Ohne dich (geh ich nicht weiter) von JemoKohiri (- „Liebe ist alles“ at second –) ================================================================================ Kapitel 1: Ohne dich (geh ich nicht weiter) ------------------------------------------- Ohne dich (geh ich nicht weiter) - „Liebe ist alles“ at second – Arbeitstitel:Ohne dich (geh ich nicht weiter), „Liebe ist alles“ at second Autorin:Jemo Kohiri Bemerkung:Ausarbeitung einer in der Unterstory angedeuteten Sequenz, die auf Naruto bezogen rein fiktiv ausgearbeitet wird und dennoch hoffentlich logisch erscheint, da mir die Gedanken sehr am Herzen liegen. (Nicht wundern, eigene Gefühle/Interpretationen mischen sich mit Dingen, die Haku in seiner Kindheit bzw. im Laufe der Serie erlebt hat. Außerdem verändert sich sein Wesen im Laufe der Story, sprich er wird etwas anders aussehen!) Unterstory:It should so be, “Liebe ist alles” at first Link:http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/54943/142645/ Autorin:Jemo Kohiri Bemerkung:Legt den Grund für die Verwendung des unten aufgelisteten Songs und Bildes dar. Naruto und Haku gehören leider nicht mir, Elbenhaku jedoch schon! Serie:Naruto Paaring:Naruto/Haku und Naruto/Elbenhaku Inspirationssong:Liebe ist alles, Rosenstolz Inspirationsbild: http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=292835&sort=zeichner Zeichnerin:http://animexx.onlinewelten.com/mitglieder/steckbrief.php?id=88257 Pitel:1/1 (Es wird definitiv keine Fortsetzung geben!) ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Ninju, der Weg eines jeden Ninjas ist vom Schicksal bzw. der jeweiligen Familie vorbestimmt, einem jedem sein Platz innerhalb der Hierarchie zugeteilt. Doch was geschieht, wenn ein Ninja von genau jenem Ninju abweicht, sich für seinen eigenen Lebensweg entscheidet und damit ein neues Zeitalter einläutet? Was geschieht, wenn ihn unerwartete Umstände dazu veranlassen, seine bis dato festgefahrenen Ansichten über den Haufen zu werfen und sich Dingen zu zuwenden, denen er bisher nicht einmal ansatzweise Aufmerksamkeit schenkte? Ist ein Ninja gezwungen vererbten Eigenschaften zu folgen, die ihm durch alt ehrwürdige Traditionen auferlegt werden? Oder erlaubt die feine Gesellschaft ihm die Entdeckung neuartiger Eigenschaften, die seine Kräfte verstärken, unter Umständen sogar um ein vielfaches verbessern und ihn zu etwas Besonderen werden lassen? Solche und ähnlich lautende Fragen hast du dir immer wieder gestellt, dich gefragt wie sehr die Gesellschaft eine einzelne Person in die Knie zwingt und wie empfindlich selbst der größte Jonin jener menschlichen Schwäche, die wir als Loyalität kennen, gegenüber steht. Stets strebtest du nach absoluter Perfektion, wolltest verstehen wieso du dein Kekkegenkai, bekannt als Hyoton, nicht ausüben durftest und wieso sich dein Herz nach einem Mann sehnte, der deinen stillen Wunsch ausnutzte, um seine eigenen Ziele umzusetzen. Du versuchtest zu ergründen warum dein Leben so verlief wie es verlief. Sag, würdest du, wenn es dein Ninju erlauben würde, die Zeit zurück drehen, die Dinge ändern und am Ende zu einem gänzlich anderen Menschen werden? Hast du jetzt die Antworten gefunden, die dir im Leben verwährt blieben? Sag, weißt du jetzt endlich, was du schon immer wissen wolltest oder quälen dich neue Fragen? Verstehst du etwa unter Umständen jetzt noch weniger als vorher? Ach, könnte ich dich das doch nur fragen, wie so vieles anderes. Könnte ich dich doch nur einmal noch in meinen Armen über die Steine dieser ungerechten Welt tragen, ein einziges mal noch deine samtenen Lippen liebkosen, ein einziges mal noch den Stoff deines seidenen Kimonos zwischen meinen Fingern spüren und dabei mit dir in die Unendlichkeit der Träume versinken. Jene Unendlichkeit, besser bekannt als Traumwelt, in der unsere Geister frei durch die Phsäre schwebten, sich in all ihrer Pracht vereinten, jegliches Gesetz außer acht ließen und alles ignorierten, dass ihr Glück auch nur in irgendeiner Weise hätte stören können. Jene Unendlichkeit in der selbst der größte Fiesling zur kleinen Maus wurde, sich in sein Loch verkroch und du deine atemberaubenden Flügel ausstrecktest, um den Himmel der Freiheit zu erkunden und nicht immer den braven Shinobi zu mimen, der dein Wesen bereits in frühester Kindheit viel zu sehr prägte. Doch diese Unendlichkeit ist für uns beide unwiederbringlich verloren, verbrannt wie ein trockener Ast innerhalb eines Flammeninfernos, dass mein Herz einschließt und jegliche Schneisen der Realität in einen Alptraum aus staubigen Erinnerungen verwandelt. Jener Staub fließt als unentdecktes Gift durch meine Adern, dringt mit jeder Sekunde tiefer in mein Herz ein und verwandelt mich nach und nach in einen verlorenen Ninja, dem es nicht länger gegeben ist sich auf das Leben zu konzentrieren. Wozu auch? Schließlich habe ich mit dir jenen Part verloren für den es sich