Music From The Heart von Iwa (If you listen, you'll discover the truth) ================================================================================ Kapitel 5: Breaking Moments --------------------------- Titel: Music From The Heart Autor: Iwa Teil: 5/? Genres: AU, Drama, Romantik, Shounen-Ai Pairing(s): Inui x Renji x Kaido / Andeutungen auf Tezuka x Fuji, Oishi x Eiji und Sanada x Yukimura Warnings: Shounen-Ai + Threesome A/N: ich sag nur AU xD alles wichtige erfährt man eigentlich im verlauf der story :3 Am nächsten Abend kam Kaido nach Hause mit einer CD gut in seiner Tasche verstaut. Kikumaru hatte ihm wie versprochen eine Aufnahme von Yukimura-senpai mitgebracht. Irgendwie kribbelten ihm die Finger bei dem Gedanken daran, die Stimme des Blauhaarigen gleich zu hören. Kaido öffnete die Haustür, zog sich die Schuhe aus und schlüpfte in seine Hausschuhe. Etwas Weißes funkelten ihn aus den Augenwinkeln an. Auf der kleinen Ablage im Hausflur lag ein Brief. Eigentlich wäre Kaido nicht auf die Idee gekommen, dass der Brief für ihn war, aber wenn er für seine Eltern wäre, würde er nicht mehr auf der Ablage liegen. Der Schwarzhaarige hob den Brief auf. Als er den Absender sah, erstarrte er für einen Augenblick. Momo. Der Idiot hatte ihm tatsächlich geschrieben. Was wollte er? Sie waren doch durch miteinander. Zischend verzog sich Kaido in sein Zimmer und setzte sich aufs Bett. Er vergaß sogar, dass er sich eigentlich die CD von Kikumaru anhören wollte. Er öffnete den Umschlag und entfaltete das Papier. Hey, Mamushi! Kaido hörte bereits nach der ersten Zeile kurz auf zu lesen. Momo benutzte immer noch diesen widerlichen Spitznamen. Er nannte ihn so, weil er der Meinung war, dass das Zischen, das ganz natürlich zwischen Kaidos Lippen hervor kam, wie das einer Schlange klang. Kaido hasste diesen Namen und er hasste Momo dafür, dass er ihn benutzte. Wie war der Umzug? Bestimmt stressig, was? Schon irgendwen kennen gelernt? Wahrscheinlich nicht. Du bist ja nicht gerade ein sehr sozialer Mensch. Haha. Echizen nervt die ganze Zeit, dass er dich vermisst. Okay, wie du den Rotzlöffel kennst, sagt er es nicht, aber man merkt es ihm an. Wir haben immer noch keinen neuen Gitarristen gefunden, keiner scheint gut genug zu sein. Es ist nicht dasselbe ohne dich. Ich hoffe du kommst klar ohne mich. Schreib mal zurück, Mamushi. Das Papier knistere zwischen Kaidos Fingern. Der Brief war so was von überflüssig! Von wegen sie vermissten ihn. Dass er nicht lachte! Dieser Trottel konnte lange auf eine Antwort warten, er würde keine kriegen. Kaido war froh, ihn endlich los zu sein. Momo war der Grund, warum er niemals wieder singen würde. ---- Flashback ---- Als Kaido noch zur Junior High ging, war er Mitglied in einer Band gewesen. Er, Momo, Echizen und Kawamura bildeten die Band. Es hatte Kaido viel Spaß gemacht mit ihnen zu spielen, auch wenn er sich alle zwei Minuten mit Momo in die Haare gekriegt hatte. Echizen war der Sänger gewesen, Momo hatte des Öfteren als Zweitsänger fungiert. Kaido hatte nie gesungen, er mochte seine Stimme früher schon nicht. Er hatte diesen merkwürdigen tiefen Unterton, außerdem kam immer mal wieder unbeabsichtigt dieses Zischen zwischen seinen Zähnen hervor. Kaido war sich nicht sicher, was ihn geritten hatte, als er im dritten Jahr der Junior High zu einer Beziehung mit Momo zugestimmt hatte. Im Endeffekt bereute er jede Minute, die er mehr als nötig mir dem Schwarzhaarigen verbracht hatte. Eine Woche vor dem Umzug war Momo bei ihm zuhause gewesen. Kaido war schnell in die Dusche gestiegen, da er in der letzten Stunde Sport gehabt hatte, aber keine Lust die