Game Over von Jillard (oder?) ================================================================================ Kapitel 12: Die Nacht --------------------- Unsere vier Überlebenden, die nach ihrer ersten Mission äußerst erschöpft waren, begaben sich auf den Heimweg. Herr Ayohara, der in Gedanken bei seiner Tochter und ihrem morgigen Geburtstag war, entschied sich ein Taxi zu nehmen. Die restlichen Kämpfer entschlossen sich zu Fuß zu gehen, wobei Kei und Yuuka noch ein bisschen Zeit miteinander verbringen werden da sie in die gleiche Richtung müssen. Der Dritte im Bunde, Kyosuke, verabschiedete sich noch vor dem Apartment von den Anderen, da seine Wohnung in der entgegen gesetzten Richtung lag. Kei und Yuuka schlenderten nun also auf einer, von zahlreichen Leuchtreklamen erhellten, Straße entlang. Dabei ernten sie zahlreiche, verdutze Blicke von einigen Nachtmenschen die ebenfalls noch unterwegs sind. “Schaut euch mal die beiden Freaks an, verkleiden sich als wären sie kleine Kinder, lächerlich.” “Das sind aber gelungene Cosplays, auch wenn ich nicht weiß wen die beiden darstellen sollen.” “Echt peinlich, auf Conventions mag das ja okay sein aber muss man in der Öffentlichkeit so rum rennen?” Solche und einige andere Aussagen bekommen die Beiden auf ihrem Weg von verschiedenen Personen sowie Grüppchen zu hören. “Mh mh mh hey Süße du hast aber nen geilen Arsch und auch deine Möpse zeichnen sich hervorragend von diesen Lack und Leder Klamotten ab he he he.” Ein Sturz besoffener Kerl stellt sich vor Yuuka sowie Kei und pöbelt rum. “Aus dem Weg!” sagt Yuuka bestimmend. “Ho ho wirst du etwa sauer? Das macht dich noch geiler als du ohnehin schon bist, jetzt lass mich aber mal Hand anlegen! Ich will mal sehen mit was für Ware ich es hier zu tun habe.” Kaum gesagt streckt der Trinkbold auch schon seine Hand nach Yuuka’s wohl geformten Brüsten aus. “!!!” geschockt beendet der Säufer seine Bewegung. “Wenn du deine Finger behalten willst, lässt du mich in Ruhe und uns jetzt durch.” Kei schaut überrascht als er sieht was Yuuka da gerade gemacht hat. Sie hatte blitzschnell ihr Katana gezogen und hält es dem, nach Alkohol stinkenden, Raufbold nun an die Kehle. “Whoa whoa komm mal runter ich mach doch nur Späßchen Schneckchen.” Trotz seinen Worten, die seine sichtliche Angst überspielen sollen, hat er seine Hände gehoben als würde man ihm eine Waffe auf die Brust drücken. “Dürften wir jetzt?” fragt die junge Frau genervt nach. “Oh ja klar, have fun und so.” Eingeschüchtert bewegt sich der Rüpel langsam zur Seite, so das Kei und Yuuka endlich weiter ihres Weges ziehen können. “Hey Süße wackele wenigstens etwas mit deinem Arsch wenn du mir schon den Rücken zukehrst.” ruft der Besoffene den Beiden nun nach. Yuuka dreht sich sofort wütend um. Wenn Blicke töten könnten… “Oh Scheiße!?!” Der Schluckspecht dreht sich sofort um und will das Weite suchen. Zu wie er aber ist, bekommt er von seiner Umgebung nicht viel mit und scheppert mit einem ordentlichen Rumms gegen eine Litfasssäule. “Ist doch nicht wahr…” blubbert er noch vor sich hin und fällt danach in einige Müllsäcke die neben der Säule liegen. “Was für ein Idiot wir hatten für heute echt schon genug Stress da hat mir so ein Depp gerade noch gefehlt. Komm lass uns weitergehen Kei.” “Ja okay.” gibt Kei von sich und