lohnt zu leben. Mit deinem Tod ist etwas gegangen, dass wir heute viel zu sehr vernachlässigen, hinten anstellen und oft genug nicht erkennen, da wir meinen es sei eh nicht für uns bestimmt. Und dieses etwas ist die Liebe. Ja, mein Freund, mit dir ist die Liebe entschwunden. Sicher, du bedeutest mir immer noch sehr viel, wirst es selbst in 100 Jahren noch, aber selbst wenn ich mir das eingestehe, so ändert das nichts an der Tatsache, dass zukünftige Wörter dieser Richtung ungehört bleiben. Es ist egal wie viele Wörter mein Herz berühren, wie sehr mich die Liebe versucht in ihre Arme zu ziehen, du wirst doch nie wieder daran teilhaben. Du wirst nie wieder meinen Worten lauschen, du wirst nie wieder meine Liebe schmecken, du wirst nie wieder meine Liebe fühlen, du wirst… So vieles ist mit dir gegangen, zuviel für meinen Geschmack, aber wem sage ich das? Im Grunde genommen ist doch eh alles zwecklos, zumal niemand von unserer Verbindung wusste und selbst wenn, mich die Leute aus Konoha nur noch mehr gemieden hätten. Mich mochte ja eh schon keiner… Doch du hattest leider Gottes dasselbe Problem. Auch dich akzeptierte man als Kind nicht, versteckte einen Teil deiner Persönlichkeit und verstieß dich, als sie doch zum Vorschein kam und du damit selbst deinen Untergang einläutetest. Bis zu deinem Tod hast du das Bild nicht vergessen, jenen riesigen Eisberg aus vergangen Tagen, der alles aufspießte was sich innerhalb des Hauses befand und die sich darin befindenden Personen zu lebenslangen Eisstielen werden ließ, welche selbst im Falle einer Schmelzung nie wieder die Augen öffnen würden. Was hast du wohl in diesem Moment gefühlt? Erst heute bin ich in der Lage zu verstehen wieso dein Herz vor Freude überquoll, wenn ich ein fröhliches Bild in deine Seele brannte, darauf bedacht jeden Pinselstrich mit Liebe zu setzen und dir so mein Wesen auf ewig Untertan werden ließ bzw. die grausamen Bilder von damals wenigstens zeitweise vertrieb. Erst heute begreife ich wie negativ Bilder für dich bis dato behaftet waren. Jene negativen Flecke, die in ihrer Form die Angst vor den Menschen und ihren Ansichten verdeutlichten, in ihrer Intensität die Wut vor der Ignoranz offenbarten, in ihrer Häufigkeit Trauer angesichts des Todes zeigten und in ihrer Vergänglichkeit Verzweiflung angesichts des Hasses, der nun folgte nicht verschwiegen. Ich habe zwar keine Ahnung, ob du das in diesem Ausmaß ebenfalls so sahst, aber wie sollte ich mir sonst deine Ablehnung gegenüber schönen Dingen erklären, die allerdings recht bald meiner blühenden Fantasie erlag? Jetzt, in diesen zermürbenden Stunden seit dein Körper seine irdische Existenz beendete, erinnere ich mich umso mehr, an unser erstes Treffen. Jener einmalige Moment im Wald, als deine Gestalt von einem Kimono bedeckt wurde und dir dein schwarzes Haar gleich einem Fluss über den Rücken floss. Selbst versunken flücktest du Blumen, hattest sogar einen kleinen geflochtenen Korb neben dir und freutest dich verhalten über den Gesang der Vögel, die deinen Kopf sanft umschwirrten. Sie sangen dir ein stilles Lied und begleiteten selbst meine Sinne, weckten mich schlussendlich auf und ließen mich in deinen Augen versinken. Ja, in deinen Augen versinken, denn ich hätte nicht mal annährend erwartet nach dem anstrengenden Training ein dermaßen holdes Wesen zu sehen. Weißlich blasse Haut, geschmückt mit schmalen Lippen im Angesicht riesengroßer dunkler Augen, versteckte grazile Hände, die obgleich ihrer Zartheit etliche Feinde zur Strecke brachten. Viel zu schnell verschwandest du damals von der Bildfläche, verließt die helle Lichtung, um wenig später gegen mich und Sasuke anzutreten, dein eigenes Leben scheinbar zu beenden. Als wäre es erst gestern gewesen, sehe ich dich vor mir stehen, dein Blick stumm und die Stimme tonlos. „Bitte bringt mich um, ohne ihn ist mein Leben nicht länger lebenswert!“ Wie sehr habe ich dich damals für diese Worte gehasst, ja fast sogar verflucht, was verlangtest du auch von mir? Ich kann doch nicht einfach so einen Menschen töten! Jede Existenz, egal wie gering sie auch erscheinen mag, hat ihren Sinn. Ein jeder erfüllt einen Zweck, nur gilt es diesen zu suchen! So etwas fällt niemanden in den Schoß, noch nicht mal einem Shinobi wie dir! Nur weil dein Leben bis dato von Einsamkeit bestimmt war, Zabuza keinen Zweifel daran ließ, dass er dich nur ausnutzte, bedeutete das nicht, dass du deswegen kein Recht auf das Leben hastest. Ein zu Hause gab es auch für dich! Heute bereue ich es zutiefst, dass ich dir diese Gedanken bzw. meine darin enthaltene Wut im Augenblick des Schocks nicht einfach entgegen schleuderte. Sag, was für ein Leben würdest du unter diesen Umständen heute führen? Wärst du der Welt in deiner damaligen Gestalt erhalten geblieben? Wärst du so mir erhalten geblieben? Wer weiß, vielleicht reichte jene unbewusste Auflehnung in meinen Augen, um dich