Harry Potter und das Geheimnis der Hogwartsgründer von PadfootBlack ================================================================================ Kapitel 15: Dumbledores größter Fehler -------------------------------------- Anmerkung: Ich hatte im vorherigen Kapitel angekündigt, dass ich wohl das Rating hoch setzen müsste, doch ich denke, dies wird erst für das nächste Kapitel gelten. Danke für eure lieben Reviews ;) 15. Dumbledores größter Fehler Niemand hatte eine Ahnung, wie lange sie schweigend im Schlafsaal auf den Betten saßen und überlegten, wie sie Harry und Tonks helfen konnten, die mittlerweile mit den Zähnen klapperten vor Kälte. Severus seufzte irgendwann: „Harry, Tonks, unter die heiße Dusche mit euch. Es ist niemandem geholfen, wenn ihr euch zu Tode friert.“ Harry und Tonks sahen sich unsicher an, dann murmelte die Hexe: „Ich fühl mich genauso unbehaglich wie du, Kleiner, aber die Kerkerfledermaus hat Recht. Erfroren sind wir für niemanden von Nutzen. Keine Angst, ich komm dir nicht zu nah, versprochen.“ Harry nickte unsicher, dann folgte er Tonks ins Badezimmer. Die beiden hasteten zu den Duschen und drehten das heiße Wasser auf. Während sie in aller Ruhe duschten, meinte Tonks ruhiger als sie sich fühlte: „Harry, ich weiß, dass dieser Tag ein Alptraum ist. Ich habe mich noch nie im Leben so geschämt, weißt du? Ich hatte eigentlich geglaubt, als Auror könnte mich nichts mehr erschüttern... ich habe Dinge gesehen, die mich fast um den Verstand brachten. Aber das hier...“ sie senkte den Kopf. Harry zögerte, dann überwand er die zwei Meter, die sie trennten und fragte unsicher: „Darf ich?“ Tonks nickte und Harry schloss die junge Hexe in seine Arme. Er flüsterte: „Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich dachte auch, es könnte nicht schlimmer kommen, nachdem was die Dursleys mir angetan haben, Dumbledore hat mich eines Besseren belehrt. Als ich feststellen musste, dass uns mit diesem Fluch belegt hat, kamen Erinnerungen an den Sommer nach meinem vierten Jahr hoch... ich wollte nur noch fliehen. Es war nicht nur die Vergewaltigung...“ er schluckte, fuhr dann aber fort: „...als ich nach Hause kam, bestand mein liebreizender Cousin darauf, dass ich nicht mehr seine Klamotten auftragen durfte... ich musste alles abgeben, was ich zum Anziehen hatte. Meinen Koffer warfen sie in den Keller, ich hatte nicht mal meinen Zauberstab um die Tür zu öffnen. Die ersten beiden Wochen duldeten sie noch, dass ich mich in eine dünne Decke hüllte... doch dann...“ Er brach ab und atmete zittrig ein. Die Aurorin wartete geduldig und tatsächlich erzählte Harry nach einigen Minuten weiter: „Als ich an diesem besagten Morgen in die Küche kam, nahmen sie mir die Decke ab und ich musste nackt den Haushalt machen und im Garten arbeiten. Die ganze Zeit verfolgten mich die Blicke von Vernon und Dudley. Petunia war einige Tage verreist, also konnte sie auch nicht verhindern, was dann passierte.“ Tonks fragte ungläubig: „Ist denn niemandem aufgefallen, dass du nackt im Garten gearbeitet hast?“ Harry zuckte mit den Schultern: „Die Nachbarn halten mich, genau wie die Dursleys, für eine Missgeburt und denken ich würde nach St. Brutus Sicherheitszentrum für unheilbar kriminelle Jungen gehen. Wahrscheinlich dachten sie, das wäre ein neuer Beweis für meine Unzurechnungsfähigkeit.