Das Ende der Dunkelheit von Herbstmond (ES GEHT WEITER) ================================================================================ Kapitel 4: Offenbarung ---------------------- Da bin ich schon wieder mit einem Neuen Kapitel. Vielen Dank für die Kommentare! Viel Spaß wünsche ich euch! --------------------------------------- Rating: P18-Slash Beta: Nightsky Genre: Lemon, Romantic, Violence, Angst, Drama, Darkfic, Deathfic Warnung: AU/OOC, Gewalt, Folter Zeit: Post OdP Offenbarung Harry starrte die Schwarzhaarige an, als würde er erwarten, dass sie jeden Augenblick wieder verschwand. Sie aber stand ihm gegenüber, ihre Hand immer noch in seiner und blieb ebenso still. Doch nach ein paar Sekunden hatte er sich wieder halbwegs gefangen und fragte: „Wie ist es möglich, das du hier bist? Du hast selbst gesagt, dass du ein Wraith bist. Aber wenn das Wahr ist, wieso lebst da dann noch?“ Jennifer löste ihre Hand aus seinem Griff, atmete tief ein und aus und begann dann mit ruhiger Stimme zu sprechen: „Vor einem Monat bist du wirklich meinem Wraith begegnet und ich hätte sterben müssen, allerdings sorgte jemand dafür, dass ich gerettet wurde. Aber dies ist eine lange Geschichte.“ „Die würde ich gerne hören. Ich frage mich sowieso, weshalb du damals zu mir kamst. Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich dich noch nie im Leben gesehen. Also welchen Grund hattest du mich aufzusuchen? Wir sind weder befreundet noch verwandt miteinander“, sagte Harry und brachte damit die Schwarzhaarige zum Schmunzeln. Dieses Verhalten kam ihr irgendwie bekannt vor. „Du irrst dich, Harry. Ich kenne dich schon sehr, sehr lange, um genau zu sein, schon seit fast 16 Jahren“, sagte sie und verwirrte Harry damit komplett. „Was?! Das kann gar nicht sein. Ich habe dich vor einem Monat zum ersten Mal gesehen. Aber sag mal, zu wem wolltest du mich damals schicken? Du konntest mir den Namen nicht mehr nennen und was meintest du damit, ich solle zu denen gehen, denen ich bisher nicht vertraut habe?!“, fragte er und fand das fremde Mädchen von Minute zu Minute seltsamer und geheimnisvoller. Jennifer seufzte, anscheinend musste sie dem Schwarzhaarigen schon früher als geplant alles erzählen und ihn auch eventuell mitnehmen, sofern er ihr glaubte. Obwohl, Tom und ihr Vater würden sich mit Sicherheit freuen. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass du alles erfährst und nicht nur das Nötigste, was die Dumbledore erzählt hat.“ Jetzt hatte sie Harrys komplette und ungeteilte Aufmerksamkeit; so fuhr sie fort: „Allerdings sollten wir uns dazu an einen anderen Ort zurückziehen. Hier laufen zu viele Muggel rum und auch Leute vom Orden des Phönix.“ „Was? Ordensleute sind hier?“, fragte Harry perplex und Jennifer sah ihn überrascht an. „Du hast nicht gemerkt, dass sie dich die ganze Zeit über beschatten und dir folgen?“, fragte sie und der Schwarzhaarige schüttelte verneinend den Kopf. Erneut entrann Jennifers Kehle ein Seufzten. Das konnte doch nicht wahr sein! Die Sinne des Schwarzhaarigen waren aber wirklich ziemlich abgestumpft. „Fenrir?!“, rief sie leise. Sie wollte nicht, dass die Leute vom Orden auf sie aufmerksam wurden. Die letzten Monate hatten ihr völlig gereicht. Harry horchte bei dem Namen auf. Er kam ihm bekannt vor, aber er wusste nicht woher. Aus dem Nichts tauchte ein Mann neben der Schwarzhaarigen auf und kniete neben ihr nieder. „Mylady?