Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 2: Listen To It ----------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 2/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido / Andeutungen auf Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und Sanada x Yukimura Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: ich sag nur AU xD alles wichtige erfährt man eigentlich im verlauf der story :3 Tatsächlich fand sich Kaido am folgenden Abend in dem kleinen Club wieder. Er hieß „Tune“, hatte er in Erfahrung bringen können. Kaido saß wieder am Tresen. Kurz darauf erschien auch Kikumaru bei ihm. „Nya! Was darf’s sein, der Herr?“, fragte er und lachte. „Gleiche Limo wie Samstag?“ Kaido nickte. Er war doch wirklich gestraft, dass er das Nervenbündel nicht einmal hier los wurde. Seit er gestern zum ersten Mal seine neue Klasse betreten hatte, war ihm Kikumaru auf Schritt und Tritt gefolgt und hatte ihn nur genervt. Der Kleinere kam ziemlich schnell mit dem Getränk wieder. „Hoi, hoi, und bitte schön.“ Er stellte das Glas mit Schwung ab. Kaido dachte schon, dass die Hälfte des Getränkes jetzt auf dem Tresen landen würde. Doch die Flüssigkeit blieb gesammelt im Glas. Kikumaru schien geübter zu sein, als der Schwarzhaarige ihm zugestehen wollte. „Wie spät ist es?“, fragte Kaido. Als Antwort erhielt er wieder ein breites Grinsen. „Keine Sorge, nya. Inui und Yanagi treten gleich auf.“ Kaido drehte sich von Kikumaru weg und schaute auf die Bühne. Er mochte es nicht, wenn man ihn so leicht durchschaute. Aber mal ehrlich, wie schwer war das gewesen? Er nippte an seiner Limo, als die dröhnende Musik wieder ausging. Und schon wenig später kamen die beiden Musiker auf die Bühne. Kaido merkte, das sich irgendein Gefühl in ihm breit machte, als er sie sah, aber er konnte es nicht einordnen. Dieses Mal blieb Kaido auf seinem Stuhl sitzen. Er war schließlich wegen der Musik gekommen, nicht wegen der Musiker. Er hatte das Gefühl, dass der Braunhaarige ihn kurz angeschaut hatte, selbst aus der Entfernung, aber das war Blödsinn. Denn der Geigenspieler hatte seine Augen schon wieder geschlossen. Als die Beiden anfingen zu spielen, vergaß Kaido wieder alles um sich herum. Er verstand nicht, was genau ihn so verzauberte, aber dieses harmonische Spiel weckte etwas in ihm, das er bis dahin nicht gekannt hatte. Kaido schreckte erst auf, als ihn plötzlich jemand ansprach. „Sie spielen wundervoll zusammen, ne?“, fragte Kikumaru, der halb auf den Tresen gelehnt war. Kaido nervte es, dass der Kleinere ihn gestört hatte. „Fshuu… ja“, sagte er dennoch. „Sie spielen schon so lange zusammen…“ Kikumaru konnte seinen Satz nicht beenden, da ein Gast etwas bestellen wollte. Kaido war eigentlich dankbar, dass er wieder seine volle Konzentration auf die Musik richten konnte, dennoch hätte ihn interessiert, was der Rotschopf wohl noch hatte sagen wollen. Aber im Endeffekt war Kikumaru den Rest des Abends ziemlich beschäftigt. ---- Am nächsten Tag erwartete Kaido eine Überraschung in der Schule. Er ging gerade über den Flur, um zum Chemielabor zu gelangen, als er zwei bekannte Gesichter sichtete. Er blieb wie angewurzelt stehen. Die Musiker aus dem Tune, Inui und Yanagi wie Kikumaru sie nannte, gingen den Flur hinab. Im ersten Moment wunderte sich Kaido, was sie hier zu suchen hatten, aber dann fiel ihm auf, dass beide die Schuluniform der