Auf Patrouille von chryssantes ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Auf Patrouille Es war verdammt heiß in den schmalen Gassen der fremdartig anmutenden Stadt auf Nizaar, einem von der Terra Union vor mehreren Jahrzehnten annektierten Planeten. Private Black schob sich ein wenig den Standardhelm in den Nacken und fuhr sich mit dem Handrücken zum wiederholtem Male über die schweißnasse Stirn, die für die örtlichen Verhältnisse zu warme Space Marines-Montur innerlich verfluchend. Wie gern würde er sie gegen leichte Sommerkleidung, wie sie hier die menschlichen Zivilisten trugen, eintauschen. Aber er würde eine Teufel tun und sich von seinem Boss, Colonel Shella, bei irgendeiner Regelwidrigkeit erwischen zu lassen! Der Alte hatte dafür eine Nase wie kein anderer. Sein Waffenkamerad Skinny hatte sich kurzerhand von einer zwischen den Häuserzeilen gespannten und nach unten herab hängenden Wäscheleine ein handtuchähnliches Kleidungsstück geklaut und sich um den Nacken gelegt. Es kümmerte ihn wenig, dass er mit seiner hellblau-gelb gestreiften Trophäe unter den sie begegnenden Einheimischen zunehmend aufgeregtes Geschnatter, Zischen und auf ihn Gezeige erntete. Aus allen Poren triefend wischte er sich immer wieder matt mit dem einen Ende des Tuches über sein Gesicht. Die Hitze setzte ihm, einem aus Großskandinavien stammenden Mann besonders zu. Temperaturen über 40 Grad im Schatten waren nicht Jedermanns Sache. Black bemerkte beunruhigt, wie sich nach und nach hinter ihm und Skinny eine Traube aus Nizaarer bildete. Menschen, besonders das Militär waren den kleinwüchsigen Eingeborenen ein seit Jahrzehnten gewohntes Bild. Patrouillen in das Altstadtgebiet waren an der Tagesordnung und die Aliens galten allgemein als friedfertig. Aber die Menge, die erst hinter ihnen herlief um dann die Space Marines blitzschnell zu überholen, machte keinen besonders friedlichen Eindruck. Immer wieder wurde zischelnd und wütend schnatternd auf Skinny gezeigt. Private Black ahnte plötzlich, dass es um das Handtuch oder was auch immer dieses Kleidungsstück darstellte, ging. Anscheinend mochten auch Nizaarer nicht beklaut werden. Die Situation wurde auf einmal brenzlig als ein hagerer Eingeborener, typisch mit einem voller grünen Tätowierungen bedecktem Gesicht sich vor Skinny aufbaute und diesen aggressiv anschnatterte. Skinny guckte den Alien etwas irritiert von oben herab an bevor er sich erneut demonstrativ mit dem handtuchähnlichem Kleidungsstück über das schweißnasse Gesicht wischte. Der Nizaarer und die umstehende Menge keuchte wie eine Einheit bei dieser Tat auf. Bevor sich der hellhäutige Space Marine versah schnellte der Hagere seinen Arm mit zwei ausgestreckten Fingern so schnell wie ein Pfeil von sich und rammte diese mit voller Wucht in Skinnys Hals. Der Marine gab ein kurzes röchelndes Geräusch von sich und kippte dann einfach nur zur Seite hin weg. Einen Moment später war in der Gasse die Hölle los. Unzählige Hände griffen nach Private Black - kratzten und krallten sich schmerzhaft in sein Fleisch an den nackten Oberarmen, dem Gesicht - versuchten ihm das umgehängte Sturmgewehr zu entreißen. Die Waffe war zum Glück mit einem Sicherheitsgurt an seiner Kampfmontur befestigt. Seine beiden Beine waren ebenfalls mit kleinwüchsigen Eingeborenen umklammert, so dass er sich nicht von der Stelle bewegen konnte. Ein Stoß nach Links - sein Ellenbogen rammte sich in den nächsten Magen. Stoß nach Rechts – und wieder ging ein Nizaarer zu Boden. Jetzt konnte er endlich den Gewehrkolben mit den befreiten Händen einsetzen. Die getroffenen Schädel knackten - dunkelgelbes Blut spritzte auf. Zwei oder drei Nizaarer sprangen ihm zischend auf dem Rücken, trommelten auf den Helm ein und auf einmal würgten Black von Hinten schmale Arme am Hals. Er griff röchelnd zum Schulterpolster und zog mit dem Kampfmesser über die klammernden Gliedmaßen. Wieder spritzte Blut. Rotes mischte sich mit gelben auf Blacks Uniformhemd. Das Messer hatte in der Hast auch sein Kinn etwas aufgeschlitzt. Der Anblick von dem blutendem Soldaten schien auf die Menge der angreifenden Nizaarer wie Öl aufs Feuer zu wirken. Immer mehr kamen aus den umliegenden Häusern und Gassen zu dem Ort wo Black um sein Überleben kämpfte. Der Space Marine entsicherte kurzentschlossen das Sturmgewehr. Black schoss solange wie er Patronen hatte. Erst dann legte er die Waffe beiseite und suchte in dem Meer aus Fleisch und Blut nach Skinny. Private Black stand mit Hand - und Fußschellen versehen vor dem Tribunal, welches aus Colonel Shella, Flottenadmiral Whitebourne und dem Govoneur von Nizaar, Sir Pavel Nevkov bestand. „Soldat, ich hoffe es ist Ihnen klar, dass der blutige Zwischenfall in der Altstadt auf dem Diebstahl von einem Lendenschurz beruht? Wir haben hier einen waschechten Aufstand nach acht Jahrzehnten des Friedens. Und das alles nur wegen einer gottverdammten Windel!“ ENDE (c) by Ines K. 2008 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)