“, fragte er leise, aber ohne den Kopf zu heben. Harry musterte ihn, weshalb kniete er neben der Fremden? „Gehe zurück ins Manor und sage meinem Vater, dass ich später wieder zurückkomme und eventuell jemanden mitbringe“, sprach sie und Fenrir verschwand nach einem Nicken, welches er zum Zeichen gab, dass er verstanden hatte. „Wieso hat er dich ‚Mylady’ genannt? Und wer war das überhaupt? Sein Name kommt mir bekannt vor, doch ich weiß nicht woher“, fragte Harry, kaum dass der Werwolf verschwunden. „Ich glaube dir gerne, dass dir sein Name bekannt vorkommt. Er ist des Öfteren in der Zeitung, allerdings wird nichts Gutes über ihn berichtet“, erklärte sie mit leicht düsterer Miene. „Aber jetzt komm, ich dachte du willst Antworten oder irre ich mich da?“, fragte sie, hielt ihm eine Hand hin und wartete darauf, dass er sie ergriff. Harry zögerte kurz. Sollte er ihr einfach so vertrauen? Und wenn ja, weshalb? Sie könnte ja zu Voldemort gehören und ihn, Harry, einfach zu eben diesem bringen. Obwohl, das wäre vielleicht keine so schlechte Idee, dann käme er von seinen Verwandten weg und würde mit etwas Glück sogar umgebracht! Entschlossen griff er nach ihrer Hand und schon im nächsten Augenblick waren sie verschwunden. Es gab kein Anzeichen dafür, dass überhaupt jemand dort gestanden hatte. -Zum selben Zeitpunkt in Riddle Manor- Tom, Severus und die Malfoys saßen inzwischen im Salon und unterhielten sich. Severus und Tom machten sich keine großen Sorgen um ihre Tochter. Dieses Verhalten war ihnen von der Schwarzhaarigen schon bekannt. Plötzlich ging die Tür des Salons auf und Fenrir trat ein. Mit eiligen Schritten ging er auf die Sitzgruppe zu und kniete nieder. Tom stand währenddessen auf und fragte leicht erzürnt: „Weshalb bist du hier und nicht bei meiner Tochter?“ „Mylord, eure Tochter schickte mich her. Ich solle euch ausrichte, dass sie erst spät wiederkommen und auch eventuell Jemanden mitbringen würde.“, erklärte er, hielt den Kopf aber gesenkt. Toms Augen blitzten als er fragte: „Wen?“ Fenrir schluckte. Wie sollte er dem Lord nur erklären, dass Jennifer ihren Bruder schon heute hierher bringen wollte? Inzwischen hatte der Werwolf auch die Aufmerksamkeit der anderen Anwesenden. Noch einmal tief durchatmend sagte Fenrir: „Eure Tochter achtete nicht auf ihre Umgebung und traf auf ihren Bruder, Mylord. Sie will ihm schon heute alles mitteilen und ihn anschließend mit hierher bringen.“ Tom nickte und wandte sich dann an Severus: „Wir sollten uns bereit halten. Ich denke, er kommt nicht unverletzt hier an, geschweige den ruhig.“ „Da hast du unter Garantie Recht“, stimmte ihm sein Partner zu. Tom drehte sich wieder zu Fenrir und sagte: „Du kannst dich wieder zurückziehen. Jennifer wird sicher nicht wollen, dass du zu ihr zurückgehst.“ „Jawohl.“ Er erhob sich und verließ den Raum. „Na ob das gut geht?“, fragte Severus. „Ich habe keine Ahnung“, flüsterte Tom. Lucius und Narzissa wussten um das Geheimnis von Jennifers Bruder, doch der Jüngste in der Runde, Draco, verstand nur Bahnhof. -Nicht weit von Eldon Lane entfernt- In Shildon, nicht weit von Eldon Lane entfernt, tauchten die beiden Schwarzhaarigen wieder auf. Abrupt ließ Harry die Hand der Schwarzhaarigen los und fragte: „Wo sind wir hier und wie hast du das gemacht?“ Jennifer fing an zu lachen. Sie ließ sich im hohem Gras nieder und fing an zu erklären: „Wir sind hier in Shildon, im Nordosten Englands. Ganz in der Nähe wohne ich. Um genau zu sein, eigentlich nur einen Ort weiter.“ Langsam ließ sich Harry neben ihr nieder und fragte dann erneut: „Und wie sind wir hier hergekommen? Und weshalb sind wir hier?