“ Tonks starrte ihn ungläubig an und Harry murmelte: „Nachdem ich mit der Gartenarbeit fertig war und ins Haus ging, um das Abendessen zu machen...packte mich Vernon und schleppte mich ins Wohnzimmer, wo Dudley nackt auf dem Sofa saß. Er meinte, ich soll es ihm so machen, wie in meinen Träumen. Ich begriff erst nicht, was er meinte, doch Vernon stieß mich vor dem Sofa auf den Boden. Als ich versuchte, mich aufzurappeln, packte Dudley mich an den Haaren und rammte mir sein Glied in den Mund. Im selben Moment verspürte ich einen Schmerz, der schlimmer war als jeder Cruciatus von Voldemort, als Vernon in mich eindrang. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich auf dem Boden kniete und es über mich ergehen lies, doch irgendwann ließen sie von mir ab, Vernon zerrte mich die Treppe hoch und warf mich in mein Zimmer. Von da an... taten sie es jeden Tag... morgens, bevor ich mit der Arbeit anfing, und abends nach dem Essen. Sie hörten erst auf, als Petunia zurückkam.“ Harry brach ab und Tonks ahnte, dass er dieses Mal nicht weiter sprechen würde. Die Hexe wusste nicht, was sie sagen sollte, zu behaupten sie wäre schockiert, wäre die Untertreibung des Jahrtausends gewesen. Nach einer Weile fragte sie leise: „Harry? Du hast Träume erwähnt, die wohl dazu führten, was die beiden dir angetan haben. Kannst du mir das genauer erklären?“ Harry zuckte zusammen und Tonks flüsterte: „Keine Angst, Harry. Egal, was es ist, ich bin immer für dich da. Nichts kann daran etwas ändern, das verspreche ich dir.“ Harry nuschelte: „Ich... träume nicht nur von dir, Tonks, sondern auch... von Sirius.“ Tonks schob ihn ein Stück von sich, um ihn ansehen zu können und lächelte leicht: „War das jetzt so schwer, Kleiner? Hör mir zu, Harry. Deine sexuelle Neigung ist nichts, für das du dich schämen müsstest. Es wird überhaupt nichts zwischen uns ändern, dass du auch auf Männer stehst.“ Harry murmelte: „Das gleiche hat Remus auch gesagt.“ Tonks drückte ihn noch mal, dann fragte sie: „Sollen wir langsam zu den anderen zurück gehen?“ Harry nickte leicht: „Ich könnt mir zwar besseres vorstellen, aber wenn wir noch lange hier bleiben, kommen sie noch rein um zu sehen, ob wir abgesoffen sind. Das könnte... peinlich werden, wenn sie uns so sehen.“ Tonks wurde leicht rot um die Nase: „Stimmt.“ Sie wandte einen Trockenzauber auf sie beide an, dann verließen sie das Bad und betraten den Schlafsaal. Ihre Freunde sahen auf und lächelten sie warm an. Inzwischen waren auch Hermine und Draco im Schlafsaal aufgetaucht. Hermine wandte peinlich berührt den Blick ab, während Draco seine Hand auf Harrys Schulter legte. Leise meinte er: „Severus ist in seinem Labor. Wenn wir Recht haben, sollte dieser Alptraum für euch beiden in zwei Stunden vorbei sein.“ Harry nuschelte: „Je schneller desto besser. Ich habe Hunger, mir ist kalt und es ist einfach... demütigend.“ Draco sah den Jungen-der-lebt an und nickte: „Versteh ich, Harry. Es ist sicher bald vorbei. Wenn es einer schafft, dieses Gebräu herzustellen, das den Fluch aufhebt, dann Severus.“ Harry nickte: „Ich weiß. Allerdings ist das Zeug, das er zusammenrührt, meistens ungenießbar.“ Die Gruppe lachte und Remus murrte: „Ihr habt alle den Wolfsbann noch nicht probiert, DER ist ekelhaft.“ Harry fragte trocken: „Schon mal Skelewachs probiert, Moony?“ Tonks warf ein: „Ihr seid doch beide verrückt. Trinkt mal den Verhütungstrank.“ Harry und Tonks setzten sich vor den Heizofen und warteten ungeduldig auf Professor Snape, während Hermine in einem Buch las, um die beiden nicht anzusehen. Draco setzte sich neben Harry und unterhielt sich leise mit ihm. Harry fragte: „Was machst du eigentlich in Gryffindor, Potter?“ „Meinen Bruder besuchen, Potter.“ Er schwieg einen Moment, dann meinte er: „Hermine hat mich mitgenommen. Sie wusste, dass Severus hier sein würde und sie wollte dass ich dabei bin, wenn sie ihm die mögliche Lösung für euer Problem zeigt. Sie hat einen Heidenrespekt vor Severus.