Seishun Senior High trugen. Wie war das möglich? Er hätte nie im Leben gedacht, dass die beiden noch zur Schule gingen. Sie wirkten viel erwachsener. Er beobachtete sie, wie sie ihm in gemächlichem Tempo entgegen kamen. Der etwas größere, Schwarzhaarige hielt in der rechten Hand ein offenes Notizbuch. Er sagte ab und zu etwas, wobei der Braunhaarige meistens nur nickte. Kaidos Blick wanderte weiter, zwischen die beiden. Seine Augen weiteten sich, als er sah, dass die Beiden Hand in Hand über den Flur gingen. Was sollte das? Kaido war verwirrt. Gerade, als er nach einer Erklärung suchte, sah er, wie sich der Größere leicht zum Geigenspieler drehte und ihn gegen die Schläfe küsste. Kaidos Wangen wurden warm. Was war das? Warum machten sie das? Und warum, verdammt, schien es niemanden zu interessieren? Kaido brachte seine Beine schwerfällig in Bewegung. Im Chemieraum ließ er sich schnell auf seinen Platz sinken. Er mochte das Gefühl in seiner Brust nicht, warum es auch immer überhaupt da war. Den ganzen restlichen Unterricht über konnte sich Kaido nicht mehr konzentrieren. Selbst das Gerede von Kikumaru konnte ihn nicht aus seinen Gedanken, die sich nur um die Szene vom Schulflur drehten, reißen. ---- Am Freitagabend befand sich Kaido wieder im Tune, auf dem Barhocker, auf dem er die letzten beide Male schon gesessen hatte. Kurz fragte er sich, ob Kikumaru ihm den Platz wohl freihielt oder ähnliches. Inui und Yanagi standen bereits auf der Bühne und gaben ihre Kunst zum Besten. Auch dieses Mal ließ sich Kaido berauschen, während er bereits sein drittes Getränk leerte. Doch irgendwie konnte er heute nicht so abschalten wie sonst. Wenn er die beiden dort auf der Bühne sah, musste er einfach wieder daran denken. Er wusste selbst nicht so genau, was genau ihn daran so störte. Er hatte kein Problem mit Schwulen, konnte er gar nicht. Seine erste Beziehung war auch mit einem Kerl gewesen. Vielleicht lag es daran, dass er die beiden nie für Schwul eingeschätzt hätte? Aber möglicherweise waren sie es ja gar nicht und Kaido interpretierte da nur irgendwas hinein. Warum machte er sich eigentlich so viele Gedanken deshalb? Egal, wie man es drehte oder wendete, er wollte Vergewisserung. „Ist irgendwas los, nya? Du wirkst ein bisschen merkwürdig“, ertönte plötzlich eine Stimme neben ihm. Natürlich war es Kikumaru. Kaido antwortete nicht darauf, stellte aber eine Gegenfrage. Der Rotschopf konnte ihm bestimmt etwas sagen, schließlich tat er immer so, als wenn er alles über Inui und Yanagi wusste. „Fshuu… Weißt du, was da zwischen den Beiden ist?“, fragte er und hoffte, dass Kikumaru ihn verstand. „Nya?“ Der Rotschopf war verwirrt. Er legte den Kopf schief und überlegte. Dann fing er an zu grinsen. „Ah, ich hab völlig vergessen, dass du neu hier bist. Du hast sie bestimmt mal zusammen gesehen, wenn du so was fragst. Nya, die beiden sind schon ewig zusammen… sechs Jahre müssten es jetzt sein.“ Kaido war erstaunt. Sechs Jahre? Das war für Jugendliche eine halbe Ewigkeit. Bevor er irgendetwas fragen konnte, redete der Kellner schon fröhlich weiter. „Die sind wirklich bewundernswert. Sie hatten keine Angst davor ihre Beziehung öffentlich zu machen, deshalb weiß auch jeder über sie Bescheid. Vor zwei Jahren, als sie anfingen hier zu spielen, haben sie allen ihre Geschichte erzählt, damit kein Getuschel entsteht, nya.