“ „Wir sind ‚gewandert’. So nennt sich diese Art der Fortbewegung und wir sind hier, weil ich dachte, du würdest ‚neutralen’ Boden vorziehen. Ich kann mir nämlich kaum vorstellen, dass du länger als nötig bei deinen angeblichen Verwandten bleiben willst“, sagte sie ruhig. Harry hob eine Augenbraue. „Angebliche Verwandte? Wie meinst du das? Musst du dauernd in Rätseln sprechen?“, fragte er, die Verwirrung konnte man ihm ansehen. Jennifer allerdings konnte darüber nur grinsen. Doch sie wurde schnell wieder ernst und begann langsam zu erklären: „Was ich dir jetzt erzähle, Harry, entspricht absolut alles der Wahrheit. Unterbrich mich also bitte nicht, es ist auch für mich nicht leicht die Vergangenheit ruhen zu lassen und zu vergessen.“ Harry sah sie an und sagte: „Okay, aber ich glaube kaum, dass du mir so interessante Neuigkeiten mitzuteilen hast. Obwohl ich sagen muss, dass du sehr viel weißt, was mir bisher unbekannt war.“ „Oh, glaub mir, du wirst dich wundern, was du alles noch nicht wusstest“, sagte die Schwarzhaarige. „Was weiß ich den nicht? Was wurde mir verschwiegen? Vielleicht dass Voldemort mein Vater ist?“, fragte er eigentlich zum Spaß und hatte dabei keine Ahnung, wie nah er doch der Wahrheit war. Jennifer musste sich extrem zusammenreißen, nicht anzufangen zu grinsen und zu sagen wie Recht er doch hatte, also beließ sie es dabei und fing lieber an zu erzählen: „Also, mal ganz zu Anfang. Ich heiße Jennifer Lilith Evans und wurde am 31. Juli 1980 in London geboren. Ich bin deine Zwillingsschwester.“ Harrys Augen weiteten sich, er sprang auf und starrte seine Schwester an als sei sie eine Erscheinung. „Was? Das kann gar nicht sein, ich bin ein Einzelkind.“ Jennifer saß weiterhin ruhig im Gras. Ihr war schon von vornherein klar gewesen, dass ihr Bruder ihr nicht glauben würde. „Doch es ist wahr oder willst du mir sagen, dass du, als du mich das erste Mal gesehen hast, nicht an unsere Mutter denken musstest?“, widersprach sie ihm. Harry ließ sich wieder ins Gras fallen. Sie hatte Recht, er hatte tatsächlich an seine Mutter denken müssen. „Aber wie? Ich meine, wenn du wirklich meine Schwester bist, weshalb wusste ich nichts von dir und wieso war ich nicht bei dir? Du scheinst ja in einer normalen Familie zu leben“, fragte er leicht verstört und sah seine Schwester durchdringend an. Diese seufzte, bevor sie antwortete: „Es stimmt, ich bin in einer normalen Familie aufgewachsen, wenn man unsere Familie den als normal bezeichnen kann. Der Grund, weshalb wir nicht zusammen aufgewachsen sind, ist einfach. Ich bin von unserem Vater aufgezogen wurden.“ Der Schwarzhaarige sah Jennifer ungläubig an. „Unser Vater ist tot, Jennifer.“, erinnerte er sie, doch seine Schwester winkte nur ab. „Ist er nicht, Harry. James Potter ist tot, aber unser Vater lebt noch und du kennst ihn ziemlich gut, würde ich mal so behaupten.“ „James Potter ist mein…unser Vater. Es kann niemand anderes sein, ich sehe doch genauso aus wie er.“, beharrte Harry stur, Jennifer konnte nur die Augen verdrehen. „James Potter ist nicht unser Vater und dein Aussehen ist eine Illusion, welche sich an unserem 16. Geburtstag löst. Mum muss sie über dich gelegt haben, damit James nichts merkte. Sie hatte nachdem sie James Potter geheiratet hatte einen Seitensprung mit unserem Vater. Und weil sie es James nicht sagen wollte oder konnte, sagte sie ihm, sie sei von ihm schwanger. Er dachte du seiest sein Sohn. Von mir wusste er nichts, weil Mum mich, gleich nach unserer Geburt, zu unserem richtigen Vater gab“, erläuterte sie weiter. Harry hatte den Kopf in die Hände sinken lassen. „Wenn James nicht unser Vater ist, wer ist es dann?