrigens, nettes Schwert." Er blickte auf. "Äh... Wie heißt du noch mal?" "Du bist wirklich nicht der Schlauste, was? Ich bin eine Ushana." "Warum kann ein Dämon Tessaiga halten?" "... Ich bin ein Gott, kein Dämon." "Ach so." "Ist ja auch egal. Ich gehe dann mal." "Was? Zuerst gibst du mir meine Waffe zurück!" "Du bist echt amüsant. Viel Spaß, Vater!" Mit diesen Worten war sie weg, hatte sich einfach aufgelöst. "Scheiße!" Inuyasha stand auf und sah sich um. Er war alleine, in Menschengestalt und ohne Tessaiga. Naraku würde sich freuen! Doch nicht nur sein Erzfeind tat das. Plötzlich kicherte jemand hinter ihm. Sofort fuhr er herum. "Großer Gott! Eine Pflanze?" "Ich bin ein Gott in der Gestalt einer fleischfressenden Pflanze, dass ist korrekt." "Willst du mit mir plaudern oder mich fressen?" "Dreimal darfst du raten." Das Monster mit den vielen Wurzeln und Tentakeln sah alles andere als nett aus. Ohne eine Waffe hatte er keine Chance. Und schon musste er dem ersten Schwall an Angriffen ausweichen. Dabei stolperte er mehrmals, schürfte sich die Knie auf. >Mist! Mist! Mist!< Schnell erhob er sich, suchte irgendetwas, womit er sich schützen konnte. Doch da war nichts, was ihm zusagte. Bamm. Die dicke Wurzel traf ihn mit ganzer Kraft. Er flog durch die Luft und schlug hart auf den Boden auf. Es knackte und er unterdrückte einen Aufschrei. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich den rechten Arm, auf dem er gelandet war. >Der ist gebrochen!< schoss es ihm durch den Kopf. Im nächsten Augenblick schlangen sich mehrere Wurzeln gleichzeitig um seinen Körper und hoben ihn hoch. "Große Klappe, nichts dahinter!" "Ach, sei still, du Unkraut!" "... Stirb!" Mit Wucht wurde er gegen einige Bäume gepfeffert. Der Schmerz war unbeschreiblich. Er schrie aus voller Kehle, es würde ihn sowieso keiner hören, da war das egal. "Du bist unverbesserlich." Inuyasha schreckte hoch. Diese Stimme...! Mit einer fließenden Bewegung durchtrennte die Energiepeitsche die Wurzeln. Der Hanyou landete unsanft auf dem Boden, hielt sich immer noch den kaputten Arm. Währenddessen stellte sich Sesshomaru wissend vor den Jüngeren. Ihm war klar, dass er gerade einen Halbdämon beschützte. "Eigentlich hast du meine Hilfe nicht verdient." "Ich weiß... Danke, Onii-san." "..." Der Lord zog schweigend Tokijin. "Nun zu dir." knurrte er den Gott vor sich an. Das war die perfekte Gelegenheit seine Wut rauszulassen. Eigentlich hatte er das gerade bei dem Weib schon getan, aber dieses Biest hier war noch besser. "Souryuuha." Blaue Blitze schossen aus der Schwertspitze und zerstückelten die fleischfressende Pflanze ohne Probleme. "Und du willst ein Gott sein? Da war die Trauerweide stärker." Gelassen steckte er sein Schwert weg, betrachtete noch kurz die Überreste des Feindes, eher er sich Inuyasha zuwandte. "Du siehst schrecklich aus." Ein Hauch von Belustigung schwang in der kühlen Stimme mit. "Du dagegen bist wunderschön." Sesshomaru zog die linke Augenbraue hoch und trat näher an den Hanyou heran. "Bist du krank? Erst küsst du mich und jetzt diese Wortwahl? Oder liegt das an deinen Schmerzen?" Dabei deutete er auf den rechten Arm des Halbdämons. "Nein, ich bin klar im Kopf, glaube ich." "So? Glaubst du das?" Sesshomaru zog ein Schwert aus seinem Gürtel. Das war weder Tokijin, noch Tenseiga! "Wie? Du hast Tessaiga?!" "... Auf der Suche nach dir, traf ich eine Ushana, die mit Vaters Schwert durch die Gegend lief. Da habe ich nicht lange gezögert." Behutsam legte er die Waffe vor Inuyasha auf den Boden. "Wirst du jetzt gehen und mich alleine lassen?" fragte der Weißhaarige. "Nein." Der Inu-Youkai setzte sich neben ihn ins Gras. "Warum tust du das? Ich habe dich so verletzt, seelisch, meine ich." "Irren ist menschlich, Vergeben ist göttlich. Ich liebe dich zwar nicht, aber ich hasse dich auch nicht." "Weißt du überhaupt, was Liebe ist?" "... Hatten wir dieses Gespräch nicht schon?" "Jemanden zu lieben ist nichts, worüber man nachdenken muss. Es ist ein Gefühl, wogegen man machtlos ist. Ich spreche aus eigener Erfahrung." "Ach, tust du das? Verwechsle mich nicht mit einem von deinen Menschenweibern." "... Jeder braucht LIEBE! Auch du, Onii-san." "Nenn mich nicht so." "Wieso? Du bist doch mein großer Bruder." "Aber..." "Du denkst schon wieder zu viel nach." "Schlaf jetzt. Morgen müssten sich deine dämonischen Kräfte erholt haben. Es war übrigens seltendämlich, sich mit einer Ushana anzulegen." "Onii-san." "Ich wiederhole mich ungern! Nanu? Da schläft der doch tatsächlich ein, wenn ich ihm eine Predigt halte!" brummte Sesshomaru. >Liebe... So etwas Überflüssiges!< dachte der Lord, dann schloss er die Augen und entspannte sich. Schlafen würde er nicht, aber ausruhen wäre nicht schlecht. Diese Kämpfe waren anstrengend gewesen. ***************************************************************************************** Nach langer Zeit mal wieder ein Kapitel. Ich hoffe, dass es euch gefällt>.< Leider weiß ich nicht, wann ich wieder ein Neues on stellen kann. Es kann schnell kommen ober langsam. Nächste Woche schreibe ich die ersten ZENTRALEN PRÜFUNGEN! Und zwar in Deutsch und Englisch! Darauf die Woche ist dann Mathe an der Reihe... Anschließend folgt ein Umzug, der mich viel Kraft kosten wird. Keine Sorge, ich schreibe auf jeden Fall weiter^^ Es wird bloß dauern... Ich hoffe, dass ihr mir treu bleibt>.< Danke für 50 Kommis! Ich liebe euch! *freu* HEGDL *euch knuddel* SessFluff Kapitel 6: ~Verborgene Erinnerungen~ ------------------------------------ Stille. Erstickende Stille. Seit die beiden Brüder das Tal des Nebels hinter sich gelassen hatten, schwiegen sie nun schon vor sich hin. Wobei der Ältere dafür einen Grund hatte. Diese Gegend war seltsam. Karge Felsen erstreckten sich in die Höhe, dunkle Wolken bedeckten den Himmel und der Geruch vom Tod höchstpersönlich hang in der Luft. Inuyasha schien davon jedoch nichts zu merken. Er trottete hinter seinem Bruder her. Dabei wurde er immer langsamer. "Inuyasha." "Hm? Ja?" "Wie geht es deinem Arm?" Jetzt blieb der Hanyou stehen. Hatte er sich das eben eingebildet oder hatte der Herr vollwertiger Dämon gerade mit ihm geredet? Und noch dazu um etwas über seinen gebrochenen Arm in Erfahrung zu bringen. "Es tut noch weh, aber ich müsste Tessaiga schwingen können." "Übertreib es nicht. Du bist erst seit zwei Stunden wieder ein Halbdämon." "... Glaubst du, ich würde mich überschätzen?" "Das glaube ich nicht nur, dass ist eine Tatsache." Inuyasha zog scharf die Luft ein. Langsam wurden diese Sprüche zur Gewohnheit! Und irgendwie hatte der Inu-Youkai damit sogar Recht. "Sag mal, wo sind wir überhaupt?" "Es ist lange her, dass ich in so einem Gebiet war. Wir müssen vorsichtig sein." "Sesshomaru! Das war keine Antwort auf meine Frage!" "Harpyien." "Was für Teile?" Nun blieb der Ältere stehen. Er drehte sich zu Inuyasha um. "Du weißt nicht, wovon ich rede?" "Nö! Sollte ich?" "... Hast du in deinem Leben noch etwas Anderes gemacht, außer mit deinen Menschenfreunden zu spielen?" In Inuyashas Kopf verabschiedete sich die letzte Sicherung. Er sprang auf seinen Bruder, den diese Aktion kalt ließ. Sesshomaru machte lediglich einen Schritt zur Seite und schon landete der Jüngere auf dem Boden. "Das meinte ich mit, du sollst es nicht übertreiben. Ich denke, dass du dir die Frage mit dem überschätzen deiner Kräfte noch mal durch den Kopf gehen lassen solltest." Ohne den Hanyou eines Blickes zu würdigen, ging der Lord weiter. Er hoffte, dass ihm das eine Lehre war. Im Land der geflügelten Monster, brauchte er Inuyashas Unterstützung. Auch, wenn er das dem temperamentvollen Überflieger niemals sagen würde. Inuyasha rappelte sich mühsam auf. Er war ziemlich ungeschickt auf seinem Arm gelandet, der vor wenigen Stunden noch gebrochen gewesen war. Spätestens jetzt hatte er höllische Schmerzen. >Scheiße! Ich werde Tessaiga nur mit links halten können.< Sesshomaru blieb erst stehen, als es bereits dunkel wurde. Der Himmel hatte eine rötliche Farbe angenommen. Inuyasha war von diesem Anblick fasziniert. Er starrte empor und merkte daher nicht, wie sein Bruder über diese Naivität den Kopf schüttelte. >Ob man uns schon entdeckt hat?< Der Inu-Youkai schloss die Augen, konzentrierte sich auf seine Umgebung. Aber er konnte nichts spüren. Was waren das wohl für Harpyien? Es gab verschiedene Arten. Hoffentlich erwischten sie nicht gerade die Sorte mit den feuerroten Flügeln. "Sesshomaru? Sind das diese Teile?" Der Lord wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er schaute auf. >Was? Ich habe nichts gerochen und auch nichts gespürt.< Sein Blick blieb an einem Himmel hängen, der von Wesen mit feuerroten Flügel bedeckt war. "Harpyien des Feuers." Seine Stimme war deutlich unterkühlt. "Sind die gefährlich? Sehen doch nur aus, wie Frauen mit Flügeln und Federn." "Sei jetzt still!" Sesshomaru fixierte ihre Gegner. Es waren viele, aber ein Hieb mit Tessaiga oder Tokijin hätte sie alle getötet. Aber, warum griffen sie nicht an? "Wer seid ihr?" fragten die Harpyien im Chor. "Die Söhne des Inu no Taishou." erwiderte der Ältere, ohne den Blick von der Scharr abzuwenden. Sollten sie ihn bzw. Inuyasha ohne Grund angreifen, dann würde es das Letzte sein, was tun würden. "Kommt mit uns zu unserer Herrin." Nun landete eine Harpyie direkt vor dem Inu-Youkai. "Ihr seid doch Sesshomaru-sama?" "In der Tat." "Gut! Folgt mir." Inuyasha ging mit gesenktem Blick neben seinem Bruder her. Er traute diesem Ferdervieh überhaupt nicht. Seine Hand war nie weit von Tessaigas Griff entfernt. Bis jetzt hatte er sich an den Befehl Sesshomarus gehalten und schwieg. Im Notfall würde er das Schweigen jedoch mit lautem Gebrüll brechen. "Ihr kommt zur rechten Zeit." Nun schaute der Hanyou doch auf. Sie waren auf einer Lichtung zum Stehen gekommen. "Dieser Ort passt nicht zu Euch, Seska-sama." Inuyasha hätte beinahe aufgeschrieen. Was war das für ein Tag? Seit wann siezte Sesshomaru jemanden? Und dann noch eine Frau!? "Sesshomaru-sama, welch eine Ehre. Was bringt Euch in mein Reich?" Vor den beiden Hundebrüdern saß eine Harpyie mit smaragdgrünen Augen. Sie schien diese Seska zu sein. "... Ihr hockt auf einem Baumstamm, statt auf Eurem Thron. Das ist gar nicht mehr Euer Reich." Der Inu-Youkai sagte dies im gewohnten kalten Tonfall. Seska zog die rechte Augenbraue hoch. "Ihr seid Eurem Vater ähnlich, was die Feststellung von Umständen betrifft. Leider habt Ihr Recht." Sie machte eine kurze Pause. "Dieses Land gehörte mir, bis dieser Abschaum von einem Dämon es mir genommen hat." "So? Dann muss ich Euch keine Erklärung geben, warum ich hier bin." "Doch. Dieses Halbblut ist Grund genug." Inuyasha fühlte sich angesprochen und beleidigt. Seine Hand wanderte zu Tessaiga. Aber Sesshomaru war schneller und umfasste wortlos sein Handgelenk. "Was soll das?" raunte der Hanyou. "Willst du einen Krieg entfachen?" stellte der Inu-Youkai die Gegenfrage. Daraufhin ließ der Jüngere seine Hand sinken und der Lord ließ ihn wieder los. "Sesshomaru-sama, wer ist dieser Wurm?" "Seska, treibe es nicht zu weit." Sämtliche Harpyien erschraken, als der Silberhaarige alle Höflichkeiten beiseite legte. "Oho?" kicherte ihre Anführerin amüsiert. "... Ich bin nicht hier, um mich zu rechtfertigen oder um Krieg mit dir zu führen. Aber ich akzeptiere keine Beleidigungen an das Erbe meines Vaters. Auch Inuyasha ist sein Sohn, selbst, wenn er nur ein Hanyou ist." Eben dieser Hanyou schaute seinen Bruder sprachlos an. Hatte er sich verhört? Nein, es stimmte! Sesshomaru hatte ihn mit diesen Worten als Sohn ihres Vaters anerkannt. "Hm. Gut. Ihr Seid Eurem Vater wohl auch im Bezug auf Menschen und Halbdämonen ähnlich. Dann werde ich Euch einen Vorschlag machen." "Und der wäre?" "Tötet Raoul." Sesshomarus Interesse war geweckt. "Wer ist Raoul?" "Dieser Mistkerl hat die ganze Umgebung zu seinem Reich erklärt und die alten Herrscher zum größten Teil bereits umgebracht. Er ist zu mächtig für uns." "Wir sollen ihn umbringen?" "So ist es. Solltet Ihr das schaffen, dann werde ich Eurem Bruder den gleichen Respekt entgegenbringen wie Euch." "Einverstanden. Wo hält sich dieser Raoul auf?" Seska lächelte. "Der Typ liebt anscheinend heiße Orte. Momentan befindet er sich im Mittelpunkt der Erde." Inuyasha erstarrte. Was? "Du lügst!" Das rutschte ihm wirklich nur raus. "Der Vulkan ist der Eingang zum Untergrund. Von da an gibt es nur noch Feuer und Lava. Nichts für einen Hanyou. Aber bitte, geh ruhig mit. Du überlebst dort keine fünf Minuten." "Ach! Wollen wir wetten? Komm, Sesshomaru!" Ohne ein weiteres Wort zu, packte er den Inu-Youkai am Handgelenk und zog ihn hinter sich her. Der Lord tat nichts, um ihn davon abzuhalten. Er fragte sich jedoch im Stillen, warum er mit diesem Holzkopf als Bruder bestraft wurde. Von unten hatte der Vulkan deutlich friedlicher ausgesehen. Doch oben am Krater war es bereits unangenehm heiß. Wie würde es dann erst im Mittelpunkt der Erde sein? Inuyasha biss sich auf die Unterlippe, während er in die Tiefe blickte. Sollten sie das wirklich wagen? Was würde Kagome jetzt sagen? >Sie würde sagen, nichts wie los! Also, warum zögere ich?