zieht mit Yuuka weiter. Während sich die Beiden also in Bewegung setzen, hören sie im Hintergrund das Gelächter einiger Passanten die sich über den Säufer amüsieren auch Kurono muss nun schmunzeln. “Yuuka ich wollte dich noch etwas fragen.” “Was denn Kei? Schieß los.” “Es geht um dein Katana.” Kei zeigt auf Yuuka’s Schwert. “Okay was ist damit?” fragt Yuuka mit Blick auf ihre Waffe. “Hast du das von der Kugel? Ich hab da nämlich nur Schusswaffen gesehen als sich das Ding geöffnet hat.” Kei erinnert sich gut an den Moment. “Ach so nein nein das ist mein Privatbesitz sozusagen. Falls du dich erinnerst hab ich euch vorhin erzählt das ich die Erste in dem Zimmer war und bis alle ‘Mitspieler’ komplett waren hatte Gantz rein gar nichts gemacht, geschweige denn sich zu öffnen oder ähnliches.” Somit erklärt die junge Sakamoto Kurono also was es mit ihrem Schwert auf sich hat. “Ach so war das, okay das erklärt warum du keine Schusswaffen dabei hattest. Darf ich auch noch fragen woher du das Schwert hast?” Kei bohrt weiter. “Selbstverständlich, es handelt sich hierbei um ein Geschenk meines Vaters. Er gab es mir vor 5 Jahren und unterrichtete mich im Umgang damit, du musst wissen wir hatten ein Dojo in Sapporo.” “Das klingt ja interessant.” Kei hört weiter gebannt zu. “Letztes Jahr ist dann mein Vater verstorben, ich wollte das Dojo übernehmen aber ich war und bin noch immer zu jung dafür. Also blieb uns nichts anderes übrig als es aufzugeben.” Yuuka ist die Trauer in ihren Augen deutlich anzusehen. “…das tut mir Leid Yuuka du brauchst nicht weiter darüber zu reden.” Kei ist ihr gegenüber Verständnisvoll, jedoch. “Ist schon gut ich bin sowieso gleich fertig. Ich bin nun in Tokio weil meine Mutter, aufgrund ihrer Arbeit, oft zwischen Tokio und Sapporo pendeln musste. Als sie nun letzten Monat das Angebot bekam in Tokio eine Festanstellung zu bekommen, konfrontierte sie mich damit. Da es auch in ihrem Interesse war stimmte ich einem Umzug zu. Uns beiden blieb in unserer Heimat sowieso nur Trauer. Für mich als auch für meine Mutter ist das hier, Tokio, ein Neustart. Aber ich habe da noch einen eigenen Traum weißt du Kei?” Yuuka sieht Kei nun etwas lächelnd an. “Und der wäre?” fragt Kei nun verwundert. “Wenn ich alt genug und vor allem meine Schwertkampfkünste verbessert habe, werde ich nach Sapporo zurückkehren und das Dojo meines Vaters wiedereröffnen. Ich habe ihm das schon versprochen als ich noch jünger war, unser Dojo wird es noch viele Jahre geben und Interessierten in der Kunst des Schwertes Freude bereiten.” Sie hält kurz inne und schaut zu den Sternen. “Du findest das doch nicht lächerlich oder Kei?” “N, nein überhaupt nicht, um ehrlich zu sein ist das ein tolles Ziel.” Und Kei meint das wirklich so, denn wenn er richtig darüber nachdenkt hat er sich über seine Zukunft noch gar keine Gedanken gemacht, geschweige denn sich ein bestimmtes Ziel gesetzt. “Freut mich zu hören Kurono, lass uns nun weiter gehen wir wollen schließlich noch heute zu Hause ankommen.” Sie zieht Kei kurz an der Hand und geht weiter. “J, ja okay ich komm ja schon.” Auch er setzt sich sogleich in Bewegung. So ziehen die Beiden weiter ihres Weges, ohne zu merken was sich unter ihnen abspielt. Die zwei Jugendlichen standen bei ihrem kurzen Halt nämlich auf einem Gullideckel, von dem aus