Chains of Chaos von Shuichi- (Fortsetzung zu "Cursed Blessing" || Sasuke & Sakura!! » Story abgeschlossen, Fortsetzung "A Clan's Legacy" online!) ================================================================================ Kapitel 6: Die drei Erhabenen ----------------------------- Ich muss zugeben, dieses Kapitel ist wieder etwas kürzer... Habe es erst gemerkt, als ich es nochmal kontrollierend überflogen haben... >.> Aber ich schwör euch, dass längere kommen werden... Kapitel 6: Die drei Erhabenen Es war spät in der Nacht, als Sasuke sich endlich ins Bett legen konnte. Er würde sich morgen bei Sakura entschuldigen, na ja, seine Reue zeigen. Heute war er dazu nicht mehr im Stande und die Kunoichi schlief bestimmt schon. Immerhin würde er sie morgen sowieso sehen, wenn er Sayori holen musste, denn die war bestimmt bei ihr. Wo sollte sie sonst Unterkunft gefunden haben? Und da Sakura ja so besorgt um das Mädchen war, hatte sie bestimmt irgendetwas getrickst. Wie dem auch sei… Sasuke drehte sich auf die andere Seite des Bettes, um nicht dauernd auf dieses Bild starren zu müssen, auf dem er, Naruto, Sakura und Kakashi drauf waren. Aber… Die andere Seite war doch nicht viel besser. Mal abgesehen davon, dass Sakura dort manchmal schlief und deshalb schon irgendwie ihr Geruch vorhanden und gar nicht mal schlecht war, standen auf dem Nachttisch zwei weitere Bilder. Auf dem einen wieder ein Bild vom ehemaligen Team 7, nur etwas aktueller als dieses Kindheitsbildchen, auf dem anderen der letzte Winter, auf dem nur er und Sakura drauf waren. Grummelnd – über sich selbst – schloss der Uchiha seine Augen und erinnerte sich noch einmal zurück an die Unterhaltung mit Naruto und sein „Interesse“ an den drei Erhabenen. Sasuke sah an die Decke und hatte die Arme hinterm Kopf verschränkt. Seine Augen waren wieder geöffnet und mit ernstem Gesichtsausdruck kamen längst verdrängte Erinnerungen wieder hoch an die Geschichten über diese Legende. - - - - - FLASHBACK - - - - - Das erste Kunai – es traf. Das zweite Kunai – es traf. Das dritte, vierte und fünfte Kunai – sie trafen alle! Perfekt in der Mitte der Zielscheibe. Auch die restlichen Wurfmesser verfehlten ihren Punkt nicht und ein dumpfes Geräusch war zu vernehmen, als derjenige, der sie geworfen hatte, auf dem Boden aufkam. Beeindruckt blickte der kleine Junge zu ihm und dann zu den verschiedenen Waffen, die wirklich allesamt keines ihrer Ziele verfehlt hatten. Er fragte sich, wie so etwas möglich sei. Hatte sein großer Bruder nicht die Augen geschlossen gehabt? Gut, bevor er hochgesprungen war, hatte er sie offen und sich die Position eingeprägt, aber dennoch war das doch alles nahezu unmöglich – so schien es zumindest Sasuke. Itachi erhob sich langsam und öffnete die Augen, betrachtete sein Werk und schwieg. Kein einziges Lächeln als Freude über seinen Erfolg, kein großes Wort über die perfekte Zielgenauigkeit. Einfach nur Akzeptanz einer Aktion, die man vielleicht noch besser machen könnte. „Niisan…?“, kam es kleinlaut von dem schwarzhaarigen Sasuke, der nun seinen Sicherheitsabstand verließ und auf seinen großen Bruder zuging, eher rannte. „Wie hast du das gemacht, niisan?“ Doch wie so oft dauerte es eine Weile, bis sich Itachi dazu niederließ, eine Antwort zu geben bzw. sich seinem Bruder zuzuwenden. Der Ältere drehte sich um, kniete vor ihm und legte behutsam eine Hand auf seinen Kopf. „Übungssache, Sasuke… Einfach nur Übungssache“, erwiderte er schließlich mit einem winzigen Lächeln, erhob sich und ging dann los, gefolgt vom Jüngeren. „Meinst du, das kann ich auch irgendwann so gut wie du?“ „Das einzige, was einem Menschen im Wege steht, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, ist der eigene Wille. Ist er nicht stark genug oder gibt man auf, kann man natürlich nichts vollbringen.