wach zu rütteln, dein Verstand zu läutern und dein Leben in erfreuliche Bahnen zu lenken. Nach jenem schicksalhaften Kampf verschwandest du für unerträglich lange Zeit aus meinem Blickfeld, schließlich starb dein bisheriger Meister und du hattest sicher genug mit deinen eigenen Verletzungen bzw. der Trauer um ihn zu tun. Hattest du doch oder? Ich glaubte das zumindest oder wolltest du mich nur in Sicherheit wiegen? Jedenfalls standest du eines Tages vor mir, erneut in jenem bedeutsamen Kimono von damals. Die selben großen Augen suchten die meinen, während die selben zarten Lippen meinen Namen riefen, unterstützt durch die immer noch blasse Haut, gereift durch das Leid der vergangenen Zeit. Ja, für mich warst du immer noch jenes engelsgleiche Waldwesen aus früheren Zeiten. Eines hatte sich allerdings doch verändert und das waren deine Ohren, die nun spitz in die Welt ragten und deiner gesamten Erscheinung etwas Elfenhaftes verliehen. Damals, als du unvermittelt vor mir standest, erkannte ich auch jene menschliche Gefühlsregung, die ich mir bereits nach unserem morgendlichen Abschiedstreffen wünschte, jedoch damals mir selbst nicht einmal ansatzweise eingestehen wollte. Ja, du hörst richtig, dein Chakra entsendete Wellen der Liebe, umspielte damit sanft meinen vom Training geschwächten Körper, sodass schlussendlich die Zeit stehen blieb und mich deine Macht ein weiteres mal in die Knie gen Boden beförderte. Verrückt, man sollte meinen mein Bewusstsein würde mir einen Streich spielen, aber es war alles echt. Du warst wirklich da, wenn auch an vereinzelten Körperpartien mit Verbänden bzw. Schrammen versehen, noch zarter wie früher und zugleich verletzlicher. Wie bereits damals knietest du dich neben mich, ließt deine zierliche Hand über mein unschuldiges Gesicht wandern und flüstertest in mein Ohr, dass es gefährlich sei hier so faul rum zuliegen, angesichts ungewisser Anwesenheit von Feinden. Ich belächelte dies lediglich und schlang meine Arme um dich, zog dich somit neben mich und dein überraschtes Gesicht näher zu meinem eigenen. Rasch fixierte ich deine tiefen Opale, suchte in ihnen nach der Quelle des Lebens und fand eine, die in ihrer Schönheit und Anmut nicht hätte ausgeprägter sein können. Ich wusste nicht inwiefern du dich innerlich verändert hattest, aber ich spürte, dass du den Tod Zabuzas verarbeitet hattest, ihn zumindest nun mehr als vergangenen Part deines Lebens ansahst und begannst deine Vergangenheit bzw. deine Existenz nicht länger als Fluch anzusehen. Ja, du hattest ohne mich begriffen was ich damals nicht aussprechen konnte. Du hast dich aus eigener Kraft aus der Isolation befreit, hast von allein einen für dich akzeptablen Weg gefunden und ihn beschritten. Ja, jener Tag läutete damals einen gänzlich neunen Lebensabschnitt ein, glaubte ich zumindest in meiner Einfältigkeit. Im Grunde genommen stimmte es ja auch, die Zeiten änderten sich wirklich, aber nur, um ein weiteres Mal auf grausame Art und Weise unterbrochen zu werden und diesmal wirklich auf ewig im Strudel der Zeit zu verschwinden. Doch für mich zählte das in diesem Moment nicht, wieso sollte mich die Zeit interessieren, wenn so etwas Entzückendes wie du neben mir lag? Schließlich ist nichts so wichtig wie die Liebe, selbst wenn sie das gleiche Geschlecht betrifft, für andere nicht zu existieren hat und doch in deinem Leben mehr als alles andere zählt. Gleichgeschichtliche Liebe bzw. die Liebe an sich, beides für mich anfangs mehr als uninteressant, wenn nicht gar unnötig. Ein einziger Augenblick aber ermöglichte mir eine Wandlung, die an Komplexität durch keine Kampftechnik übertroffen werden kann. Es stimmt wirklich, ein Ninja kämpft, um die Menschen zu beschützen die er liebt, besonders die, die ihm so sehr am Herzen liegen, dass selbst Freundschaft unwichtig werden könnte. Gewiss, ich habe Sasuke und Sakura nie vergessen, aber sie gerieten doch ein wenig ins Hintertreffen. Ob es mir Leid tun sollte? Ich weiß nicht, ich weiß nur, dass mir mein Herz riet soviel Zeit wie möglich mit dir zu verbringen, zumal ich bis heute nicht weiß was deine neuerliche Änderung zu bedeuten hatte. Anfangs bildete ich mir noch ein, dass sich unsere Ninjus fortan vermischen würden, wir gemeinsam einen neuen begingen und uns nichts mehr trennen könne. Woher sollte ich damals auch wissen, dass du als Elbenhaku nur auf diese Welt zurückgekehrt warst, um ein letztes Mal die Liebe vor mein erloschenes Auge zu führen? Woher sollte ich wissen, dass du sobald ich das erkennen würde, wieder zurück musstest? Allerdings, warum füllte sich dann alles so echt? Deine filigranen Finger auf meiner zerschrammten Brust, strichen so oft über verletzte Haut und glichen für mich ein Feder, die mich gerade so streifte. Deine entrückten Augen brannten tief in meiner Seele, glätteten so oft selbst kleinste Wunden und glichen für mich einem Sonnenstrahl, den