“ Harry grinste: „Wer nicht? Er hat es den Schülern nicht gerade leicht gemacht, ihn zu mögen. Das musst sogar du als Slytherin zugeben.“ Draco nickte: „Das muss ich, Harry. Er hat uns nie öffentlich Punkte abgezogen oder verwarnt, doch was manchmal im „stillen Kämmerlein“ geboten wurde, war echt gruselig. Du weißt, in der Öffentlichkeit treten wir als geschlossene Gruppe auf, das gilt auch für unseren Hauslehrer, aber in den Kerkern wackelten so manches Mal die Wände, wenn wir uns daneben benommen haben. Im dritten Jahr, als ich Hermine als Schlammblut bezeichnete, dachte ich, er würde für meinen Rauswurf sorgen, doch ich kam mit 6 Monaten Strafarbeit davon. Ich habe allerdings keine Ahnung, warum er bei dem Wort so überreagierte. Ja, es war falsch, es zu benutzen und es tut mir auch leid. Aber 6 Monate jeden Abend Kessel putzen auf Muggelart?“ Harry seufzte und dachte nach. Sollte er seinem Bruder die Wahrheit erzählen? Dann entschied er sich dafür und meinte leise: „Er hat einen guten Grund dafür, empfindlich auf das Wort zu reagieren, Draco. Du weißt, dass Mum muggelgeboren war?“ Draco nickte und Harry fuhr fort: „Nun ja, sie wollte Severus mal vor den fiesen Streichen der Rumtreiber schützen, kam jedoch zu spät. Die Rumtreiber haben ihn zutiefst gedemütigt, vor der ganzen Schule. Severus war so wütend, dass er Mum als Schlammblut bezeichnete... obwohl sie die einzige Frau war, die er je liebte.“ Draco sah den Jungen-der-lebt perplex an und Harry lachte: „So hab ich auch geschaut, Draco.“ Draco murmelte: „Jetzt verstehe ich, warum er so wütend war. Und warum hasst er dich?“ Harry grinste schief: „Ich seh aus wie James.“ „Toller Grund. Und was läuft da mit Tonks?“ Harry konterte: „Sind alle Slytherins so neugierig?“ Draco grinste: „Aha, du stehst auf sie.“ „DRACO!“ „Ja, das ist der Name, den unsere Eltern mir gaben.“ Die Erwachsenen beobachteten die beiden Jungen amüsiert, Tonks allerdings mit hochrotem Gesicht. Harry flüsterte: „Ja, es stimmt. Aber da läuft nichts zwischen uns, Draco.“ Der Junge nickte verstehend. Harrys Blick fiel auf Remus. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, warum der Mann so schweigsam war. Er rappelte sich auf und ging zu ihm. „Moony, nun geh schon! Ich komme nach, sobald ich Snapes widerliches Gebräu getrunken hab, ob es nun wirkt oder nicht.“ Remus murmelte: „Das schaff ich nicht mehr, Gryff... der Mond geht in zehn Minuten auf.“ Harry dachte fieberhaft nach, dann meinte er entschlossen: „Okay. Planänderung. Kings, mach das Fenster auf.“ Der Auror gehorchte erschrocken. Harry erklärte: „Moony, ich verwandel mich, du kletterst auf meinen Rücken und ich flieg dich zur Hütte. Dann flieg ich zurück, nehm den Trank... und komm wieder zu dir. Und keine Widerrede, was glaubst du, was das Ministerium mit dir macht, wenn du hier Amok läufst?“ „Mr. Potter, glauben Sie, dass sie das schaffen?“ fragte Professor McGonagall. Harry nickte: „Ich muss, Professor. Oder wollen Sie dem Ministerium erklären, warum ein amoklaufender Werwolf im Schloss die Schüler anfällt? Helfen Sie ihm einfach auf meinen Rücken, ich glaube nicht, dass er dafür noch die Kraft hat.“ Die Professorin nickte, dann nahm Harry seine Animagusform an. Gemeinsam mit Kingsley schaffte es Minerva, den Werwolf auf Harrys Rücken zu packen, der keine Zeit verlor, Anlauf nahm und aus dem Fenster sprang. Kings murmelte: „Hoffentlich kann der Kleine schnell genug fliegen. Ich möchte nicht wissen, was passiert, wenn Remus sich auf seinem Rücken verwandelt.