“, fragte er flüsternd ohne aufzusehen. „Severus Snape“, ließ sie die erste Bombe platzen. Ruckartig hob Harry seinen Kopf und starrte seine Schwester an. „Das ist nicht dein Ernst, oder?“, fragte er mit einem flehenden Ton in der Stimme. „Doch, Severus Snape ist unser Vater. Du wirst es merken, sobald die Illusion, die über dir liegt, verschwindet und du erwachst, wirst du ihm ähnlich sehen.“ „Was meinst du mit ‚erwachen’?“ „Dir wurde wirklich nichts erzählt, ist aber auch kein Wunder. Dumbledore hasst Wesen wie wir es sind, obwohl er dürfte es eigentlich nicht einmal wissen, oder doch? Ich muss noch mal mit Dad reden.“ Sie seufzte. „Wesen wie wir? Was für Wesen?“ „Weder Mum noch Dad waren beziehungsweise sind Menschen. Sie sind magische Wesen. Mum war eine Veela und Dad ist ein Vampir. Also erwachen in mir am 31. Juli die Gene der Veela und zum Teil auch die einer Dunkelelbin und in dir die eines Vampirs“, erklärte sie. Langsam wunderte sie sich etwas über ihren Bruder. Es schien, als glaubte er ihren Worten. Darüber freute sie sich zwar, aber es war zugleich auch erschreckend, zu sehen, wie schnell Harry jemanden glauben schenkte, sobald er Informationen bekam, die ihm vorenthalten wurden. „Snape ist ein Vampir? Hatten wir also all die Jahre doch Recht.“ Harry fing an zu grinsen, das hatte er jetzt nicht erwartet. Auch auf dem Gesicht seiner Schwester machte sich ein Lächeln breit. Nach kurzem Schweigen fuhr sie fort: „Ich nehme mal einfach an, dass du mir glaubst. Also, ein Jahr nach unserer Geburt fand Dumbledore heraus, dass Mum nicht ganz so loyal hinter ihm stand, wie er dachte. Sie war Spionin und arbeitete für Tom. James wusste davon nichts.“ „Augenblick mal! Tom? Tom Riddle?! Du meinst Voldemort? Das ist nicht dein Ernst! Voldemort hasst Muggelgeborene und falls ich dich daran erinnern darf, Mum war eine“, unterbrach der Schwarzhaarige Jennifers Erklärung. „Ja, ich meine Tom Riddle und jetzt sag ich dir mal etwas. Erstens hasst Tom Muggelgeborene nicht und zweitens war Mum keine Muggelgeborene.“ „Natürlich war sie ein Muggelgeborene und Voldemort tötet doch eh ohne zu zögern. Das hat er ja schon oft genug unter Beweis gestellt.“ Jennifers Augen fingen aus Wut an zu funkeln. „Hör mir mal ganz genau zu, mein Lieber! Tom hat noch nie ohne triftigen Grund jemanden umgebracht. Das könnte er gar nicht und deine Anspielung auf Mums Tod kannst du dir auch sparen. Tom hat dies nicht getan. Das war Dumbledore, er wollte sie und auch dich aus dem Weg räumen. Und wenn du mir nicht glauben willst, dann nenn mir einen Grund, weshalb Tom seine eigene Schwester umbringen sollte!“, fauchte sie ihren Bruder an. „Seine Schwester?“, fragte Harry verdattert. „Ja, seine Schwester. Mum wurde von der Familie Evans nur adoptiert. In Wahrheit ist auch sie reinblütig und dazu noch Toms Schwester. Tom ist eigentlich unser Onkel, da er sich aber schon vor Ewigkeiten mit Dad gebunden hat, ist er ebenfalls unser Vater. Jedenfalls meiner, er hat mich adoptiert, kaum das ich zu Dad kam“, erklärte sie weiter und langsam wurde sie wieder ruhiger. Harry hingegen war total verwirrt. Tom Riddle und Severus Snape waren seine Väter und er hatte eine Schwester, von der er nichts gewusst hatte. Er hatte Familie! Er konnte das Ganze zwar irgendwie noch nicht so ganz begreifen, aber das war ihm egal. „Wenn du willst, zeige ich dir eine Erinnerung von dem Tag, an dem Mum gestorben ist. Tom war dort, aber er wollte dich und Mum nur schützen“, unterbrach sie Harrys Gedankengänge. Dieser sah auf und sagte: „Bitte zeige sie mir, Jennifer.