äußerst leise, weiter weg entfernte Geräusche zu vernehmen sind. Es handelt sich um einen klassischen Deckel, auf dessen Oberfläche rings herum Löcher verteilt sind aus welchen etwas Dampf aufsteigt. Unter dem Deckel erstreckt sich die labyrinthartige Kanalisation Tokios, dass Abwasser fließt gemächlich mit leichter Strömung und auch die ein oder andere Ratte ist zu sehen. Die Geräusche scheinen aus den südlichen Winkeln des Abwassersystems zu kommen. Folgen wir also einem dieser Tunnel dahin. Ab und an kann man an den Betonwänden Moos erblicken und von der Decke tropft stellenweise Wasser, einer Tropfsteinhöhle gleich. Die Geräusche werden lauter und man erkennt sie nun deutlich worum es sich handelt. Es sind Menschenstimmen, Jubel vielleicht. An einer Treppe die zu einer Exit-Tür führt sind die Geräusche am lautesten, was also auch vorgeht es passiert hinter dieser Eisentür. (Anmerkung: In einem Anime/Film wäre der Weg bis hierher eine coole Kamerafahrt gewesen, aber wir sind hier leider nicht beim Film ^-^’) Geht man nun die Stufen der metallen Treppe hinauf und durchschreitet die Tür, kommt man in einem gut beleuchteten Gebäude raus, besser gesagt das Zentrum ist gut beleuchtet. Das Gebäude könnte eine Art leere Fabrik sein. In der Mitte befindet sich eine recht große, quadratische Vertiefung die ca. 2 Meter tief ist. Rings herum stehen reichlich Leute und jubeln, dass Gebäude wird auch von einigen metallenen Brücken durchzogen auf denen ebenfalls Menschen stehen und, von dort aus, gute Sicht auf das Zentrum haben. Man sollte noch erwähnen, dass der Großteil des Publikums aus zwielichtigen Gestalten besteht, gut möglich das auch Yakuza und andere ‘Organisationen’ unter ihnen sind. Nun zum Zentrum, wie erwähnt ist es am besten beleuchtet und nach einigen Augenblicken erfährt man auch was es damit auf sich hat. “Guten Abend werte Gäste!” Ein nicht gerade seriös wirkender Typ betritt die Bühne, übrigens hat er kein Mikro er brüllt schlicht durch die Gegend. “Sie sind zahlreich erschienen, dass freut unsere Veranstalter natürlich äußerst! Ich will sie auch nicht lange aufhalten, denn sie sind ja schließlich hier um was geboten zu bekommen! Hab ich nicht Recht?!” Brüllt er nun den Anwesenden zu. Von “Ja!!” “Yeah!” Bis “Halts Maul!!” “Verpiss dich du Opfer, wir wollen Action!” “Beginnt endlich den Kampf!” Sind alle möglichen Reaktionen des Publikums zu hören. “Ich sehe schon sie sind heiß! Das ist gut so, der erste Kampf Jito gegen Jiro beginnt in wenigen Augenblicken. Sie haben noch etwas Zeit ihre Wetten abzuschließen und dann geht’s los!” Einige Leute stürmen nun noch zum Schalter der die Wetten annimmt, mit reichlich Barem in den Händen versteht sich. Währenddessen in einem Zimmer das zur Umkleide umfunktioniert wurde: Ein Mann, offensichtlich ebenfalls ein Kämpfer, wickelt einige Bandagen um seine Hände. Einen Teil seines schwarzen Haares hat trägt er als Zopf gebunden, sein Vorderhaar hängt an den Seiten seines Gesichtes herunter. Sein Oberkörper ist frei, die Hose die er trägt ist im schlichten schwarz gehalten, dass Schuhwerk sind simple Turnschuhe. Nachdem er seine Hände verbunden hat, trinkt er einen Schluck aus seiner Wasserflasche, kurz darauf klopft es an der Tür. “Ja…” sagt der Schwarzhaarige Kämpfer. Ein ältere Herr im schicken weißen