“ Sasuke klimperte etwas fragend mit den Augen, während er interessiert und erstaunt die Worte seines großen Bruders anhörte. Alles, was Itachi sagte – wenn er etwas sagte – war irgendwo sinnvoll und vor allem klug. Das alles, obwohl er in letzter Zeit sehr viel Stress hatte mit seinem Team und aus diesem wohl auch bald aussteigen würde. Gut, er hatte es sowieso nicht mehr nötig, schließlich standen die ANBU – Prüfungen bevor und diese würde er auch spielend leicht hinter sich bringen. Er war schließlich Uchiha Itachi, das Vorzeigekind des gesamten Clans und ein wahres Naturtalent der Ninjawelt. Sasuke zweifelte deshalb immer mehr, ob er überhaupt zu dieser Familie gehörte, denn er war nicht so wie sein Bruder… „Aber… ich bin doch nicht so stark und gut wie du, niisan, auch wenn ich es will“, gab der Jüngere Kontra und sah ihn irgendwie bedrückt an. Itachi blickte zu ihm hinab und erkannte diesen Blick nur zu gut. „Ich bin nicht perfekt.“ Der Grauhaarige stutzte. Perfekt? Wo war er selbst, Itachi, perfekt? Jeder dachte das von ihm, weil alles so reibungslos ablief, ja… Aber wenn er perfekt wäre, dann würde es momentan nicht alles so drunter und drüber für ihn gehen. Streitereien mit dem eigenen Team, Konflikte mit Shisui, seinem besten Freund, diese seltsamen Alpträume über einen Shinobi mit geheimnisvollen Augen. Nein, es war weiß Gott gar nichts perfekt in seinem Leben. Doch um seinem kleinen Bruder nicht unnötige Sorgen zu bereiten, kniete er sich erneut zu ihm runter und fasste ihn an beiden Schultern. „Perfektion ist ein Irrglaube, Sasuke. Wer danach strebt, der mag sich zwar auf Dauer verbessern, aber die Gefahr, kaputt zu gehen und unglücklich zu werden, ist größer, als wenn man einsieht, dass es diese Perfektion nicht gibt!“ Der kleine Schwarzhaarige hatte die Augen geweitet und sah seinen Bruder ungläubig an. „Wenn etwas nicht perfekt ist, dann ist es nicht gleichzeitig schlecht. Man kann es jederzeit verbessern und verändern, bis man einen Punkt erreicht, wo man sich zufrieden geben sollte. Jeder hat seine Grenzen, die man erkennen muss. Erst dann kann man versuchen, sie zu überschreiten. Niemand ist perfekt… und das ist auch gut so. Verstehst du das?“ Der jüngste Uchiha nickte nur, obwohl er nicht ganz einsah, was sein Bruder da von sich gab. „Hat dir Vater schon einmal von den drei Erhabenen erzählt?“ „Nein… Vater hat doch so wenig Zeit“, kam es wieder etwas bedrückt von Sasuke und Itachi stand wieder auf, lächelte zu ihm runter. „Dann erzähle ich dir heute Abend davon, okay?“ Sasuke nickte erneut und folgte dann Itachi zum gemeinsamen Elternhaus… Das Abendessen wurde eingenommen und die Familie saß zusammen am Tisch, was nicht allzu oft vorkam in letzter Zeit, denn entweder war Itachi auf Mission oder der Hausherr selbst hatte viel zu tun, war in seinem Arbeitszimmer oder besprach etwas mit den anderen Clanoberhäuptern. Doch diesmal waren tatsächlich Vater, Mutter und die beiden Kinder gemeinsam beim Essen. Viel besser war es trotzdem nicht. Schweigen erfüllte den Raum. Fugaku und Itachi hatten die Augen geschlossen und nahmen ihr Mahl zu sich, während Sasuke zu seiner Mutter blickte und ihr quasi die Frage stellte, wieso die beiden nicht einmal die Augen offen haben konnten, wenn sie aßen. Offensichtlich verstand Mikoto die Frage ihres Zweitgeborenen und lächelte ihn nur Schulter zuckend an. Sasuke war sich sicher, dass er sich nie so verhalten würde. Diese seltsame unbeeindruckte und gleichzeitig emotionslos – kalte Art, die sowohl sein Vater als auch Itachi manchmal (sehr oft) an den Tag legten, war nicht sein Ding. Das würde er nicht machen – nein… „Mama?