“ Draco stellte sich neben den Auroren und sah aus dem Fenster. „Ich denke, er schafft es, Professor Shacklebolt. Harry ist stark. Er weiß, was davon abhängt und er wird alles geben, um Professor Lupin einen Aufenthalt in Askaban zu ersparen.“ 15 Minuten später kehrte Harry zurück und verwandelte sich. Er keuchte: „Man... das war knapp. Wie konnte er nur den Vollmond vergessen? Er wär mir kurz vorm Ziel fast vom Rücken gefallen.“ Kingsley seufzte: „Ich weiß nicht, wie er es vergessen konnte, Harry. Danke, dass du ihn zur Hütte gebracht hast.“ Harry nickte: „Keine Ursache, in Askaban ist er ziemlich nutzlos. Außerdem ist er mein Freund.“ Er setzte sich wieder neben Tonks und wartete auf Severus. „Man, beeil dich, Fledermaus, bevor Moony sich selbst in Stücke reißt.“ murmelte er. Es dauerte allerdings noch weitere 20 Minuten, bis der Tränkemeister in den Raum rauschte und den beiden Nackten je eine Phiole reichte. Harry schnupperte und verzog das Gesicht. „Uähh. Professor, wieso müssen Sie das Zeug immer ungenießbar brauen?“ Tonks murmelte: „Es ist egal, wie es schmeckt, solange es dafür sorgt, dass wir morgen wieder angezogen durchs Schloss laufen können.“ Harry nuschelte: „Hast ja Recht, Tonks. Also dann... Prost.“ Er hielt die Luft an und stürzte den Inhalt in sich hinein. Er wartete gar nicht erst ab, ob der Trank wirkte, sondern stand auf: „Ich muss los, sonst finden wir morgen nur noch einzelne Körperteile von Moony.“ Damit verwandelte er sich erneut, sprang aus dem Fenster und flog zur Heulenden Hütte zurück. Schon bevor er die Heulende Hütte betrat, hörte der Greif den Werwolf toben. Er landete und raste den Rest des Weges auf seinen vier Pfoten, er stürmte die Treppe hinauf und stürzte sich auf Moony, der gerade versuchte, sich das rechte Vorderbein abzubeißen. Er ließ ein lauters Brüllen hören, welches offenbar gefährlich genug klang, um Moony einzuschüchtern. Winselnd kroch der Wolf in eine Ecke, Gryffindor folgte ihm vorsichtig. Grüne Augen trafen auf gelbe, als Der Greif sich vor dem Werwolf legte. Beruhigend schleckte das Wappentier Gryffindors dem Wolf über die Schnauze, der sich daraufhin beruhigte und die Augen schloss. Als Harry am nächsten Tag aufwachte, lag er neben Remus in dem wackeligen Bett in der Heulenden Hütte. Verwirrt fragte er sich, wie er dort hingekommen war, schließlich war er immer noch in seiner Animagusform, viel zu schwer für einen Mann, der sich gerade von seiner Verwandlung in einen Werwolf erholte. Müde sortierte er seine Pfoten und richtete sich gähnend auf. Er sprang vom Bett und streckte sich erst einmal auf Katzenart, wobei er erneut gähnte. Ein leises Lachen ließ ihn herumwirbeln und fauchen. Er erkannte, dass es Kingsley war, der gelacht hatte und beruhigte sich. Sein Vormund ging vor ihm in die Hocke und legte die Hand auf seinen Kopf: „Ganz ruhig, Kleiner. Ich habe weder dir noch Remus etwas getan. Aber ihr seid weder zum Frühstück noch zum Mittagessen im Schloss aufgetaucht, daher dachte ich, ich schau mal nach, ob ihr euch gegenseitig in Stücke gerissen habt.“ Harry verwandelte sich zurück und seufzte: „Schon gut, Kings. Was ist mit Moony? Als ich gestern Abend hier rein kam, war er gerade dabei, sich das rechte Vorderbein abzubeißen.“ „Keine Sorge, er wird wieder ganz der Alte. Als ich gesehen hab, in was für einem miserablen Zustand er ist, habe ich Severus geholt. Er hat ihn zusammengeflickt, dann haben wir beschlossen, euch schlafen zu lassen. Ihr habt es beide gebraucht.“ Harry nickte verstehend, dann murmelte er: „Das wird ihm gar nicht gefallen, dass ihr ihn in seinem geschwächten Zustand und zudem auch noch nackt gesehen habt, Kings. Er mag zwar kein Problem damit haben, sich vor anderen auszuziehen... aber so gefunden zu werden, ist, denke ich, etwas ganz anderes.