Schuldusche zu benutzen. Ab der Sekunde, als er unter der Dusche stand, vergaß er jedoch, das Momo im Haus war. Er hatte die Angewohnheit unter der Dusche zu singen, so dumm das auch klingen mochte. Aber er sang gerne, nur wollte er nicht, dass ihn jemand hörte. Also war die Dusche nach der Schule der einzige Zeitpunkt, wo er ungestört war. Als er dann wieder aus der Dusche stieg und sich abtrocknete, bemerkte er eine Person im Türrahmen stehen. Natürlich war es Momo. Der Größere grinste. „Ich wusste ja schon immer, dass du schlecht singst, aber da kräuseln sich einem wirklich die Ohren. Gottseidank hast du nie darauf bestanden bei der Band mitsingen zu wollen, Mamushi.“ Kaido zischte. Er hatte Momo ausdrücklich gesagt, dass er im Zimmer auf ihn warten sollte. Aber nein, der Herr hatte ja nichts Besseres zu tun, als sich hier hin zu stellen und ihm ins Gesicht zu reiben, dass er nicht zum Singen gemacht war. Vielleicht hätte er die fiese Sache einfach mit einem Streit beendet, doch das „Mamushi“ nagte an ihm. Momo wusste genau, wie wenig Kaido das Wort in Bezug auf sich leiden konnte. Wenn Momo ihn wirklich geliebt hätte, würde er auf so was Rücksicht nehmen. Das war für Kaido der Schlussstrich gewesen. Er hatte Momo ohne mit der Wimper zu zucken in hohem Bogen, nackt wie er war, aus dem Haus geschmissen. Die letzte Woche in der Schule hatte er ihn komplett ignoriert. Eigentlich hatte Kaido Momo an dem Tag sagen wollen, dass er in einer Woche umziehen würde. Er hatte es vorher nicht getan, da er nicht gewusst hatte, wie er es anstellen sollte. Doch nach dem Unfall ließ Kaido es einfach bleiben. Wie es aussah, hatte Momo begriffen, dass damit Schluss zwischen ihnen war, aber das schien ihn nicht daran gehindert zu haben, Kaidos neue Adresse heraus zu finden und ihm zu schreiben. ---- Flashback Ende ---- Jetzt hatte Kaido das Papier endgültig zerknüllt und in den Mülleimer befördert. Niemals würde er dem Typen antworten. Der konnte warten, bis er alt und grau war. Er lag eine Weile auf dem Bett und versuchte sich zu beruhigen, bevor er sich der CD widmen würde. Er wollte entspannt sein, wenn er sich seinem Hobby hingab. Als er sich besser fühlte, stand er auf, holte die CD aus seiner Tasche und legte sie in den Player. Sein Finger schwebte über dem Playknopf. Aus ihm unerfindlichen Gründen bekam er Herzklopfen. Was würde ihn erwarten? Mit zittrigem Finger drückte er auf den Knopf und legte sich danach zurück aufs Bett. Er wartete gespannt. Mit einem Ruck saß er gerade im Bett, als er die Stimme vernahm. Kikumaru hatte Recht gehabt. Yukimura war der Einzige, der Inuis Stimme das Wasser reichen konnte. Kaido bemerkte, dass sein Herzklopfen schlimmer wurde. Er legte sich wieder hin und lauschte der Musik. So viele Gemeinsamkeiten wie Inuis und Yukimuras Stimmen hatten, so unterschiedlich waren sie auch. Beide hatten wahnsinnig ruhige, aber traurige Stimmen, doch wo Inuis tief war und auf den untersten Tönen vibrierte, da war Yukimuras hoch und klar. Hätte Kaido nicht gewusst, dass die Stimme einem Mann gehörte, hätte er sie sicherlich für weiblich gehalten. Doch er musste zugeben, dass er Yukimura auf den ersten Blick auch fast für ein Mädchen gehalten hatte. Kaido lag bewegungslos da. Er hatte Angst sich zu bewegen und damit irgendein Geräusch zu verursachen. Nichts durfte diesen Moment zerstören. Der Schwarzhaarige musste feststellen, dass das Leben mehr als ungerecht war. Warum wurde jemandem wie Yukimura die Stimme genommen, aber er, der sowieso nichts damit anfangen konnte, durfte sie behalten? Er verstand es nicht. Die CD war viel zu schnell zu Ende. Kikumaru hatte ihm