ich nicht halten konnte. All diese Dinge, sie… Wollte mich der Himmel damit etwas erneut bestrafen? War ich denn nicht bereits gestraft genug? Sag mir, womit habe ich das verdient? Konnte der Himmel nicht einen anderen quälen und mich sterben lassen? Oder wollte der Himmel am Ende etwa etwas ganz bestimmtes von mir? Hm, heute weiß ich, dass ich mich damals nicht anders verhielt wie ein eingeschnapptes Kind, dass nicht bekam was es wollte, bockte und nicht im Mindesten daran dachte nachzugeben bzw. selbst etwas dafür zu tun. Sicher, ich konnte schwerlich zum Himmel aufsteigen, dich von dort entführen und dir auf Erde ein Heim bereiten, aber… ich hätte zumindest auch einmal an dich denken können. Ich weiß nicht, ob Elfen fühlen können und wenn ja, wie sehr, aber du hast dich doch sicher auch gequält oder? Für dich war es sicher auch nicht einfach oder? Je länger ich darüber nachdenke, um so dummer komme ich mir vor. Versteh mich nicht falsch, als Shinobi dürfen wir keine Gefühle zeigen, aber sind Gesetze nicht da um gebrochen zu werden? Meiner Meinung nach ja, denn, wenn Shinobis wirklich niemals ihr Innerstes offenbaren dürfen, wieso haben sie dann eine Familie? Eine Familie ist doch irgendwo auch nichts anderes wie eine liebevolle Verbindung, die es gilt zu wahren, denn eine Familie gehört mit zu den heiligsten Dingen, die auf dieser Erde existieren. Ich erinnere mich noch gut an die Stunden, in denen du mir von deinen Eltern erzählt hast, besonders nach deiner Rückkehr. Zugegeben, du hattest ein anderes Verhältnis zu ihnen wie ein normal aufgewachsenes Kind, aber es waren deine Eltern. Und allein dieser Fakt zählte für dich. Sie zeigten dir ihre Liebe vielleicht nicht immer so, wie es Eltern sollten, aber fest steht, dass sie dich liebten und es bestimmt auch noch heute tun. Ich selbst habe meine Mutter und meinen Vater nie kennen gelernt, aber durch deine Erzählungen, kam es mir so vor, als würden sie zu meinen Eltern werden und ich hätte endlich eine Person zu der ich aufsehen könnte. Sag, wusstest du das eigentlich? Ich weiß, dass meine eigene Familie damals beim Kampf gegen den neunschwänzigen Fuchsdämon umgekommen ist und nur ich übrig blieb, aber hätte man nicht auch das anders regeln können? Manchmal wünsche es mir sogar sehr, dann aber sage ich mir wiederum, dass es schon seinen Sinn hat und so beabsichtigt war. Ehrlich, vielleicht sollte ich es ja wirklich so sein. Bis heute bin ich mir darüber nicht einig, aber bei jedem Gespräch mit dir, fand ich wieder etwas mehr zu mir und somit auch zu meinen Eltern. Ob sie unsere Bindung wohl gut geheißen hätten? Ich glaube schon, vor allem da wir uns gegenseitig halfen und Dinge aufarbeiteten, die ich, wenn du nicht noch mal erschienen wärst, vielleicht nie verstanden hätte. Oder wie siehst du die Sache so? Ich für meinen Teil glaube inzwischen fest daran und akzeptiere keinen anderen Gedanken. Sicher, es ist ignorant, aber sucht sich nicht jeder Mensch seine persönliche Schutzmauer? Und meine warst nun mal du… bist du noch immer Allerdings würde ich mich schon interessieren, wie du existieren konntest. Ich habe dich nie etwas essen gesehen, geschweige denn trinken oder aber registriert wie du eine der sonst für lebendige Menschen üblichen Tätigkeiten ausübest. Warst du vielleicht doch ein Geist? Aber nein, ich konnte dich anfassen, alles an dir berühren und sogar mit dir verschmelzen… so was kann ich mir unmöglich eingebildet haben, oder etwa doch? Mitunter neige ich dazu das zu glauben, denn egal wohin ich mich begab, was ich tat oder aber was ich eben nicht tat, stets spürte ich deine Gegenwart, fast wie einen lauen Abendwind, der durch die Lüfte der Gezeiten schwebt, sich im Geäst der Träume verfängt und dort auf eine neue Brise der Sehnsucht wartet. Hast du mich überhaupt eine Sekunde lang aus den Augen gelassen? Ich bezweifle es fast, aber in diesem Falle konnte mir der Himmel kein größeres Geschenk machen. Wirklich, deine Augen, sie waren der Grund, warum wenige Sekunden ausreichten, um ein Herz ins Wanken zu bringen und ihm seine Sicherheit zu rauben. Selbst heute bin ich nicht zu 100% in der Lage all ihre Facetten aufzuzählen. Es ist nicht so, dass ich das nicht möchte, aber du besitzt so viele, dass es auf dieser Welt nicht genug Wörter gibt, um all meine Empfindungen in entsprechende Worte zu kleiden, ihnen ihr gebührendes königliches Gewand zu verleihen und damit vor den Thron deines Herzens zu treten. Es gab einfach nichts was dem gerecht wurde, wird es auch nie geben. Es klingt vielleicht kitschig, aber zumindest bei mir, konntest du mit deinen Augen wesentlich mehr erreichen, als mit irgendwas anderem. Weißt du eigentlich, dass man die Augen auch als Spiegel der Seele bezeichnet? Ich lüge dich nicht an, es ist wirklich so. Ich kann dir zwar nicht sagen, welcher Ninja diesen Spruch einst niederschrieb, aber ich weiß dass er wahr