My Sweet Little Angel von atowaito ([SpiritShipping]) ================================================================================ Kapitel 1: My Sweet Little Angel -------------------------------- Gedankenverloren packte ich meine Kleidung in den Koffer, der auf dem Bett liegt. Es war ein anstrengender Tag gewesen. Erst vor kurzem hatte ich Darkness besiegt, die Welt zum allerletzten Mal gerettet. Nun war also wieder alles okay. Doch heute ist auch der Tag des Abschieds. Meine Zeit an dieser Akademie ist vorüber. Vorbei. Endgültig. Ich würde es vermutlich nicht ertragen, nun zu der Dankesparty zu gehen. Auch wenn man es mir nicht anmerkt, mir fällt es sehr schwer diese Akademie zu verlassen. Und mit ihr meine Freunde. Und ganz besonders eine bestimmte Person… Doch ich will darüber nicht mehr nachdenken. Schließlich lässt es sich eh nicht ändern. Und ich geh ja auch nicht zu der Dankesparty. Nein, ich habe mich entschlossen, schon früher loszufahren. Durch die Erlebnisse der letzten Zeit weiß ich nur zu gut, wo ich im Hafen ein Boot bekommen kann. Und damit bis ans Festland zu fahren war nicht allzu schwer. Es war allemal besser als diese Dankesparty. „Kuri Kuri“, hörte ich meinen Partner neben mir. „Was gibt’s denn, Hane Kuriboh?“ Der kleine Fellball meinte, dass er mir unbedingt zeigen müsste. „Siehst du denn nicht, dass ich beschäftigt bin?“ Sofort protestierte Kuriboh, war sowieso nicht damit einverstanden, dass ich früher ging. Seufzend blickte ich meinen Partner an, stimmte dann zu. „Wohin willst du denn?“ „Kuri“ „Ich soll dir folgen? Na dann…“ Sofort machte ich mich auf den Weg. Verwundert blickte ich Kuriboh hinterher, flog es doch Richtung Schule. „Ich hab dir gesagt, dass ich nich auf diese Party will! Hane Kuriboh!“ Doch das alles half nicht und so ging ich Kuriboh letztendlich doch hinterher. Es dauerte nicht lange und ich merkte, wo es wirklich hinwollte: Auf das Dach! Der Ort, mit dem ich so viel verband. Der Ort, den ich nur mit einer einzigen Person teilen wollte… „Hane Kuriboh, was willst du denn da oben?“, fragte ich als ich die Treppen hinauf stieg, erhielt aber keine Antwort. Stattdessen schwebte der kleine Fellball kurz vor dem Ende der Treppe auf einer Stelle, lächelte mich aufmunternd an. „Was-?“ Es ließ mich gar nicht aussprechen. Es meinte, ich solle sofort hoch, ehe es zu spät sei. Wirklich verwundert über meinen Partner stieg ich die letzten Stufen hoch, konnte nicht glauben wer dort stand. „Johan…“, flüsterte ich, ging langsam auf den Türkishaarigen zu. Er stand mit dem Rücken zu mir, starrte hinunter aufs Meer, welches bei der Dunkelheit der Nacht durch das Licht des Mondes glitzerte. „Judai…“, wisperte er sanft, drehte sich lächelnd zu mir um. Sofort nahmen mich seine Augen in den Bann. Sie glitzerten so lebensfroh, so stark… so, wie es meine schon lange nicht mehr taten. „Ich hab mir gedacht, da das unser letzter Abend hier an der Akademie sein wird, könnten wir ihn wenigstens zusammen verbringen. Bin froh, dass Hane Kuriboh dich herlocken konnte!“, meinte er frech grinsend und rieb sich kurz den Hinterkopf, so wie er es immer tat, wenn ihm etwas peinlich war. Doch was war denn nun peinlich? Ich antwortete nicht, wusste auch nicht wirklich, was ich sagen sollte. An diesem Abend ging es mir einfach nicht gut. Ich fühlte mich plötzlich so traurig und das lag nicht nur an dem Ende meiner Zeit auf der Akademie. Es lag an einer Person… an der Person, die gerade vor mir stand, der ich am liebsten um den Hals fallen würde. „Judai… was hast du?“ Ich blicke auf den Boden, kann nicht in seine besorgten Augen blicken. Ich wollte ihm am letzten Abend keine Sorgen bereiten. Also lächelte ich ihn gespielt an, hoffte, er würde das nicht merken. „Es ist nichts, Johan! Alles okay!“ Doch an seiner Reaktion sah ich, dass er mir nicht glaubte und sofort verschwand mein Lächeln wieder. Er kam mir näher. Traurig blickte ich ihn seine Augen, die weiterhin Sorge ausstrahlten. „Judai…“, wisperte er erneut. Dann stand er vor mir, legte sanft einen Arm um mich und legte seine Stirn gegen meine, blickte mir noch tiefer in die Augen als vorher. Ich weiß nicht wieso, aber ich wurde rot. Schließlich war Johan mir schon öfter so nah, wir sind ja immerhin beste Freunde, da war sowas natürlich. Aber nicht, wenn man vollkommen alleine auf dem Dach der Schule den anderen bei Vollmondlicht umarmte. Keiner war hier. Nichts war zu hören. Ich nahm nur Johan’s warmen Atem war, der meine Wange kitzelte. Ich konnte nicht anders. Tränen liefen plötzlich meine Wangen herab, ohne das ich auch nur die Chance hatte sie aufzuhalten. Erschrocken über die plötzlichen Emotionen wollte ich sofort die Tränen wegwischen, doch Johan kam mir zuvor, in dem er seine freie Hand auf meine Wange legte und die Tränen sanft mit seinem Daumen wegwischte. „Ich wusste, dass etwas nicht stimmt, Judai… was hast du?