“ „Siehe es dir an und dann entscheide, ob du zu uns kommst und uns Glauben schenkst oder ob du weiterhin in einer Lüge unter Dumbledore leben willst“, sagte Jennifer und sah den Schwarzhaarigen ernst an. Sie reichte ihm ihre Hand und wartete darauf, dass er sie ergriff. Dem Schwarzhaarigen aber ging währenddessen noch ein Gedanke durch den Kopf:‚Was ist, wenn sie mich doch angelogen hat? Was wenn sie mir das nur erzählt, um mich Voldemort auszuliefern? Du denkst Unsinn, Harry! Bisher hat sie dir nur die Wahrheit gesagt, weshalb sollte sie lügen? Was soll ich nur tun? Lebe ich mein jetziges Leben weiter, ohne Familie und Freunde oder vertraue ich ihr und ihren Worten und glaube was sie mir gesagt hat?’ Er war, obwohl er sich im Stillen ja eigentlich schon entschieden hatte, unsicher. Von einer zur anderen Sekunde änderte sich der Ausdruck auf dem Gesicht des Jungen. Sein Gesicht spiegelte nicht mehr Unsicherheit, sondern Entschlossenheit wieder. Die Entschlossenheit sein altes Leben hinter sich zu lassen und ein Neues zu beginnen. Also ergriff er Jennifers Hand und sagte: „Bisher war ich unsicher, wurde nur belogen und betrogen, aber damit ist jetzt Schluss! Führe mich, zeige mir die Wahrheit. Zeige mir, dass Schwarz gar nicht so Schwarz und Weiß gar nicht so Weiß ist!“ „Gut, dann komm und denke daran, alles was ich dir bisher erzählt habe und dir jetzt zeige ist die Wahrheit.“, sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht, zog ihren Bruder zu sich und tauchte zusammen mit ihm in die Erinnerung an den 31. Oktober 1981 ein. Als der Schwarzhaarige die Augen wieder aufschlug, fand er sich in einem recht großen Raum wieder, es war ein Kinderzimmer. Neben ihm trat Jennifer in sein Blickfeld, auch sie sah sich um; allerdings schien sie den Raum bereits zu kennen. „Sind wir hier in Godrics Hollow?“, fragte er seine Schwester und sah sich weiter um. Ihm kam seine Umgebung bekannt vor, aber war sich nicht sicher. „Es kommt dir bekannt vor, oder? Kein Wunder, dies ist ja auch dein altes Kinderzimmer“, erklärte sie und musterte ihren Bruder, um sehen zu können, wie dieser auf diese Aussage reagieren würde. Der Schwarzhaarige sah sich etwas hektisch um und versuchte sich so viel wie möglich von seiner Umgebung einzuprägen. Jennifer hatte zwar gesagt, dass sie sich den Todestag seiner Mutter und James Potter ansehen würden, aber so wirklich geglaubt hatte er es nicht. „Vergiss nicht, es ist nur eine Erinnerung an diesen Ort. Alles was du jetzt siehst ist schon vor langer Zeit geschehen und lässt sich nicht mehr ändern“, sprach sie ruhig. Harry wollte gerade noch etwas sagen, da nahmen die Geschehnisse der Erinnerung schon ihren Lauf. Eine rothaarige Frau kam ins Zimmer, auf ihrem Arm trug sie einen kleinen schwarzhaarigen Jungen, welcher sich an ihr festhielt. Sie setzte ihn in das Kinderbett und kaum hatte sie dies getan, trat schon ein Mann mit weißem Haar in das Zimmer und bedrohte die junge Mutter mit dem Zauberstab. Ganz plötzlich stürmte ein Mann an dem Weißhaarigen vorbei und stellte sich schützend vor die Frau und deren Kind. „Das ist Tom und wie du siehst, beschützt er sowohl dich, als auch Mum“, flüsterte Jennifer dem neben ihr stehenden Schwarzhaarigen zu. Dieser verfolgte die Geschehnisse aufmerksam und doch mit Schrecken. Er hätte nie gedacht, dass Dumbledore zu so etwas fähig wäre und seine und Jennifers Mutter umbrngen und es dann jemanden anderes, in diesem Falle Tom, in die Schuhe schob würde. Für die Schwarzhaarige war es nicht einfach, diese Erinnerung noch einmal sehen zu müssen. Ihr liefen Tränen über die Wangen, während sie zusah, was passierte. Harry sah dies und sprach: „Lass uns gehen, ich habe genug gesehen.