ist, da du es mir bewiesen hast. Durch deine Augen berührten sich mein ungebrochener Lebenswille und deine unruhige Seele, entflammten das jeweilige Gegenstück und brachten es zum Strahlen, durch einen winzigen Wink, den die Allgemeinheit als Augenaufschlag bezeichnet, ich aber gern als Flügel Gottes. Dunkelbraune Opale vermittelten mir so ihr innerstes Wesen, unverfälscht und unverfälschbar, für einen jungen Ninja, der dich liebt, immerfort. Augen sagen nicht selten mehr als Worte, sind um einiges präziser und umfassender und deswegen für mich so wertvoll. Wie siehst du das? Mit nur einem einzigen Blick legtest du mir offenbar, wie es dir ging, was dich bewegte und vor allem was du wolltest. In ebenso kurzer Zeit, lernte ich, perfekt in deinen Augen zu lesen, legte mir quasi ein eigenes Lexikon zu und blätterte zu gern darin, selbst in meinen Träumen konnte ich es nicht lassen. Schon komisch, früher wäre mir so was noch nicht mal ansatzweise in den Sinn gekommen. Aber anscheinend stimmt es wirklich, selbst ein Kindskopf wie ich kann erwachsen werden oder zumindest reifen. Und verantwortlich dafür bist ebenfalls du… überhaupt hast du vieles in mir verändert, manches begreife ich selbst noch nicht. Werde ich es eigentlich jemals verstehen oder bleibt mir dieses Wissen auf ewig verschlossen? Hm, wer weiß… wer weiß was das Schicksal in der Richtung noch für mich vorgesehen hat. Und ehrlich gesagt, ich möchte zu 100% nicht wissen was mir noch bevorsteht! Was würde es mir auch nutzen? Nichts, denn wüsste ich bereits jetzt über die kommenden schönen Erlebnisse bescheid, dann würde ich mich auf diese verlassen, könnte keine Vorfreude mehr spüren und wäre überhaupt insgesamt schwer teilnahmslos. Ich würde nichts mehr dafür tun, um diese Dinge auch wirklich so verlaufen zu lassen wie sie festgelegt sind. Ich mein, es würde doch eh eintreffen, also wieso noch etwas dafür tun? Wesentlich katastrophaler würde sich das allerdings auf mein Training auswirken, denn auch da würde ich nichts mehr tun, mich auf die faule Haut legen und damit einen Teil meiner selbst verleugnen, einen sehr wichtigen noch dazu. Denn, wenn gleich ich anderen gegenüber stets als Kindskopf aufgetreten bin, so bildete das Trainieren der eigenen Fähigkeiten ein großes Element in meinem Leben. Ja, ich liebte es mich auszupowern, neue Dinge zu probieren und damit stets stärker und stärker zu werden. Allzu oft vergaß ich darüber die Tageszeit bzw. meine eigenen Grenzen und brachte mich damit mehr als einmal ins Krankenhaus. Eigentlich änderte sich das erst, als du damals unverhofft wieder auftauchtest. Du lehrtest mich mein Körper mehr zu achten, erstaunlich, wo ich dich doch einmal töten sollte. Jedenfalls bist du dafür verantwortlich, dass sich meine Trainingsmethoden veränderten, alte und neue Werte sich vermischten und unter deinen Händen zu einem sprudelnden Brunnen wurden, der nie versiegen sollte, fortan als Quelle meines Lebens sprudelte und in erfrischenden Mengen durch meine Adern floss. Würde es nicht besser wissen, so sollte man meinen, dass ich dich quasi in mir aufgenommen habe und wir uns auf diese Weise nie wirklich aus den Augen verloren. Glaube mir, du hast mich stets begleitet, egal wo und wie. Sicher, vermutlich behauptet das jedes Liebespaar, aber es war wirklich so bzw. ist es immer noch. Dabei veränderten sich die Möglichkeiten deines Schutzes scheinbar von Stunde zu Stunde. Ich könnte Stunden darüber reden, aber das möchte ich niemanden antun, zumal es ja niemanden etwas angeht. Stattdessen möchte ich mich lieber auf ein besonderes Erlebnis konzentrieren und das ein weiteres Mal vor meinem inneren Auge Revue passieren lassen. Ich weiß nur nicht wirklich wie ich anfangen soll, da es nach wie vor aufs Äußerste mein Herz angreift, wie eine Feuerbrunst durch meinen gesamten Körper jagt und dabei alles mit Wärme ansteckt, was auch nur irgendwie etwas empfinden kann. Jede noch so geringe Faser meines Körpers verfiel deinem Zauber, unterlag seiner Macht und wehrte sich nicht länger gegen das Unausweichliche. Ebenso wenig wie an jenem Tag, als wir gemeinsam den kleinen See, versteckt auf einer bis dato unentdeckten Lichtung, heimsuchten, uns ins kühlende Wasser sinken ließen und die Zeit vergaßen. Träumend lagen wir Arm in Arm im kühlenden Nass, schmusten miteinander und ließen die Umgebung auf uns wirken. Zartes Sonnenlicht flutete durch die kräftigen Baumkronen, streifte unsere erhitzten Körper und zauberte auf sie ein äußerst interessantes Schattenspiel. Unterschiedlichste Figuren krochen über weiße Haut, streckten ihre Fühler nach gut verteilten Muskeln aus, umschmeichelten feinste Härchen und vereinigten sich schlussendlich mit unwahrscheinlichen Fäden aus Lichtreflexen. Seichter Wind fuhr zusätzlich über die Lichtung, durchfuhr zaghaft unser Haar, drehte die eine oder ander Piroutte und verschwand zeitweise, jedoch