< "Du solltest hier bleiben." "Was? Das kommt nicht in Frage." "Inuyasha. Du wirst verbrennen. Deine Haut ist..." "Klappe! Ich trage nicht umsonst das Feuerrattenfell." Sesshomaru musterte ihn. Konnte er nicht einmal auf ihn hören? "Außerdem... möchte ich dich nicht alleine lassen." fügte der Hanyou hinzu. "Als ob mir das was ausmachen würde." "Sesshomaru?" "..." "Ich muss dir danken. Du hast mich als Bruder anerkannt, nicht wahr?" "..." "Ich fasse das als ja auf." "... Denke, was du willst." Der Lord betrat den schmalen Pfad, der in die Tiefe führte. Inuyasha grinste innerlich. Irgendwie machte ihn das unglaublich glücklich. Ob Hoffnung für mehr, als nur Bruderliebe bestand? Er betrachtete den Rücken des Älteren. Die Rüstung war an einigen Stellen zerkratzt und verbeult. >Das ist noch von der Rutschpartie... Ich bin in ihn reingerasselt und wir sind den Abhang runtergerutscht... So blöd es auch klingen mag... In diesem Moment habe ich mich in meinen eigenen Bruder verliebt...< Eine plötzliche Windböe weckte seine Aufmerksamkeit. "Wind?" "Ich weiß. Das ist nicht normal." Kaum hatte der Lord den Satz beendet, da erfasste ihn auch schon ein unwesentlich starker Wind. Er wurde in die Tiefe gerissen. "Sesshomaru! Uha!" Inuyasha flog hinterher. Er hatte den Halt auf dem steinigen Untergrund verloren. >Was soll das? Der Wind zieht uns zwar runter, aber er verlangsamt auch unseren Fall. Fliegen kann ich jedenfalls nicht.< dachte der Inu-Youkai. Er blickte nach unten, sah aber nur gähnende Schwärze. Gab es überhaupt einen Boden? "Wie lange fallen wir schon?" "Nicht länger als vor zwei Sekunden, als du mich das letzte Mal gefragt hast. Aber schau mal genau hin. Dort unten ist etwas." Inuyasha starrte angestrengt in die Leere unter seinen Füßen. Tatsächlich! "Ich hasse das Fliegen." murmelte er. "Du weißt gar nicht, wie es ist." "Tun wir das nicht gerade?" "Nein, wir fallen. Bereite dich auf die Landung vor." Sesshomaru streckte die Beine aus. Lautlos kam er auf dem Boden auf. Seine Bewegung strahlte nur so vor Eleganz. Neben ihm rumste es allerdings. Inuyasha war unsanft im Dreck gelandet. "Aua! Dehalb hasse ich das Fliegen!!" "... Gehen wir weiter." Um den Beiden herum dampfte der Boden. Inuyasha wurde immer schneller, weil er ohne Schuhe über den heißen Untergrund laufen musste. Sein Halbbruder hatte damit keine Probleme. Er ging dicht hinter dem Jüngeren her und hielt nach Feinden Ausschau. "Wie weit müssen wir gehen, um den Mittelpunkt der Erde zu erreichen?" "Lange." "Du weißt es nicht." "Inuyasha, bin ich ein Gott? Ich war hier noch nie. Wenn wir immer weiter nach unten gehen, dann..." Er brach ab. Der Hanyou war nämlich stehen geblieben. Er starrte die Person an, die vor ihnen aufgetaucht war. Der Ältere stellte sich neben ihn. >Ist das Raoul?< dachte er. "Hey! Wer bist du?" "Schweig! Du bist doch bloß ein Halbblut! Ich bin mehr an deinem Bruder interessiert." Ja. Dieser Kerl musste Raoul sein. "Was willst du? Hast du mir den Brief geschrieben?" "Sieh einer an. Du bist Sesshomaru? Dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten!" "Rede! Sonst bringe ich dich sofort um." Der Mann mit den stahlgrauen Augen lächelte nur. Er trug einen einfachen Kimono. Sein Haar war schwarz, schimmerte aber leicht silbrig. "Ich bin beeindruckt. Du weißt es bestimmt." "Was weiß er, was ich nicht weiß?" brüllte Inuyasha. Er sprang in die Luft, zog im Sprung Tessaiga und stürzte sich auf Raoul. Letzterer machte lediglich eine Handbewegung und der Hanyou wurde zur Seite geschleudert. "Telekinese? So viel zum fairen Kampf." meinte Sesshomaru monoton. "Warum sollte ich fair kämpfen? Das liegt mir nicht." "Ein Schwert hast du scheinbar auch nicht." "Tz! Wofür brauch ich eins?" Inuyasha, der sich gerade wieder aufgerappelt hatte, wurde erneut durch die Gegend geschleudert. Dieses Mal prallte er mit dem Rücken gegen die heiße Steinwand des Vulkans. Er sank zu Boden, wo er liegen blieb. "Schwach!" sagte Raoul dazu nur. "Du bist ein Monster." "Und du nicht?" "... Ich kämpfe immerhin mit Würde." Sesshomaru ließ seinen Worten Taten folgen. Er hob die rechte Hand, die gelb aufleuchtete. Wenige Sekunden später schnellte seine Energiepeitschte hervor. Raoul wich im letzten Augenblick aus, grinste dabei. "Was ist so lustig?" "Du bist genauso ein Schwächling wie dein Vater." Daraufhin verdunkelte sich der Blick des Inu-Youkai. "Wer bist du, dass du so über andere herziehen kannst?" Er schoss nach vorne. Dieses Mal leuchtete seine Klaue grün. Er verfehlte den Kopf des Gegners nur um Haaresbreite. "Das war Absicht. Du hast noch Fragen an mich, kann das sein?" "... Bist du dafür verantwortlich, dass die Seelensammler ihr Unwesen im ganzen Land treiben?" "Allerdings! Ich musste dich ja irgendwie zu mir locken." So schnell, wie Raoul plötzlich vor Sesshomaru stand, konnte dieser kaum gucken. Er schlug dem Silberhaarigen die Faust in den Magen, woraufhin die Rüstung in tausend Teile zerbrach und Blut an den Mundwinkeln des Lords herunterlief. >Wie ist das möglich? Es war nur ein Schlag...!< Er sank auf die Knie. Sein Körper war auf einmal so schwer. "Ich bin kein gewöhnlicher Dämon. Meine Kraft ist nur leider nicht vollkommen, weil mich dein Vater von meiner einzigen Waffe trennte. Ich gebe zu, dass ich mein liebes Schwert vermisse." "Wovon sprichst du? Ich weiß weder etwas von dir, noch von deinem Schwert." keuchte Sesshomaru. "Hm? Dann hat dir dein Vater dieses Geschenk ohne dein Wissen vermacht? Inuyasha ist nicht der Einzige, der einen Schatz hütet. Nur in deinem Fall ist es keine Perle im Augen, sondern verborgene Erinnerungen, die tief in deinen Gedanken schlummern. Man muss sie nur erwecken, dann weißt du, wo MEIN Schwert ist." Raoul streckte seine Hand aus und berührte mit den Fingerspitzen die Stirn des Inu-Youkai. "Zeige mir, wo sich das Schwert des Verderbens befindet, Sesshomaru." Der Silberhaarige wollte widersprechen und seine Hand wegschlagen, doch plötzlich durchfuhr ihn ein unglaublicher Schmerz. Sein Kopf drohte zu zersplittern. Man hörte nur noch die Schreie vom Herrscher des Westens durch den Vulkan hallen. *********************************************************************************************** Ja, ich weiß, dass ihr mich jetzt lynchen werdet<.< An so einer Stelle aufzuhören, grenzt schon an Folter-.- Aber es muss ja spannend bleiben^^ Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Obwohl sich die Brüder nicht wirklich näher gekommen sind... Das werden sie aber nachholen, versprochen;) Danke für eure Geduld^^ Das nächste Kapitel werde ich versuchen, eher on zu stellen! HEGDL *euch knuddel* SessFluff Kapitel 7: ~Alles verloren...?~ ------------------------------- Sesshomaru kam nur zu sich, weil er keine Luft mehr bekam. Ruckartig richtete er sich auf. Er lag mit dem Gesicht in einer Pfütze. Verwundert wischte er sich das kühle Wasser von der Stirn. Es regnete in Strömen und der Geruch von verbranntem Fleisch kroch ihm in die Nase. Wo war er denn hier gelandet? Mühsam stand er auf. Dabei zog er scharf die Luft ein. Jede Faser seines Körpers bebte vor Schmerz. Was zum Teuefel war los? Er sah sich um. Um ihn herum stand ein Wald. Einige Bäume waren umgefallen oder verkohlt. Direkt vor ihm erhoben sich die rauchenden Überreste eines Schlosses. Es war bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Und plötzlich kam die Erkenntnis. Er kannte dieses Schloss und er war auch schon mal hier gewesen! Allerdings war das zweihundert Jahre her. An diesem regnerischen Tag hatte er vom Tod... seines Vaters erfahren. Er erinnerte sich noch gut daran, wie er sofort hierhin geeilt war. Dies war Inuyashas Geburtsort und Vaters Grab. Wütend ballte er die Fäuste und kämpfte mit seiner Selbstbeherrschung. Von diesem schicksalhaften Tag an, hatte er die Menschen gehasst, weil sie ihm seinen Vater genommen hatten. "Raoul, ist dies auch wichtig, um an dein geliebtes Schwert zu kommen?" Sesshomarus Stimme war eisig. Er verachtete solche Typen. "Hm, du bist immer noch klar im Kopf? Die meisten meiner Opfer wurden wahnsinnig, als sie ihren größten seelischen Verlust noch einmal sahen." Der Inu-Youkai schaute sich um. Er war alleine. "Wo bist du? Kannst du nicht kämpfen oder warum versteckst du dich?" Raoul lachte bloß. Er war auf eine interessante Schwäche von diesem arroganten Hundebengel gestoßen und das wollte er genießen. Sesshomaru zuckte leicht, als er eine bekannte Aura spürte. Er drehte sich um die eigene Achse, nur um in zwei goldene Augen zu blicken. Wie erstarrt blieb er stehen. Es war fast so, als würde er in einen Spiegel gucken. Er sah sich selbst, bloß in jünger. Sein Kimono war einen Rang unter dem seinen und sein Haar war etwas kürzer. Doch die emotionslose Miene erkannte er sofort wieder. Das war er selbst vor zweihundert Jahren, wie er vor den Trümmern des Schlosses stand. Wahscheinlich war das einer der schlimmsten Tage in seinem Leben gewesen. Sein Vater musste sterben und warum? Wegen einer Menschenfrau und Inuyasha. "Richtig, du darfst dieses Halbblut hassen. Ich würde nicht anders handeln. Hasse ihn aus tiefstem Herzen!" Raouls Stimme drang nur schwach zu ihm durch. Der Silberhaarige sah zu, wie sein anderes Ich voller Wut die Faust in den nassen Boden rammte. Ja, er war verdammt wütend gewesen. So viele Gefühle hatte er kein zweites mal gespürt. Wut, Hass und pure Verachtung. Er hatte Rache geschworen, die er bis heute nicht bekommen hatte. "Weißt du, Sesshomaru, eigentlich sind wir uns ähnlich. Wir hassen Schwäche und wollen deshalb stärker werden. Warum schließt du dich mir nicht an? Zusammen können wir die Menschen auslöschen und deinen Vater rächen." >Zusammen? Mit diesem Dreckskerl, der mich diese Erinnerung erneut sehen lässt? Niemals!