Anzug und roter Krawatte tritt ein. “Ah Isamu, na fit für den heutigen Kampf?” Der Typ im Anzug setzt sich neben den Kämpfer, dessen Name also Isamu lautet. “Ja bin ich…” antwortet der junge Mann. “Weißt du, du machst die Familie Kiryu ziemlich stolz. Dein Start in der Untergrund Szene war nicht der beste aber du hast die stetig gesteigert, mittlerweile hast du ne richtige Siegesserie stimmts? Wie viele sind es mittlerweile 6, 7?” Der Mann im Anzug klopft dabei Isamu auf die Schulter. “Seit letzter Woche 12.” antwortet dieser knapp. “12 Kämpfe ungeschlagen, dass ist doch was.” Er lacht hinterhältig. “Was wollen sie von mir Kiryu? Sie sind doch nicht sicher nur zum plaudern hier.” Isamu blickt nun dem Mann im weißen Anzug in die Augen. “Ho ho scharfsinnig wie eh und je was? Nun wir Yakuza sind ja Geschäftsleute wie du weißt und die Menschen da draußen sind nicht dumm. Deine Siege werden durchaus wahr genommen, was sich in den Wetteinsätzen deutlich widerspiegelt. Dein heutiger Gegner ist irgendein Ausländer, Püree oder so heißt er.” “Kämpfer aus dem Ausland kommen hierher um gegen mich anzutreten? Das ehrt mich.” sagt Isamu. “Was redest du da Ehre? Naja wie auch immer Folgendes: keiner hat den Typen auf der Rechnung die Wettquote beträgt 17:4 oder so was in der Art. Wie wäre es also wenn du heute mal unterliegst, 12 Siege reichen doch vollkommen aus oder?” Der Yakuza zündet sich nun genüsslich eine Zigarre an. “Wenn er mir überlegen ist werde ich verlieren, dass ist schließlich der Lauf der Dinge. Der Bessere gewinnt nunmal.” lautet wiederum Isamu’s Aussage. “Isamu du scheinst nicht ganz zu verstehen, man muss nicht immer nur verlieren weil der Gegner einem überlegen ist. Die Familie wünscht sich das du heute verlierst, verstehst du? Biete den Idioten da draußen ruhig eine gute Show, aber verliere. Das wird auch dir nutzen, bei den Einsätzen heute springt für dich finanziell einiges raus. Also du hast mich verstanden oder?” Der Yakuza steht zufrieden auf. “Das werde ich nicht machen Kiryu, ich werde den Leuten einen fairen Kampf liefern.” sagt nun Isamu. “Du scheinst nicht zu begreifen was ich von dir will oder? Wir wünschen uns nicht das du heute verlierst, sondern verlangen es! Alles klar?” Kiryu ist gereizt. “Sie verlangen was von mir? Dank diesen illegalen Kämpfen bin ich aus dem Japanischen Karate Nationalteam geflogen, dies ist nun der einzige Ort an dem ich mich mit den unterschiedlichsten Kampfsportlern messen kann, also werde ich einen Teufel tun. Ich bestreite meine Kämpfe wie ich es für richtig halte!” Der Yakuza will gerade etwas sagen, wird aber direkt von Isamu unterbrochen. “Und kommen sie mir jetzt nicht damit, dass es meine Entscheidung war mit den Kämpfen anzufangen! Ich bin nur hier weil ich ein paar falsche Freunde hatte und diese auch an meinem Ausschluss aus dem Nationalteam beteiligt waren. Den anderen Grund kennen sie auch schon, ich benötigte zum damaligen Zeitpunkt das Geld um die Operation meiner Mutter zu finanzieren." Erzürnt steht der Kampfsportler nun auf. "Ich gehe nun, da draußen wartet ein Gegner auf mich.” Entschlossen geht er an nun dem Mann im weißen Anzug vorbei. “Isamu ich rate dir eins, beuge dich den Wünschen der Familie oder es wird unangenehm für dich enden. Äußerst unangenehm.” Isamu verlässt den Raum und