nur, um mit neuer Intensität zurück zukehren und für den Rest des Tages bei uns zu bleiben. Stunde um Stunde verging an jenem Tag, ohne dass ich auch nur einmal daran dachte, dass selbst scheinbar endlose Stunden irgendwann im Fluss der Zeit versiegen und sich die Dunkelheit der Nacht über sie senkt. Je weiter der Tag voranschritt, umso mehr ließ das Tageslicht nach und wich dem Licht des Mondes, der nun seine hellen Strahlen zur Erde schickte, unsere menschlichen Hüllen damit verwöhnte und zugleich die Glühwürmchen aufweckte. Unscheinbar, winzig und doch auf ihre Art und Weise groß, so umschwirrten sie in unbestimmten Flugbahnen unsere Köpfe bzw. die gesamte Lichtung und präsentierten dich mir in einer gänzlich neuen Form. Ich werde nie dein Gesicht vergessen, diese Zerbrechlichkeit, gepaart mit Verletzbarkeit und einer Prise Elfenklarheit, die niemand sonst auf dieser Welt besitzt. Deine Augen wirkten fast schon übergroß innerhalb der schlanken Gesichtsform und passten doch zu ihr, da dadurch deine Kraft, Leute mit nur einem einzigen Wimpernschlag zu verzaubern, erneut an Stärke gewann und mich lahm stellte. Nervös spieltest du mit deinen offenen Haaren, die sich wie ein beschützender Mantel über deinen Rücken ausgebreitet hatten und ihn bedeckten. Einzelne Strähnen hingen dir sogar ins Gesicht. Gott, wenn du wüsstest wie niedlich du in dem Moment ausgesehen hast. Liebevoll schloss ich dich in meine Arme, überwand zuvor die wenigen Millimeter, die uns noch trennten, kuschelte mich fest an dich und verschmolz mit dir in einem langen Kuss. Beinah übervorsichtig berührte ich dabei deine Lippen, fuhr schüchtern mit meiner Zunge darüber, kostete ihre Süße und verging beinah, als du mir Einlass gewährtest und sich unsere Zungen zu einem unvergesslichen Tanz vereinten, miteinander spielten, als gäbe es kein Morgen. In dieser Nacht verloren wir uns in einem Strudel aus Leidenschaft und Begehren, dessen wahre Stärke nur die Stille erahnen konnte und tief in ihrem Innern verbarg. Bis heute ahnt niemand was in der dieser Nacht geschah und wird es auch nie ahnen, da wir in diesem Moment endgültig eins wurden. Unsere Körper verschmolzen zum ersten Mal miteinander, überschritten die heilige Grenze des bis dahin unbekannten Landes und verweilten dort wo Lust und Begierde sich im liebevollen Spiel vereinen. Ein Land, das in seiner Schönheit über den irdischen Dingen steht, durchwoben von Sagen aus alten Zeiten, bevölkert mit prickelnden Speisen und unzähligen winzigen Wünschen aus tausend unschuldigen Augen. Die körperliche Liebe, von so manchen als schönste Nebensache der Welt bezeichnet, bedeutete für uns unser ganzes Leben, zumindest ein Teil davon. Ich kann dich heute nicht mehr fragen, aber damals antwortest du mir folgendes: „Die Vereinigung ist für mich die Verbindung von Ying und Yang, die Verschmelzung zweier Seelen, die sich gefunden haben und bereit sind alles zu vergessen. Unsere Liebe ist für mich fast so etwas wie der heilige Bund der Ehe, höchstes Gut auf Erden, quasi ein stilles Versprechen, dass ich dir hiermit gebe und stets einhalten werde, egal was mir zustößt. Ich habe dich wirklich sehr, sehr gern und bin mehr als froh, dass wir beide eine zweite Chance bekommen haben. Wirklich, denn das zwischen uns ist ehrliche Liebe ohne diverse Lügen und wird es auch immer sein, egal was geschieht, wie viel Zeit vergeht oder wie sehr uns unser Umwelt ablehnt. Ich weiß, dass du mich nie betrügen wirst und dafür danke ich dir aus vollem Herzen. Ich danke dir dafür, dass du an meiner Seite bist, mich so liebst wie ich bin und alles nur erdenklich mögliche tust, um unser Glück festzuhalten und zu verstärken. Ich weiß nicht wie viel Zeit wir noch haben werden, da ich ja bereits einmal gestorben bin, aber ich für meinen Teil werde diese Zeit nutzen so gut wie es geht. Naruto, du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben, alles was ich habe und mehr Wert wie irgendwas sonst. Deswegen bin ich heute auch sehr froh darüber, dass du damals meinem Wunsch nicht nachgekommen bist und mich nicht umgebracht hast. Ich bin zwar anschließend eh gestorben, aber wäre ich durch deine Hand aus dieser Welt getreten, dann wäre ich endgültig verloren gewesen. Ich bin wirklich mehr als froh, dass du dich geweigert hast! Allerdings, eigentlich hätte ich so was erst gar nicht von dir verlangen dürfen, schließlich habe ich dich damit verletzt. Naruto, ich wollte dich damals nicht verletzen und will es auch heute nicht. Ich möchte dir stattdessen etwas zurückgeben, einmal etwas für dich tun und nicht immer nur von dir nehmen. Du tust soviel für mich und ich, ich so wenig. Es ist erstaunlich mit wie wenigen Mitteln du mich erfreust, mir ein Lächeln aufs Gesicht zauberst und darüber selbst in Ekstase gerätst. Deine Fantasie scheint grenzenlos. Mitunter schäme ich mich direkt, denn alles was ich tu erscheint mir im Gegensatz dazu so unwichtig, auch wenn du mir immer wieder versicherst, dass dem nicht so ist. Du wiederum freust dich über jede Kleinigkeit, die ich dir zukommen lasse und unser Leben bereichert. Mein geliebter Naruto, ich liebe dich und möchte mein Leben mit dir verbringen! Alles was ich will bist du und sonst nichts!