< Der Lord sank auf die Knie. Der Schmerz riss ihm förmlich die Beine weg. Ob dies nun wegen den körperlichen oder seelischen Schmerzen geschah wusste er nicht. "Du bist stur. Aber das war dein Vater auch. Er hat nie verstanden, was es für ein berauschendes Gefühl ist, Menschen zu töten. Aber du hast davon einen kurzen Einblick bekommen, nicht wahr?" Sesshomaru biss sich auf die Unterlippe. Er spürte, wie Raoul in seinen Geist eindrang und ihn manipulierte. Aber er konnte das nicht verhindern. Aus irgendeinem Grund war er unfähig, seinen Hass zu vergessen. "Gut erkannt. Widerstand ist zwecklos. Ich sehe nicht nur deine Erinnerungen, sondern lese auch deine Gedanken. Vergiss mal für einen Moment deine Ehre und deinen Stolz. Gib es doch zu! Du hasst ihn!" Der Inu-Youkai biss sich so feste auf die Lippe, bis er Blut schmeckte. Aber er gab nicht nach. Mit aller Kraft versuchte er an etwas anderes zu denken. Er wusste ganz genau, wen Raoul meinte. "Vielleicht sollte ich dir etwas noch Besseres zeigen?" Das Bild vom zerstörten Schloss verschwand. Stattdessen stand Sesshomaru in einem Haufen von Skeletten. Ein modriger Geruch umgab diesen Ort. Der Geruch des Todes. "Du kannst mich beleidigen, wie du willst, aber meine Mutter hat damit nichts zu tun!" Der Silberhaarige wandte sich dem Schreihals zu. Inuyasha, wer sonst. Der Hanyou stürzte sich gerade auf sein anderes Ich. Sie befanden sich im Grab ihres Vaters, wo sie um Tessaiga gekämpft hatten. Keine gute Erinnerung. Hier hatte Sesshomaru seinen linken Arm verloren, den er inzwischen wiederhatte. Dennoch war es unglaublich erniedrigend gewesen, gegen diesen Bastard zu verlieren. Wieder stieg dieser unbeschreibliche Hass in ihm hoch. "Hat dir das die Augen geöffnet? Dann zeige mir nun, wo mein Schwert ist. Dann helfe ich dir, deinen Halbbruder zu töten." Um ihn herum wurde es dunkel. Sesshomaru hielt sich den Kopf. Was war das? Dieses grässliche Gefühl... Wühlte Raoul wieder in seinen Erinnerungen? Dieses Mal tat es nicht weh, es war aber unangenehm. Sein Geist war frei. Dennoch konnte er sich nicht bewegen. Unsichtbare Fesseln hielten ihn gefangen. Wie schwach er doch war und wie recht sein Feind hatte, der ihn besser kannte, als er sich selbst. Er hasste Inuyasha! Natürlich. Es entsprach der Wahrheit. Raoul hatte ihn lediglich darauf aufmerksam gemacht. Ein dreckiges Halbblut mit einer Menschenfrau als Mutter. Unwürdige Kreaturen, die das Leben nicht verdient hatten. Oder? Wieso war da noch Zweifel? Hasste er die Menschen? Tat er das? Wusste er, wie das berauschende Gefühl, Menschen zu töten, sich anfühlte? Nein. Auf diese Weise wollte er sich nicht rächen. Er hasste Inuyasha nicht, er war eifersüchtig auf ihn. Warum? Ganz einfach. Es war sein Halbbruder gewesen, der ihm seinen Vater genommen hatte. Obwohl Inu no Taishou gewusst hatte, dass er in den sicheren Tod rannte, war er Inuyasha zu Hilfe geeilt. Das hatte er aus Liebe getan, nur aus Liebe. Damals hatte Sesshomaru ihn nicht verstanden. Vor allem die Tatsache, dass Inuyasha Tessaiga erbte, war unerträglich gewesen. Für ihn war das ein Vertrauensbruch. Hatte sein Vater nur ein wertloses Halbblut geliebt und seinem ersten Sohn deshalb Tenseiga vermacht? Nein. "Raoul. Ich weiß, dass du mich hören kannst. Du hast dein Schwert längst gefunden, nicht wahr?" Ein Knurren bekam er als Antwort. "Und du weißt auch, was ich gerade gedacht habe." Wieder knurrte es in der Dunkelheit. "Ich bin anders als mein Vater. Zwar habe ich ein paar Eigenschaften von ihm geerbt, aber ich bin anders." Dieses Mal hörte er ein kaltes Lachen. "So? Und was unterscheidet dich von ihm?" Ein Lächeln umspielte Sesshomarus blutige Lippen. "Ich bin nicht so gutmütig und verstecke bloß dein Schwert. Nein, ich werde dich umbringen." Stille. Totenstille. "Ist das dein letztes Wort?" "Du kannst doch meine Gedanken lesen." "... Das wirst du bereuen, glaube mir. Ich hole mir jetzt mein Schwert und dann werde ich zuerst diese kleine Göre lynchen, die ich in deinen Erinnerungen gesehen habe. Rin, so heißt sie doch?" Sesshomaru schreckte hoch. Er lag auf dem Boden. Grummelnd stand er auf und klopfte sich die Vulkanasche von seinem weißen Kimono. Raoul war nirgends zu sehen. Er hatte sich aus dem Staub gemacht. Aber er wusste ja, wo er den Mistkerl finden würde. "Uh..." Ein leises Stöhnen erregte seine Aufmerksamkeit. "Inuyasha." Keine Reaktion. Der Hanyou rührte sich nicht. Die Wucht, mit der er gegen die Wand geschleudert worden war, hatte ihn wortwörtlich umgehauen. "Dieser Idiot." Sesshomaru packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn gnadenlos. "Arg! Was soll das! Spinnst du?" Der Jüngere sah ihn funkelnd an. "Steh auf." >Na toll! Der Herr Ich-bin-viel-besser-als-du-weil-ich-ein-vollwertiger-Dämon-bin, hat sich nicht verändert. Stopp! Wo ist Raoul?< "Er holt sich gerade sein Schwert." Sesshomaru hatte geahnt, woran der Hanyou dachte. "Super! Was sitzen wir hier noch rum?" "Inuyasha." "Was?" "Ich weiß nicht, wo sein Schwert ist." Die Kinnlade des Halbdämons fiel zu Boden. Das konnte er nicht verstehen! "Aber, aber, aber!" Der Lord verdrehte innerlich die Augen über so viel Naivität. "Er hat in meinen Erinnerungen gewühlt, war aber so clever, mir nur das zu zeigen, was ich vorher schon wusste." "Und jetzt? Wie sollen wir ihn verfolgen?" Sesshomaru antwortete nicht, sondern sah sich suchend um. Er hatte einen Luftzug gespürt. "Bekomme ich mal eine Antwort?" "Sei ruhig und komm mit." Der Lord ging los. Inuyasha sprang auf und folgte ihm. Sie gingen durch einen Tunnel und noch einen Tunnel. Der Hanyou hörte nach dem dritten auf zu zählen. "Weißt du überhaupt, wo wir sind?" "Ja." "Ist das der Weg nach draußen?" "Ja." "Geht es auch gnauer?" "..." Inuyasha schwieg wieder. Warum war Sesshomaru ihm gegenüber so distanziert? Vor ein paar Tagen wäre ihm das egal gewesen, doch jetzt war dem nicht so. Hatte er doch gehofft, dass sie sich wenigstens etwas näher gekommen waren. "Inuyasha." "Ah? Was?" "Wir sind da." Verblüfft schaute der Jüngere sich um. Er hatte gar nicht bemerkt, dass sie längst im Freien standen. "Raoul hat es auf unsere Gefährten abgesehen. Wir werden ihn also dort finden." "Ich kann schon Kagomes Predigt hören. Ach, verflucht!" Sesshomaru drehte sich zu ihm um. "Du bist wirklich erbärmlich." "WAS? Sag das noch mal und ich schlitze dich auf!" "Lerne endlich, dass du über den Menschen stehst, Inuyasha." Letzterer wollte gerade eine giftige Bemerkung ablassen, als ihm die blutige Lippe von seinem Bruder ins Auge stach. Vom Wahnsinn getrieben, streckte er seine Hand aus und strich mit dem Zeigefinger über die kaputte Stelle. Als er merkte, was er da tat, zog er seine Hand zurück. Ob er das überleben würde? Bestimmt würde gleich eine Faust in seinem Gesicht landen. Doch Sesshomaru rührte sich nicht. Er stand da wie in Stein gemeißelt. "Ähm? Lebst du noch?" "... Mach das nie wieder." Der Hanyou schluckte hart. "Warum? Tat es weh?" Nun verdunkelte sich Sesshomarus Blick, falls das überhaupt möglich war. "Weil ich es nicht will, darum." Er wandte sich ab und ging. Inuyasha starrte ihm fassungslos nach. Er hatte ihm keine runtergehauen, wie er es sonst tat? Seine Mundwinkel zuckten. Interessant. Vielleicht hatte er ja doch noch eine Chance. "Inuyasha! Träum nicht." "Ich komme ja schon! Aber sag mal, sind wir nicht viel zu langsam? Wenn wir den gleichen Weg nehmen, dann sind unsere Freunde längst Geschichte, wenn wir ankommen..." "Deshalb fliegen wir ja auch." "Das ist nicht dein Ernst! Warum sind wir dann nicht auf dem Hinweg geflogen?" Sesshomaru schwieg. Er wusste, wieso er dies nicht getan hatte. Obwohl er es niemals zugeben würde, fing er an diesen Hohlkopf von einem Bruder zu akzeptieren. Wenn nicht sogar zu mögen. "Halt dich fest." "Äh? Woran? W-Warte! Uha!" Inuyasha krallte sich in das weiße Schulterfell. Keinen Moment zu spät. Der Lord hob ab. "Habe ich dir nicht gesagt, dass ich das Fliegen hasse?!" "Dein Problem, nicht meins. Lass los, wenn du willst." "Ja klar! Das hättest du wohl gerne..." Kagome zuckte. Sie hob den Kopf. Was war das? Bildete sie sich das nur ein oder kam eine dunkle Aura auf sie zu? Sie schaute zu ihren Freunden, die neben ihr schliefen. Es war noch stockdunkel. Die Sonne würde erst in ein paar Stunden aufgehen. Dennoch war diese düstere Aura deutlich zu spüren. Sie schob sich vor die Wolken und ließ den Himmel rot leuchten. "Sango-chan, Miroku-sama? Seid ihr wach?" Der Mönch öffnete die Augen. Auch die Taiji rührte sich. "Da kommt was." meinte die Miko. Keine zwei Sekunden später schlug ein Blitz vor ihnen ein. Eine Gestalt erhob sich aus dem Staub, der aufgewirbelt wurde. "W-Wer ist das?" stotterte Shippo. "Keine Ahnung. Aber er ist sicher nicht auf eine Tasse vorbeigekommen." meinte Kagome. Sie spannte ihren Bogen und zielte auf den Fremden. "Was soll das werden, Weib?" Die Belustigung in seiner Stimme war nicht zu überhören. Er zog seinerseits ein Schwert. Unweigerlich hielten alle die Luft an. Die dunkle Aura kam nicht von dem Kerl, sondern von dessen Schwert! "Wer bist du!?" fragte Miroku. Er hielt seinen Stab fest in den Händen. Es konnte kein Zufall sein, dass dieser Typ hier auftauchte. Ausgerechnet jetzt, wo Inuyasha und Sesshomaru nicht hier waren. "Was ist denn los?" Rin gähnte herzhaft. Jaken stand nur zitternd vor ihr. "Du bist bestimmt Rin. Wie tief ist Sesshomaru bloß gesunken?" Augenblicklich hob Jaken seinen Kopfstab. Wild fuchtelte er damit herum. "Beleidige meinen Herren nicht, du Wurm!!!" Raoul fing an zu lachen. "Ach, du gehörst auch dazu? Wie amüsant!" Der Kröterich lief vor Wut rot an. Das musste er sich nicht bieten lassen. Aus dem Kopfstab schoss eine große Flamme. "Lächerlich." Raoul hielt sein Schwert schräg vor sich. Die Klinge leuchtete und wurde schließlich blutrot. Die Flammen wurden praktisch in das Schwert hineingezogen. "Wie ist das möglich?" stammelte Jaken. "Schweig! Ich bin nicht hier, um mit euch zu spielen!" Raoul schwang sein Schwert und Jakens Angriff wurde einfach zurück geworfen. Die heißen Flammen kamen immer näher. Ausweichen war unmöglich. "Kaze no Kizu!" Ein starker Wind änderte im letzten Moment noch die Richtung des Feuers. Bäume standen in Flammen, doch das eigentliche Ziel wurde verfehlt. "Wo kam das her?" fragte Sango verwirrt. "Raoul! Du Arsch! Ich bin dein Gegner!!" Inuyasha ließ Sesshomarus Schulterfell los und landete zwar etwas unsanft, aber sicher auf dem Boden. Sein Halbbruder stand in wenigen Sekunden neben ihm. "Oh? Ihr kämpft zusammen gegen mich?" "Inuyasha." Sesshomarus Stimme klang fordernd. "Schon klar. Der ist so gut wie tot!" Verwundert darüber, dass die Brüder sich so gut verstanden, schauten ihre Gefährten dem Geschehen zu. "Du hast uns zum letzten Mal verarscht!" Der Hanyou schoss los. Plötzlich hob Raoul die Hand. "Nicht!" Sesshomaru ließ Tokijin zu Boden sausen. Eine Druckwelle jagte auf den Gegner zu. Damit war Inuyasha gezwungen auszuweichen, um nicht selbst getroffen zu werden. "Hey! Was sollte das?" brüllte er aufgebracht. "... Du lernst wohl nie dazu oder hast du die Telekinese vergessen?" Der Lord schwang seine Waffe erneut. Dieses Mal kamen blauen Blitze aus der Schwertspitze. Wieder grinste Raoul. "Ich wollte mein Schwert nicht umsonst zurückhaben!" Auch die Souryuuha wurde aufgesogen. "Oh nein! Zurück, Inuyasha!" schrie Kagome, die bereits ahnte, was nun kommen würde. "Tz! Warum denn?" erwiderte der Hanyou bloß. Die Souryuuha kam nun auf beiden Brüder zu. Sesshomaru hatte sich hinter Inuyasha gestellt. Er schien auf etwas Bestimmtes zu warten, was dann auch kam. "Bakuryuuha!!!" "W-Was?" Raoul erstarrte. Die Ernergie von der Souryuuha wurde ihm mit doppelter Kraft zurückgeschickt!? Er hatte das Halbblut unterschätzt. Aber das würde er kein zweites Mal machen. Mit einem kalten Lächeln wurde er von der Attacke verschluckt. Ja, er lächelte, was keiner verstehen konnte. Nur Sesshomaru stand mit monotoner Miene hinter Inuyasha. "Es ist noch nicht vorbei." Perplex starrten alle den Inu-Youkai an. "Ist es auch nicht." Raoul stand immer noch da. Sein Schwert leuchtete jedoch nicht mehr. "Ich denke, ich könnte etwas Hilfe gebrauchen." Er schnippte mit den Fingern. Es dauerte nicht lange, bis die Hundebrüder einen vertrauten Geruch in die Nase bekamen. Metall und Blut. Die Seelensammler! "Nicht die schon wieder!" Auch die Anderen gingen nun in Kampfstellung. Die Seelensammler hatten ihre Opfer bereits gewählt: Menschen. "Du Dreckskerl!" knurrte Inuyasha. "He, he! Wenn eure Freunde auch nur hauchdünn berührt werden, war es das. Schaut ihr aber zu ihnen rüber, fliegen eure Köpfe weg!" Raoul sprang in die Luft und stürzte sich auf den Hanyou. Stahl traf auf Stahl. Es knirschte laut. Dann wurde Inuyasha gegen den nächsten Baum geschleudert. "Schlaft