der Yakuza tätigt einen tiefen Zug an seiner Zigarre. “Das war‘s Leute Jiro ist der Gewinner.” brüllt der Ansager durch das Gebäude. Währenddessen verlässt Jiro angeschlagen, jedoch erhobenen Hauptes den steinernen Ring, sein Gegner dagegen wird hinausgetragen. Die Menge jubelt und verlangt nach dem nächsten Kampf. “Ich hör euch, Ich hör euch! Und ihr sollt bekommen was ihr verlangt den nächsten Kampf bestreiten Isamu.” Die Menge jubelt während dieser in die Arena steigt “Und hier ist sein Gegner, der extra aus Europa eingeflogen ist um sich Isamu zu stellen. Hier ist Pierre aus Italien.” Nun steigt auch dieser in den Ring. “Kämpft!” ruft der Ansager. Pierre der einen spitz nach oben gezwirbelten Schnurrbart trägt, nimmt Kampfposition ein, dabei hebt er beide Arme in etwa auf Kopfhöhe. “Hm ein Boxer also.” Geht Isamu durch den Kopf, danach verbeugt er sich kurz und geht ebenfalls in Kampfstellung. Pierre nähert sich seinem Gegner mit klassischen tänzelnd wirkenden links, rechts Bewegungen. Sein erster Angriff ist eine links rechts Kombination, der Isamu gekonnt ausweicht. “Er ist recht schnell.” Geht Isamu kurz durch den Kopf. Als nächstes folgt eine tiefe Gerade, Isamu hebt sein Bein und blockt mit dem Oberschenkel den geplanten Magentreffer ab. Nun geht der Japaner zu seiner ersten Offensivattacke über. Er tätigt nun nur einen Schritt nach vorn und springt danach aus dem Stand, mit beiden Knien voran, auf seinen Gegner zu. Der Italiener ist sichtlich überrascht, hebt hastig beide Arme und nimmt eine klassische Boxer Verteidigungsposition ein. Den heftigen Angriff kann er damit abwehren, landet aber trotz allem auf dem Hintern da er wirklich wuchtig getroffen wurde. “Seine Defensive ist auch nicht schlecht. Nun gut Analyse beendet, Erfolg versprechend dürfte eine Konteraktion sein.” Seine Strategie ist somit fertig. Pierre steht wieder auf und rubbelt über seine Unterarme, der Angriff hat seine Wirkung nicht verfehlt. Isamu winkt den Boxer nun provokant zu sich. Dieser lässt sich nicht zweimal bitten und rennt auf den Japaner zu, wenige Schritte vor ihm macht er einen Satz nach vorn. Es soll eine wuchtige Gerade folgen. Pierre’s Faust rast auf, den vorbereiteten, Isamu zu. Als die Faust kurz vor seinem Gesicht ist, macht er eine ruckartige aber gleichzeitig auch elegant wirkende Bewegung nach links, der Angriff verfehlt also sein Ziel. Jedoch fliegt Pierre weiter, die Beiden befinden sich nun nebeneinander. Isamu sichert seinen Stand mit dem linken Bein und beginnt sich zu drehen, dabei hebt er sein rechtes Bein steil nach oben. Als die Drehung fast komplett ist befindet sich sein Bein am Hinterkopf des Italieners, die Bewegung geht nahtlos weiter und Pierre’s Kopf klemmt plötzlich in der Kniekehle von Isamu’s rechtem Bein, dieser drückt nun damit leicht zu. “Das war’s.” flüstert Isamu und vollendet seine Bewegung indem er nun das linke Bein einknickt. Er und sein Gegner landen auf dem Boden, wobei Pierre heftig mit dem Gesicht aufschlägt. Etwas Staub wirbelt auf. “Danke für den Kampf.” sagt Isamu und verbeugt sich kurz. Pierre hingegen liegt Bewegungslos am Boden, aus seinem Mund und auch der Nase, die gebrochen zu sein scheint, läuft Blut. Bei Bewusstsein ist er auch nicht mehr. Als Isamu nun aus der Grube steigt jubelt das Publikum lauthals. Der