“, kam es dann nach einer Weile von Sasuke und zog die Aufmerksamkeit seiner Mutter auf sich. „Ja, mein Schatz? Was ist denn? Schmeckt’ s dir nicht?“ „Doch, doch… Ich wollte dich mal was fragen.“ Obwohl jetzt auch Fugaku und Itachi aufmerksam waren, zeigten sie es nicht und widmeten sich weiterhin ihrem Abendessen, während Mikoto etwas fragend zu Sasuke sah. „Und was?“, wollte sie schließlich wissen. „Woher kommen eigentlich die Babys?“ Das Essen blieb den beiden anderen männlichen Uchihas im Halse stecken und ihre Augen waren geschockt geweitet, die Backen aufgeplustert, weil zahlreiche Reiskörner noch im Munde selbst verharrten. Wie kam ein Kind in diesem Alter auf so eine blöde Frage? Was sollte das? Und dann noch bei Tisch… Na ja, kannte man die Antwort nicht, war es sowieso klar, dass man sich über Benehmen beim Essen dann auch keine Gedanken machen musste. Mikotos Überraschung war auch unverkennbar, doch lächelte sie lieb und tätschelte Sasuke auf den Kopf. „Das wirst du erst erfahren, wenn du älter bist“, sprach sie und im Hause der Uchihas war das eine Art Totschlagargument, sodass sich Klein – Sasuke damit zufrieden gab. Was nützte es…? Nur ungefähr eine halbe Stunde später musste der kleine Schwarzhaarige sich auch schon fürs Bett bereit machen und war auch in diesem verschwunden, kassierte noch einen – für ein Kind seines stolzen Alters – peinlichen Gute – Nacht – Kuss seiner Mutter und starrte dann an die Decke. Wieso wünschte eigentlich sein Vater ihm und Itachi nie eine gute Nacht? War das irgendwie normal, dass Väter das nicht machten? Zumindest die Worte hätte er gerne mal gehört. Ließ sich wohl aber auch nicht erzwingen und etwas Enttäuschung machte sich auf Sasukes Gesicht breit. Leise Schritte betraten anschließend das Zimmer der zwei Brüder und zogen die Aufmerksamkeit des Jüngeren auf sich, der den Älteren hereinkommen sah. Dieser legte sich auf seinen Futon und schloss bereits die Augen, versuchte, einem vielleicht geruhsamen Schlaf nachzugehen, was ihm aber jede Sekunde erschwert wurde. Ob er heute Nacht wieder einen seltsamen Alptraum haben würde? Nun, zunächst war es kein Alptraum in diesem Sinne… „Niisan?“, kam es leise von Sasuke, der fragend den Rücken seines Bruders betrachtete. „Hm?“, machte dieser lediglich und neigte etwas den Kopf zum Jüngeren hin. „Wolltest du mir nicht etwas über die drei Erhabenen erzählen?“ Achja, da war ja noch etwas, fiel es Itachi ein und vielleicht war es auch gar nicht so schlecht, um auf andere Gedanken zu kommen. „Wenn du mir versprichst, dir nicht so viele Gedanken um Vaters Art zu machen“, erwiderte er zunächst und Sasuke nickte nur leicht verwundert über diese Frage. Deshalb fasste Itachi sich ein Herz, setzte sich auf und sah dann neutral zum kleinen Schwarzhaarigen, um dann jedoch wieder auf die Tür des Zimmers zu starren. „Vor langer Zeit, noch bevor das Ninjutsu seinen Weg durch die Welt gebahnt hatte, existierten drei Dämonen, deren Macht alles in den Schatten stellte. Sie konnten Städte mit einem Schlag vernichten, Furcht nur durch ihre bloße Anwesenheit vermitteln und die Erde nur durch ihr Chakra erbeben lassen. Diese Dämonen – vollwertig bis aufs tiefste Innere ihrer Seele – waren die drei Erhabenen. Ihre Macht konnte niemand ergreifen oder auch nur im Entferntesten an sie herankommen. Und die, die es versuchten, scheiterten erbärmlich. Durch diese Kraft, welche die Erhabenen inne trugen, passierte auch ihnen das, was allen Machthungrigen passiert – sie wollten noch mehr Macht, ihre Herrschaft vergrößern. So kam es dazu, dass sie viele Länder überrannten, die Menschen versklavten und nach Lust und Laune ihre Überlegenheit demonstrierten, bis zu dem Tag, an dem ein Fremder erschien. Ein seltsamer Mann, dessen pures Auftreten die Aufmerksamkeit der drei Erhabenen auf sich lenkte.