gesagt, dass es leider nur sehr wenige Aufnahmen vom Blauhaarigen gab. Kaido konnte sich im ersten Moment nicht rühren. Dann bemerkte er, dass seine Wangen nass waren. Verdammt, hatte er geweint? Er hatte das letzte Mal als kleines Kind geheult. Langsam wischte er sich die nassen Spuren weg. Musik hatte ihn schon immer sehr bewegt. Yukimuras wundervolle Stimme und die traurigen Lieder waren zu viel gewesen. Was hätte er dafür gegeben einmal live dabei gewesen zu sein, wenn der Blauhaarige gesungen hatte. Kaido war nur dankbar, dass Yukimura nie ein Duett mit Inui gesungen hatte, das hätte er bestimmt nicht überlebt. Kaido stand auf, ging zum CD-Player und stellte ihn auf Dauerrepeat. Dann nahm er sich die Mappe mit Notenblättern, die Yukimura ihm gegeben hatte. Ob seine Lieder darin waren? Wenn ja, wollte Kaido sie alle spielen. Er fand sie nicht. Kaido ließ den Hefter offen auf seinen Beinen liegen und verlor sich wieder in der Musik für eine Weile. Verdammt, er musste etwas gegen dieses widerlich erdrückende Gefühl in seiner Brust tun. Erneut stand er auf. Dieses Mal ging er zum Mülleimer. Er holte den völlig zerknüllten Brief heraus. Er glättete ihn so gut es ging und hing ihn dann an die Pinnwand über seinem Schreibtisch. Er starrte ihn eine Weile an. Er hatte einen Entschluss gefasst. Wenn es Yukimura vergönnt war seine Stimme zu benutzen, dann würde er alles tun, um seine eigene voll aus zu schöpfen. An dem Abend konnte Kaido gar nicht mehr an üben denken. Er schlief früh ein, während Yukimuras Musik noch leise im Hintergrund lief. ---- Kaido hatte bis Freitag gewartet, um seinen Plan durch zu führen. Vorher hätte sich auch keine Möglichkeit ergeben. Nach den Proben verstaute er die Gitarre, wie jedes Mal. Dann ging er zu Inui, der Freitags immer bis zum Ende der Proben bleiben konnte, da er Freitag erst spät zur Arbeit musste. „Fshuu… Senpai, könnte ich kurz mit dir reden?“, fragte er höflich. Dabei schaute er Yanagi aus den Augenwinkeln an. Er wusste nicht warum, aber er wollte nicht, dass der Braunhaarige bei dem Gespräch mit dabei war, auch wenn er später sowieso davon erfahren würde. Inui sah seinen Partner an. „Schon gut, geh vor. Ich komme gleich nach.“ Der Jüngere nickte und verließ den Raum. Kaido versicherte sich, dass niemand mehr im Zimmer war. Dann verbeugte er sich vor Inui. „Bitte bring mir singen bei, Senpai.“ Der Ältere schwieg. Kaido richtete sich wieder auf. Er schaute Inui an, aber er sah nur zwei verspiegelte Gläser. Er konnte absolut nichts im Gesicht des Größeren lesen. Das verunsicherte ihn. Dann fiel bei ihm der Groschen. Was verlangte er von Inui denn?! Er verbeugte sich ein zweites Mal. „Ich weiß, dass du viel Stress wegen der Arbeit hast und du deine freie Zeit lieber anders verbringen würdest, aber ich bitte dich, Senpai.“ „Wieso?“, fragte Inui einsilbig. „Wieso willst du es auf einmal lernen? Vorher hat es dich auch nicht interessiert.“ Zuerst wollte Kaido ihm widersprechen, dass es ihn wohl interessierte. Doch das war nicht Gegenstand des Gespräches. „Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht verschwenden will, was mir gegeben ist“, antwortete ehrlich. Er hätte schwören können, dass die Brillengläser des Älteren kurz blitzten. „Wenn das so ist, helfe ich dir gerne, Kaido. Ich kann dir aber leider nur eine halbe Stunde freitags opfern.“ Der Jüngere verbeugte abermals. „Das ist mehr als genug. Vielen Dank, Inui-senpai.“ Inui nickte. „Bis nächste Woche“, sagte er und verließ dann den Raum, vor dessen Tür Renji auf ihn wartete. Inui war gespannt, was er von Kaido erwarten konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)