Yakuza, der den Kampf natürlich mitverfolgt hat, zerbricht genervt eine seiner Zigarren. Isamu der nun wieder in seiner Kabine ist, trinkt aus seiner Wasserflasche als sogleich Kiryu in die Umkleide stürmt. “Willst du mich und die Familie etwa verarschen? Ich habe dir eine klare Anweisung gegeben, die du einfach nur erfüllen solltest.” giftet er rum. “Ich habe gesagt ich bestreite meine Kämpfe so, wie ich es für richtig halte! Und nun raus hier!” Isamu wirft seine Flasche zu Boden. “Jetzt wirst du also sauer was? Wie auch immer, dein nächster Kampf ist in zwei Tagen! Der Boss wird auch da sein, also enttäusche uns nicht noch mal oder du wirst dafür bezahlen.” Nachdem er dies gesagt hat verlässt der Yakuza den Raum. Isamu schaut entschlossen zu Tür. Zeitgleich verkündet der Ansager in der Arena das Ende der heutigen Veranstaltung. Kyosuke der nun schon eine gute Weile unterwegs ist, kommt endlich zu Hause an. “Ob Vater noch wach ist…?” Er betritt das Treppenhaus und steigt einige Stufen hinauf bis er vor seiner Wohnungstür steht. Er versucht die Tür aufzumachen was ohne Probleme gelingt. “Wie immer hält er es nicht für nötig abzuschließen…” Kyosuke betritt die Wohnung, auf dem Weg zu seinem Zimmer wird er sogleich von seinem Vater gestoppt. “Kyo du Rotzbengel willst du mich verarschen?! Was fällt die ein so spät nach Hause zu kommen!” brüllt er seinen Sohn an. “Das geht dich nichts an…” antwortet genannter Sohn mit gesengtem Kopf. “Was hast du gesagt? Etwas Respekt ja!” und schon gibt’s die erste Ohrfeige, die Kyosuke einfach hinnimmt. “Hast du Nichtsnutz wenigstens Kippen und Alk mitgebracht!” “Nein und ich hab dir schon mal gesagt das ich dich nicht in deinem ‘auf den Mond schießen’ unterstützen werde.” Kyosuke starrt seinen Vater nun an. “Du stinkst schon wieder nach Alkohol…” “Du dreckiger Bastard, ich kann tun und lassen was ich will. Aber du! Du hast zu gehorchen!” Kaum gesagt holt Kyosuke’s betrunkener Vater diesmal zu einem Faustschlag aus und schlägt auch zu. Ein dumpfes Geräusch ist zu hören doch der Schlag trifft nicht, Kyosuke hat nämlich die Faust seines Vaters mit seiner Hand aufgehalten. Dabei ist der Muskelanwuchs am Arm deutlich zu sehen, denn der weißhaarige Schüler trägt noch immer seinen schwarzen Overall aus dem ominösen Apartment. “Was zum Teu… aaargh!” Kyosuke’s Vater wird unterbrochen als sein Sohn dessen Faust gegen die Wohnungswand hämmert. “Verdammte Scheiße! Das tut weh! Argh…” Der betrunkene Mann fällt in den Sessel und hält sich seine Hand währenddessen Flucht er ausgiebig. Kyosuke läuft erschrocken von sich selbst in sein Zimmer und schließt die Tür hinter sich ab, danach legt er sich in sein Bett. “Scheiße! Vater, warum bist du nur so geworden?” Er liegt einige Minuten nur regungslos im Bett, nimmt aber dann das Bild von Minako in die Hand. “Mina eigentlich wäre ich jetzt bei dir… aber das Schicksal hat wohl andere Pläne für mich… Ich habe heute verrückte Sachen erlebt, glauben wird mir das wohl niemand aber das ist egal ich habe sowieso niemanden mehr. Aber eines ist merkwürdig, obwohl der Tag so Scheiße war habe ich neue ‘Freunde’ getroffen und mich in ihrem Beisein wie ein anderer Mensch verhalten…. Wie der Mensch den du kennen gelernt hast und der das Glück hatte die schönste Zeit seines Lebens mit dir zu