“ Kingsley seufzte ebenfalls: „Ich weiß, Harry. Aber die Alternative hätte ihm noch weniger gefallen... und dir auch. Hätte Severus ihm nicht, ungeachtet der Tatsache, das Remus sich uns in seiner ganzen Pracht präsentierte, den Blutbildungstrank eingeflößt, wäre jede Hilfe zu spät gekommen. Ich denke, er sieht das genauso, wenn er erfährt, wer ihm den Hals gerettet hat.“ Harry grinste schief und sah zu dem Werwolf, der langsam begann, sich zu regen. Er stand auf und wollte zu ihm gehen, doch Kings hielt ihn zurück. „Hier, zieh die an, Kleiner. Wenn es Remus besser geht, sollten wir zum Schloss zurückkehren. Es wäre auch eine gute Gelegenheit zu testen, ob Severus' Gebräu gewirkt hat.“ Damit reichte er dem Gryffindor-Erben seine Robe, der sie dankbar annahm und hineinschlüpfte. Erst dann setzte er sich zu Remus auf die Bettkante und strich dem Werwolf eine vorwitzige Haarsträhne aus den Augen. Remus fragte leise: „Merlin, was hat mich denn da für ein Zug überrollt?“ Harry grinste kurz, dann flüsterte er: „Es war kein Zug, Moony. Du hast dich letzte Nacht selbst ziemlich übel zugerichtet und dir fast das rechte Vorderbein abgerissen. Ich musste ziemlich rabiat werden, um schlimmeres zu verhindern. Wenn du also Schmerzen hast, tut es mir leid, Moony.“ Remus nuschelte: „Und wie bin ich ins Bett gekommen?“ Harry antwortete: „Das mein Freund, soll dir besser jemand anderes erklären. Ich lege keinen Wert darauf, von Flüchen getroffen zu werden.“ Damit räumte er seinen Platz und sah Kingsley frech grinsend an: „Dein Job, Kings. Viel Spaß beim Ausweichen.“ Kingsley grummelte: „Frecher Bengel.“ Doch er setzte sich zu Remus und erklärte ihm, was geschehen war. Harry beobachtete den Werwolf besorgt, doch dieser tat nichts, als dem Auroren ruhig zuzuhören. Schließlich meinte der Werwolf, nachdem Kingsley geendet hatte: „Harry, komm her.“ Der Junge gehorchte und kletterte auf das Bett. Remus richtete sich auf und zog den Schüler in seine Arme: „Denkst du wirklich, ich hätte an dir ein paar Flüche ausprobiert, nur weil Snape mich nackt gesehen hat? Es gibt bei Merlin schlimmeres. Sicher, das hier wird sicher nicht meine nächste Patronus-Erinnerung, aber glaube mir: Kings hat Recht... die Alternative gefällt mir noch weniger. Tot kann ich nämlich nicht für dich da sein, wenn du mich brauchst, Kleiner.“ Harry umarmte den Werwolf und seufzte leise: „Ich will dich nicht verlieren, Moony. Und noch weniger will ich dich verärgern.“ „Ach Kleiner, du könntest mich nicht verärgern... nun es sei denn, du kommst auf die absonderliche Idee, Voldis Nachfolger zu werden.“ „REMUS! Das wird nie passieren. Ich kann lieben, weißt du?“ Kingsley mischte sich ein: „Remus, wenn du dich stark genug fühlst, sollten wir langsam ins Schloss zurückkehren. Ich denke, es gibt da einige Leute, die sich Sorgen um euch machen.“ Remus nickte: „Sicher... wenn du etwas zum Anziehen für mich hast, Kings?“ Der Auror schüttelte den Kopf: „Entschuldige... soweit habe ich nicht gedacht. Ich begegne nicht gerade oft einem Werwolf direkt nach der Verwandlung.“ Remus murrte: „Toll... soll ich mich jetzt vor den Schülern zum Troll machen?“ Harry trat neben ihn und zog die Robe aus, die er vor ein paar Minuten erst von Kingsley erhalten hatte und reichte sie Remus. „Nimm das solang, Moony. Ich gehe als Greif ins Schloss.“ Der Werwolf grinste schief: „Danke, Kleiner.“ Er zog die Robe an, dann verwandelte sich Harry und zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Schloss. Harrys Blick ging sehnsüchtig zur Großen Halle, seit dem Willkommensfest hatte er nichts mehr gegessen. Kingsley legte ihm die Hand auf den Kopf und murmelte: „Ich kann mir denken, dass du Hunger hast, Harry. Doch du solltest dich dennoch erst anziehen.