“ Noch heute schwirren diese Worte in meinem Kopf herum, kitzeln ab und an meine Gedanken und reizen sie solange bis es nicht mehr geht. Immer wieder denke ich an sie zurück. Jedes Mal weine ich erneut still, rolle mich zusammen und lasse dein dabei vor mir auftauchendes Gesicht meine Seele streifen, die sich daraufhin an ihm labt und die dabei auftretenden Gefühle besser verkraftet. „Ach Naruto, du bist wirklich niedlich, wieso tust du soviel für mich? Ich habe das doch nicht verdient! Ich kann es gar nicht verdient haben! Ich mein, ich habe mein Leben einem Menschen gewidmet, der nur meine Kraft missbrauchte und mich als Mensch nicht weiter achtete. Dich aber interessierte das nicht, im Gegenteil, du verstehst es sogar irgendwie. Jedes Mal, wenn du mir das versichert, möchte ich am liebsten in Tränen ausbrechen, da es mir ständig verdeutlicht wie wichtig ich dir bin. Du zeigst mir damit jedes Mal, dass für dich der Charakter entscheidend ist und nicht die Vergangenheit. Du meinst, dass es wichtiger ist, wenn das Wesen stimmt und auch dessen Herz. Ich selbst habe das lange zeit nicht verstanden, vielleicht weil ich es auch nicht wollte, aber irgendwann dann doch. Naruto, ich bin dir unendlich dankbar dafür, dass du mir diese Erkenntnis vermittelt hast, denn sie erleichtert vieles. Zumal ich von alleine nicht darauf gekommen wäre. Überhaupt hast du mir sehr vieles beigebracht, teilweise unter Umständen Kleinigkeiten, aber für mich umso wichtiger, da sie mich wachsen lassen und uns näher zusammen schweißen. Jede noch so kleine Sache bindet mich fest an dich, bringt dein Chakra meinen näher und lässt es zu einer alles erleuchtenden Flamme werden, die sicher selbst der größten Schwierigkeit gegenüber standhaft bleibt. Mein geliebter kleiner Ninja, du bist in vielen Dingen immer noch ein Kind, aber nichts desto trotz zeigst in meinen Augen bereits jetzt große Reife, nur erkennt das nicht jeder. Deine Reife ist nicht offensichtlich und wird erst nach einiger Zeit deutlich. Glaube mir, du bist erwachsener wie manch ander! Vergiss das bitte nie!“ Auch diese Worte von dir, die du mir sagtest, als unsere erste gemeinsame Nacht bereits ein paar Tage zurück lag, werde ich nie vergessen. Ich werde sie nie vergessen, da sie mich schwer beeindruckten und es noch heute tun. Weißt du eigentlich wie viel Selbstwertgefühl du mir damit vermittelt hast? Glaube mir, meine innere Achtung vor mir selbst ist in diesem Moment um etliches gewachsen, so stark wie noch nie in meinem bisherigen Leben. Sicher, Iruka, Kakashi, Sakura und Sasuke sowie ein paar andere Menschen, die ich nebenbei bemerkt sehr gern habe, versuchten mir zu helfen, schafften es auch, aber ihre Hilft ließ sich nicht mit dem vergleichen was du mir gegeben hast. Nein, ihre Zuneigung, ich darf das sicher so nennen, bzw. ihre Sicherheit ist eine gänzlich andere wie von dir. Ok, streng genommen kann man das nicht miteinander vergleichen, sollte man nicht miteinander vergleichen, da es zwei unterschiedliche Welten sind und die sollte man in diesem Fall noch nicht mal ansatzweise mischen bzw. überhaupt daran denken. Oder wie meinst du einmal zu mir: „Weißt du Naruto, eine jede Welt hat ihre Vor- sowie Nachteile, steht für sich allein, birgt unterschiedlichste Schätze und Wünsche der in ihr lebenden Menschen. Mitunter ist es ratsam diese miteinander zu vermischen und neues zu erschaffen, aber mitunter erreichst du damit das genaue Gegenteil. Manchen Welten geht es nach einer Vereinigung schlechter und im schlimmsten Fall gehen sie sogar unter, aber in unserem Fall gilt das nicht. Im Gegenteil, unsere Welten verbessern sich durch die Verschmelzung sogar noch, passen sich einander an und bewahren dennoch ihre Eigenheit in einer für andere unverständlichen Art und Weise. Wir beide sind in der Lage unsere Grenzen zu akzeptieren und wissen zugleich, dass wir den jeweils anderen auch einmal ohne besondere Vorzeichen überstrapazieren dürfen. Weißt du, eine Verbindung ist in all ihren Facetten etwas, dass wir genauso bewahren sollten, wie die Liebe oder aber Freundschaft, abgesehen vom Verständnis untereinander. Demzufolge bedarf jede einzelne Welt, egal um welche es sich handelt, besonderer Beobachtung sowie Pflege unsererseits. Ok, ist alles ein bisschen schwer philosophisch, aber ich möchte dir damit auch ein wenig die Ernsthaftigkeit dieses Themas verdeutlichen. Ich für meinen Teil erachte es als ernsthaft!