nicht ein!" Sesshomaru war das nächste Ziel. Tokijin vibrierte bedrohlich, als sich die Klingen trafen. "Huh? Dein Körper hält den Druck scheinbar besser aus, als dein Schwert." Der Lord wich dem Schlag aus und schlug stattdessen mit seiner Energiepeitsche zu. Es hatte schon einen großen Vorteil wieder beide Arme zu haben. Raoul stolperte rücklings von seinem Gegner weg. Inuyasha hatte sich inzwischen wieder erholt und stand neben seinem Bruder. Letzterer betrachtete den kleinen Riss, den Tokijin abbekommen hatte. Das war eben nur der Reißzahn eines Onii. "Äh, sieht nicht gut aus oder?" nuschelte Inuyasha kleinlaut, als er Sesshomarus Schwert sah. "Es hat keinen Sinn." meinte dieser. Er steckte Tokijin weg. "Womit willst du jetzt kämpfen?" "Inuyasha." "Ja?" "Du übernimmst Raoul." Mit diesen Worten sprang der Silberhaarige zu Rin und Jaken herüber, die beinahe einem Seelensammler zum Opfer gefallen wären. Der Hanyou nickte schwach. Schon klar. Er sollte gegen den Bösewicht kämpfen, während Sesshomaru ihren Freunden beistand. Kagome schoss ihre Pfeile ab. Die heilige Kraft zeigte Wirkung. Die Getroffenen lösten sich komplett auf. Leider hatte sie nicht genug Pfeile, um alle zu erwischen. "Pass auf." Sesshomaru schupste die Miko etwas unsanft zur Seite, wodurch sie dem Tod entkam. Der Silberhaarige entkam nur um Haaresbreite dem wabernden Etwas. "D-Danke." stotterte Kagome. Der Inu-Youkai sagte nichts, sondern rettete Rin ein zweites Mal. Es waren inzwischen viel zu viele Seelensammler. Das Ausweichen wurde immer schwieriger und Kagome hatte keine Pfeile mehr. Auch Mirokus Bannzettel waren verbraucht und der Hiraikotsu war nutzlos. "Verdammt!" zischte Sango und sprang auf Kiaras Rücken. "Wir sollten uns zurückziehen!" rief Miroku. "... Kann deine Dämonenkatze für kurze Zeit auch mehrere Leute tragen?" Überrascht nickte die Taiji auf Sesshomarus Frage. Der Lord setzte Rin auf Kiaras Rücken und forderte auch Jaken dazu auf, Platz zu nehmen. Er selbst eilte zurück zu Inuyasha. "Kaze no Kizu!" "Wann kapierst du, dass das sinnlos ist?" "Huch? Sesshomaru?" "Wir ziehen uns zurück. Die Windnarbe ist dagegen machtlos. Komm!" Die Brüder wollten gerade abheben, als ihnen die Seelensammler gefährlich nahe kamen. Zu nahe. "Hau ab!" Der Ältere schupste Inuyasha von sich weg, woraufhin dieser mal wieder den Boden knutschte. "Bist du doof? Was... Sesshomaru, hinter dir!!" Zu spät. Die Seelensammler überrollten den Inu-Youkai förmlich. Er konnte nicht ausweichen und hielt stattdessen aus Reflex den Atem an. Es war fast so, als würde er in kaltes Wasser tauchen. "Sesshomaru!!" brüllte Inuyasha. Raoul trat an den am am Boden liegenden Silberhaarigen heran. "Das war es dann wohl. Hättest du auf mich gehört, dann hättest du etwas länger gelebt. Du bist genauso ein sturer Narr gewesen wie dein Vater." Der Hanyou kroch auf allen Vieren zu seinem Halbbruder, doch der bewegte sich nicht. "Bitte, sei nicht tot..." Inuyashas Stimme war wie ein Hauchen, das vom Wind davon getragen wurde. Raoul schien diesen Kampf gewonnen zu haben. Für immer. Fortsetzung folgt... ***********************************************************************************************+ Bitte, lasst mich leben! *Mauer aufbau, mich dahinter versteck, Sturzhelm aufsetzt* Ich bin doch auch nur ein netter, lieber Autor... *wimmer* Glaubt ihr etwa, dass ich meine Lieblingsperson aus Inuyasha sterben lassen würde? Eher würde ich selbst von der Brücke springen... Ich glaube, dass muss ich auch, denn sonst killt ihr mich<.< Themawechsel: Endlich mal ein neues Kapitel... Ich hoffe, dass ich die Brüder nicht zu weich gemacht habe. Ich werde versuchen das nächste Kapitel schneller zu schreiben... Ich weiß, was ihr jetzt sagen werdet: "Der spinnt doch! Töten wir ihn! Erst dauert das so lange! Und jetzt haut der Sesshomaru um!" *sich duck* Ich vespreche es xD Hoffentlich hat es euch wenigstens ein bisschen gefallen! Ich freue mich auf eure Kommentare! LG euer SessFluff (der sich noch hinter der Mauer versteckt>.<) Kapitel 8: ~Erkenntnis, Gespräche und ein Kuss~ ----------------------------------------------- Der Wind rauschte in den Bäumen, einige Blätter fielen zu Boden. Ansonsten war es recht still auf der Lichtung. Keiner sagte auch nur ein Wort. In den Gesichtern der Menschen stand die Fassungslosigkeit über das, was gerade eben geschehen war. Niemand konnte so wirklich glauben, dass es ausgerechnet Sesshomaru gewesen war, der sich für Inuyasha geopfert hatte. Der Inu-Youkai lag nun schon ein paar Minuten im feuchten Gras und rührte sich nicht. Die Seelensammler hatten sich so schnell wie sie auch gekommen waren wieder zurückgezogen. Der Halbdämon hockte schweigend neben dem Lord des Westens. Er hatte ein paar vereinzelte silberne Haarsträhnen seines eigentlich verhassten Bruders in die Hand genommen und betrachtete sie. "Inuyasha...?" Er hörte noch nicht einmal Kagomes Stimme. Alles um ihn herum war dunkel und leer. Die Erkenntis, dass er sich in Sesshomaru verliebt hatte, war nun stärker als je zuvor. Er musste gegen den Drang ankämpfen, laut aufzuschreien. In seinem Leben hatte er eine Liebe nach der Anderen verloren. Jetzt stellte sich heraus, dass er vom anderen Ufer war und schon verlor er wieder jemanden, bevor er ihm die Liebe gestehen konnte. Es war zum Verzweifeln! Raouls Lachen holte ihn schließlich in die Wirklichkeit zurück. Es war das wohl kälteste Lachen, das er jemals gehört hatte. "Du siehst aus wie eine trauernde Witwe! Zum Totlachen!" "... Sei still." "Wie war das? Fängst du doch nicht an zu heulen?" Inuyasha erhob sich. Seine Augen hatten einen leicht rötlichen Glanz angenommen. "Du verachtungswürdige Kreatur! Ich bringe dich um!!" Raoul konnte gerade noch so sein Schwert zwischen sich und dem wildgewordenen Hanyou bringen. Stahl prallte auf Stahl. Es knirschte unerwartet. Ein Riss, der durch den heftigen Hieb Tessaigas entstanden war, bildete sich auf Raouls Klinge. >Was? Wie ist das möglich? Selbst Sesshomarus Schwert konnte nicht gegen mein Höllenschwert bestehen! Warum schafft das ein erbärmliches Halbblut in ein paar Sekunden?< Er wich zurück und musterte den Weißhaarigen. Etwas war anders als vorhin. Dieser Bastard fixierte ihn regelrecht und seine Aura wirkte nun viel dämonischer. Lag das etwa an dem Wutausbrch? Etwa, weil er dessen Bruder getötet hatte? Unsinn, Mitleid existierte unter Dämonen nicht. Selbst ein Halbdämon war dazu nicht im Stande. Oder doch? "Du bist seltsam. Die meisten Gegner hätten längst aufgegeben. Aber du kämpfst weiter... Warum?" Inuyasha knurrte ihm die Antwort entgegen: "Weil du ein Arschloch bist, das hilflose Menschendörfer zerstört! Außerdem lasse ich mich nicht von so einem wie dir töten! Und nun: Kaze no Kizu!!!" Raoul schluckte. Diese Windnarbe war deutlich größer als die Letzte. Sein Schwert gab warnende Geräusche von sich, als es mühsam die Energie aufsog. Der Riss wurde breiter und etwas Youki strömte daraus hervor. "Was ist denn los? Ist dein Spielzeug kaputt? Das tut mir aber Leid, nämlich gar nicht!" Wieder griff Inuyasha ihn an. Raoul hatte keine Gelegenheit zum Gegenangriff. Er konnte nur die Schläge abwehren. >Wo nimmt dieses Baby nur seine Kraft her? Ist es Mitleid? Wut? Hass? Nein, was ist es nur?< Die unfreiwilligen Zuschauer waren nicht weniger erstaunt. Inuyasha schlug nicht blind drauflos, er zielte auf den Riss der gegnerischen Waffe. So eine Technik war man höchstens von Sesshomaru gewöhnt. "Ist er... tot?" fragte Rin, die sich nun neben den Silberhaarigen setzte. "Hm. Er atmet noch, wenn auch etwas flach." stellte Sango fest. Auch Kagome beäugte den Inu-Youkai. Sie hatte eine Vermutung, warum die Brüder sich nicht mehr stritten und Seite an Seite kämpften. Es war wie gesagt nur eine Vermutung, aber sie erklärte Inuyashas plötzlichen Kampfstil und Sesshomarus Aufopferung dem Jüngeren gegenüber. Ein wissendes Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Ich denke, dass Tenseiga ihn vor dem Tod bewahrt hat. Aber seine Seele ist..." meinte Miroku währenddessen. "Aber, aber...! Sesshomaru-samas Seele ist doch...!" Jaken fand keine passenden Worte. Ratlos starrte er auf seinen Meister herab. Ein lauter Aufschrei lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zu den Kämpfenden. Verblüfft stellten sie fest, dass Raoul auf dem Boden lag und sich mit schmerzverzerrtem Gesicht das rechte Bein hielt. Blut lief an seiner Hand herunter, die er auf die Wunde presste. "So, jetzt stirb!" fauchte der Hanyou und holte zum letzten Schlag aus. "Warte, Inuyasha!" Er hielt verwirrt inne. Kagome trat neben ihn. "Wenn wir ihn töten, dann kann er uns nichts über Sesshomarus Zustand sagen. Immerhin lebt dein Halbbruder noch." sagte die Miko. "... Du hast es gehört. Wie kann man ihm helfen?" Raoul schaute wütend zu den beiden auf, dann drehte er den Kopf zur Seite. "Leck mich doch." zischte er. "Nein, danke. Sag mir lieber, wie ich Sesshomaru helfen kann. Rede!!" Kein Wort. Nichts. Schweigen. Inuyasha verlor die Geduld. Ein feiner Schnitt auf dem anderen Bein, war wenige Sekunden später das Resultat. Raoul biss sich auf die Unterlippe, um nicht erneut aufzuschreien. Jetzt hielt er sich beide Beine. "Ich kann noch fieser sein." knurrte der Hanyou. "Wie wäre es mit einem Deal? Du sagst uns, was wir wissen wollen und im Austausch lassen wir duch laufen?" schlug Kagome vor. Perplex sahen sie alle an, selbst Raoul schien sprachlos zu sein. Dann nickte er jedoch. "Solltest du uns anlügen, dann bist du des Todes." warnte Inuyasha. "Schon klar." grummelte der Schwarzhaarige. "Also?" meinte die Miko. "... Deinem Halbbruder wurde die Seele geraubt. Es gibt nur einen einzigen Weg, um dies rückgängig zu machen. Du musst die Quellen der Seelensammler aufsuchen und seinen Körper in das eiskalte Wasser tauchen." Eine kurze Pause trat ein. "Eiskaltes Wasser? In einer Quelle?" fragte Miroku verwundert. "Ja. Seelen werden kalt, wenn sie mit Gewalt vom Körper getrennt werden. Ich rate dir, Hanyou, dass du lieber nicht mit dem Wasser in Berührung kommen solltest, weil du dann ebenfalls deine Seele verlieren würdest. Es hat übrigens noch keiner geschafft, die passende Quelle zu finden." "Es gibt also mehrere?" erkundete sich Sango. "Ein paar Hundert." ergänzte Raoul. Ein Seufzen ging von allen aus. Das konnte ja heiter werden... "Fein, dann gehen wir. Raoul, wir halten unser Wort." sagte Kagome. Er erwiderte nichts, sondern sah zu, wie Inuyasha seinen Bruder auf Kiaras Rücken hievte. Schließlich verschwand die Gruppe und ließ ihn einfach auf dem Boden liegen. "Ha, ha, ha, ha!" Er fing an zu lachen, während er sich hoch quälte. "Meine Rache wird grausamer sein, als ihr Narren sie euch vorstellen könnt!" Sein kaltes Lachen hallte über die Lichtung und schreckte ein paar Vögel auf. Aber davon bekamen unsere Freunde nichts mit. "Das ist Selbstmord!" "Ich gehe trotzdem alleine." "Sango hat Recht. DAS ist Selbstmord." "Miroku, halte dich da raus." "Darf ich auch was sagen?" "NEIN! Sei still, Jaken!" Sie stritten sich jetzt schon seit einer geschlagenen Stunde. Aber Inuyasha wollte immer noch alleine zu den Quellen gehen. Er war stur und hörte einfach nicht auf den wesentlichen Punkt, der dagegen sprach: Zu gefährlich. "Denk doch mal nach. Zusammen sind wir mehr und können besser auf Sesshomarus Körper aufpassen." versuchte Sango es ein letztes Mal. "Lasst ihn gehen." Alle schauten auf. Das war Kagomes Stimme gewesen!? Die Miko kam gerade aus der kleinen Holzhütte, die mitten im Wald stand. "Rin ist neben ihm eingeschlafen." erklärte sie ruhig. "Er soll alleine gehen? Gerade du sagst das?" stotterte die Dämonenjägerin. Ein stummes Nicken war die Antwort. "Wieso?" fragte selbst Shippo. "... Inuyasha, komm mal kurz mir, ja?" Kagome erhob sich, der Hanyou tat es ihr gleich. Die Zwei verschwanden hinter den Büschen und Sträuchern. "Was ist?" fragte er und konnte seine Nervosität dabei nicht verstecken. Sie lächelte schwach. "Du... magst ihn, richtig?" Inuyashas Gesicht war plötzlich sehr ernst. "Wie kommst du darauf?" "Ich bin nicht blind. Sage mir bitte die Wahrheit." Sie setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm. "Ja." war seine schlichte Erwiderung. Dann wich er ihrem Blick aus. "Ich habe es befürchtet. Deshalb warst du so... anders." "Es tut mir Leid." hauchte er. "Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Da gibt es nichts zu entschuldigen. Es tut trotzdem irgendwie weh." "Kagome..." Inuyasha zog sie in seine Arme. Es war eine freundschaftliche Umarmung, nicht mehr und nicht weniger. Er hatte sein Herz bereits vor ihr verschlossen. Da war keine Wärme mehr, geschweige denn Geborgenheit. Es war einfach nur eine Umarmung. "Schon gut." Sie drückte ihn mit sanfter Gewalt von sich weg. "Erwidert er deine Gefühle?" "... Bisher nicht." gestand er. "Das wird schon noch. Wie gesagt, man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt. Das braucht Zeit. Du solltest morgen aufbrechen. Ich frage Sango, ob sie dir Kiara leiht." Die Miko drehte sich weg, damit er ihre Tränen nicht sehen konnte. Aber er roch es sehr wohl. "Ich... Kagome..." "Geh zu ihm. Ich rede mit den Anderen." Sie ging, ließ ihn einfach stehen. Bedrückt betrat er die Hütte. Rin schlief wirklich direkt neben dem Inu-Youkai. Mit einer Sanftheit, die man dem Halbdämon nicht zugetraut hätte, strich er seinem Bruder eine Strähne aus dem Gesicht. Aus irgendeinem Grund liebte er es, das seidenweiche Haar zu berühren. >Oh Gott! Ich benehme mich echt wie ein schwuler Volltrottel!