“ Kaido wollte eigentlich noch etwas hinterfragen, doch da nicht mehr viel vom Konzert übrig war, widmete er sich in den letzten Minuten wieder der Musik. Kikumaru ausfragen konnte er auch später noch. ---- Kaido schulterte seine Gitarrentasche. Er war wirklich dankbar, dass sich sein Musiklehrer hatte überreden lassen. Da er nach seinem Schulwechsel weniger Zensuren hatte als seine Mitschüler, wollte sein Lehrer, dass er eine Extraaufgabe machen sollte. Was für Kaido Vorsingen hieß. Doch zu dessen Glück hatte er seinen Lehrer überzeugen können, ihm stattdessen etwas vor zu spielen. Er konnte nicht singen und mochte es auch nicht. Da kam ihm seine Gitarre gerade recht. In seinem Klassenraum ließ er sich wie immer auf seinen Platz fallen und stellte seine Gitarre vorsichtig neben seinem Tisch ab. Kikumaru, der ausnahmsweise einmal vor ihm da war, beäugte die Tasche. „Nyaa~ Du hast mir nie gesagt, dass du auch ein Instrument spielst.“ Kaido zischte. Das Nervenbündel hatte ihn auch nie gefragt. Plötzlich sprang der Rotschopf wie gestochen auf. Er funkelte Kaido an. „Du spielst doch bestimmt gut! Oh, ich muss dir nach der Schule unbedingt was zeigen! Du musst auf jeden Fall kommen!“ ---- Wie Kaido dann lernen musste, konnte man nichts gegen Kikumaru ausrichten, wenn der sich etwas in den Kopf gesetzt hatte. Er hatte nach dem Unterricht kaum seine Sachen zu Ende eingepackt, da hatte der Kleinere ihn auch schon in seinem eisernen Griff und weggeschleppt. Kaido war verwundert, warum sein Mitschüler ihn zum Gebäude der Junior High zog. Aber er würde wohl bald aufgeklärt werden. Sie blieben vor einer Tür stehen. Kaido hörte leichte Musik von drinnen. Schien ein Musikraum zu sein. Kikumaru riss die Tür auf und stürmte mit Kaido im Schlepptau hinein. Die Musik stoppte augenblicklich und neun Köpfe drehten sich zur Tür. „Hoi, hoi!“, rief Kikumaru. „Sorry, dass ich zu spät bin, aber ich musste unterwegs noch etwas aufgabeln!“ Keiner sagte etwas dazu. Scheinbar waren sie es alle gewöhnt, dass der Rotschopf zu spät kam. „Kiyoko! Das ist mein Mitschüler Kaido Kaoru, er könnte unser neuer Gitarrist werden. Ich hab ihn heute ihn Musik spielen hören, nya, er ist wirklich gut.“ Eine junge Frau mit langen, braunen Haaren kam auf die beiden zu. Sie klatschte in die Hände. Kaido wunderte sich, dass Kikumaru die Frau beim Vornamen nannte, obwohl sie offensichtlich eine Lehrerin war, aber der Rotschopf tat ja eh jede Menge komischer Dinge. „Das ist wundervoll! Ich bin Akashima Kiyoko. Willkommen in unserem hauseigenen Schulorchester!“, sagte Akashima-sensei begeistert. „Fshuu, Moment, Sensei… Ich“, Kaido wusste nicht, wie er das sagen sollte ohne unhöflich zu klingen. Er war schließlich nicht freiwillig hier! Die Lehrerin schien zu erahnen, was er sagen wollte. „Kein Problem! Wenn du dir nicht sicher bist, kannst du uns heute gerne erstmal zuschauen. Ich habe gerade sowieso keine Kopien der Noten da.“ Kaido wollte eigentlich ablehnen, er hatte seit der Band, zu der er mal gehörte, wirklich keine Lust mehr auf so was, doch Kikumaru hielt ihn zurück. „Hör es dir wenigstens einmal an. Wenn du dann nicht willst, kannst du immer noch gehen!