“ Ich schluckte den Kloß herunter, der sich in meinem Hals gebildet hatte. Zumindest versuchte ich es. „Ich… ich weiß auch nicht, Johan! Ich bin plötzlich… so wahnsinnig traurig…“ Er seufzte kurz. „Judai, es ist doch normal, dass du traurig bist. Du hast hier eine wundervolle-“ Ich unterbrach ihn. Protestierte sofort. „Das ist es nicht, Johan! Ich… Ich vermisse dich jetzt schon! Mein Herz schreit nach deinen Berührungen, meine Ohren sehnen sich nach dem Klang deiner Stimme, meine Nase sehnt sich nach deinem wohlriechendem Duft und meine Lippen sehnen sich nach deinem Namen!“ Ich war über mich selbst verwundert. Ich wusste gar nicht, dass ich solche Sachen überhaupt sagen konnte. Verwundert sahen mich seine funkelnden Augen an. Ich sah etwas in ihnen… Hoffnung? „Judai, du-“ Wieder unterbrach ich ihn. „Ich liebe dich, Johan! Ich… wollte nur, dass du es weißt…“ Sofort befreite ich mich aus seiner Umarmung, drehte mich um und rannte in Richtung Treppe. Ich wollte nicht wissen, wie sehr er mich nun hassen würde. Super! Sein bester Freund war schwul! Plötzlich spürte ich eine Hand an meinem Handgelenk und mit sanfter Gewalt wurde ich gegen die Wand gedrückt. Vollkommen überrascht und erschrocken blickte ich Johan an, sah, wie sehr seine Augen glitzerten und wie freudig er mich anblickte. Wieder legte er seine Hand an meine Wange, strich mir abermals darüber und kam mit seinem Gesicht meinem immer näher. Er schloss die Augen und mir wurde bewusst, was er vorhatte. Mein Herz pochte wild und meine Augen weiteten sich, als sich seine Lippen sanft auf meine legten. Ich realisierte, dass Johan mich wirklich küsste und schloss glücklich meine Augen. Ich erwiderte den Kuss mit der gleichen Liebe, die er mir entgegenbrachte. Sanft stupste seine Zunge gegen meine Lippen, flehte förmlich um Einlass. Ich gewährte ihm diesen. Sofort begann er mit meiner Zunge zu spielen und ich wusste, dass ich unterlegen war. Vorsichtig wanderte er mit seiner Zunge umher, anscheinend war es auch für ihn etwas Neues. Meine Hand wanderte zu seinen Haaren, kraulte ihm am Nacken. Die Hand, die mich gerade noch festgehalten hatte, strich mir sanft über die Hüfte, über den Bauch und über den Rücken und verursachte eine Gänsehaut an den Stellen, an denen Johan mich berührte. Ich war gefangen. Gefangen, von seiner Liebe, von seinen Gefühlen und natürlich Gefangen von ihm selbst. Erst nach schier unendlicher Zeit lösten wir uns voneinander, atmeten heftig und blickten den jeweils anderen an. „Damit du es weißt… ich liebe dich auch, Ju-chan!“, meinte Johan, lächelte mich sanft an. Sofort erwiderte ich das Lächeln, drückte mich in seine Arme, in die er mich erneut schloss. „Ich werde dich so vermissen, Jo-kun…“, murmelte ich, konnte nich glauben, dass wir uns morgen wirklich trennen mussten. „Ich dich doch auch, Ju-chan… aber wir werden eine Lösung finden. Ich werde so oft versuchen dich zu besuchen wie ich nur kann! Und vielleicht kann ich meine Eltern ja überreden, nach Japan zu ziehen… wenn es sein muss auch alleine.“ Glücklich nickte ich, war einfach nur froh, Johan so nah sein zu dürfen. „Ich freu mich jetzt schon auf unser Wiedersehen. Und ich bin froh, dass du in der letzten Zeit hier warst… ohne dich bin ich einfach nicht mehr ich.“ Er lachte kurz. „Ohne dich bin ich auch nicht mehr komplett, Ju-chan. My Sweet Little Angel“ --------------------------------------- Tja, ich weiß nicht wie ich auf My Sweet Little Angel kam, aber ich find irgendwie, dass es passt >3<~ Die FF hab ich geschrieben aus 'Vorfreude' auf Episode 179. Kuriboh bringt Judai da zu einem speziellen Ort, ich hab zwar kA obs wirklich das Dach ist oder obs was mit Johan zu tun hat, aber die Idee kam mir einfach spontan in den Sinn Ich würd mich über Kommentare wirklich wahsinnig freuen! ^3^~ Ju~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)