“ Damals drehte ich mich für kurze Zeit weg, als du diese Worte ans Herz legtest, heute würde ich es übrigens nicht anders machen, aber ich verstand bald was du mir da sagtest. Ich verinnerlichte mir deine Worte und konnte sie teilweise sogar für mein körperliches Training anwenden. Ja, so unglaublich es klingt, denn im Grunde genommen sind Kampftechniken nichts anderes wie zahlreiche Welten, die ich mit meinen Hände verbinde und zusammen führe. Im Grunde genommen habe ich damit die von dir gesprochenen Sätze bereits vorher instinktiv angewendet ohne es zu wissen. Und je länger ich darüber nachdenke, umso stolzer macht mich das. Vielleicht hast du ja sogar an mich gedacht, als du dir diesen Monolog überlegtest, wer weiß... Jedenfalls ist er mir inzwischen in Fleisch und Blut übergegangen, längst Alltag und ein Teil meines Lebens den ich persönlich nicht mehr missen möchte. Und sei es nur, weil ich dich sonst nicht bei mir tragen könnte. Ja, du hast richtig gehört, ich trage dich gerne tief in meinem Herzen, lege mich selbst dort des Nachts zur Ruh, verweile bei dir bis zum nächsten Morgen und verlasse dich doch selbst am Tage nicht, da du immer und überall meine Gedanken beherrscht. Würde ich es nicht besser wissen, so könnte man meinen, dass du süßem Gift gleichst. Einem Gift, dass ohne äußerlich erkennbare Einstichwunde in mich eingedrungen ist, sofort mein Innerstes in Beschlag nahm und nicht daran denkt je wieder zu verschwinden. Oder wie meintest du einmal: „Die Liebe, sie ist das größte Glück auf Erden, fühle sie, höre sie, schmecke sie, rieche sie, ertaste sie und du wirst erkennen wie groß ihre Macht ist. Lass dich auf ihren Zauber ein und dein Leben wird im selben Augenblick um so vieles reicher sein. Lass es einfach geschehen und wehre dich nicht länger dagegen!“ Erstaunlich, damals als ich dich das erste mal auf der Lichtung traf, hätte ich solche Worte nie von dir erwartet, wagte nicht einmal zu hoffen, dass sie eines Tages deinen Mund verlassen und von der Zeit getragen zu mir fliegen, um sich in mein Herz zu brennen und dort ein ewiges Mahl zu hinterlassen. Dieses ewige Mahl brennt auch in deinem Herzen und das ist das Schöne daran, denn auf diese Art und Weise erkennen wir uns selbst in der tiefsten Dunkelheit und können uns demzufolge nie verlieren. Es ist einfach unmöglich! Oder sollte es etwa doch unmöglich sein? Nein, dass ist es definitiv nicht! Diesmal nicht! Ich lasse es einfach nicht zu und lege mich auch gern mit dem Schicksalsgott höchstpersönlich an, wenn es gar nicht anders geht. Glaube mir, ich würde selbst heute noch darum kämpfen, deinetwillen! Das Schicksal, die Gesellschaft – beide haben bereits so viele Menschen entzweit, sei’s im Tod oder im Leben, sodass ein jedes glückliches Pärchen wie eine kleine Oase im Sturm des Wüste erscheint und um sein Überleben kämpft. Jedes glückliche Pärchen ist für mich quasi selbst eine heilige Einheit, eine unantastbare Verbindung, die niemand, aber auch wirklich niemand, je berühren darf, es sei denn, die Berührung dient zum Wohlgefallen des Paares, aber auch nur dann! Doch genug davon, reden wir nicht länger darüber, denn sonst wird es ungläubig. Viel gibt es insgesamt auch gar nicht mehr zu sagen. Langsam aber sich bin ich am Ende meines Lateins und weiß nicht mehr weiter. Inzwischen bin ich bereits alt, sehr alt und liege selbst im sterben. Im Grunde genommen schreibe ich diese Zeilen mit meiner letzten Kraft, die kein Vergleich mehr zu meiner früheren Kraft darstellt. Kein Wunder, da war ich auch noch jung und nicht so gebrechlich wie jetzt. Ein Vorteil hat die Sache aber, ich werde bald bei dir sein Geliebter. Bald werde ich zu dir kommen und uns wird nie etwas trennen, aber wirklich nie wieder. Denn, wenn ich erstmal tot bin und somit genauso körperlos wie du, hält uns nicht mehr am irdischen Leben. All die Jahre, in denen ich ohne dich leben musste, ohne deinen Schutz, der immer verblasste, erscheinen mir im Angesicht des baldigen Abschieds wie ein böser Traum. Ja, jetzt kann ich sagen, dass ich all die Jahre nur gelebt habe, um mit dir wieder vereint selbst zu sein. Besonders schlimm wurde es, als du in deiner wieder aufgetauchten Form, ebenfalls gingst und ein weiters Mal mein Herz allein auf dieser Welt zurück liest. Nach diesem Abschied aber, fiel ich nicht wieder in ein tiefes Loch, da ich wusste was mich erwarten würde. Ja, ich wusste dass du auf mich warten würdest. Und heute, heute ist es endlich soweit. Du musst nicht länger auf mich warten, denn ich werde zu dir kommen. Ich überschreite die Grenze und hoffe in deine Arme sinken zu können. Deswegen schließe ich an dieser Stelle und nehme die zuvor niedergeschriebenen Zeilen mit in mein Grab. Auf diese Weise kann ich sie dir zeigen und habe immer etwas, was mich daran erinnert wie schwer und erfüllt zugleich mein Leben doch war. Koibito warte, nur noch ein paar Sekunden und wir sind auf ewig vereint… Nie wieder getrennt… Endlich… By Jemo Kohiri Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)