“ Der Greif sah den Auroren frustriert an, lief aber weiter. Die beiden Zauberer sahen sich seufzend an und Remus murmelte: „Ich kann seine Frustration verstehen. Erst erzählen wir ihm, er müsste mehr essen... jetzt will er und darf nicht.“ „Remus, ich sage ja nicht, dass er nicht darf. Aber soll er weiterhin als Greif oder gar nackt rumlaufen? Ich denke, er hat genug Peinlichkeit erlebt gestern. Das reicht für ein ganzes Leben, denke ich.“ „Du hast ja Recht, Kings.“ Schließlich erreichten die drei den Gryffindorturm und Harry stürmte die Treppe hinauf. Remus folgte ihm so schnell er konnte und murmelte: „Erbe des Greifen.“ Kaum war die Tür hinter den beiden ins Schloss gefallen, verwandelte sich der Junge zurück und öffnete seinen Koffer. Er nahm sich einige Kleidungsstücke und ging zum Bad. Remus sah ihm kopfschüttelnd nach, ehe er sich anzog. Doch als Harry auch nach 15 Minuten noch nicht zurück war, folgte er dem Jungen besorgt. „HARRY! Was ist los, Welpe?“ fragte er erschrocken, als er Harry auf dem Boden sitzen sah. Der Junge hielt sich den Kopf und keuchte: „Kopfschmerzen.“ Remus kniete neben dem Jungen und fragte: „Wann hast du das letzte mal getrunken, Harry?“ „Keine Ahnung. Beim Fest?“ Kingsley hatte den Schlafsaal inzwischen ebenfalls erreicht und kniete neben Remus: „Was ist los?“ Der Werwolf antwortete: „Er hat beim Willkommensfest das letzte mal etwas getrunken.“ Kingsley seufzte, dann rief er nach einer Elfe. „Tinky, bringe uns bitte einige Flaschen Wasser.“ Die Elfe nickte: „Sofort, Professor Shacklebolt.“ Die Elfe verschwand mit einem Plopp, kehrte aber kurz darauf mit mehreren Flaschen Wasser und 3 Gläsern zurück. „Danke, Tinky, das war alles.“ Kingsley öffnete eine der Flaschen und füllte ein Glas, welches er anschließend an Harrys Lippen hielt. „Trink, Harry. Dann verschwinden auch die Kopfschmerzen.“ Der Junge gehorchte stöhnend. Kingsley murmelte: „Wir müssen unbedingt darauf achten, dass er genug trinkt, Remus. Er ist es immer noch nicht gewöhnt, dass er einfach sagen muss, wenn er etwas braucht.“ Remus seufzte: „Es wundert mich allerdings auch nicht, nachdem, was er durchgemacht hat. Du hast Recht, es ist an uns, ihm zu helfen.“ Einige Minuten und fast eine ganz Flasche Wasser später halfen die beiden Erwachsenen dem Schüler auf die Beine und Kingsley zauberte ihm die Kleidung an. Harry schwankte etwas und nuschelte: „Hunger. Wenn ich nicht gleich etwas esse, fall ich um.“ Remus murmelte: „Das lass mal lieber, Kleiner, ich habe dir schon mal gesagt, dass es sich für einen Lord nicht geziemt, auf dem Boden ein Nickerchen zu machen.“ Kingsley legte ihm den Arm um die Schultern und lächelte: „Dann komm, Harry. Es ist ohnehin Zeit, in die Große Halle zu gehen.“ Zu dritt machten sie sich auf den Weg und erreichten einige Zeit später ihr Ziel. Harry setzte sich zwischen die Weasley-Zwillinge und Ron und nahm sich etwas zu essen, ohne seine Freunde auch nur zu begrüßen. Kingsley flüsterte ihnen kurz zu: „Lasst ihn. Er ist kurz vorm Kollaps, weil er seit dem Willkommensfest nichts mehr gegessen hat. Tut ihr mir den Gefallen und achtet darauf, dass er regelmäßiger isst und vorallem ausreichend trinkt?“ Die Rotschöpfe nickten: „Natürlich, Professor Shacklebolt.“ Der Schwarzhaarige bemerkte die amüsierten Blicke nicht, die seine Mitschüler ihm zuwarfen und sah erst auf, als er einigermaßen satt war. Verwirrt fragte er: „Was?“ „Du frisst wie ein Greif, Harry!