“ Der Schwarzhaarige zischte kurz. Es konnte ja wirklich nicht wehtun. Er setzte sich auf einen Stuhl in der Ecke. „Da du dich auch schon vorgestellt hast, denke ich, wir sollten das Gleiche tun“, sagte Akashima-sensei fröhlich. Kaido war etwas genervt. Warum sollte er all diese Leute kennen lernen, wenn er sie vielleicht nie wiedersah? Dennoch schaute er zu der Person, auf die Akashima-sensei zuerst zeigte. Ein dunkelhaarige Typ mit einer komisch kurzrasierten, runden Frisur, wobei ihm zwei längere Strähnen in die Stirn fielen. „Das ist unsere erste Trompete, Oishi Shuichirou.“ Der Junge verbeugte sich. „Guten Tag“, sagte er höflich. Aus den Augenwinkeln sah Kaido, wie Kikumaru seine Trompete auspackte. Zweite Trompete hatte sich also erübrigt. Die Lehrerin zeigte als nächstes auf die Person, die neben ihr am Schlagzeug saß. Seine Haare hatten einen pink roten Ton, den Kaido für garantiert unecht hielt. „Unser Drummer, Marui Bunta.“ Der zweite Rotschopf der Truppe antwortete nicht verbal, sondern blies einfach nur eine Kaugummiblase und ließ sie zerplatzen. Als nächstes war ein blauhaariger junger Mann an der Reihe. Kaido hatte ihm im ersten Moment fast für ein Mädchen gehalten. „Unsere wundervolle Harfe, Yukimura Seiichi.“ Auch er antwortete nicht, aber er lächelte Kaido an. Bei dem Lächeln hielt Kaido ihn erstrecht für ein Mädchen. Die nächsten beiden waren ein Typ mit braunen Haaren, die nach einem Frisörbesuch schrieen, und ein ebenfalls weiblich wirkender Typ mit hellbraunen Haaren. „Unser Kontrabass, Tezuka Kunimitsu, und unsere Querflöte, Fuji Shuusuke.“ Beide nickten und begrüßten ihn freundlich. Als Kaidos Blick zu den letzten beiden Personen im Raum schweifte, erstarrte er kurz. Am Klavier und an der Geige befanden sich Inui und Yanagi. Warum spielten so tolle Musiker wie sie in einem einfachen Schulorchester mit? „Am Klavier Inui Sadaharu und an der Geige Yanagi Renji“, beendete Akashima-sensei ihre Vorstellung, doch Kaido hörte ihr schon nicht mehr zu. Seine Aufmerksamkeit galt dem Jugendlichen am Klavier. Er konnte sich wirklich nicht erklären, was er und sein Partner hier zu suchen hatten. Die Lehrerin schien kurz Anweisungen zu geben, was sie spielen wollten, denn kurz darauf erfüllte Musik den Raum. Kaido war wirklich erstaunt. Ihn überkam dasselbe Gefühl, wie wenn er Yanagi-sempai und Inui-sempai zuhörte. Die Musik war wundervoll. Schnelle, langsame, fröhliche und ruhige Lieder wechselten sich ab. Kaido stellte fest, dass sich auch die Sänger abwechselten. Scheinbar war das hier Orchester plus Chor. Wie auch schon im Club konnte Kaido nicht fassen, dass die Stunde so schnell vergangen war. Die Musik hatte ihn wieder völlig in ihren Bann gezogen. So etwas konnte doch unmöglich ein normales Schulorchester sein! Während die anderen ihre Instrumente einpackten bzw. zur Seite räumten, stand Kaido auf und ging zu Akashima-sensei. „Sensei…“, fing er langsam an. „Ich würde gerne… mitspielen.“ Die Braunhaarige sah ihn überglücklich an. „Ja?! Das ist klasse!“ Sie legte ihre Stirn in Falten. „Wie ich bereits sagte, ich habe zurzeit keine Kopien der Noten da. Frag doch Eiji-kun, der müsste noch die Gitarrennoten besitzen. Da es zu viel wird, alles auf einmal nach zu holen, werde ich dir morgen sagen, was wir in der nächsten Zeit spielen. Dann brauchst du dich erst einmal nur darauf vorbereiten.“ Der Schwarzhaarige nickte. Er wollte es wenigstens versuchen mit solch genialen Leuten zu spielen. Den Blondschopf in der anderen Ecke des Raumes hatte er die ganze Zeit nicht bemerkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)