“ Jennifer wand ihren Blick zu ihrem Bruder, nickte und zog ihn vom Geschehen weg. Keine Minute später standen sie wieder auf der mit Gras bewachsenen Lichtung in Shildon. Der Schwarzhaarige war für seine Verhältnisse ziemlich ruhig und in anbetracht des eben Gesehenen war es noch unheimlicher. Jennifer ließ die Hand ihres Bruders wieder los und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen. „Glaubst du mir nun endgültig? Sind all dein Zweifel verschwunden?“, fragte sie und ihrs Stimme klang brüchig. „Ja, ich glaube dir. Aber sag mir, wessen Erinnerung war das? Es können weder deine noch meine gewesen sein. Waren es Toms?“, fragte der Schwarzhaarige. Doch Jennifer schüttelte den Kopf: „Nein, es waren nicht Toms. Sie stammen von einem Freund.“ „Was für einem Freund? Wen meinst du?“, fragte Harry weiter, doch wieder schüttelte seine Schwester verneinend den Kopf. „Das kann ich dir noch nicht sagen, du weißt noch nicht alles über mich, aber irgendwann werde ich es dir sagen. Und jetzt komm mit. Ich nehme mal an, dass du nicht zu den Dursleys zurück willst?!“, fragte sie und Harry sah sie entgeistert an. „Bloß nicht! Aber wo willst du hin?“ „Ich will nach Hause, nach Riddle Manor. Jemand muss sich endlich deine Verletzungen ansehen. Ja, ich weiß davon. Und du musst etwas auf die Rippen kriegen, du bist zu dünn.“ „Ich weiß, dass ich viel zu dünn bin“, murmelte Harry und setzte noch hinzu: „Aber du bist es doch auch. Und ganz verheilt scheinen dein Verletzungen auch nicht zu sein.“ Er deutete auf die zierliche Gestalt Jennifers und auf die zum Teil deutlich sichtbaren Narben. Diese lachte nur und sagte: „Ich darf das.“ Harry hob eine Augenbraue und sagte: „Ich darf das schon eher, ich war schließlich zwei Wochen bei den Dursleys und musste hungern. Was ist deine Entschuldigung?“ Er grinste sie siegessicher an, doch dieses Grinsen verschwand schneller, als es gekommen war, als er Jennifers nächste Worte vernahm. „Zehn Monate Gefangenschaft in einem Kerker, wo ich gerade Mal so viel bekommen habe, um nicht am Essensentzug zu sterben.“ Jennifer sah ihren Bruder herausfordernd an. Diese schluckte und sagte: „`tschuldigung.“ Doch Jennifer winkte nur ab und sagte: „Ist kein Problem. Das konntest du nicht wissen. Ich rede nicht gern drüber, selbst Dad und Tom wissen noch nicht alles.“ Harry nickte und fragte: „Und jetzt? Was machen wir?“ Auf Jennifers Gesicht erschien wieder ein Grinsen, als sie sagte: „Könnte es sein, dass du manchmal vergesslich bist? Ich hab doch grade gesagt, dass wir nach Riddle Manor gehen. Wir müssen noch so einiges mit Tom und Dad klären.“ Harry seufzte. „Na, dann mal los“, sagte er und reichte Jennifer seine Hand, diese ergriff sie mit einem Schmunzeln. Ihr Bruder lernte schnell! Keine Minute später war die Lichtung leer. ------------------------------------------------ Das war es schon wieder, ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat, denn ich bin mir da nicht so sicher. Abarai Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)