“ Harry starrte Ron an, dann konterte er trocken: „Dass aus gerechnet du das sagst, Ron. Das denke ich schon, seit ich dich das erste Mal beim Essen gesehen habe.“ Die Zwillinge brachen in lautes Lachen aus. Ron wurde rot, was sich fürchterlich mit seiner Haarfarbe biss, während die Zwillinge vor Lachen fast von der Bank fielen. Harry nahm sich ein Stück giftgrüne Torte und verspeiste auch diese, während Ron ihn nur kopfschüttelnd ansah. Kingsley beobachtete den jungen Gryffindor und lächelte. So gefiel ihm der Knabe schon besser. Nachdem die letzten Reste des Essens verschwunden waren, erhob sich Professor McGonagall und wartete darauf, dass die Schüler ihr ihre Aufmerksamkeit schenkten. Dann rief sie: „Liebe Schüler, ich möchte euch nur darauf hinweisen, dass die Auswahlspiele für die Quidditch-Hausmannschaften am kommenden Freitag nach dem Mittagessen stattfinden. Danke, das war es auch schon.“ Die Schüler jubelten kurz, dann trennten sie sich und begaben sich zu ihren Häusern. Unterwegs musterte Harry seinen Werwolf-Freund besorgt und fragte vorsichtig: „Hast du Schmerzen, Remus? Du siehst blass aus.“ Der Mann antwortete: „Ich bin okay, Kleiner. Nichts, was nicht normal wäre. Ich werde nur nicht jünger, der Mond wird noch mal mein Untergang sein, fürchte ich.“ Harry legte den Arm um Remus und flüsterte: „Wir sind gleich im Turm, dann kannst du dich hinlegen.“ Der Junge stützte seinen älteren Freund den Rest des Weges und half ihm schließlich aus den Klamotten und ins Bett. „Schlaf, Wölfchen. Du brauchst es.“ flüsterte der Junge, ehe er selbst ebenfalls ins Bett ging. Am nächsten Morgen fühlten sich beide wesentlich besser und nach einer ausgiebigen Dusche machten sie sich auf den Weg zur Großen Halle um zu frühstücken. Während Harry sich eine zweite Tasse Tee einschenkte, wanderte sein Blick zum Lehrertisch hinauf. Ihn beschlich ein ungutes Gefühl, als er feststellte, dass Tonks fehlte. Er nahm seine Teetasse, stand auf und ging zum Lehrertisch hinauf. Ihm war sehr wohl bewusst, dass sämtliche Blicke ihm folgten, doch es war ihm egal. Er trat zu Kingsley und fragte: „Kingsley, wo ist Tonks?“ Der Auror sah sich um, seine Augen weiteten sich erschrocken, als er antwortete: „Ich sah sie vorgestern Abend das letzte mal, nachdem ihr den Trank genommen hattet.“ „Was?“ Bevor der Auror allerdings zu einer Erklärung ansetzen konnte, kam eine Eule zum Lehrertisch geflogen und ließ einen roten Briefumschlag fallen. Kingsley und die anderen Lehrer erstarrten. Auch die Schüler verfielen in Schweigen, es kam nicht jeden Tag vor, dass jemand einen Heuler erhielt, ganz zu Schweigen davon, dass diese Art Post am Lehrertisch abgegeben wurde. Remus murmelte: „Ich hab da ein ganz mieses Gefühl.“ Kingsley nickte leicht. Er streckte die Hand nach dem Heuler aus, der sich jedoch gleich darauf verselbstständigte und anfing, mit Dumbledores Stimme zu schreien: „WENN IHR EUREN KLEINEN METAMORPH LEBEND WIEDER SEHEN WOLLT, WERDET IHR MIR SOFORT DIE VORMUNDSCHAFT FÜR HARRY JAMES POTTER ÜBERTRAGEN! IHR HABT EINE WOCHE ZEIT, SOLLTET IHR EUCH WEIGERN, SEHT IHR DAS MÄDCHEN NIE WIEDER! BIS DAHIN WERDE ICH SICHER SEHR VIEL SPASS MIT IHR HABEN!“ Severus sprang auf, als sein Blick auf Harry fiel, doch er sollte den Jungen nicht erreichen, denn im selben Moment verwandelte er sich und ließ ein zorniges Brüllen hören. Die Magie pulsierte um ihn und die alten Mauern ächzten. Severus wurde zurückgeschleudert und landete unsanft auf dem Lehrertisch. Der Greif schlug gereizt mit dem Schwanz und brüllte erneut. Professor McGonagall fand als erste die Fassung wieder und rief: „Vertrauensschüler! Bringt die Schüler sofort in die Gemeinschaftsräume! Niemand verlässt seinen Gemeinschaftsraum und ich meine wirklich niemand. Verstöße werden mit 500 Punkten Abzug bestraft und Strafarbeit bis zum Schuljahresende. Los jetzt, bevor Lord Gryffindor endgültig die Beherrschung verliert. RAUS!