“ Sasukes Augen weiteten sich. Sein Interesse war gepackt und voll gespannt horchte er Itachis Erzählungen. Dazu hatte er sich mittlerweile selbst etwas aufgesetzt und die Knie angezogen. „Wer… Wer war das?“, wollte der Jüngere wissen. Itachi sah nicht zu ihm, sondern konzentrierte sich weiter auf die geschlossene Zimmertür. „Es war jemand mit den Augen eines Gottes! Augen, deren Chakra, deren Seele und deren Fähigkeiten die Entscheidung über Leben und Tod tragen konnten“, entgegnete er nach einer kurzen Weile und sah dann seinem kleinen Bruder in die erstaunten Augen. „Und er stellte sich – wie ein Gott, wie ein Auserwählter, den niemand kannte – gegen die drei Dämonenfürsten, um die Menschen zu schützen, ihnen ihr Leben zurückzugeben. So teuflisch und mächtig die Erhabenen auch waren, sie vermochten es nicht, gegen diese göttlichen Augen anzukommen. Der Fremde streckte die drei Erhabenen nieder, doch aufgrund ihrer diabolischen Macht, konnte er sie nicht so einfach töten. Deshalb und weil er selbst sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, teilte er ihre Seelen in jeweils drei Fragmente, die über die ganze Welt verstreut wurden. Diese Seelen entwickelten aufgrund ihrer teuflischen Herkunft ein Eigenleben. Wir kennen sie heute als Bijuus.“ „Wie den neunschwänzigen Fuchs, meinst du?“, funkte Sasuke dazwischen und erhielt als kurze und knappe Antwort ein Nicken vom Älteren, der nun wieder zur Tür blickte. „Niisan, was war mit den drei Erhabenen? Was ist mit ihnen passiert?“ „Von ihnen blieb nur eine Art menschliche Gestalt übrig, die mit einem Geist voll dunklem Chakras angefüllt war. Und diese Gestalten bannte der Fremde mit den göttlichen Augen an einen geheimen Ort, der nie gefunden werden sollte. Dort irren sie bis heute seelenlos umher, nie darauf bedacht, irgendwann zurückzukehren oder die ewige Ruhe zu finden… Das war die Strafe, die ihnen von dem Fremden auferlegt wurde! Doch bis heute – so heißt es – würden sie wieder nach ihrer Vollkommenheit streben!“ „Aber“, setzte Sasuke etwas gegruselt ein, „wer war dieser Fremde mit den göttlichen Augen? Hatte er Sharingan?“ Itachi schmunzelte etwas und sah wieder zu seinem kleinen Bruder, wuschelte ihm durch die Haare. „Nein, das Sharingan könnte so etwas nicht… Man spricht von dem legendären Weisen der sechs Wege und seinem Rin’negan, dem mächtigsten Doujutsu der Welt!“ „Aber ich dachte, das Sharingan sei das mächtigstes“, trotze der Jüngere erneut und wirkte etwas schmollend. Gutmütig lächelte Itachi etwas und legte sich dann wieder auf den Rücken. „Natürlich… Es ist ja auch nur eine Legende, Sasuke…“ - - - - - FLASHBACK ENDE - - - Sasuke lag immer noch wach in seinem Bett – heute. Wie naiv er doch damals war und sich deshalb mit diesem Gedanken abgefunden hatte. Heute, mit seinen gut 20 Jahren, war ihm schon länger bewusst, dass hinter alle dem mehr steckte. Zumindest wusste er, dass das Rin’negan existiert hatte. *Nur eine Legende? Wohl kaum, Itachi… Aber wenn das Rin’negan existierte, könnte es dann möglich sein, dass auch…?* Doch der Uchiha verwarf den Gedanken lieber und schloss nun seine Augen. Er müsste morgen immerhin nicht nur seine Reue bei Sakura zeigen und deshalb seinen Stolz herabdrehen, nein, er würde morgen ja auch mit dem Training von Sayori beginnen müssen, worauf er ja mal überhaupt keinen Nerv hatte. Dazu kam noch, dass er Sakura sowieso versprochen hatte, mit zu ihren Eltern zu kommen und sich dort gut zu präsentieren. Na, mal sehen, ob das gehen würde… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)