< stellte er geschockt fest und ließ von den Haaren des Älteren ab. So leise es ihm möglich war, setzte er sich auf die linke Seite, die nicht von Rin belagert wurde. Er verschränkte die Arme vor der Brust und legte Tessaiga neben sich auf den Boden. Dann starrte er geistesabwesend seinen Sesshomaru an. >Habe ich ihn gerade als mein Eigentum abgestempelt? Zum Glück ist er bewusstlos und kann nebenbei keine Gedanken lesen...< Er musste über seine eigene Selbstironie schmunzeln. Eigentlich war es eine einseitige Schwärmerei. Konnte man das überhaupt als Liebe bezeichnen? Eine Zeit lang hatte er daran gedacht, den stolzen Inu-Youkai einfach hinter einen Busch zu ziehen und... Den Gedanken hatte er aber schnell abgelegt. Er wollte nicht nur den Körper seines Bruders, sondern auch sein Herz. Dafür würde er sich ganz schön ins Zeug legen müssen, aber das war es ihm wert. Wenn er Sesshomaru rumkriegen würde, dann hätte er wohl den treusten Gefährten der Welt... >Nanu?< So in Gedanken versunken, hatte er nicht bemerkt, dass er immer weiter zu dem Silberhaarigen gerückt war. Ihre Gesichter waren nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Fast schmerzhaft schnell hämmerte Inuyashas Herz gegen seine Brust, während sein Mund ganz trocken geworden war. Er schielte zu Rin rüber, die aber tief und fest schlief. Sollte er es wagen? Er hatte Sesshomaru bisher zweimal geküsst. Das erste Mal, als er ihn wiederbeleben musste und das zweite Mal, als er ihm den Sinn der Liebe verdeutlichen wollte. Im Nachhinein musste er sich eingestehen, dass er zu dem Letzten kein Recht gehabt hatte. Immerhin hatte er kaum Ahnung von solchen Dingen. Doch dann eroberte ein >Scheiß drauf!< seine Gedanken. Er senkte seine Lippen auf die des Älteren. Erschreckend kalt waren sie. Raoul hatte scheinbar nicht gelogen. Wenn Sesshomarus Lippen dermaßen kühl waren, dann traf das auch bestimmt auf dessen Seele zu. Trotzdem genoss er die Nähe des anderen und ebenso den Kuss. Tiefe Sehnsüchte wurden in ihm erweckt. Er wollte mehr. Nicht brutal oder nur körperlich. Er wollte ihn umarmen, ihn spüren. >Ich liebe ihn.< Dieser Gedanke schlängelte sich in sein Bewusstsein und verharrte dort. Aber er konnte nichts damit anfangen, er war viel zu geschockt über diese Erkenntnis. >Ich liebe ihn wirklich, verdammt!< Was hatte Kagome sogar wiederholt gesagt? Man konnte sich nicht aussuchen, wen man sich verliebte. Es passierte einfach und man konnte nichts daran ändern. Aber eins konnte er ändern. Zumindest würde er mit seinem Leben versuchen, Sesshomaru zurück zu holen! "Du weißt doch gar nicht, wo diese Quellen sind!" meinte der Mönch skeptisch. "Ich werde sie schon finden." Inuyasha stieg auf Kiaras Rücken. Dabei wurde er misstrauisch von Jaken beobachtet. Die eine Hand des Halbdämons krallte sich in das Fell der Dämonenkatze, die andere jedoch umfasste Sesshomarus Hüfte, damit er nicht runterfiel. "Viel Glück." sagte Kagome, ihre Miene war unergründlich. "Danke." Kiara hob vom Boden ab. Sie flog immer höher und höher, bis sie nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne war. "Du bist dir sicher?" fragte Sango. "Nein, aber was soll ich sonst tun? Ihn an die Leine nehmen?" "Wäre doch eine Idee." Die beiden jungen Frauen mussten lachen und gingen zur Hütte zurück, gefolgt von Miroku und Shippo, die den Witz nicht so wirklich verstanden hatten. Rin und Jaken schauten noch eine Weile in den blauen Himmel. "Er kommt doch zurück? Mit Sesshomaru-sama?" "N-Natürlich! Stell nicht so blöde Fragen!" Wieder schwiegen sie. Doch Jaken war sich mit seiner Antwort nicht sicher. Er hatte Inuyasha noch nie so besorgt gegenüber seinem Halbbruder gesehen. Irgendetwas lief gehörig schief! Bloß, was? Unter ihnen erhob sich ein großer Wald. Seit Stunden flogen sie nun schon und Inuyasha wusste nicht, warum er wusste, dass diese Richtung richtig war. Er hatte den Weg nach Norden eingeschwenkt. Vielleicht, weil es dort generell kälter war? Er knurrte unwillkürlich. Das war wirklich Selbstmord! Woher sollte er wissen, wie diese Quellen aussahen? Er durfte nicht mit dem Wasser in Berührung kommen. Zwar konnte es gut sein, dass Raoul in dieser Hinsicht gelogen hatte, aber ausprobieren wollte er es nicht. "Ich bin so was von naiv!" höhnte er. Kiara miaute leise und hob fragend den Kopf. "Sollen wir eine Pause einlegen? Du trägst uns schon eine ganze Weile." Wieder ein Miauen. Dann ging es abwärts. Sanft kam Kiara auf dem Boden auf. "Langsam fange ich an das Fliegen zu mögen..." Behutsam lehnte er Sesshomaru gegen einen Baum. Sie waren an einem Fluss gelandet. Ideal für eine Erfrischung. Er tauchte seine Hände in das kühle Nass und wusch sich das Gesicht. Kiara hingegen nahm ein Vollbad und spritzte ihn absichtlich nass. "Na warte, du...!" Eine Wasserschlacht begann. Inuyasha lachte zum ersten Mal wieder, seit die Sache mit seinem Bruder passiert war. Er gab zu, dass es gut tat und dafür war er Kiara unendlich dankbar. Schließlich legten sich die Beiden zum Trocknen in die Sonne. Schweigend lagen sie da. Kiara hatte sich in ihre kleine Form zurückverwandelt und rollte sich auf Inuyashas Brust zu einer Kugel zusammen. Wenig später atmete sie ruhig und gleichmäßig, sie war eingeschlafen. >Wenigstens bin ich nicht alleine.< Das war seine größte Sorge. Irgendwann würden seine Freunde sterben. Er mochte sie, war von ihnen abhängig, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie bloß Menschen waren. Nur Shippo und Kiara würden ihn vielleicht länger begleiten. Doch das stand nicht fest. Shippo würde irgendwann eine hübsche Dämonin finden und Kiara wäre sicher nicht abgeneigt sich einem Rudel ihres Gleichen anzuschließen. Bilder von seiner Vergangenheit kamen in ihm hoch. Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte er sich alleine durchschlagen müssen. Es war die schlimmste Zeit seines Lebens gewesen. Er hatte sich schrecklich einsam gefühlt. Nirgends war er willkommen gewesen. Dörfer hatte er gemieden, egal, ob sie von Dämonen oder Menschen bewohnt waren. Sein Leben hatte erst durch Kikyo wieder einen Sinn gehabt. Dann kam allerdings die Sache mit Naraku und er hatte fünfzig Jahre lang geschlafen. >Kagome war die erste Person, die ich danach an mich rangelassen habe.< Er seufzte. Nun hatte er sich in seinen älteren Halbbruder verliebt. Er konnte sich noch gut an ihr ersten Treffen erinnern. Seine Mutter hatte sich schützend vor ihn gestellt und um Gnade gewinselt. Nicht für sich selbst, sondern für ihren Sohn. Ihr eigenes Leben war ihr egal gewesen. Sie hatte nur an Inuyasha gedacht. Aber Sesshomaru hatte weder ihr, noch dem Kleinen ein Haar gekrümmt. "Ich werde ihn erst töten, wenn er sich verteidigen kann." waren seine Worte gewesen. >Ob er immer noch so denkt? Will er mich immer noch umbringen?< Er stand auf, wodurch Kiara wach wurde. Die süße Dämonenkatze reckte und streckte sich genüsslich. Sie folgte ihm gehorsam, bis er vor seinem Bruder stehen blieb. Er ging vor diesem in die Hocke. "Bestimmt würde es dich köstlich amüsieren, dass ich mich hier bemitleide." Inuyasha rechnete natürlich nicht mit einer Antwort, noch nicht mal mit einer Reaktion. Umso mehr sprang er in die Luft, als der Silberhaarige plötzlich die Augen aufschlug. Selbst Kiara miaute erschrocken und fauchte im Anschluß daran. "Se-Sesshomaru!?!" brachte er perplex heraus. Der Angesprochene hob den Kopf und sah ihn an. Ein Blick aus trüben, goldenen Augen, die an ihm vorbei sahen. Das war nicht wirklich Sesshomaru, sondern eher eine leere Hülle. "Kannst du mich verstehen?" Keine Reaktion. Nicht einmal ein Nicken oder Kopfschütteln. Gar nichts. Inuyasha sank vor ihm ins Gras. Verzweiflung und Verwirrung hatten von ihm Besitz ergriffen. Warum war der Inu-Youkai wach, konnte aber weder sprechen, noch sonst was? Das ergab keinen Sinn! Sein Hirn ratterte, aber ihm fiel keine Erklärung ein. Eigentlich war Denken auch nicht seine Stärke. Da spürte er eine Hand, die sich auf die seine legte. Verwundert starrte er seinen Gegenüber an, der lächelte ihn an. Er... lächelte wirklich. War das eine Halluzination? "Du bist nicht du selbst. Vermutlich hat Tenseiga das bewirkt. Was meinst du, Kiara?" Die Dämonenkatze hatte sich wieder verwandelt und stand nun in voller Größe hinter ihm. Sie sah genauso verwirrt aus wie Inuyasha. "Hm. Kannst du aufstehen?" Wieder nichts. Genervt packte der Weißhaarige den Älteren an den Handgelenken und zog ihn auf die Beine. Etwas schwankend, aber immerhin stand er. Und jetzt? Eine besonders große Hilfe war er ihm nicht. "Du weißt nicht zufällig, wo die Quellen der Seelensammler sind?" Man konnte es ja mal versuchen... Auf einmal streckte der Lord den rechten Arm aus und deutete damit auf das Gebirge im Westen. Verdutzt folgte Inuyasha dieser Geste. Dort etwa? Wusste Sesshomaru es? Oder war das nur Zufall? Andererseits war das die erste Reaktion, die von dem Inu-Youkai ausging. "Schön, gehen wir. Ähm, Kiara?" Ein freundliches Miauen, dann bückte sie sich etwas, um ihnen das Aufsteigen zu erleichtern. Inuyasha stieg auf und reichte dem Silberhaarigen die Hand. Letzterer schien nicht zu wissen, was er damit tun sollte. "Gib mir einfach deine Hand." Irgendwie war das fast schon wie das Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Jedenfalls kam es dem Halbdämon so vor. Dennoch hatte er Erfolg mit seinen Worten. Sesshomaru ließ sich auf Kiaras Rücken ziehen. Als diese sich dann in die Luft erhob, schlang der Ältere seine Arme um Inuyashas Oberkörper. "Wa...? Äh...!" Doch Sesshomaru zeigte keine Reue oder ähnliches. Er hielt sich einfach nur an ihm fest. Es war ein komisches, aber auch angenehmes Gefühl, das sich in dem Hanyou ausbreitete. Beschreiben konnte er es nicht. Aber so umarmt zu werden und auch noch von dem eigentlich eiskalten Hundedämon... Das hatte schon was! "Auf geht's!" rief er mit gemischten Gefühlen. Kagome saß am Lagerfeuer und schaute in die Flammen. Dabei kaute sie auf einem Stück Fleisch herum, dass sie gebraten hatten. Miroku, Sango und Shippo musterten sie etwas besorgt. Sie war so still, seit die Halbbrüder aufgebrochen waren. "Alles in Ordnung, Kagome-sama?" fragte der Mönch und durchbrach die Stille. "Wie? Oh! Ja, klar!" Keine glaubhafte Antwort. "Wirklich?" wollte Sango