verbringen…” Tränen sammeln sich in seinen Augen, er streicht noch einmal über das Bild und stellt es danach an seinen Platz zurück. Müdigkeit und Erschöpftheit sind ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, ihm fallen auch sogleich die Augen zu. Kei und Yuuka sind nun am vorläufigen Ende ihres gemeinsamen Weges angekommen, dem Einkaufszentrum. “Nun gut Kei ich muss jetzt da lang.” sagt Yuuka munter. “Alles klar wann sehen wir uns wieder? Bei der nächsten… Mission?” fragt Kei mit geknicktem Unterton. “Hm also ja da auf jeden Fall, aber sehen wir uns denn nicht schon morgen in der Schule?” antwortet die Schülerin keck. “Du bist an der gleichen Schule wie ich? Das wusste ich nicht.” Kei ist verblüfft. “Ja natürlich wir wohnen doch im selben Bezirk und für diesen Bezirk ist die Gekkoukan High School zuständig.” “Jetzt wo du es sagst, das stimmt! Daran hab ich jetzt gar nicht gedacht.” “Man kann natürlich auch auf eine andere Schule gehen man muss sich schließlich nur anmelden, aber diese hier bietet einen Kendo-Club dem ich natürlich an meinem ersten Tag sofort beigetreten bin.” Erläutert Yuuka weiter. “Ich verstehe, dann sehen wir uns ja wirklich schon morgen.” Während er das sagt muss Kei grinsen. Als die Beiden sich voneinander verabschieden und gerade ihres Weges ziehen wollen, kommt Yuuka noch eine Frage in den Sinn. “Ach ja Kei, ich wollte dich noch etwas fragen.” “Hm will sie etwa wissen ob ich Single bin?” kommt Kei als erstes in den Kopf. “Worum geht’s Yuuka?” “Also wie du weißt war ich vor dir im Zimmer, ich weiß zwar nicht was Gantz dir mitgeteilt hat aber du sagtest etwas von ‘Ich bin kein Alien’ und ‘Punkte? Wofür?’ was hat es damit auf sich gehabt?” Yuuka verschränkt die Arme. “Achso das meinst du, nun auf der Kugel stand irgendwas von Punktestand für die Mission Kurono Alien, ich weiß nicht was es damit auf sich hat aber ich bin definitiv kein Alien. Mein Gedächtnis ist teilweise wie ausgeblasen musst du wissen, deswegen kann ich mich nicht an alles erinnern was in den letzten Wochen geschehen ist.” Kei verwirrt und nervt diese Tatsache ja selber. “Hm verstehe und keine Angst ich glaube nicht das du ein Alien bist. Von dem was ich heute beobachtet habe kann ich aber sagen das dies mit Sicherheit nicht deine erste Mission war, du hast diesen gewissen Instinkt. Möglicherweise hat es irgendetwas mit Gantz zu tun, ich kann dir da auch nicht mehr sagen. Ich bin mir aber sicher das ich, du, Kyosuke und auch Herr Ayohara der Sache auf den Grund kommen werden und alles wird Sinn ergeben.” Damit beendet Yuuka ihre aufrichtige Aussage. “Danke. Ich hoffe wirklich das wir das schaffen werden.” “Nun gut ich gehe dann mal, mach es gut Kurono.” Kaum losgelaufen stoppt sie erneut. “Ach weißt du was? Komm her.” Yuuka begibt sich zu Kei und gibt ihm einen Kuss auf die Wange. “Danke Kurono, ohne dich hätte keiner diese Mission überstanden, da bin ich mir ziemlich sicher. Bye.” Danach läuft sie los. Kei steht nun etwas bedröppelt im Laternenlicht und streicht über seine Wange. “Süß ist sie ja schon.” Nun muss Kei lächeln und begibt sich allein auf den restlichen Heimweg. Damit endet die Nacht der ersten Mission, die wieder einmal einige unterschiedliche Charaktere sowie Schicksale zusammengeführt hat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)