“ Die Schüler beeilten sich, zu gehorchen. Die Lehrer wichen vorsichtig vor dem wütenden Greifen zurück. Remus und Kingsley griffen geistesgegenwärtig nach Severus und zogen ihn mit. Kingsley flüsterte: „Behaltet Harry im Auge, ich muss Severus zusammenflicken.“ „Tu was du kannst Kings.“ Während der Auror einige Heilzauber sprach und Severus schließlich auf die Füße half, ließen die anderen Lehrer den Greifen nicht aus den Augen. Professor Sprout fragte leise: „eine Idee irgendjemand? Wie beruhigt man einen zornigen Greifen?“ Sie erntete lediglich ein Schweigen ihrer Kollegen, während Harry erneut brüllte. Remus schob sich zwischen seinen Kollegen durch, doch Kingsley hielt ihn zurück: „Nicht Remus. Du bist zu geschwächt. In deinem Zustand hast du keine Chance gegen den Jungen.“ Der Werwolf schüttelte die Hand seines Freundes ab und ging langsam auf den Greifen zu. Dieser starrte ihn fauchend aus grünen Augen an, die unheilvoll leuchteten. Remus ging in die Hocke und wartete geduldig. Der Greif setzte sich, schlug aber immer noch mit dem Schwanz. Remus flüsterte: „Kleiner, es wird alles gut, das verspreche ich dir. Aber du musst dich beruhigen, damit wir sie suchen können. Wir können dich nicht aus den Augen lassen, wenn du so zornig bist. Hör doch nur, selbst die alten Mauern ächzen unter der Belastung deiner Magie.“ Der Greif schloss kurz die Augen, dann überwandt er die letzten Meter und stieß Remus die Nase an die Brust. Der Werwolf kippte hintenüber, grub jedoch die Hände in die Mähne des Gryffindor-Wappentieres. „So ist es gut, Kleiner. Ich verstehe deinen Zorn, glaub mir, aber er hilft uns nicht bei der Suche, verstehst du?“ Der Greif legte seine Nase an die Wange seines Freundes und schnurrte leise. Dann schleckte er dem Werwolf quer durchs Gesicht. Dieser rief lachend: „Wäh, Harry. Das ist eklig!“ Der Greif hob den Kopf und sah zu Professor Snape. Langsam ging er zu dem Tränkemeister und sah ihn an. Severus ging in die Hocke und strich dem Tier durch die Mähne: „Keine Sorge, Harry, mir nichts ernsthaftes passiert. Nichts, was man nicht reparieren könnte, mach dir keine Gedanken.“ Harry stupste den sonst so finsteren Professor entschuldigend an, ehe er sich auf seinen Po setzte. Remus rappelte sich auf und versuchte immer noch sein Gesicht von der Katzenspucke zu befreien. Severus grinste ihn spöttisch an, verkniff sich aber einen entsprechenden Kommentar, er legte wenig Wert auf eine weitere Flugeinlage. Remus wandte sich an den Greifen: „Kannst du dich zurückverwandeln? Wir brauchen die Karte, Harry. Und außer dir kommt niemand an deinen Koffer, ohne davongeschleudert zu werden.“ Harry gehorchte und nahm seine normale Gestalt an. Mit gesenktem Kopf stand er vor den Lehrern und murmelte: „Tut mir leid, dass ich die Beherrschung verloren habe. Ich wollte niemanden gefährden.“ Minerva umarmte den Jungen und murmelte: „Schon gut, es ist ja nichts passiert. So etwas kommt in den besten Familien vor. Harry, du bist 16, du lernst gerade erst zu lieben und jetzt wird die Existenz der Person, die du liebst, bedroht. Glaub mir, es haben schon erfahrenere Hexen und Zauberer wegen weniger schreckliches getan. Es ist okay. Aber Remus hat Recht, wir sollten uns auf die Suche nach Tonks machen. Meinst du, ich kann dich wieder auf die Schüler los lassen?“ Harry nickte beschämt: „Ich denke schon, Professor. Danke...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)