wissen. "... Ja." Immer noch keine überzeugende Antwort. "Mir geht es gut, glaubt mir. Schmeckt euch das Fleisch? Das ist Hühnchen." Sie kamen nicht dazu, zu antworten. Jeder spürte die dunkle Aura, die wie aus dem Nichts aufgetaucht war. "Was ist das denn?" fragte der Kitsune. Alle waren aufgesprungen und kampfbereit. Die Sonne war bereits untergegangen und es war dementsprechend dunkel. Die Menschen konnten sich nur auf ihr Gehör verlassen. Daher entdeckte Shippo den bekannten Feind als Erster. "Das ist Raoul!" brüllte er fassungslos. "Was will der denn hier?" Die Frage war eher an den Neuankömmling gerichtet. Sango fixierte ihn, den Bumerang in der Hand, bereit ihn zu werfen. "Oho, wo ist der Hanyou und dessen Bruder? Die sind nicht wirklich zu den Quellen gegangen oder?" lachte der schwarzhaarige Youkai. "Warum? War das etwa alles eine Lüge?" zischte die Miko mit gespanntem Bogen. "Nein, ich habe die Wahrheit gesagt, was das anbelangt. Aber genug geredet. Ich möchte mich auf die Rückkehr der beiden Brüder vorbereiten." Miroku umklammerte seinen Stab noch fester. "Vorbereiten? Dann glaubst du, dass sie zurückkommen?" "... Sei kein Narr! Natürlich werden diese Trottel das schaffen! Und dann werde ich sie vernichten. Mit eurer Hilfe, versteht sich." Rin schaute verwirrt zu Kagome hoch. "Ich möchte ihm aber nict helfen!" sagte sie bestimmt. "Ich auch nicht." meinte die Miko und lächelte die Kleine an. "Wer sagte, dass ihr es freiwillig tun werdet?" Raoul zog belustigt eine Augenbraue hoch. "Was hast du vor? Unsere Seelen zu rauben?" fragte Shippo. "Warum denkt ihr so kompliziert? Es geht auch einfacher." Kaum hatte er geendet, da verspürten alle eine bleierne Müdigkeit. Rin kippte zuerst um, gefolgt von Shippo und Jaken. "Was hat er... gemacht?" stammelte Sango, dann fiel sie ebenfalls zu Boden. Miroku versuchte sie noch aufzufangen, verlor aber in der Bewegung das Bewusstsein und fiel rücklings ins Gras. "He, he! Seht ihr? So einfach geht das!" "Du... elender...!" brachte Kagome noch raus, dann wurde alles schwarz vor ihren Augen. Raoul betrachtete seine Opfer, wie sie alle vor ihm lagen. Wirklich interessant. Er hatte nur seine dämonische Energie auf ein für andere ungesundes Niveau steigern müssen, um sie nun in seiner Gewalt zu haben. "Was nun, Inuyasha und Sesshomaru? Ich warte auf euch!" Wieder ein kaltes Lachen, das einen das Blut in den Adern gefrieren ließ... *********************************************************************************** Es tut mir Leid! Ich verspreche erst gar nicht, dass das nächste Kapitel eher kommt! Von meinen Eltern aus, dürfte ich nur noch eine Stunde pro Tag an meinen Laptop... Ich bitte daher um Verständnis... Mit meinem Führerschein komme ich dafür relativ gut voran^^ Warum ich das Kapitel jetzt überhaupt on gestellt habe? Das habt ihr Yamica zu verdanken. Eine aufbauende ENS und schon klappte das alles viel besser>.< Ein Danke an dieser Stelle an sie und auch an euch alle! Das letzte Kapitel muss ja eingeschlagen haben wie eine Bombe! 22 Kommentare, ein neuer Rekord;) *verbeug* Und so geht es weiter... Raoul hat die Gefährten der Brüder in seiner Gewalt. Leider ahnen die davon nichts. Hinzu kommt noch, dass sich Inuyasha ständig um Sesshomaru kümmern muss. Werden sie es schaffen die Quellen zu erreichen? (Bevor ihr fragt: Sesshomaru hat dank Tenseiga nur noch einen kleinen Teil seiner Seele im Körper. Dieser Teil ist es auch, der auf Inuyashas Stimme reagiert hat und deshalb ist er aufgewacht^^ Wird aber alles noch später erklärt) LG SessFluff Kapitel 9: ~Morgenrot~ ---------------------- ... >Bin ich tot?< ... >Nein... Dann könnte ich nicht mehr denken... und fühlen... ah! Mein Körper, es tut so weh...< Sesshomaru schlug die Augen auf. Er merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Jede Faser seines Körpers schrie vor Schmerz. Nur mit großer Mühe konnte er sich aufrichten. Wo war er? Was war passiert? Er sah sich um. Eine Landschaft aus kargen Felsen, verbrannten Sträuchern und... einem roten Himmel? Plötzlich war Sesshomaru hellwach. Er sprang auf, seine rechte Hand wanderte zu seinen Schwertern, doch er griff ins Leere. Verwundert stellte er fest, dass sowohl Tokijin, als auch Tenseiga nicht mehr an ihrem ursprünglichen Platz waren. Genauer gesagt, sie waren weg, spurlos verschwunden. Wieder schaute er sich um. Und zum ersten Mal in seinem Leben hoffte, betete er, falsch zu liegen. Diese Gegend, der rote Himmel und auch der grässliche Geruch nach Tod... Das alles passte zur Unterwelt. Die Hölle für Dämonen, wie auch für Menschen. Bei diesem Gedanken musste er hart schlucken. Dann war er also doch tot? Anders konnte er sich das jedenfalls nicht erklären. Wie sollte er sonst hierher kommen? Mit einem Mal kehrte die Erinnerung zurück. Raoul. Die Seelensammler. Der Kampf. Und Inuyasha. Sein kleiner Bruder, der in Gefahr gewesen war. Ohne zu zögern hatte Sesshomaru ihn zur Seite gestoßen und- Er brach ab, schloss für einen Moment die Augen. Dann huschte ein bitteres Lächeln über seine Lippen. Ja, er war gestorben in jenem Augenblick. Seine Seele war von seinem Körper getrennt worden. Das Resultat hatte er vor Augen. Er existierte nur noch als eine Art Geist in der Unterwelt! Resigniert dachte er an Rin und Jaken, die jetzt auf sich allein gestellt waren. Er würde sie nicht mehr beschützen können, nie mehr. Besonders das kleine Menschenmädchen würde darunter leiden. Aber nicht nur sie. Er selbst vermisste sie auch, wie er sich eingestehen musste. Selbst der Kröterich fehlte ihm auf eine gewisse Art und Weise. Aber was war mit Inuyasha? Würde der ihn vermissen? Wie stand er zu dem eigentlich wertlosen Halbblut? Nein, dieser treudoofe Hanyou bedeutete ihm mehr, als er zugeben wollte. "Liebe... Ein Gefühl, das man nicht steuern kann. Man ist vollkommen machtlos dagegen..." Inuyashas Worte hallten wie durch einen Wattebausch in seinem Kopf wider. Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals. Er presste seine Lippen aufeinander, bis sie nur noch ein schmaler Strich waren. Verdammt, er wollte nicht sterben. Jetzt noch nicht. Er MUSSTE noch etwas erledigen. Eine letzte Aufgabe. Drei Worte, die er zu sagen hatte. Jetzt wusste er, was er fühlte. Leider kam die Erkenntnis zu spät. >Huh, ich bin so dumm. Jetzt stehe ich hier und bemitleide mich selbst, anstatt einen Ausweg zu finden.< Entschlossen ging er los. Ohne jegliches Zeitgefühl wanderte er durch die Unterwelt. Waren es Minuten oder gar Stunden? In welche Richtung ging er überhaupt? Osten, Norden, Westen oder Süden? Er wusste es nicht. Je mehr er lief, desto mehr schwand seine Hoffnung. Vielleicht sollte er sich damit abfinden, dass es vorbei war. Das wäre wohl das Beste. Die Landschaft war nämlich immer noch die Gleiche. Hier gab es kein Leben. Gar nichts. Nur der Tod regierte hier, verbreitete seinen eiskalten Atem. "Du gibst auf? Das sieht dir nicht ähnlich, mein Sohn." Sesshomaru erstarrte in der Bewegung und drehte sich langsam um. Diese Stimme... Wie lange war es her, dass er diese vertraute Stimme gehört hatte? Er wusste es ganz genau. Vor zweihundert Jahren war es das letzte Mal gewesen. Aber das war unmöglich! Oder? "Vater?" hauchte er schwach. Ein Lächeln, das so einmalig und warmherzig war, genügte als Antwort. Vor ihm stand kein Anderer, als Inu no Taishou, der Herr aller Hunde, sein Vater. "Träume ich oder bin ich wirklich tot?" fragte er emotionslos. Inu no Taishou machte einen großen Schritt auf ihn zu, stand nun direkt vor ihm. "Nein, du träumst nicht. Aber leider bist du tot. Fast tot." "Wie kann man fast tot sein?" Der Lord aller Hunde schmunzelte leicht amüsiert. Er strich sich eine silberweiße Haarsträhne seines Ponys aus dem Gesicht. Wie er so dastand, erinnerte er stark an Inuyasha. Die goldenen Augen funkelten genauso provokant wie die seines Halbbruders. "Deine Seele wurde mit Gewalt aus deinem Körper gerissen." Das Gesicht seines Vaters verdunkelte sich schlagartig, ehe er weitersprach. "Raoul ist zu weit gegangen, dieser Bastard." Sesshomaru staunte nicht schlecht. Sein Vater redete nur ungern schlecht über jemanden. Wenn er es tat, dann meistens zu Recht. In diesem Fall stimmte er ihm zu. Raoul war ein dreckiger, unwürdiger Bastard! Wenn er doch nur die Chance hätte, den Kerl für immer ins Jenseits zu schicken, wo er hingehörte. "Inuyasha wird dich retten." "Was?" "Er wird dich retten." "Vater, du weißt es, nicht wahr? Du weißt alles." Wieder lächelte Inu no Taishou. Er wusste es also wirklich. Und zwar die Wahrheit - die Gefühle, die er für seinen jüngeren Bruder empfand und zu verbergen versuchte. "Bin ich so leicht zu durchschauen? Wie kannst du dir so sicher sein, dass ausgerechnet INUYASHA mich retten kann?" "Ich bin dein Vater, ich kenne dich besser, als jeder Andere." Er legte seine Hand auf die Schulter seines Sohnes. Wärme strömte durch diese flüchtige, aber intensive Berührung. Sesshomaru hatte sich immer sicher und geborgen bei seinem Vater gefühlt. Das war jetzt nicht anders. Er hatte seit dessen Tod den starken und kalten Dämonenfürsten spielen müssen. Über den Westen zu herrschen war eine große Verantwortung. Niemand hatte ihm bei seinen Entscheidungen geholfen. Er war alleine gewesen. Doch jetzt wusste er, dass es jemanden gab, für den er Leben musste. >Inuyasha...< "Scheiße!" Wütend schlug er mit Tessaiga um sich. Diese verfluchten Seelensammler! Wo kamen die nur so schnell her? Dabei hatte er doch die Quellen gefunden, nur die Passende halt noch nicht ausfindig machen können. Sesshomaru stand starr hinter ihm. Er rührte sich nicht mehr, seit sie ihr Ziel erreicht hatten. Über ihren Köpfen flog Kiara. Sie schaute fast verzweifelt zu den Hundebrüdern herunter. Helfen konnte sie ihnen nicht. Eine Berührung hätte ausgereicht und ihr wäre ihre Seele geraubt worden. "Kaze no Kizu, ihr Mistviecher!!" Die Windnarbe schnitt eine breite Schneise in die Reihen der Angreifer. Inuyasha nutzte die Gelegenheit. Er packte Sesshomaru am linken Handgelenk und zerrte ihn hinter sich her. So schnell es ihnen möglich war, hasteten sie über das große Feld, wo hunderte von Quellen nebeneinander aufgereiht waren. "Du könntest ruhig überlegen, in welcher sich deine Seele befindet, du Idiot!" Etwas aus der Puste blieb der Hanyou stehen. Sein älterer Bruder schien noch fit zu sein. Jedenfalls atmete er ganz normal. Mit monotoner Miene sah sich dieser um, machte aber keine Anstalten zu einer der Quellen zu gehen. "Grr! Hörst du mir überhaupt zu? Ich liebe dich zwar, aber das heißt nicht, dass ich gleich ein geduldiger Kerl werde, so wie du einer bist!" Die Seelensammler rückten zu ihnen auf. Ihre Körper schwebten förmlich über den trockenen, dürren Boden auf die Beiden zu. Kiara miaute alarmiert. "Die schon wieder." stöhnte Inuyasha genervt. Er schickte ihnen eine weitere Windnarbe entgegen. Wenn das so weiterging, dann würde ihm bald die Kraft ausgehen sein Schwert zu heben. Seine Hände zitterten bereits. Er wusste nicht, wie lange er dieses Spiel jetzt schon spielte. Definitiv zu lange! Plötzlich und ohne Vorwarnung, lief Sesshomaru los. Der Halbdämon schaute ihm kurz irritiert nach, ehe er ihm folgte. Hatte er die richtige Quelle gefunden? Anscheinend schon. Zumindest blieb der Silberhaarige vor einer Quelle stehen und starrte auf die klare Wasseroberfläche. "Bist du dir sicher?" fragte Inuyasha unsicher. Er bekam keine Antwort. Nur Kiara flog aufgeregt und dicht über ihm hinweg. Hastig drehte er sich um. Nein! Er hatte die Seelensammler völlig vergessen. Die waren ihm viel zu nahe gekommen! Er sah nur eine Möglichkeit. "Ich werde dir wohl vertrauen müssen, Onii-san." Schwungvoll warf sich der Jüngere gegen Sesshomaru. Beide stolperten daraufhin nach vorne und stürzten wenig später ins eiskalte Wasser. Inuyasha bereute seine Wahl sofort. Binnen Sekunden wurde ihm schwindelig. Er spürte noch, wie ihm brutal die Seele aus dem Leib gerissen wurde, dann wurde es dunkel um ihn herum... Sesshomaru erschrak. Eine unglaubliche Hitze strömte auf einmal durch die Hand seines Vaters auf ihn über. Er war nicht mehr in der Lage zu sprechen, geschweige denn, sich zu bewegen. Aber Inu no Taishou lächelte ihn bloß weiterhin an. "Ich sagte doch, er wird dich retten. Jetzt liegt es an dir, ihn zu retten." Sesshomaru konnte nicht mehr fragen, was sein Vater denn jetzt damit meinte. Seine Sicht verschwamm plötzlich. Aus der Hitze war erbitterte Kälte geworden. Wasser drang in seine Lungen, er bekam keine Luft mehr! Moment... Wenn er keine Luft bekam, dann lebte er wieder...? Ruckartig schlug er die Augen auf und erblickte das Gesicht seines Bruders, der leblos neben ihm im Wasser umher trieb. Verwirrt sah er sich um. Eine Quelle? Wo waren sie denn hier gelandet? Egal. Er musste den Jüngeren an die Oberfläche bringen. Kurzerhand schlang er seinen rechten Arm um Inuyashas Hüfte und zog ihn nach oben. Dort angekommen, musste er feststellen, dass sie von Seelensammlern umringt waren. Zu dumm, dass er zu schwach war, um zu fliegen. Aber das brauchte er gar nicht. Die Dämonenkatze von dieser Dämonenjägerin kam zu ihm herunter und zog beide in die Höhe. Sie flogen ein ganzes Stück, weg von den Seelensammlern und den Quellen, landeten schließlich auf einer kleinen Lichtung im Wald. Behutsam legte Sesshomaru den Kleineren ins Gras. Er hatte keine Ahnung, was er jetzt tun sollte. Ratlos blickte er auf seinen Bruder herab, strich diesem durch das weißsilberne Haar. Was sollte er tun, wenn Inuyasha nicht mehr aufwachte? Das durfte einfach nicht sein! Ein ihm bisher unbekanntes Gefühl ergriff Besitz von ihm: Angst, Inuyasha zu verlieren. Mechanisch beugte er sich zu ihm herunter. Kiara verwandelte sich währenddessen in ihre kleine Form. Man hätte meinen können, dass die süße Dämonenkatze leicht grinste. Inuyashas Wunsch ging soeben in Erfüllung. Sein Onii-san drückte ihm einen scheuen Kuss auf die kühlen Lippen, schreckte dann aber wieder zurück. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus. War das Liebe oder eher Verlangen? Von beidem etwas, beschloss er und senkte seine Lippen erneut auf die seines Halbbruders. Just in diesem Moment schlug der die Augen auf. Kagome wachte mit einem schwachen Stöhnen auf. Sie hatte unglaubliche Kopfschmerzen und die erste Person, die sie erblickte, jagte ihr einen kalten Schauer den Rücken runter. Raoul! Er lehnte schräg vor ihr an einer Wand. Seine Augen glühten seltsam rot und er grinste sie dreckig an. "Endlich wach?" Sie versuchte zu antworten, aber kein Wort drang über ihre Lippen. Stumm sah sie ihn an. Panik schimmerte in ihren braunen Augen. Er lachte plötzlich und stieß sich von der Wand ab. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie von irgendwelchen weißen Fäden gefesselt war. Sie konnte sich nicht bewegen, nur zusehen, wie ihr Feind auf sie zukam. "Angst?" säuselte er ihr ins Ohr, als er direkt vor ihr zum Stehen kam. Kagome rührte sich nicht, sie hielt lediglich die Luft an. "Du bist eine Miko, nicht wahr? Eine von der hartnäckigen Sorte!" Verwundert sah sie ihn an. Ja, sie war eine Miko. Aber was meinte er mit hartnäckig? Er schien ihre Gedanken zu erahnen. "Du behältst das Bewusstsein, obwohl du den größten Teil deiner Seele verloren hast. Selbst meinen Seelensammlern ist es nicht gelungen, dir deine Seele komplett zu rauben..." Raoul musterte sie interessiert, streichelte dabei ihre Wange. >Fass mich nicht an!< schoss es ihr durch den Kopf. "Deine Freunde gehören jetzt mir. Es ist ein Leichtes, ihre seelenlosen Körper zu steuern." >Nein! Inuyasha! Hilfe!< "Und die Hundebrüder werden in meine Falle tappen wie die Anfänger. Wer könnte auch ahnen, dass ihre achso lieben Gefährten plötzlich auf sie losgehen?" Kagome verkrampfte sich. >Ich muss etwas tun!< "Ach und... dich werde ich auch noch knacken. Ihr Mikos habt starke Seelen. Aber ewig wirst du mir nicht widerstehen können und dann... wirst du es sein, die deinen Inuyasha tötet!" "N...Nei...n" keuchte sie. "Du kannst sogar noch sprechen. Ich liebe Herausforderungen." >Dir wird das Lachen vergehen! Das schwöre ich!< Doch innerlich wusste Kagome, dass sie und ihre Freunde so gut wie verloren waren. Verloren bis in alle Ewigkeit. Gold traf auf Gold. Sie sahen sich einfach nur an. Dann lächelte der Jüngere, hob seine Arme und schlang sie um Sesshomarus Nacken, um ihn wieder zu sich runter zu ziehen. Ihre Lippen kochten förmlich, als sie sich zu einem weiteren Kuss vereinten. Keine Scheu war mehr zu spüren, nur pure Leidenschaft, die beide in Extasse versetzte. Vorsichtig strich Inuyasha mit seiner Zunge über die Lippen des Silberhaarigen, der ihm prompt Einlass gewährte. Beide erkundeten die Mundhöhle des Anderen, lieferten sich somit ein wildes Zungenduell, das Sesshomaru für sich entscheiden konnte. Keuchend ließen sie voneinander ab. Inuyasha konnte gar nicht glauben, was da eben passiert war. Mit einem verschleierten Blick sah er den Älteren an, der fast schon lusttrunken zurück schaute. In diesem Moment zählte nur das Hier und Jetzt. Kein Raoul. Keine Seelensammler. Nur sie beide. Stummes Verständnis lag in ihren Augen, als sie sich erneut küssten. Ihre Körper reagierten auf die Wärme und Berührungen des anderen. Allmählich wurde Inuyashas Hose eng. Sesshomaru nahm das mit einer spöttisch hochgezogenen Augenbraue zur Kenntnis, während der Hanyou rot anlief und schnell zur Seite sah. "Tut mir Leid." nuschelte er total verlegen. "Inuyasha, wir sollten das nicht tun." Langsam rollte sich der Lord von ihm runter. "Warum nicht? I-Ich..." "Wie bist du überhaupt wieder in diese Welt gekommen? Hast du Vater getroffen?" Inuyasha nickte. "Ich habe tatsächlich unseren Vater kennengelernt. Er ist genauso schön wie du." Zaghaft fuhr er mit seiner Hand durch das weiche Haar seines Bruders, der unwillkürlich erschauerte. "L-Lenk nicht vom Thema ab. Das war einfach nur Selbstmord, was du da gemacht hast! Du hättest sterben kön-!" "Wärst du traurig, wenn ich jetzt tot wäre?" unterbrach Inuyasha ihn. Sesshomaru schaute ihn aus klaren, glänzenden Augen an und schwieg beharrlich. "Das fasse ich als ja auf." Er umfasste sanft die Handgelenke des Dämonenlords und drückte diese über dessen Kopf ins Gras. "Inuyasha, nicht..." "Ich liebe dich. Und du liebst mich auch." "Nein, dass tue ich nicht!" "Aber du hattest Angst um mich." "Ja." gab er leise zu. Der Halbdämon grinste nun schelmisch. "Dann lass es uns herausfinden, ob du mich magst." Ein Kuss, wie er nicht süßer und verführerischer sein konnte, raubte Sesshomaru den Atem. Sein logisches Denken meldete eine Überlastung und das angenehme Kribbeln wurde zu einem wohligen Gefühl, das prickelnd sein Rückrat herunterlief, geradewegs in seine Lenden... Langsam aber sicher verabschiedete sich der Widerstand und Sesshomaru erwiderte den Kuss mit der gleichen Intensität. "Siehst du?" Inuyasha grinste ihn nun frivol an. "Manipulierender Mistkerl." knurrte Sesshomaru dunkel. "Danke für das Kompliment!" Der Jüngere begann, die Verschlüsse der Rüstung zu öffnen. Mit geschickten Fingern streifte er wenige Sekunden später schon den weißen Seidenkimono von den Schultern des Silberhaarigen. "Sesshomaru, bitte, lass es zu..." Nur langsam entspannte sich der Ältere. Er schloss die Augen, was Inuyasha dazu veranlasste, dessen Handgelenke loszulassen. "Danke." wisperte er und hauchte sanfte Küsse auf den Hals seines Liebsten. Die rechte Hand ließ er ganz sachte in Sesshomarus Hose gleiten. Dieser keuchte kurz auf, als er die kühle Hand an seinem Glied spürte. Inuyashas Zunge bearbeitete inzwischen seine Brust, hinterließ feuchte Spuren auf der blassen und zarten Haut. Er biss sogar zärtlich in die Halsbeuge, was mit einem leisen Stöhnen belohnt wurde. "Inu...yasha." "Ja?" "Ich hasse dich." "Ich weiß." Wieder küssten sie sich. Beide wussten, dass diese Worte nur die Unsicherheit von Sesshomaru überspielen sollten. Er konnte es doch noch nicht sagen. Obwohl es nur drei Worte waren, bedeuteten sie viel zu viel, als dass man sie so einfach aussprechen konnte. Gierig drängte sich Inuyasha an den heißen Körper unter sich, küsste den Hals, das Schlüsselbein und drang vorsichtig in den Anderen ein. Sesshomaru zog zischend die Luft ein. Das tat dann doch etwas weh. Aber bald wurde der pochende Schmerz von feuriger Lust ersetzt und ihre Körper verschmolzen zu einer Einheit. Und mit einem kehligen Aufstöhnen kam der Ältere nach einer schier unendlichen Zeit. Keine zwei Sekunden später folgte auch Inuyasha. Schnaubend lag er auf Sesshomaru, der ihn hinter den Puschelohren kraulte. "Und jetzt?" fragte der Hanyou keuchend. "Wie wäre es mit schlafen?" "Gute Idee..." "Hey! Nicht auf mir!" "He, he! War nur ein Scherz." Beide schliefen in Sesshomarus Pelz gekuschelt ein. Keiner von ihnen wusste, wie es nun weitergehen sollte, genauso wenig, wie sie um das Schicksal ihrer Freunde und Gefährten bescheid wussten. Eine trügerische Sicherheit legte sich über die Brüder, die sich so nahe gekommen waren, wie noch nie in ihrem Leben. Eng umschlungen lagen sie im Gras. Das Morgenrot der Sonne ging im Hintergrund auf. Doch sie schliefen weiter, sammelten Kraft, für eine Schlacht, von der sie keine Ahnung hatten... ***************************************************************************************************** Warum Sesshomaru unten liegt? Weil ich es so will^^ Und weil es auch einige Leser(innen) schon angedeutet und sich gewünscht hatten. Das ist erst mein drittes Lime, bitte nicht so hart bewerten! Ich hatte Angst, dass es Adult wird, daher habe ich es nur kurz und knapp gehalten... Sorry für dumme Rechtschreibfehler gleich im Voraus! Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Auch, wenn es viel zu kurz geraten ist und viel, viel, viel zu lange gedauert hat<.< Danke für eure Treue und Geduld!!! LG SessFluff Kapitel 10: ~Glühendes Eis~ --------------------------- Verzeiht mir für die lange Wartezeit. Ich hoffe, dieses Kapitel entschädigt euch etwas. Der Titel passt besser, als er den Anschein macht! Viel Spaß beim Lesen^^ Kapitel 10 ~Glühendes Eis~ Als Inuyasha am folgenden Tag die Augen öffnete, war die Wärmequelle an seiner Seite verschwunden. Schlagartig war er hellwach. Er sprang auf, seine Hand umschloss bereits Tessaigas Griff, als eine amüsiert klingende Stimme ihm eine Gänsehaut bescherte. "Bist du immer so nervös, kurz vor Neumond?" Er fuhr herum. Sesshomaru! Sein älterer Halbbruder lehnte mit verschränkten Armen an einem Baum, die linke Augenbraue hochgezogen und die Lippen leicht gekräuselt. Ach ja, bald war Neumond, aber das hatte damit nichts zu tun. "Du bist wunderschön." platzte es aus Inuyasha raus. Geschockt, über seine eigenen Worte, wurde er knallrot im Gesicht. Der Inu-Youkai stieß sich vom Baum ab. "Bin ich das?" Er blieb direkt vor dem Jüngeren stehen. "Ja, bist du." Inuyasha strich ihm eine silberweiße Haarsträhne hinters Ohr, streifte dabei rein zufällig dessen Wange. "Was machst du da?" "Nichts?" hauchte der Hanyou hilflos. Sesshomaru rang sich ein mildes Lächeln ab. "Vielleicht hat es doch einen Vorteil..." murmelte er. "W-Was meinst du?" Wieder dieses betörende Lächeln seitens des Älteren. Inuyasha spürte, wie ihm ein angenehmer Schauer den Rücken runter lief. "Das hier." Sesshomaru neigte sich nach vorne, berührte die Lippen des anderen nur federleicht mit den seinen, um sich sofort wieder zurückzuziehen. Inuyasha war erstarrt, nicht fähig, sich zu bewegen. "Wenn ich dich immer so in der Hand habe, dann ist es wirklich ein Vorteil für mich." meinte der Lord des Westens und in diesem Moment wurde dem Halbdämon klar, was dieser damit bezweckte. Er schnappte empört nach Luft. "Du...!" "Ich?" "Ach, vergiss es." "Inuyasha..." "Hm." "Hast du mir irgendwas zu sagen?" Schweigen. Nein, es war nicht mehr einfaches Verknallt sein. Es war viel mehr. Aber sollte er das einem arroganten Hundeyoukai sagen? 'Hey, ich liebe dich, aber du spielst ja jetzt schon mit meinen Gefühlen!' Wohl kaum! Das niemals sagen ... noch nicht. Sesshomaru hatte durchaus bemerkte, wie sein Gegenüber mit sich kämpfte, dennoch wandte er sich ab. "Gehen wir." Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als sie die Lichtung erreichten, wo sie ihre Gefährten zurückgelassen hatten. Sesshomaru blieb ruckartig stehen, so dass Inuyasha ebenfalls inne hielt. "Was ist los?" fragte er verwirrt. "Sieh selbst." Er schielte an dem Pelz des Älteren vorbei, blickte auf die Lichtung, doch dort war niemand. "Was? Wo sind die denn hin?" "Wenn ich das wüsste, wäre ich um einiges schlauer als im Augenblick." "Du kannst es nicht lassen oder? Deine Eistyp-Nummer wird langsam langweilig!" "Ich habe lediglich Tatsachen festgestellt." "Von wegen!" "Ich streite mich bestimmt nicht mit einem Kind." "WAS?", Inuyasha holte tief Luft, "Ich bin kein Kind!" "Doch, bist du. Für Dämonen ist dein Alter noch minderjährig." Bevor beide zur Höchstform auflaufen konnten, hallte ein seltsames Geräusch durch die Luft. Sie schauten sich an, um sich zu vergewissern, dass der jeweils Andere es auch gehört hatte und nickten sich stumm zu. "Was ist das?" flüsterte der Jüngere. Er zog automatisch Tessaiga aus der Scheide. "Warum fragst du mich?" kam die Gegenfrage. "Du bist mein großer Bruder und der weiß alles!" erwiderte Inuyasha trotzig, woraufhin zwei goldene Augen auf ihm ruhten. Er konnte sogar die leichte Verwunderung darin lesen. "Überrascht, Onii-san?" fragte er verschmitzt grinsend. "Allerdings-" Er brach ab, da ein lautes, zischendes Surren zu hören war. Kurz darauf brachen Äste ab, sogar Bäume knickten in der Mitte um. Inuyasha riss die Augen auf, als ein riesiger Knochenbumerang auf direktem Wege auf ihn zuflog. "Starr keine Löcher in die Luft!" Sesshomaru zog mit einer fließenden Bewegung sein Schwert und jagte eine Druckwelle in Richtung des angreifenden Objektes. Der Bumerang wurde zurückgepresst und landete auf dem Boden. "Bist du lebensmüde?" "Hiraikotsu." meinte der Hanyou monoton. "Wie?" "Das ist Sangos Waffe! Wer hat ihr die abgenommen?" Sesshomaru besah sich den Bumerang, der aus unzähligen Knochen von Dämonen entstanden war. Es stimmte. Dieses Ding gehörte der Dämonenjägerin. Er bezweifelte jedoch, dass ein unerfahrener, einfacher Dieb damit so präzise umgehen konnte. Und das ließ nur eine logische Schlussfolgerung zu. "Ich glaube nicht, dass er ihr gestohlen wurde." erklärte er und richtete Tokijin neu aus. Auch Inuyasha drehte sich nun um. Er erstarrte. "Miroku?" stieß er hervor. Mit trüben Augen und blassem Gesicht stand der Mönch in einigen Metern Entfernung vor ihnen. Mit seiner linken Hand hielt er die Gebetsketten an seinem rechten Arm fest, bereit, diese zu entfernen. "L-Lass den Mist! Du willst doch nicht...?!" "Doch, genau das will er." Wenig später spürten sie auch schon einen unglaublich starken Luftzug, der sie beinahe von den Füßen riss. Aus Reflex rammten beide ihre Schwerter ins Erdreich und hielten sich daran fest. "Verdammt! Was ist hier nur los? Erst haut uns Sangos Bumerang beinahe um und jetzt will uns Miroku in sein schwarzes Loch einsaugen?" rief Inuyasha. Aber der Ältere schwieg, da diese Frage seiner Meinung nach keine Antwort verdiente. Es war offensichtlich, dass hier etwas nicht stimmte. Doch: Einer von Inuyashas Freunden fehlte noch in der Liste. Die Miko. Rasch sah er sich um, doch sehen konnte er sie nicht. Also versuchte er ihren Geruch aufzunehmen. Mit Erfolg. "Jetzt wird es gemütlich." brachte er verächtlich und tatsächlich etwas ironisch hervor. "Hä?" war Inuyashas geistreicher Kommentar dazu. Plötzlich verschwand der Sog. Miroku hatte das Kazaana geschlossen. Aber es bestand kein Grund zur Erleichterung, denn ein lautes, nur allzu bekanntes Geräusch ließ die Brüder wissend in Deckung gehen. Der magische Pfeil verfehlte sie daher um Längen. Sie schauten sich um und erblickten Kagome, die mit gespanntem Bogen auf der anderen Seite der Lichtung stand. Neben ihr hatte sich Sango positioniert, den Hiraikotsu wurfbereit. "Scheiße!" blaffte Inuyasha. "Mir scheint, deine Freunde sind nicht begeistert dich wieder zu sehen." meinte Sesshomaru kühl. Inuyasha überhörte den Kommentar. "Hey, Leute! Soll das hier ein Scherz sein? Wenn ja, dann ist er nicht witzig!" Keine Reaktion. "Das sind nicht mehr deine Freunde." "War das Raoul?" Inuyasha schnarrte diesen Namen wie einen Fluch. "Du hast ihn am Leben gelassen?" "Sagte ich das nicht bereits?" "Hättest du ihn getötet, dann wäre das hier nicht passiert." Zähneknirschend gestand sich der Hanyou ein, dass er mal wieder zu gutmütig gewesen war. Sein Bruder hätte kurzen Prozess mit diesem Dreckskerl gemacht. Hatte nicht auch sein Vater ihn gewarnt, als er mit diesem gesprochen hatte? Er hatte jedoch keine Zeit mehr, weiter darüber nachzudenken. Sango warf ihren Bumerang, Kagome schoss einen Pfeil ab und Miroku stürmte mit gezücktem Mönchstab auf sie zu. "Wer übernimmt was?" fragte der Halbdämon ein kleines bisschen panisch. "Du meinst 'wen'." "Ähm, ja. Wen übernimmst du?" "Inuyasha, die Wahrscheinlichkeit, dass ich einen deiner Spielgefährten am Leben lasse ist relativ gering, also entscheidest du, wer stirbt." "Wie bitte!?" Sesshomaru antwortete nicht mehr, weil der Hiraikotsu allen Anschein nach ihm galt. Schwungvoll holte er aus, um sich zu verteidigen. Genauso wie Inuyasha, als dieser unfreiwillig mit Miroku kämpfen musste. "Die Entscheidung wurde dir soeben abgenommen." meinte Sesshomaru teilnahmslos und widmete seine volle Aufmerksamkeit der Dämonenjägerin. "Warte, Sesshomaru! Du kannst sie doch nicht umbringen!" Aber Inuyasha musste in diesem Moment einem weiteren Pfeil ausweichen und gleichzeitig Mirokus Stab abwehren. Und so begann ein erbitterter Kampf, dessen Sieger von Anfang an feststanden. Der Halbdämon kämpfte nicht wirklich, er wich hauptsächlich aus oder schlug höchstens sachte mit Tessaiga zurück, um sich selbst zu schützen. Der Lord des Westens dagegen testete systematisch die Schwachstellen seiner Gegnerin. Wenn sie ihren Bumerang nicht punktgenau auffing, dann war es aus mit ihr. Einen Moment überlegte er noch und warf Tokijin dann so, dass das Schwert Sangos rechtes Bein streifte. Die junge Frau taumelte ein paar Schritte, der Hiraikotsu segelte somit über ihren Kopf hinweg und krachte in eine Baumreihe. Sesshomaru schnellte vor, hatte aber nicht mit ekelerregendem Giftgas gerechnet, das plötzlich in einer Rauchwolke auf ihn zuschwebte. Das Gift an sich war nicht das Problem, eher der Gestank, der ihm Tränen in die Augen trieb. Er schallte sich selbst ein Narr, dass er damit nicht gerechnet hatte. Nun war er dazu gezwungen, einen extrem großen Abstand zu ihr zu halten. Er merkte jedoch sofort, was dieser beißende Gestank angerichtet hatte. Er konnte nichts mehr riechen. Aber auch wirklich gar nichts, als wäre seine empfindliche Nase betäubt worden. Innerlich fluchend machte er einen Salto rückwärts und landete direkt neben seinem Halbbruder. Dabei bemerkte er, dass er nicht nur seinen Geruchssinn eingebüßt hatte. "Das sieht nicht gut aus, Onii-san." "Wenn du richtig kämpfen würdest, wären deine so genannten Freunde längst unter der Erde." "Ich weiß. Tut mir Leid." Sesshomaru stutzte. Hatte sich der Jüngere gerade echt bei ihm entschuldigt? Interessant. "Ein Rückzug wäre-" "Du willst aufgeben? Ausgerechnet DU?" Ein Knurren entwich der Kehle des Hundedämons. Nein, er hatte nicht von 'aufgeben' gesprochen. „Entweder, wir kämpfen und deine Freunde sterben oder wir ziehen uns zurück. Was wählst du?” Irgendwie hatte Sesshomaru Recht. Mal wieder. Zum Ärgernis von Inuyasha. Sich jetzt zu streiten, würde ihre Situation auch nicht sonderlich verbessern. Also: "Weg hier!" Der Ältere verdrehte kaum merklich die Augen, als sein Bruder Hals über Kopf im Dickicht verschwand. Er zog Tokijin aus der Erde und folgte ihm, in dem er von Ast zu Ast sprang. Zwei magische Pfeile schlugen noch in die Baumkronen ein, dann war es erschreckend still. Sesshomaru landete - für seine Verhältnisse - plump und wenig elegant auf dem Waldboden. Warum verfolgten Inuyashas Freunde sie nicht? "Hey, Onii-san!" Der Jüngere preschte aus einem Gebüsch, dicht neben ihm. "Was?" "Hast du gerade gezuckt?" Sesshomaru schaute finster drein. "Deine Dämonenjägerin versteht ihr Handwerk sehr gut. Ihr Gift fängt an zu wirken." "Gift? Etwa tödlich?" Ein schmales, kaltes Lächeln zierte Sesshomarus Lippen. "Wohl kaum. Aber meine Sinne sind geschwächt. Ich kann nicht besser als ein Mensch riechen und hören." "Wenn es weiter nichts ist." scherzte Inuyasha, dem bewusst war, dass das ein verdammt großes Problem war. "Und meine Reaktionen sind verlangsamt." >Toll.< dachte der Hanyou. "Sonst ist nichts?" "Nein." "Super! Und jetzt?" "Ruhe ich mich etwas aus." Gesagt, getan. Sesshomaru ließ sich am nächsten Baum herab sinken. Fassungslos starrte Inuyasha sein Gegenüber an, merkte jedoch, dass er auch extrem müde war. Zugegeben hätte er das natürlich nie im Leben. Dennoch trat er mit großen, bettelnden Kulleraugen vor seinen Bruder. Letzterer hob den Kopf, sah ihn leicht fragend an, bis der Groschen fiel. „Bist du dazu nicht zu alt?” Inuyasha legte die Hundeohren an. "Dafür niemals!" Irgendwie und auch nur ein winziges, minimales, ganz kleines bisschen, fand Sesshomaru diesen Gesichtsausdruck ... niedlich. Wahrscheinlich, weil ihn das an Rin erinnerte. "Komm." meinte er fast schon in einem sanften Befehlston. Sofort stellten sich Inus Ohren auf, hätte er einen Schwanz gehabt, dann hätte er jetzt damit gewedelt. "Danke, Onii-san." Er warf sich etwas ungeschickt in die Arme des Älteren, sodass dieser mit dem Hinterkopf gegen den Holzstamm stieß. "Inuyasha." "Tut mir Leid! Tut mir Leid!" " ... Schlaf jetzt." "Sesshomaru?" "Hm?" Anstatt einer Antwort, bekam der Inu-Youkai einen sanften Kuss auf den Mund gedrückt, der stetig an Leidenschaft gewann. Sesshomaru ließ den Kleinen gewähren, erwiderte die Intensität auf gleiche Weise. Dabei strich er über die geradezu zierlich wirkende Brust Inuyashas, der unter seiner Berührung aufstöhnte und den Kuss löste. "So müde scheinst du nicht zu sein, Onii-san..." Die angenehm warme Hand wanderte unter Inuyashas Kimono. "Sei still." brummte Sesshomaru und küsste den Anderen sinnlich, heiß und begierig. >Was mache ich?< Sesshomaru wusste nicht, warum er es tat, aber stoppen konnte er sich nicht mehr. Seine Hand hatte Inuyashas ... untere Hälfte erreicht und machte dort weiter. Erstaunt stellte er fest, wie erregt der Jüngere von dem Bisschen bereits war. Als Sesshomaru vorsichtig, aber bestimmt einige Bissmahle auf dem zittrigen Körper hinterließ, die Länge massierte und selbst ein leises Keuchen von sich gab, kam Inuyasha in seine Hand. Der Hanyou sank komplett in seine Arme. "Kannst du jetzt besser schlafen?" Keine Antwort. "Inuyasha?" Doch der schlief tief und fest. Daraufhin geschah etwas, was selbst Rin noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Ein warmes Lächeln auf Sesshomarus Lippen. Fortsetzung folgt;) ************************************************************** Es tut mir Leid, dass ich, ähm, viiieeeeeeel zu lange gebraucht habe. Aber ich hatte etwas Stress in letzter Zeit (was sich nicht ändern wird -.- ). Deshalb kann es hin und wieder länger dauern, bis ein Kapitel hoch geladen wird. Aber abgebrochen habe ich bekanntlich noch keine FF. Diese hier macht keine Ausnahme! Habt bitte etwas Nachsicht mit mir^^° Ich schreibe auf jeden Fall weiter! Zum Kapitel: Ich hoffe, es hat euch gefallen, obwohl es recht kurz (viel zu kurz) geraten ist. Eigentlich bin ich einigermaßen zufrieden mit meinem Werk. Okay, Rechtschreibfehler einmal ausgeschlossen... Bis zum nächsten Mal! LG, SessFluff Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)